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Trafo 136 - Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik - TUM

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- Bericht: Studieren mit Kind- Auslandsberichte- Mensainterview- Aktivitätenberichte- Notenstatistiken-...


trafo Ausgabe <strong>136</strong>InhaltsverzeichnisVorwort 3Neues aus der <strong>Fachschaft</strong> 4Warum es dieses Jahr kein Galeriefest gibt 4Die <strong>Fachschaft</strong> sucht 5EEStEC Congress 6Studentenkontaktmesse „OpenDay“ für den Fachbereich EI 6BuFaTa 2012 in München 8R<strong>und</strong> ums Studium 9Dozentenpreis 9Märchen aus 1001 Nacht - ein Praktikum im Orient 10Doppeldiplom studieren in Frankreich 14Auslandssemester in Brisbane – Australien 16Studieren mit Kind 19Interviews 22Piep piep piep, wir haben die Mensa lieb 22Aktivitäten 27TEG – entrepreneurs of tomorrow 27Die VDE Hochschulgruppe München zu Besuch beim VDE Kongress 2012 in Stuttgart 28<strong>TUM</strong> Phoenix Robotics 29Exkursion des Lehrstuhls MMK zum Fraunhofer IDMT Ilmenau <strong>und</strong> Iosono GmbH Erfurt 31Engineera 34adveisor 35Blindleistung 36Nudeln für E-Techniker 101 36Basteln mit Mathias <strong>und</strong> Matthias - Heute: Lauflicht 38Rätsel 40Verschlüsselter Text 41Statistiken 42Notenstatistiken 422<strong>Fachschaft</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong>


trafo Ausgabe <strong>136</strong>VorwortAlle Jahre wieder….…liegen unter dem Christbaum Geschenke, beidenen ein „Oh, wie schön“ viel Überwindung kostet.Als ob die Anleitung zum Beschenken lauten würde:„Erst fragen, was sich die andere Person wünscht<strong>und</strong> dann etwas ganz anderes kaufen“, oder „Erstfragen, was die andere Person nicht mag <strong>und</strong> danngenau das kaufen“.Zum Glück gibt‘s jetzt für euch den <strong>Trafo</strong>, da isthoffentlich für jeden was Interessantes zum Lesendabei. Diesmal mit einem köstlichen Rezept unter400 Kalorien <strong>und</strong> einem Test, der dir verrät, welcherDiättyp du bist.Na gut, das wäre zugegebenermaßen ein ziemlichesFlop-Geschenk. Dafür gibt‘s aber eine Bastelanleitungfür euch, ein Nudelrezept in C <strong>und</strong> noch vieleweitere lesenswerte Artikel.Viel Vergnügen beim Durchschmökern des <strong>Trafo</strong>s!ChristianeImpressumRedaktion:Christiane Sandner, Frenkli Shoraj, FriederikeRuf, Matthias VoblLayout:Moritz Dafelmair , Raphael DurnerComics:xkcd.comHerausgeber:<strong>Fachschaft</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong> <strong>Informationstechnik</strong>an der Technischen UniversitätMünchen, 80290 Münchene-mail:trafo@fs.ei.tum.deV.i.S.d.P.:Christiane Sandner c/o Adresse des HerausgebersEigendruck im Selbstverlag, kostenlos <strong>und</strong>anzeigenfrei. Namentlich gekennzeichneteArtikel geben nicht unbedingt die Meinungder Redaktion wieder. Die Redaktion behältsich sinnwahrende Kürzungen vor.Datum:Januar 2013Auflage:600 Stück<strong>Fachschaft</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong>3


trafo Ausgabe <strong>136</strong>Neues aus der <strong>Fachschaft</strong>Warum es dieses Jahr kein Galeriefest gibtIn jedem Galeriefest stecken mehr Arbeitsst<strong>und</strong>en,als mancher vielleicht denken mag. Neben den ca.90 Helfern, die am Abend eines Galeriefests ackern<strong>und</strong> den tatkräftigen Helfern beim Auf- <strong>und</strong> Abbau,beginnt die Arbeit für das sog. “Organisationsteam”des Galeriefest bereits 3 Monate vor dem Tag derParty <strong>und</strong> endet auch erst lang nach der Party.Die erste Aufgabe ist, zwei Hauptorganisatorenfür die Party zu finden, die dann auch rechtlich fürdie Party verantwortlich sind - bereits an diesemPunkt ist das diesjährige Galeriefest gescheitert. Eshat sich schlichtweg niemand gef<strong>und</strong>en, der dieseAufgabe <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene Verantwortungübernehmen wollte. Die erste organisatorischeAufgabe ist anschließend, einen Termin zu finden,an dem das Audimax <strong>und</strong> die Galerien im 9-er Gebäudevon der <strong>TUM</strong> gemietet werden können. Alleindiese Aufgabe kann zur Zerreißprobe für das Teamwerden: Macht man das Galeriefest vor oder nachWeihnachten? Vor oder nach dem Brückenfest?Donnerstags oder freitags? Ist ein Termin gef<strong>und</strong>en,geht es an die Aufgabenverteilung im Team: Motto<strong>und</strong> Plakat müssen geplant werden, Essen <strong>und</strong> Getränkefestgelegt, Mengen berechnet <strong>und</strong> Angeboteeingeholt werden. Es gilt sich mit den Lehrstühlenüber die Räume, Ausstattung <strong>und</strong> Angebote derverschiedenen Bars zu einigen, mit den Technikerndie Ausstattung der Main-Area abzusprechen, Technikzu leihen <strong>und</strong> einen DJ zu finden. Für die Musikmuss bei der GEMA eine Genehmigung eingeholtwerden, der Brandschutz gesetzesgerecht geplant<strong>und</strong> vom Verwaltungsreferat genehmigt werden,eine Veranstaltungsversicherung abgeschlossen,Sanitäter bestellt werden <strong>und</strong> weitere unvorstellbareBürokratievorgänge, sind nötig damit manüberhaupt eine Veranstaltung mit so vielen Gästendurchführen darf. Bereits an diesem Punkt hat mandie meisten Interessenten, welche ein Galeriefestorganisieren möchten verschreckt - denn es stecktdoch mehr dahinter als man auf den ersten Blickdenken mag.Wenn diese Gr<strong>und</strong>voraussetzungen erfüllt sind,wird die eigentliche Party organisiert, Werbung gemacht<strong>und</strong> Helfer für die Party gesucht. Die letztenTage vor der Party gilt es alles zusammenzutragen<strong>und</strong> fehlende Teile noch schnell zu besorgen oderzu improvisieren. Am Tag davor wird die Notbeleuchtung<strong>und</strong> teile der Partybeleuchtung im 9-erGebäude installiert, da am Tag selbst dafür keineZeit mehr ist.Am Tag der Party werden vormittags bereits alleUtensilien Richtung Audimax bewegt, damit,sobald die Räume freigegeben werden, mit denVorbereitungen begonnen werden kann. In einemmehr oder weniger strukturierten Chaos werdendann die Räume hergerichtet, vieles improvisiert,Getränke verteilt <strong>und</strong> die Technik installiert... Bisum 20 Uhr die Helfer für den Abend <strong>und</strong> um 21 Uhrdie Gäste kommen.Wenn ihr von diesem kurzen Exkurs hinter die Kulissendes Galeriefests nicht abgeschreckt wordenseid, sondern vielmehr Interesse bekommen habtselbst mit zu arbeiten oder einen tieferen Einblickin die “Arbeitsgruppe Feste” zu bekommen , schauteinfach mal in der <strong>Fachschaft</strong> vorbei oder schreibteine Mail an feste@fs.ei.tum.de4<strong>Fachschaft</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong>


trafo Ausgabe <strong>136</strong>Die <strong>Fachschaft</strong> sucht:Unterstützung für die Info AGAls Mitarbeiter der Info AG informiert ihr eure Kommilitonen über anstehende Termine, Projekte <strong>und</strong>Veranstaltungen, indem ihr auf unserer Homepage Newsposts erstellt. Ebenso kümmert ihr euch umdie beiden Schaukästen im Nordgelände, in denen Stellenanzeigen <strong>und</strong> Plakate von Veranstaltungenausgehängt werden. Ihr seid also direkt an der Quelle für alle wichtigen Informationen <strong>und</strong> an derSchnittstelle zwischen Firmen, Studentenorganisationen <strong>und</strong> Studenten.Hast du Lust mitzumachen? Dann schreib eine Email an info@fs.ei.tum.de oder schau einfach bei unsim N4 vorbei.Wir freuen uns auf dich!Redakteure für den <strong>Trafo</strong>• Bist du kreativ <strong>und</strong> hast viele Ideen?• Setzt du gerne deine eigenen Ideen um?• Willst du Interviews mit Professoren führen<strong>und</strong> sie dabei kennenlernen?Dann bist du bei uns richtig! Der <strong>Trafo</strong> sucht neueRedakteure. Deine Aufgabe besteht darin, interessanteArtikel zu schreiben bzw. Interviews zuführen, dabei kannst du auch deine ganz eigenenIdeen für neue Artikel einbringen <strong>und</strong> umsetzen.Zeitaufwand: 2-3 Sitzungen pro Semester à ca. 30Minuten plus die Zeit die du brauchst deine Artikelzu recherchieren <strong>und</strong> zu schreiben.Neues aus der <strong>Fachschaft</strong><strong>Fachschaft</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong>5


trafo Ausgabe <strong>136</strong>EEStEC CongressNeues aus der <strong>Fachschaft</strong>Duc Ha MinhDie Studentenorganisation EESTEC (Electrical EngineeringStudents’ European Association) ist in ganzEuropa in 28 Ländern mit über 6000 Studierendenvertreten. Über das Jahr hinweg arbeiten dabeidie 53 lokalen Ableger, die LCs (Local Committees),unter der Koordination der Dachorganisation EE-STEC International an eigenen Projekten. Einmaljährlich trifft man sich jedoch zum Congress, derJahreshauptversammlung, auf dem die Ergebnissedes vergangenen Jahres bewertet <strong>und</strong> richtungsweisendeEntscheidungen für das kommende Jahrgetroffen werden. Der Congress wird dabei jedesJahr von einem anderen LC veranstaltet.2013 findet in München der Congress zum 27. Malstatt, zu dem sich 150 internationale Studenten inMünchen einfinden <strong>und</strong> acht Tage lang in Sitzungen<strong>und</strong> Arbeitsgruppen an Projekten arbeiten,die über Landesgrenzen hinausgehen. Neben denSitzungen erfahren die Teilnehmer auch noch einbisschen bayerische Kultur am Frühlingsfest <strong>und</strong>dürfen München im Frühling bestaunen.Im Rahmen des Congress wird auch der sogenannte“Open Day” organisiert, eine Kontaktmesse aufder die Münchner Studenten Gelegenheit habenwerden, Kontakte zu Firmen sowie Studentenausländischer Universitäten zu knüpfen.Der Congress ist das größtmögliche Projekt, dasein LC durchführen kann. Der LC München bestehtseit 1999 als Arbeitskreis der <strong>Fachschaft</strong>. Seitdemhat er sich stark erweitert um nun diese Aufgabebewältigen zu können. In Zusammenarbeit mit denLehrstühlen NANO <strong>und</strong> LTE wurde seit 2009 einWorkshop mit dem Namen “MENE” veranstaltet,seit 2010 mit der Zusammenarbeit mit dem DiversityZentrum ein weiterer Workshop parallel dazu,“Women in Engineering”. Zusätzlich wurden weiterelokale <strong>und</strong> internationale Events veranstaltet. Alldies <strong>und</strong> die Durchführung des jetzigen Congresswäre ohne die Lehrstühle sowie weitere jahrelangeUntertstützung durch den Eikon eV, dem DAAD, TexasInstruments <strong>und</strong> der Boston Consulting Groupnicht möglich gewesen.Falls auch du Interesse daran hast, bei EESTEC mitzumachen<strong>und</strong> bei diesem einmaligen Event dabeizu sein, melde dich unter eestec@fs.ei.tum.de <strong>und</strong>informiere dich, wann wir unsere regelmäßigenTreffen haben.Studentenkontaktmesse „OpenDay“ für den Fachbereich EIClemens OrendtSeit dem die <strong>Fachschaft</strong> Elektro- <strong>und</strong> <strong>Informationstechnik</strong>vor einigen Jahren die Organisationder jetzigen IKOM an die <strong>Fachschaft</strong> Maschinenbauabgegeben hat, gab es am Stammgelände keineStudentenkontaktmesse für Elektro- <strong>und</strong> <strong>Informationstechnik</strong>mehr.Die kommende Kontaktmesse wird von der internationalenGruppe EESTEC (Electrical EngineeringStudents‘ European Association) der FSEI organisiert.Der OpenDay findet im Rahmen der Jahreshauptversammlungvon EESTEC am Donnerstag,den 25. April 2013 in der Immatrikulationshalle statt(Zum EESTEC Congress, siehe Hauptartikel oben).Seit 2009 findet der OpenDay jedes Jahr in einemanderen Land statt, zuletzt Anfang April 2012 inEstland an der Technischen Universität Tallinn(TTÜ). Ziel dieses Tages ist den Austausch zwischenUnternehmen, Universitäten <strong>und</strong> Studenten überArbeitsmöglichkeiten, Praktika, Werkstudentenjobs<strong>und</strong> Studienmöglichkeiten zu fördern.Neben circa 50 Universitäten, welche durch dieüber 150 internationalen Teilnehmer an Ständenrepräsentiert werden, laden wir maximal 15 Unternehmenzu diesem Event. Begleitend über denTag wird es Präsentationen <strong>und</strong> Diskussionsr<strong>und</strong>enmit den Unternehmen geben, welche sich zudeman Messeständen repräsentieren.Bist du interessiert an dieser Messe mitzuhelfen?Dann schaue einfach in der <strong>Fachschaft</strong> vorbei odermelde dich unter eestec.ws@fs.ei.tum.de.Weitere Informationen finden sich unter http://openday.fs.ei.tum.de/6<strong>Fachschaft</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong>


trafo Ausgabe <strong>136</strong>Neues aus der <strong>Fachschaft</strong>OpenDaySTUDENTS UNIVERSITIES COMPANIESStudentenkontaktmesseImmatrikulationshalle, <strong>TUM</strong>25. April 2013<strong>Fachschaft</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong>7


trafo Ausgabe <strong>136</strong>BuFaTa ET 2012 in MünchenNeues aus der <strong>Fachschaft</strong>Vom 08. bis 11. November fand dieses Semester die71. BuFaTa ET statt. Aus diesem Anlass trafen sichknapp 90 Studierendenvertreter von 23 <strong>Fachschaft</strong>enaus 21 Städten aus Deutschland, Österreich <strong>und</strong>der Schweiz in München, um über aktuelles zu denThemen Hochschulpolitik, Studierendenvertretung<strong>und</strong> Studium zu diskutieren.Die sogenannte B<strong>und</strong>esfachschaftentagung <strong>Elektrotechnik</strong>gibt es jetzt schon seit über 35 Jahren. DieBuFaTa findet einmal pro Semester statt <strong>und</strong> dientvor allem dem Informationsaustausch zwischenden Studierendenvertretern der unterschiedlichenHochschulen. Denn überall gibt es Probleme <strong>und</strong>vielleicht gibt es anderswo schon eine Lösung, oderdie Lösung ist ganz einfach wenn man das Problemetwas distanzierter betrachten kann. Dabei geht esnicht nur um allgemeine Studienbedingungen, Regelungen<strong>und</strong> Vorgaben, sondern auch allgemeineDinge aus dem Studienalltag, <strong>und</strong> nicht zuletzt umdie Arbeitssituation der Studierendenvertreter <strong>und</strong>ihr Engagement in den verschiedensten Bereichen.Aktuelle Themen die in diesem Semester hauptsächlichdiskutiert wurden waren zum Beispiel dieStudiengangsakkreditierung, natürlich die Studienbeiträgesowie die Beseitigng von unnötigenHürden <strong>und</strong> Vorraussetzungen für Studienbeginnoder -fortsetzung.Robert Schaller aus München wurde als neuerVorsitzender (Sekretär) der B<strong>und</strong>esfachschaftentagungangenommen.Es wurden 2 Stellungnahmen ausgearbeitet.Erstens zur Änderung des SächsischenHochschulgesetzes (Details sind auf deroffiziellen Homepage www.bufata-et.deunter Aktuelles zu finden) <strong>und</strong> zweitens zurgeplanten schrittweisen Verdoppelung derStudiengebüren in der Schweiz.Außerdem wurden die Einrichtungen derFSEI wie E-Lab, Druckerei <strong>und</strong> aktuelleHochschulpolitische Themen <strong>und</strong> Problemeder <strong>TUM</strong> exemplarisch besprochen <strong>und</strong> mitanderen Universiäten verglichen.Siemens statt. Außerdem gab es eine Stadtralley,einen typisch Bayrischen Abend im Gasthaus„Augstiner Bürgerheim“ <strong>und</strong> eine kleine Party amFreitagabend.Am Sonntagmorgen während des Abschlussplenumsder BuFaTa war die Reaktion auf die Frage, obdas Programm so in Ordnung war <strong>und</strong> ob man einzweites Mal teilnehmen würde, lauter Beifall <strong>und</strong>Klopfen. Man kann die Münchner BuFaTa somit alsErfolg betrachten.Die BuFaTa wurde in diesem Umfang ermöglichtvom EIKON-Verein, der <strong>Fachschaft</strong> für Elektro- <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong> e.V die die BuFaTa mit Mittelnunterstützt haben <strong>und</strong> den oben genannten Firmendie ihre Führungen angeboten haben. Vielen Dankdafür.Die nächste B<strong>und</strong>esfachschaftentagung im Sommersemesterfindet am KIT in Karlsruhe <strong>und</strong> imWintersemester das erste Mal in Österreich statt.Somit kann man diese BuFaTa auch als großenFortschritt bei der Kommunikation im deutschsprachigenRaum betrachten, da das erste Mal<strong>Fachschaft</strong>en aus Österreich <strong>und</strong> der Schweizteilnahmen.Im Rahmenprogramm fanden für die 90Teilnehmer Firmenführungen zu EOS, OS-RAM, Rohde <strong>und</strong> Schwarz, Infineon <strong>und</strong>Abschlussfoto BuFaTa8<strong>Fachschaft</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong>


trafo Ausgabe <strong>136</strong>R<strong>und</strong> ums StudiumDozentenpreisChristiane DietrichMittlerweile gehört die Vergabe des Dozentenpreiseszum festen Bestandteil des Tags der Fakultät.Die Verkündung der Preisträger wird dabei immermit großer Spannung erwartet. Dieser Preis isteine Auszeichnung von uns Studenten an die Lehrenden,die sich durch besonders herausragendeLehre hervorheben. Bereits zum 12. Mal wurdenam 26.10.2012 Lehrende in den beiden Kategorienfür den besten Dozenten oder Übungsleiter miteiner kurzen Begründung per Email an jury@fs.ei.tum.de einreichen. Die Mitglieder der Dozentenpreisjurybesuchen dann die Vorlesung/Übung derVorgeschlagenen <strong>und</strong> nominieren herausragendePersonen.„Bester Dozent“ <strong>und</strong> „Bester Assistent“ für ihr Engagementgewürdigt.Einige von euch fragen sich jetzt vielleicht, wer dieEntscheidungen trifft, wer die glücklichen Preisträgersein werden. Dies könnte jeder einzelne voneuch sein <strong>und</strong> jeder kann mitwirken! Zu Beginn desWintersemesters werden jedes Jahr Studenten gesucht,die die Dozentenpreisjury stellen möchten.Auf einer Mitgliederversammlung der <strong>Fachschaft</strong><strong>und</strong> der FVV des Wintersemesters werden dannmindestens vier Personen in die Jury gewählt.Ab diesem Zeitpunkt könnt ihr eure VorschlägeAm Ende eines Studienjahres trifft die Jury aufBasis der Besuche (jedes Jurymitglied besuchtmindestens zwei Lehrveranstaltungen), der Evaluierungsergebnisse,persönlicher Gespräche mitStudierenden, die eine Vorlesung des nominiertenDozenten/Übungsleiter besuchen, die Entscheidung,wer die Preise bekommt. Es wird ein Preisin der Kategorie „Bester Dozent“ <strong>und</strong> zwei Preisein der Kategorie „Bester Assistent“ vergeben. Aufgr<strong>und</strong>der zahlreichen guten Vorschläge ist es meistnicht einfach eine Entscheidung zu treffen.Im Jahr 2012 ging der Preis für den besten Dozentenan PD Dr. Christian Karpfinger für seine Vorlesung„Mathematik 2“. Seine Lehre zeichnet sich durchbesonderes Engagement aus. Er veranschaulichtverschiedene Aufgaben mit MatLab, erstellt Zusatzaufgaben<strong>und</strong> Probeklausuren <strong>und</strong> kümmerte sich<strong>Fachschaft</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong>9


trafo Ausgabe <strong>136</strong>R<strong>und</strong> ums Studiumum das Einrichten von Mentor- <strong>und</strong> Fragest<strong>und</strong>en.Hervorzuheben ist auch seine Begeisterung fürdie Vorlesung. Bei ihm gibt es kein Thema, das erlangweilig oder uninteressiert vermittelt.Thomas Künzig wurde mit dem Dozentenpreis„Bester Assistent“ ausgezeichnet. Seine Übung imFach „Elektrizität <strong>und</strong> Magnetismus“ hilft maßgeblichdie Vorlesung zu verstehen <strong>und</strong> zeichnet sichdurch eine sehr gut überlegte Struktur aus. Nacheiner Wiederholung des theoretischen Stoffes,arbeitet er die Übungsaufgaben intensiv durch.Er baut dabei die in seinem Fach teilweise kompliziertenFormeln schrittweise an der Tafel auf<strong>und</strong> macht so in der Übung die Vorlesungsinhaltebesonders verständlich. Tauchen Fragen auf, stehter jederzeit zur Verfügung.Ebenfalls einen Dozentenpreis in der Kategorie„Bester Assistent“ erhielt Bodo Gohla-Neudeckerfür seine Übung „Elektrische Straßenfahrzeuge“.Sein Engagement <strong>und</strong> seine Ausdauer zeigen sichv. a. in der Organisation von Aktivitäten, die dazudienen den Studenten das Gelernte in der Praxiszu zeigen bzw. selbst zu erleben. So organisierteer z. B. eine Exkursion zur Recycling-Anlage vonBMW oder ermöglichte es den Studenten mit verschiedenenElektroautos zu fahren. Bodo Gohla-Neudecker ist stets um eine Verbesserung seinerLehre bemüht. Dies zeigte sich v.a. dadurch, dass erseine Übungsst<strong>und</strong>en aufgr<strong>und</strong> der Evaluierungsergebnissebedeutend umstrukturierte. Zu Beginnjeder St<strong>und</strong>e stellt er mit Hilfe einer kurzen Wiederholungden Bezug zur Vorlesung her <strong>und</strong> geht aufwichtige Punkte ein, bevor er die Übungsaufgabenausführlich erläutert.Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle nocheinmal an alle Preisträger!Bereits im Oktober habt ihr die Jury für den Dozentenpreis2013 gewählt. Bis 13. Januar 2013habt ihr nun die Möglichkeit Dozenten <strong>und</strong>/oderÜbungsleiter vorzuschlagen, die eurer Meinungnach den Preis am meisten verdienen. Schreibtdazu einfach eine Email an jury@fs.ei.tum.de <strong>und</strong>begründet kurz, warum gerade diese Kandidatenausgezeichnet werden sollen.Wir freuen uns auf eure Vorschläge!10<strong>Fachschaft</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong>


trafo Ausgabe <strong>136</strong>Märchen aus 1001 Nacht – ein Praktikum im OrientJulia MüllerWie nah der Nahe Osten wirklich ist <strong>und</strong> warum einPraktikum dort genauso viele Erfahrungsschätzewie Fettnäpfchen birgt. Möglichkeiten die Ingenieurpraxisabzuleisten gibt es viele. Besser noch: vielzu viele. Außer zum Beispiel, wenn man irgende wasBesonderes erleben möchte. Mehr erleben als nurden Alltag eines Ingenieurs. Dann bietet es sich andas Praktikum im Ausland zu machen. Natürlich istso eine Idee um Welten einfacher zu denken, als auchauszuführen, denn selbst wenn man weiß, wohinman möchte oder bei welcher Institution man gernemitarbeiten mag, ist es nicht immer einfach dieHürden dorthin zu nehmen. Schon gar nicht, wennman als Ziel etwas weiter kommen möchte, als nurin andere westlich geprägte Länder wie die USA oderAustralien. Mir kam der Zufall zu Hilfe <strong>und</strong> ich fandunter den vom DAAD ausgeschriebenen Praktikaeines in den arabischen Emiraten.ReisevorbereitungenMit Motivationsschreiben, englischem Kontoauszugsowie übersetztem Abitur <strong>und</strong> Sprachzertifikat warenalle benötigten Schriftstücke eingereicht <strong>und</strong> guteinen Monat später kam auch die Zusage.Damit war die finanzielle Seite dank des DAAD Stipendiumszwar gelöst, allerdings war ich mit denrestlichen Reisevorbereitungen theoretisch auf michalleine gestellt. Praktisch bekam ich allerdings einenVorgeschmack auf die dortige Kultur, denn meinBetreuer kümmerte sich sowohl um ein Visum alsauch um eine Wohnung für mich. Somit hatte ichhauptsächlich damit zu tun, mir irgendwie zu überlegen,was ich denn als Frau dort alles beachten müsse<strong>und</strong> inwieweit es wohl nützlich wäre, ein klein wenigarabisch zu können. Letzteres verwarf ich ziemlichschnell, nachdem bereits die Zahlen dort unten nichtnur anders aussehen, sondern auch je nach Regionkomplett anders genannt werden. Daher nahm ichmir Zeit, um mehr über die Gegend dort zu erfahren.Selbst wusste ich davor auch hauptsächlich, dass esdie Metropolen Dubai <strong>und</strong> Abu Dhabi gab. Sharjah,der Ort an dem meine Gastuniversität war, kannteich nicht. Viele Reiseberichte sowie Reiseführerklangen eher abschreckend, es sei das konservativsteEmirat, alleine dort als Frau zu leben seiquasi unmöglich <strong>und</strong> wenn man auch nur Händchenhaltend irgendwo gesehen wird, ist man mit einemFuß schon in der Justizvollzugsanstalt. Und überhauptmüsse man sich angemessen kleiden. Da aberdieses ominöse angemessen kleiden nirgends aberauch wirklich nirgends spezifiziert wurde, packteich kurzerhand meinen Koffer nur halb voll <strong>und</strong>R<strong>und</strong> ums Studium<strong>Fachschaft</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong>11


trafo Ausgabe <strong>136</strong>beschloss einfach in den Emiraten selbsteinzukaufen. Was man dort kaufen kann,kann ja auch nicht so falsch sein.R<strong>und</strong> ums StudiumAnkunftVom Flughafen wurde ich sogar direktvon meinem Betreuer abgeholt, mit einerguten sowie einer schlechten Nachricht.Die schlechte war, dass die Studentin,mit welcher ich zusammen wohnen hättekönnen nun doch abgesagt hatte. Diegute, dass ich zumindest die erste Nachtbei ihm bleiben könne, bis er eine andereWohnung für mich gef<strong>und</strong>en habe. Schließlich seiich Gast. Da ich eigentlich damit gerechnet hatte,diese Studentin um Hilfe zu bitten, was ich denn alsKleidung tragen könne, schlug mein Betreuer vor, ichsolle doch einfach mit seiner Frau einkaufen gehen.Und so kam es, dass mein erster Abend daraus bestand,im Mirdif City Centre Kleidung zu kaufen, dieich auch hätte in Deutschland finden können, nurmit leichteren Stoffen, was bei 42°C Durchschnittstemperaturwirklich von Vorteil war. Kurz <strong>und</strong> gut:ich verstand mich nicht nur mit seiner Frau, sondernauch mit den insgesamt fünf Kindern <strong>und</strong> blieb somitdie ersten Tage als Gast. Da dann zeitgleich mitmeinem ersten Praktikumstag die Schule begann,wollte ich nicht länger zur Last fallen <strong>und</strong> beschlossselbständig etwas zu suchen. Wohnungssuche dortist etwas anderes als in Deutschland. SchlichteStudentenwohnheime gibt es nur auf dem Campus,denn jeder, der es irgendwie schafft, bleibt zu Hausebei der Familie wohnen. Private Studentenwohnungenwerden nur Semesterweise vermietet <strong>und</strong>gemischte Wohnheime sind ohnehin <strong>und</strong>enkbar,während ganze Wohnungen entweder unbezahlbarsind, oder die Gegend für alleinstehende Frauen alsunsicher gilt. Um es kurz zu machen: ich fand einHotel, das in Uninähe war <strong>und</strong> in etwa so viel wieeine Jugendherberge kostete.AlltagRaus aus dem wirklich w<strong>und</strong>ervollen arabischenFamilienleben, hinein in ein eigenständiges Lebenim konservativen Sharjah. Im Gr<strong>und</strong>e schien allessehr einfach <strong>und</strong> angenehm. Praktikumspflichtennachgehen, mittags das grandiose All-you-can-eatder Studentinnen-Cafeteria (für die Studenten gabes natürlich eine eigene) genießen <strong>und</strong> den warmenAbend irgendwie ausklingen lassen. Zumindest derFeierabend war mir sicher: nach 18 Uhr war es mirabsolut untersagt mich im Universitätsgeländeaufzuhalten, schließlich war dort das Studentenkolleguntergebracht. Daher konnte ich also sichersein, wenigstens abends nicht zu frieren, da die Uni,wie alle offiziellen Gebäude, auf 20°C gekühlt war.Immer. Schwieriger war es, das Ganze umzusetzen.Schwierig ist es, die wenigen Meter zum Supermarktzu gehen, ohne angesprochen zu werden. Ohne gefragtzu werden, ob man irgendwohin gefahren werdenmöchte. Ohne von Taxis angehupt zu werden.Ohne von älteren Frauen feindselig <strong>und</strong> von Männerninteressiert angeblickt zu werden. Und dennochist der Eindruck, den dieses Land auf mich machtdurchwegs positiv. Wo auch immer man Menschenfragt, um Hilfe bittet oder auch nur etwas verlorenaussieht, wird einem Hilfe angeboten. Man wird,wenngleich man etwas Fremdes ist, auch in diesemweniger westlichen Emirat akzeptiert, angenommen<strong>und</strong> jeder versucht sein Bestes, dir zu zeigen, dassdu Gast bist <strong>und</strong> er dich unterstützt, so gut es geht.Auch wenn man selbst auch mal selbständig seinmöchte. Angst vor der fremden Sprache <strong>und</strong> denunleserlichen Leuchtreklamen <strong>und</strong> Verkehrsschildern<strong>und</strong> Speisekarten braucht man hier ebenfallsnicht zu haben. Auch wenn man erwartet, dass diebevorzugte Sprache Arabisch ist, liegt man falsch.Die meisten Gespräche laufen auf Englisch ab, weretwas auf sich hält, schickt seine Kinder in den englischsprachigenSchulunterricht <strong>und</strong> alle Schilder,Prospekte, Hinweise, Menükarten sind zweisprachiggehalten. Zu groß ist die Anzahl an willkommenenEinwanderern <strong>und</strong> Arbeitern aus dem Nahen, Mittleren<strong>und</strong> Fernen Osten. Zu vielfältig die Sprachen,die Verhaltensweisen, die Kulturen aller einzelnenGruppierungen. Doch anders als in den USA spiegelndie Wohnviertel der Großstadt nicht die Weltkartewieder, sondern eher - wie in den europäischenLändern - den Wohlstand jeder einzelnen Familie.12<strong>Fachschaft</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong>


trafo Ausgabe <strong>136</strong>Je näher man in den geschäftigen Zentren wohnt,desto kleiner sind die Räume, desto einfacher dieEinrichtung. Man macht Kompromisse, um hierarbeiten zu können, um besser leben zu können,als dort, wo man aufgebrochen ist. In wie weit daswahr ist? Ich weiß es nicht, aber wäre es komplettfalsch, wäre dieses Land nicht das, was es geradeist. Insbesondere in den Metropolen, vor allem dembenachbarten Dubai ist deutlich auch westlicherEinfluss zu sehen. Viele gigantische Gebäude, sechsbisachtspurige Straßen (es empfiehlt sich rechtszu bleiben <strong>und</strong> lieber rechts zu überholen, als sichmit Jeeps anzulegen) <strong>und</strong> überall neue Bauprojektesind Zeitzeugen des Umbruchs. Während in anderenEmiraten, die ländlicher geprägt sind, Moscheennoch die höchsten Gebäude darstellen, ist in Dubaider Burj Khalifa das höchste Bauwerk <strong>und</strong> mitmehreren tausend Besuchern pro Tag auch von Touristenviel gefragt. Weniger gefragt ist für diese diemuslimische Kultur <strong>und</strong> so fühlt man sich mit langenHosen <strong>und</strong> T-Shirt hinter den Touristengruppen mitHotpants <strong>und</strong> engen Tops doch beinahe so etwaswie einheimisch in diesem Land. Nebenan knipsensich die Europäer, Asiaten <strong>und</strong> Amerikaner an denvielen Weltrekorden die Finger w<strong>und</strong>. Man möchtemeinen, die Emirate seien ein Land der Superlative<strong>und</strong> damit liegt man auch sehr richtig. Es sind nichtnur die menschlich geschaffenen Dinge, die etwasBesonderes sind. Viel mehr ist es der Gegensatz auseigener Kultur, der dortigen Natur, der adaptiertenTechnologien <strong>und</strong> der Verschmelzung von alldem ineine futuristisch anmutende Moderne. Sobald mandie Städte verlässt, kann man die Vielfalt der Wüstesehen. Auch wenn man es nicht glauben mag: Sandkann anders aussehen als Sand <strong>und</strong> wieder andersals anderer Sand. Und nach mehreren h<strong>und</strong>ertKilometern durchs Nirwana weiß man: Man fühltsich klein als Mensch, unwichtig, man weiß, dassman ohne ein Auto keine zwei Tage dort überlebenkönnte. Ohne Nahrung, ohne Schatten. Um dann aufeinmal nach mehrstündiger Autofahrt <strong>und</strong> waghalsigenKlettertouren, mit der besten Kletterausrüstung(FlipFlops) auf einmal in einem Wadi zu stehen. Manwürde es hier in Deutschland wohl eher als Oasebezeichnen, doch das sind eher fruchtbare Böden,mit Vegetation. Wadis hingegen sind Bergquellen,Wasserfälle <strong>und</strong> natürliche Pools, in denen man sichbei noch so heißen Sommern <strong>und</strong> nach einigen OffRoad Kilometern (natürlich sollte man auch diese„nur mit Allrad“ unternehmen…aber es geht auchohne) erfrischen kann. Dann lernt man die wahrenHintergründe dieser Kultur kennen. Die Zähheit derBewohner, die es jahrh<strong>und</strong>ertelang möglich machte,dort zu wohnen, wo sonst keiner überlebt. Die Gastfre<strong>und</strong>schaft,die jeder bereitwillig zu geben ist, umzu zeigen, dass es nur gemeinsam geht. Die Akzeptanz,die einem entgegengebracht wird, wenn manselbst versucht zu akzeptieren. An dieser Stelle sollteman sich selbst fragen: Warum wollen wir Europäerüberall verstanden werden, aber nie verstehen?Warum war es in den Emiraten für mich nirgendsein Problem unverschleiert einzutreten, doch hierwird über Kopftuchverbote diskutiert? Muss mandenn immer lieber sich selbst durchsetzen, oderist es nicht besser, das Miteinander irgendwie zufinden? Genau das ist, was bei mir übrig gebliebenist. Eine Gewissheit, dass es alleine nicht geht, aberdass man mit der Akzeptanz der anderen auch selbstakzeptiert wird <strong>und</strong> das allein war mehr wert, alsviele fachlichen Aspekte. Und bevor ich es vergesse:Reiseberichte sind meistens Schwachsinn. AuchHändchenhalten ist akzeptiert. Jedenfalls wenn esdas traditionell gekleidete arabische Pärchen voreinem nicht anders macht.Für all diejenigen, welche gerne auch irgendwo aufder Welt ein Praktikum machen <strong>und</strong> auch ein wenigKultur mitnehmen würden, sind die Praktika, die derDAAD vermittelt nur zu empfehlen: http://www.daad.de/rise-weltweit/de/.R<strong>und</strong> ums Studium<strong>Fachschaft</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong>13


trafo Ausgabe <strong>136</strong>Doppeldiplom studieren in FrankreichR<strong>und</strong> ums StudiumDu willst ins Ausland, aber Erasmus ist dir zu oberflächlich?Dein fachliches Interesse geht weit über das reine<strong>Elektrotechnik</strong>studium hinaus?Du willst dem internationalen Arbeitsmarkt bestensgewappnet <strong>und</strong> vor allem zweisprachig begegnen?Uns ging es auch mal so! Deswegen studieren wir- Marion, Caroline (WS 2009) <strong>und</strong> Henry (WS 2010),zurzeit via Doppeldiplomprogramm T.I.M.E. (TopIndustrial Managers for Europe) an der “Ecole Centralede Lille” in Frankreich. Seit dem 4. Semesterstudieren wir an einer der sogenannten “GrandeEcoles”, den Eliteschulen Frankreichs <strong>und</strong> erhaltendafür nach Abschluss des Masters an der <strong>TUM</strong>auch das französische Diplom verliehen, d.h. einStudium mit zwei vollwertigen <strong>und</strong> äquivalentenAbschlüssen.Die <strong>TUM</strong> pflegt für dieses Programm Partnerschaftenmit den Grande Ecoles aus Paris, Brest, Nantes,Lyon, Marseille <strong>und</strong> natürlich auch Lille. Die Ausbildungan den Grande Ecoles ist im Gegensatz zumStudium an der TU München ein generalistisch ausgerichtetesIngenieur- <strong>und</strong> Managementstudium.Neben einer Vielzahl von naturwissenschaftlichen<strong>und</strong> technischen Fächern, wie z.B. Fluidmechanikoder Bauingenieurwesen, hört man hier auch vielebetriebswirtschaftliche Vorlesungen wie Unternehmenskulturoder Management. Das französischeBildungssystem unterscheidet sich dabei nicht nurinhaltlich, sondern auch im Aufbau vom deutschen.Das “école” (dt. Schule) in Grande Ecole kommtdabei nicht von Ungefähr. Der Unterricht beginntregelmäßig um 8.00 Uhr <strong>und</strong> findet in kleinenKlassen von 20 bis 30 Personen pro Lehrer statt.Alle Kurse sind natürlich auf Französisch, aber dasist weniger problematisch als man denkt.Um als Franzose einen der begehrten Studienplätzean einer Grande Ecole zu bekommen, muss mansich vorab, mindestens zwei Jahre lang an einersogenannten „classe preparatoire“ auf den Aufnahmetestder Grand Ecoles vorbereiten. Habensie diese Hürde erfolgreich hinter sich gebracht,fangen sie zeitgleich mit euch an den Grande Ecolesan, d.h. auch all eure französischen Kollegen sindkomplette Neulinge. Um zu garantieren, dassalle Studenten mit der gleichen Wissensbasis insSemester starten, finden in den ersten ca. fünfWochen viele verschiedene Vorkurse statt. DerStoff zählt noch nicht wirklich zum Semester <strong>und</strong>wird deswegen auch nicht benotet. Ihr habt alsogenügend Zeit, euch an das französische System<strong>und</strong> natürlich auch an die Sprache zu gewöhnen.Während dieser notenfreien Einführungsphasewerden zusätzlich von den <strong>Fachschaft</strong>en fast täglichdiverse Integrationsveranstaltungen, wie Grillabende,Konzerte, Kneipentouren usw. angeboten.14<strong>Fachschaft</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong>


trafo Ausgabe <strong>136</strong>Höhepunkt dabei ist das „Weekend d’Integration“,wobei der gesamten Jahrgang (ca. 250 Personen)ein Wochenende an einem geheimen Ort in Frankreichfährt <strong>und</strong> sich „kennenlernt“.Internationale Studenten werden in Lille währenddieser Zeit von der <strong>Fachschaft</strong> <strong>und</strong> den Auslandsbeauftragtenbesonders unterstützt; sei es durchHilfestellung bei allen notwendigen Formalitäten,Sprachunterricht oder damit, dass jeder Austauschstudentautomatisch ein Zimmer auf demunieigenen Campus reserviert bekommt.Der Campus der EC Lille, die sogenannte „résidence“,ist nur ca. 10 Gehminuten vom Universitätsgebäudeentfernt <strong>und</strong> beherbergt fast alleStudenten.Die Stadt Lille selbst hat aber natürlich noch mehrals nur das Universitätsleben zu bieten. Lille - Europakulturhauptstadt2004 - hat sich diesen Titelredlich verdient <strong>und</strong> ist mit ca. 100 000 Studentenwahrlich eine echte Studentenstadt. Neben einerunzähligen Menge an Bars <strong>und</strong> eintrittsfreienClubs hat Lille auch tagsüber viel zu bieten: einew<strong>und</strong>erschöne flämische Altstadt mit schmalen,schiefen Häusern, eine lebendige Musikszene <strong>und</strong>viele Museen. Durch seine zentrale Lage im HerzenEuropas erreicht man von Lille aus außerdemauch innerhalb einer St<strong>und</strong>e Paris, zwei St<strong>und</strong>enLondon, drei St<strong>und</strong>en Amsterdam <strong>und</strong> innerhalbvon nur 45min Brüssel.Das kulturelle Angebot, wird dabei aber noch entscheidendvon den vielfältigen Hochschulgruppen,den „Assoces“ <strong>und</strong> „Clubs“ bereichert. An der ECLille lehnt man sich nicht zu weit aus dem Fenster,wenn man behauptet, es gäbe fast für alles eineHochschulgruppe: von sämtlichen Sportarten,wie Fußball, Rugby, Handball, Basketball, Volleyball,Segeln, Fechten, Ballonfahren (kein Scherz!),Badminton, Tanzen, Ultimate, Reiten, etc. biszu kulturellen Gruppen wie Theater, Literatur,Politik, Ingenieure ohne Grenzen, Pyrotechnik,Weinproben, einen Club, der die campuseigene Barunterhält, Startup, Bigband <strong>und</strong> noch vieles mehr.Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist <strong>und</strong>sich gerne noch genauer über das Doppeldiplomprogramminformieren möchte, kann dies auf derInternetseite der Fakultät tun oder sich direkt beiHerrn Prof. Dr.-Ing. Steinbach, dem Betreuer desProgramms oder Heike Roth, der Koordinatorin fürAuslandsstudien tun.Von den geforderten Voraussetzungen zur Teilnahmesolltet ihr euch nicht sofort abschrecken lassen.Die Jury wählt nicht nur nach dem Notendurchschnittaus, sondern legt auch sehr viel Wert aufEngagement, interkulturelles Interesse <strong>und</strong> eineglaubhafte <strong>und</strong> überzeugende Motivation. Auchvon euren eventuell eingerosteten oder noch nichtausgereiften Sprachkenntnissen dürft ihr euch aufkeinen Fall von einer Bewerbung abhalten lassen.Durch die oben beschriebene Integration der internationalenStudenten <strong>und</strong> die daraus resultierendeintensive Auseinandersetzung mit der französischenSprache erreicht man sehr bald ein Niveau,das einem erlaubt, in Frankreich zu überleben <strong>und</strong>die Vorlesungen zu verstehen.Solltet ihr noch weitere Fragen zum Austausch mitFrankreich haben, zögert nicht! Wir freuen uns immerüber Post!Liebe Grüße aus Lille,Caroline, Marion <strong>und</strong> HenryR<strong>und</strong> ums Studium<strong>Fachschaft</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong>15


trafo Ausgabe <strong>136</strong>Auslandssemester in Brisbane – AustralienR<strong>und</strong> ums StudiumNiklas WinterAnfang 2012 habe ich ein Auslandssemester inAustralien absolviert <strong>und</strong> möchte euch ein wenigdarüber berichten. Warum Australien? Bekannt alsklassisches Reiseland <strong>und</strong> für seine netten Bewohnerdachte ich mir, dass man da nicht viel falschmachen könnte. Außerdem finde ich es gut, wennman die Sprache des Landes, welches man bereistbeherrscht, um mit den Einheimischen näher inKontakt treten zu können. Australien ist beliebt beiden Deutschen, auch an unserer Uni, deswegen wares nicht leicht einen Platz zu bekommen. Ich ergattertemir schließlich einen Austauschplatz an derQueensland University of Technology in Brisbane.Brisbane ist eine Stadt mit etwa zwei Million Einwohnern,50km entfernt von der Ostküste <strong>und</strong> etwaauf halber Höhe zwischen der Nord- <strong>und</strong> SüdküsteAustraliens. Der Brisbane River, in dem es seit demHochwasser von 2011 auchHaie geben soll, schlängeltsich durch die ehemaligeStrafkolonie, die inzwischenein Central Business Districtmit vielen Wolkenkratzern<strong>und</strong> einige schicke Flusspromenadenvorzuweisenhat. Brisbane ist außerdemein guter Ausgangspunkt füralle möglichen Reiseziele ander Ostküste Australiens,oder auch ins Landesinnere.kleines WG-Zimmer in Uninähe für 120€ pro Wochegef<strong>und</strong>en hatte. Manche Studentenwohnheimeverlangten beispielsweise 200€/Woche. Melbourneoder Sydney soll wohl nochmal teurer sein. Hierbeimuss ich mich auch ganz herzlich beim EIKON e.V.bedanken, der mich während meines Aufenthaltsmit einem Stipendium finanziell unterstützt hat.Ohne diesen Zuschuss hätte ich mich wohl kräftigan meinem Ersparten bedienen müssen, danke!Aber erst mal genug über Finanzen philosophiert.Ich kam im Februar in Brisbane an, als es ordentlichheiß war. Das subtropische Klima in Brisbane sorgtfür sehr schwüle Sommer <strong>und</strong> dafür (angeblich ;) )trockene Wintermonate. Anfangs war es wirklichheiß. Sobald man sich auch nur irgendwie bewegthat, wollte man eigentlich schon wieder unter dieDusche. An Sport unter der Sonne war für michnicht zu denken... Aber das wurde nach ein paarWochen zum Glück erträglicher. Entlang des FlussesAber bevor es für mich nachBrisbane ging, durfte icherst mal knappe 2000€ fürFlug, Studentenvisum <strong>und</strong>Studentenkrankenversicherungausgeben... puh. Leider wird das Land vor Ortnicht billiger. Ein Wechselkurs auf Rekordniveau,gepaart mit ohnehin schon hohen Lebenserhaltungskosten,war zu Beginn erst mal etwas schockierend.Eine billige Mensa gab es nicht <strong>und</strong> Dürümfür 8€ schien auch nicht die perfekte Alternative zusein. In Australien zahlt man die Miete normalerweisewöchentlich, leider unterscheidet sich derPreis allerdings nicht allzu sehr von der deutschenMonatsmiete. So war ich sehr glücklich, als ich eingibt es einige schöne Parkanlagen, in denen Elektrogrillskostenlos zur Verfügung stehen. Das ist eineecht praktische Sache, um sich mit Fre<strong>und</strong>en zueinem BBQ zu treffen. Außerdem gibt es ebenfallsam Flusslauf direkt gegenüber vom Zentrum, etwa20m hohe Klippen, an denen man Klettern kann,sogar nachts.16<strong>Fachschaft</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong>


trafo Ausgabe <strong>136</strong>Ich wohnte in einem sogenannten Queenslander.Ein Queenslander ist ein auf Stelzen gebautesHolzhaus, meist mit einer schönen Terrasse/Balkon<strong>und</strong> einem kleinen Garten <strong>und</strong> zeichnet sich durchNull Isolierung aus. Diese Queenslander stellenden Großteil der Häuser in Brisbane, was durchausein Unterschied zu typischen deutschen Städtendarstellt. Das Stadtgebiet von Brisbane erstrecktsich über ein riesiges hügeliges Gebiet, was leidernur mit einem mehr oder weniger funktionierendenöffentlichen Busverkehrssystem verb<strong>und</strong>enist. In den Queenslandern befinden sich aucheinige Studenten-WGs, die hin <strong>und</strong> wieder großeHauspartys schmeißen, da viel Platz vorhanden ist<strong>und</strong> es keine störende Nachbarn gibt. Hauspartyssind allgemein recht beliebt unter den Austauschstudenten,weil – wer hätte es gedacht – Alkoholin Clubs auch nicht gerade billig ist. Das billigsteBier, das ich im Getränkemarkt gef<strong>und</strong>en hatte,war tatsächlich Oettinger, für etwa 1,50€ die Dose.Ansonsten tranken die meisten Austauschstudentenbilligen Wein aus 4-5l Kartons. Und achja: derKonsum von Alkohol ist in der Öffentlichkeit verboten.Allgemein findet man viele Verbotsschilder, aufdenen mit hohen Strafen gedroht wird. Eine allzustrenge Umsetzung davon muss man allerdingsglücklicherweise nicht erwarten.Bei meiner Wohnungssuche konnte ich nicht großRücksicht darauf nehmen, mit wem ich zusammenzog.So wohnte ich leider mit keinem einzigenAustralier zusammen. Das schien aber allgemeinkeine Seltenheit zu sein. Viele der Austauschstudenten– die zu einer erschreckend großen Mengeaus Deutschen bestand – unternahmen hauptsächlichetwas untereinander, während man eherseltener in Kontakt mit den Einheimischen trat.Das fand ich etwas schade,aber andererseits hängt dasnatürlich auch von der eigenenHerangehensweise ab. Sokann man durch die diversenClubs, die von der Universitätangeboten werden durchausFre<strong>und</strong>e beim Sport oder anderenAktivitäten finden.Das Studieren selbst in Australienwar schon ein weniganders. Die erste Vorlesung beganndamit, dass sich der Profmit seinem Vornamen vorstellte <strong>und</strong> dann auchim Verlaufe des ganzen Semesters persönlich imTutorial meine Fragen beantwortete. Ich hatte nurvier Fächer, was die normale Anzahl ist, <strong>und</strong> dabeisogar nur zwei Prüfungen am Ende des Semesters.Logischerweise hängt das aber von den Fächern ab<strong>und</strong> ich hatte natürlich Abgaben (Assignments) <strong>und</strong>kleine Zwischenprüfungen.Aber jetzt mal zu den Australiern selbst, mit denenich dann zum Glück auch noch mehr zu tun hatte.Sie sind in der Tat, wie man es vielleicht auch schonöfter gehört hat, einfach etwas besser gelaunt,fre<strong>und</strong>licher, offener als der gemeine Deutsche. Sounterhält man sich dann zum Beispiel eben einfachmal für eine Weile mit dem Subway-Verkäufer, weilman gerade Zeit hat <strong>und</strong> man in ein Gespräch verwickeltwurde. Allgemein bin ich auch auf einige sehrgastfre<strong>und</strong>liche Australier gestoßen. Beispielsweisewurde ich, als ich gerade am Reisen war, vonfremden Leuten mit nach Hause eingeladen, umdort eine Nacht zu verbringen.Bis jetzt mag mein Bericht nicht nach dem typischen„Auslandssemester, boa ist das geil“-Berichtklingen, aber trotzdem hatte ich eine gute Zeit<strong>und</strong> kehre mit einigen tollen Erinnerungen zurück.Denn das beste an Australien ist schlichtweg dasReisen. Während einige Orte schon ziemlich vomTourismus eingenommen sind <strong>und</strong> eher für dasNachtleben bekannt sind, gibt es in diesem riesigenLand – welches übrigens fast so groß ist wieEuropa – auch genügend einsame Plätze, die nochentdeckt werden möchten. Ich bin mehrere Malehitchhikenderwiese (per Anhalter) in Australien unterwegsgewesen <strong>und</strong> war überrascht, wie einfaches ging. Ich lernte dabei immer interessante LeuteR<strong>und</strong> ums Studium<strong>Fachschaft</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong>17


trafo Ausgabe <strong>136</strong>R<strong>und</strong> ums Studiumkennen <strong>und</strong> war beeindruckt, was das Land selbstzu bieten hatte. Aber noch besser ist es, ein eigenesAuto zu besitzen <strong>und</strong> selbst das riesige Land zu erk<strong>und</strong>en.Menschenleere Strände, Sonnenaufgängein der Steppenlandschaft, Vollmond über einemglasklaren See mit weißem Sandstrand, Kängurusauf dem Camping-Platz, das sind nur einige derunvergesslichen Eindrücke, die ich von Australienmit nach Hause genommen habe.Bis jetzt mag mein Bericht nicht nach dem typischen„Auslandssemester, boa ist das geil“-Berichtklingen, aber trotzdem hatte ich eine gute Zeit<strong>und</strong> kehre mit einigen tollen Erinnerungen zurück.Denn das beste an Australien ist schlichtweg dasReisen. Während einige Orte schon ziemlich vomTourismus eingenommen sind <strong>und</strong> eher für dasNachtleben bekannt sind, gibt es in diesem riesigenLand – welches übrigens fast so groß ist wieEuropa – auch genügend einsame Plätze, die nochentdeckt werden möchten. Ich bin mehrere Malehitchhikenderwiese (per Anhalter) in Australien unterwegsgewesen <strong>und</strong> war überrascht, wie einfaches ging. Ich lernte dabei immer interessante Leutekennen <strong>und</strong> war beeindruckt, was das Land selbstzu bieten hatte. Aber noch besser ist es, ein eigenesAuto zu besitzen <strong>und</strong> selbst das riesige Land zu erk<strong>und</strong>en.Menschenleere Strände, Sonnenaufgängein der Steppenlandschaft, Vollmond über einemglasklaren See mit weißem Sandstrand, Kängurusauf dem Camping-Platz, das sind nur einige derunvergesslichen Eindrücke, die ich von Australienmit nach Hause genommen habe.Als Fazit kann ich jedem einen Auslandsaufenthaltempfehlen. Man bekommt eine neue Sichtauf Dinge, kommt mal raus aus seinem Alltag, istauf sich selbst gestellt <strong>und</strong> kann jede Menge tolleErfahrungen machen. Ich habe es nach etwas Anlaufzeitauch geschafft, echt nette Australier kennenzulernenmit denen ich coole Trips unternahm<strong>und</strong> welche mich wahrscheinlich sogar dieses Jahrbesuchen kommen werden.Meine Reiselust ist noch nicht gestillt <strong>und</strong> ich werdeschauen, ob ich im Master vielleicht ein paar Monatein Lateinamerika verbringen kann.18<strong>Fachschaft</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong>


trafo Ausgabe <strong>136</strong>Studieren mit KindFriederike RufStudieren <strong>und</strong> gleichzeitig Kinder haben? Wer sichdafür entscheidet ist eine Rarität, denn in Deutschlandsind nur etwa 5% der Studierenden Eltern.Studium <strong>und</strong> Kind zu kombinieren bedeutet zweianspruchsvolle Aufgaben gleichzeitig meistern zumüssen. Oft aber auch drei, wenn nebenher nochGeld verdient werden muss, um die Familie versorgenzu können.Trotz allem lohnt es sich darüber einmal nachzudenken.Für jemanden der seinen Partner schon gef<strong>und</strong>enhat <strong>und</strong> sowieso früher oder später Kinderhaben möchte kann die Studienzeit durchaus einegute Option sein. So viel Unterstützung, wie sie vomStudentenwerk oder der Universität geleistet wird,gibt es im Arbeitsleben später wohl kaum. So bietetdas Studentenwerk finanzielle Unterstützungdurch Erhöhung des Bafög nach Anzahl der Kinder,spezielle Wohnungen für junge Familien, günstigeBetreuungsmöglichkeiten in Kindertagesstätten<strong>und</strong> kostenlose Beratungsstellen für beispielsweisepsychologische <strong>und</strong> rechtliche Probleme. Ander Universität entfallen Studienbeiträge <strong>und</strong> esbesteht die Möglichkeit sich für bis zu 6 Semesternpro Kind beurlauben zu lassen. Dabei wird wie beieiner herkömmlichen Beurlaubung die Anzahl derFachsemester nicht erhöht, während dennoch Prüfungsleistungenerbracht werden dürfen. Neben allden finanziellen <strong>und</strong> rechtlichen Aspekten ist auchdie freie Zeiteinteilung, die ein Student genießt,ein klares Plus. Sie erlaubt es mehr Zeit mit seinenKindern zu verbringen, dabei sein zu können, wennsie die ersten Schritte gehen oder Sprechen lernen,<strong>und</strong> ihnen nicht nur beim Schlafen zu schauen zudürfen, wenn man spät abends von der Arbeit nachHause kommt.Wie unterschiedlich es für jeden Studenten seinkann, zeigen die Geschichten von vier E-TechnikStudenten, die diesen Weg beschreiten.Marlene Stuefer, erwartet ihr erstes KindMarlene studiert im ersten Mastersemester. ImMai hat sie geheiratet <strong>und</strong> danach hat es mit demKinderwunsch sofort geklappt. Wichtig war ihr dabei,dass sie vorher ihren Bachelor abgeschlossenhat. Ansonsten sieht sie der ganzen Sache ziemlichlocker entgegen <strong>und</strong>freut sich so richtigauf ihr Kind. Das Kinderzimmerist auchschon eingerichtet.Einiges dafür hat sievon ihren Geschwisternbekommen, diebeide schon Kinderhaben. Das wäre finanziellzwar nichtunbedingt nötig gewesen,da sowohlMarlene als auch ihr Mann Tobias als studierteMusiker mit Konzerten genug verdienen, ist abertrotzdem hilfreich, da Kindersachen doch rechtteuer sind.Wenn keine Schwangerschaftskomplikationenauftreten, möchte Marlene dieses Semester ganznormal abschließen <strong>und</strong> danach im zweiten Semesteretwas kürzer treten, um für ihren Sohn dasein zu können. Dafür hat Marlene während des Bachelorstudiumsschon fleißig Creditpoints gesammelt.Ihr Studium möchte sie nämlich trotz Kindin Regelstudienzeit durchziehen. Unterstützungbekommt sie dafür von ihrem Mann. Er promoviert<strong>und</strong> kann viele Dinge von zu Hause aus erledigen,so dass sie sich zusammen um ihr Kind kümmernkönnen. Hilfe von den Großeltern ist leider nicht soleicht zu organisieren, da Marlenes Eltern in Südtirol<strong>und</strong> die ihres Mannes in Lübeck leben. Aberdie befre<strong>und</strong>eten Nachbarn haben auch schon ihreUnterstützung angeboten.Sonja Thoma, eine TochterKurz vor Ende ihres Abiturs wurde Sonja ungeplantschwanger. Ein Schwangerschaftsabbruch kam fürsie nie in Frage. Deshalb entschied sie sich für ihrKind <strong>und</strong> schrieb sich gleichzeitig in der Uni ein.Viele Prüfungen konnte sie im ersten Jahr nichtablegen, da der Geburtstermin ihrer Tochter mit derPrüfungszeit zusammenfiel. Wie jeder andere hatteauch Sonja die GOP zu bestehen. Ohne zusätzlicheFreischussregelung. Durch ihre Beurlaubung war esihr allerdings möglich sich selbst zu den Prüfungenanzumelden <strong>und</strong> so zu entscheiden wie viele Prüfungensie schreiben möchte.Inzwischen geht ihre Tochter Aramira in die Kita <strong>und</strong>R<strong>und</strong> ums Studium<strong>Fachschaft</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong>19


trafo Ausgabe <strong>136</strong>R<strong>und</strong> ums StudiumSonja kann tagsüber wieder häufiger Vorlesungenbesuchen. Sie versucht so viel wie möglich schonin der Uni zu erledigen, damit sie abends Zeit hat,um mit ihrer Tochter zu spielen. Das macht siegern. Wenn Aramira dann im Bett liegt, lernt Sonjawieder.Ihr Mann arbeitet bei der Polizei. Da er unter derWoche Kasernierungspflicht hat, kann er nur übersWochenende bei der Familie sein. In ganz stressigenZeiten, in denen sie viel Zeit für die Uni aufwendenmuss, bringt Sonja deshalb ihr Kind zu ihren Elternnach Nürnberg. So etwas muss aber immer vorhergeplant sein <strong>und</strong> geht nicht einfach spontan.Überhaupt geht mit Kind vieles nicht mehr sospontan wie früher, was sie aber nicht davon abhältes trotzdem zu tun. Es muss nur alles gut geplantsein. Zum Beispiel abends mal länger weggehen,das macht sie regelmäßig. Es ist aber dann auchimmer jemand da der auf Aramira aufpasst. Oderan Silvester müsste immer einer zu Hause bei derTochter bleiben. Die Lösung lautet dann einfachanstatt zu den Fre<strong>und</strong>en zu gehen, die Fre<strong>und</strong>e zusich nach Hause einzuladen.Mit der Universität in Bezug auf Studieren mit Kindhat Sonja verschiedene Erfahrungen gemacht. DerBachelorausschuss sei sehr unbürokratisch <strong>und</strong>hilfsbereit. Mit dem Immatrikulationsamt hingegenmusste sie immer ein bisschen kämpfen, um das zubekommen was ihr zustand.Einiges mag vielleicht komplizierter geworden sein,aber Sonja ist nicht der Ansicht, dass sie durch dieGeburt ihrer Tochter auf vieles verzichten hättemüssen. Ganz im Gegenteil ist ihre Tochter einegroße Bereicherung für sie. Wenn sie ihr Bachelorstudiumabgeschlossen hat <strong>und</strong> mit dem Masterbeginnt, könnte sie sich auch vorstellen ein zweitesKind zu bekommen. Das wichtigste meint sie, seider Partner. Dieser gibt einem großen Rückhalt <strong>und</strong>ohne ihn würde es sicherlich nicht so gut laufen,wie es bei ihr jetzt der Fall ist.Ferdinand Trommsdorff, ein Kind bald zweiDass Ferdinand <strong>und</strong> seine Frau Melanie ein Kindbekommen, war zu Beginn mehr der Wunsch desVaters. Inzwischen ist Samuel 15 Monate alt <strong>und</strong>ein Geschwisterchen ist bereits unterwegs. ZuHause kümmert sich Melanie um Samuel. Es warihr Wunsch, dass er nicht in die Kinderkrippe geht.Warum sich die beiden ausgerechnet für ein Kindentschieden haben, während er noch studiert?Für Ferdinand gibt es keinen richtigen Zeitpunkt,warum also nicht während des Studiums, da kannman sich die Zeit am besten einteilen. SowohlFerdinand als auch Melanie haben vorher bereitsgearbeitet. Sie als Sozialpädagogin (FH) <strong>und</strong> er alsArchivmitarbeiter. Neben dem Ersparten <strong>und</strong> denEinkünften aus Kinder- <strong>und</strong> Elterngeld ist Ferdinandauch jetzt noch als Werkstudent bei seinemehemaligen Arbeitgeber tätig. Ein Kind brauchteben bestimmte Dinge <strong>und</strong> diese müssen finanziertwerden. Windeln zum Beispiel. Dafür gebensie circa 100€ monatlich aus. Außerdem müssenalle paar Monate neue Kleidungsstücke her, da diealten nicht mehr passen. Dafür gehen die beidengelegentlich auf Babybasaren einkaufen. Dortfindet man viele Sachen, die so gut wie neu sind.Die Kinder, denen die Dinge vorher gehört haben,haben sie ja auch nicht viel länger benutzt.Eine Umstellung war der kleine Samuel für seineEltern schon. An Durchschlafen war nicht zu denken.Abends ausgehen ist auch zu einer Herausforderunggeworden, da die Eltern von Ferdinand <strong>und</strong>Melanie nicht in München leben <strong>und</strong> abends auf Samuelaufpassen können. Und jetzt, wo der Kleine zulaufen beginnt, klettert er überall hinauf <strong>und</strong> alleswas er aus den Regalen werfen könnte muss außerReichweite gebracht werden. Das kann manchmalganz schön anstrengend sein. Ferdinand schätzt es,dass seine Frau sich so gut um ihren Sohn kümmert<strong>und</strong> er sich so auf sein Studium konzentrieren kann.Er ist ihr sehr dankbar dafür <strong>und</strong> unterstützt auchihr Fernstudium in BWL.Trotz all den Veränderungen <strong>und</strong> der Verantwortungdie er zusätzlich übernehmen musste ist Ferdinandin der Regelstudienzeit geblieben. SeinenMaster wird er voraussichtlich nächstes Semester20<strong>Fachschaft</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong>


trafo Ausgabe <strong>136</strong>abschließen.Abschließend meint Ferdinand, wenn man sich imvoraus über die Konsequenzen bewusst ist, dann istdas auch alles zu bewältigen. Er würde es in jedemFall wieder so machen.Lars Kreutz, zwei KinderBevor Lars sein Studium aufnahm, war er schonfünf Jahre bei der B<strong>und</strong>eswehr. Seine Fre<strong>und</strong>inDoreen konnte er daher mit seinen neuen Plänenein Studium zu beginnen wenig begeistern. Siewollte eine Familie gründen <strong>und</strong> Kinder bekommen.Nach bestandener DVP war es dann so weit <strong>und</strong>die Kinder Mia-Lysann <strong>und</strong> Jonny-Leon kamen zurWelt. Während seine Fre<strong>und</strong>in gerade für ein JahrElternzeit nimmt <strong>und</strong> Elterngeld bezieht, arbeitetLars als Reservist bei der B<strong>und</strong>eswehr <strong>und</strong> beiArenaOne in der Allianz–Arena. Arbeiten in derUni findet er schwierig weil arbeiten nur zeitlichbegrenzt waren <strong>und</strong> keine weiterbeschäftigunggarantiert wurde. Für eine Familie ist es aber unumgänglichein sicheres Einkommen zu haben <strong>und</strong>das lässt sich nur mit einem festenJob vereinbaren. Da Lars keinBafög bekommt kann er Wohngeldbeantragen. Zusätzlich hater außerdem einen Studienkredit.Von den sechs Semestern Beurlaubungkann er damit aber keines inAnspruch nehmen, da er für denStudienkredit nicht beurlaubt seindarf. In seinem Fall ist das kein Problem.Lars studiert noch im Diplom<strong>und</strong> hat damit flexiblere einteilungseiner Studienleistungen.In einem Studium mit Kind überwiegendie Vorteile, findet Lars.Man ist flexibel in der Zeiteinteilung,die Wartezeiten auf Kitaplätzesind beim Studentenwerkdeutlich kürzer <strong>und</strong> auch wesentlichkostengünstiger als andereKindertagesstätten in München<strong>und</strong> man kann sich die anfallendenGebühren teilweise vom Landratsamtzurückerstatten lassen. DasBeste aber ist, dass man Zeit hatmit seinen Kindern etwas zu unternehmen.Die wird man im Jobspäter nicht haben. Lars kennt dasvon seinem Vater, der als Ingenieurviel auf Reisen unterwegs war. Der einzige Nachteil,der ihm spontan einfällt ist, dass sich das Studiumetwas in die Länge zieht.Wenn Lars <strong>und</strong> seine Fre<strong>und</strong>in Abends ausgehenmöchten ist das auch kein Problem. Dann bringensie ihre Kinder zu einer befre<strong>und</strong>eten Familie, dieKinder im gleichen Alter haben. Seine Tochter Mia-Lysann freut sich drauf, einmal außerhalb von zuHause bei ihrem Kumpel Jonas übernachten zudürfen, das ist eben doch was besonderes für sie.Kinder können ihre Eltern aber auch ziemlich aufTrab halten. Gerade die lebhafte Tochter ist manchmalschwer zu bändigen.Letztendlich aber ist immer der Partner das Entscheidende.Egal ob es ums Finanzielle geht, dieKinder krank sind oder alltägliche Dinge erledigtwerden müssen, der Partner ist die wichtigsteStütze.R<strong>und</strong> ums Studium<strong>Fachschaft</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong>21


trafo Ausgabe <strong>136</strong>InterviewsPiep piep piep, wir haben die Mensa liebChristiane SandnerUnsere geliebte Mensa: Jeden Tag pilgern tausendevon Studenten dorthin, um ihre hungrigen Mäulerzu stopfen. Und doch genießt die Mensa oft keinenbesonders guten Ruf. Manche würden jetzt sagen:Zu Recht! Denn es gibt einige Studenten, die mit derMensa unbekömmliches, nur wenig schmackhaftesEssen verbinden. Und Vieles, was man so in seinerStudienzeit über die Mensa hört, sind meist böseKommentare. „Was war das wieder für eine Pampe?!“,„Warum schmeckt alles nach Füßen?“, „Wiekann man sogar Nudeln falsch kochen?!“. Ob diese<strong>und</strong>ankbare Meinung über die Mensa vielleicht vonden verwöhnten Gaumen der angehenden Akademikerkommt? Oder ist ihre Kritik gerechtfertigt?Die Hochschulgastronomie des StudentenwerksMünchen, die insgesamt 32 Mensen, Mensarien,Cafeterien/StuCafés <strong>und</strong> Espressobars betreibt, hates aber auch nicht leicht. Jeden Tag für r<strong>und</strong> 4000Studenten ein Mittagessen zu kochen <strong>und</strong> das fürmöglichst kleines Geld, da ist es schwierig, jedenglücklich zu machen. Eine Großküche muss immerAbstriche machen, frisch zubereitete Speisen kostenviel Zeit <strong>und</strong> Geld. Logistisch wäre der Aufwand auchriesig, daher müssen manche Speisen vorbereitet<strong>und</strong> erwärmt werden. Und wir alle schätzen dieMensa doch, da wir dank ihr nicht selber in der Kücheschuften müssen <strong>und</strong> wir Mittags ein warmes Essenschnell <strong>und</strong> günstig bekommen.Manche der Aussagen sind überhobene Vorurteile,studentische Folklore von Generation zu Generationweitergegeben <strong>und</strong> manches ist wohl auch wahr,aber letztendlich erfüllt die Mensa ihren eigentlichenZweck. Nämlich den armen Studenten zu sättigen,damit er weiter zielstrebig seinem Studium nachgehenkann. Und die Mensa ist noch weitaus mehr: AlsZiel vieler hungriger Studenten wird sie zum sozialenTreffpunkt, einem Ort, um Fre<strong>und</strong>e zu treffen, zuerzählen <strong>und</strong> auszuspannen.Um uns Studenten ein besseres Bild von der Mensazu machen, wollte ich den Dingen ein wenig aufden Gr<strong>und</strong> gehen <strong>und</strong> habe mich persönlich beimKüchenchef der Mensa Leopoldstraße, Heiko Müller,<strong>und</strong> Karl-Josef Severin, dem Bereichsleiter aller Mensendes Studentenwerks München, schlau gemacht.Das Interview schafft einen guten Einblick in die Weltder Mensa <strong>und</strong> hilft, die Mensa mit ihren täglichenHerausforderungen besser zu verstehen.Wie viel Überproduktion/Reste haben Sie üblicherweise?Das lässt sich schwer beantworten. Wir versuchen,die Wünsche der Studierenden hinsichtlichdes Speiseangebots zu berücksichtigen <strong>und</strong> dementsprechendbei der Speiseplanung einzukalkulieren.An manchen Tagen klappt das sehr gut, anmanchen Tagen weniger, so dass eben auch maletwas übrig bleibt.Und werden die Reste dann wiederverwendet?Das kommt auf die Art der Reste an. Die Speisen<strong>und</strong> Lebensmittel, die schon am Schalter standen,muss ich laut Vorschrift aus hygienischen Gründengänzlich vernichten. Aber wenn ich zum Beispieleinen Rinderbraten zubereite <strong>und</strong> er noch nichtan der Speisenausgabe war, kann ich den Bratennatürlich einfrieren <strong>und</strong> noch mal verwenden. Inanderen Gaststätten wird dies im Übrigen genausogehandhabt. Wir halten uns aber genau an dieVorschriften, die da sehr streng sind.22<strong>Fachschaft</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong>


trafo Ausgabe <strong>136</strong>Können Sie dadurch prognostizieren, wie vieldie Studenten vom jeweiligen Gericht essen <strong>und</strong>bestimmen Sie danach den Speiseplan?Also, das ist nicht so einfach. Die Erstellung desSpeiseplans erfolgt bereits zwei Monate zuvordurch die Produktionsplanung in Absprache mitden Köchen, den Ernährungsexperten <strong>und</strong> denEinkäufern des Studentenwerks München. Bei derSpeisenplanvorbereitung werden mehrere Faktorenberücksichtigt, wie etwa die Semesterzeiten,bestehende Rezepturen oder geplante Aktionen.Der Plan wiederholt sich in gewissen Abständenmit saisonalen Abänderungen. Im Winter wollendie Leute beispielsweise etwas anderes essen alsim Sommer. Die zentrale Planung beinhaltet dreifeste Gerichte, ein viertes wird vom jeweiligenKüchenchef festgelegt. Auf diese Weise kann mandie Speisen auf die unterschiedlichen Essgewohnheitender Studierenden abstimmen.Es ist nämlich so, dass es in jeder Mensa andersist, nicht jedes Haus hat die gleichen Voraussetzungen.In die Mensa Lothstraße gehen zum Beispielmehr männliche Studenten, da wird dann mehrFleisch gegessen. Man verlässt sich somit schonzu einem großen Teil auf seine Erfahrungswerte.Und auch wenn die Studierenden nach ges<strong>und</strong>erErnährung schreien, am liebsten essen sie dochCurrywurst, panierte Schnitzel <strong>und</strong> Pommes. Alsodas ist ihnen lieber als ges<strong>und</strong>es Essen.Wie finanziert sich das Mensawesen?Es gibt einen Beitrag, den der Staat leistet, wobeies sich nicht um eine Vollsubventionierung handelt.Im Gegenteil sinken die Zuschüsse seit Jahren <strong>und</strong>reichen bei Weitem nicht aus, um die Kosten zudecken. Das Studentenwerk München unterstütztdie Studierenden, indem es in den vergangenenJahren mehr als ein Viertel der tatsächlich anfallendenKosten für Mensa-Essen beigesteuerthat. Die Mensen sind also nicht gewinnorientiert,daher müssen die Verluste so gering wie möglichgehalten werden.Rentabel ist die Mensa nicht. Selbst wenn einanderer Caterer den Betrieb übernehmen würde,würde dieser die Preise ein halbes Jahr lang beibehalten<strong>und</strong> dann stark erhöhen.Wie viele Mitarbeiter haben Sie?Hier in der Mensa Leopoldstraße sind es circaca. 50: Vom Spüler, über die Ausgabefrau bis zurFührungskraft. Manche davon kommen am Tagaber nur zwei St<strong>und</strong>en. Wir würden schon auchMänner an die Theke stellen, aber da finden sichkaum welche.Gibt es Pläne für die Zukunft?Ja, wir werden nächstes Jahr noch zwei oder dreiweitere Betriebe aufmachen.Es ist geplant, dass wir verschiedene Bereiche ineinem ganz neuen Konzept darstellen. Wir habenzum Beispiel bereits unsere Cafeterien zu sogenanntenStuCafés umgestaltet, das Ganze ist ineinen moderneren Rahmen gegossen worden. Inden StuCafés wurde ein neues Innenraum-Konzeptrealisiert sowie ein zusätzliches Warenangeboteingeführt.Für das kommende Jahr sind eigentlich neueMaßnahmen in allen Betrieben geplant, teils baulicherStruktur, teils auch bei den Speiseplänen.Das wird dann noch vor dem Sommersemesterangegangen.Wird das Essen vor Ort zubereitet, oder wird esfertig an die Mensen geliefert?Es wird im Verhältnis zu anderen gastronomischenBetrieben relativ viel frisch zubereitet. DieEssen werden so größtenteils in der Mensa-Küchezubereitet, aber es gibt natürlich auch convenienceProdukte, also Halbfertigprodukte, die man nurnoch erwärmen muss. Also zum Beispiel, sehr zuunserem Leidwesen, können wir Fleischpflanzerlnicht mehr selber produzieren, da es für die Anzahlan Personal zu aufwändig wäre. Durch den Personalstandschaffen wir das einfach nicht mehr. Dashat Vor- <strong>und</strong> Nachteile, einerseits schmeckt dasPflanzerl dann überall gleich, andererseits wäre esvielleicht auch gerade schön, wenn es nicht überallgleich schmecken würde. Ich finde aber, dass es beiso einer großen Menge an Essen legitim ist, auchFertigprodukte zu verwenden. Darüber hinausmuss man auch bedenken, dass Studierende nichtmehr als höchstens fünf Euro für ein Essen zahlenmöchten, aber für dieses Geld ist es eben nichteinfach, ein Essen zuzubereiten.Wie viele Tonnen Nudeln produzieren Sie im Jahr?Im Jahr? Das ist schwer zu sagen. Wenn ich jetztnur ein Beilagengericht koche, brauche ich r<strong>und</strong> 40bis 50 Kilogramm am Tag. Bei einem Nudelgerichtbenötige ich circa 200 Kilogramm am Tag. Alsomüssten es zig Tonnen im Jahr sein, mehr als eineTonne im Monat.Interviews<strong>Fachschaft</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong>23


trafo Ausgabe <strong>136</strong>InterviewsWoher kommen Ihre Produkte?Wir versuchen möglichst viel aus der Regionzu bekommen. Wir haben zum Beispiel Nudelnvom Münchner Nudelherstellern „Bernbacher“,unsere Salate kaufen wir in der Großmarkthalle,der Spargel stammt aus der Nähe von Eichstätt,das Rindfleisch kommt nur aus Bayern. Aber es istnatürlich auch wieder eine Frage des Preises. Wennman mehr Qualität haben will, muss man natürlichauch wieder mehr bezahlen. Da müssen wir auchKompromisse machen, weil die Studierendenoftmals für ein Mensa-Essen nicht mehr bezahlenwollen bzw. können.In Garching gibt es jetzt “XXL- Gerichte”, gibt’sdie bald auch in der Innenstadt?Davon hab ich schon gehört. Das soll wohl diekräftigen Esser dort ansprechen. Da gibt‘s dannzum Beispiel Riesen-Schnitzel oder -Currywurstzur Auswahl. Diesen Aktionsschalter wird es aberzunächst nur in Garching geben. In den anderenBetriebsstellen sind dafür andere Aktionsschaltereingerichtet worden beziehungsweise in Planung.Hier in der Mensa Leopoldstraße wurde zum Beispielim vergangenen Jahr der Selfservice-Schaltereingeführt.Warum gibt es in der Arcisstraße jetzt auch Teller?Na ja, früher hat man dieses Tablett gehabt, daslinks <strong>und</strong> rechts gepresst war. Ich denke, man isstlieber von einem Teller, das ist einfach angenehmerfür den Gast. Man möchte dem Gast nicht vermitteln,dass er abgefüttert wird, sondern dass er voneinem ordentlichen Teller essen kann.Für diesen Wechsel war die Umrüstung der Geschirrspülanlagennotwendig, die nun auch für dasSpülen von Porzellangeschirr geeignet sind.Aber ich weiß, als es hier (Mensa Leopoldstraße)eingeführt worden ist, da waren die Studentenerstmal unglücklich, die wollten alle keine Tellerhaben, ich hab’s gar nicht verstehen können. Abermittlerweile hat sich jeder daran gewöhnt. Warumdas so ist, weiß ich ehrlich gesagt auch nicht. Alsoich kann verstehen, dass es vom Handling her nichtso günstig ist, da nur zwei Teller auf dieses Tablettpassen, das mag schwieriger sein. Aber ich glaube,man isst schon lieber von einem Teller, als vondiesem Plastiktablett.Die Mensa in Garching ist im Augenblick die einzigeMensa, die noch keine Teller hat. Da wird aberauch bald auf Tellerservice umgestellt.Wie kommt das Salz in die Suppe?!Wie das rein kommt? Das macht jeder Koch nachGusto. Also es wird schon probiert, letztendlich istder Entscheider der, der verantwortlich ist.Es gibt für jedes Gericht eine Rezeptur <strong>und</strong> die Betriebsleitervor Ort sind an eine gewisse Rezepturtreuegehalten. Wobei wenn sie zehn verschiedenenKöchen ein Rezept geben, kommen natürlich zehnverschiedene Geschmacksrichtungen dabei raus.Aber der Küchenchef probiert das Gericht noch mal<strong>und</strong> entscheidet, ob es in Ordnung ist <strong>und</strong> würztentsprechend.Es kann auch mal passieren, dass wenn Speisenlänger stehen, sich der Geschmack verändert.Wenn zum Beispiel Wasser verdunstet. Da probiertman nicht ständig nach <strong>und</strong> dann kann es sein, dassdas Gericht versalzen schmeckt.Aber wenn ein Gast zu uns kommt <strong>und</strong> etwasbeanstandet, dann nehmen wir das selbstverständlichauch ernst <strong>und</strong> dann verändern wir dasauch. Daher ist es wichtig, dass die Leute auf unszukommen, dann können wir auch Abhilfe schaffen.Warum gibt es in der Mensa Arcisstraße keineSalatbar?In der Arcisstraße ist die Umsetzung einfach nochnicht möglich, es wären größere Umbauten nötig.Ob das noch gemacht wird, kann ich im Augenblicknicht sagen.Die neuen Beilagenschüsseln sind etwas kleiner<strong>und</strong> unterschiedlich voll!?Gr<strong>und</strong>sätzlich ist die Menge, die in die Schüsselnkommt, immer die gleiche. Die Mitarbeiter/-innenan der Ausgabe benutzen Schöpflöffel, die alle diegleiche Größe haben. Aber natürlich wiegen wir dieFüllmenge nicht ganz genau ab, so dass in einemSchüsselchen auch mal etwas weniger drin seinkann, als in einem anderen.Wie oft wird das Fett in der Fritteuse gewechselt?Wir haben da ganz genaue Vorgaben. Es gibtinterne Hygienekontrollen, an die wir uns halten.Wir haben ein Gerät, mit dem wir die Fettqualitätmessen können <strong>und</strong> sobald diese nicht mehr O.K.ist, müssen wir das Fett wechseln. Dieser Vorgangwird auch ganz genau in einer Liste dokumentiert<strong>und</strong> gewissenhaft durchgeführt.Es hängt aber auch davon ab, was frittiert wird.Wenn Schnitzel gemacht werden, muss man wahrscheinlichgleich im Anschluss das Öl wechseln, weil24<strong>Fachschaft</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong>


trafo Ausgabe <strong>136</strong>da so viele Rückstände übrig bleiben. Bei Pommeshält das Fritteusenfett länger.Warum ist so viel Butter in den Nudeln?Da Nudeln stärkehaltig sind <strong>und</strong> die Stärke beimKochen austritt, gibt man Butter dazu, um dieNudeln geschmeidig zu halten, sonst bekommtman einen riesen Baatz. Dann hätte man nur nocheinen Klumpen <strong>und</strong> das sähe auf dem Teller nichtbesonders gut aus.Wenn die Nudeln lange in dem Kessel drinnensind, dann sinkt das Fett nach unten <strong>und</strong> sammeltsich dort. Und wenn die/der Mitarbeiter/-in vorOrt wenig umrührt, dann kann man halt das Pechhaben, von unten rausgeschöpft zu bekommen <strong>und</strong>dann sind die Nudeln leider meist etwas fettig. Aberda kann man auch gerne direkt am Schalter auf unszukommen. Wenn wir nichts erfahren, können wirauch nichts dagegen tun. Der Austausch zwischenuns <strong>und</strong> dem Gast findet leider viel zu selten statt.Solche Dinge kann man mit Sicherheit ändern!Warum sind Biogerichte vom Vortag am nächstenTag „normale“ Gerichte?Das gibt es nicht. Die Reste vom Vortag werdennicht als Aktionsgericht umdefiniert. Bei Biogerichtenist das auch kaum möglich, sie noch malaufzuwärmen oder wiederzuverwenden. Das mitden Resten ist eine schwierige Sache, wir versuchennatürlich so zu kalkulieren, dass kaum Reste entstehen.Bei manchen Sachen würde ich sagen, dieschmecken am nächsten Tag besser als am Vortag,zum Beispiel Eintopf...Aber da wo Bio drauf steht, ist auch ganz sicherBio drin, nur das Salz <strong>und</strong> das Wasser ist gleich.Wenn ich eine Wurst brate, dann muss auch das FettBio sein. Da gibt es ebenfalls strenge Kontrollen.Bei uns in der Mensa gibt es keine Salzstreuermehr. Warum?Zu diesem Thema hatte ich schon verschiedenstenSchriftverkehr. Da spielen zwei Faktoren eineRolle. Das ist zum einen die Hygiene bei den Streuern.Wenn die Streuer durch so viele Hände gehen,dann ist das nicht so optimal für die Hygiene. EinSalz- oder Pfefferbriefchen ist somit die bessereQualitätsstufe für den Gast.Und zum anderen kam es schon öfter vor, dass derDeckel von den Streuern nicht ganz zugeschraubtwar <strong>und</strong> der Gast dann sein Gericht mit einemHaufen Salz oder Pfeffer verunstaltet hatte. Oderes werden Sachen ausgetauscht, also dass zumBeispiel in den Salzstreuer Zucker getan wurde.Oder noch schlimmer, Zucker mit Salz gemischt.Daher haben wir uns entschieden, dass wir lieberdiese Salz- <strong>und</strong> Pfefferbriefchen verwenden.Und ich vermute mal, dass unsere Streuer schonin diversen Studenten-WGs stehen, so wie auchunsere Beilagenschüsselchen. (lacht)So ist das also. Wider meiner Erwartungen, wurdenmir sogar die gewagteren Fragen beantwortet, diemir gewisse Studenten ans Herz gelegt haben <strong>und</strong> ichin pink auf meinem Blatt markiert hatte. So sind siedem Küchenchef selber ins Auge gefallen. Ich hättemich wohl nicht getraut zu fragen, ob das Fritteusenfettauch wirklich regelmäßig gewechselt wird.Jetzt darf ich sogar noch einen Blick hinter dieKulissen werfen <strong>und</strong> werde von den beiden nettenHerren durch die Küche geführt. Natürlich nur mitordentlicher Schutzkleidung! Ein nettes Mützchenfür die Haare <strong>und</strong> ein Mäntelchen über die Schultern.Das Personal ist schon eifrig am Vorbereiten,bald fallen die Studenten über die Theken her. DieKüche ist riesengroß <strong>und</strong> auch alle Kochutensilienbesitzen Übergröße. In einem Topf, ungefähr sogroß wie meine Badewanne, ruhen tausende vonNudeln <strong>und</strong> warten darauf gegessen zu werden. Imnächsten Kessel schwimmt Fleisch in einigen Liternbrauner Soße. Um da mal umzurühren braucht manwohl ein Ruder.Eine interessante Konstruktion besitzen die Pfanne<strong>und</strong> die Fritteuse. Eigentlich sind sie ein Fließband,wo man nur das Schnitzel oder die Pommes reinlegenmuss <strong>und</strong> der Rest von selber erledigt wird.Am Anfang werden zum Beispiel die Pommes reingeschmissen, dann fahren sie eine gewisse Zeit durchdas Fett <strong>und</strong> werden am Ende fertig zum Servierenausgeliefert. Sehr praktisch. Und, ganz wichtig: dieFritteuse schreit, wenn das Fett gewechselt werdenmuss!Für den Fall, dass ein Student sein Mittagessen nichtvertragen hat, wird von jedem(!) Lebensmittel eineRückstellprobe drei Wochen lang aufgehoben. Fürungute Produkte gibt es im Gefrierhaus auch einenspeziellen Sperrbereich, wo sie aufgehoben werdenbis sie vom Lieferanten wieder abgeholt werden. AlsoInterviews<strong>Fachschaft</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong>25


trafo Ausgabe <strong>136</strong>Interviewskeine Angst vor Maden im Brokkoli! Denn genau dassoll ja verhindert werden.Im Trockenlager haben die Bioprodukte sogar ihr eigenesRegal. Und tatsächlich, da steht der „Biozimt“,den es immer zum Biomilchreis gibt. Ich konnte nieglauben, dass der wirklich Bio ist. Weitere Biogewürzesind daneben aufgereiht, Bioöle, Biopudding <strong>und</strong>noch viel mehr Zutaten.Das letzte spannende Gerät ist die Spüle. Zumindestwurde ich von Kommilitonen gebeten, darauf zuachten, wie sie funktioniert.Eigentlich ganz simpel. Der Student legt sein Tablettauf‘s Band, welches dann in den Spülbereich fährt.Teller <strong>und</strong> Besteck werden von einer Küchenkrafteinsortiert <strong>und</strong> nach dem Spülen kommen die Tellerdann wieder auf ein Fließband (ohne Küchenkraft)<strong>und</strong> fahren dann in die nächste „ Abteilung“, wo sievon Saugknöpfen angehoben <strong>und</strong> gestapelt werden.Sobald der Stapel eine bestimmte Höhe hat, öffnetsich die Tür <strong>und</strong> die Teller werden rausgefahren. DieTeller holen muss dann aber schon das Personal, daserledigt die Maschine nicht mehr. Zumindest nochnicht. Das ist ja schließlich auch nur die Spüle in derMensa Leopoldstraße. Unsere Mensa in der Arcistraßekriegt vermutlich eine coolere Spüle!26<strong>Fachschaft</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong>


trafo Ausgabe <strong>136</strong>AktivitätenTEG – entrepreneurs of tomorrowTEG | the entrepreneurial group e.V. ist eine seit1986 bestehende Studenteninitiative, die dasZiel hat Unternehmergeist zu wecken <strong>und</strong> zu fördern.Bei uns können sich Studierende von allenMünchner Hochschulen mit den verschiedenstenfachlichen Hintergründen engagieren. Was wir allegemeinsam haben ist der Wille:Unternehmergeist zu wecken,neue Ideen zu entwickeln <strong>und</strong> umzusetzen,Fähigkeiten anzueignen, die helfen erfolgreicheUnternehmer zu werden.Eigeninitiative zu ergreifenTEG ist die ideale Initiative, wenn man Projekte<strong>und</strong> Veranstaltungen planen oder Kontakte in derGründerszene knüpfen möchte.Willkommen sind alle Projekte, die das Erlernen<strong>und</strong> Entwickeln von unternehmerischen Fähigkeitenfördern.Am Ende werden diese einerJury vorgestellt <strong>und</strong> die Bestenmit Startkapital <strong>und</strong> Preisen belohnt. Und ausso mancher Idee wird dann auch ein tolles neuesUnternehmen oder Produkt.Neben diesem Event planen wir auch noch ständigkleinere Veranstaltungen. Das sind z.B. Workshopsfür Studenten in Zusammenarbeit mit unserenKuratoren, Fo<strong>und</strong>er Talks, Networking Veranstaltungen<strong>und</strong> Vorträge. Das besondere an TEG ist,dass jeder seine Ideen einbringen <strong>und</strong> im Teamumsetzen kann. Aber auch der Spaß <strong>und</strong> die Leidenschaftkommen bei uns nicht zu kurz.Schau einfach auf unsere Homepage oder schreibeuns eine Mail, falls Du Interesse hast <strong>und</strong> dichengagieren möchtest!www.teg-ev.de | info@teg-ev.de | www.fb.com/TheEntrepreneurialGroupDie derzeit größte von TEG organisierte Veranstaltungist das StartUp Weekend München. Dabeiarbeiten etwa 100 gründungsinteressierte Teilnehmerin Teams ein Wochenende lang unter derBetreuung von Coaches an ihren Geschäftsideen.<strong>Fachschaft</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong>27


trafo Ausgabe <strong>136</strong>Die VDE Hochschulgruppe München zu Besuchbeim VDE Kongress 2012 in StuttgartAktivitätenPhilipp SchmidbauerVom 4. bis 6. November 2012 besuchte die VDEHochschulgruppe München den VDE Kongress inStuttgart mit dem Leitthema „Smart Grid – IntelligenteEnergieversorgung der Zukunft“.Zusammen mit dem VDE Kongress fand der e-studentday statt.Dieser richtet sich an Schüler, Studenten <strong>und</strong>Young Professionals <strong>und</strong> bietet diesen dort dieMöglichkeit, interessante Vorträge <strong>und</strong> Workshopszu besuchen.Nach unserer Ankunft am Sonntag nutzten wirdie Gelegenheit, Stuttgart bei einer Stadtrally zuerk<strong>und</strong>en.Am Abend trafen wir uns mit anderen VDE Jungmitgliedern,die aus der ganzen B<strong>und</strong>esrepublikangereist waren, in einem der angesagtesten Clubsder Stuttgarter Innenstadt zur e-studentday Party.Highlight des stimmungsvollen Festes waren kleineaber feine Snacks, die den ganzen Abend überverteilt wurden.Am nächsten Morgen fanden auf dem StuttgarterMessegelände im Rahmen des e-studentdayverschiedenste Workshops statt. Themen warenunter anderem hybridelektrische Fahrzeuge, Herausforderungen<strong>und</strong> Lösungen für die elektrischenÜbertragungsnetze oder neue Trends in SoftwareDefined Radios.Wer dabei Lust bekommen hatte, selbst bei derEntwicklung zukünftiger Technologien mitzuwirken,der konnte sich, direkt im Anschluss, auf derdortigen Karrieremesse nach einem Praktikumoder einer Abschlussarbeit erk<strong>und</strong>igen.Am Nachmittag erfolgte dann die Eröffnung desVDE Kongresses 2012.Bis Dienstagabend lauschten wir spannendenVorträgen zur Netzinfrastruktur der Zukunft, intelligentemLastenmanagement oder zum TrendthemaSmart Home.Einer der Höhepunkt des Kongresses war für unsder technologiepolitische Abend am Montag.Zu Gast waren hochkarätige Redner aus Politik <strong>und</strong>Wirtschaft wie Prof. Dr. Annette Schavan, B<strong>und</strong>esministerinfür Bildung <strong>und</strong> Forschung oder RenéObermann, Vorstandsvorsitzender der DeutschenTelekom. Beim anschließenden Get-Togetherkonnten wir das Gespräch mit Persönlichkeiten ausPolitik <strong>und</strong> Wirtschaft suchen <strong>und</strong> finden.Der VDE Kongress <strong>und</strong> der e-studentday waren zweiaufregende Veranstaltungen, bei denen wir nichtnur viel neues technisches Wissen, sondern auchviele neue Fre<strong>und</strong>e gewonnen haben.Wir freuen uns schon darauf, viele davon auf derVDE Young Net Convention nächsten Herbst inAachen wieder zu sehen.28<strong>Fachschaft</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong>


trafo Ausgabe <strong>136</strong><strong>TUM</strong> Phoenix Robotics-Die studentische Robotik-Gruppe an der Fakultät MaschinenwesenDas Fahrzeug steht auf dem Parcours - alle Systemesind Betriebsbereit. Jetzt ertönt das Startsignal: Einletztes mal wird auf den Auslöser gedrückt, dann istder „Oachkatzl“ auf sich allein gestellt......So, oder so ähnlich, laufen die letzten Momente abbevor sich endgültig herausstellt, ob die Entwicklungsarbeitdes letzten Jahres zu einem erfolgreichenErgebnis geführt hat. Es ist der Höhepunkteines Prozesses, der sich durch viel Ausdauer,dem Sammeln wertvoller Erfahrungen <strong>und</strong> einempraktisch unbegrenzten Spaßfaktor auszeichnet.Doch fangen wir erst mal vorne an. Erfahrungen in den Bereichen <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong>Informatik zu sammeln.Im Studium lernen wir genau, wie wir dynamischeSysteme berechnen, modellieren <strong>und</strong> regeln können– aber wie man eines entwirft, baut <strong>und</strong> inBetrieb nimmt, bleibt der Phantasie überlassen.Diese Phantasie gilt es umzusetzen – <strong>und</strong> genaudas versuchen wir!Was genau machen wir da eigentlich?AktivitätenWer sind wir?Die „<strong>TUM</strong> Phoenix Robotics“-Gruppe ist eine derverschiedenen studentischen Gruppen der FakultätMaschinenwesen an der TU München. Dabeilegen wir unseren Fokus auf den mechatronischenBereich der Robotik. Wir sind ein sehr junges Team,dessen Gründung im Jahr 2008 stattgef<strong>und</strong>en hat<strong>und</strong> bestehen zur Zeit aus ca. 25 Mitgliedern inzwei Gruppen.Eine studentische Robotik-Gruppe an der MW-Fakultät? Ist das nicht eher etwas für Informatiker<strong>und</strong> <strong>Elektrotechnik</strong>er?Unsere studentische Gruppe wurde mit den Zielengegründet, Mechatronik ganzheitlich kennenzulernen,über den eignen Tellerrand zu blicken <strong>und</strong> dastheoretische Studium mit Leben zu füllen.Das heißt nicht nur die Mechanik zu beherrschen,sondern auch Gr<strong>und</strong>kenntnisse <strong>und</strong> praktischeWir versuchen den gesamten Produktentwicklungsprozesseines mechatronischen Systems vonder Planung bis zum Betrieb umzusetzen. <strong>TUM</strong>Phoenix gliedert sich dabei in zwei Untergruppen,die jeweils ein individuelles Projekt bearbeiten.Eines der beiden Projekte ist die Entwicklung einesautonomen Modellfahrzeugs (Maßstab 1:10),das jährlich am „Carolo-Cup“-Wettbewerb der TUBraunschweig teilnimmt. Dabei gilt es der Fahrspurzu folgen, Hindernissen auszuweichen <strong>und</strong>einzuparken.Darüber hinaus enstand zu Anfang dieses Semesterserstmalig ein Kooperationsprojekt mit einemIndustriepartner <strong>und</strong> der Hochschule LaSalle inBarcelona, um auch die industrielle Praxis <strong>und</strong>interkulturelle Zusammenarbeit besser kennenzulernen.Ziel hierbei ist es mit Hilfe von Entwicklungsmethodikeneinen funktionsfähigen Messedemonstratorzu entwickeln – einen Hybridenzwischen Quadrocopter <strong>und</strong> Zeppelin (Codename:Fliegender Phoenix), der als autonomer „Messeguide“Besuchern Informationen darbieten <strong>und</strong> sie zubestimmten Ständen (beg-)leiten soll.In beiden Projekten werden unsere teaminternenZiele verfolgt: das Sammeln von Erfahrung in Praxis,Teamwork <strong>und</strong> Projektmanagement. Wichtigernoch ist der Spaß im Team, den man beim Wachsenan anspruchsvollen aber interessanten Aufgabenstellungenerfährt.<strong>Fachschaft</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong>29


trafo Ausgabe <strong>136</strong>AktivitätenInteresse geweckt?Wenn du dich für unsere interdiszipinären Aufgabenstellungenim Rahmen der Mechatronik interessierst,freuen wir uns über deinen Besuch in unsererWerkstatt am Lehrstuhl für Regelungstechnik imErdgeschoss des 2. Gebäudes (Raum MW0210) derFakultät Maschinenwesen in Garching, im Internetunter www.tum-phoenix.de oder wende dich perMail an info@tum-phoenix.de an uns. Auch wenn dueigene Projektideen hast <strong>und</strong> nach einem Umfeldsuchst, diese zu verfolgen, bist du bei uns jederzeitwillkommen.Dabei spielt es keine Rolle, ob du bereits langjährigerHobbybastler bist oder gemeinsam mit unsden Einstieg in die Materie finden willst. Wichtigfür die Mitarbeit bei uns ist lediglich die Offenheitfür Neues, die Bereitschaft, sich in unbekannteBereiche einzuarbeiten <strong>und</strong> den Willen im Teamzu arbeiten. Denn genau das zeichnet das breite,fächerübergreifende Spektrum des Ingenieurwesenaus!Sky color by xkcd.com30<strong>Fachschaft</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong>


trafo Ausgabe <strong>136</strong>Exkursion des Lehrstuhls MMK zum FraunhoferIDMT Ilmenau <strong>und</strong> Iosono GmbH ErfurtEinleitungChristoph Divko, James BrowneAm 21ten Mai 2012 um 7:00 morgens war derStartschuss zur 6. Exkursion des MMK Lehrstuhls,organisiert von Florian Völk aus der ArbeitsgruppeAkustik. Mit von der Partie waren Professor Fastl,Professor Rigoll <strong>und</strong> 12 motivierte Studenten.Der Fokus der Exkursion lag dieses Jahr auf demGebiet der virtuellen Akustik (Stichwort Wellenfeldsynthese<strong>und</strong> Binaurale Raumsynthese). Ziel vomersten Tag war das Fraunhofer Institut für DigitaleMedientechnologie (IDMT) <strong>und</strong> die TU in Ilmenau.Am zweiten Tage stand die IOSONO GmbH in Erfurtauf dem Programm.Tag 1Nach 4 St<strong>und</strong>en Busfahrt erreichten wir die UniversitätsstadtIlmenau, ein Ort mit 26 000 Einwohnern(davon 7000 Studenten), eingebettet in derschönen, grünen Hügellandschaft Thüringens,fernab von jeglichen vom Studieren ablenkendenEinflussfaktoren.Am Fraunhofer-Institut IDMT angelangt wurdenwir rasch von Prof. Dr. Thomas Sporer, dem stellvertretendenInstitutsleiter <strong>und</strong> Gruppenleiterfür Wahrnehmung <strong>und</strong> Ergonomie, empfangen.Er startete die Einführungspräsentation mit denhistorischen Wurzeln des IDMT, welches durcheine Abspaltung mit Prof Brandenburg aus demInstitut für Integrierte Schaltungen (IIS) (Ursprungdes mp3-Codecs) entstand. Anschließend verschaffteuns Prof Sporer einen Überblick über dieForschungsgebiete aus der digitalen Medientechnikmit Schwerpunkt Akustik.Um uns die erwähnten Bestandteile der aktuellenForschung am Standort Ilmenau näher zu bringen,wurden wir in Gruppen aufgeteilt <strong>und</strong> von fre<strong>und</strong>lichenMitarbeiterinnen durch die Labors geführt.In der ersten Station wurde uns das IOSONO System,basierend auf der Wellenfeldsynthese vorgestellt.Dabei erzeugten 168 aneinander gereihteLautsprecher Pseudo-Schallquellen im Raum. ZurDemonstration lies eine angestellte Forscherineinen virtuellen, rein akustisch wahrnehmbarenGeist in Form von unheimlichen Psycho-Stimmendurch den Raum wandern, was erstaunlich realwirkte.Anschließend führte man uns in einen schalltotenRaum (Vollraum), in dem wir auf trampolinartiggespannten Drahtgeflechten herumspazierten.1,40m tiefe Absorberkeile <strong>und</strong> eine Lagerung desgesamten Raumes auf einer Elastomer-Schichtsorgten für die Eliminierung jeglicher ReflexionenAktivitäten<strong>Fachschaft</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong>31


trafo Ausgabe <strong>136</strong>Aktivitäten<strong>und</strong> damit für ein ungewöhnliches Klangbild. Somitbietet der Raum ideale Bedingungen für akustischeMessungen <strong>und</strong> Hörtests.Im Foyer des Fraunhofer Institut erwartet unsein Lautsprecher der besonderen Sorte. Dabeihandelte es sich um einen Flachlautsprecher miteiner Tiefe von lediglich 2,4cm, bestehend aus41 Sennheiser Kopfhörer Chassis. Diese erwieseneinen beeindruckend guten Klang.Die nächste Station war ein Projekt namens Songs-2See, eine Art „Guitar Hero“ der modernen Sorte.Diese Software macht das Lernen verschiedenerMusikinstrumente, wie Gitarre, Klavier, etc. besonderseinfach. Es erkennt in einem beliebigen Lieddas entsprechende Instrument <strong>und</strong> deren Noten<strong>und</strong> zeigt dem Übenden zu welchem Zeitpunktwelche Saiten/Klaviertasten etc. er zu spielen hat.Zu guter Letzt zeigte man uns ein weiteres akustischesLabor. Ein Bestandteil war ein 3D Audio Systemmit kuppelartig positionierten Lautsprechern,welches einen ausgesprochen räumlichen <strong>und</strong>umhüllenden Klang erzeugte. Eingesetzt wird dieseTechnologie für ein 3D Klangerlebnis in Planetarien.In der anderen Hälfte des Raumes stand eine Wandaus einer Vielzahl direkt aneinandergrenzendenkleinen Lautsprechern. Mit einer besonderen Ansteuerungerzeugte dieses System unter anderemeine akustische Variante des Oldschool Computerspiels„Pong“ , bei dem man virtuell einen Ballmit einem Schläger gegen Wände spielt . DiesesSpiel hatte Suchtfaktor <strong>und</strong> erhält hoffentlich fürdie nächste Exkursion zum Fraunhofer IDMT einPunktesystem.Damit waren die Führungen im IDMT durch <strong>und</strong> eswar höchste Zeit für das Mittagessen in der Mensader TU Ilmenau, welche geschmacklich das Niveauunserer Mensa „sogar“ toppte.Nach dem Essen gab es eine weitere Führung in derTU Ilmenau. Hier bekamen wir vor allem das dortigeMedienlabor zu sehen, in welchem sehr viel Wertauf Studiotechnik <strong>und</strong> Medienproduktion gelegtwird. Die Studenten der Universität haben hier dieMöglichkeit, interaktive Fernsehserien mit allenmöglichen digitalen Effekten zu produzieren. Zuguter Letzt zeigte man uns ein Tonstudio für Studienzwecke<strong>und</strong> ein Labor in dem ein Bachelorantan der Binauralen Synthese arbeitete.Im Anschluss ging es zu unserem gemütlichen Hotelin Erfurt, gefolgt von einer kleinen Stadtbesichtigung.Der Tag wurde mit einem gemeinsamenEssen beim Italiener, der allerdings auf Gr<strong>und</strong> desungewohnt hohen Weißbierkonsums der Bayern insRotieren kam, auf einem schönen Erfurter Marktplatz,sogar mit Feuershow von einigen Artisten,abger<strong>und</strong>et. Nachdem die Professoren sich aufden Heimweg gemacht haben, haben sich auch dieStudenten bald entschlossen sich gen Hotel aufzumachen,um Kraft für den folgenden Tag zu haben.Tag 2Am nächsten Morgen trafen die Studenten abhängigvon der Vornacht nach <strong>und</strong> nach in derHotellobby ein, um sich an dem Frühstücksbuffetdes Hotels fit für den nächsten Ausflug zu machen.Ziel in Erfurt war die IOSONO GmbH, eine kommerzielleAusgründung des IDMTs in Ilmenau, um dasdort entwickelte IOSONO Wellenfeldsynthesesystemzu verkaufen. Die Firma befindet sich in einemrelativ neuen Gewerbegebiet für vornehmlichMedienunternehmen, in dem unter anderem auchder KiKa ansässig ist.Die Firma IOSONO wurde 2004 gegründet, <strong>und</strong>verkauft ihre Lösungen vor allem an gewerblicheK<strong>und</strong>en, wie Kinos, Planetarien, Live Events <strong>und</strong>sogar Nachtclubs (im Club Zapata in Stuttgart istein solches IOSONO System verbaut, wo man sichbei manchen Events selber einen Eindruck überden Klang schaffen kann). Ähnlich wie die Firmawar auch das kleine Team sehr jung, <strong>und</strong> die Angestelltenmachten alle einen sehr fre<strong>und</strong>lichen <strong>und</strong>offenen Eindruck.Mit etwas Überschneidung zu den Präsentationenbekamen wir das Prinzip des 3D So<strong>und</strong>systems desUnternehmens erklärt, <strong>und</strong> auch wieder praktischeVorführungen der Anlage, darunter ein amüsanterAnimationsfilm über einen Flamingo bei der Selbstfindung,<strong>und</strong> ein Actionfilm für den koreanischenMarkt, wo die 3D Schalltechnik schon weiter verbreitetist als hierzulande.Danach stieß noch ein Experte für den praktischenEinsatz der IOSONO Systeme dazu, <strong>und</strong> erklärteuns einiges über die technischen Schwierigkeitenbeim Entwurf <strong>und</strong> der Installation solcher Anlagen.Damit das mathematische Modell worauf das Ganzeaufbaut in der Praxis auch wirklich funktioniert, istes wichtig dass die Positionen <strong>und</strong> Ausrichtungender Lautsprecher im Raum millimetergenau festgelegtsind. Dazu muss man jede Box individuell32<strong>Fachschaft</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong>


trafo Ausgabe <strong>136</strong>laservermessen <strong>und</strong> genau in das System eingeben.Auch bei der Wahl der Lautsprecher ist sehr vielExpertise gefragt, <strong>und</strong> man muss Kompromisseeingehen um möglichst guten Klang zu erreichen.Aufgr<strong>und</strong> der sinkenden Wellenlänge von Schallbei höheren Frequenzen, müssen die Lautsprechermöglichst klein sein damit sich das Schallfeld beihohen Tönen nicht komplett in Chaos auflöst. Diesstellt jedoch eine große Herausforderung an dieLautsprecher dar. Es kann vorkommen, dass eineinziger Lautsprecher alleine den ganzen Klangerzeugen muss – <strong>und</strong> in einem Kino werden über100dB am Zuschauerplatz gefordert, was selbst fürweitaus größere Lautsprecher schon sehr viel ist.Nach einer kleinen Führung durch die Räumlichkeitendes Unternehmens, ging es ab zum „Kantinchen“,wo es ein leckeres Mittagessen in der prallenMittagssonne gab, bei dem sich die Studenten allean einen See oder in ein Schwimmbad wünschten.Danach verabschiedeten wir uns noch dankendvon unseren Gastgebern <strong>und</strong> machten uns mitunserem vorgeheizten Bus auf den Weg zurücknach München.Die Exkursion war eine exzellente Gelegenheitpraktische Anwendungen der Inhalte der VorlesungAudiokommunikation <strong>und</strong> Technische Akustik zusehen, war eine sehr geeignete Verwendung derStudienbeiträge <strong>und</strong> bot vielleicht auch dem einenoder anderen Studenten Einsicht in einen potentiellenArbeitgeber. Auch war es sehr schön mit denProfessoren <strong>und</strong> Lehrstuhlmitarbeitern außerhalbdes üblichen Universitären Umfelds zu sprechen,besonders beim gemeinsamen Abendessen <strong>und</strong>vielleicht auch Auskunft über Stellen für wissenschaftlicheArbeiten zu bekommen.Großer Dank gebührt der Firma IOSONO <strong>und</strong> denInstitutionen IDMT <strong>und</strong> TU Ilmenau für ihre Gastfre<strong>und</strong>schaft,<strong>und</strong> vor allem auch Florian Völk fürdie Organisation der Exkursion.AktivitätenPeople get really grumpy when they realize you‘re giving themdirections for how to go to the store and buy a GPS.Kolmogorov Directions by xkcd.com<strong>Fachschaft</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong>33


trafo Ausgabe <strong>136</strong>Aktivitätenein Programm speziell für Studentinnender <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong> <strong>Informationstechnik</strong>Anna EichingerFachgebiet Gender Studies in IngenieurswissenschaftenJedes Semester bietet das Tutorium „Engineera“spannende Veranstaltungen, praktische Projekte,Exkursionen, Kurse <strong>und</strong> Diskussionen r<strong>und</strong> um dasThema Studium, Beruf <strong>und</strong> Karriere in den Ingenieurwissenschaften.Das Tutorium richtet sich an Studentinnen aller Semester<strong>und</strong> bietet dadurchdie Möglichkeit, bereitsab dem ersten SemesterKontakte zu anderen Studentinnen<strong>und</strong> zu berufstätigenAbsolventinnender <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong> aufzubauen.Engineera-Veranstaltungenfinden ungefähr alledrei Wochen statt. Die Teilnahme an den einzelnenTreffen ist freiwillig <strong>und</strong> ihr könnt individuellentscheiden, welche Themen euch interessieren.Unsere Highlights im Wintersemester 2012/2013:Der VIP-Kongress vonNational Instrumentswar ein sehr spannenderStart in das Semester. Es waren dort viele Firmenvertreten <strong>und</strong> mit Workshops, Vorträgen <strong>und</strong> derAbendveranstaltung konnte man viel lernen <strong>und</strong>vor allem Networking betreiben.Die Exkursion ging zu National Instruments GmbHin München. Neben einer Unternehmens-präsentationerwartete uns dort ein spannender Workshopmit einem kleinen Programmierprojekt in LabView.Wir haben mit dem myDAQ, einem Tool von NI,einen So<strong>und</strong>-Equalizer programmiert.In der Einführungsveranstaltung am Anfang desSemesters wurden den interessierten Studentinnendas Konzept <strong>und</strong> die geplanten Aktivitätenvon Engineera vorgestellt <strong>und</strong> insbesondere derAustausch zwischen den neuen <strong>und</strong> erfahrenerenStudentinnen angeregt.Was für das Sommersemester 2013 geplant ist:Auch im Sommersemester werden wir euch wiederinteressante Veranstaltungen bieten. Da wir unsnoch in der Planung befinden, freuen wir uns besondersjetzt über eure Wünsche <strong>und</strong> Anregungen.Auf alle Fälle erwarten euch wieder Unternehmensexkursionen(eine davon geht zu T-Systems)sowie Informations- <strong>und</strong>/oder Diskussionsabende.Natürlich werden wir alles daran setzen, eure Wünschein unserem Programm umzusetzen!Wenn du Lust hast, ein Treffen zu besuchen, schreibeine Email an engineera@lrz.tum.de oder informieredich auf unserer Homepage www.gender.edu.tum.de/engineera.html oder auf Facebook überzukünftige Treffen, Berichte <strong>und</strong> Fotos, sowie gesammelteInformationen zum EI-Studium.34<strong>Fachschaft</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong>


trafo Ausgabe <strong>136</strong>adveisor 2012/13 - Ein ErfahrungsberichtLukas Heim <strong>und</strong> Frenkli ShorajAm Ende des vierten Semesters sollte jeder Studentden weiteren Studienverlauf für das fünfte <strong>und</strong>sechste Semester planen. Dabei muss man sichauch über „Fächerübergreifende Ingenieursqualifikationen“(FIQ) Gedanken machen <strong>und</strong> kommt soauf das Programm adveisor.Bereits im ersten Studienjahr nahmenEinige als sogenannte adveiseesam Programm teil <strong>und</strong> profitiertedavon in vielen Hinsichten.Man lernt viele Kommilitonen kennen,erhält Workshops zu Soft-SkillThemen, die eine gute Abwechslungzum üblichen Vorlesung-Übungsbetriebsind <strong>und</strong> arbeitet gemeinsammit seinem Team an einem Projekt,zum Beispiel einen Roboter, der einenRubik‘s Cube löst.Aufgr<strong>und</strong> dieser positiver Erfahrung,beschlossen wir, uns als adveisorenzu bewerben <strong>und</strong> wurde glücklicherweise genommen.Abgesehen davon, was wäre die Alternative?Zwei Vorlesungen zu hören, 300 PowerPoint Folienauswendig zu lernen <strong>und</strong> am Ende des Semesterschriftliche Prüfungen abzulegen ? Nein danke, daskennen wir bereits.Hier spiegelt sich, unserer Meinung nach, der großeVorteil von adveisor gegenüber einigen anderenVeranstaltungen wieder. Das Programm setzt vielEigeninitiative voraus, bietet aber dafür viel Eigenverantwortung<strong>und</strong> Interaktivität.Am ersten offiziellen Treffen, dem Übergabetag,kamen die diesjährigen <strong>und</strong> die letztjährigen adveisoren,sowie Programmkoordinatoren, Trainer<strong>und</strong> Alumni zusammen. Dabei hatten wir die Gelegenheitalle beteiligten Personen kennenzulernen<strong>und</strong> es wurde uns ein Ausblick auf das kommendeJahr gegeben.Nach diesem Treffen, stand das erste von dreiModulen an, in denen die adveisoren Soft-Skill-Seminare von zwei professionellen Trainernerhielten. Meistens finden diese Module in den Semesterferiensüdlich von München statt. Wir warenin Hausham am Schliersee. Damit wir uns beim Arbeitendort wohl fühlten wurde für Unterkunft, dreiMahlzeiten am Tag, zweimal Kaffee <strong>und</strong> Kuchen,eine tolle Landschaft,verschiedene Tiere aufdem Gr<strong>und</strong>stück <strong>und</strong>eine Menge Spaß gesorgt. Nichtsdestotrotz musstedas tägliche Arbeitspensum bewältigt werden.Es wurden Workshops zu verschiedenen Themengehalten, unter anderem wie man einen Workshophält oder Feedback gibt. Dann warenwir dran. Jeder von uns sollte einen30minütigen Workshop vorbereiten<strong>und</strong> leiten. Nach dem Workshoperhielten wir sowohl Feedback voneinem vorher ausgewähltem adveisor,als auch von unseren Trainern.Neben den Seminaren, wurdenanstehende Verantwortungen, wieunter anderem die Abschlussveranstaltung,Kickoffs <strong>und</strong> die Projektdefinition,für das bevorstehendeJahr vorgestellt. Jeder adveisorkonnte dabei eine Verantwortungauswählen.Nach dem Werben <strong>und</strong> dem Kickoff, ging es dannauch gleich mit unseren eigenen Workshops los.Bis jetzt hat jeder von uns eigenverantwortlichsieben Workshops vorbereitet <strong>und</strong> geleitet. Ziel istes unser, in den Modulen erlerntes Wissen, an dieadveisees weiterzugeben. Die Themen Rhetorik,Stressbewältigung, Teambuilding <strong>und</strong> anderehelfen ihnen nicht nur beim Projekt, welches imzweiten Semester realisiert werden soll, weitersondern auch im Studium <strong>und</strong> im späteren Berufsleben.Aus unserer Sicht sind dabei vor allemgruppendynamische Prozesse <strong>und</strong> unsere Rolle alsleitende, nicht führende Person, sehr interessant.Wie bereits angedeutet, werden die adveisees imSommersemester selbstständig ein elektrotechnischesProjekt verwirklichen, in diesem Jahrganghandelt es sich um einen Roboter, der auf bestimmteZiele werfen soll. Hierzu werden momentan vonallen Teams Projektpläne erstellt, in denen die adveiseeseiner Jury ihre Ideen anhand von Konzept-,Kosten- <strong>und</strong> Zeitplänen vorstellenWie die Wurfroboter realisiert werden <strong>und</strong> wie gutgeworfen wird, könnt ihr euch bei der AbschlussveranstaltungEnde Juni ansehen, zu der wir euchalle recht herzlich einladen.Aktivitäten<strong>Fachschaft</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong>35


trafo Ausgabe <strong>136</strong>BlindleistungNudeln für E-Techniker 101Simon SpringmannDa ich während meines Studiums feststellenmusste, dass nicht allgemein bekannt ist, dassNudeln in kochendem Wasser zubereitet werden,hier ein paar Gr<strong>und</strong>lagen zum Kochen:Sofern Essen noch nicht bereits gekocht ist wirdes meist auf einem Herd oder in einem Ofenzubereitet. Als schnelles, einfaches <strong>und</strong> billigesGericht gilt beispielsweise “Nudeln mit Soße”. Zubeachten ist dabei, dass die Nudeln in einem Topfmit Wasser, das zuvor zum kochen gebracht wurde,zubereitet werden (Wasser kocht wenn es sprudeltbzw. blubbert). Die Kochzeit sollte auf der Packungangegeben sein, wenn nicht tun es 11-12 Minuten.Sofern man keine Soße aus dem Glas haben möchte,lässt sich aus pasteurisierten Tomaten <strong>und</strong> einpaar Gewürzen schnell eine Soße herstellen. Oderwie wäre es mit dem Studenten-Klassiker SpaghettiBolognese? Einfach Hackfleisch anbraten (in einerheißen Pfanne mit Öl oder Fett bis das Wasserverdunstet <strong>und</strong> das Hackfleisch krümelig ist) <strong>und</strong>MagiFix für Spaghetti Bolognese hinzufügen (oderpasteurisierte Tomaten <strong>und</strong> Gewürze). Dabei ergebensich nahezu unendlich viele Kombinationenaus Nudeln <strong>und</strong> Soße!Und wenn euch die Nudeln bereits zu den Ohrenrauskommen, versucht’s doch mal mit Reis! Dergilt gemeinhin sowieso als gesünder. Hier gibt eszwei bewährte Methoden: Reis im Volumenverhältnis1:2 mit Wasser mischen <strong>und</strong> zum kochenbringen bis das Wasser verschw<strong>und</strong>en ist. Danachden Topf vom Herd nehmen <strong>und</strong> den Reis nochetwas nachquällen lassen. Oder Reis in viel Wassergeben, 12-14 Minuten kochen <strong>und</strong> danach dasWasser abgießen <strong>und</strong> den Reis auch noch kurze Zeitnachquellen lassen.Auch Kartoffeln lassen sich recht einfach kochen.Wenn ihr sie zuvor schält <strong>und</strong> in kleine Würfelschneidet lassen sie sich auch schneller kochen<strong>und</strong> man kann besser probieren, ob sie bereitsgar sind. Nebenbei, gar bedeutet, dass man dieKartoffel leicht mit einer Gabel zerdrücken kann.Zu Kartoffeln bietet sich Fisch an. Wenn man diesenfertig mariniert <strong>und</strong> tiefgefroren kauft, kann beider Zubereitung im Ofen oder der Pfanne nicht vielschief gehen. Vorausgesetzt, man taut den Fischvorher auf <strong>und</strong> schaltet den Herd oder Backofen an.Für alle, denen ich hier nichts Neues erzählt habe:versucht’s doch mal mit Schweinelendchen, gebratenemReis oder einem vegetarischen Currymit Zucchini. Auch Obatzda, Schweinsbraten oderKnödel lassen sich gut selbstmachen.Für wen das hier alles nur preußische Dörfer warenhier noch ein Rezept für echte <strong>Elektrotechnik</strong>er:36<strong>Fachschaft</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong>


trafo Ausgabe <strong>136</strong>Rezept für <strong>Elektrotechnik</strong>er iint main() {float Herdplatte;float Topf;float Nudeln;float Teller;float Spaghetti;float Wasser;float Salz;bool umruehren;string WasserZustand;int WasserInLiter = 2;int Herdplattenstufe;int t;int tStart;Blindleistung}Topf = Topf + WasserInLiter; // Place it on the HerdplatteHerdplattenstufe = maxValue;while (WasserZustand != „kochen“){wait();}Wasser = Wasser + Salz;if(exist(Verpackung))t = read(KochzeitVonVerpackungInSek<strong>und</strong>en);elset = 720;Topf = Topf + Spaghetti;tStart = clock();Herdplattenstufe = middleValue;umruehren = 1;while(clock() < tStart + t) {wait();}Teller = Topf - Wasser;Herdplattenstufe = off;<strong>Fachschaft</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong>37


trafo Ausgabe <strong>136</strong>Basteln mit Mathias <strong>und</strong> Matthias - Heute: LauflichtBlindleistungHi there,Wir sind Mathias <strong>und</strong> Matthias <strong>und</strong> wir werdenvon nun an versuchen, euch in jeder Ausgabe des<strong>Trafo</strong>s eine einfache Schaltung zum Nachbauenvorzustellen.Auf der Suche nach einem ersten Projekt, habenwir uns durch die Schränke <strong>und</strong> Schubläden desE-Labs gewühlt <strong>und</strong> sind dabei auf ein paar ICs gestoßen,die seit Jahren herumliegen, in Unmengenvorhanden sind <strong>und</strong> dringend mal verbaut werdenmüssten.Die Rede ist vom TC4025 Triple 3-Input-NOR-Gatter<strong>und</strong> dem TC4027 Dual JK-Flipflop, beide zu findenin der drittletzten Schublade im grünen Metallschrankauf der rechten Seite.Nach einigen Überlegungen kamen wir auf die Idee,fürs Erste mit einem einfachen 4-bit Binärzähler anzufangen,an dessen Ausgänge LEDs angeschlossenwerden können.Das Konzept:Wir benötigen einen 4027 <strong>und</strong> insgesamt vier 4025.Von jedem 3-Input-NOR-Gatter werden einfachalle drei Eingänge miteinander verb<strong>und</strong>en. Damithaben wir drei Inverter. Diese schalten wir nun ineiner Schleife zusammen. Wie wir aus DS1 gelernthaben, haben wir damit einen Oszillator (http://de.wikipedia.org/wiki/Ringoszillator). Wie man imSchaltplan sehen kann, mussten wir etwas tricksen,um das Ding so langsam zu bekommen, dass manam Ende auch mit dem Auge was erkennen kann.Der Oszillator schwingt mit etwas weniger als1Hz, was natürlich sehr von Schwankungen derBauteilwerte <strong>und</strong> der Temperatur abhängt. DieVersorgungsspannung liegt übrigens bei diesen38<strong>Fachschaft</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong>


trafo Ausgabe <strong>136</strong>– zugegebenermaßen schon etwas antiken-ICszwischen 3 <strong>und</strong> 18 Volt.Die beiden JK-Flip-Flops des 4027 bilden jeweilseinen Frequenzteiler. Auf diese Weise bekommenwir zusätzlich zu dem ursprünglichen Taktsignal(A0) noch weitere Rechtecksignale mit der halben(A1) <strong>und</strong> viertelten (A2) Ausgangsfrequenz. Damithaben wir also bereits einen 3-bit Binärzähler.Um nun wie geplant ein achtstufiges Lauflicht zubekommen, müssen wir unsere drei Signale nochentsprechend decodieren.Da wir ja praktischerweise jedes Signal Ax auch innegierter Form (¬Ax) zur Verfügung haben, nehmenwir einfach nochmal 8 3-Input-NOR-Gatter, also drei4025er, <strong>und</strong> verbinden die Eingänge jedes Gattersabhängig davon, welche Nummer es darstellt, mit(¬)A0, (¬)A1 <strong>und</strong> (¬)A2. Hierbei bleibt ein Gatterübrig. Dieses kann einfach unverb<strong>und</strong>en bleiben.An die Ausgänge der NOR-Gatter können nun LEDsgehängt werden.Wir empfehlen, hierfür die kleinen grünen LEDs zunehmen, von denen sich noch eine ca. fünfstelligeAnzahl in einem der Sortimentkästen rechts vonder Eingangstür befindet.Praktischerweise ist der Ausgangsstrom der NOR-Gatter so niedrig, dass wir getrost auf die sonstüblichen Vorwiderstände verzichten können, wennwir die Versorgungsspannung unter 12V halten.Aufgebaut werden kann die Schaltung entwederversuchsweise auf einem Steckbrett oder – je nachGusto – auf einer Loch- bzw. Streifenrasterplatine.In unserem Beispiel haben wir ein Zwischendingverwendet, bei dem jeweils drei Löcher über einekurze Kupferbahn verb<strong>und</strong>en sind.Was die Übersichtlichkeit der Verdrahtung angeht,besteht bei unserem Prototypen sicherlich nochetwas Optimierungspotential. Aus diesem Gr<strong>und</strong>verlosen wir ein MSP430 Launchpad MikrocontrollerEntwicklungskit unter allen, die uns bis zum15. April 2013 ein Foto ihrer Lauflicht-Schaltunggeschickt haben.Die Adresse hierfür lautet: e-lab@fs.ei.tum.deAllen Mutigen wünschen wir viel Spaß <strong>und</strong> Erfolgbeim Nachbauen!Bis zum nächsten Mal,Mathias & MatthiasBlindleistung<strong>Fachschaft</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong>39


trafo Ausgabe <strong>136</strong>Die intelligente Küche – Welche Sachen gibt es wirklich?BlindleistungChristiane Sandner1. Fleisch aus dem DruckerIn Zukunft soll mit der sogenannten “Bioprinting”Technik, essbares Fleisch aus lebenden Zellen hergestelltwerden. Dazu wird mit einer aus der Medizinstammenden Technik Synthetikfleisch gezüchtet<strong>und</strong> mit dem 3D-Drucker in Form gebracht. Das soerzeugte Fleisch weist eine deutlich bessere Ökobilanzauf, da die Herstellung bei weitem nicht soenergieintensiv ist, wie die konventionelle Fleischproduktion.Zudem kann mit dem synthetischenFleisch eine neue Zielgruppe erreicht werden, sokönnten bald sogar Vegetarier ohne schlechtesGewissen ein Schnitzel genießen.2. Kochlöffel zum AbschmeckenSchon wieder die Suppe versalzen? Das lässt sichvermeiden. Es gibt nun einen Kochlöffel, der denSalzgehalt von Speisen erkennen kann. Dazu misster elektrolytisch den Salzgehalt mit zwei Elektroden,die auf der Fläche des Löffels platziert sind.Auf einem LCD Display zeigt er dann die Salzmengeder Suppe an. Zur besseren Kontrolle lässt sich diegewünschte Salzmenge auch eingeben <strong>und</strong> sobalddiese erreicht ist, gibt der Löffel ein Signal aus. DerKochlöffel ist somit auch ideal für Menschen, dieauf ihren täglichen Salzverbrauch aufgr<strong>und</strong> vonKrankheiten wie Bluthochdruck achten müssen.3. Der Linux-KühlschrankAuch Kühlschränke werden immer komplexer,dabei sollen sie doch vor allem eins tun: Bier kühlen.Aber der Kühlschrank soll wohl bei weitem nichtmehr nur zur Aufbewahrung von Lebensmittelndienen. Das Unternehmen Samsung hat nun einenKühlschrank mit integriertem Display <strong>und</strong> einemselbstgestrickten Linux entwickelt, der sich überWLAN mit dem Internet verbinden kann. Abgesehenvon den zahlreichen Apps wie Terminplaner, Wetter,Rezeptapp die vorinstalliert sind, lässt sich mit demKühlschrank soagr online einkaufen. So kann manper Kreditkarte oder Bankverbindung direkt amKühlschrank seine Einkäufe erledigen, die dannnach Hause geliefert werden.4. Das Toastbrot kann längst mehr als nur braunwerdenWer keine Lust mehr hat, einen Blick in dieTageszeitung, auf sein Smartphone oder in denFernseher zu werfen, um sich über das Wetter zuinformieren, für den gibt es vielleicht schon baldeine (coolere) Alternative! Denn die Vorhersage, obes heute regnen wird, könnte man sich dann gemütlichbeim Frühstück nebenbei auf sein Toastbrotdrucken. Wie das gehen soll? Mit Hilfe von WLAN-Verbindung erfährt der Toaster den aktuellenWetterbericht <strong>und</strong> kann ihn so jeden Morgen auf’sWeißbrot jeden Morgen auf’s Weißbrot brennen.5. Teller mit KalorienzählerSchlechtes Gewissen beim Essen? Immer wissenwieviel man verspeist:Ein neu entwickelter Teller soll durch eine Vielzahlan Sensoren erfassen, wie viel eine Persongerade isst. Dazu bestimmt der Teller Gewicht <strong>und</strong>Art der Speise, so wie andere Parameter, die demGerät helfen, aus einer Datenbank von über 1200Lebensmitteln zu erkennen, was gerade gegessenwird. Mit dieser Information berechnet der Tellerdie Kalorien der Speise. Anhand des persönlichenTagesbedarfs erlaubt er einem dementsprechendeine zweite Portion – oder eben auch nicht.6. Mikrowelle mit WLAN RouterMikrowellenherde werden üblicherweise dazuverwendet, mit einer Strahlung von ca. 2,45 GHzleckeres Essen auf die Schnelle zu erwärmen. Dasssie dabei einen geringen Anteil an Strahlung an dieUmgebung aussenden lässt sich nicht vermeiden- aber nutzen! Eine neue Entwicklung kombiniertdie Mikrowelle mit einem WLAN Router, der (teilweise)auch in diesem Frequenzband sendet. Dieausgestrahlten Mikrowellen sind also einerseitsdazu da, um eine Speise zu erwärmen, werdenaber gleichzeitig moduliert (ähnlich wie beimInternet aus der Steckdose), um das Signal einesangeschlossenen WLAN Routers zu übertragen. Sokann sichergestellt werden, dass die beiden Gerätesich nicht gegenseitig stören.Auflösung auf der letzten Seite40<strong>Fachschaft</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong>


trafo Ausgabe <strong>136</strong>Verschlüsselter TextHier noch eine Interessante Info, die wir leider nicht drucken durften.Viel Spaß beim Lösen!tlx uqoun uqouo sqvbhucun vtoruo zbrrqor-jcnuwsu gluexc pqu yuqfvqwgu fnljc qojrujthc aqunloptwgcmqrhucun qo pqu gbugu lop yqupun mlnluws- zupu svuqojcu fuyurlor mljthhuorumtugvcHinweis: aqunloptwgcmqr = vier<strong>und</strong>achtzigBlindleistunglogic boat by xkcd.com<strong>Fachschaft</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><strong>Informationstechnik</strong>41

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