Schritt in <strong>de</strong>r Entwicklung, die zum weiteren Zerfall <strong>de</strong>s Römischen Reichesführte. Nach <strong>de</strong>m Zeugnis <strong>de</strong>r römischen Schriftsteller und Historiker, hat dieseNie<strong>de</strong>rlage die Römer in völliger Verzweiflung und Schwermut versetzt. Fortannur die Namen — Goten, sorgen für Angst und Schrecken. Die Schlacht vonAdrianopel wur<strong>de</strong> von römischer Geschichtsschreiber Ammianus Marcellinus(geb. ca. 330 – ca. 400 n. Chr.) als das größte militärische Desaster undKatastrophe empfun<strong>de</strong>n. Seiner Beschreibung <strong>de</strong>s Beginns <strong>de</strong>rVölkerwan<strong>de</strong>rung, Hunneneinbruch, Flucht <strong>de</strong>r Goten über die Donau undAufnahme im Römischen Reich, sowie die Schlachtschil<strong>de</strong>rung von Adrianopelsind in <strong>de</strong>m Buch „Römische Geschichte“ (Buch XXXI) zu fin<strong>de</strong>n.In dieser schwierigen für das Imperium Zeit wur<strong>de</strong> Theodosius I., <strong>de</strong>r letzterAlleinherrscher <strong>de</strong>s Gesamtreiches, zum Nachfolger <strong>de</strong>s Kaisers Valens ernannt.Der neue Kaiser einigt sich mit <strong>de</strong>n Goten und schloss mit ihnen einenFrie<strong>de</strong>nsvertrag, <strong>de</strong>r die Goten zu Reichsangehörigen machte. Die Gotenverpflichteten sich aber <strong>de</strong>m Kaiser Waffenhilfe zu leisten und Soldaten zustellen. Gegen militärische Unterstützung für Rom erhalten sie am Unterlauf <strong>de</strong>rDonau und in Thrakien zahlreiche Siedlungsgebiete. Um die militärische Stärkeseines Reiches wie<strong>de</strong>r herzustellen war <strong>de</strong>r Kaiser erzwungen auf <strong>de</strong>n Dienst <strong>de</strong>rBarbaren mit ihren Führern an <strong>de</strong>r Spitze zu kalkulieren.Theodosius I. bemühte sich um eine einheitliche Kirche, welche auch <strong>de</strong>mStaat zu einer geistigen Einheit verhelfen sollte. Im Jahr 381 n. Chr. berief <strong>de</strong>rKaiser ein Konzil nach Konstantinopel, das sogenannte „Erste Konzil vonKonstantinopel“, das als zweite ökumenische Konzil <strong>de</strong>r Kirche gilt. Die 150Bischöfe, die bei <strong>de</strong>m Konzil zusammen kamen, müssten endgültig über <strong>de</strong>nArianischen Streit entschie<strong>de</strong>n. Arias, ein Presbyter in Alexandrien, lehrte, dassJesus Christus Gott-Vater zwar ähnlich, Ihm aber nicht wesensgleich sei. Dasbrachte eine heftige theologische Diskussion schon bei <strong>de</strong>m Konzils von Nicäa(325) in Gang. Das Konzil von Konstantinopel <strong>de</strong>finierte <strong>de</strong>n Heiligen Geistzusammen mit Vater und Sohn. Es wur<strong>de</strong> beschlossen, dass auch <strong>de</strong>r HeiligeGeist die dritte Person <strong>de</strong>r Gottheit sei. Mit an<strong>de</strong>ren Worten — <strong>de</strong>r Heilige Geistist genauso Gott, wie <strong>de</strong>r Vater und <strong>de</strong>r Sohn. Damit brachte das Konzil zumAusdruck, dass <strong>de</strong>r Arianismus endgültig verdammt sei. Das Konzil erkannte<strong>de</strong>m Bischof von Konstantinopel <strong>de</strong>n höchsten Rang nach <strong>de</strong>m Bischof vonRom zu. Und so wur<strong>de</strong> schon damals <strong>de</strong>r Samen <strong>de</strong>s endgültigen Bruchesgelegt.In Jahren 381/83 wur<strong>de</strong>n die außeror<strong>de</strong>ntlich strengen Verordnungen vorje<strong>de</strong> Rückkehr zum Hei<strong>de</strong>ntum und <strong>de</strong>r Abfall vom Christentum gefolgt. Dieheidnischen Bräuche und die heidnischen Vergnügungen waren streng untersagt.Sogar das Feiern <strong>de</strong>r Olympischen Spiele (391) wur<strong>de</strong> verboten. Die Tempel inOlympia und an<strong>de</strong>ren Teilen Griechenlands, darunter <strong>de</strong>r Athener Akropolis —Parthenon, wur<strong>de</strong>n in christliche Kirchen umgewan<strong>de</strong>lt. Theodosius war <strong>de</strong>rerste Kaiser <strong>de</strong>r sein Kopf vor <strong>de</strong>r Autorität <strong>de</strong>r kirchlichen Macht beugte. Dieskann man durch das folgen<strong>de</strong> Ereignis, das einen dunklen Fleck auf sein hellesGedächtnis abgelegt wer<strong>de</strong>n soll, beurteilt wer<strong>de</strong>n.87
In 390 n. Chr. kam es in <strong>de</strong>r griechische Stadt Thessaloniki zum Aufstand <strong>de</strong>rBevölkerung. Ohne <strong>de</strong>r Fall zu untersuchen, befahl Theodosius die imHippodrom versammelten Menschen, ohne Rücksicht auf Alter und Geschlecht,durch gotischen Truppen zu massakrieren. Es wur<strong>de</strong>n angeblich 7.000 (an<strong>de</strong>reQuellen berichten sogar von 15.000) Menschen nie<strong>de</strong>rgemetzelt. Dieser Vorfallerregte <strong>de</strong>n Zorn <strong>de</strong>s Bischofs von Mailand, Ambrosius (374 – 397), <strong>de</strong>r vomKaiser öffentliche Kirchenbuße for<strong>de</strong>rte: „Du bist von Kopf bis Fuß mit Blutvergossen, begehe zuerst die würdige Frucht <strong>de</strong>r Buße“. Im drohte sogar einemehrmonatige Exkommunikation. „Ich weine, — sagte er in seiner Reue, —weil für mich bleibt die Gotteskathedrale geschlossen, also und <strong>de</strong>n Himmel, dasfür die Sklaven und Bettler geöffnet ist“. Ambrosius zwingt <strong>de</strong>n Kaiser wegen<strong>de</strong>s Massakers von Thessaloniki zur öffentliche Reue und Buße, damit erzwingter die Annerkennung, dass <strong>de</strong>r Kaiser nicht über <strong>de</strong>r Kirche, son<strong>de</strong>r alsGläubiger in <strong>de</strong>r Kirche steht. Kniend und reuig bekennt Theodosius seineSchuld. In <strong>de</strong>n verblieben<strong>de</strong>n fünf Jahren seines irdischen Lebens verpasst er nieeinen einzigen Tag, über dieses beson<strong>de</strong>rs schweres Verbrechen sich nicht zuerinnern. Kaiser Theodosius I. starb am 17. Januar 395 und hinterließt seinenbei<strong>de</strong>n Söhnen Arcadius und Honorius das Reich. Er war ein strenggläubigerChrist und durch <strong>de</strong>n orthodoxen Bischof Ascholius im Jahr 380 getauft wur<strong>de</strong>.Hier ist es nötig eine wenig bekannte Tatsache zu bezeichnen. Zur Zeit vonKonstantin <strong>de</strong>r Große hieß die christliche Kirche „katholisch“. Das Wort kommtaus <strong>de</strong>m Griechischen und be<strong>de</strong>utet „allumfassend, alles einschließend“.Theodosius I. ließ ein weiteres Wort dazu hinzufügen — „orthodoxen“. InGriechisch „ortos“ – „richtig“, „geradlinig“ und „doxa“ – „Glaube“, also„Rechtgläubigkeit“. Aus dieser Zeit und bis zur Trennung (Kirchenspaltung) imJahr 1054 n. Chr. auf Westliche und Östliche Teile, trug die einheitliche Kirchegleichzeitig bei<strong>de</strong> diese Bezeichnungen. Später entstan<strong>de</strong>n im Römischen Reichzwei selbständige christliche Glaubensrichtungen: Römisch-Katholische (West)und Orthodox-Ostkirchliche (Byzanz).Hier folgt eine kurze historische Abschweifung zum Begriff„Kirchenspaltung“Mit <strong>de</strong>m Wachstum <strong>de</strong>r päpstlichen Autorität trennt sich die Kirche (im Jahre1054) auf zwei Teile: Ostkirche (orthodoxen) und Westkirche (die Lateinischeo<strong>de</strong>r römisch-katholische Kirche). Entschei<strong>de</strong>nd für die Trennung waren nichttheologische Differenzen, son<strong>de</strong>rn kirchenpolitische Faktoren. Einfach zu sagen— ein streit zwischen Humbert <strong>de</strong> Silva Candida, <strong>de</strong>r Gesandte Papst Leos IX.,und Patriarch Michael I. Kerullarios von Konstantinopel nach gescheitertenUnionsverhandlungen. Die bei<strong>de</strong>n haben sich gegenseitig exkommuniziert (eineKirchenstrafe, durch die ein Mitglied innerhalb <strong>de</strong>r Kirche ausgeschlossenwird). Dieses Ereignis, das wichtigste in <strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>r christlichen Kirche,hieß Schisma („Spaltung, Trennung“). Die Zusammengehörigkeit <strong>de</strong>rchristlichen Glaubensgemeinschaft von nun an gingen getrennten Wege(Morgenland – Ost und Abendland – West) um nie wie<strong>de</strong>r zusammen zukommen.88
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Imperium der Antike. Und es ist gan
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Von Nola aus gab es einen großen T
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Wohltäters noch steigerte. Die Bü
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gehabt haben. In den folgenden Jahr
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ständige Beziehung aller seiner Te
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