Umstrukturierung <strong>de</strong>s Roms wollte er ihm auch einer neuen Namen — Neropelgeben. Für die Finanzierung <strong>de</strong>s Wie<strong>de</strong>raufbaus plün<strong>de</strong>rte Nero die Tempel imganzen Reich. Möglicherweise liegt hier eine <strong>de</strong>r Ursachen für die Zuspitzung<strong>de</strong>r Ausbeutung von Judäa, die im Jahre 66. zum jüdischen Krieg führte, <strong>de</strong>r in<strong>de</strong>r Zerstörung <strong>de</strong>s Tempels zu Jerusalem gipfelte.Kaiser Hero brauchte nach <strong>de</strong>m Brand Roms einen Sün<strong>de</strong>nbock. Er wähltedie Christen auf diese stelle, und machte sie als Brandstifter verantwortlich. DieNeronische Verfolgung (64 – 67) bleibt noch auf Rom beschränkt. Und indiesem Fall benutzt <strong>de</strong>r Kaiser, von <strong>de</strong>m je<strong>de</strong>r von uns schon gehört hat, einepraktische und wirksame „Waffe“ — die Lüge. Christen wur<strong>de</strong>n ja nicht inerster Linie wegen ihrer Religion o<strong>de</strong>r dass sie einen neuen Gott anbetetenverurteilt, son<strong>de</strong>rn als Brandstifter! Die Art <strong>de</strong>r To<strong>de</strong>sstrafe richtete sich nach<strong>de</strong>n damals üblichen Gesetzen: Tod durch Verbrennen, <strong>de</strong>n Hun<strong>de</strong>n zum Fraßvorwerfen bzw. Kreuzigung für Sklaven und Nicht-Römer. Aber die meistenwur<strong>de</strong>n verbrannt, da dies die im römischen Recht für Brandstifter vorgeseheneStrafe war. Viele Tausen<strong>de</strong> von Gläubigen starben damals einen fürchterlichenTod, weil sie treu zum Herrn Jesus Christus stan<strong>de</strong>n.Von <strong>de</strong>n ausgesuchten Quälereien, <strong>de</strong>nen viele Christen zum Opfern fielen,hat uns Historiker von Römisches Reich, Cornelius Tacitus (ca. 56 – ca. 117)berichtet:„(3) Aber we<strong>de</strong>r durch menschliche Mühe noch durch die Spen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Kaisers o<strong>de</strong>r dieBesänftigungen <strong>de</strong>r Götter wich das böse Gere<strong>de</strong>, dass man glaubte, <strong>de</strong>r Brand sei befohlen wor<strong>de</strong>n.(4) Um das Gere<strong>de</strong> auszulöschen, schob Nero also Schuldige vor und belegte sie mit <strong>de</strong>nausgesuchtesten Bestrafungen, welche aufgrund ihrer Schandtaten verhasst waren und die das Volk"Chrestianer" nannte.(5) Der Urheber dieses Namens, Chrestus war unter <strong>de</strong>r Herrschaft <strong>de</strong>s Tiberius durch <strong>de</strong>n ProkuratorPontius Pilatus hingerichtet wor<strong>de</strong>n; für <strong>de</strong>n Moment unterdrückt, brach dieser ver<strong>de</strong>rblicheAberglaube wie<strong>de</strong>r auf, und nicht nur in Judäa, <strong>de</strong>m Ursprung dieses Übels, son<strong>de</strong>rn auch in <strong>de</strong>r StadtRom selbst, wohin alles Hässliche und Schändliche von überall her zusammenströmt und gefeiertwird.(6) Zuerst wur<strong>de</strong>n jene ergriffen, die bestan<strong>de</strong>n, dann aufgrund <strong>de</strong>ren Anzeige eine gewaltige Menge,die nicht nur <strong>de</strong>s Verbrechens <strong>de</strong>r Brandstiftung son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s Hasses gegen die Menschheit überführtwur<strong>de</strong>n.(7) Und <strong>de</strong>n Sterben<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong> Spott zugefügt, sodass sie in Felle gehüllt durch das Zerfleischendurch Hun<strong>de</strong> umkamen o<strong>de</strong>r an Kreuze geheftet wur<strong>de</strong>n und, sobald <strong>de</strong>r Tag vorüber war, in <strong>de</strong>rVerwendung von nächtlicher Beleuchtung verbrannt wur<strong>de</strong>n.(8) Seine Gärten hatte Nero für jenes Schauspiel geöffnet, und er gab ein Zirkusspiel, in <strong>de</strong>m er imAufzug eines Wagenlenkers unter das Volk gemischt o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m Wagen stand.(9) Und obwohl gegen Schuldige vorgegangen wur<strong>de</strong>n, welche die jüngsten Beispiele verdient hatten,kam Mitleid auf, als ob sie nicht zum öffentlichen Wohl son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Grausamkeit eines einzelnen zumOpfer fielen“ [Annales 15,44]Nero erfin<strong>de</strong>t immer neue Varianten von Hinrichtungen. Einer von ihnen war<strong>de</strong>r Theater. Kaiser liebte die Kunst, das Schauspiel, vor allem die großenInszenierungen. Für ihn waren die Lorbeeren <strong>de</strong>s Schauspielers wichtiger, alsMacht. Statt zu regieren, widmete er sich seinen Vergnügen. Damals war dasTheater eines von vielen Mittels zur Zeitvertreib. Am anfangs waren römischenTheater provisorisch aus Holz und nur für die Aufführungszeit gebaut. Das erstesteinerne Theater im Rom wur<strong>de</strong> von Gnaeus Pompeius Magnus im Jahre 55 v.Chr. gebaut. Es war zugleich das größte jemals gebaute römische Theater mit45
einer Bühnenhaus-Länge von 95 Metern und einem Zuschauerraum für 35.000Personen, davon konnten 25.000 sitzen. Nach<strong>de</strong>m, fast gleichzeitig, wur<strong>de</strong>nnoch zwei steinernen Theater erbaut: einer von Lucius Cornelius Balbus (13 v.Chr. eingeweiht) und <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rer, noch von Caesar begonnen, und von KeiserAugustus (13 o<strong>de</strong>r 11 v. Chr.) vollen<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>. Der letzte — Marcellus-Theater— konnte 20.500 Personen fassen und war Augustus Schwiegersohn(Marcellus) von gewidmet. Beson<strong>de</strong>rs beleibt bei Publikum warenVorstellungen von menschlichen Handlungen: Tanz, Mienen undGebär<strong>de</strong>nspiel, ohne das die Schauspieler dabei etwas sprachen.Das römische Theater unterteilt sich in einen halbkreisförmigenZuschauerblöcke mit ansteigen<strong>de</strong>n Sitzreihen, zu <strong>de</strong>nen es mehrere Zugängegibt, und einen Bühnenkomplex aus zwei Teilen: <strong>de</strong>m Bühnenhaus und <strong>de</strong>rBühne. Im Bühnenhaus befan<strong>de</strong>n sich die Gar<strong>de</strong>robe und sonstige zumTheaterbetrieb notwendigen Räume. Damit die Bühne bei Witterungseinflüssenkeinen Scha<strong>de</strong>n nahm, war ein Dach, meist drei Stockwerke hoch und häufigprächtig mit Säulen, Fenstern und Nischen verziert, am Bühnenhaus befestigt.Die gesamte Bühne wur<strong>de</strong> auch mit Überdachung gekrönt, was wie<strong>de</strong>rum <strong>de</strong>rAkustik zugute kam, <strong>de</strong>nn die Stimme <strong>de</strong>r Schauspieler wur<strong>de</strong> so direkt zumZuschauerraum geleitet. So wie in unseren Theater gab es ein großer Vorhang,<strong>de</strong>r zu Beginn <strong>de</strong>s Stücks nie<strong>de</strong>rsinkt, am En<strong>de</strong> sich wie<strong>de</strong>r hebt.Im Raum unter <strong>de</strong>r Bühne waren Hebe- und Versenkungsmaschinenuntergebracht. Neben einer permanenten Bühnen<strong>de</strong>koration waren auchmobilbewegen<strong>de</strong> Kunststücke eingebaut. Darüber hinaus gab es verschie<strong>de</strong>neMechanismen für Flüge, Fallen, für die Wie<strong>de</strong>rgabe <strong>de</strong>s Donners und an<strong>de</strong>re.Mechanische Geräte waren nicht nur auf die Bühne, son<strong>de</strong>r auch aufZuschauerräume ausgestreckt. Die Zuschauer genossen einen beson<strong>de</strong>ren Luxus:hier waren Rohrleitungen und Pumpen für die Zuschauerbewässerung mitwohlreichen<strong>de</strong>n aromatische Essenzen und einen speziellenSonnenschutzmechanismus für Kopfüberdachung installiert wor<strong>de</strong>n. DiePlatzverteilung ging von <strong>de</strong>m sozialen Status <strong>de</strong>s Theaterbesucher aus. Sobeanspruchten die Senatoren und hohe Regierungsmitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n vor<strong>de</strong>renBereich für sich. Für <strong>de</strong>n Kaiser und sein Gefolge war ein beson<strong>de</strong>rer Platz auf<strong>de</strong>m Podium vorgesehen.Kaiser Nero während seiner Herrschaft brachte einige Innovationen auf dieTheaterbühne. Als „großer Künstler“ entscheid er, dass in <strong>de</strong>n Vorstellungen diemit Tod en<strong>de</strong>ten, muss auch <strong>de</strong>r Schauspieler zu To<strong>de</strong> gezwungen wur<strong>de</strong>n. Obes sich um die Herkulesrolle (griech. Herakles) geht, in <strong>de</strong>nen sein Leib auf <strong>de</strong>mBerge Oeta verbrannte und sein Geist empor zum Olimpos schwebte, wo er indie Versammlung <strong>de</strong>r Götter aufgenommen wur<strong>de</strong>; o<strong>de</strong>r um töteten Minos (einmythischer König von Kreta) in<strong>de</strong>m seine Tochter ihn mit kochen<strong>de</strong>m Wasserbrannte; o<strong>de</strong>r Dädalus, welcher von wil<strong>de</strong>n Tieren gefressen wur<strong>de</strong>; o<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong>die Sage von Prometheus nachgespielt, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Göttern das Feuer stahl und zurStrafe an einen Felsen gekettet wur<strong>de</strong>, wo ihm ein Adler je<strong>de</strong>n Tag ein Stückseiner Leber ausriss.46
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zurücktreten, was gar nicht so ein
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) Augustus (63 v. Chr. - 14 n. Chr.
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