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Ausgabe 02/2013 - Evangelische Kirche Wien

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im blickpunktim blickpunktDer Himmel ganz nah!Pfarrer Hartmut Schlener über Blinden- und SehbehindertenseelsorgeSo zeigen wir, was wir sein wollenDie Superintendentur in der Hamburgerstraße 3 ist barrierefreiInvalidengerecht, behindertengerecht, barrierefrei,Blindendienst, Sehbehindertenseelsorge– alte Begriffe werden durch neueersetzt, um den vermeintlichen Diskriminationsfaktorzu minimieren.Die aufsehenerregende Entdeckung von Joh.Wilhelm Klein Anfang des 19 Jahrhundertwar: Auch blinde Kinder können beschultwerden. Die Blindenschrift (Braille) nahm ihrenLauf. Heute gibt es Computerprogramme,die Texte einlesen, in tastbare Zeilen umwandeln,auf Papier ausdrucken oder gleich inSprache ausgeben.Blindenseelsorge will und muss mehr alsden Behindertenstatus weitestgehend technischausgleichen. Sie will den Menschenbegleiten, Sinn geben, Lebenszuversichtvermitteln, himmlische Welten öffnen.Barrierefrei lebt kein Mensch. Wir alle tragenBeschränkungen in unserem Dasein. GottesWort verheißt den Himmel. Gott will Barrierenaufheben, den Weg zum Himmel öffnen, denMenschen von drückenden Lasten befreien.Der Personenlift in der <strong>Evangelische</strong>n Trinitatiskirchein <strong>Wien</strong>-Hütteldorf garantiertden behindertengerechten Zugang in denGottesdienstraum. Er wird von Rollstuhlfahrernund Gehbehinderten begrüßt undgenutzt. Im Gottesdienstraum hören wirdann Worte zur letzten Barriere, die niedergerissenwurde:»Lob und Dank sei Gott, dem Vater unseresHerrn Jesus Christus! Er hat uns mit seinemGeist reich beschenkt, und durch Christushaben wir Zugang zu Gottes himmlischerWelt erhalten.« Epheser 1,3Pfarrer Lic.theol. Hartmut Schlener ist BlindenundSehbehindertenseelsorger in der <strong>Evangelische</strong>nDiözese <strong>Wien</strong> A.B. und Pfarrer derTrinitatiskirche in der Freyenthurmgasse 20 inHütteldorf.Der breite Rahmen des Schaufensters dient auch als Sitzbank.Dipl.-Ing. Eckard Lassnig mit dem Malerteam.Qualifiziert in die ZukunftDie I-FIT für Jugendliche mit speziellem UnterstützungsbedarfFür Jugendliche und junge Erwachsenenach Absolvierung der Pflichtschulzeit, dieaus verschiedensten Gründen im regulärenSchul- und Ausbildungssystem nicht Fußfassen konnten, macht sich die InklusiveFachspezifische Schule für IndividualisierteTeilausbildungen – kurz I-FIT – stark. DieSchule will diesen ausgrenzungsgefährdetenbeziehungsweise sozial benachteiligtenJugendlichen mit und ohne leichter Behinderungbeim Berufseinstieg helfen.Ziel der Schule an der Oberen Donaustraße21 in Leopoldstadt ist es, die SchülerInnenauf den Weg zu mehr beruflicher Entscheidungskompetenzsowie Ausbildungs- undBerufsreifekompetenz zu führen. Die inhaltlichenSchwerpunkte der Inklusiven FIT-Schule erstrecken sich nicht nur über diepraktische Berufsorientierung und -qualifizierungin der internen und externen Praxisund im Fachunterricht. Auch im allgemeinbildendenUnterricht (Religion, Deutsch,Mathematik, Englisch, EDV) und persönlichkeitsbildendenUnterricht (Lebens- undArbeitsorientierung, Berufsorientierung,Kommunikation, Theater, Bewegung undSport, Haushaltstraining) wird viel Wert aufden Aufbau sozialer Kompetenzen und derArbeitsfähigkeit – sogenannter Schlüsselqualifikationen– gelegt.Die Aufnahme in die Schule erfolgt über einpersönliches Erstgespräch, eine positiv absolvierteSchnupperwoche und ein Reflexionsgespräch.Haupteinstiegstermine sind Septemberund Februar, ein Einstieg währenddes laufenden Semesters ist aber möglich.Schulleiter ist MBA Thorsten Gegenwarth.Die I-FIT-Schule ist eine Kooperationzwischen der ITA gem. GmbH der HelgaKeil-Bastendorff Stiftung und der DiakonieBildung gem. GmbH.Weitere Infos: www.ifit.or.at»Wir erneuern nach 40 Jahren das Gebäude und setzendamit ein Zeichen, dass wir an den Bestand und dieZukunft unserer <strong>Kirche</strong> glauben«, sagt BauingenieurDipl.-Ing. Eckart Lassnig. Der 69-Jährige ist als geistigerMitbegründer und ehrenamtlicher Verantwortlicher– kurz Projektleiter seitens der Diözese – des rund980.000 Euro teuren Bauprojekts »H3Barrierefrei«. Dort,in der Hamburgerstraße 3, kurz H3, sind die Superintendentur,die <strong>Evangelische</strong> Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle,die <strong>Evangelische</strong> Jugend <strong>Wien</strong>, dasSchulamt, das Diözesanmuseum und der Verband der<strong>Wien</strong>er Pfarrgemeinden beheimatet. Zum 1. August <strong>2013</strong>ist auch die <strong>Evangelische</strong> Jugend Österreich eingezogen.Doch von vorne:Anfang des Jahres war die Außenwand der H3 im Erdgeschossnoch rostrot gestrichen, im Gassenlokal mit Eingangsstufearbeitete die Beratungsstelle, graue Metalltürenführten zur Stiege in den zweiten Stock zum Verbandund in den ersten Stock zur Superintendentur samt denerwähnten Arbeitsbereichen. Das habe alles andere alsoffen oder einladend gewirkt und sei, was heute wichtig ist,nicht barrierefrei gewesen, so Dipl.-Ing. Lassnig.Rund neun Monate, etliche Tonnen Bauschutt, etlicheMeter an Linoleum-Fußboden und etliche Eimer Farbespäter – nachdem die Verbandsmitarbeitenden für mehrereMonate im improvisierten Großraumbüro im kleinenSaal der Superintendentur gearbeitet haben und derbohrende Baulärm zeitweise alltäglich war – jetzt siehtalles anders aus: Die H3-Außenwand ist in Höhe des Erdgeschosseshell gestrichen. Große Schaufenster, Schaukästensowie die Eingangstüren mit großen Glasscheibensind mit Lärchenholz breit gerahmt und laden ein,einen Blick zu riskieren. Stufen gibt es keine mehr, dieTüren öffnen sich per Knopfdruck automatisch. Ein neueingebauter Lift führt in den ersten und zweiten Stock.Das Stiegenhaus ist mit Brandschutztüren gesichert. Undder zweite Stock, auf dem sich die behindertengerechteToilette befindet, ist komplett neu aufgeteilt: Alle Bürossind durch einen ringförmigen Umgang verbunden. Gabes zuvor Büros in »Sackgassenlage«, können die Mitarbeitendennun buchstäblich ihre Kreise ziehen. Nebendem Verband sind dort seit dem 1. August auch die Ehe-,Familien- und Lebensberatungsstelle und die Geschäftsstelleder <strong>Evangelische</strong>n Jugend Österreichs angesiedelt.400.000 Euro investierte der Verband der <strong>Wien</strong>er Pfarrgemeindenund 250.000 Euro die Superintendentur indie Erneuerung. Die Neusiedler Wohnungsbaugenossenschaft,die Bauträgerin ist, hat 280.000 Euro beigetragen.Jetzt ist die H3 mit ihren evangelischen Organisationengerüstet für die Zukunft. Allein der »Punkt aufs i« fehltnoch: Im Eingangsbereich des Erdgeschosses werden ansprechendeFotografien aus dem Bereich der 22 <strong>Kirche</strong>nder Diözese <strong>Wien</strong>installiert. Diese leiten Besucher der H3dann zu Stiege und Lift. »So zeigen wir, was wir sein wollen:eine offene, einladende <strong>Kirche</strong>«, so Dipl.-Ing. Lassnig.Architekt Dipl.-Ing. Ulrich Huhsim Gespräch auf der H3-Baustelle.1213

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