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Leseprobe Digital Engineering Magazin 2013/04

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38 AutomationErgonomisches DesignSchutzeinrichtungen ohne Produktivitätsverluste integrierenEin Beitrag zur Maschinensicherheitvon Thomas DahmenMaschinenhersteller tun nicht nur gut daran, ihre Maschinen ergonomisch und sinnvoll zu gestalten. Sie sinddurch die Maschinenrichtlinie auch geradezu verpflichtet, ergonomische Aspekte während der Konstruktionihrer Maschine zu berücksichtigen. Der folgende Beitrag gibt hierzu einige Tipps für die konstruktive Praxisbei der Gestaltung von Mensch-Maschine-Schnittstellen an Gefahrenbereichen.Mit Blick auf die Maschinensicherheitsollte es für die Konstrukteure immerselbstverständlich sein, auchdie Ergonomie und generell die Bedienbarkeitder Maschine zu berücksichtigen.Ein Extrembeispiel verdeutlicht, was hiergemeint ist: Eine nicht automatisierte Maschine,die keinerlei Zugang zum Gefahrenbereichermöglicht, erfüllt in diesemPunkt ohne Zweifel die Anforderungender Sicherheit. Aber sie ist kaum sinnvollbedienbar, weil man keine Teile einlegenund entnehmen kann. Auch beim Einrichtenund bei der Wartung wird sie den Betreibervor Probleme stellen.Oberstes Gebot:Sicherheit hineinkonstruierenWie aber gewährleistet der Konstrukteurein Optimum an Sicherheit und zugleichan Bedienkomfort und Ergonomie? Zunächsteinmal empfiehlt es sich, alle Belangeder Maschinensicherheit an denBedienzonen der Maschine schon frühzeitigbei der Konstruktion zu berücksichtigen.Das heißt: Die Sicherheit wirdin die Maschine hineinkonstruiert stattnachträglich „angebaut“. Dies wird zudeutlich besseren Ergebnissen führen,Bild1: Bei der Konstruktion einer Maschineoder Anlage sollte die Sicherheit schon frühzeitighineinkonstruiert werden.da das Spannungsfeld zwischen Produktivität,Sicherheit und Ergonomie schonin der Grundkonstruktion aufgelöst werdenkann (Bild 1).Bedienelemente möglichstnah am ArbeitsraumEin zweiter Grundsatz besteht darin, diesicherheitsrelevanten Bedienelementeder Maschine möglichst nah am Arbeitsraumanzubringen. So hat der Bediener,der beispielsweise die Entriegelungstasteder Not-Aus-Funktion betätigt odereine Sicherheitszuhaltung entriegelt, imwahrsten Sinne des Wortes alles im Blickund kann den Produktionsprozess, derhinter der Schutztür abläuft, beobachten.Ebenso sinnvoll ist es, durch Leuchtmelderoder andere Anzeigeelemente denjeweiligen Betriebszustand der Sicherheits-Schaltgerätezu signalisieren. Dasgibt dem Bediener die nötigen Informationenund verhindert, dass er – um beimBeispiel der Sicherheitszuhaltung zu bleiben– mehrfach versucht, eine noch nichtfreigegebene Schutztür zu öffnen.Hier stehen dem Konstrukteur Lösungenzur Verfügung, die beispielsweiseSicherheitsschalter oder -zuhaltungmit einem ergonomischen Türgriff undeiner Betriebszustandsanzeige kombinieren(Bild 2). Darüber hinaus gibt esBedienfelder, in denen weitere AnzeigeundBedienelemente nach individuellemWunsch untergebracht werden können(Bild 3).Bild 2: All inclusive: Elektronische Sicherheitszuhaltungmit Türgriff und Betriebszustandsanzeige.Sonderbetriebsartenverbessern die BedienbarkeitDer Grundsatz der Transparenz gilt auchfür die Störungsbeseitigung, das Einrichtenund die Wartung der Maschine.In diesen Betriebszuständen geschehenüberproportional häufig Unfälle, weilsie für den Bediener ungewohnt sind –und vielleicht auch, weil die Schutzeinrichtungenfür diese Fälle ergonomischnicht immer optimal ausgelegt sind. DerKonstrukteur sollte prüfen, ob er von derMöglichkeit Gebrauch macht, die die aktuelleFassung der Maschinenrichtliniebietet, und gegebenenfalls Sonderbetriebsartenvorsehen. Sie ermöglichenes dem Bediener zum Beispiel, unter genaudefinierten Bedingungen – wie verlangsamteGeschwindigkeit, Betätigeneines Zustimmtasters – eine Maschinebei geöffneter Schutztür zu betreiben4/<strong>2013</strong>

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