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Servicemagazin für Lebens- und Konsumqualität im Ruhrgebiet<br />

<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>:<br />

www.<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>-ruhr.de 5 | 2007 November - Januar<br />

Sarah Wiener<br />

... über Köche, Küken und<br />

gute Lebensmittel<br />

Tipps & Rezepte für die Weihnachtszeit, Bio-Restaurants<br />

im Ruhrgebiet, Ethik in der Mode u.v.a.m.<br />

Erscheinungsdatum: 16. November 2007 | Nr. 14


Bin ich jetzt total verrückt? Was mache ich eigentlich hier? Mein Herz rast, das Blut schießt mir in den<br />

Kopf. Und immer wieder heiße und kalte Schauer. Es tut schon weh. Ich hätte nicht gedacht, dass so<br />

EIN TAG<br />

auch einmal auf mich zukommen würde. Dabei kenne ich ihn doch so gut wie gar nicht. Aber er ist so süß, wie er<br />

da so liegt. Ich muss los, leise. Nicht wecken. Ob man’s mir ansieht? Und wenn schon! Ich schreib’ ihm was auf.<br />

Nein – ich warte, bis er sich meldet. Das macht frau doch so. Oder? Wo ist meine Tasche? Gut, ich hab‘ noch<br />

EIN TICKET<br />

Ich vermisse ihn jetzt schon – nun aber raus hier. Wehe er ruft nicht an. Es klingelt!? Wieso… verdammt, mein<br />

Wecker, wieder nur ein Traum…<br />

Immer wieder einsteigen!<br />

Mit dem TagesTicket den ganzen Tag mit Bus und Bahn mobil. Auch als GruppenTicket für 5 Personen.<br />

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Vielfalt zum Wachsen, Gesundheit zum Naschen, Beratung zum<br />

Leben: ein ganzer Supermarkt voll Bio. So macht ökologisches<br />

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14<br />

5 | 2007 November - Januar<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

schon wieder geht ein Jahr zu Ende, für das Stadt<strong>blatt</strong> nun schon das<br />

dritte. Für uns war es ein turbulentes Jahr, in dem sich viel entwickeln<br />

konnte und das gezeigt hat, wir sind auf dem richtigen Weg.<br />

An dieser Stelle ganz herzlichen Dank an unsere Anzeigenkunden, ohne<br />

die es das Stadt<strong>blatt</strong> gar nicht geben könnte, und an alle, die an das<br />

Projekt geglaubt und uns immer unterstützt haben. Wir freuen uns schon<br />

auf die Zusammenarbeit im nächsten Jahr!<br />

Zunächst wünschen wir jedoch allen Leserinnen und Lesern eine schöne<br />

Weihnachtszeit und einen fröhlichen Jahreswechsel.<br />

Das Stadt<strong>blatt</strong>-Team<br />

Barbara Underberg<br />

Georg Schulze<br />

Michael Hüter<br />

Markus Schumann<br />

Heike Zielasko<br />

Ulrike Kleikemper<br />

Frauke Pilarek<br />

Peter Sonnenschein<br />

Ralf Bindel<br />

Peter Liffers<br />

Volker K. Belghaus<br />

inhalt:<br />

4 Fritz Eckenga – kolumne:<br />

Großfl ughafen Ruhrgebiet<br />

5 kurzgemeldet:<br />

6 Stadt<strong>blatt</strong>: in eigener Sache<br />

8 <strong>stadt</strong>gespräch:<br />

Sarah Wiener<br />

11 Sarah Wieners Weihnachtsrezepte<br />

12 im Mittelpunkt:<br />

Weihnachten<br />

14 delikatessen<br />

Bio-Restaurants im Revier<br />

16 WeinAchtliches: Weinempfehlungen<br />

18 Besondere Weihnachtsmärkte im und ums Revier<br />

20 wohlsein:<br />

Öko-Mode : Ethik wird zum Wohlfühlfaktor<br />

22 Bio- und Fairtrade-Label für Textilien und Mode<br />

25 vorgestellt:* Halitosis - Mundgeruch<br />

26 vorgestellt:* Resistenzen bei Antibiotika<br />

27 ruhrgebiet:<br />

Durch Feinstaub zur Umweltzone Ruhr?<br />

28 Moschee-Bau in Duisburg<br />

29 Buch- und Medienfernleihe für Gefangene<br />

und Patienten<br />

31 ruhrkultur:<br />

Kulturhaupt<strong>stadt</strong> 2010: Aslı Sevindim über<br />

Interkultur, das Ruhrgebiet und Einwanderer<br />

von nebenan<br />

32 Josef Albers Museum Quadrat<br />

34 jazz-kolumne: Jazzclub Domicil<br />

Kunst aus Lüdinghausen<br />

35 mehrwert:<br />

Verbraucherzentrale NRW zum Energieausweis<br />

36 Kohlekraft in NRW: Neue Kraftwerke mit<br />

alter Technik<br />

39 Multitalent Holz & Telefonaktion<br />

41 tipps & termine:<br />

45 weihnachtstipps<br />

46 unsymp:<br />

Kein Tempolimit<br />

Impressum<br />

* Artikel in der Rubrik „vorgestellt:“ sind<br />

in Zusammenarbeit mit den jeweiligen<br />

Unternehmen erstellt worden.<br />

<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November - Januar 3


Foto: Philipp Wente<br />

kolumne:<br />

Großfl ughafen Ruhrgebiet<br />

Ich hab mir jetzt mal angekuckt, wo man<br />

im Ruhrgebiet einen Großfl ughafen bauen<br />

kann, und ich muss sagen: Ich kann die Skepsis<br />

der Politiker nicht teilen. Jürgen Rüttgers,<br />

um mal einen für alle zu nennen, Jürgen<br />

Rüttgers hat ja sinngemäß gesagt, er könne<br />

sich das nicht vorstellen, dass im Ruhrgebiet<br />

ein Großfl ughafen … . Ja bitte, da hamwes<br />

doch schon. Er kann sich das nicht vorstellen.<br />

So ist das eben: Keine Vorstellungskraft.<br />

Keine Visionen. Kein Großfl ughafen. Oder,<br />

um es mal mit Tante Paula zu sagen: Kein<br />

Mut, kein Mädchen. Nee, das war gar nicht<br />

Tante Paula, das war - wer war denn das?<br />

Udo Lindenberg? Ich weiß es nicht. Bei den<br />

beiden komme ich immer durcheinander.<br />

Weil sie sich so ähnlich sehen. Beziehungsweise<br />

sahen. Paula hat’s ja schon hinter sich.<br />

Das hat Udo noch vor sich. Wo war ich? Ah<br />

ja: Großfl ughafen Ruhrgebiet. Jürgen Rüttgers<br />

weiß nicht, wohin damit.<br />

Ich hab mich, wie eingangs erwähnt, für<br />

ihn mal umgekuckt. Mit dem Auto. Ich bin<br />

die Strecke Dortmund-Bochum-Essen abgefahren.<br />

Auf der B1, also der A40. Und<br />

ich muss sagen: Da ist sagenhaft viel Platz.<br />

Das ist ja’n ewig langer Weg. Ich hab drei<br />

Tage gebraucht von Dortmund bis Essen.<br />

Hatte nichts zu essen mitgenommen. Wär<br />

fast verhungert. Gut – so’n bisschen hat das<br />

vielleicht auch am Lokführerstreik gelegen<br />

– war außergewöhnlich voll, die B1. Ohne<br />

Streik hätte es vielleicht nur zwei Tage gedauert.<br />

Zwei Tage mit dem Auto – kann<br />

4 <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November - Januar<br />

+++ Ruhrgebietswirtschaft fordert internationalen Großfl ughafen fürs Revier.<br />

Werner Müller, Vorstandschef von Evonik 1 und Moderator des Initiativkreises<br />

Ruhrgebiet 2 : „Man muss den Mut haben, über einen ganz neuen Flughafen<br />

in NRW nachzudenken.“ +++<br />

1 bis vor kurzem RAG, früher Ruhrkohle AG<br />

2 Interessenvertretung von 64 großen Ruhrgebietsunternehmen, von Aldi über Eon und RWE bis zur WAZ<br />

sich ja jedes Kind ausrechnen, wieviel<br />

Platz da sein muss, um einen<br />

Großfl ughafen zu bauen. Herr<br />

Rüttgers, da braucht man noch<br />

nichtmal Visionen, da braucht<br />

man nur ´ne Uhr. Und natürlich<br />

Mut. Man müsste die B1/A40 nur<br />

– sagenwirmal 36-spurig ausbauen,<br />

vierzig Jahre sozialdemokratische,<br />

also vernachlässigenswerte<br />

Architektur sprengen und grob<br />

geschätzt zwei Millionen Menschen<br />

umsiedeln. Hört sich im ersten<br />

Moment unvorstellbar an, ist<br />

aber zu machen. Fragen sie mal<br />

den Chinesen. Der Chinese macht<br />

sowas zwischen zwölf und mittags<br />

– wenn er ´ne Vision hat. Ich sage<br />

nur Dreischluchtenstaudamm.<br />

Und jetzt sagen Sie bitte nicht,<br />

das wär dummes Zeug, das könne<br />

man nicht vergleichen. Und wie<br />

man das kann. Ruhrgebiet und<br />

China, das geht super zusammen.<br />

Da gibt’s erstklassiges Joint-Venture-Know-how.<br />

Die Chinesen<br />

haben ja bei den Ruhries Industrieanlagen<br />

abgebaut, so schnell<br />

konnte man gar nicht kucken.<br />

Riesige Großraumhochöfen – demontiert,<br />

in Umzugskartons verpackt,<br />

rüber verschifft und in<br />

China wieder aufgebaut. Zackzack.<br />

So geht das.<br />

Fritz Eckenga Statt Blumen<br />

Außerdem: Wenn es irgendwo in Deutschland<br />

überhaupt noch möglich ist, einen<br />

Großfl ughafen zu bauen, dann im Ruhrgebiet.<br />

Hier sind schon ganz andere Sachen<br />

durchgezogen worden. Die Leidensfähigkeit<br />

der hiesigen Bevölkerung ist legendär. In<br />

Dortmund zum Beispiel haben sie elf Jahre<br />

lang einen irrsinnig riesigen neuen Großraumbahnhof<br />

geplant. Gut – sie haben ihn<br />

dann nicht gebaut, weil sie ihre alte Mehdorn-Pommesbude<br />

behalten wollten – aaaber:<br />

Sie hätten es gekonnt! Und in Essen, in<br />

der Kulturhaupt<strong>stadt</strong>, haben sie vor kurzem<br />

mitten im September einen Großraumkarneval<br />

für eine Million Jungverstrahlte durchgezogen.<br />

Loveparade. Sowas konnte bis vor<br />

kurzem nur die richtige Haupt<strong>stadt</strong>. Berlin.<br />

Berlin ist, was Visionen angeht, fast so vorbildlich<br />

wie China. Berlin baut zum Beispiel<br />

gerade einen Großfl ughafen. Schönefeld.<br />

Dreißig Kilometer außerhalb der Stadt. Das<br />

wäre im Ruhrgebiet gar nicht nötig. 30 Kilometer<br />

außerhalb der Stadt gibt’s hier gar<br />

nicht.<br />

Berlin will seinen Großfl<br />

ughafen vielleicht nach<br />

Willy Brandt benennen.<br />

Na – Herr Rüttgers? Wollen Sie<br />

sich das nicht nochmal durch den Kopf fl iegen<br />

lassen? Jürgen-Rüttgers-Airport? Ist nur<br />

so’ne Idee. Von mir aus können Sie’s aber<br />

auch Vision nennen.<br />

� www.eckenga.de


Fairer Handel: Messe und Fachtagung<br />

Schwerpunkt Textilien & Accessoires<br />

Europaweit sind die Umsätze für fair gehandelte Produkte seit dem Jahr 2000 durchschnittlich um 20 Prozent<br />

pro Jahr gestiegen, auf insgesamt 660 Mio Euro. KonsumentInnen legen zunehmend Wert nicht nur auf<br />

Qualität, sondern auch auf eine sozialverträgliche und ökologische Herstellung von Produkten - beides bietet<br />

Fair Trade. Die Messe hat den „Schwerpunkt „Textilien und Accessoires“ (Bekleidung, Tücher, Heimtextilien,<br />

Schmuck, Taschen, Schuhe, Hüte). Dieser Fokus stellt ein für den Fairen Handel immer interessanter werdendes<br />

Marktsegment in den Mittelpunkt.<br />

Begleitprogramm für die Messebesucher: Modenschau, Schauweben, Weintasting und -seminar, Schokoladentasting<br />

und -seminar, Catering aus Fairem Handel, Informationen zu Anbietern.<br />

Siehe auch Seite 20-22<br />

25.+26. Januar (fr+sa)<br />

Dortmund, Depot, Immermannstr.<br />

�www.eine-welt-netz-nrw.de<br />

Ernährungsportal NRW<br />

Auf dieser neuen Internetseite sind Informationen rund um die Themen Ernährung und Gesundheit, Bewegung,<br />

Essen außer Haus sowie Lebensmittelsicherheit und -hygiene gebündelt. Auch Angebote für bestimmte<br />

Zielgruppen wie Kindertagesstätten und Schulen und Beispiele aus der Praxis sind hier zusammengefasst. Die<br />

Seite informiert z.B. über Zusatzstoffe und Vitamine, über Lebensmittel von der Currywurst bis zum grünen<br />

Tee, über Wohlfühlgewicht und Essstörungen. Zu allen Themen gibt es kompakte und leicht verständliche Einführungen,<br />

zu vielen Themenfeldern bietet eine Linkliste weitere Recherchemöglichkeiten.<br />

Die Plattform bündelt die Arbeit von Verbänden, Institutionen und Verwaltung. Mit der NRW-Karte kann sich<br />

jeder über Projekte und Ansprechpartner bei ihm vor der Haustür informieren. Von der örtlichen Verbraucherzentrale<br />

über die zuständige Lebensmittelüberwachung und die Gesundheitsexperten der AOK bis zum Sportverein.<br />

Es handelt sich um ein Gemeinschaftsprojekt von vier Trägern: NRW-Ministerium für Umwelt und Naturschutz,<br />

Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Verbraucherzentrale NRW, AOK Rheinland/Hamburg//Westfalen-Lippe<br />

und das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW. Unterstützt und beraten wird<br />

das Ernährungsportal NRW von Hochschulen und Fachverbänden.<br />

� www.ernaehrungsportal.nrw.de<br />

SuperBioMarkt eröffnet in Gelsenkirchen-Buer<br />

Die Münsteraner SuperBioMarkt AG eröffnet im Januar in Gelsenkirchen-Buer ihre 14. SuperBioMarkt Filiale.<br />

Auf 750 Quadratmetern fi nden Verbraucher dann ein Vollsortiment über 6.000 Produkte in Bio-Qualität: Von<br />

Obst und Gemüse über Fleisch und Käse bis zu Naturkosmetik und Wein. „Wir werden auch in Gelsenkirchen<br />

mit Verkostungen, Genießerabenden und Aktionsverkäufen für das Geschmacks- und Qualitätserlebnis unserer<br />

Bio-Produkte werben“, verspricht Gründer und Vorstand Michael Radau.<br />

Seit 1993 verknüpft das Unternehmen die Vorteile von Bio-Produkten mit den Annehmlichkeiten des Supermarkteinkaufes.<br />

Am neuen Standort in Gelsenkirchen entstehen ca. 15 neue Arbeitsplätze im Verkauf, insgesamt<br />

hat der SuperBioMarkt z.Zt. 247 MitarbeiterInnen.<br />

Gelsenkirchen-Buer, Horster Str. 42<br />

� www.superbiomarkt.de<br />

Kunst, Kultur<br />

und alte Schätze<br />

02052.9257-14<br />

kurzgemeldet:<br />

Dortmunder Straße 10<br />

45665 Recklinghausen<br />

Fon: 02361 - 13 927<br />

Langenberg<br />

Frische-Fachmarkt<br />

Sortiment<br />

Bio-Weine _<br />

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Bio-Lebensmitteln und Naturkosmetik im Ruhrgebiet<br />

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mit Infos und Rezepten!<br />

www.Buecher<strong>stadt</strong> t .de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo - Fr 9.00 - 18.30 Uhr<br />

Samstag 8.30 - 14.00 Uhr<br />

Acht Antiquariate<br />

Klassik bis Krimi<br />

Gästeführungen<br />

Bücher<strong>stadt</strong>-Info<br />

Prospekte<br />

Lesungen + Vorträge<br />

Kultur & alte Schätze<br />

Historischer Stadtkern<br />

Gruppen-Angebote<br />

Naherholungsgebiet Elfringhauser Schweiz<br />

N<br />

NATUR<br />

K O S T & W A R E N<br />

• Demeter Partner • Mitglied im Bundesverband Naturkost / Waren<br />

• kontrollierter Naturkostfachmarkt • Weleda Partner • Rapunzel Partner<br />

<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November - Januar 5


kurzgemeldet:<br />

Holz ist<br />

familiär<br />

Vorteilhaftes Bauen<br />

Vorteilhaftes Bauen<br />

Fakten, Erläuterungen<br />

und Tipps für<br />

kommende Bauherren<br />

Bestell-Nr. H 049<br />

Weitere Info-Hefte zum Thema:<br />

Checkheft für Bauherren, Bestell-Nr. H 090<br />

Innenräume planen, Bestell-Nr. H 075<br />

Laubholz erleben, Bestell-Nr. H 083<br />

Außenbereiche gestalten, Bestell-Nr. H 074<br />

Allem gewachsen, Bestell-Nr. H 077<br />

Wohnstile entdecken, Bestell-Nr. H 078<br />

Innerhalb Deutschlands kostenfrei<br />

erhältlich unter:<br />

www.natuerlichholz.infoholz.de<br />

Holzabsatzfonds-Versandservice<br />

Tel. 01802 465911 (6 ct/Anruf)*<br />

Fax 01802 465922 (6 ct/Anruf)*<br />

E-Mail versandservice@infoholz.de<br />

*aus dem Festnetz der Deutschen Telekom AG,<br />

ggf. abweichende Preise aus den Mobilfunknetzen<br />

6 <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November - Januar<br />

Papier sparen<br />

leicht gemacht<br />

252,7 Kilogramm Papier verbrauchte jeder Deutsche<br />

2006 - so viel wie noch nie zuvor. Mit diesem Negativ-<br />

Rekord trägt Deutschland als Nummer vier beim weltweiten<br />

Papierverbrauch erheblich dazu bei, dass Wälder<br />

- auch Urwälder - abgeholzt werden. Die Verbraucherzentrale<br />

NRW hat sich gemeinsam mit anderen<br />

Mitstreitern zum Ziel gesetzt, den Papierverbrauch<br />

hierzulande um die Hälfte zu reduzieren. Tipps zum<br />

Papiersparen:<br />

Reklamesendungen durch Aufkleber „Keine Werbung<br />

einwerfen“ am Briefkasten stoppen. Adressierte Werbung<br />

mit dem Vermerk „Annahme verweigert“ zurückschicken.<br />

Auch eine Eintragung in die „Robinson-Liste“<br />

beim Deutschen Direktmarketing Verband dämmt die<br />

Werbefl ut ein. Beim Kauf von Druckern/Kopierern auf<br />

automatische Duplexfunktion achten, die doppelseitiges<br />

Kopieren bzw. drucken ermöglicht. Sparsames<br />

Drucken verhilft zum papierlosen Büro - auch zu Hause.<br />

Nicht jede E-Mail muss ausgedruckt werden. Einseitig<br />

bedrucktes Papier als Schmierzettel nutzen. Wer Zeitungen<br />

oder Zeitschriften gemeinsam mit Mitbewohnern<br />

abonniert, spart Papier und Kosten.<br />

� www.vz-nrw.de<br />

Standortkarte der Regenerativen<br />

Energiewirtschaft<br />

Weiter zugelegt hat 2006 der Beitrag erneuerbarer<br />

Energien (inkl. Grubengas) in den Bereichen Strom,<br />

Wärme und Treibstoffe in NRW. Auf dem Stromsektor<br />

wurden rund 8,5 Mrd. Kilowattstunden Strom<br />

erzeugt (+ 22 %). Die regenerative Wärmeerzeugung<br />

stieg insgesamt um 9 Prozent, während die<br />

biogenen Treibstoffe um über 30 Prozent zulegten.<br />

Der NRW-Beitrag zum Klimaschutz durch regenerative<br />

Energien und Grubengas stieg auf 13 Mio.<br />

Tonnen CO -Einsparung (Vorjahr: 12 Mio. Tonnen).<br />

2<br />

Diese Zahlen gehen aus der aktuellen Studie „Zur<br />

Lage der Regenerativen Energiewirtschaft in NRW in<br />

2006“ hervor, die das Internationales Wirtschaftsforum<br />

Regenerative Energien in Münster erstellt hat.<br />

Rund 3.100 Unternehmen in Nordrhein-Westfalen<br />

beschäftigten im vergangenen Jahr insgesamt<br />

18.500 Menschen, die bei der Herstellung, Errichtung<br />

und dem Service regenerativer Anlagen helfen.<br />

Der Beschäftigungsanteil stieg um rund 12 Prozent<br />

gegenüber dem Jahr 2005. Dabei unberücksichtigt<br />

sind die Beschäftigungseffekte, die aus dem Anlagenbetrieb<br />

resultieren. Die Umsätze wuchsen um 13<br />

Prozent auf knapp 4,8 Mrd. Euro. Umsatzstärkste<br />

Einzelbranchen waren die Windenergie und Photovoltaik<br />

mit Umsätzen von über 1 Mrd. Euro.<br />

Erstmals liegt mit der Studie eine Standort- und<br />

Strukturanalyse des Industrie- und Forschungsstandortes<br />

NRW vor. Die neue Standortkarte der Regenerativen<br />

Energiewirtschaft zeigt, welche Industrie-<br />

und Forschungsschwerpunkte im Land vorhanden<br />

sind und wie sich diese regional verteilen. Die<br />

Karte kann u. a. als Anhaltspunkt für die Entwicklung<br />

und Stärkung regionaler Netzwerke zwischen<br />

Industrie und Forschung dienen.<br />

� www.iwr.de<br />

Unsere Veranstaltungen im Winter<br />

“LEISE STIMMEN, UNSICHTBARE PFADE”<br />

Dämmerungsausflug im Siebengebirge<br />

“WARUM DER CHRISTBAUM NADELN HAT”<br />

Naturkundlich-historischer Ausflug rund ums Weihnachtsfest<br />

Weihnachtswerkstatt für Kinder und Erwachsen<br />

BONNAT URS<br />

NATURERLEBNISAUSFLÜGE BONN<br />

Infos und Termine unter: www.bonnatours.de oder 0228-93 48 702<br />

Büroraum<br />

in Essen<br />

Vielseitige Bürogemein-<br />

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zentraler Lage in Essen-<br />

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incl. Strom und NK).<br />

Info: Tina Jerman<br />

EXILE-Kulturkoordination<br />

Wandastr. 9<br />

45136 Essen<br />

Tel. 0201.747 98 80<br />

info@exile-ev.de.


<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: TEAM<br />

Das Stadt<strong>blatt</strong> sucht Verstärkung<br />

Sie haben den Terrierinstinkt und ein dickes Fell?<br />

Dann sind Sie bei uns richtig!<br />

Für die Erweiterung unseres Akquisitionsteams suchen wir ab sofort eine<br />

Mitarbeiterin/einen Mitarbeiter in Vollzeit. Erfahrung im Anzeigenvertrieb<br />

erwünscht. Sie recherchieren, akquirieren und beraten Anzeigenkunden<br />

nach erfolgter Einarbeitung selbständig. Der Kundenkontakt<br />

wird zum Großteil telefonisch abgewickelt. Sie sollten<br />

kommunikativ, eigeninitiativ und kundenorientiert sein.<br />

Fundierte PC-Kenntnisse und eigener Computer<br />

mit Internetzugang sind Voraussetzung,<br />

ebenso fehlerfreies Deutsch in Wort und Schrift.<br />

Wir bieten: Arbeit von Zuhause aus,<br />

fl exible Arbeitszeiteinteilung,<br />

ein nettes Team und gute Entwicklungsmöglichkeiten.<br />

Weitere Informationen über den Verlag unter www.<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>-ruhr.de.<br />

Schriftliche Bewerbungen bitte bis zum 7. Dezember an<br />

team@<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>-ruhr.de oder an Stadt<strong>blatt</strong>, Alsenstr. 55, 44789 Bochum.<br />

� www.<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>-ruhr.de<br />

<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: LESERINNEN-BEFRAGUNG<br />

Die GewinnerInnen:<br />

Zunächst bedankt sich das ganze Stadt<strong>blatt</strong>-Team für die rege Teilnahme an unserer Befragung.<br />

Herausgekommen sind einige Erkenntnisse, die in unsere weitere Arbeit einfl ießen werden. Zum Beispiel<br />

das große Interesse daran, was im Ruhrgebiet passiert, und an Kultur und Bildung/Weiterbildung. Über<br />

diese Themen werden wir im nächsten Jahr verstärkt berichten.<br />

1. Preis: Wellness-Wochenende „Zeit für uns“ im Landhotel Doerr<br />

3 Tage = 2 Nächte im Wert von 499 Euro. Abwechslungsreiche 4-Gang-Vital-Menüs, Wellness- und<br />

Beautygarden, Soft-Pack-Ganzkörperbehandlung für Sie mit anschließender Verwöhnmassage,<br />

Ganzkörper-Massage für Ihn, Entspannungsbad für 2 Personen<br />

gewonnen hat: Franz Werner aus Gelsenkirchen<br />

2. Preis: Kräuterseminar in Königswinter von BonNatours<br />

Pfl anzenbestimmung und viele nützliche Tipps, Beziehung von Mensch und Pfl anze stehen im Mittelpunkt.<br />

Köstlicher Wildkräuterimbiss und Rezeptanregungen. Wert 189 Euro.<br />

gewonnen hat: Christina Bös aus Oberhausen<br />

3. Preis: Candle Light Dinner im Vegetaria<br />

Drei-Gang-Menü inkl. 2 x 2 Getränken für zwei Personen im Bio-Restaurant Vegetaria in Dortmund im<br />

Wert von 100 Euro.<br />

gewonnen hat: Sigrid Binder aus Bochum<br />

4.-13. Preis: Mövenpick Weinkeller-Probierpaket<br />

im Wert von je 29,90 Euro<br />

Eine Auswahl trinkreifer und genussvoller Weine für jeden Anlass: je 1<br />

x Gutsriesling trocken, Côtes du Rhône, Sauvignon VdP, Blaufränkisch<br />

trocken, Chianti, Dominio Espinal Seleción<br />

gewonnen haben: Christel Sümnich aus Bochum, Thomas Maas aus<br />

Bochum, Dana Meybohm aus Dinslaken, Axel Grenz aus Dortmund,<br />

Roland Netkov aus Essen, Wolfgang Seeboth aus Kamp-Lintfort, Björn<br />

Bruckmann aus Mülheim, Ulla Wasserloß aus Velbert, Frank Schauerte aus Wetter<br />

und Hans-Werner Tata aus Witten.<br />

Herzlichen Glückwunsch und viel Freude mit den Gewinnen!<br />

� www.<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>-ruhr.de


Foto: Sarah Wiener GmbH<br />

<strong>stadt</strong>gespräch:<br />

Sarah Wiener<br />

... über<br />

Köche, Küken und gute Lebensmittel<br />

8 <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November - Januar<br />

Interview: Barbara Underberg


Sie schwingt engagiert den Kochlöffel<br />

und hält mit ihrer Meinung nicht<br />

hinterm Berg. Sarah Wiener, österreichische<br />

Fernsehköchin mit drei eigenen<br />

Restaurants in Berlin, ist vielen<br />

bekannt seit ihrer Rolle als strenge<br />

Mamsell in der ARD-Doku-Serie<br />

„Abenteuer 1900“. Freitags kocht<br />

sie bei Johannes B. Kerner und gerade<br />

eben liefen die neuen Folgen der<br />

Arte-Serie „Die kulinarischen Abenteuer<br />

der Sarah Wiener“. Ihr Vater<br />

ist Schriftsteller, ihre Mutter bildende<br />

Künstlerin. Sarah Wiener hat sich<br />

nach stürmischer Jugendzeit das Kochen<br />

selbst beigebracht und hochgearbeitet.<br />

Eine Köchin mit Profi l.<br />

Sie sind eine der ganz wenigen öffentlich<br />

kochenden Frauen. Wie lebt es sich denn in<br />

dieser doch recht traditionellen Männerdomäne?<br />

Wenn man dann einmal oben ist und dazu noch<br />

fast die einzige, natürlich sehr bequem. Wobei<br />

ich schon jeden Tag merke, dass wir nach wie<br />

vor in einer von Männern dominierten Welt leben<br />

- sonst gäbe es ja ein paar mehr Frauen an<br />

meiner Seite.<br />

Sie bezeichnen sich selbst als Feministin. Das<br />

ist heutzutage nicht gerade selbstverständlich.<br />

Was bedeutet das für Sie?<br />

Ich verstehe gar nicht, wie sich irgendeine Frau<br />

nicht als Feministin bezeichnen kann, jede Frau<br />

sollte eine Feministin sein. Frauen werden immer<br />

noch schlechter behandelt als Männer, zum Beispiel<br />

wenn es um Einkommen und Karriere geht.<br />

Da wird mit ungleichem Maß gemessen, das ist<br />

hinreichend wissenschaftlich belegt. Damit muss<br />

ich mich eben auseinander setzen und was dafür<br />

tun, damit sich die Situation aller Frauen verbessert.<br />

Das hat noch nichtmal was mit Politik zu<br />

tun, das hat nur mit reinem Verstand zu tun. Ich<br />

bin einfach sehr dafür, dass die Frauen fünfzig<br />

Prozent vom Kuchen zu essen bekommen, wenn<br />

sie ihn schon zu achtzig Prozent backen.<br />

Sie sagen, Sie seien eigentlich nicht politisch.<br />

Wenn ich mir Ihre Aktivitäten gegen Gentechnik,<br />

für gute Lebensmittel, für den Tierzuchtfonds,<br />

für biologische Vielfalt und vieles<br />

andere so anschaue, würde ich sagen, das ist<br />

explizit politisch.<br />

Ich bin nicht parteipolitisch! Aber jeder Mensch,<br />

der über ein gewisses Bewusstsein und Interesse<br />

an der Gesellschaft verfügt, ist natürlich<br />

politisch. Ich gehe halt meinen Weg, von dem<br />

ich denke, dass er gegangen werden muss, aufgrund<br />

meiner eigenen Moral und Logik. Ich bin<br />

aber überhaupt nicht verdrahtet und vernetzt,<br />

sondern eher eine Einzelkämpferin.<br />

Vor allem bin ich ernährungspolitisch aktiv, aber<br />

ich setze mich auch ein gegen Gewalt gegen<br />

Frauen. Ich fi nde, jeder Koch, der in der Öffentlichkeit<br />

steht, hat die Verpfl ichtung, sich politisch<br />

zu engagieren und der Gesellschaft etwas zurückzugeben.<br />

In Form von Wissen über Qualität,<br />

in Form von Aufklärung. Sonst wüsste ich nicht,<br />

warum ein Koch in der Öffentlichkeit stehen<br />

sollte. Heutzutage haben viele Köche viele Stimmen<br />

- daher sollte man sich überlegen, wofür<br />

man sie benutzen kann, außer um Witze zu machen<br />

oder seiner Eitelkeit zu frönen.<br />

Sie ragen aus den öffentlich Kochenden schon<br />

ein wenig heraus, sowieso aus dieser Männerclique,<br />

aber auch mit ihren Statements.<br />

Unter den Blinden ist der Einäugige König …<br />

Wenn ich als so genannte „Köchin der Nation“<br />

nicht etwas radikaler und ideeller wäre, wer<br />

sollte es sonst sein. Man muss Veränderungen<br />

doch wenigstens anstreben.<br />

Lebensmittel sind in Deutschland sehr billig,<br />

viele Verbraucher kaufen mit Vorliebe im Discounter.<br />

Wo sehen Sie da das Problem?<br />

Das Problem ist, dass wir keinen gerechten Preis<br />

für die Lebensmittel zahlen. Weder für die Tiere,<br />

noch für die Umwelt, noch für die Böden oder<br />

das Grundwasser. Die Preise für konventionelle<br />

Produkte sind im Vergleich zu Bioprodukten<br />

verzerrte Preise. Die Rechnung dafür werden<br />

spätere Generationen zahlen müssen, damit wir<br />

heute noch billiger und noch komfortabler Mist<br />

essen können. Qualität hat eben ihren Preis - den<br />

wir aber schon lange nicht mehr einfordern, weil<br />

wir ja noch nicht einmal eine Tomaten- oder Erdbeersorte<br />

benennen können.<br />

Das hat auch was mit Sortenvielfalt zu tun.<br />

In den Discountern gibt es meist, wenn überhaupt,<br />

nur sehr wenige Sorten Äpfel oder<br />

Tomaten.<br />

Genau. Mir geht es nicht um besondere Radikalität,<br />

sondern um das Bewusstsein in den Köpfen,<br />

darum, auf die schwindende Biodiversität,<br />

also die immer geringer werdende Artenvielfalt,<br />

aufmerksam zu machen. In den letzten dreißig<br />

Jahren haben sich 2.000 Apfelsorten verabschiedet,<br />

wir haben heute nur noch tausend<br />

Apfelsorten und kennen davon vielleicht gerade<br />

noch zehn.<br />

Wenn man für eine Stunde Parken in Berlin-<br />

Mitte 3,50 Euro zahlt, genauso viel wie für ein<br />

Käfi ghuhn! - dann stimmt doch offensichtlich<br />

etwas nicht. Es geht nicht darum, was alles möglich<br />

wäre in der besten aller Welten. Es geht darum,<br />

was man hier und jetzt ändern kann. Wie<br />

wollen wir leben? Was für ein Fleisch wollen wir<br />

essen? Wie gehen wir mit den Böden um? Welche<br />

Wertschätzung bringen wir dem Leben entgegen?<br />

Das sind uralte konservative Werte.<br />

Letztens haben Sie, die erklärte Feministin,<br />

in der Kerner-Kochshow ein T-Shirt mit dem<br />

Aufdruck „Her mit der Männerquote“ getragen.<br />

Aha?<br />

Damit wollte ich auf das „Geschwisterkükenpro-<br />

„Ich verstehe gar nicht, wie sich irgendeine Frau<br />

nicht als Feministin bezeichnen kann.“<br />

jekt“ des Tierzuchtfonds aufmerksam machen.<br />

In der konventionellen Tierzucht gibt es heute<br />

nur noch sog. Hybriden, also speziell auf einen<br />

bestimmten Zweck ausgerichtete Züchtungen.<br />

Diese Hühner können also entweder extrem viele<br />

Eier legen oder sie liefern besonders viel mageres<br />

Fleisch an strammer Brust. Hybride, die zum Eierlegen<br />

gezüchtet sind, kann man nicht als Fleischlieferanten<br />

gebrauchen. Damit wandern jedes<br />

Jahr 50 Millionen männliche Küken sofort in den<br />

Schredder, allein in Deutschland.<br />

Ich verstehe gar nicht, wie sich jemand dabei<br />

nicht vor Entsetzen winden kann. Uns wird zugemutet,<br />

nur noch sterilisierte Hybrid-Nutztiere<br />

zu essen, die mit Kraftfutter gepäppelt und bei<br />

Dunkelheit gehalten werden, nur damit wir dann<br />

zwei Euro weniger dafür zahlen. Vor zwanzig<br />

Jahren haben wir für Lebensmittel dreimal soviel<br />

bezahlt wie heute, das ging auch. Das ist eine<br />

Prioritätenfrage.<br />

Das Projekt Geschwisterküken arbeitet also daran,<br />

diejenigen Lege-Linien zu identifi zieren, deren<br />

männliche Geschwister sich besser mästen<br />

lassen als der Durchschnitt, um Tiere züchten zu<br />

können, die sowohl für die Eierproduktion als<br />

auch für die Mast geeignet sind.<br />

An dieser Stelle kommt in der Regel das Argument,<br />

dass viele sich zum Beispiel das Hähn-<br />

<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November - Januar 9


Foto: Malika Rabahallah/zero one fi lm<br />

chen dann nicht mehr leisten könnten.<br />

Ich weiß, aber das verzerrt die Diskussion. Gibt<br />

es nicht Menschen, für die Bio zu teuer ist? Gibt<br />

es nicht Menschen, die sich anders produzierte<br />

Lebensmittel nicht erlauben können? Ja, die gibt<br />

es. Aber achtzig Prozent der Menschen könnten<br />

sich durchaus bessere Lebensmittel leisten. Diese<br />

Mehrheit würde nicht übermäßig strapaziert,<br />

wenn sie zwölf Cent mehr für ein Bioei ausgeben<br />

sollte. Am Anfang steht das Bewusstsein dafür.<br />

Die Verbraucher wollen gerne Bioqualitäten,<br />

aber maximal so teuer wie im Discounter. Das<br />

geht natürlich nicht. Weil es ein Unterschied ist,<br />

ob etwas doppelt solange wächst. Weil es einen<br />

Unterschied ist, ob die Hühner Auslauf haben.<br />

Verbraucherbewusstsein ist das eine, politische<br />

Rahmenbedingungen sind das andere.<br />

Ein wachsendes Bewusstsein setzt natürlich Information<br />

und Transparenz voraus. Viele Menschen<br />

kaufen billige Lebensmittel, weil sie die Qualitäten<br />

nicht unterscheiden können. Dem Gammelfl eisch<br />

sieht man unter der Marinade nicht an, dass es<br />

verdorben ist. Verbraucher müssen einen einklagbaren<br />

Anspruch auf gute Lebensmittelqualität<br />

haben; Firmen, die in Lebensmittelskandale ver-<br />

10 <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November - Januar<br />

wickelt sind, müssen öffentlich bekannt gemacht<br />

werden. Nötig ist ein Verbraucherschutzgesetz,<br />

das die Industrie in die Pfl icht nimmt und die Verbraucher<br />

wirklich schützt. Jeder Mensch hat ein<br />

Recht auf gesunde Lebensmittel und Schutz vor<br />

verdorbenem Fleisch und dioxinbelastetem Speiseöl,<br />

unabhängig vom Einkommen!<br />

Außerdem wäre Bioqualität günstiger, wenn<br />

das Bio-Vertriebsnetz dichter wäre und für die<br />

„Wenn man für eine Stunde Parken in Berlin-Mitte<br />

3,50 Euro zahlt, genauso viel wie für ein Käfi ghuhn! -<br />

dann stimmt doch offensichtlich etwas nicht.“<br />

konventionellen Lebensmittel die wahren Preise<br />

genommen würden, also die Folgekosten für<br />

verseuchte Böden, verseuchtes Wasser, Gesundheitsschäden<br />

usw. in die Lebensmittelpreise einbezogen<br />

werden müssten. Hier ist die Politik gefordert,<br />

endlich verbindliche Regelungen für die<br />

Lebensmittelindustrie zu schaffen.<br />

Die Produktionsbedingungen sieht man den<br />

Lebensmitteln nicht an, Pestizide sieht man<br />

nicht, Gentechnik auch nicht.<br />

Es wird immer behauptet, Gentechnik richtet keine<br />

Schäden an und löst das Welternährungsproblem.<br />

Wir wissen heute, dass schon längst der letzte Arme<br />

in Afrika ernährt werden könnte, wenn das wirklich<br />

unser Interesse gewesen wäre. Scheinbar ist es das<br />

nicht. Diese Behauptungen dienen also vor allem<br />

den Saatgut-Monopolisten, die ihre Produkte verkaufen<br />

wollen. Es gibt keine einzige Versicherung<br />

auf der Welt, die bereit wäre, für die Folgen der<br />

Gentechnik ein fi nanzielles Risiko zu übernehmen.<br />

Und es gibt weltweit keine einzige mittel- oder langfristige<br />

Studie, die die Folgeerscheinungen von Genmanipulationen<br />

untersucht hat. Wie auch.<br />

Nun sind wir in der Vorweihnachtszeit. Eine<br />

Zeit, in der sich viele Menschen mehr und bewusster<br />

mit dem Thema Essen beschäftigen.<br />

Was möchten Sie unseren LeserInnen mit auf<br />

den Weg geben?<br />

„Fleisch aus artgerechter<br />

Tierhaltung ist nicht nur<br />

eine Geschmacksfrage,<br />

sondern auch eine<br />

moralische Frage.“<br />

Es wäre schön, wenn die Leute wieder mehr selbst<br />

kochen würden und sich beim Einkaufen informieren,<br />

was sie da eigentlich genau kaufen, woher zum<br />

Beispiel das Tier kommt, dessen Fleisch man zubereiten<br />

will. Fleisch aus artgerechter Tierhaltung ist nicht<br />

nur eine Geschmacksfrage, sondern auch eine moralische<br />

Frage. Zwischen Bio und Bio gibt es große<br />

Unterschiede, aber Bio ist auf jeden Fall besser als<br />

kein Bio, und selber kochen ist immer erste Wahl.<br />

Man sollte sich auf seine eigenen Geschmacksnerven<br />

verlassen. Zum Beispiel einmal bewusst probieren,<br />

dass Tomaten oder Äpfel auch unterschiedlich<br />

schmecken können. Ganz wichtig ist, sich die Namen<br />

der Sorten zu merken, denn nur dann kann man diese<br />

Qualität auch einfordern. Nicht zuletzt: Wenn ich<br />

weiß, wie eine Kartoffel wo gewachsen ist, entwickle<br />

ich auch mehr Respekt und Achtsamkeit dafür.<br />

Sarah Wiener, vielen Dank für das gute<br />

Gespräch! �<br />

Homepage von Sarah Wiener:<br />

� www.sarahwieners.de<br />

Tierzuchtfonds/Geschwisterkükenprojekt:<br />

� www.tierzuchtfonds.de<br />

Aktion Haushalt ohne Genfood:<br />

� www.mein-nein.de<br />

Standpunkte 2007 - Für das gewaltfreie Leben<br />

von Frauen:<br />

� www.frauennotrufe.de<br />

Naturallianz/Biodiversität-Kampagne des<br />

Bundesumweltministeriums:<br />

� www.naturallianz.de


Fotos: Brigitte Sporrer/Knaur<br />

Leckere Rezepte<br />

zu Weihnachten<br />

Entenbrust im Salzteig mit Kürbisfl an<br />

Für 4 Personen:<br />

Für die Entenbrüste<br />

4 Entenbrüste 2 EL Zucker<br />

600 g grobes Salz 200 ml Kalbsfond<br />

350 g Mehl Salz, Pfeffer<br />

2 Eiweiß<br />

4 Saftorangen<br />

200 ml trockener Rotwein<br />

Für den Kürbisfl an<br />

300 g Muskatkürbis<br />

Olivenöl , 3 Eier, 150 g Sahne<br />

Salz, Pfeffer ,<br />

Fett für die Förmchen<br />

etwas geriebener Parmesan<br />

zum Bestreuen<br />

1 Die Entenbrüste auf ihrer Fettseile kreuzweise einritzen. Dann auf dieser Seite leicht<br />

anbraten, bis sie Farbe bekommen. Nun auch von den anderen Seiten kurz anbraten,<br />

insgesamt etwa 5 Min. bei schwacher bis mittlerer Hitze.<br />

Den Backofen auf 250 Grad vorheizen.<br />

2 Für den Teig das grobe Salz mit 300 Gramm Mehl und Eiweiß sowie Wasser nach<br />

Bedarfzu einem geschmeidigen Teig vermengen. Den Teig 1 cm dick ausrollen und die<br />

Entenbrüste darin einschlagen, Teigöffnung mit den Fingern zusammendrücken.<br />

3 Die Entenbrüste im Teig auf einem mit Backpapier belegten Blech sofort in den Backofen<br />

schieben und die Hitze auF 160 Grad reduzieren. Die Entenbrüste etwa 10 bis 16<br />

Min. garen. Wenn die Entenbrüste eine Innentemperatur von 50 Grad haben, sind sie<br />

fertig und rosa gegart. Herausnehmen und sofort aus dem Teig herausschneiden, da sie<br />

sonst zu viel Salz aufnehmen. Warm stellen.<br />

4 Während die Entenbrüste garen, den Flan vorbereiten. Kürbis schälen und klein<br />

schneiden. In etwas Olivenöl anbraten, dann in wenig Wasser 15 Min. kochen. Pürieren,<br />

Eier und Sahne zufügen und noch einmal durchmixen. Salzen. pfeffern und in gut<br />

gefettete Muffi nförmchen einfüllen. Die Förmchen ins Wasserbad stellen und im Backofen<br />

bei 160 Grad etwa 15 Min. backen.<br />

5 Aus den Orangen 200 ml Saft pressen. In einem Topf den Zucker karamellisieren<br />

lassen. Mit Orangensaft, Rotwein und Kalbsfond aufgießen und etwas einkochen lassen.<br />

Restliches Mehl in 100 ml Wasser einrühren und mit 1 bis 2 EL davon die Sauce<br />

binden. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Kürbisfl an stürzen. mit Parmesan bestreuen<br />

und mit den Entenbrüsten und der Orangensauce anrichten.<br />

Vegetarisch<br />

Pasta-Taschen mit Knoblauch-<br />

Auberginen-Füllung<br />

Für 4-6 Personen:<br />

Für den Nudelteig<br />

180 g Hartweizengrieß<br />

125 g Mehl<br />

1 Prise Salz<br />

175 ml Wasser<br />

Für die Füllung<br />

2 Auberginen (ca. 500 g)<br />

1 Handvoll Pinienkerne<br />

6 Knoblauchzehen<br />

1 Bund Petersilie, 3 TL Paprikapulver, edelsüß,<br />

Salz, 2 Eiweiß<br />

1 Die Zutaten für den Nudelteig vermischen. Den Teig so lange mit den Händen kneten, bis er<br />

glatt und elastisch ist und nicht mehr klebt. Den Teig zu einer Kugel formen und 1 Std. unter einer<br />

darübergestülpten angewärmten Porzellanschüssel ruhen lassen.<br />

2 Für die Füllung die Auberginen waschen, mit einer Gabel rundherum mehrmals einstechen und<br />

auf ein Blech legen. Im Backofen bei 250 Grad etwa 30 bis 40 Min. grillen, bis sich die Haut dunkel<br />

verfärbt. Die Auberginen abkühlen lassen und die Haut abziehen. Das Fruchtfl eisch hacken.<br />

3 Die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett goldgelb rösten und hacken. Knoblauch abziehen<br />

und fein hacken. Petersilie waschen und fein schneiden. Auberginen mit Pinienkernen, Knoblauch,<br />

Petersilie und Paprika vermischen und salzen.<br />

4 Den Nudelteig dünn ausrollen und in etwa 6 cm breite Streifen schneiden. Auf die Hälfte der<br />

Nudelstreifen in etwa 6 cm Abstand hintereinander je 1 TL der Füllung setzen.<br />

5 Eiweiß leicht verquirlen und die Ränder der Nudelstreifen damit<br />

bestreichen, auch die Zwischenräume zwischen der Auberginenfüllung.<br />

Jeden Streifen mit einem Nudel<strong>blatt</strong> abdecken. Rund um die Füllungjeweils<br />

festdrücken und mit einem spitzen Messer quadratische Taschen<br />

ausschneiden.<br />

6 Die gefüllte Pasta in siedendem Salzwasser etwa 5 Min. ziehen lassen.<br />

Mit einem Schaumlöffel herausnehmen.<br />

Tipp: Die Auberginen-Pasta mit zerlassener Butter und Parmesan servieren.<br />

Wenn Sie Salbei mögen, lassen Sie einige klein gezupfte Salbeiblätter<br />

in der heißen Butter ziehen.<br />

Die Rezepte sind aus<br />

Das große<br />

Sarah Wiener Kochbuch h<br />

272 S. mit 120 Abb.,<br />

Hardcover, Euro 24,95<br />

ISBN 3-426-64363-1,<br />

Knaur Verlag, München<br />

<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November - Januar 11<br />

Foto: Malika Rabahallah/zero one fi lm


weihnachten:<br />

Bio-Restaurants im Revier<br />

Für Geschmack und Bewusstsein<br />

Gesunde Ernährung ist in aller Munde – doch geht man auswärts essen, werden<br />

meist konventionelle Zutaten verarbeitet. Restaurants, die Bio-Lebensmittel<br />

verwenden, sind rar im Revier. Aber die wertvollen Mahlzeiten fi nden<br />

immer mehr Freunde.<br />

Das sämige Kürbissüppchen schmeichelt dem Gaumen,<br />

der knackige Endiviensalat kommt mit feiner<br />

Bittere und die Lasagne hält die herbstreifen Tomaten<br />

mit vollmundigen Teigblättern in Form. Den Abschluss<br />

versüßt ein Schoko-Brownie mit Pecan-Nüssen. Und<br />

das in der hellen, sachlich-reduzierten Atmosphäre<br />

des mit Designer-Möbeln bestückten Bistros. Das Mittagsbuffett<br />

in der Dortmunder Vegetaria bietet genügend,<br />

was Herz und Magen begehren. Allerdings<br />

nicht die verschwenderische Auswahl eines Steakoder<br />

Fastfood-Restaurants mit immer gleichen Gerichten<br />

– unabhängig von Jahreszeit oder Verfügbarkeit.<br />

"Wir verwenden ausschließlich Waren aus biologischem,<br />

möglichst regionalem Anbau. Es schmeckt<br />

Vegetaria, das Restaurant im Wasserturm<br />

Dortmund<br />

12 <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November - Januar<br />

einfach besser, wenn ich das morgens frisch geschnittene<br />

Gemüse vom Bio-Bauern hole und am gleichen<br />

Tag verarbeite", sagt Oliver Benz, Küchenchef und mit<br />

Nina Beisert Inhaber des ersten Bio-zertifi zierten Restaurants<br />

in Nordrhein-Westfalen, der Vegetaria (ausgesprochen<br />

wie Cafeteria). Das fi nden auch die Gäste,<br />

und so bekommen die Newcomer nur gute Presse seitens<br />

der Gastrokritiker, die bei fl eischfreien Speisen<br />

oft besonders zurückhaltend sind. Dabei muss man<br />

nicht überzeugter Vegetarier sein, um biologisch zu<br />

genießen, bestätigt Benz: "Etwa 80 Prozent unserer<br />

Gäste sind keine Vegetarier."<br />

Während vorproduzierte, konservierte und geschmacksverstärkte<br />

Zutaten in "normalen" Restaurants<br />

Standard sind und Gemüse, Obst, Fleisch, Gewürze<br />

aus konventioneller Produktion stammen,<br />

bieten nur die "Bio-Restaurants" Alternativen für<br />

bewusste Auswärts-Esser. Zum Einsatz kommen<br />

hier nur Zutaten aus ökologischer Landwirtschaft,<br />

die frei ist von Pestiziden, Kunstdünger, Genmanipulation<br />

und Masthilfsmitteln – und damit auch<br />

gesünder für Mensch und Tier, Umwelt und Klima.<br />

Das belegen die meisten Studien, die mittlerweile<br />

auch in der "konventionellen" Presse anerkannt<br />

werden. Und viele Menschen stellen fest, dass Bio<br />

schon allein deswegen einfach besser schmeckt.<br />

Eines der ältesten Bio-Restaurants: Das Kostbar<br />

in Ratingen gibt es seit 1983.<br />

Weil Bio-Lebensmittel im Supermarkt und Naturkosthandel<br />

boomen, kommt jetzt auch die biologische<br />

"Außer-Haus-Ernährung" in Schwung. Der<br />

steigende Bedarf nach "Bio" beim Mittags-Snack,<br />

im Café oder zum besonderen Abendessen ist eine<br />

logische Folge des zunehmenden Gesundheits- und<br />

Geschmacksbewusstseins. Die immer wiederkehrenden<br />

Gammelfl eisch- und Pestizid-Skandale haben<br />

vielen Menschen den Appetit verdorben. Obwohl<br />

für den Großteil der externen Esser noch "Hauptsache<br />

lecker und billig" gilt, fi nden Gastronomen, die<br />

nachhaltige, also ethisch und ökologisch produzierte<br />

Waren einsetzen, nun neue Freunde. Davon profi tieren<br />

sowohl junge Lokale, die erst im letzen Jahr begannen,<br />

wie die Vegetaria, das Delicious und das Ponistra<br />

in Essen, als auch die schon traditionsreichen<br />

Pioniere, wie die Kostbar in Ratingen, das Canapé<br />

in Dinslaken oder das Zodiac in Essen. Sie sind seit<br />

über 20 Jahren vegetarisch biologisch und haben<br />

sich durch Geschmack, Service und Atmosphäre behauptet<br />

– was nicht immer leicht war.<br />

Der konsequente Einsatz von Bio-Waren hat für vegetarische<br />

Restaurants seinen Preis. Wollen sie auch<br />

regionale Landwirtschaft fördern, ist das Angebot<br />

außerhalb der hiesigen Ernte-Zeiten beschränkt<br />

Bochum Zum Neuling Neulingstr. 42 0234.946 98-0 www.zumneuling.de Fleisch aus artgerechter Tierhaltung (Neuland), SlowFood<br />

Dinslaken Canapé Gartenstr. 1 02064.174 78 www.restaurant-canape.de vegetarisch, überwiegend Bio (80 %)<br />

Dortmund Café do it Hansastr. 44 0231.956 5630 www.cafe-do-it.de vegetarisch Bio<br />

Dortmund Café Fette Henne Kleine Beurhausstr. 3 0231.534 8461 www.cafefettehenne.de überwiegend Bio<br />

Dortmund Café Gut tut Lindemannstr. 4 0231.189 6723 vegetarisch Bio<br />

Dortmund Landgasthaus Schultenhof Leitmeritzstr. 10 0231.792 20115 www.landgasthaus-schultenhof.de Bio zertifi ziert<br />

Dortmund Overkamp Wittbräuckerstr. 633 0231.462 736 www.overkamp-gastro.de<br />

überwiegend Bio, Fleisch aus artgerechter Tierhaltung (Neuland),<br />

SlowFood<br />

Dortmund Treffpunkt – Christopherushaus Mergelteichstr. 47 0231.7107-386 www.treffpunkt-dortmund.de Bio zertifi ziert<br />

Dortmund Vegetaria Ontenbergstr. 106 a 0231.138 8288 www.vegetaria.de vegetarisch Bio, zertifi ziert<br />

Duisburg Im Eichwäldchen Im Eichwäldchen 15c 0203.787 346 www.im-eichwaeldchen.de Fleisch aus artgerechter Tierhaltung (Thönes)<br />

Essen Delecious Nieberdingerstr. 1 0201.720 2977 www.delicious-essen.de überwiegend vegetarisch (90% ) Bio<br />

Essen Ponistra Essen Rüttenscheider Str. 18 0201.451 9547 Bio zertifi ziert, Fleisch konventionell, Eurotoques<br />

Essen Schnitzlers Nöckersberg 65 0201.848 140 www.landhaus-schnitzler.de Bio-Anteil < 50 %, SlowFood<br />

Essen Wohnraum – Unperfekthaus Friedrich-Ebert-Str. 18 0201.847 35-97 www.unperfekthaus.de Bio-Anteil 50 %<br />

Essen Zodiac Witteringstr. 41 - 43 0201.771 212 www.restaurant-zodiac.de vegetarisch Bio > 50 %<br />

Hattingen Landhaus Wegermann Wodantal 62 02324.395 010 www.landhaus-wegermann.de Bio, zertifi ziert (ab Jan. 2008), Eurotoques<br />

Mülheim Landhaus Höppeler August-Thyssen-Str. 123 02054.185 78 www.landhaus-hoeppeler.de Fleisch aus artgerechter Tierhaltung (Thönes)<br />

Ratingen Kostbar Lintorfer Str. 14 02102.913 588 www.kostbar-ratingen.de vegetarisch, überwiegend Bio (70 %)<br />

Velbert Ponistra Velbert Birkenstr. 64 02051.809 096 Bio zertifi ziert, Fleisch konventionell, Eurotoques<br />

Wesel Lippeschlößchen Hindenburgstr. 2 0281.4488 www.lippeschloesschen.de Bio zertifi ziertes Gemüse, Fleisch konventionell<br />

Wesel Restaurant Art Reeser Landstr. 188 0281.975 7576 www.restaurant-art.de Fleisch aus artgerechter Tierhaltung (Thönes)


und teuer im Einkauf. "Das bezahlen die wenigsten<br />

Gäste", sagt Georg Müller, Geschäftsführer der<br />

Kostbar. Deswegen nehmen gerade die "Alteingesessenen"<br />

auch einen konventionellen Anteil in<br />

Kauf, der bei 20 bis 30 Prozent liegen kann. Mitunter<br />

ist er sogar höher, wenn wie im Canapé täglich<br />

400 Mittagessen für Kindergärten und Schulen entstehen.<br />

"Bei 2,45 € pro Essen ist es schwierig, denn<br />

Kinder essen auch im Winter keinen Rosenkohl", erläutert<br />

Herbert Müller, seit 13 Jahren Canapé-Geschäftsführer.<br />

Und während im Winter noch aus heimischem<br />

Gemüse gezaubert wird, wird es im März<br />

ganz eng. "Dann sind die Lager leer", sagt Nicole<br />

Hofen, Küchenchefi n des Wohnraum-Restaurant im<br />

Unperfekthaus. Allerdings ist auch ein schmalerer<br />

(und vegetarischer) Ansatz schon lobenswert gegenüber<br />

dem Mainstream. Selbst ein noch so geringer<br />

Anteil biologischen Einkaufs ist bereits der erste<br />

Schritt in Richtung „Mehr Nachhaltigkeit für alle“.<br />

Einige Köchinnen und Köche gehen diesen Weg bereits<br />

beim Fleisch. Ob BSE, Hormon- und Gammelfl<br />

eisch, Antibiotika, Dioxin oder Gentechnik im Futter<br />

– die Liste der Skandale und damit der Vorbehalte<br />

bei den Verbrauchern und Küchenchefs ist lang. Gerade<br />

beim Fleisch spielt Qualität eine große Rolle. Sie<br />

steigt bereits durch artgerechte Lebensbedingungen<br />

der Tiere und erreicht unerwartete Höhen bei Bio-<br />

Fütterung. Neuland in Bergkamen und Thönes in<br />

Wachtendonk widmen sich der artgerechten und<br />

umweltschonenden Nutztierhaltung und verarbeiten<br />

Fleisch in genau diesen beiden Qualitätsstufen.<br />

Fleisch aus artgerechter Haltung von Neuland gibt<br />

es im Ruhrgebiet in zwei Restaurants, die sich der regionalen<br />

und geschmacklich unverstärkten traditionellen<br />

Küche nach dem SlowFood-Prinzip verschrieben<br />

haben. Ausschließlich Bio-Fleisch wird ab Januar<br />

bei Wegermann im Hattinger Wodantal serviert.<br />

"Wenn Bio zu bekommen ist, verarbeiten wir es<br />

auch schon jetzt", verrät Axel Wegermann, Küchen-<br />

Mergelteichstr. 47<br />

44225 Dortmund<br />

Telefon:0231-7107-386<br />

Fax:0231-7107-366<br />

www.treffpunkt-dortmund.de<br />

chef und mit seiner Frau Steffi Inhaber des Landhaus<br />

Wegermann. Wegermann ist auch Mitglied<br />

der Eurotoques-Spitzenköche, die sich für gesunde<br />

Ernährung mit natürlichen Lebensmitteln einsetzen.<br />

"Wenn alles klappt, sind wir ab ersten Januar Bio-<br />

Hotel. Damit ist unser gesamtes Angebot bio-zertifi<br />

ziert." Im südlichen Hattingen hat das Ruhrgebiet<br />

dann sein erstes Bio-Hotel, wo garantiert nur Bio-<br />

Lebensmittel verarbeitet werden – das bisher nächste,<br />

das Flachshaus, ist im niederrheinischen Wachtendonk.<br />

Dort kommt Bio-Fleisch von Thönes in die<br />

Pfanne, die mit ihrer artgerecht produzierten Fleisch-<br />

Linie immerhin drei Restaurants im westlichen Ruhrgebiet<br />

versorgen (siehe Tabelle).<br />

Immer eine Reise wert: Das Canapé in Dinslaken<br />

lockt mit Programm.<br />

Für bewusste Genießer bleibt also nur der Gang ins<br />

ausgewiesene Bio-Restaurant. So unterschiedlich die<br />

Konzepte der Küchen auch sind, ob 100 Prozent biozertifi<br />

ziert oder wenigstens ein kleiner Anteil aus Bio-<br />

Tipp<br />

Im Stadt<strong>blatt</strong> 1/2006 (Feb.) berichteten wir über<br />

Unterschiede zwischen konventioneller und artgerechter<br />

Schlachtung, letzteres am Beispiel des<br />

Thönes Natur-Verbundes. Nachzulesen im pdf unter<br />

www.<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>-ruhr.de.<br />

Anbau, so wertvoll ist der Ansatz. Und umso wichtiger<br />

ist die Kommunikation darüber, damit die Bio-<br />

Fans das auch honorieren können. (rb) �<br />

Mittagstisch im Bistro<br />

Mi - Fr 12-15 Uhr<br />

���������������<br />

– Fleisch von Charolais-<br />

Rindern aus hofeigener<br />

Zucht<br />

– Bio-Vollsortiment<br />

Rotbachstraße 7, 46535 Dinslaken<br />

Tel.: 0 20 64 / 5 48 21<br />

Email: scholtenhof-naturkost@t-online.de<br />

www.naturkost-scholtenhof.de<br />

���������������<br />

���������������<br />

��������������������<br />

����������������<br />

Gartenstr. 1<br />

46535 Dinslaken<br />

Tel.: 02064 - 17478<br />

www.restaurant-canape.de<br />

<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November - Januar 13


weihnachten:<br />

Völlig losgelöst …<br />

… vom Geschmackserlebnis wirklichen Kaffees<br />

handelt, wer sich im Supermarkt-Regal vergreift<br />

und nach einer Dose oder einem Glas löslichen<br />

Kaffees angelt. Um gegen die Crema-Konkurenz<br />

des immer häufi ger anzutreffenden guten Espresso<br />

anzutreten (Steigerung 2006 um 20 Prozent),<br />

gibt es mittlerweile mehr als einen Regalmeter<br />

Kaffee mit Labor-Crema oder Chemie-Latte.<br />

Kürzlich in Uganda, einem Kaffeeland, das über<br />

die Hälfte seiner Exporte der Bohne verdankt,<br />

bekam ich tatsächlich die Nestlé-Lösung serviert<br />

- der gute „Bugisu“ vom Mount Elgon geht<br />

eben in den Export. Die Grundlage aller löslichen<br />

Kaffees sind billigste Robusta-Mischungen. Nicht<br />

zuletzt deshalb hat Vietnams Robusta solchen<br />

Auftrieb erhalten. Der Absatz in Deutschland<br />

legte 2006 um 3 Prozent zu. Wer zum löslichen<br />

Kaffee greift, weil‘s halt schnell gehen muss,<br />

sollte besser den Teebeutel nehmen, statt sich<br />

am Niedergang der Kaffeekultur zu beteiligen.<br />

Der lösliche Kaffee ist ein Qualitätskiller für den<br />

internationalen Rohkaffeemarkt. Marktführer ist<br />

Nestlé mit einem Anteil von 50 Prozent international.<br />

Bezogen auf den geringen Teil, den die<br />

Kaffeebäuerinnen davon erhalten, ist die Tasse<br />

löslichen Kaffees die ungerechteste, die man<br />

trinken kann.<br />

Wer vor Weihnachten sich selbst und der Welt was<br />

Gutes tun will, greift am besten zu fair gehandeltem<br />

Kaffee. Der gesiegelte Transfair-Kaffeekauf<br />

gibt weltweit bis zu einer Million Menschen vertragliche<br />

Sicherheit und die nötigen Mittel, auch<br />

in Zukunft vom Kaffeeanbau leben zu können.<br />

Washed Bugisu Arabica vom Mount Elgon<br />

im Kaffeehaus „1000Cups“ in Kampala/<br />

Uganda<br />

Der Röster heißt Alex Kunkel und gibt<br />

Kaffeeworkshops im Essener Unperfekthaus<br />

� www.derroester.de<br />

14 <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November - Januar<br />

Keine Kinderarbeit für Bioschokolade<br />

Was die Welternährungsorganisation nun bestätigt hat, wissen die Kakaobauern der Dominikanischen<br />

Republik und Ecuadors aus eigener Erfahrung: Biolandbau trägt besonders in ärmeren Ländern nachhaltig<br />

zu einer besseren Lebensqualität bei. Schon frühzeitig wurde in diesen Regionen auf ökologischen Kakaoanbau<br />

umgestellt. Mit ihren Bohnen wird die Bioschokolade VIVANI produziert.<br />

Kakaobauer Antonio: „Heute hat unsere Arbeit endlich wieder einen Sinn. Wir verkaufen unseren Kakao nun direkt<br />

an Weiterverarbeiter in Europa und den USA. So können wir unmittelbar teilhaben, wenn zum Beispiel der Weltmarktpreis<br />

für Kakao steigt. Das wäre früher so nicht möglich gewesen. Mit den Biobohnen verdienen wir genug, um<br />

zur Erntezeit Helfer anzustellen und unsere Kinder das ganze Jahr zur Schule zu schicken!“<br />

� www.vivani.de<br />

mitmachen & gewinnen!<br />

„Aus welchen Ländern stammt der<br />

Biokakao der Vivani Schokolade?“<br />

Stadt<strong>blatt</strong> verlost fünf Pakete Vivani Schokolade unter den EinsenderInnen, die bis<br />

zum 14. Dezember eine Postkarte oder E-Mail mit der richtigen Antwort schicken an:<br />

Stadt<strong>blatt</strong>, Alsenstr. 55, 44789 Bochum<br />

oder gewinnspiel@<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>-ruhr.de<br />

Das leckere Schokoladenpaket<br />

ist natürlich auch bestellbar unter<br />

� www.bioschokolade.de<br />

Das Vivani Weihnachtspaket enthält:<br />

1 Kunstkalender mit Werken von Annette Wessel<br />

(Format 33,4 x 48, 2 Geschenkdosen (gefüllt<br />

mit Mini-Tafeln Vollmilch und Feine Bitter),1<br />

Winterschokolade (Vollmilch mit Spekulatius-<br />

Stückchen), 4 Edelschokoladen (z.B. Edelbitter<br />

Chili, Weiße Schokolade mit Vanille, Feine Bitter mit 85 % Kakao,<br />

Edel Vollmilchschokolade ...)<br />

Naturkostfachgeschäft & Lieferservice<br />

Bioland-Hof Deiters<br />

Buschhausener Weg 12<br />

46514 Schermbeck<br />

Telefon 02853 3556<br />

Öffnungszeiten des Hofladens:<br />

Di & Fr 10-19 Uhr, Sa 10-13 Uhr<br />

www.biohofdeiters.de


Für ca. 45 Stück<br />

· 50 g Marzipanrohmasse<br />

(z. B. von Rapunzel)<br />

· 2 EL Agaven-Dicksaft<br />

(z. B. von Allos)<br />

· 50 g weiche Butter<br />

(z. B. von Rogge)<br />

· 1 Eigelb (Größe M)<br />

· 100 g Mehl<br />

(z. B. von Spielberger)<br />

· 1 Msp. Backpulver<br />

· 100 g Nussnougat<br />

(z. B. von Rapunzel)<br />

· 3 EL Pinienkerne<br />

Pinienkern-Nougat-Muscheln<br />

Zubereitungszeit: 40 Min. ı 2 Std. Kühlen ı Backzeit: 8 Min. ı Pro Stück ca. 40 kcal<br />

1. Marzipan klein würfeln, mit Dicksaft mit einer Gabel zu einer cremigen Masse verrühren. Butter<br />

und Eigelb mit den Schneebesen des Handrührgeräts cremig rühren, Marzipanmasse unterrühren.<br />

Mehl und Backpulver vermischen, dazugeben und alles rasch zu einem glatten Mürbeteig verkneten.<br />

2. Teig zwischen Backpapier dünn zu einem Rechteck (etwa 25 x 30 cm) ausrollen, kurz in den<br />

Kühlschrank oder noch besser ins Tiefkühlfach legen. Nougat in einem kleinen Topf schmelzen lassen.<br />

Pinienkerne in einer Pfanne goldbraun rösten.<br />

3. Vom Teig das obere Papier abziehen, Nougat gleichmäßig aufstreichen und Pinienkerne darauf<br />

streuen. Mit Hilfe des unteren Papiers den Teig von der Längsseite her aufrollen. Die Rolle ins Papier<br />

wickeln, 2 Std. kühlen.<br />

4. Den Backofen auf 175° (Umluft 150°) vorheizen. Backblech mit Backpapier auslegen. Die Teigrolle<br />

in 1/2 cm dicke Scheiben schneiden, diese aufs Blech legen und leicht in Muschelform drücken. Im<br />

Ofen (Mitte) in etwa 8 Min. goldbraun backen.<br />

Weihnachtsplätzchen,<br />

Christina Kempe<br />

64 Seiten /<br />

Klappenbroschur / 7,50 EUR /<br />

ISBN 9783833803208<br />

Gewürz-Cantuccini<br />

„Gut zu Wisssen“ Cantuccini isst man in der Toscana (daher stammen sie ursprünglich) gerne<br />

zum Abschluss eines Essens als Dessert. Da sie trocken und recht knusprig gebacken werden,<br />

taucht man sie dazu immer wieder in Vin Santo, einen Dessertwein. Mittlerweile sind die Kekse<br />

nicht nur in ganz Italien beliebt, sondern auch bei uns. Im Original stecken neben Mehl, Zucker und<br />

Eiern als Basis ausschließlich Mandeln, in unserer weihnachtlichen Abwandlung noch mehr. Die<br />

Gewürz-Cantuccini am besten in Cappucino mit Schuss, heiße Schokolade mit Sahnehaube oder<br />

auch mal Grog oder Glühwein stippen.<br />

Die Mandel<br />

Der Klassiker aus Italien hier im neuen Kleid: diverse Gewürze und Vanille sind fürs<br />

Aroma, Mandeln und Haselnüsse für den Biss, Pistazien für die Farbe verantwortlich.<br />

Zubereitungszeit: ca. 30 Min. ı Backzeit: ca. 25 Min. ı Pro Stück: ca. 50 kcal<br />

1. Backofen auf 175° (Umluft 150°) vorheizen. Backblech mit Backpapier auslegen.<br />

Mehl mit Gewürzen und Backpulver mischen. Die Zitrone heiß waschen und die<br />

Schale fein abreiben, den Saft auspressen.<br />

2. Die Eier mit dem Zucker und Vanillezucker dickschaumig schlagen, Zitronensaft<br />

und -schale unterrühren. Dann Mehl, Pistazien, Mandeln und Haselnüsse im<br />

Ganzen darunter arbeiten, so dass ein formbarer, aber noch leicht klebriger Teig<br />

entsteht.<br />

3. Teig in drei oder vier gleich große Portionen teilen und auf der bemehlten<br />

Arbeitsfläche zu Rollen formen (etwa 3 cm Durchmesser). Die Rollen mit etwas<br />

Abstand auf das Blech legen. Im Ofen (Mitte) etwa 25 Min. backen.<br />

4. Dann das Blech aus dem Ofen nehmen und die Gebäckrollen 5 Min. abkühlen<br />

lassen. Jetzt leicht schräg in etwa 1 cm dicke Scheiben schneiden (sehr gut geht<br />

das mit einem Sägemesser). Die Scheiben nebeneinander wieder aufs Blech legen<br />

und weitere 15 Min. backen und trocknen lassen.<br />

Der SuperBioMarkt-Weinexperte<br />

empfiehlt: Vin Santo del Chianti DOC,<br />

Weingut Romignano. Nussig-reif mit<br />

Aromen nach Mirabellen und saftig-süßen<br />

Äpfeln. Am Gaumen intensive Süße, mit<br />

zugleich dichten, mineralischen Noten;<br />

dezente Sherryanklänge.<br />

Diesen Wein und alle Zutaten erhalten<br />

Sie natürlich in Ihrem SuperBioMarkt.<br />

Der Mandelbaum gehört zur Familie der Rosengewächse, Mandeln sind keine Nüsse, sondern Steinfrüchte.<br />

Sie enthalten fast 60 Prozent Fett. Der Mandelbaum wird seit 4000 Jahren kultiviert. Angepfl anzt werden<br />

Mandelbäume v.a. in Kalifornien, im Mittelmeergebiet, in Pakistan und im Iran sowie in den deutschen<br />

Weinanbaugebieten.<br />

Süße Mandeln werden zum Rohgenuss, für Mehlspeisen und zur Herstellung von gebrannten Mandeln, Likören<br />

und Marzipan verwendet. Bittere Mandeln sind zum Rohgenuss nicht geeignet, sie enthalten Amygdalin, eine<br />

blausäurehaltige chemische Verbindung.<br />

Ihr Einkaufszettel<br />

Das brauchen Sie, je nach Rezept, z.B.:<br />

. 50 g Marzipanrohmasse<br />

. 2 EL Agaven-Dicksaft<br />

. 100 g Nussnougat<br />

. 3 EL Pinienkerne<br />

Für ca. 50 Stück:<br />

· 300 g Mehl<br />

· je 1/2 TL Zimt- und<br />

Kardamompulver<br />

(z. B. von Lebensbaum)<br />

· 2 Prisen Nelkenpulver<br />

· 1 TL Backpulver<br />

(z. B. von BioVita)<br />

· 1 Bio-Zitrone<br />

· 2 Eier (Größe M)<br />

· 100 g Zucker<br />

(z. B. von Rapunzel)<br />

· 1 Pck. Bourbon Vanillezucker<br />

(z. B. von Arche)<br />

· 60 g Pistazienkerne oder Nüsse<br />

· 100 g Mandeln<br />

(z. B. von Davert)<br />

· 50 g Haselnüsse<br />

. 1 Bio-Zitrone<br />

. 60 g Pistazienkerne oder Nu¨sse<br />

. 100 g Mandeln<br />

. 50 g Haselnu¨sse<br />

Ihr SuperBioMarkt<br />

in Dortmund:<br />

Do-Hombruch, Harkortstr. 18<br />

www.superbiomarkt.de<br />

Tiefgarage mit 40 Parkplätzen<br />

direkt am Geschäft.<br />

Entdecken Sie den Unterschied!<br />

<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November - Januar 15


weihnachten:<br />

WeinAchtliches<br />

Weihnachten naht - für viele Menschen eine Zeit, in der sie sich ausgiebiger als sonst<br />

mit gutem Essen beschäftigen. Und zu einem guten Essen gehört natürlich oft auch<br />

ein guter Wein. Aber welcher Wein passt zu welchen Speisen? Wer kein ausgewiesener<br />

Weinkenner ist - wohl die meisten von uns - steht immer mal wieder vor dieser<br />

schwierigen Frage. Um es ein bisschen einfacher zu machen, hier eine kleine Übersicht<br />

des Deutschen Weininstituts, welche Weine zu welchen Gerichten harmonieren.<br />

Auch hier gilt natürlich wie immer: der eigene Geschmack entscheidet, es gibt kein richtig<br />

oder falsch - ausprobieren!<br />

Art der Speise Gerichte Weinempfehlungen<br />

leicht und dezent<br />

milde Salate, zartes Gemüse, gedünsteter Fisch,<br />

gekochtes Kalbs- oder Rindfl eisch, Gefl ügel<br />

leicht und würzig zarte Ragouts, frische Pilze, Lamm, Wildgefl ügel<br />

gehaltvoll und dezent<br />

gehaltvoll und würzig<br />

Meeresfrüchte, herzhafter Seefi sch, saftiger Kalbs-,<br />

Schweine- oder Lammbraten, fettreicher, milder Käse<br />

ländliche Pasteten, gebratener Seefi sch, saftiger<br />

Braten, Rindersteak, Wild mit konzentrierter Sauce,<br />

Gegrilltes<br />

(halb-)trockene, weiße Kabinettweine (z.B. Riesling, Silvaner, Gutedel, Rivaner,<br />

Kerner, Weiß-/Grauburgunder)<br />

(halb-)trockene, weiße Kabinettweine (z.B. Rivaner, Grauburgunder, Bacchus,<br />

Scheurebe); Weißherbste oder leichte Rotweine (z.B. Trollinger, Portugieser,<br />

Spätburgunder, Schwarzriesling)<br />

saftige (halb-)trockene weiße Qualitätsweine und Spätlesen (z.B. Weiß-/<br />

Grauburgunder); trockene, reife Riesling-Auslese; samtige, dezente Roséweine<br />

und milde Rotweine (z.B. Portugieser, Spätburgunder)<br />

ausdrucksvolle (halb-)trockene weiße und rote Qualitätsweine, Spätlesen und<br />

Auslesen (z.B. Weiß-/Grauburgunder, Traminer, Spätburgunder, Lemberger,<br />

Dornfelder)<br />

würzig und fettreich Blauschimmelkäse reife, edelsüße weiße Spät- und Auslesen (z.B. Riesling, Ruländer, Gewürztraminer)<br />

Die erste Adresse für ausgewählte und<br />

hochwertige Weine im Ruhrgebiet<br />

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Präsentservice - Geschenke aller Art rund um das Getränk<br />

Lieferservice auch in den Betrieb oder nach Hause möglich<br />

Unser Markt vor Ort: "Herdecke, Ostender Weg 12 a"<br />

Tel.: 02330-803333 Hotline: Di - Fr von 10.30 - 17.30 Uhr<br />

www.getraenke-dodenhoeft.de<br />

Seit Februar 1969 - "Dein Stück Gesundheit" -<br />

Wir sind umgezogen!<br />

Letmather Straße 1a Schwerte www.wein-vogel.de<br />

Öffnungszeiten: Mo - Fr: 10.00 - 19.00 Uhr Sa: 10.00 - 15.00 Uhr<br />

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Besuchen Sie unsere Probierstube!<br />

Wir veranstalten regelmäßig Themen-,<br />

Winzer- und Privatweinproben.<br />

Zum Nubbental 14a 44227 Dortmund<br />

Tel: 0231- 727 55 81 www.VinCe-Biowein.de ( Newsletter anfordern! )<br />

Öffnungszeiten: Do., Fr.: 16.00 – 20.00 Uhr Sa: 10.00 – 14.00 Uhr


Weltläden-Basis in<br />

Gelsenkirchen<br />

Das Haus fairer Produkte<br />

Im zehnten Jahr ihres Bestehens präsentiert sich die Weltläden-Basis größer und<br />

heller denn je in ihren neuen Geschäftsräumen. Von außen ein unscheinbares Gebäude<br />

am Rande von Gelsenkirchen-Buer erwartet den Kunden im Laden die vielfältige<br />

Welt des fairen Handels. „Fairer Handel ist mehr als Kaffee, Tee und Honig.<br />

Der partnerschaftliche Handel, wie wir ihn verstehen, bringt die Traditionen und<br />

kunsthandwerklichen Fähigkeiten von Kleinproduzenten in den Entwicklungsländern<br />

zu den Kunden“, beschreibt Martin Müller, Geschäftsführer der Weltläden-<br />

Basis, die Idee des fairen Handels. Lederwaren aus Indien, Schals aus Nepal, Krippenfi<br />

guren und Speckstein aus Afrika, Lackarbeiten aus Vietnam werden auf 200<br />

qm angeboten. Wer auf der Suche ist nach einem originellen Geschenk oder einfach<br />

eine gute Tasse Cappuccino probieren möchte, ist in der Weltläden-Basis an<br />

der richtigen Adresse. Freundliche Beratung und Informationen zu allen Produkten<br />

sind selbstverständlich für das Team der Weltläden-Basis.<br />

� www.weltlaeden-basis.de<br />

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<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November - Januar 17


weihnachten:<br />

Besondere Weihnachtsmärkte<br />

im und ums Revier<br />

Bedburg-Hau<br />

Kunsthandwerker- Weihnachtsmarkt<br />

um Schloss Moyland<br />

Vom 12.-16. Dezember kann man den Weihnachtsmarkt<br />

um das Schloss Moyland in Bedburg-Hau<br />

besuchen. Über 80 Kunsthandwerker stellen hier<br />

ihre Waren aus. Neben handgefertigten Taschen,<br />

Hüten oder Marionetten bietet der Museumsladen<br />

des Schlosses Originalgrafi ken von Künstlern<br />

der Sammlung des Museums Schloss Moyland an.<br />

In der Moyländer Kräuterey kann man vielfältigste<br />

Kräuterprodukte erstehen, unter anderem feine<br />

Kräuterliköre, Märchenmarmelade und duftende<br />

Kräutersträuße. Ein Highlight für die Kinder ist mit<br />

Sicherheit die „faire Bescherung“ durch den Nikolaus<br />

mit fair gehandelten Süßigkeiten. Die Museumsbibliothek<br />

veranstaltet außerdem im Kassenhaus<br />

einen Kunstbuchfl ohmarkt mit Katalogen zur<br />

zeitgenössischen Kunst.<br />

Ein Tagesticket kostet drei Euro, Kinder und Jugendliche<br />

bis 16 Jahren haben freien Eintritt. Da<br />

das Programm sehr vielfältig ist, lohnt es sich Details<br />

auf der Internetseite nachzulesen und den<br />

passenden Tag für sich auszusuchen.<br />

Bedburg-Hau, Am Schloss 4, Schloss Moyland<br />

12.-16. Dez. (mi-so): mi 15-22 Uhr, do 13-22 Uhr,<br />

fr 13-22 Uhr, sa 11-22 Uhr, so 11-21 Uhr<br />

�www.weihnachtsmarkt-moyland.de<br />

Dinslaken<br />

Weihnachtsmarkt auf<br />

dem Scholtenhof<br />

Um den 2. Advent (7.-9. Dezember) fi ndet traditionell<br />

der quirlige Weihnachtsmarkt auf dem Scholtenhof<br />

statt. Das Naturkostfachgeschäft gehört<br />

dem Biolandverband an und betreibt kontrolliert<br />

ökologische Landwirtschaft. Die Produkte werden<br />

18 <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November - Januar<br />

im hofeigenen Laden verkauft. Der Weihnachtsmarkt<br />

fi ndet seit 15 Jahren im Innenhof des Scholtenhofes<br />

statt. Hier bieten ausgesuchte Aussteller<br />

ihre hochwertigen Produkte in stimmungsvoller<br />

Atmosphäre an. Es werden fair gehandelte, handgemachte<br />

und ökologische Waren angeboten. Organisationen<br />

wie Unicef, der Eine Welt Kreis Dinslaken<br />

und der Naturschutzbund stellen ihre Arbeit<br />

vor und verkaufen ihre Produkte. Für Kinder gibt es<br />

eine Strohhüpfburg. Auch die tierischen Bewohner<br />

des Scholtenhofes können aus der Nähe bestaunt<br />

werden. Gegessen wird hier frisch, lecker und natürlich<br />

bio, ganz ohne Eintritt zu bezahlen - ein<br />

echter Geheimtipp.<br />

Dinslaken, Rotbachstr. 7, Scholtenhof<br />

7.-9. Dez. (fr-so): fr 15-20 Uhr,<br />

sa 10-20 Uhr, so 10-18 Uhr<br />

� www.naturkost-scholtenhof.de<br />

Essen<br />

Zeche Zollverein: Design-<br />

Weihnachtsmarkt „handverlesen“<br />

Auf der Zeche Zollverein fi ndet am dritten Adventswochenende<br />

(15.-16. Dezember) ein etwas anderer<br />

Weihnachtsmarkt statt. Ausgestellt und verkauft<br />

werden innovative, unkonventionelle Designund<br />

Kunstgegenstände - zum Verschenken fast<br />

zu schön. Veranstalter ist die Gruppe Schmuck-<br />

Produkt, drei Gestalterinnen aus dem Ruhrgebiet<br />

mit Werkstatt und Galerie auf der Zeche Zollverein.<br />

Präsentiert werden dem Besucher Malerei, Fotografi<br />

e, Glas, Porzellan, Hüte, Taschen, Licht-Objekte,<br />

Skulpturen, Gefi lztes, Gedrechseltes und<br />

noch viel mehr praktische und schöne Designideen<br />

für den Alltag. Wie im letzten Jahr gibt es wieder<br />

eine liebevolle Kinderbetreuung mit attraktivem<br />

Bastelangebot. Ein entspanntes Weihnachtsevent<br />

für kleine und große Leute. Essen und Trinken sind<br />

reichlich vorhanden, der ist Eintritt frei.<br />

Essen, Gelsenkirchener Str. 181,<br />

Zeche Zollverein, Schacht XII, Halle 12,<br />

15.+16. Dez. (sa+so), 11-19 Uhr<br />

� www.handverlesen-auf-zollverein.de<br />

Iserlohn<br />

Weihnachtliches Barendorf -<br />

Kunsthandwerkermarkt in<br />

historischem Ambiente<br />

Gleich an zwei Wochenenden fi ndet der<br />

Kunsthandwerkermarkt im Barendorf in<br />

Iserlohn statt. Am 8.+9. und 15.+16. Dezember lädt<br />

das Stadtmuseum Iserlohn in die historische Fabrikanlage<br />

Maste-Barendorf ein. Die Anlage ist Schauplatz<br />

kultureller Veranstaltungen verschiedener Art,<br />

kleine Fachwerkhäuser beherbergen Künstlerateliers<br />

und Handwerksbetriebe. In diesem Jahr fi ndet bereits<br />

zum vierzehnten Mal der Markt „Weihnachtliches<br />

Barendorf“ statt. Der besondere Charme des<br />

Veranstaltungsortes und die Vielfalt der Aussteller<br />

machen diesen Weihnachtsmarkt unverwechselbar.<br />

Besucher haben u.a. die Gelegenheit, handwerklichen<br />

Vorführungen wie zum Beispiel dem Glasblasen,<br />

Zigarrenmachen, Bierbrauen, Gelbgießen oder<br />

Kerzenziehen zuzusehen. Präsentiert werden außerdem<br />

Fotografi e, Malerei oder Kunsttischlerei in den<br />

Ateliers der Aussteller sowie allerlei anderes Handgemachtes<br />

an den vielfältigen Weihnachtsmarktständen.<br />

Der Eintritt ist frei.<br />

Iserlohn, Baarstr. 220-226,<br />

Historische Fabrikanlage Maste-Barendorf,<br />

8.+9. sowie 15.+16. Dez. (jeweils sa+so), 11-19 Uhr<br />

� www.museen-iserlohn.de<br />

Mülheim<br />

Broicher Schlossweihnacht<br />

Vom 14.-16. und 21.-23. Dezember erstrahlt in Mülheim<br />

an der Ruhr die Broicher Schlossweihnacht. Der<br />

integrierte Weihnachtsmarkt fi ndet auch unter der<br />

Woche vom 17.-20. Dezember statt. Weihnachts


äuche vergangener Zeiten bestimmen dieses ungewöhnliche<br />

Weihnachtsevent. So kann der Besucher<br />

Märchenerzählern, Gauklern und mittelalterlichen<br />

Musikgruppen lauschen, einer Vielzahl von<br />

Kunsthandwerkern zuschauen und ihre Waren erstehen.<br />

Hier ist bestimmt das ein oder andere ungewöhnliche<br />

Weihnachtsgeschenk für Spätentschlossene<br />

dabei. Wie wäre es statt des obligatorischen<br />

Schlips für Papa mit einer deftigen Rauchwurst, einer<br />

Flasche mittelalterlichen Honigweins oder einem<br />

Paar Lederhausschuhen? Zu sehen und zu kaufen<br />

gibt es außerdem Perlenweberei, Räucher- und Tuchwerk<br />

sowie eiserne Gebrauchsgegenstände aus der<br />

Schmiede. Der Schlosshof wird in Mittelaltermanier<br />

von Kerzen und Laternen beleuchtet. Kulinarisch hat<br />

der Markt so einige Höhepunkte zu bieten. Probieren<br />

geht über studieren. Auch hier gilt, sich gut über<br />

das Programm zu informieren. Der Eintritt ist an allen<br />

Tagen frei.<br />

Mülheim, Am Schloss Broich 28, Schloss Broich<br />

14.-16. + 21.-23. Dez. (jeweils fr-so): fr 17- 20 Uhr,<br />

sa 14-20 Uhr, so 11-18 Uhr<br />

�www.muelheim-ruhr.de<br />

Witten<br />

Weihnachtlicher Kunsthandwerkermarkt<br />

in und um Haus Herbede<br />

Am ersten Dezemberwochenende wird rund um<br />

das Haus Herbede zum 18. Mal feinstes Kunsthandwerk<br />

geboten. Sechzig Aussteller zeigen ihre<br />

Waren: Schmuck, Holzspielzeug, Seife, Gewürzöle,<br />

Keramik, Bilder, Gestecke, Leder, Puppen und<br />

Winterbekleidung. Auch Wittener Wurst und Käse<br />

kann käufl ich erworben werden. Glühwein und<br />

eine große Auswahl an weihnachtlichen Köstlichkeiten<br />

dürfen auch auf diesem Markt nicht fehlen.<br />

Der eher klassische Weihnachtsmarkt besticht<br />

durch das schöne Ambiente des ältesten Gebäudes<br />

in Witten und ist allein deshalb einen Ausfl ug<br />

wert. Und am Sonntag kommt natürlich der Nikolaus.<br />

Nach dem Markt lockt ein weihnachtlicher<br />

Spaziergang um den Kemnader Stausee. Der Eintritt<br />

ist frei. (uk) �<br />

Witten, Von-Elverfeldt-Allee 12, Haus Herbede<br />

1.+2. Dez. (sa+so): sa 14-18 Uhr, so 11-18 Uhr<br />

�www.kemnadersee.de<br />

Alle Jahre wieder: Das BoSy WeihnachtsAbo<br />

Jetzt schon an Geschenke denken! Wie wäre es mit Klassik unter´m Weihnachtsbaum? Verschenken<br />

Sie festliche Musikerlebnisse mit unserem WeihnachtsAbo und sichern Sie sich schon jetzt die besten<br />

Plätze. Informationen zu diesen und anderen klassischen Geschenkideen gibt es an der Konzertkasse des<br />

Schauspielhauses oder unter 0234 / 33 33 55 55.<br />

<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November - Januar 19


Öko-Mode<br />

Ethik wird zum Wohlfühlfaktor<br />

Fair Fashion ist im Trend. Ökologische und gesunde Materialien stehen ganz<br />

oben auf der Wunschliste, die sozial gerechte Produktion mit fairer Bezahlung<br />

und ohne Einsatz von Pestiziden und Kunstdünger ebenfalls. Öko-Mode ist<br />

der neue Zukunftsmarkt, berichten Medien und Trendstudien. Doch wo ist<br />

der gute Stoff?<br />

„Selbstverwöhnung statt Weltverbesserung“ – so<br />

fasst eine Studie im Auftrag des Hamburger Versandhandelskonzerns<br />

Otto den Konsumtrend<br />

bei nachhaltigen Produkten zusammen. Konsumenten<br />

nähern sich dem Thema Ethik heute über<br />

Ästhetik statt über Ideologie, sie wollen gut aussehen<br />

und dabei Gutes tun. Trendforscher Prof.<br />

Peter Wippermann zieht aus der Studie das Fazit:<br />

„Nach dem Erfolg von Bio-Lebensmitteln und Bio-<br />

Kosmetik ist der nächste große Öko-Boom in der<br />

Mode zu erwarten. Dabei wird Fair-Play eine ebenso<br />

große Rolle spielen wie das gute und gesunde<br />

Tragegefühl.“<br />

Doch nach wie vor lassen sich die Hersteller und<br />

Händler von „Öko-Kleidung“, eben nachhaltiger<br />

Mode, auch „Green Fashion“ oder „Ethical Fashion“<br />

genannt, in Deutschland an einer Hand abzählen.<br />

Während das Angebot an zertifi zierten Bio-<br />

Lebensmitteln selbst bei den Discountern wächst,<br />

heißt es bei Bekleidung, abgesehen von ein paar<br />

vertrauenswürdigen Siegeln bei Baby-Waren, weiterhin<br />

Fehlanzeige. T-Shirts aus Baumwolle von<br />

Foto: Michael Dumlao<br />

wohlsein:<br />

Model Teha in American Apparel.<br />

20 <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November - Januar<br />

Feldern ohne Pestizideinsatz und Entlaubungsmittel<br />

bei gerechter Bezahlung der Arbeiterinnen sind<br />

kein Massenphänomen.<br />

Aus den Augen, aus dem Sinn<br />

Tatsächlich entstehen 95 Prozent der in Deutschland<br />

verkauften Textilien in Billiglohnländern. Mehr<br />

als drei „Saisons“ pro Jahr mit mehreren trendigen<br />

Kollektionen verlangen schnelle Umsetzung<br />

in hoher Stückzahl und zu geringen Preisen<br />

– am anderen Ende der Welt ist das gewährleistet.<br />

In Freihandelszonen sind die Produktionsbedingungen<br />

europäischen Richtlinien entzogen – die<br />

Wertschöpfungskette ist lang und undurchsichtig.<br />

Welche Farbstoffe verwendet, welche Chemikalien<br />

für die Veredlung von Baumwolle und Garnen<br />

eingesetzt werden, ist häufi g nicht bekannt.<br />

Dass Arbeiterinnen sich nicht gewerkschaftlich organisieren<br />

dürfen, um gegen gefährliche und unsoziale<br />

Arbeitsbedingungen zu protestieren, spielt<br />

keine Rolle. Hauptsache, die aktuellen Modestücke<br />

liegen rechtzeitig im Laden. Hochwertige Marken<br />

sind ebenfalls kein Garant für gerechte Verhältnisse:<br />

Ob Nike, Puma oder Adidas, ob Otto,<br />

Kar<strong>stadt</strong> oder Steilmann – die Liste derer, die bis in<br />

die letzten Jahren in Skandale um Kinderarbeit, Organisationsfreiheit<br />

und einstürzende Sweatshops<br />

verwickelt sind, ist lang.<br />

Nun aber kommt die „ethische Mode“. Zum einen<br />

gibt es erschwingliche, fair und ökologisch produzierte<br />

Designerware, zum anderen schreiben sich<br />

Modelabels und Handelsfi rmen gesellschaftliche<br />

Verantwortung in ihre Unternehmensphilosophie.<br />

Konsum-Ethik dringt ins allgemeine Bewusstsein –<br />

sowohl bei jungen Modeschöpfern wie beim Verbraucher.<br />

Laut Otto-Trendstudie ergab sich dazu<br />

über alle Altersstufen hinweg ein hohes Interesse.<br />

Für die so genannten „Netzwerkkinder“ (16 bis<br />

25 Jahre) zählen vor allem Vertrauen und Transparenz,<br />

Menschlichkeit und Natürlichkeit. Mode,<br />

Marke und Moral gehören für sie klar zusammen.<br />

Der „Generation X“ (26 bis 45 Jahre) geht es um<br />

sinnliche Erfahrbarkeit: Produkte müssen sich besser<br />

anfühlen, eine spürbar bessere Qualität haben<br />

und so zum persönlichen Wohlbefi nden beitragen.<br />

Die Altersgruppe der 45 bis 65-Jährigen schließlich,<br />

Foto: Brad Scromeda<br />

die „Babyboomer“, legen besonderen Wert auf<br />

Gesundheit als Garant für ein aktives und selbstbestimmtes<br />

Leben. Allgemein gilt: Der Preis bleibt<br />

wichtig, ist aber nicht länger allein entscheidend.<br />

Ethik in der Einkaufszone<br />

So eingestimmt, gleicht eine ethische Einkaufstour<br />

im Ruhrgebiet jedoch der Suche nach Nadeln im<br />

Heuhaufen. T-Shirts des allseits gerühmten fairen<br />

Labels American Apparel sind in den Boutiquen<br />

der Revier-Fußgängerzonen kaum zu fi nden. Bei<br />

den so genannten Basics wie Unterwäsche und<br />

Hemden bietet allenfalls C&A ein erstes Programm<br />

aus Bio-Baumwolle, das mehr erwarten lässt. Das<br />

Etikett Ökotex 100 hängt hier jedoch an konventioneller<br />

Kleidung erfreulich häufi g. Die Drogeriemarktkette<br />

dm hat günstige biologische Babykleidung<br />

im Programm. dm-Lieferant Alnatura ist<br />

selbst mit einem Biosupermarkt in Witten vertreten.<br />

Kar<strong>stadt</strong> hat trotz starkem Bekenntnis zur Nachhaltigkeit<br />

noch einiges aufzuholen: Selbst im Online-Shop<br />

fi ndet sich zu „Ethik“ und Öko keine eigene<br />

Themenwelt, geschweige denn ethische Modemarken.<br />

Europas größtes Versandkaufhaus Otto<br />

ist dem Trend ebenfalls hinterher: Im Online-Spezial-Shop<br />

„Naturwelt“ werden neun Produkte inklusive<br />

Jeans und T-Shirts gezählt, obwohl Otto ein<br />

eigenes Bio-Label „Purewear“ zertifi ziert hat. Von<br />

Britta Steilmann, einst viel versprechende Schöpferin<br />

einer eigenen Öko-Marke aus Wattenscheid, ist


nur noch wenig zu haben: Neben Nachhaltigkeits-<br />

Beratung für internationale Konzerne bietet sie in<br />

ihrem Online-Shop aus Ratingen „Verkleidungs“-<br />

Handtücher für Kinder an. Die Steilmann-Gruppe<br />

fungiert inzwischen unter dem Dach der Bergkamener<br />

Miro Radici AG und transportiert ihre<br />

Umwelt- und<br />

Foto: Hess Natur<br />

Hess Natur hat das Rhönschaf wieder entdeckt. Seine<br />

Wolle trotzt Wind und Wetter.<br />

Sozialstandards in alle Welt –<br />

allerdings ließ auch Steilmann wie Neckermann<br />

und Kar<strong>stadt</strong> in der „Spectrum“-Fabrik in Bangladesh<br />

produzieren. 2005 waren dort 63 Arbeiterinnen<br />

beim Einsturz des Betriebs umgekom-<br />

Bedoiun Princess Kollektion von oda in San Francisco.<br />

men, bezahlt wurde weniger als der Mindestlohn.<br />

Bleibt für den Erwerb ethischer Mode im Revier<br />

also weiterhin nur der Gang in die Eine-Welt- und<br />

Kirchenläden? Zumindest besteht Hoffnung, dass<br />

sich auch hier die Einkaufs-Situation für „saubere<br />

Kleidung“ ändert. Sekem, Hersteller-Kollektiv<br />

von Bio-Baumwolle in Ägypten<br />

mit deutschem Händler-Kontakt in Bochum,<br />

hat eine Sportbekleidungs-Serie<br />

unter sportnatur.de angekündigt. In<br />

Dortmund fi ndet vom 25. bis 26. Januar<br />

im Depot die Fair-Trade-Messe mit<br />

Schwerpunkt „Textilien und Accessoires“<br />

statt. Wer weiß, vielleicht werden<br />

auch attraktive Designs zu sehen<br />

sein, wie im Oktober in Berlin auf der<br />

„Fair Fashion“. Dort präsentierten<br />

Öko-Labels wie Ketchup&Majo, Lisa<br />

D., Magdalena Schaffrin, Pamoyo,<br />

Caro E., Sense Organics, THTC,<br />

Epona, Tudo Bom?, Monsieur Poulet,<br />

Fairliebt, Blackspot Anticorporation<br />

und Slowmo. Aus der nahen<br />

Mode<strong>stadt</strong> Düsseldorf ist jedenfalls<br />

von Ethical Fashion noch nichts zu hören.<br />

Kaufe besser - kaufe online<br />

Bewussten Konsumenten bleibt fürs Mode-Shopping<br />

immerhin der Gang in den Online-Shop. Eine inzwischen<br />

auch für Männer runde Auswahl bietet hier<br />

vor allem der Pionier Hess Natur, der zu Neckermann<br />

und damit zu Kar<strong>stadt</strong>/Arcandor gehört. Maas Natur<br />

hat vor allem für Frauen und Kinder etwas, ebenso<br />

der Hagener Versand Avalon mit seinen Katalogen<br />

Schlafen + Erleben und Baby + Kind. Hinzu kommen<br />

die Versender Panda und Waschbär mit ihrem Repertoire.<br />

Modische Designerware von Labels wie Kuyichi,<br />

La Victoria und Worn Again gibt es bei True<br />

Fashion, auf „fairtrade organic streetwear“ hat sich<br />

fairwear.de spezialisiert, ganz neu ist Armedangels.<br />

de. Vegane Schuhe und Accessoires sind in großer<br />

Auswahl beim Aachener Vegan Versand erhältlich.<br />

Die meisten der neuen Eco-Designerlabels sind nur<br />

im Internet zu bewundern, hier lohnt jeder Blick ins<br />

Ausland. Ansonsten gibt es für bewusste KonsumentInnen<br />

noch andere Wege zur modischen Veränderung:<br />

Nervende Nachfrage nach ethischer Ware bei<br />

den Verkäufern, im Second-Hand-Shop einkleiden,<br />

selbst zertifi zierte Stoffe besorgen und schneidern<br />

oder schneidern lassen – bei einem der vielen tapferen<br />

Schneiderläden im Ruhrgebiet. (rb) �<br />

tipps & infos<br />

� www.sauberekleidung.de<br />

� www.ethnicalfashionshow.com<br />

� www.wornagain.co.uk<br />

� www.eine-welt-netz-nrw.de<br />

� www.fairfashion.info<br />

Labels<br />

� www.hess-natur.de<br />

� www.maas-natur.de<br />

� www.panda.de<br />

� www.waschbaer.de<br />

� www.americanapparel.net<br />

� www.armedangels.de<br />

� www.kuyichi.com<br />

� www.misionmisericordia.com<br />

� www.edun.ie<br />

� www.otto.de<br />

� www.veja-fairtrade.com<br />

� www.armani.com<br />

� www.zeha-berlin.com<br />

� www.noir-illuminati2.com<br />

� www.true-fashion.com<br />

� www.fairwear.de<br />

� www.vega-trend.de<br />

<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November - Januar 21


wohlsein:<br />

Bio- und Fairtrade-Fashion boomt<br />

Empfehlenswerte Label für<br />

Textilien und Mode<br />

Mode aus fair gehandelten Naturtextilien erfreut sich zunehmender Beliebtheit.<br />

Doch wie bei Lebensmitteln ohne Biosiegel oder Naturkosmetik ist nicht<br />

immer drin, was draufsteht – ein Überblick über die empfehlenswerten Label<br />

für Textilien und Mode.<br />

Zum Glück sind sie vorbei, die Zeiten, da ein Öko-Pulli<br />

noch kratzig, formlos und fröhlich-farbenfroh daherkam.<br />

Die aktuellen „Eco Fashion“-Kollektionen der<br />

großen und kleinen Modefi rmen sind chic, trendy<br />

und trotzdem ethisch. Doch wie so oft, steckt auch<br />

hier der Teufel im Detail: Begriffe wie „Bio“, „Öko“,<br />

„naturbelassen“ oder „natürlich“, die ein Produkt zu<br />

Werbezwecken charakterisieren sollen, garantieren -<br />

anders als das geschützte „Bio“ bei Lebensmitteln -<br />

noch lange keine gesunde und ökologisch einwandfreie<br />

Qualität. Eine Orientierungshilfe beim Einkauf<br />

bieten hier vor allem die seriösen Label. Für Textilien<br />

und Mode gibt es vier (bzw. fünf) empfehlenswerte<br />

Label, die zuverlässige Aussagen über einen hohen<br />

Qualitätsstandard zulassen.<br />

IVN zertifi ziert Naturtextil/IVN<br />

zertifi ziert Naturtextil Best<br />

Beide Qualitätszeichen des IVN – Internationaler<br />

Verband der Naturtextilwirtschaft<br />

e.V. kennzeichnen Textilien<br />

und Kleidung aus Naturfasern<br />

(z.B. Baumwolle, Leinen,<br />

Seide), die nach höchsten Standards<br />

umweltschonend und<br />

sozialverträglich u.a. nach folgenden Kriterien produziert<br />

wurden:<br />

Baumwolle/Fasern aus zertifi ziert ökologischer<br />

Landwirtschaft<br />

Verbot umweltschädlicher Verarbeitungs- und Ausrüstungsmethoden<br />

(z.B. Ammoniakbehandlung)<br />

Verbot bestimmter Substanzen<br />

(z.B. Formaldehyd)<br />

getrennte Lagerung zertifi zierter und konventio-<br />

neller Ware<br />

Sozialstandards (z.B. Verbot von Zwangsarbeit,<br />

Kinderarbeit)<br />

Produkte, die aufgrund von Versorgungsengpässen<br />

bestimmter Rohfasern in kontrolliert biologischer<br />

Qualität nicht alle Kriterien erfüllen können, erhalten<br />

das Qualitätszeichen IVN zertifi ziert Naturtextil. Bei<br />

Erfüllung höherer Standards kann die „Best“-Qualität<br />

angestrebt werden.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

� www.naturtextil.com.<br />

22 <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November - Januar<br />

Europäisches Umweltzeichen<br />

Das Europäische Umweltzeichen<br />

erhalten Textilien<br />

und Accessoires, die umweltfreundlich<br />

hergestellt<br />

wurden und insbesondere<br />

die Gewässer weniger verschmutzen<br />

als konventionell<br />

hergestellte Textilien.<br />

Herausgeber ist die Europäische<br />

Kommission, die u.a.<br />

folgende Kriterien festlegt:<br />

Grenzwerte von gesundheitlich bedenklichen<br />

Stoffen in Fasern (z.B. DDT in Baumwolle, Acrylnitril-Emissionen<br />

in Acrylfasern)<br />

Verbot bestimmter Farbstoffe (z.B. krebserzeugende,<br />

fruchtschädigende Farbstoffe)<br />

Grenzwert für den chemischen Sauerstoffbedarf<br />

der Produktionsabwässer (hoher Sauerstoffbedarf<br />

= Abwasser wurde nicht genügend geklärt)<br />

Gebrauchstauglichkeit (z.B. Farbbeständigkeit)<br />

� www.eco-label.com/german/<br />

LamuLamu<br />

Bei LamuLamu handelt es sich<br />

um eine Eigenmarke der Landjugendverlag<br />

GmbH, einer Tochter<br />

der Katholischen Landjugendbewegung<br />

(KLJB). Kooperationspartner<br />

der Initiative sind u.a.<br />

die Kampagne für saubere Kleidung, Transfair, der<br />

Weltladen Dachverband und der Internationale Verband<br />

der Naturtextilwirtschaft IVN. Partnerfi rmen<br />

der Landjugendverlag GmbH in Kenia und Tansania<br />

stellen Baumwollkleidung her, deren gesamte Produktionskette<br />

nach ökologischen und sozialen Kriterien<br />

zertifi ziert ist. Die Kennzeichnung erfordert u.a.:<br />

Baumwolle aus 100 % kontrolliert biologischem<br />

Anbau<br />

Einhaltung der Bestimmungen der Internationalen<br />

Arbeitsorganisation (ILO) (z.B. Verbot von Kinderarbeit,<br />

Zwangsarbeit)<br />

Fairhandels-Prämie von ca. 0,50 pro verkauftem<br />

Bekleidungsstück in einen Sozialfonds unter Verwaltung<br />

der Arbeiter der Produktionsfi rma<br />

Verarbeitungsprozess der Baumwolle gemäß der<br />

IVN-Kriterien<br />

� www.lamulamu.de<br />

Öko-Tex Standard 100plus<br />

Das Label „Textiles<br />

Vertrauen<br />

- Schadstoffgeprüft<br />

nach Öko-<br />

Tex Standard<br />

100plus“ erhaltenschadstoffgeprüfteBabyartikel,<br />

Kleidung sowie Heim- und Haustextilien, die<br />

in umweltbewusst arbeitenden Betrieben hergestellt<br />

wurden. Es basiert vor allem auf gesundheitlichen<br />

und ökologischen, aber auch auf sozialen Standards.<br />

Voraussetzung für den Erhalt des Labels „100plus“<br />

ist, dass ein Unternehmen bereits nach Öko-Text<br />

Standard 1000 zertifi ziert ist und seine Produkte die<br />

Zertifi zierung nach Öko-Tex Standard 100 haben.<br />

Vergabekriterien für Öko-Tex Standard 100 sind u.a.:<br />

Grenzwerte für gesundheitlich bedenkliche Stoffe<br />

(z.B. Formaldehyd, Pestizide)<br />

Ausschluss bestimmter Farbstoffe<br />

Geruchsprüfung<br />

betriebliche Qualitätssicherung<br />

Vergabekriterien für Öko-Tex Standard 1000 sind u.a.:<br />

Abwasser- und Abluftreinigung<br />

Energieeinsatz<br />

Lärmemission<br />

Sozialkriterien (z.B. Versammlungsrecht, Verbot<br />

von Zwangsarbeit)<br />

Arbeitssicherheit<br />

Unternehmen, die die Zertifi zierung nach Öko-Tex<br />

Standard 100plus besitzen, weisen damit nach, dass<br />

sämtliche an der Herstellung der Produkte beteiligten<br />

Betriebe den Anforderungen des Öko-Tex Standard<br />

1000 entsprechen. Sie unterstützen auf diese<br />

Weise den Aufbau und die Pfl ege von verlässlichen<br />

Kooperationen.<br />

� www.oekotex.com<br />

Tipp: Um sich im Dschungel der unterschiedlichen<br />

Label für Textilien zurechtzufi nden, hat<br />

Greenpeace eine „Textil-Fibel“ herausgegeben,<br />

die man unter www.greenpeace-magazin.de<br />

für 9,90 Euro bestellen kann.<br />

(fp) �


Landhotel Doerr<br />

Wellness-Hotel im Wittgensteiner Land<br />

1887 als Schankwirtschaft gegründet, wurde<br />

das Familienunternehmen schon bald um einige<br />

Gästezimmer erweitert. Bedingt durch zentrale<br />

Lage und gute Erreichbarkeit entdeckten bald<br />

viele Gäste das Wittgensteiner Land im südlichen<br />

Westfalen als Wander- und Urlaubsregion. Daher<br />

wurden vor wenigen Jahren über zwei Millionen<br />

Euro in den kompletten Neubau eines Wellnessund<br />

Beautygarden investiert. Auf eintausend<br />

Quadratmetern reichen die Wohlfühlangebote<br />

von Ayurveda, Hot Stone, Rasul und Soft-Packs<br />

bis hin zu Gesichts- und kosmetischen Ganzkörperbehandlungen.<br />

Erholung fi nden die Gäste<br />

zudem in der fi nnischen Steinofensauna, dem<br />

Blütendampfbad, im Schwimmbad mit Naturblick,<br />

in der Erlebnisgrotte und im Hamam. Seit<br />

kurzem lädt der Private-Spa-Bereich zu Wellnesserlebnissen<br />

zu Zweit ein.<br />

Da darf natürlich die passende Küche nicht fehlen.<br />

Von den 42 HotelmitarbeiterInnen sind al-<br />

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lein zehn für das leibliche Wohl der Gäste zuständig.<br />

Unter Küchenchef Lars Dickel zaubern<br />

sie von den Klassikern der traditionellen Küche<br />

bis zum großen Feinschmeckermenü so manche<br />

Extravaganz auf den Teller. „Unsere Gäste sollen<br />

sich entspannen, erholen und genießen“, bringt<br />

Andreas Doerr die Firmenphilosophie auf den<br />

Punkt. Die Gäste bevorzugen besonders die traditionelle<br />

Küche, hergestellt mit zum großen Teil<br />

regionalen Produkten. Neben saisonalen Karten<br />

beinhaltet die Speisekarte immer auch vegetarische<br />

Gerichte. Die Preisgestaltung bewegt sich<br />

im mittleren bis gehobenen Preissegment, wobei<br />

auf die Ausgewogenheit besonderen Wert gelegt<br />

wird. Restaurant und Kaminzimmer sind<br />

Nichtraucher- Bereiche. �<br />

Landhotel Doerr, Bad Laasphe-Feudingen<br />

Tel. 02754.370-0<br />

� www.landhotel-doerr.de<br />

Think! Schuhe<br />

Qualität vor Quantität<br />

Moderne Schuhe sind oft unbequem und ungesund<br />

für den Fuß. Aber: gesunde Schuhe müssen entgegen<br />

landläufi ger Vorurteile nicht hässlich sein. Wenn<br />

sie hochwertig verarbeitet und entsprechend langlebig<br />

sind, folgen sie nicht unbedingt jedem Trend,<br />

sondern anderen Grundsätzen, nicht zuletzt anatomischen<br />

und orthopädischen. Think! Schuhe sind<br />

der Anatomie des menschlichen Fußes angepasst<br />

und überall, wo der Fuß in direkten Kontakt mit dem<br />

Schuh kommt, wird nur pfl anzlich gegerbtes Leder<br />

- beim Großteil der Modelle sogar zu 100 Prozent<br />

- verwendet.<br />

Die natürlichen Gerbstoffe werden aus gemahlenen<br />

Rinde-Extrakten von Plantagen-gepfl anzten Bäumen<br />

gewonnen. Pfl anzlich gegerbtes Leder ist teurer in<br />

der Herstellung und schwieriger zu bearbeiten, aber<br />

dafür ist es atmungsaktiv, hautfreundlich, feuchtigkeitsabsorbierend<br />

und schadstofffrei.<br />

Die Verarbeitung der Schuhe ist echtes Schuhmacher-Handwerk,<br />

das Leder jeden Schuhs wird mehrere<br />

Stunden am Leisten gelassen, damit er ein Schuhleben<br />

lang in Form bleibt. Alle Think! Schuhe sorgen<br />

für hygienisches Fußklima und gesunde Druckverteilung,<br />

unterstützen das natürliche Fußgewölbe und<br />

das Knochen, Sehnen- und Muskelgerüst, beugen<br />

gegen Deformation vor und sind fl exibel nutzbar für<br />

orthopädische Einlagen. �<br />

� www.thinkshoes.com<br />

<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November - Januar 23


müller mixed media<br />

wohlsein:<br />

Kleidersammlungen<br />

Nicht nur für soziale Projekte<br />

In Deutschland werden jedes Jahr mehr als 600.000 Tonnen Kleidung gesammelt, die überwiegend an Textilrecyclingfi<br />

rmen im In- und Ausland verkauft werden. Es ist ein Irrglaube, Gebrauchtkleidung würde ausschließlich<br />

für soziale Projekte eingesetzt. Der vielfach verwendete Begriff „Kleiderspende“ fördert falsche Vorstellungen<br />

darüber, was nach einer Sammelaktion mit den Sachen geschieht. Und er lässt außer Acht, dass es angesichts<br />

der großen Menge an abgegebener Kleidung auch um ein Entsorgungsproblem geht. Der Dachverband<br />

FairWertung plädiert für eine klare und offene Informationspolitik über die tatsächliche Verwendung von<br />

Gebrauchtkleidung. FairWertung empfi ehlt, beim Kauf von Textilien auf Qualität zu achten und kurzlebige Billigtextilien<br />

zu meiden, um die Menge an gebrauchter Kleidung nicht noch weiter zu erhöhen.<br />

Der Verband FairWertung mit Sitz in Essen ist ein Netzwerk von Organisationen, das sich für mehr Transparenz<br />

bei Kleidersammlungen einsetzt. FairWertung hat dazu Kriterien für eine faire Sammlung und Vermarktung<br />

von Gebrauchtkleidung entwickelt. Über 100 Organisationen bundesweit arbeiten nach den Richtlinien von<br />

FairWertung, darunter kirchliche Einrichtungen, gemeinnützige Vereine sowie Beschäftigungsgesellschaften.<br />

� www.fairwertung.de<br />

1.– 2. Dezember<br />

Weihnachtsmarkt<br />

der Hobbykünstler<br />

Burg Lüdinghausen<br />

Lüdinghausen Marketing e.V.<br />

Infos: Telefon: 02591-78008<br />

info@luedinghausen-marketing.de<br />

24 <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November - Januar<br />

1. – 2.Dezember<br />

Weihnachtsmarkt<br />

Nicht nur zur<br />

Weihnachtszeit:<br />

Erstklassiger<br />

Einzelhandel!<br />

Weihnachtsmarkt<br />

in Lüdinghausen<br />

in Seppenrade 6.– 9.Dezember<br />

Im Advent besonders schön:<br />

Einkaufen in Lüdinghausen.<br />

Neues Internetportal<br />

Aktionsplan Allergie<br />

Allergien nehmen in allen industrialisierten Ländern<br />

dramatisch zu. Kinder sind besonders betroffen. In<br />

Deutschland leidet fast jeder zehnte an Allergien. In<br />

Europa sind inzwischen rund 30 Prozent der Bevölkerung<br />

betroffen. Von Bedeutung sind Allergien, die<br />

durch Lebensmittel, Lebensmittelinhaltsstoffe sowie<br />

Kosmetika ausgelöst werden. Der Umgang mit Allergien<br />

ist durch einen Mangel an Wissen gekennzeichnet.<br />

Eine Abhilfe schafft nun eine neue Internetplattform,<br />

mit der betroffene Menschen leichter<br />

an Informationen gelangen und Allergien vermeiden<br />

können. Verantwortlich für dies Seiten ist das Bundesamt<br />

für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit<br />

(BVL).<br />

� www.aktionsplan-allergie.de<br />

Erlebnis…<br />

Einkaufen…<br />

Echt Lüdinghausen<br />

6. Januar 2008<br />

Westfälischer<br />

Wintermarkt in<br />

Lüdinghausen


Foto: foto.fritz/Fotolia.com<br />

Die Ursachen für Mundgeruch fi nden sich im gesamten<br />

Magen-Darm-Trakt des Menschen. Gasförmige<br />

Stoffwechselprodukte bestimmter Bakterien<br />

sind im Bereich der Mundhöhle, der Zähne und der<br />

Zunge jedoch besonders häufi g. Hier stehen ideale<br />

Umweltbedingungen und Schlupfwinkel für die<br />

ungestörte Vermehrung der lästigen Mitbewohner<br />

zur Verfügung. Tests mit 15 führenden Mundspüllösungen<br />

aus den USA belegen, dass die Probleme<br />

Das hochempfi ndliche Halimeter misst den<br />

Ist-Zustand der Atemluft<br />

hiermit jedoch nur für etwa zehn Minuten beseitigt<br />

werden. Hier bedarf es nachhaltiger Sanierung und<br />

dauerhafter Prophylaxe.<br />

Manchmal ist es ein dezenter Hinweis von Freunden,<br />

manchmal das eigene Gefühl, das den Verdacht<br />

Mundgeruch (Halitosis) zu haben nährt. In<br />

jedem Fall, sollte eine erste Messung klären, ob<br />

Mundgeruch überhaupt vorhanden ist, und wenn,<br />

wie stark ausgeprägt.<br />

Dr. Roland Althoff<br />

Seit 1993 niedergelassen<br />

in Mülheimer Gemeinschaftspraxis.<br />

Hauptarbeitsgebiete:<br />

mikroskopische Endodontie<br />

und ästhetisch<br />

rekonstruktive Zahnheilkunde.<br />

Seit 2005 zertifi ziert durch die<br />

Endoplus Akademie und die Deutsche Gesellschaft<br />

für Endodontie.<br />

Halitosis<br />

Mundgeruch beeinträchtigt<br />

die Lebensqualität erheblich<br />

Einer repräsentativen Emnid-Umfrage zufolge fi nden sich 91 Prozent der Personen,<br />

die unter Mundgeruch leiden, in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt,<br />

87 Prozent berichten auch über Probleme bei der Partnersuche und 74 Prozent<br />

sprechen zusätzlich von verminderter sozialer Akzeptanz.<br />

Schwefelverbindungen<br />

Das Messgerät hierfür, ist ein hochempfi ndlicher<br />

Gas-Sensor (Halimeter), der nicht nur den Ist-Zustand<br />

der Atemluft aufnimmt, sondern auch therapiebegleitend<br />

den Erfolg von restaurativen und<br />

prophylaktischen Maßnahmen belegt, dem Patienten<br />

wieder Sicherheit gibt. Die Halimeter-Werte<br />

ermöglichen auch eine Einschätzung, wie stark<br />

das Problem ausgeprägt ist. Einen Rückschluss<br />

auf den Ort der Entstehung lassen sie leider nicht<br />

zu. Auch variiert die Zusammensetzung der Gase<br />

kaum. Es handelt sich nahezu immer um fl üchtige<br />

Schwefelverbindungen.<br />

Professionelle Zahnreinigung<br />

Hier muss eine erste sorgfältige Untersuchung Aufschluss<br />

geben. Mundhöhle, Mandeln und Magen<br />

sind erste Verdachtsorte. Da die fraglichen Bakterien<br />

am besten unter völligem Sauerstoffausschluss<br />

gedeihen, wird nach Nischen, Taschen und Spalten<br />

gefahndet. Im Mundbereich müssen defekte Restaurationen<br />

(Füllungen, Kronen etc.) beseitigt und<br />

Zahnfl eischtaschen durch schonende Paradontaltherapie<br />

geschlossen werden. Der Patient wird in<br />

die Lage versetzt, eine optimale Mundpfl ege zu betreiben.<br />

Zahnseide und Zahnzwischenraumbürsten<br />

bekämpfen Keimansammlungen an schwer zugänglichen<br />

Stellen. Wo dies nicht möglich, ist kann<br />

die professionelle Zahnreinigung durch Dentalhygi-<br />

Dr. Uwe Hildebrand<br />

Dr. Uwe Hildebrand studierte<br />

Zahnheilkunde in<br />

Düsseldorf. Seit 1999 ist<br />

er Mitinhaber der Gemeinschaftspraxis<br />

Weber,<br />

Hildebrand, Althoff &<br />

Partner in Mülheim. Er ist<br />

Mitglied in der DGÄZ, DGZMK und anderen<br />

Fachgesellschaften. Seine Tätigkeitsschwerpunkte<br />

sind Parodontologie und Prothetik.<br />

enikerinnen helfen. Um dauerhaft zu wirken, sollte<br />

dies regelmäßig erfolgen.<br />

Weniger Karies und Parodontose<br />

Der Zungenreinigung durch Schaber kommt eine<br />

besondere Bedeutung zu, da sie oftmals in der<br />

Mitte und im hinteren Drittel stark zerklüftet ist und<br />

damit ausgezeichnete Schlupfwinkel bietet. Zusätzlich<br />

können die Gaumenmandeln mit einem Spray<br />

behandelt werden. Nun können tatsächlich chemisch<br />

aktive Mundspüllösungen zusätzlich helfen,<br />

ein neues Bakterienwachstum zu verhindern. Alle<br />

diese Maßnahmen führen nebenbei nicht nur zu erhöhtem<br />

persönlichen Wohlbefi nden, sondern auch<br />

noch zu einem deutlich verringerten Karies- und<br />

Parodontoserisiko. �<br />

Foto: Martin Schmid/Fotolia.com<br />

Gemeinschaftspraxis Dres. Weber,<br />

Hildebrand, Althoff & Partner<br />

Friedenstraße 2a/Ecke Werdener Weg,<br />

Mülheim/Oppspring<br />

Tel. 0208.38 00 31<br />

� www.zahnarztpraxis-oppspring.de<br />

<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November - Januar 25<br />

vorgestellt:


vorgestellt:<br />

wohlsein:<br />

Viel hilft nicht viel<br />

Erkältungszeit: Immer mehr Resistenzen bei Antibiotika<br />

Damit Antibiotika im Ernstfall helfen können, dürfen<br />

sie vom Arzt nicht leichtfertig verschrieben werden.<br />

Natürlich ist das die Ermessenssache des behandelnden<br />

Arztes. Trotzdem sollte man als Patient die Entscheidung<br />

für ein Antibiotikum kritisch hinterfragen.<br />

Zum Thema „Sackgasse Resistenz - warum die moderne<br />

Infekttherapie auf pfl anzliche Alternativen<br />

nicht verzichten kann“ fand in Bochum ein Symposiumsium<br />

der viamedica-Stiftung statt. Antibiotika zählen<br />

heute zu den weltweit am häufi gsten verschriebenen<br />

Medikamenten. Diese Erfolgsgeschichte begann bereits<br />

im 19. Jahrhundert. Das bekannteste Antibiotikum,<br />

Penicillin, wurde 1928 von Alexander Flemming<br />

entdeckt, wofür er später den Nobelpreis erhielt.<br />

Heute haben sich aufgrund des massenhaften Einsatzes<br />

Resistenzen entwickelt - bis zu 25 Prozent der<br />

krankheitsverursachenden Bakterien können im Ruhrgebiet<br />

durch die Einnahme von Antibiotika nicht mehr<br />

bekämpft werden. Die Zerstörung der Keime - also<br />

die erwünschte Wirkung - birgt genau die Gefahr: bei<br />

einer Antibiotika-Behandlung werden alle Bakterien<br />

abgetötet, jedoch leben einige resistente Keime weiter.<br />

So wird diesen wenigen Keimen der Weg zur Vermehrung<br />

geebnet, Multiresistenzen entstehen. Schon<br />

bei der nächsten Behandlung mit Antibiotika können<br />

diese merklich schwächer oder gar nicht mehr wirken.<br />

Dann kann es für den Patienten gefährlich werden.<br />

26 <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November - Januar<br />

Antibiotika wirken bei bakteriellen, nicht jedoch bei<br />

viralen Infekten. Trotzdem wird, ohne die genauen Ursachen<br />

abzuklären, oft ein Breitbandantibiotikum verschrieben.<br />

Auch der enorm hohe Einsatz von Antibiotika<br />

in deutschen Krankenhäusern ist fragwürdig. Ist<br />

jedoch die Therapie mit einem Antibiotikum erforderlich,<br />

muss diese bis zum Ende durchgeführt werden,<br />

da sonst nicht alle Krankheitserreger abgetötet und<br />

so ebenfalls Resistenzen der Bakterien gefördert werden.<br />

In anderen Ländern wie Holland oder Dänemark<br />

mit einer erheblich geringeren Antibiotika-Nutzung<br />

liegt die Resistenz-Rate bei unter einem Prozent.<br />

Es gibt eine Reihe von alternativen Wirkstoffen, die<br />

den Verlauf von Infektionskrankheiten günstig beeinfl<br />

ussen. So genannte pfl anzliche Antiinfectiva sind<br />

zum Beispiel in der Kapuzinerkresse, der Merettichwurzel,<br />

dem Korianderöl oder der Kapland-Pelargonie<br />

enthalten. Letztere ist ein Geraniengewächs aus Afrika,<br />

aus ihr wird das Medikament Umckaloabo (Zulu =<br />

„starker Husten“ ) gewonnen. Das Risiko mikrobieller<br />

Resistenzen besteht bei rein pfl anzlichen Wirkstoffen<br />

nicht, da diese gleich an mehreren Stellen ansetzen<br />

- sie wirken antibakteriell, antiviral, schleimlösend<br />

sowie immunstimulierend und haben nur geringe<br />

Nebenwirkungen. Doch egal welches Medikament<br />

eingenommen wird: ein zeitlich begrenzter und individuell<br />

angemessener Einsatz ist wichtig. Ganz ohne<br />

Ihre Fachhändler im Ruhrgebiet:<br />

MBT steht für Masai Barefoot Technology, also die Masai Barfuß<br />

Technologie. Mit MBT-Schuhen ist Ihre Haltung um 10° aufrechter,<br />

sind Ihre Gesäßmuskeln um 9 % aktiver, steigt die Aktivität der<br />

hinteren Oberschenkelmuskeln um 19 %, die Aktivität der unteren<br />

Extremitäten um 18 %. Dazu nimmt die Belastung von Knie- und<br />

Hüftgelenken um 19 % ab.<br />

� www.swissmasai.de<br />

Oerweg 16 - 45657 Recklinghausen<br />

(neben dem Arbeitsamt, Nähe Hbf.)<br />

Fon: 0 23 61 - 5 82 15 51<br />

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Foto: Falko Matte/Fotolia.com<br />

Nebenwirkungen und bei allen Erkältungskrankheiten<br />

empfehlenswert: viel schlafen, heißen Tee trinken und<br />

an der frischen Luft spazieren gehen. (uk) �<br />

viamedica-Stiftung<br />

Umweltschonende Krankenhaushygiene, ökologisches<br />

Bauen und das Gleichgewicht von Medizin,<br />

Mensch und Natur sind Ziele der Stiftung, die ihren<br />

Sitz in Freiburg hat. Aus dem Ruhrgebiet engagieren<br />

sich für viamedica Dr. Veronica Carstens (Karl und<br />

Veronica Carstens-Stiftung), Dr. Horst Pomp (Gründer<br />

des Arbeitskreises „Umweltschutz im Krankenhaus“,<br />

Klinikum Essen) und Prof. Michael Wilhelm (Ruhr-<br />

Universität Bochum).<br />

� www.viamedica-stiftung.de<br />

� www.gesundzuhause.de<br />

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Jürgen Weiß<br />

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Durch Feinstaub zur Umweltzone Ruhr?<br />

„Dreams of Californication“<br />

Mittels Umweltzone möchte der Regionalverband Ruhrgebiet das Kalifornien<br />

Deutschlands schaffen. Ab 2008 drohen umfassende Fahrverbote,<br />

doch Wirtschaftsverbände protestieren und die Rechtslage ist verworren.<br />

Hier einige Informationen zum Stand der Dinge.<br />

Seit dem 1. Januar 2005 gilt die Feinstaubrichtlinie<br />

der EU und schon seit zehn Jahren sind die entsprechenden<br />

Grenzwerte bekannt. Doch aufgrund<br />

der weitgehend fehlenden praktischen Umsetzung<br />

der Rechtslage hat sich die Luft in den Städten der<br />

Bundesrepublik kaum verbessert. Im Gegenteil: Der<br />

immer weiter wachsende Anteil von modernen Dieselfahrzeugen<br />

hat in den letzten Jahren sogar zu<br />

einer kontinuierlich steigenden Belastung mit Feinstaub<br />

geführt. Das Ruhrgebiet als Mega-Verkehrszentrum<br />

ist davon natürlich in besonderer Weise betroffen.<br />

Doch nach entsprechenden Gerichtsurteilen<br />

stehen die Kommunen nun unter Zugzwang: Ihnen<br />

obliegt nämlich die Umsetzung der Feinstaubrichtlinie<br />

in den jeweiligen Städten. So existieren derzeit<br />

einige Fahrverbote für LKW, z.B. auf der Gladbecker<br />

Straße in Essen und der Brakeler Straße in Dortmund.<br />

Da Feinstaub aber die unangenehme Eigenschaft<br />

hat, sich durch Wind und Wetter zu verteilen,<br />

erschien dem Regionalverband Ruhrgebiet (RVR) ein<br />

Städte übergreifender Ansatz sinnvoller als eine Aneinanderreihung<br />

städtischer Insellösungen. Ergebnis<br />

der Überlegungen ist eine Machbarbeitsstudie „Regionale<br />

Luftreinhalteplanung“.<br />

Feind Feinstaub<br />

Die Grenzwerte für Feinstaub beziehen sich auf<br />

Partikel der Größenordnung von einem zehnmillionstel<br />

Gramm Gewicht und darunter. Je kleiner<br />

die Korngröße, desto lungengängiger und weniger<br />

ausscheidbar, sogar krebserregend, sind die<br />

Partikel. Insgesondere moderne Dieselfahrzeuge<br />

gelten als Feinstaubschleudern. Da der für die<br />

KFZ-Zulassung zuständige Bund aber in der Vergangenheit<br />

versäumt hat, strengere Grenzwerte<br />

hinsichtlich des Partikelausstoßes festzulegen, um<br />

damit schon frühzeitig die Ausrüstung mit Rußpartikelfi<br />

ltern zum Standard zu machen, sehen<br />

nun die Kommunen die gesamte Umsetzungsproblematik<br />

bei sich. Besonderes Problem dabei:<br />

Nicht nur Dieselfahrzeuge emittieren Feinstaub,<br />

sondern auch alle anderen Fahrzeuge über Bremsund<br />

Reifenabrieb. Hinzu kommen Industrie und<br />

Hausbrand (Heizungsanlagen). Auch hier liegt die<br />

Zuständigkeit beim Bund. Den Kommunen bleibt<br />

damit nur die Umsetzung von verkehrsregelnden<br />

Maßnahmen, insbesondere der Ausweisung von<br />

Fahrverboten, in ihren Gebieten.<br />

Stadtweise unterschiedliche Sperrungen würden<br />

im Ruhrgebiet aber schnell zur Zersplitterung der<br />

Region führen: Ein einziger Dschungel von Fahrund<br />

Verbotszonen wäre absehbar. Die ohnehin<br />

problematische Mobilität in der Metropolregion<br />

wäre empfi ndlich gestört. Insofern ist die Initiative<br />

des RVR, hier städteübergreifend zu Lösungen<br />

zu kommen, begrüßenswert. Die Machbarbeitsstudie<br />

als gemeinsame Aktivität vieler regionaler<br />

Projektpartner kommt denn auch zu folgenden<br />

Ergebnissen, um die Feinstaubbelastung im gesamten<br />

Ruhrgebiet zu verringern:<br />

1. Optimierung des Öffentlichen Personennahverkehrs<br />

2. Routen- und Logistikkonzepte für den<br />

Güterverkehr<br />

3. Einrichtung einer regionalen Umweltzone Ruhr<br />

Umweltzone Ruhr oder NRW?<br />

Eine Umweltzone ist ein „räumlich abgegrenztes Gebiet,<br />

in dem (über einen Stufenplan) Maßnahmen zur<br />

Emissionsreduktion veranlasst werden können“. Umweltzone<br />

Ruhr bedeutet damit gemäß der Machbarbeitsstudie<br />

konkret: Stufenweise Einführung von<br />

Fahrverboten je nach Schadstoffgruppe des Fahrzeugs<br />

zwischen Duisburg und Dortmund, Herten<br />

und Hagen. Kaum vorstellbar, wären doch nach Angaben<br />

der IHK Niederrhein etwa 300.000 Fahrzeuge<br />

vom Fahrverbot betroffen. Die Wirtschaftslobby<br />

ist denn auch eine der erbittertsten Gegnerinnen<br />

der Umweltzone Ruhr: Sie befürchtet insbesondere<br />

schwere Belastungen für Pendler, Handwerk und<br />

mittelständische Wirtschaft, die gezwungen wären,<br />

umfassend in neue Fahrzeuge zu investieren. Doch<br />

nicht nur die ökonomischen Auswirkungen machen<br />

die Umsetzung der Umweltzone Ruhr unwahrscheinlich:<br />

Rechtlich sind Fahrverbote nämlich nur<br />

durchsetzbar, wo die Grenzwerte tatsächlich überschritten<br />

werden. In Gegenden oder auch Straßenzügen,<br />

wo dies nicht der Fall ist, könnten Betroffene<br />

demnach gegen ein Fahrverbot klagen.<br />

Aufgrund dieser komplizierten Gemengelage ist die<br />

Umsetzung einer modifi zierten Form der Umweltzone<br />

wahrscheinlicher: Einzelne, auch städteübergreifende<br />

Waben werden zu Umweltzonen gemäß<br />

des Konzeptes der Landesregierung „Umweltzone<br />

NRW“: In diesen soll ab 2009 Fahrerlaubnis nur noch<br />

Foto: Mihai Musunoi/Fotolia.com<br />

ruhrgebiet:<br />

für Fahrzeuge der Schadstoffgruppen 2 (rote Plakette)<br />

und besser, ab 2010 nur noch für Fahrzeuge<br />

der Schadstoffgruppe 4 (grüne Plakette) bestehen2.<br />

Ausnahmen für Anwohner und Besitzer von nicht<br />

umrüstbaren Fahrzeugen wie z.B. Oldtimern, hat<br />

NRW-Verkehrminister Wittke zugesagt. Schön für<br />

die Betroffenen, aber was bleibt dann noch vom Kalifornien<br />

an der Ruhr? (gs) �<br />

Machbarkeitsstudie „Regionale<br />

Luftreinhalteplanung“:<br />

� www.rvr-online.de/landschaft/Saubere_Luft/machbarkeitsstudie.php<br />

Infos zur Einteilung der Schadstoffgruppen:<br />

� www.tuev-sued.de<br />

� www.kfz-auskunft.de<br />

<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November - Januar 27


Fotos: Frauke Pilarek<br />

ruhrgebiet:<br />

Moschee-Bau in Duisburg - Interkultureller und interreligiöser Dialog<br />

Raus aus den Hinterhöfen<br />

In Duisburg-Marxloh entsteht derzeit die größte Moschee Deutschlands: die<br />

DITIB-Merkez-Moschee und -Begegnungsstätte. Sie gilt bereits jetzt als<br />

beispielhafter Weg zur Integration und Vorzeigeprojekt für einen gelungenen<br />

Dialog der Kulturen.<br />

Stolze 34 Meter ragt sie in den Himmel, die Minarettspitze<br />

des deutschlandweit größten osmanisch-byzantinischen<br />

Kuppelbaus im Duisburger<br />

Norden: Das „Wunder von Marxloh“, wie es im<br />

Imagefi lm der DITIB Begegnungsstätte e.V. heißt,<br />

soll voraussichtlich im Frühjahr 2008 vollendet<br />

werden. Doch bereits in der Bauphase erfreut sich<br />

das Projekt nicht nur nationalen, sondern auch internationalen<br />

Interesses: „Allein 2006 haben wir<br />

rund 13.000 Besucher gezählt“, erklärt Zülfi ye<br />

Kaykin, Geschäftsführerin der Begegnungsstätte,<br />

„eine ganze Reihe von Privatleuten haben wir hier<br />

empfangen, insbesondere aber auch Architekten,<br />

Integrationsbeauftragte, gesellschaftspolitische<br />

Gruppen aus dem Bundesgebiet, aus Japan, Kanada,<br />

Frankreich, Finnland und Holland, die schauen<br />

wollten, wie so ein Projekt gelingen kann.“<br />

Meilenstein für Marxloh<br />

Die Gesamtfl äche der Moschee umfasst ca.<br />

2.500 Quadratmeter. Im Ober- und Erdgeschoss<br />

befi nden sich die eigentlichen Gebetsräume für<br />

die Frauen und Männer der Gemeinde. Rund<br />

1.500 Gläubige fi nden dort während des Gebetes<br />

Platz. „4 Millionen Euro hat die DITIB-Ge-<br />

28 <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November - Januar 08<br />

meinde für diesen ‚religiösen Teil‘ der Moschee<br />

aufgebracht“, erklärt Zülfi ye Kaykin. Die vom<br />

Land NRW und der Europäischen Union mit 3,2<br />

Mio. Euro fi nanzierte Begegnungsstätte soll im<br />

Untergeschoss eingerichtet werden. Sie dient<br />

dem langfristigen interkulturellen und interreligiösen<br />

Dialog. 1.100 Quadratmeter stehen hier<br />

z.B. für ein Islam-Archiv mit türkischen und deutschen<br />

Texten, Seminarräume und ein Restaurant<br />

zur Verfügung.<br />

Dass der Bau einer repräsentativen Moschee in<br />

Marxloh - dem berühmt-berüchtigten Duisburger<br />

Stadtteil, der der breiten Öffentlichkeit nun<br />

bereits seit Jahrzehnten als besonderer sozialer<br />

Brennpunkt ein Begriff ist - nicht nur auf Wohlwollen,<br />

sondern auch auf Ängste und Widerstände<br />

stößt, damit haben die DITIB-Gemeinde<br />

und der DITIB-Stadtverband gerechnet. Bereits<br />

in der Planungsphase haben die Projektverantwortlichen<br />

daher auf eine professionelle Kon-<br />

zeption gesetzt und lange vor dem Baubeginn<br />

den Dialog mit der lokalen Verwaltung, den Kirchen<br />

und den (deutschen) Bürgern vor Ort gesucht:<br />

„Um eine gute Basis und Akzeptanz für<br />

ein solches Projekt zu schaffen, muss man darüber<br />

sprechen, es kommunizieren, bevor man<br />

damit anfängt. Man muss beide Gesellschaften<br />

- die deutsche und die türkische - mitnehmen<br />

und daran teilhaben lassen“, erinnert sich Kaykin,<br />

die seit 2001 ehrenamtlich und seit 2004<br />

hauptamtlich in der DITIB-Gemeinde aktiv ist<br />

und seit der Projektentwicklungsphase federführend<br />

mitgewirkt hat. Offi ziell begleitet und<br />

mitgestaltet wird der Moscheebau denn auch<br />

von der Entwicklungsgesellschaft Duisburg mbH<br />

und dem Integrationsbüro der Stadt Duisburg.<br />

Hemmschwellen überwinden<br />

„Raus aus den Hinterhöfen“ und sich „auf Augenhöhe<br />

begegnen“ - das ist das Ziel von Zülfi ye<br />

Kaykin, die für ihr Engagement in Sachen Zusammenleben<br />

der Religionen und Kulturen im Juni<br />

dieses Jahres von Bundespräsident Horst Köhler<br />

mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet<br />

wurde. Die 38-Jährige ist 1977 im Zuge der Familienzusammenführung<br />

aus der Türkei nach Marxloh<br />

gekommen und hat die Entwicklung einer<br />

der ältesten und größten islamischen Gemeinden<br />

in Duisburg hautnah erlebt: 1984 kauft die DITIB<br />

das Gelände mit der ausgedienten Kantine des<br />

Bergwerks Marxloh inklusive zweier Gastarbeiterheime,<br />

die in direkter Nähe stehen. Die Kantine<br />

wird zum „Merkez“, zum „Zentrum“ und<br />

Gebetshaus, für die Mitglieder der Gemeinde<br />

umfunktioniert. Die Gastarbeiterheime dienen,<br />

Foto: DITIB Begegnungsstätte Duisburg


teilweise noch heute, als Obdachlosenund<br />

Asylbewerberheim. Auch wenn<br />

die Merkez-Moschee in der ehemaligen<br />

Kantine für die Gemeindemitglieder<br />

über zwanzig Jahre lang gewiss<br />

ein wertvoller Mittelpunkt ist,<br />

zu einem Ort des Dialogs mit der<br />

deutschen Bevölkerung entwickelt<br />

sie sich in dieser Zeit nicht.<br />

Eher skeptisch schaut man auf<br />

die „Baracke“, die sich zu Gebetszeiten<br />

mit den fremdartig muslimischen<br />

Nachbarn füllt.<br />

Mit der neuen Merkez-Moschee<br />

sollen<br />

nun Vorbehalte und<br />

Misstrauen auf beiden<br />

Seiten abgebaut, Hemmschwellen<br />

überwunden<br />

werden. Nicht eine dubiose<br />

Hinterhofatmosphäre, sondern<br />

das repräsentative Ambiente<br />

der Begegnungsstätte soll<br />

den Rahmen bilden für einen<br />

gleichwertigen Dialog zwischen<br />

den Kulturen und Religionen:<br />

„Die DITIB hat ihr Vorgehen<br />

beim Moscheebau professionalisiert“,<br />

fasst Zülfi ye Kaykin zusammen,<br />

„unser Ziel ist es, endlich in<br />

Deutschland ‚anzukommen‘, sich<br />

hier wohl und Zuhause zu fühlen.<br />

Nur dann kann man dieses<br />

Gefühl auch vermitteln.“ (fp) �<br />

Kontakt für weitere Informationen und<br />

Besichtigungstermine:<br />

Zülfi ye Kaykin<br />

DITIB Begegnungsstätte Duisburg-Marxloh e.V.<br />

Warbruckstr. 51, 47169 Duisburg<br />

Tel. 0203.759 64 60<br />

� www.ditib-du.de<br />

Von lnks: Minarett und byzantinisches<br />

Kuppeldach der Merkez-<br />

Moschee in Duisburg-Marxloh<br />

Zülfi ye Kaykin, Geschäftsführerin<br />

der DITIB Begegnungsstätte in<br />

Duisburg-Marxloh<br />

Buch- und Medienfernleihe für Gefangene und Patienten<br />

„Das wundervolle Gefühl, ein<br />

menschliches Wesen zu sein“<br />

Sie ist eine besondere Bibliothek, die Buch- und Medienfernleihe für Gefangene<br />

und Patienten in Dortmund. Im letzten Jahr feierte sie einen runden Geburtstag.<br />

Vor über 20 Jahren öffneten Betroffene, die Gefangeneninitiative<br />

Dortmund, einfach die Pforten – ohne Planung, ohne Gründung.<br />

Unscheinbar wirkt der Flachbau im Gewerbegebiet<br />

Dortmund-Dorstfeld, in der die Buch- und Medienfernleihe<br />

für Gefangene untergebracht ist. Vor<br />

dem Eingang hängt das kleine Firmenschild „KLVG<br />

– Kunst- und Literaturverein für Gefangene“. Eine<br />

Bibliothek würde man hier auf den ersten Blick<br />

nicht vermuten. Doch wer die Räumlichkeiten betritt,<br />

dem fallen die Bücherstapel im Eingangbereich<br />

auf. Einen Umstand, den Helga Römer, Bibliothekarin<br />

und Geschäftsführerin des Vereins, sofort<br />

versucht, aufzuklären. Entschuldigend weist sie auf<br />

verschiedene Stapel hin: „Die sind leider noch unregistriert.<br />

Wir kommen mit dem Sortieren nicht<br />

nach, wir bräuchten dringend noch einige Helfer“.<br />

Ehrenamtliche, versteht sich. Die Geschäftsführerin<br />

arbeitet schon seit 1986 unentgeltlich in der Buchund<br />

Medienfernleihe für Inhaftierte – der einzigen<br />

Bibliothek dieser Art in Deutschland. Die Fernleihe<br />

ist eine Ergänzungsbibliothek zu Haftanstaltsbüchereien.<br />

Sie ergänzt die Bestände der Haftanstaltsbüchereien<br />

mit Fach- und Sachliteratur, mit<br />

fremdsprachiger Literatur und mit Belletristik. Die<br />

Bibliothek verleiht die Bücher kostenlos an Gefangene<br />

und an Patienten in den Landeskrankenhäusern<br />

in Deutschland - auf Vermittlung des Auswärtigen<br />

Amtes hin auch ins Ausland, nach Spanien<br />

oder Griechenland zu Beispiel. „Besonders wichtig<br />

sind unsere Bücher für die Gefangenen, die lange<br />

einsitzen. Denn der Bücherbestand der Haftanstaltsbüchereien<br />

ist nicht so groß“, erklärt die Bibli-<br />

othekarin. Der gemeinnützige Verein hat sich zur<br />

Aufgabe gemacht, Inhaftierte für Kunst und Kultur<br />

zu interessieren. Er möchte Gefangenen Möglichkeiten<br />

zur Fort- und Weiterbildung bieten und die<br />

Haftzeit gehaltvoll zu verbringen.<br />

Einst war der Träger die Gefangeneninitiative.<br />

Doch dieser ging Ende 1992 in Konkurs. Seit 2002<br />

ist die Bibliothek dem Kunst- und Literaturverein<br />

angegliedert. Öffentliche Gelder gibt es nicht. Die<br />

Fernleihe wird aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden<br />

fi nanziert. Einmal im Monat verkauft Helga<br />

Römer zusammen mit ihren Mitarbeitern auf dem<br />

Büchermarkt im Dietrich-Keuning-Haus in Dortmund<br />

ausrangierte Exemplare. Von dem Geld<br />

werden dann neue Bücher angeschafft.<br />

Vom Krimi bis zum Kochbuch<br />

Die Fernleihe wird von den „Knackis“ stark genutzt.<br />

Trotz knapper Mittel kann sich der Bücherbestand<br />

mit über 30.000 Exemplaren sehen lassen.<br />

Von Krimis über Sachbücher und fremdsprachige<br />

Literatur bis hin zu Kochbüchern ist alles<br />

dabei. Kochbücher? Warum sollte ein Inhaftierter<br />

Kochrezepte lesen? „Das habe ich mich am Anfang<br />

auch gefragt“, erzählt Römer, „aber es gibt<br />

den offenen Vollzug in Wohngruppen, wo Gefangene<br />

etwas miteinander machen können – und<br />

dazu gehört auch das Kochen.“<br />

<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November - Januar 29


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ruhrgebiet:<br />

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Schwerpunkt der Bibliothek sind Sachbücher,<br />

weniger Belletristik. Der Verleih des Lesestoffs ist kostenlos,<br />

die Inhaftierten müssen lediglich den Versand<br />

entrichten. Über 2.000 Leser bezogen im letzten<br />

Jahr aus der Dortmunder Bibliothek ihren Lesestoff.<br />

Dabei könnten es durchaus noch mehr sein.<br />

„Leider wissen viele Gefangene oft gar nicht, dass es<br />

uns gibt. Das geschieht häufi g nur durch das Weitersagen<br />

von Inhaftierten, die uns schon kennen. Es ist<br />

schwierig, uns publik zu machen“, erklärt die engagierte<br />

Bibliothekarin.<br />

Helga Römer erzählt weiter: von ihren Plänen, von<br />

ihren Projekten. Da sind noch die anderen Medien,<br />

wie CDs und Videos. Auch die müssen noch erfasst<br />

werden, bevor sie verliehen werden können. „Besonders<br />

die Nachfrage nach Sprachkursen ist groß. Und<br />

das geht nur mit Büchern und entsprechenden CDs.<br />

Filme haben wir auch, aber die gibt es, wenn, dann<br />

auf Video. DVD-Bestände haben wir nicht, da die<br />

meisten Gefangenen keinen DVD-Player haben.“<br />

§§<br />

Was tun, wenn ...?<br />

• Ihr Arbeitgeber Ihnen kündigt<br />

• Ihr Geschäftspartner Sie „im Regen stehen lässt“<br />

• Ihr Ehepartner Sie verlässt<br />

• Ihr Nachlass sicher den von Ihnen ausgewählten Erben<br />

zukommen soll<br />

• Ihre Mieter Ihnen „auf dem Kopf herumtanzen“<br />

• Ihr Vermieter Ihnen kündigt<br />

• Ihr Mobilfunkanbieter Sie nicht aus dem Vertrag lässt<br />

• Ihre Kunden nicht bezahlen<br />

• Ihre Handwerker überzogene Preise abrechnen<br />

• Ihnen zu Unrecht ein Verkehrsvergehen zur Last gelegt wird<br />

• Ihre Versicherung die Regulierung eines Schadenfalls<br />

ablehnt<br />

• Ihre Geschäftsidee zu schützen ist …<br />

Fragen Sie uns!<br />

Wir beraten Sie und geben Ihnen<br />

eine Analyse über Risiken und Kosten als<br />

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Peter Kreiner (Notar) • Torsten Brockhoff<br />

Dr. Martin Scharmann • Jörg Scharditzky<br />

Märkische Str. 90 - 92 in 44141 Dortmund<br />

Tel.: 0231 / 108 77 30 Fax: 0231 / 108 77 390<br />

info@kreiner-online.de www.kreiner-online.de<br />

30 <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November - Januar<br />

Mehr Helfer gebraucht<br />

Es gibt viel zu tun, aber nur wenige Helfer, die die<br />

Bibliothek tatkräftig unterstützen. 2005 waren<br />

es noch 14 Ehrenamtliche, in diesem Jahr sind es<br />

acht, die regelmäßig in die Bücherei kommen. Der<br />

Verein musste in der Vergangenheit immer mal<br />

wieder improvisieren. Erst zog man 2003 vom<br />

Schulzentrum in der Schweizer Allee in ein Gebäude<br />

der Westfälischen Klinik, danach ging es 2006<br />

in den Flachbau nach Dortmund-Dorstfeld. „Es<br />

gab einige Helfer, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

anreisten und die können jetzt nicht mehr<br />

kommen“, so die Bibliothekarin.<br />

Helfer werden dringend gesucht, auch für Kulturprojekte<br />

des Kunst- und Literaturvereins für Gefangene.<br />

Es werden Mitarbeiter gebraucht, die Kontakt zu<br />

Künstlern aufnehmen und diese dafür gewinnen, in<br />

Haftanstalten aufzutreten. Außerdem sollen Workshops<br />

angeboten und Ausstellungen organisiert<br />

werden. Interessierte könnten sich direkt an den<br />

Kunst- und Literaturverein für Gefangene in Dortmund-Dorstfeld<br />

wenden.<br />

Buchspenden willkommen<br />

Da sich die Fern- und Medienleihe für Gefangene<br />

und Patienten selbst fi nanziert, freut man sich auch<br />

über Buchspenden – vom Reiseführer bis zum Kinderbuch.<br />

Kinderbücher werden zwar nicht an Inhaftierte<br />

versandt, aber auf den Büchermärkten verkauft.<br />

Wer seine Bücherbestände, CD- oder Videosammlung<br />

Zuhause dezimieren möchte, kann seine<br />

Exemplare direkt an die Dortmunder Fern- und Me-<br />

Helga Römer arbeitet seit über 20 Jahren in der<br />

Buch- und Medienfernleihe in Dortmund. 2002<br />

übernahm sie die Geschäftsführung.<br />

dienleihe für Gefangene abgeben. Und wer Helga<br />

Römer einmal kennen lernen möchte, der trifft sie<br />

garantiert auf dem Büchermarkt im Dortmunder<br />

Dietrich-Keuning-Haus.<br />

Die Gefangenen danken Helga Römer auf ihre<br />

Weise, wie vor kurzem in einem Schreiben eines Inhaftierten<br />

aus Siegburg: „Die Anstaltsbibliotheken<br />

sind oft veraltet und recht uninteressante Themen,<br />

dass ich mich frage, ob man vielleicht an meiner Intelligenz<br />

zweifelt. Ich danke Euch im Namen derjenigen,<br />

die durch Eure Aktivität das wundervolle Gefühl<br />

besitzen zu dürfen, ein menschliches Wesen zu<br />

sein.“ (hz/py) �<br />

Kunst- und Literaturverein für Gefangene e.V.<br />

Beratgerstraße 36, 44149 Dortmund<br />

Tel. 0231.44 81 11<br />

� www.buch-und-medienfernleihe.de<br />

www.krebsgesellschaft-nrw.de<br />

P002_55x56_Fussb_Krebsges.indd 1 09.10.2007 11:12:49 Uhr


Das Gespräch führten Volker K. Belghaus und<br />

Barbara Underberg<br />

Was ist die Triebfeder Ihrer Arbeit beim WDR<br />

und der RUHR.2010?<br />

Ich kann nichts anderes. (lacht) Nein, es gibt Sachen,<br />

die interessieren mich einfach, wie Einwanderung<br />

und Minderheitenthemen. Gut, ich<br />

könnte auch Seidenmalerei machen, aber das ist<br />

einfach nicht meins.<br />

Sie leiten das Melez-Festival. Neben Konzerten<br />

und Symposien gibt es im Rahmen des Festivals<br />

auch Kooperationen z.B. mit dem Street-<br />

Art-Festival „Pottporus“, wo Jugendliche mit<br />

Hiphop und Graffi ti eingebunden werden. Ist<br />

„Melez“ die Generalprobe für 2010?<br />

Ja, durchaus. Melez hat schon zwei Jahre stattgefunden<br />

und jetzt arbeiten wir verstärkt daran,<br />

es zu einem regionalen Festival zu erweitern. Man<br />

kann keine Kulturhaupt<strong>stadt</strong> machen, ohne das<br />

Thema Einwanderung aus künstlerischer Perspektive<br />

zu berücksichtigen. Das Pottporus-Festival<br />

bringt dabei eine andere Stilrichtung rein, eine,<br />

für die Jugendliche sich interessieren. Auch für sie<br />

wollen wir Programm anbieten. Ob soziokulturelle<br />

Zentren oder die Philharmonie in Essen - alle ver-<br />

bindet der Gedanke, dass die Menschen im Ruhrgebiet<br />

vielfältig sind. Wir sind das Festival, das feiert<br />

und fragt.<br />

Sie kommen aus Duisburg-Marxloh. Dort<br />

fi ndet ein, im Vergleich zu Köln, recht geräuschloser<br />

Moscheebau statt. Ist das eine<br />

Mentalitätsfrage?<br />

Wir sind vielleicht nicht furchtbar viel toleranter<br />

oder weltgewandter, aber entspannter. In Marxloh<br />

wurden nicht nur viele „vernünftige“ Leute,<br />

sondern frühzeitig auch Institutionen wie die Kirchen<br />

in die Diskussion eingebunden. Dieser Moscheebau<br />

ist stark fl ankiert von Gesprächen, die<br />

auch in Frauenforen stattgefunden haben; Zülfi ye<br />

Kaykin, die Geschäftsführerin der Begegnungsstätte,<br />

ist ein Kommunikationstalent. Warum<br />

sollen nicht auch Muslime ein Recht auf ein Gotteshaus<br />

haben? Dass man in Köln von „Siegesarchitektur“<br />

spricht, offenbart ein Problem in den<br />

Köpfen. Natürlich kann eine Moschee Befremden<br />

auslösen. Also muss man auf die Menschen<br />

zugehen und ihnen das Gefühl geben: Es gibt<br />

noch nicht mal einen Raum, aber die Tür ist<br />

schon offen.<br />

Bei der Lektüre Ihres Buchs „Candlelight<br />

Döner” hat man den Eindruck: Integration<br />

ist anstrengend, aber es geht …<br />

Ich habe dieses Buch als Unterhaltungsliteratur<br />

geschrieben. Ich habe nicht das<br />

Bedürfnis, jemandem „den Türken“ an<br />

sich zu erklären. Natürlich ist Integration<br />

möglich. Wenn ich mir immer anhören<br />

muss, die Integration sei gescheitert –<br />

diese Leute haben nichts verstanden.<br />

Die meisten Einwanderer leben ein<br />

völlig normales Leben. Wir reden<br />

immer über einen kleinen Ausschnitt,<br />

der verbunden ist mit Problemen,<br />

Sprachschwierigkeiten,<br />

sozialen Schiefl agen – und von<br />

denen schließt man dann in der Öffentlichkeit<br />

auf alle. Türken sind aber genauso unterschiedlich<br />

wie Deutsche. Der eine mag Literatur,<br />

der andere isst nur Fast-Food. Diese Banalität<br />

wird von vielen nicht gesehen. Man sollte vorher<br />

nachdenken, bevor man sich ein Urteil bildet.<br />

„Es gibt noch nicht mal einen Raum,<br />

aber die Tür ist schon offen.“<br />

Aslı Sevindim über Interkultur, das Ruhrgebiet und Einwanderer von nebenan<br />

Wenn ich von Astrophysik keine Ahnung hab,<br />

diskutiere ich doch auch nicht darüber! Dann<br />

wird mir gesagt: Sie sehen ja gar nicht türkisch<br />

aus. Dann sage ich: Sie glauben nicht, wie türkisch<br />

ich aussehe. In der Türkei leben über dreißig<br />

große ethnische Gruppen - da gibt es alles,<br />

vom dunkelhaarigen bis zum blonden Typus.<br />

Mein Vater ist hellhäutig und hat teilweise rötliche<br />

Haare, da haben sie die ganze Vielfalt.<br />

Es gibt halt nicht „die“ Türken und „die“<br />

Polen, genauso wie es nicht „die“ Deutschen<br />

gibt.<br />

Richtig, ich will auch nicht mit jemandem in<br />

einen Topf geworfen werden, der seine Tochter<br />

schlägt. Was hab ich denn mit dem zu schaffen?<br />

Wenn Leute sagen: Einwanderer müssen<br />

sich aber anpassen – dann frage ich, an wen?<br />

An Edmund Stoiber oder an Christian Ströbele?<br />

Dann gucken die mich verwundert an. Die Leute<br />

meinen oft, es gäbe einen deutschen Standard!<br />

Auch sollte niemand<br />

dauernd für alles<br />

verantwortlich gemacht werden, was vermeintliche<br />

Landsleute und Glaubensbrüder anstellen!<br />

Genauso wie es deutsche Vollidioten<br />

gibt, gibt es Vollidioten bei<br />

den Einwanderern. Das ist<br />

doch mal eine Erkenntnis:<br />

Das sind alles nur Menschen,<br />

und Dummheit kennt keine<br />

Grenzen.<br />

Aslı Sevindim, bis hierhin vielen Dank. �<br />

Aslı Sevindim, 1972 in Duisburg geboren und dort<br />

aufgewachsen, ist Journalistin und Moderatorin beim<br />

WDR, moderiert u .a. die Aktuelle Stunde. Sie ist Autorin<br />

des Buchs „Candlelight Döner“ (Ullstein Verlag),<br />

engagiert sich in der interkulturellen Kulturarbeit,<br />

unterstützt Kulturzentren wie die Alte Feuerwache<br />

Hochfeld in Duisburg und ist Mitglied des Integrationsbeirates<br />

des Landes NRW. Bei der RUHR.2010 ist<br />

sie die künstlerische Direktorin für den Bereich „Stadt<br />

der Kulturen“ und leitet das Melez-Festival.<br />

� www.ruhr2010.de<br />

� www.melez.de<br />

<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November - Januar 31<br />

Foto: RUHR.2010


uhrkultur:<br />

Josef Albers Museum Quadrat<br />

Internationale<br />

Kunst von hier<br />

Zwischen Moderne und Ur-Zeit,<br />

zwischen konstruktiver Kunst und<br />

Mammuts an der Emscher: Das<br />

„Josef Albers Museum Quadrat“<br />

in Bottrop.<br />

Bottrop, das scheint auf den ersten Blick 50er-<br />

Jahre-Architektur, leerstehende Ladenlokale<br />

und Fußgängerzonentristesse zu sein, aufgehübscht<br />

durch Movie-Park und Tetraeder. Es gibt<br />

aber einen Lichtblick jenseits der üblichen Ruhrgebietsfassaden.<br />

Diesen fi ndet man ein wenig<br />

versteckt im idyllischen Stadtgarten: Das „Josef<br />

Albers Museum Quadrat“, kurz: „Quadrat“. Das<br />

Äußere bezieht sich auf das Innere. Außen zitierte<br />

Bauhausarchitektur auf quadratischem Grundriß,<br />

innen die „Quadrate“ des konstruktivistischen<br />

Malers Josef Albers. Albers, 1888 in Bottrop<br />

geboren, war der einzige Bauhaus-Meister aus<br />

dem Ruhrgebiet, und emigrierte 1933 mit seiner<br />

Frau Anni in die Vereinigten Staaten, wo er<br />

nach langen Arbeitsjahren 1976 starb. Bekannt<br />

wurde Albers vor allem durch die Variationen<br />

seiner „Homage to the Square“, jenen ineinandergestaffelten<br />

farbigen Quadrate, die sich mit<br />

den Beziehungen zwischen eben diesen Farben<br />

auseinandersetzen.<br />

Banausen werden wohl beim Betrachten der<br />

„Squares“ ein Geodreieck zücken und „Das kann<br />

ich auch!“ verkünden. Handwerklich bestimmt,<br />

aber künstlerisch sicher nicht. Denn Albers wollte<br />

mehr: „Ich male keine Quadrate, ich male Farbbeziehungen“<br />

betonte er immer wieder. Albers habe<br />

das „Jenseits der Geometrie“ gesucht, ergänzt<br />

Heinz Liesbrock, der Direktor des Museums. Er<br />

32 <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November - Januar<br />

Fotos: Museum Quadrat, Bottrop<br />

Verwandtschaften: Josef Albers „Homage to the Square“ und Ulrich Rückriems Bodenrelief<br />

„Englischer Schiefer. Gespalten und geschnitten“<br />

geht mit großen Schritten durch die Sammlung,<br />

die mit neunzig Gemälden und dem druckgrafi<br />

schen Bestand die numerisch größte in Europa<br />

ist. Liesbrock betont die „Überregionalität“, und<br />

den „besonderen, unbestrittenen Rang“ des<br />

Museums. Die Albers-Sammlung ist Zentrum des<br />

Quadrat, prunkt aber nicht mit der Fülle der großen<br />

Blockbuster-Ausstellungen, in dessen Warteschlangen<br />

sich Kunstinteressierte nur allzu gern<br />

anstellen. Nein, in Bottrop wird Wert auf die Qualität<br />

gelegt, Albers’ Werk wird in einer kompakten<br />

und kompetenten Präsentation gezeigt.<br />

Ad Reinhardt und Jackson Pollock<br />

Wie man älteren Damen die Kunst erklären kann,<br />

sieht man auf dem Weg in die Ausstellung. Dort<br />

sitzen in diesem Moment drei rüstige Rentnerinnen<br />

gebannt vor einem Monitor. Auf dem<br />

Bildschirm ist ein ebenso älterer wie freundlicher<br />

Herr mit Brille zu sehen: Josef Albers persönlich,<br />

der gestenreich die Hintergedanken seiner Kunst<br />

darlegt. Am Beginn der Ausstellung sieht man rot.<br />

Dort hängt eines der Quadrate in verschiedenen<br />

Rot-Tönen, die mit dem dunklen Wandhintergrund<br />

perfekt kontrastieren. Ein guter Einstieg in<br />

die Farbwelten von Albers, in seine Quadrate, das<br />

grafi sche Werk und seine Sammlung von alten,<br />

südamerikanischen Ton-Figuren.<br />

Vor kurzem wurde die Ausstellungsarchitektur behutsam<br />

modernisiert, da Besuch in Form von Leih-<br />

gaben aus dem Folkwang-Museum ins Haus stand.<br />

Bis die Essener im Jahr 2010 ihren Museumsneubau<br />

fertiggestellt haben, werden in Bottrop amerikanische<br />

Kunstwerke denen ihres Zeitgenossen Albers<br />

entgegengestellt. Das führt zu interessanten<br />

Kombinationen, so hängt neben dem hellen,<br />

gelblich-weißen Quadrat „White Island“ (1962)<br />

eine tiefschwarze Fläche gleicher Dimension von<br />

Ad Reinhardt („Untitled“, 1954). Einen ähnlichen<br />

Effekt erreicht die gleißende Neonröhren-Installation<br />

„Monument for Tatlin“ von Dan Flavin: Diese<br />

erhellt ein wenig die Lichtlosigkeit eines Frank Stella,<br />

dessen schwarze in sich schattierte Fläche, wie<br />

eine trauertragende, verzerrte Version der Albersschen<br />

Quadrate daherkommt.<br />

Bauhausarchitektur<br />

Die neue Nachbarschaft von Jackson Pollock, Donald<br />

Judd und Mark Rothko bekommt der bisherigen<br />

Sammlung gut, zeigt sie doch Parallelen und<br />

Geistesverwandschaften zwischen den einzelnen<br />

Künstlern in internationaler Perspektive. Diese Internationalität<br />

ist das künstlerische und kuratorische<br />

Konzept im Museum Quadrat. Nicht nur Albers, der<br />

trotz seiner Emigration in die USA und seiner dortigen<br />

Arbeit immer ein knorriger, selbstbewusster<br />

Westfale geblieben ist; auch die Künstler, die in den<br />

Wechselausstellungen in der Modernen Galerie des<br />

Quadrat gezeigt werden, erfüllen diesen internationalen<br />

Anspruch. Im Sommer dieses Jahres wurden


Kugel vor Quadrat: Skulptur von Ernst Hermanns<br />

z.B. die Fotografi en von Joachim Brohm präsentiert.<br />

Brohm, gebürtiger Niederrheiner, studierte an der<br />

Folkwangschule in Essen, später dann in Columbus,<br />

Ohio. Sein Fotozyklus „RUHR“ zeigte den Blick von<br />

außen auf diese Region zwischen den Jahren 1979<br />

und 1983. Seine Bildsprache, angefangen von der<br />

Farbigkeit bis hin zur Ästhetik des scheinbar Inszenierten,<br />

zeigt den Einfl uss von amerikanischen Fotografen<br />

wie William Eggleston.<br />

Auch die Architektur des Quadrat bezieht die<br />

Wechselwirkung innen/außen ein. 1983 wurde<br />

das Museum fertiggestellt, der Entwurf stammt<br />

vom damaligen Bottroper Stadtbaumeister Bernhard<br />

Küppers und zitiert die Formensprache der<br />

Bauhausarchitektur eines Mies van der Rohe.<br />

Durch die großen Fensterfl ächen scheint die<br />

Vegetation des angrenzenden Stadtgartens zu<br />

einem Teil der Ausstellung zu werden. Es ist ein<br />

offenes Gebäude, keines der oft üblichen, fensterlosen<br />

Kunstbunker, in denen die Besucher<br />

mit großem Interesse vor dem einzigen Fenster<br />

stehen, das zu fi nden ist. In Bottrop mischen sich<br />

die Jahreszeiten in die Kunst ein, das diffuse Licht<br />

eines nebligen Herbsttages sorgt für andere Stimmungen<br />

als ein strahlender Sommertag.<br />

Mammut ohne 3D<br />

Die Natur ist ebenfalls im Quadrat musealisiert,<br />

angeschlossen sind nämlich die Sammlungen für<br />

Ur- und Ortsgeschichte. Es ist schon erstaunlich,<br />

was im Zuge der Industralisierung aus der Erde<br />

gebuddelt wurde. So fand man an der Emscher<br />

die Knochen einer Mammut-Herde und rekonstruierte<br />

ein Skelett, das mit drei Metern Höhe<br />

und fast sechs Metern Länge die Sammlung der<br />

Ur-Geschichte dominiert. Wer noch einmal das<br />

Gefühl eines Schulausfl ugs erleben will, sollte<br />

sich diesen Teil des Museums anschauen. Hier ist<br />

dermaßen sympathisch die Zeit stehengeblieben<br />

– hier gibt es keine Flachbildschirme mit schicken<br />

3D-Animationen, dafür aber Klebebuchstaben<br />

und Schautafeln, die an die legendäre ZDF-Wetterkarte<br />

aus den 80er Jahren erinnern. Die Tafel<br />

ist in mehrere Segmente aufgeteilt, daneben gibt<br />

es einen roten Knopf. Drückt man diesen, beginnen<br />

sich unter lautem Krachen die Segmente<br />

zu drehen und man kann sich eine neue Karte<br />

zur Eiszeit anschauen. Außerdem weiß dann das<br />

ganze Museum, dass man diesen Knopf betätigt<br />

hat. Die liebevoll-altmodische Präsentation geht<br />

auch im Teil der Ortsgeschichte weiter, in dem<br />

man viel über die heimische Tier- und Pfl anzenwelt<br />

und die Geschichte Bottrops erfahren kann.<br />

Da gibt es mit den diversen Bergmannsutensilien<br />

die übliche Revier-Folklore und Dioramen mit<br />

ausgestopften Vögeln, die man mittels beklebter<br />

Lichtschalter zum Singen bringen kann. Ein typisches<br />

Mitmachmuseum, das mit seiner charmanten<br />

Ausstellungsarchitektur sogar noch die<br />

„Generation Playstation“ begeistern kann. Das<br />

erkennt man am ohrenbetäubenden Zwitscherund<br />

Pfeifkonzert, das losbricht, wenn alle Kinder<br />

auf einmal möglichst alle vorhandenen Knöpfe<br />

und Effekte ausprobieren wollen.<br />

Beruhigend ist, dass Heinz Liesbrock in den nächsten<br />

Jahren dieses Konzept nicht ändern will und<br />

diese Art der Wissensvermittlung sehr schätzt.<br />

Die Zeit nutzt er lieber zur Weiterentwicklung<br />

der Kunst-Sparte. So sind weiterhin interessante<br />

Wechselausstellungen und Werkschauen zu erwarten,<br />

wie die von Donald Judd, Elsworth Kelly<br />

und Ad Reinhardt. Letzterer wird im Kulturhaupt<strong>stadt</strong>jahr<br />

2010 gezeigt. Der versprochene Anbau<br />

wird wohl erst 2012 realisiert werden können,<br />

was aber zu verschmerzen ist, da das Quadrat<br />

auch in der jetzigen Form mit seinem Kunstanspruch<br />

allemal das Zeug dazu hat, als wichtiger<br />

Teil der Kulturhaupt<strong>stadt</strong> wahrgenommen zu<br />

werden. 2010 wird das Quadrat aber auch einen<br />

Blick zurück nach vorn wagen. Dann werden die<br />

Fotografi en von Bernd und Hilla Becher gezeigt:<br />

Hochöfen, Schlote, Hüttenwerke. Dokumentarisch<br />

und in schwarz-weiß. Ruhrgebiets-Folklore?<br />

Nein. Internationale Kunst von hier. (vkb) �<br />

Josef Albers Museum Quadrat Bottrop<br />

Im Stadtgarten 20, 46236 Bottrop<br />

Tel. 02041.29 716 Öff. di-so 10-18 Uhr<br />

� www.quadrat-bottrop.de<br />

<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November - Januar 33


jazzszene:<br />

ruhrkultur:<br />

Jazzclub domicil<br />

Dortmund<br />

Wenn man fern vom Ruhrgebiet mit jemandem<br />

über Jazz der Region spricht, fällt meist ein Name:<br />

Das domicil in Dortmund. Der Club, den es schon<br />

seit 1969 gibt, hat es mit Hilfe ehrenamtlicher Tätigkeit<br />

bis heute verstanden zu überleben in einer<br />

Zeit, in der Jazz leider ein Nischendasein führt. Und<br />

das mit einer Qualität des Programms, die in der<br />

Region einzigartig ist. Seit über 30 Jahren kann<br />

man die Größen des Jazz, vor allem auch die aus<br />

den USA, hautnah erleben. Der Club bietet nach<br />

seinem Umzug vor drei Jahren aus der Leopoldstraße<br />

in ein ehemaliges Kino in der Innen<strong>stadt</strong> Dortmunds<br />

ein größeres Platzangebot mit Coffeelounge<br />

im Eingangsbereich, einem Clubraum für die<br />

kleineren Konzerte und DJ-Veranstaltungen sowie<br />

einen Konzertsaal für mehr als 500 Besucher.<br />

Die Vielfalt des Programms spricht somit viele und<br />

vor allem jüngere Besucher an. Die Bedeutung<br />

auch als Forum für den Nachwuchs wie für die regionale<br />

Musikszene hat zugenommen.<br />

Zu nennen sind die Monday Night Sessions, die jeweils<br />

montags ab 20 Uhr bei freiem Eintritt Musiker<br />

der Region in freier Improvisation zu Gehör<br />

bringen und sich besonders für eine erste Annäherung<br />

an das Domicil eignen. Dann fi nden samstags<br />

unter den Titeln „Taxi Nights“ oder „Global Player<br />

Party“ Veranstaltungen mit bekannten DJs wie<br />

Ingo Sänger oder Carsten Helmich statt.<br />

Weiterhin sind die Highlights jedoch die Konzerte<br />

mit den Größen des Jazz. Und da sind in der nächsten<br />

Zeit angekündigt: Miles-Davis-Gitarrist John Scofi<br />

eld am 29.11., Weltmusik-Star Rabih Abou-Khalil am<br />

30.11., Avantgarde-Legende Alexander von Schlippenbach<br />

und der fi nnische Paradiesvogel Jimi Tenor<br />

am 1.12., alle übrigens im Rahmen des europhonicsfestivals,<br />

des 14. Dortmunder Jazzfestivals, das in Zusammenarbeit<br />

mit dem Kulturbüro Dortmund und<br />

dem WDR in den domicil-Räumen stattfi ndet.<br />

Ein Ereignis, dem viele Jazzfreunde schon jetzt entgegenfi<br />

ebern und das den Stellenwert des domicils<br />

weiter festigt. (pl) �<br />

Hansastr. 7-11 44137 Dortmund<br />

� www.domicil-dortmund.de<br />

34 <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November-Januar<br />

Kunst aus Lüdinghausen<br />

Skulpturen und Sekundenkleber<br />

Nördlich an den Kreis Recklinghausen schließt sich<br />

der Kreis Coesfeld mit dem Städtchen Lüdinghausen<br />

an. Lüdinghausens 24.000 EinwohnerInnen<br />

leben auf einem wirklich schönen Flecken Erde,<br />

der erst im Sommer dieses Jahres mit dem Qualitätssiegel<br />

„Cittaslow“ geadelt wurde. Die Dreiburgen<strong>stadt</strong><br />

hat nicht nur, wer hätte das gedacht,<br />

drei ansehnliche Burgen, sondern auch viel Grün,<br />

eine historische Alt<strong>stadt</strong> - und Kunst.<br />

Beziehungsweise KünstlerInnen. In Lüdinghausen<br />

leben nämlich ungewöhnlich viele KünstlerInnen.<br />

Annette und Frantz Wittkamp sind zwei von<br />

ihnen. Frantz Wittkamp malt seit 35 Jahren,<br />

schreibt Gedichte und macht Kinderbücher. Für<br />

seine Kindergedichte wurde er mehrfach ausgezeichnet,<br />

u. a. mit dem Großen Preis des Österreichischen<br />

Staatspreises für Kinderlyrik. Annette<br />

Wittkamp ist Bildhauerin, eine Bronzeplastik von<br />

ihr steht zum Beispiel auf dem Hertener Markt-<br />

Sekundenkleber klebt Sekunden.<br />

Erst zu Minuten, dann zu Stunden.<br />

Und so entstehen mit der Zeit<br />

erst Tage, dann die Ewigkeit.<br />

Weiterbildung Naturund<br />

Wildnispädagogik<br />

9 Monate in Kooperation mit<br />

der VHS – Bildungssch€ck<br />

Raum Köln März 2008<br />

Raum Mainz Mai 2008<br />

Raum Herford Oktober 2008<br />

Aktuelles Kursprogramm<br />

für Erwachsene, Jugendliche,<br />

Kinder, Familien, Schulklassen<br />

Teutoburger Wald<br />

Mödsiek 42, 33790 Halle<br />

Tel. 05201-7352-70 Fax: -71<br />

info@natur-wildnisschule.de<br />

www.natur-wildnisschule.de<br />

Frantz Wittkamp<br />

platz, das „Mädchen mit der Taube“ ist Teil des<br />

dortigen Skulpturenpfades.<br />

Eine Art Skulpturenpfad ist auch in Lüdinghausen<br />

entstanden, der „Annette-W-Weg“. An verschiedenen<br />

Orten in der Stadt stehen Skulpturen von<br />

Annette Wittkamp, die Besucher, wenn sie ihren<br />

Spuren folgen, durch ganz Lüdinghausen führen.<br />

Wer Interesse an einer Führung über den Annette-<br />

W-Weg hat, kann sich bei Lüdinghausen<br />

Marketing informieren.<br />

�<br />

Titel der Plastiken v .l. n .r.:<br />

Blumenmädchen Wolf Spökenkieker<br />

Dietrich, Ritter von Haake zu Patzlar<br />

Mädchen Fabio Chigi<br />

Lüdinghausen Marketing, Tel. 02591.780 08,<br />

marketing@luedinghausen.de<br />

� www.luedinghausen-marketing.de<br />

� www.galerie-wittkamp.de<br />

� www.cittaslow-deutschland.de


Neue Internetplattform<br />

Architektur und Ingenieurbaukunst in NRW<br />

„baukunst-nrw“ verbindet die Struktur klassischer Baukulturführer mit den Möglichkeiten des Web 2.0.<br />

Der neue Führer zur Architektur und Ingenieurbaukunst in NRW stellt wichtige Bauwerke aller Epochen<br />

und aus den verschiedensten Aufgabenbereichen vor. Die Internetseite will dazu beitragen, die hohe Qualität<br />

der Baukultur in Nordrhein-Westfalen bundesweit und international bekannter zu machen. Das Portal<br />

für Architektur und Ingenieurbaukunst bietet einen Überblick über qualitätvolle und relevante Architektur,<br />

Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur und Objekte der Stadtplanung sowie über Werke der Ingenieurbaukunst<br />

in Nordrhein-Westfalen.<br />

Jedes Objekt wird mit Fotos, kurzem Text und allen zentralen Angaben zu Urheber, Auftraggeber und Jahr<br />

der Fertigstellung vorgestellt. Der Internetführer biete eine äußerst komfortable Möglichkeit, sich schnell,<br />

gezielt und aktuell über die Baukunst in bestimmten Städten, Regionen oder über ein einzelnes Objekt<br />

zu informieren. Auch „Google Maps“ ist in das System eingebunden. Zu jedem Objekt können Karten<br />

und Satellitenbilder eingeblendet werden, die aus der Vogelperspektive einen Eindruck von der städtebaulichen<br />

Umgebung und Einbindung des Bauwerks vermitteln. „baukunst-nrw“ ermöglicht sowohl eine<br />

thematische Auswahl als auch eine lokale und eine personenbezogene Selektion. „baukunst-nrw“ ist ein<br />

Projekt der Architektenkammer und der Ingenieurkammer-Bau Nordrhein-Westfalen.<br />

� www.baukunst-nrw.de<br />

Unperfekthaus erhält Kulturpreis der<br />

Kulturpolitischen Gesellschaft<br />

Die Kulturpolitische Gesellschaft zeichnet das Essener Unperfekthaus am 23. November mit dem Kulturpreis<br />

aus. Dieser Preis wird seit 1977 bundesweit an Projekte oder Initiativen vergeben, die beispielhafte<br />

soziokulturelle und künstlerische Arbeit leisten.<br />

� www.unperfekthaus.de � www.kupoge.de/kulturpreis/preis.htm<br />

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<strong>stadt</strong>gespräch:<br />

Ist Ihr Haus fi t für den<br />

Energieausweis?<br />

Verbraucherzentrale berät!<br />

Seit dem 1. Oktober 2007 gilt die neue Energieeinsparverordnung.<br />

Diese verpfl ichtet den Eigentümer<br />

einer Wohnung oder eines Wohngebäudes, potenziellen<br />

Mietern oder Käufern einen gültigen und vollständigen<br />

Energieausweis zugänglich zu machen.<br />

Für Wohngebäude mit Baufertigstellung bis 1965<br />

gilt diese Verpfl ichtung ab 1. Juli 2008, für jüngere<br />

Wohngebäude ab 1. Januar 2009.<br />

Doch herrscht bei vielen Verbrauchern große Verwirrung:<br />

Was steht im Energieausweis? Wie wird er erstellt?<br />

Wer darf ihn ausstellen, wie lange ist er gültig<br />

und wie teuer (oder billig) darf er sein? Wie fi nde<br />

ich einen qualifi zierten Aussteller? Was ist der Unterschied<br />

zwischen einem „bedarfsorientierten“ und<br />

einem „verbrauchsorientierten“ Ausweis und welchen<br />

kann oder muss ich ab wann wählen? Die Verbraucherzentrale<br />

NRW hat dazu unter www.vz-nrw.<br />

de/energieausweis umfassende Erläuterungen der<br />

Gesetzeslage zusammengestellt und gibt praktische<br />

Tipps und Empfehlungen.<br />

Generell gilt aber: Verbraucher sollten nicht in Hektik<br />

verfallen und sich vor allem nichts an der Haustür<br />

aufschwatzen lassen. Die Verbraucherschützer raten<br />

dazu, lieber in Ruhe über eine energetische Sanierung<br />

des Hauses nachzudenken. Denn bei vielen Gebäuden,<br />

die vor 1984 errichtet wurden, lassen sich<br />

mit wirtschaftlichen Sanierungsmaßnahmen ca. 50<br />

bis 70 Prozent der Heizenergie einsparen. Das entlastet<br />

langfristig den Geldbeutel und ist ein überaus<br />

wirkungsvoller Beitrag zum Klimaschutz.<br />

Welche Maßnahmen sind wirtschaftlich sinnvoll und<br />

wie lassen sich Fehler vermeiden? Diese Fragen beantworten<br />

die Experten der Verbraucherzentrale<br />

NRW im Rahmen einer Energieberatung Zuhause<br />

beim Verbraucher. Für 50 Euro besichtigen die erfahrenen<br />

und anbieterunabhängigen Energieberater/<br />

innen in fast allen Ruhrgebietsstädten das Haus oder<br />

die Wohnung und beraten zur gesamten Themenpalette<br />

der energetischen Altbausanierung.<br />

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Cent/Min., Mobilfunkpreise ggf. abweichend). Weitere<br />

Infos und ein Kontaktformular gibt’s im Internet<br />

unter www.vz-nrw.de/sanit. Natürlich beantworten<br />

die Verbraucherschützer auch alle Fragen rund<br />

um den Energieausweis, so dass die Verbraucher<br />

sich rundum informiert von entsprechenden Anbietern<br />

einen „guten“ Energieausweis ausstellen lassen<br />

können.<br />

� www.vz-nrw.de/energieausweis<br />

� www.vz-nrw.de/sanit


mehrwert:<br />

Kohlekraft in NRW<br />

Neue Kraftwerke<br />

mit alter Technik<br />

Achtundzwanzig neue Kohlekraftwerke sollen in ganz<br />

Deutschland in den nächsten Jahren gebaut werden. Davon<br />

zwölf in Nordrhein-Westfalen, das so genannte „dreckige<br />

Dutzend“. Die Folge ist ein Ausstoß von ungefähr<br />

70 Mio. Tonnen CO 2 pro Jahr - allein durch die zwölf geplanten<br />

Kohlekraftwerke in NRW - und eine Investition<br />

von acht Milliarden Euro.<br />

Wegen der hohen Baukosten haben diese Kraftwerke eine durchschnittliche Laufzeit<br />

von ca. vierzig Jahren. Bis 2050 würden uns diese Wunderwerke der Technik<br />

also erhalten bleiben, inklusive ihres enorm hohen CO -Ausstoßes. Dabei müsste,<br />

2<br />

bei einem zukunftsfähigen Energiemix, der CO -Ausstoß drastisch gesenkt wer-<br />

2<br />

den, um die Klimaschutzziele zu erreichen.<br />

Warum werden neue Kraftwerke gebaut?<br />

Um den Stromverbrauch in Deutschland weiterhin decken zu können, muss in<br />

neue Projekte investiert werden. Viele Kraftwerke werden abgeschaltet, da ihre<br />

Laufzeit endet oder die alte Technik nicht mehr wirtschaftlich ist. Dieser Neubedarf<br />

entspricht in etwa der Leistung der geplanten Kohlekraftwerke. Für den Ausbau<br />

anderer Formen der Stromerzeugung wäre also bis 2050 kein Bedarf.<br />

Wachen Sie auf!<br />

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36 <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November - Januar<br />

Foto: Michael Fintz<br />

Die verbesserte Technik der neuen Kohlekraftwerke bringt den Betreibern<br />

zwar eine um fast ein Drittel höhere Effi zienz, trotzdem geht mehr als die Hälfte<br />

der Energie bei der Umwandlung verloren. Es wird bei der angeblichen CO - 2<br />

Einsparung der schlechte Wirkungsgrad neuer Anlagen mit dem noch schlechteren<br />

von Altanlagen gegengerechnet. Durch den Bau der Kraftwerke halten<br />

die Energieversorger außerdem ihre zentralen Strukturen aufrecht. Aus ökonomischen<br />

und ökologischen Gründen sind jedoch nach neuen Erkenntnissen<br />

viele kleine Kraftwerke günstiger.<br />

Nun kann man sich fragen, warum wird nicht statt in Kohle- in Windkraftwerke<br />

oder andere sauberere Energieformen investiert? Zum einen kann der Strom<br />

hier noch nicht so „günstig“ hergestellt werden, wie in einem Kohlekraftwerk<br />

- dadurch würden weniger Gewinne eingefahren. Dass es sich dennoch doppelt<br />

lohnt, für die Umwelt und die Rendite, beweisen die vielen bereits existierenden<br />

Windparks. Zum anderen wird sowohl der Kohleabbau als auch der Bau von Kohlekraftwerken<br />

immer noch vom Staat gefördert, obwohl die Folgen für das Klima<br />

bekannt sind. Und obendrein werden die Stromversorger mit kostenlosen Emissionszertifi<br />

katen belohnt. Interessanterweise tauchen die Zertifi kate trotzdem als<br />

Kostenpunkt in den Kalkulationen der Stromversorger auf und werden als Preiserhöhung<br />

an den Kunden weitergegeben. Die Kohle wird außerdem noch am längsten<br />

von allen nichtregenerativen Energieträgern verfügbar sein. Die Vorkommen<br />

von Erdöl und Erdgas werden defi nitiv in absehbarer Zeit zur Neige gehen.<br />

CO 2 -freie Kraftwerke?<br />

In der Diskussion waren erst kürzlich die „CO -freien“ Kraftwerke, ausgestattet<br />

2<br />

mit der so genannten CCS-Technologie (Carbon Capture and Storage). Das CO2 soll durch Abscheidung und mit anschließender Speicherung entsorgt werden.<br />

Es stellt sich die Frage, wohin mit den vielen Tonnen CO ? Die Entsorgung könnte<br />

2<br />

durch eine Einleitung in den Boden oder eine Endlagerung im Ozean erfolgen.<br />

Diese Technologie wird oft als „CO -frei“ betitelt, was sie jedoch nicht ist. Es han-<br />

2<br />

delt sich lediglich um eine Problemverlagerung, ähnlich wie bei der Atomkraft,<br />

ähnlich unberechenbar. Durch diese Technologie entsteht ein zusätzlicher Energieaufwand,<br />

daraus resultieren wiederum steigende Kosten pro Kilowattstunde.<br />

Die Speicherkapazitäten für das anfallende CO wären in Deutschland außerdem<br />

2<br />

sehr begrenzt, so dass in absehbarer Zeit der CO -Müll exportiert werden müsste.<br />

2<br />

Zudem bleiben auch bei Kraftwerken mit CCS-Abscheidung alle anderen Begleitschäden<br />

des Kohleabbaus bestehen. Übrigens: Diese Technik existiert noch nicht,<br />

sie liegt derzeit nicht in Marktreife vor.<br />

Die Folgen und Nebenwirkungen für eine Speicherung von CO sind nicht ab-<br />

2<br />

sehbar. Sicher ist nur, dass es keine Garantie für die hundertprozentige Dichtigkeit<br />

eines CO -Speichers geben kann. Warum sich also auf gefährliche und<br />

2<br />

teure Experimente einlassen, wenn schon heute erneuerbare Energien zur<br />

Verfügung stehen?


Kohle - schädlich & teuer<br />

Stein- und Braunkohle sind die schmutzigsten aller Energierohstoffe mit den schlimmsten Treibhausgasemissionen.<br />

Ihr Abbau verursacht jährlich zehntausende Tote weltweit, durch Grubenunfälle und Luftverschmutzung.<br />

Die Kollateralschäden des Kohleabbaus sind unübersehbar: Bergschäden, Trinkwasserverunreinigung<br />

durch radioaktive Grubenabwässer, Zwangsumsiedlungen, Grundwasserabsenkungen durch<br />

Trockenlegung der Abbaugebiete. Der Kohleabbau unter dem Rhein verursacht Deichbrüche und Überschwemmungen.<br />

Von den Folgekosten der Rekultivierungen ganz zu schweigen. Diese externen Kosten<br />

können sich bis 2050 auf mehr als 200 Milliarden Euro belaufen.<br />

Die Verbrennung der Kohle lässt ein Gemisch aus Feinstaub, Quecksilber, Cadmium, Blei und Arsen entstehen.<br />

Selbst wenn alle Grenzwerte bei der Kohleverbrennung eingehalten werden, sind die Kraftwerke ein<br />

Gesundheitsrisiko für Mensch und Tier. Mehr als 55 Prozent des Energiegehalts der Kohle heizen lediglich die<br />

Atmosphäre auf. Das bedeutet: nur knapp die Hälfte der verbrannten Kohle dient der eigentlichen Stromerzeugung.<br />

Die Abwärme wird unter anderem in die Flüsse abgegeben.<br />

Aus dem Strukturwandel des Ruhrgebiets ergibt sich auch der Kohleausstieg Ruhr: ab 2018 wird in NRW der<br />

Abbau der Kohle nicht mehr gefördert. Daraus folgt, dass die Kohlekraftwerke dann durch Importkohle betrieben<br />

werden müssten. Weite Transportwege und erhöhte Zusatzkosten sind die Folge.<br />

Die Alternativen<br />

Ohne schmerzhafte Ausgaben oder Entbehrungen in Kauf zu nehmen, kann sich jeder für Alternativen engagieren.<br />

Großes Potenzial bietet das Energiesparen, hier kann jeder direkt Kosten senken und Ressourcen einsparen. Auch den<br />

Ort<br />

Duisburg-<br />

Walsum<br />

Art des<br />

Kraftwerks<br />

ans Netz bis Leistung<br />

geschätzte<br />

CO -Emission/<br />

2<br />

Jahr<br />

Erbauer,<br />

Beteiligte<br />

Steinkohle 2010 700 Mega Watt 4,4 Mio. t Steag/EVN<br />

Datteln Steinkohle 2011<br />

Hamm/<br />

Westfalen<br />

Steinkohle 2012<br />

1050 Mega<br />

Watt<br />

2 x 800 Mega<br />

Watt<br />

6,5 Mio. t e.on<br />

8,9 Mio. t RWE<br />

Herne Steinkohle 2011 690 Mega Watt 4,4 Mio. t Steag<br />

Lünen Steinkohle 2012 820 Mega Watt 5,7 Mio. t Trianel<br />

Ruhrgebiet Steinkohle 2011 1100 Mega Watt 6,2 Mio. t<br />

Düsseldorf Steinkohle 2012 400 Mega Watt 3 Mio. t<br />

Krefeld-<br />

Uerdingen<br />

Bergheim-<br />

Niederaußem<br />

Grevenbroich-<br />

Neurath<br />

Köln-Niehl Steinkohle<br />

Bielefeld Steinkohle<br />

EWMR<br />

(Stadtwerke<br />

Bochum, Herne<br />

und Witten)<br />

Stadtwerke<br />

Düsseldorf<br />

(gehören zu<br />

54,95 % der<br />

EnBW)<br />

Steinkohle 2012 750 Mega Watt 4,6 Mio. t Trianel<br />

Braunkohle 2014<br />

Braunkohle 2010<br />

2013-2014,<br />

z.Zt.<br />

Planungsstopp<br />

2012, z.Zt.<br />

Planungsstopp<br />

2 x 1100 Mega<br />

Watt<br />

2 x 1100 Mega<br />

Watt<br />

16,6 Mio. t RWE<br />

16,6 Mio. t RWE<br />

800 Mega Watt 4,7 Mio. t RheinEnergie<br />

100 Mega Watt 0,7 Mio. t<br />

Lünen (eventuell) Steinkohle 2012 750 Mega Watt 4,4 Mio. t Steag<br />

Quelle : D.Jansen/BUND<br />

Stadtwerke<br />

Bielefeld<br />

Stromanbieter zu wechseln kann ein Beitrag zur Abwendung<br />

von der Kohlekraft sein. Das muss noch<br />

nicht einmal eine Preiserhöhung bedeuten. Alle erneuerbaren<br />

Energieressourcen könnten den Energiebedarf<br />

der Welt mehr als decken: Windkraft, Solarenergie,<br />

Wasserenergie, Geothermie, Biomasse und<br />

Ozeanenergie zusammen ungefähr 3.000 Mal.<br />

Dafür erforderlich ist der Ausbau der erneuerbaren<br />

Energien, die Steigerung der Energieeffi zienz und die<br />

Förderung von Blockheizkraftwerken (diese haben<br />

einen Wirkungsgrad von bis zu 90 Prozent). Nur diese<br />

Energiegewinnungsformen ermöglichen mittelfristig<br />

eine von Rohstoffen unabhängige und kostenstabile<br />

Energieversorgung. Bis 2050 können 100 Prozent der<br />

benötigten Energie in Deutschland so erzeugt werden<br />

- wenn an den richtigen Stellen investiert wird.<br />

Aufgrund der Brisanz des Themas haben sich in<br />

jüngster Vergangenheit bereits viele Proteste breit<br />

gemacht. Aber anscheinend noch nicht genug, um<br />

die Pläne der Stromkonzerne zu stoppen. Auch Ministerpräsident<br />

Jürgen Rüttgers hält zu den Energieriesen,<br />

freut sich über die neuen Investitionen in NRW<br />

und sieht die Ausfuhr der deutschen Kohlekraftwerkstechnik<br />

als „Exportschlager für die Zukunft“.<br />

Langfristig wird uns das dreckige Dutzend in mehrerer<br />

Hinsicht teuer zu stehen kommen. (uk) �<br />

� www.bund-nrw.de/kohlekraftwerke.htm<br />

� www.greenpeace.de<br />

� www.sfv.de (Solarenergieförderverein)<br />

Ihr Beitrag zum Klimaschutz:<br />

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<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November - Januar 37<br />

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Bochum<br />

Öko-Strom für alle<br />

städtischen Gebäude und<br />

Straßenbeleuchtung<br />

Ab 2008 sollen alle städtischen Gebäude mit<br />

Öko-Strom versorgt werden. Dafür will sich die<br />

SPD-Ratsfraktion einsetzen. Auch die Straßenbeleuchtung<br />

soll auf Öko-Strom umgestellt werden.<br />

Bereits jetzt erhalten die Bochumer Grundschulen<br />

Öko-Strom von den Stadtwerken. Auch<br />

die Förderschulen, die städtischen Kindertagsstätten<br />

und Jugendfreizeithäuser werden demnächst<br />

mit Öko-Strom beliefert. Die Bochumer<br />

Stadtwerke beziehen ihren Öko-Strom aus österreichischer<br />

Wasserkraft, demnächst auch aus bayerischer<br />

Sonne, einem Solarkraftwerk bei Würzburg<br />

(Stadt<strong>blatt</strong> berichtete in Ausgabe 4/2007).<br />

Mit der kompletten Umstellung auf Öko-Strom<br />

will Bochum als erste reine Öko-Strom-Groß<strong>stadt</strong><br />

eine Vorreiterrolle einnehmen.<br />

38 <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November - Januar<br />

Modellprojekt für Hausbesitzer bei besonders<br />

energetischer Sanierung<br />

Wer ein altes Haus besitzt und es sanieren möchte, dem bietet ein Modellprojekt der Deutschen<br />

Energie-Agentur (dena) eine besondere Förderung. Hausbesitzer, die sich entschließen, ihre Gebäude<br />

so zu sanieren, dass sie nach der Sanierung doppelt so energieeffi zient sind wie ein konventioneller<br />

Neubau, erhalten ein zinsverbilligtes Darlehen bis zu 50.000 Euro und einen Teilschulderlass von 20<br />

Prozent. Hausbesitzer, die nach erfolgreicher Bewerbung in das Programm aufgenommen werden,<br />

erzielen so also bis zu 10.000 Euro „Zuschuss“ bei der erfolgreichen Sanierung ihres Hauses.<br />

Wer überlegt, sein Haus zu sanieren, sollte jetzt schnell handeln. Anträge zum Modellprojekt können für<br />

Mehrfamilienhäuser bis zum 30. November 2007 und für Ein- und Zweifamilienhäuser bis zum 31. März<br />

2008 gestellt werden. Das dena-Modellprojekt „Niedrigenergiehaus im Bestand“ wird über das CO2-<br />

Gebäudesanierungsprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fi nanziert. Die Betreuung der<br />

Objekte in Nordrhein-Westfalen erfolgt durch die EnergieAgentur.NRW und das Öko-Zentrum NRW.<br />

� www.energieagentur.nrw.de/sanierung<br />

� www.neh-im-bestand.de<br />

� www.mein-haus-spart.de<br />

Castrop-Rauxel erhält European Energy Award<br />

Der Award ist ein europäisches Zertifi kat für Städte und Gemeinden, die überdurchschnittliches Engagement<br />

und eine Vielzahl von Maßnahmen zu Energieeffi zienz und Klimaschutz verbuchen konnten. Das kommunale<br />

Energieaudit ist für die Städte zunehmend ein wichtiges Instrument für eine sparsame Haushaltsführung. Höhere<br />

Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit erreichen Städte, indem sie zum Beispiel ihre Straßenbeleuchtung<br />

optimieren oder die Heizungsanlagen in öffentlichen Gebäuden an den Stand moderner Technik<br />

anpassen. Bei der Zertifi zierung wird u.a. der Modellcharakter der in den Kommunen durchgeführten Projekte<br />

zur Energieeinsparung bewertet.<br />

Die Stadt Castrop-Rauxel hat u. a. durch einen extra eingerichteten Energiefonds Förderungen von Energieprojekten<br />

bzw. Energiesparmaßnahmen angestoßen, wie etwa die Sanierung der Europaschule mit 4.200 qm<br />

Bruttogeschossfl äche und die Ausstattung von fünf städtischen Schulen mit Fotovoltaikanlagen, die insgesamt<br />

eine Leistung von 18 kW Pik erbringen. Vor allem mit der ortsansässigen Verbraucherzentrale wurden viele<br />

Veranstaltungen und Aktionen durchgeführt wie Thermographieaktionen das Projekt „Runder Tisch ‚Schimmel’“<br />

und die Suche nach Energiesparfamilien. Mehr als 30 Mehrpersonenhaushalte haben sich gemeldet, die<br />

an mehreren Veranstaltungsabenden umfangreiche Informationen über den bewussten Umgang mit Wasser<br />

und Energie im Haushalt erhielten. Mit dem neuen Wissen können sie selbst einen kleinen Beitrag zur Umwelt<br />

leisten und etwas für die Entlastung der Haushaltskasse tun.<br />

Die Ökumenische Entwicklungsgenossenschaft Oikocredit fördert seit mehr<br />

als 30 Jahren Entwicklung durch Darlehen.<br />

� Oikocredit vergibt faire Kredite und bietet so Zehntausenden die Chance,<br />

sich eine menschenwürdige Existenz aufzubauen.<br />

� Oikocredit ist weltweit einer der größten privaten Finanziers von Mikrokreditprogrammen.<br />

� In Nordrhein-Westfalen investieren 4.000 Anleger rund 40 Millionen Euro<br />

in Oikocredit, mit zwei Prozent Rendite und hohem sozialem Gewinn.<br />

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Informationen bei:<br />

Oikocredit Westdeutscher Förderkreis<br />

Adenauerallee 37<br />

53113 Bonn<br />

Tel.: 0228/68 80-280<br />

E-Mail: oikocredit.bonn@t-online.de<br />

Internet: www.oikocredit.org/sa/westdt


Multitalent Holz<br />

Kein anderer Rohstoff ist so vielseitig einsetzbar wie<br />

Holz. Deshalb und aufgrund seiner hervorragenden<br />

Öko-Bilanz sowie technischer Entwicklungen wird<br />

es in den letzten Jahren verstärkt verwendet. Dabei<br />

sorgt unsere nachhaltige und pfl egliche Forstwirtschaft<br />

dafür, dass der nachwachsende Rohstoff in<br />

ausreichender Menge und guter Qualität zur Verfügung<br />

steht. Vor allem als Baustoff ist Holz beliebt.<br />

So werden immer mehr Bauten in Holz errichtet.<br />

Dabei verfügt keine zweite Bauweise in Deutschland<br />

über eine so gute und fl ächendeckende Qualitätssicherung<br />

und Güteüberwachung wie der moderne<br />

Holzbau. Vorurteile gegenüber dem Baustoff<br />

Holz sind längst überholt. So ist beispielsweise der<br />

Brandschutz kein Grund, auf ein Holzhaus zu verzichten,<br />

weil moderne Holzbauten wie alle anderen<br />

Bauweisen die geltenden Brandschutzanforderungen<br />

erfüllen.<br />

Zeit und Geld sparen<br />

Wer mit Holz baut, spart Zeit und Geld. Denn er<br />

muss keine Rücksicht auf schlechte Jahreszeiten,<br />

Witterungsfeuchte und Bautrocknungszeiten nehmen.<br />

Ganze Bauteile wie Wände, Dächer und Decken<br />

können inklusive Fenster und Türen in der trockenen<br />

Werkhalle präzise vorgefertigt und dann<br />

an Ort und Stelle in kürzester Zeit montiert werden.<br />

Dadurch reduzieren sich die Bauzeiten und<br />

die damit verbundenen Kosten. Der Rohbau eines<br />

Holzhauses kann binnen eines Tages stehen. Dabei<br />

muss es sich nicht um ein Haus „von der Stange“<br />

handeln, sondern individuelle Wünsche und Vorstellungen<br />

sind fast unbegrenzt umsetzbar. Holz<br />

überzeugt nicht nur durch seine Ästhetik und Ausstrahlung.<br />

Es hat auch ausgezeichnete wohnhygienische<br />

Eigenschaften. Es ist ein natürlicher Werkstoff.<br />

Es „atmet“ und sorgt für ein angenehmes<br />

und gesundheitsförderndes Raumklima.<br />

Holz: multifunktionaler Roh-, Bau- und Werkstoff des 21. Jahrhunderts<br />

Aktiver Klimaschutz<br />

Heimische Holzprodukte sind hochwertig verarbeitet,<br />

robust, pfl egeleicht, langlebig und einzigartig.<br />

Den gestalterischen Möglichkeiten sind<br />

keine Grenzen gesetzt. Sieben Nadel- und 26<br />

Laubbaumarten werden wirtschaftlich genutzt.<br />

Die Farbpalette reicht von heller Birke über rotkernige<br />

Buche bis hin zu kräftig braunem Nussbaum.<br />

Und wer Holz nutzt, betreibt aktiven Klimaschutz.<br />

Unsere Wälder binden enorme Mengen an Kohlenstoff.<br />

Heimische Wälder und Holzprodukte<br />

speichern schätzungsweise 2,6 Milliarden Tonnen<br />

Kohlenstoff, eine Menge, die rund 10 Milliarden<br />

Tonnen des klimaschädlichen Triebhausgases Kohlendioxid<br />

(CO ) entspricht. Die Bäume „veratmen“<br />

2<br />

das Klimagift CO regelrecht. Eine dauerhafte CO -<br />

2 2<br />

Senkenwirkung wird aber erst durch die Verwendung<br />

des Holzes erreicht: Geerntetes und anschließend<br />

verarbeitetes Holz – beispielsweise in Form<br />

einer wärmedämmenden Fassade oder als Wand-,<br />

Decken- und Bodenbelag – speichert den Kohlenstoff<br />

über die gesamte Nutzungsdauer der Holz-<br />

Ihr Auto für ab und zu<br />

45 CarSharing-Stationen in<br />

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Hotline: 01803 - 332 332<br />

(9 Cent/Minute)<br />

produkte. Gleichzeitig wird Platz für neue, „CO - 2<br />

hungrige“ Bäume geschaffen.<br />

Zahlreiche Broschüren über das Bauen mit Holz<br />

und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des natürlichen<br />

Baustoffs stehen unter www.natuerlichholz.infoholz.de<br />

innerhalb Deutschlands zur<br />

kostenlosen Bestellung und zum Download zur<br />

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Holz-Marketing West im Auftrag des<br />

Holzabsatzfonds, beantwortet<br />

Ihre Fragen zum Wald, zur Holzernte,<br />

zu den Holzarten und zum<br />

Klimaschutz am<br />

21. November und am<br />

28. November<br />

jeweils von 16 bis 19 Uhr unter<br />

der Telefonnummer<br />

0251.284 9014<br />

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<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November - Januar 39


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Klimahelden<br />

Eine Aktion der EVAG für Klimaschutz!<br />

EVAG erhält Landespreis für Kampagne<br />

Die Essener Verkehrs-AG wurde vom Umweltministerium NRW ausgezeichnet für ihr Bemühen, „beispielhafte<br />

Lösungen zur Steigerung des öffentlichen und innerbetrieblichen Bewusstseins zum Zusammenhang von Verkehr,<br />

Umwelt und Gesundheit mit Auswirkungen auf das individuelle Mobilitäts- und Gesundheitsverhalten“<br />

darzustellen.<br />

Jeder kann ein Klimaheld sein, wenn er den Nahverkehr in sein eigenes Mobilitätsverhalten einplant und so<br />

praktisch für weniger CO -Emissionen sorgt. Die EVAG wirbt mit Plakaten und Bannern auf hundert Bussen<br />

2<br />

und Trams mit Slogans wie „Fahrgemeinschaft für das Klima“, „Vorfahrt für die Klimahelden“ oder „Wir sind<br />

Klima Mobil“. Auf diese Weise will das Verkehrsunternehmen neue Fahrgäste gewinnen und Menschen vom<br />

aktiven Klimaschutz überzeugen. 2.000 EssenerInnen haben das Angebot bereits genutzt. Die Kampagne läuft<br />

noch bis zum Jahresende und wird von der Internetseite www.klimahelden.de begleitet, die praktisches Hintergrundwissen<br />

rund um das Thema Klimawandel und Mobilität vermittelt.<br />

Ein Standard-Linienbus verbraucht im Durchschnitt nur 2,0 Liter Diesel pro Fahrgast auf 100 Kilometern –<br />

bei durchschnittlicher Auslastung von 16 Personen. Ein Pkw hingegen verbraucht 6,6 Liter Diesel pro Fahrgast<br />

auf derselben Strecke – bei durchschnittlicher Auslastung von 1,2 Personen. Entsprechend gering<br />

sind nach dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen die CO -Emissionen, die jeder Linienbus-<br />

2<br />

Nutzer verursacht. Sie liegen im Berufsverkehr bei nur etwa fünf Prozent der Emissionen, die ein Pkw mit<br />

durchschnittlicher Besetzung (1,2 Insassen) verursacht. �<br />

VORFAHRT FÜR DIE KLIMAHELDEN!<br />

Die Fahrgäste der EVAG sind Klimahelden. Sie fahren täglich mit Bus und Bahn.<br />

Der Effekt: weniger CO2-Ausstoß in Essen. Werden auch Sie Klimaheld! Den Freifahrt-<br />

Coupon gibt es in allen KundenCentern oder Klimahelden.de<br />

40 <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November - Januar<br />

� www.klimahelden.de<br />

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- unabhängig von eigener Immobilie<br />

- optimale Standortbedingungen<br />

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Tel. 0231-725483-90 - Fax. - 91<br />

info@solarplus-dortmund.de<br />

www.solarplus-dortmund.de


Musik<br />

21.+22. November (mi+do), je 20 Uhr<br />

Milli Häuser Oktestra:<br />

Chanson meets Jazz<br />

Die vielseitige Sängerin und Liedermacherin<br />

Milli Häuser hat für ihr neues Projekt „Chanson<br />

meets Jazz“ hochkarätige Jazzmusiker gewinnen<br />

können. Mit dabei: Bläser der NDR-<br />

und WDR Bigband.<br />

Bochum, Bahnhof Langendreer<br />

� www.bahnhof-langendreer.de<br />

Essen, Domstuben<br />

� www.jazz-offensive-essen.de<br />

22. November (do)<br />

WDR Bigband<br />

beim Jazzfestival am Hellweg<br />

Unna, Lindenbrauerei<br />

� www.jazz-am-hellweg.de<br />

� www.lindenbrauerei.de<br />

25. November (so), 11 Uhr<br />

Klaus Waldeck: Swing trifft Downbeat<br />

aus Wien<br />

Der Wiener<br />

Musiker und<br />

Kultproduzent<br />

Klaus Waldeck<br />

präsentiert sein<br />

neues Album<br />

„Ballroom Stories“.<br />

Die Stücke<br />

erinnern an die<br />

längst vergangene<br />

Zeit der Tanz-Salons der 20er und 30er<br />

Jahre. Mit dabei: die Sängerin „Zeebee“ aus<br />

Vorarlberg.<br />

Bochum, Bahnhof-Langendreer<br />

� www.bahnhof-langendreer.de<br />

29. November - 2. Dezember (do-so)<br />

europhonics - 14. Internationales Jazzfestival<br />

Dortmund<br />

Mit dabei u.a. John Scofi eld Trio w. Horns,<br />

Malcolm Braff & Trio Yele, das Alexander von<br />

Schlippenbach Trio und Jimi Tenor & Kabu<br />

Kabu<br />

Dortmund, domicil<br />

� www.domicil-dortmund.de<br />

29. November (do), 20 Uhr<br />

Deutsch-Norwegische Kulturnacht<br />

Poesie zum Jazz: Junge Jazzmusiker und Dichter<br />

aus Norwegen präsentieren Musik und<br />

Poesie aus ihrer Heimat. Mit dabei sind Musiker<br />

der Folkwang Hochschule.<br />

Essen, Heldenbar<br />

� www.theater-essen.de<br />

30. November (fr), 20 Uhr<br />

Al Jarreau & NDR Bigband<br />

Die Liste der Jazz-Stars, die mit der NDR-<br />

Bigband auftreten, liest sich wie ein „Who is<br />

Who“ des Jazz. Dieses Mal stehen sie gemeinsam<br />

mit Al Jarreau, dem vielfachen Grammy-<br />

Gewinner, auf der Bühne.<br />

Dortmund, Konzerthaus<br />

� www.konzerthaus-dortmund.de<br />

30. November (fr), 20 Uhr<br />

Musik-Comedy<br />

Hinz & Kunz stellt sein Programm „Das Fest<br />

des Frierens - die Weihnachtsshow“ vor.<br />

Hattingen, Altes Rathaus, Untermarkt 9<br />

� www.hattingen.de<br />

jazzwerkruhr 2007<br />

jazzwerkruhr fördert jedes Jahr Projekte, um<br />

die regionale Jazzszene zu stärken. Nun präsentiert<br />

es drei junge Jazzbands, die bei der<br />

diesjährigen Ausschreibung punkten konnten:<br />

Ha!<br />

30. Nov. (fr), Hagen, Kulturzentrum Pelmke<br />

� www.pelmke.de<br />

Ha!, the camatta, Zodiak Trio<br />

1. Dez. (sa), Gelsenkirchen, Wissenschaftspark<br />

jazzwerkruhr featuring Nguyên Lê: Ha!<br />

the camatta, Zodiak Trio<br />

7. Dez. (fr), Dortmund, domicil<br />

8. Dez. (sa), Essen, Katakomben-Theater<br />

� www.wipage.de,<br />

� www.domicil-dortmund.de,<br />

� www.katakombentheater.de<br />

3.-6. Dezember (mo-do)<br />

Festival PreVisions<br />

Aktuelle Musik, Performance, Klangkunst: seit<br />

10 Jahren präsentiert das Festival einen Mix<br />

aus allen Musikrichtungen. Neben etablierten<br />

Künstlern präsentieren sich auch unbekannte<br />

Komponisten und Nachwuchskünstler. Mit dabei<br />

sind u.a. Bigbandtronics, hr-Bigband, Body<br />

tipps & termine:<br />

Distance between the minds.<br />

Dortmund, Essen, Herne, jeweils verschiedene<br />

Veranstaltungsorte<br />

� www.emscher-reloaded.eu<br />

5. Dezember (mi), 19 Uhr<br />

Rainald Grebe: „Das grüne Herz Deutschlands<br />

- Mein Gesangbuch“<br />

Eine Deutschlandreise in Liedern und Bildern:<br />

von Thüringen bis zur Loreley, über den Atlantik<br />

an den Nil, aus der Reihenhaussiedlung<br />

zurück ins Auenland. Rainald Grebe, Urenkel<br />

des Dadaismus, pfl ückt Blumen in Marzahn,<br />

jagt den Hirsch im Industriegebiet und schaut<br />

nach, wo der weiße Riese wohnt. Lieder voller<br />

Skurrilität, Anarchie und Poesie.<br />

Oberhausen, Ebertbad<br />

� www.ebertbad.de<br />

6. Dezember (do), 20 Uhr<br />

The Pops: „Die Popolski Nikolaus<br />

Show“<br />

Unglaublich: So gut wie alle Hits der letzten<br />

Jahrzehnte sind geklaut! Wahrer Urheber ist<br />

eine völlig unbekannte Musikerfamilie aus Polen:<br />

die Familie Popolski. Die Popolskis feiern<br />

diesmal Nikolaus in Herten. Gute Stimmung<br />

ist so in der Vorweihnachtszeit garantiert!<br />

Mit dabei ist übrigens Achim Hagemannski,<br />

der früher oft mit Hape Kerkeling aufgetreten<br />

ist.<br />

Herten, Glashaus<br />

� www.herten.de<br />

� www.the-pops.de<br />

13. Dezember (do), 20.30 Uhr<br />

Matthieu Michel Quartett<br />

Der Jazz-Trompeter Matthieu Michel hat keine<br />

Berührungsängste gegenüber modernen<br />

Musiktrends. Mit seinem Quartett spielt er<br />

gerne auch einmal groovige Stücke.<br />

Essen, RWE Pavillon<br />

� www.philharmonie-essen.de<br />

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<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November - Januar 41


tipps & termine:<br />

20.-23. Dezember (do-so)<br />

Gospel Gala 2007<br />

Einige hundert Kinder stehen mit den Orchestermusikern<br />

der Philharmonia Hungarica auf der<br />

Bühne. Zuvor wurden die talentiertesten Kinder<br />

aus den Ruhrgebietsstädten bei mehreren Castings<br />

ausgewählt. „Gospel goes Classic“ – so lautet<br />

das Motto dieses musikalischen Highlights.<br />

Bochum, Ruhr-Universität, Audimax<br />

� www.gospelprojekt-ruhr.de<br />

Film<br />

18. November (so), 17 Uhr<br />

Kurzfi lmabend für Frauen<br />

„Kurz – kurzweilig – Kurzfi lm“ lautet das Motto<br />

des Kurzfi lmabends. Zu sehen sind Streifen<br />

von Regisseurinnen aus den letzten Jahren<br />

und Jahrzehnten. Die Filme sind vielfach<br />

preisgekrönt und stammen überwiegend aus<br />

deutschen und europäischen Produktionen.<br />

Bochum, ausZeiten, Herner Str. 266<br />

� www.auszeiten-frauenarchiv.de<br />

22.–25. November (do-so)<br />

Filmfestival: „blicke aus dem ruhrgebiet“<br />

Es werden Filme aus dem und über das Ruhrgebiet<br />

zu sehen sein. Neben Dokumentationen<br />

und kürzeren Spielfi lmen werden auch<br />

Musikvideos und Experimentalfi lme gezeigt.<br />

Außerdem im Programm: eine Podiumsdiskussion<br />

zum Thema mit Prof. Dieter Gorny, künstlerischer<br />

Direktor bei der Ruhr.2010, und Petra<br />

Schmitz, Leiterin der Dokumentarfi lminitiative<br />

im Filmbüro NW.<br />

Bochum, endstation.kino<br />

� www.endstationkino.de<br />

JOSEF ALBERS MUSEUM QUADRAT BOTTROP<br />

STÄNDIGE AUSSTELLUNG:<br />

GEMÄLDE, PAPIERARBEITEN,<br />

DRUCKGRAFIK UND FOTO-<br />

GRAFIEN VON JOSEF ALBERS<br />

WECHSELAUSSTELLUNGEN ZUR<br />

INTERNATIONALEN MODERNE<br />

UND GEGENWARTSKUNST<br />

MUSEUM FÜR UR- UND<br />

ORTSGESCHICHTE<br />

SCHWERPUNKT: EISZEITLICHE<br />

TIERWELT MITTELEUROPAS<br />

IM STADTGARTEN 20<br />

46236 BOTTROP<br />

WWW.QUADRAT-BOTTROP.DE<br />

42 <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November - Januar<br />

22.–25. November (do-so)<br />

Tage des russischen Films<br />

Eine Veranstaltung der Russischen Kulturstiftung<br />

mit Unterstützung des Kulturministeriums<br />

der russischen Förderation und des russischen<br />

Außenministeriums in Kooperation mit<br />

der Lichtburg und Rhein-Ruhr-Russland e.V..<br />

Essen, Lichtburg<br />

� www.lichtburg-essen.de<br />

Kleinkunst & Kabarett<br />

23.+24. November (fr+sa), 20.30 Uhr<br />

Ars Vitalis: Fernwehen<br />

Kabarett vom Feinsten zeigen Ars Vitalis,<br />

nicht zuletzt bekannt durch ihre Zusammenarbeit<br />

mit Meret Becker. Die Musiker und Mimen<br />

bietet in ihrem aktuellen Programm eine<br />

„tour de force“ durch die unterschiedlichen<br />

Musikstile.<br />

Dortmund, Theater Fletch Bizzel<br />

� www.fletch-bizzel.de<br />

26.+27. November (mo+di), 19.30 Uhr<br />

Hildebrandt & Willemsen:<br />

„Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort“ - Die<br />

Weltgeschichte der Lüge<br />

200. Mal am Tag lügt ein Mensch im Durchschnitt.<br />

Dieter Hildebrandt und Roger Willemsen<br />

befassen sich mit dem Thema „Lüge“ und<br />

nehmen dabei die Geschichte der Menschheit<br />

genauer unter die Lupe.<br />

Schauspielhaus Bochum & Lichtburg Essen<br />

� www.schauspielhausbochum<br />

� www.lichtburg-essen.de<br />

Fritz Eckenga: Im Dienste der Schönheit<br />

30. November (fr), Hagen, Werkhof,<br />

� www.werkhof-kulturzentrum.de<br />

1. Dezember (sa), Schwelm, Kulturfabrik<br />

Ibachhaus,<br />

� www.kulturfabrik-ibachhaus.de<br />

6. Dezember (do), Gelsenkirchen, Kaue,<br />

� www.emschertainment.de<br />

2. Dezember (so), 12 Uhr<br />

Fritz Eckenga: „Mitteilungen für interessierte<br />

Dorfbewohner“<br />

Fritz Eckenga sorgt zusammen mit dem Dortmunder<br />

Pianisten Harald Köster und dem Sän-<br />

ger und Darsteller Ulrich Schlitzer für vorweihnachtliche<br />

Atmosphäre. Musikalisch begleitet<br />

werden die beiden von Peter Krettek.<br />

Dortmund, Harenberg City-Center<br />

� www.hcc-dortmund.de<br />

2. Dezember (so), 20 Uhr<br />

Marlene Jaschke: „Verfl ixt noch mal“<br />

Die Komikerin präsentiert ihr neues Programm.<br />

Gestenreich und rastlos erzählt sie<br />

von menschlichen und tierischen Tragödien.<br />

Begleitet wird sie von dem Pianisten Volker<br />

Griepenstroh.<br />

Unna, Stadthalle<br />

� www.<strong>stadt</strong>halle-unna.de<br />

bis April 2008<br />

Lach.haft - Mülheimer Kabaretttage<br />

Bis April geben sich namhafte Kabarettisten<br />

und Comedians in Mülheim ein Stelldichein:<br />

Hagen Rether, Urban Priol, Rüdiger Hoffmann,<br />

Ingo Appelt, Badesalz, Gerd Dudenhöfer,<br />

Gerhard Polt u.a..<br />

Mülheim, Ringlokschuppen und Stadthalle<br />

� www.ringlokschuppen.de,<br />

� www.muelheim-ruhr.de<br />

Literatur & Lesungen<br />

25. November (so), 11 Uhr<br />

Kinski spricht Kinski.<br />

Fieber - Tagebuch eines Aussätzigen. Der<br />

Schauspieler Nikolai Kinski spricht die von<br />

seinem Vater Klaus Kinski vor rund 55 Jahren<br />

niedergeschriebenen Gedichte.<br />

Bochum, Schauspielhaus<br />

� www.schauspielhausbochum.de<br />

27. November (di), 19.30 Uhr<br />

Sybille Berg & Wiglaf Droste<br />

Lesung i. R. des Macondo Literaturfestivals.<br />

Bochum, Schauspielhaus, Kammerspiele<br />

� www.schauspielhausbochum.de<br />

28. November (mi), 19.30 Uhr<br />

Martin Mosebach: „Der Mond und das<br />

Mädchen“<br />

Der Autor, der mit dem Georg-Büchner-Preis<br />

ausgezeichnet worden ist, liest aus seinem<br />

Roman. Darin beschreibt er das Leben eines<br />

jungen Paares in der Frankfurter City als ein<br />

modernes Traumspiel.<br />

Dortmund, Harenberg City-Center<br />

� www.hcc-dortmund.de


28. November (mi), 19.30 Uhr<br />

Krimilesung mit Jörg Juretzka: „Bis<br />

zum Hals“<br />

Der Mülheimer, genannt „Ruhrpott-Chandler“,<br />

gehört zum Besten, was die deutsche<br />

Krimiszene derzeit zu bieten hat. Gemeinsam<br />

mit dem Bücher<strong>stadt</strong> Langenberg e.V. veranstaltet<br />

der Krimiladen eine Lesung mit Juretzka,<br />

der aus seinem neuesten Werk „Bis zum<br />

Hals“ liest.<br />

Velbert Langenberg, Krimiladen, Hellerstr. 12<br />

� www.der-krimiladen.de<br />

3. Dezember (mo), 20 Uhr<br />

Oswald Egger: „nihilum album“<br />

Der Südtiroler Lyriker und Vorleser präsentiert<br />

Lieder und Gedichte aus seinem neusten<br />

Buch „nihilum album“. Oswald Egger,<br />

der große Wortsammler und Worterfi nder<br />

unter den deutschsprachigen Dichtern ist mit<br />

dem Peter-Huchel-Preis 2007 ausgezeichnet<br />

worden.<br />

Essen, Buchhandlung im Grillo Theater<br />

� www.theater-essen.de<br />

13. Dezember (do), 19.30 Uhr<br />

Otto Sander: „Mehr Whiskey für den<br />

Weihnachtsmann“<br />

Der Schauspieler stimmt mit skurillen Geschichten<br />

des irischen Autors John B. Keane<br />

aus dessen Buch „Mehr Whiskey für den<br />

Weihnachtsmann“ auf die bevorstehenden<br />

Feiertage ein.<br />

Dortmund, Harenberg City-Center<br />

� www.hcc-dortmund.de<br />

17. Dezember (mo), 20 Uhr<br />

Senta Berger: „Ich hab ja gewusst, dass<br />

ich fl iegen kann“<br />

Die Schauspielerin liest aus ihrer Autobiografi e.<br />

Essen, Grillo Theater<br />

� www.theater-essen.de<br />

Theater & Tanz<br />

bis 18. November<br />

Politisches Theater aus dem Iran<br />

„Folter, Flucht, Legenden“ – sind die Themen,<br />

die im Mittelpunkt des Theaters aus<br />

dem Iran stehen. Drei iranische Gruppen geben<br />

ein Gastspiel im Ruhrgebiet und zeigen<br />

drei herausragende Inszenierungen. Darunter<br />

das Stück „Torment Symphony“ (Sinfonie<br />

der Qual)“. Darin wird von den Ängsten und<br />

Schmerzen eines gefolterten Mannes erzählt.<br />

Mülheim, Theater an der Ruhr<br />

� www.theater-an-der-ruhr.de<br />

Kunst & Ausstellungen<br />

bis 2. Dezember<br />

Museum Quadrat Jahresausstellung<br />

Bottroper Künstler laden wieder zur Jahresausstellung<br />

ein.<br />

Bottrop, Josef-Albers-Museum Quadrat<br />

� www.quadrat.de<br />

4. Dezember - 30. März<br />

Jörg Immendorff<br />

Gemälde und Skulpturen des kürzlich verstorbenen<br />

Malers Jörg Immendorff sind in<br />

Duisburg im Rahmen der Projektreihe „Akademos“<br />

zu sehen. Ein Fokus der Ausstellung<br />

liegt auf den jüngsten Bildern, die in unmittelbarer<br />

Zusammenarbeit mit Assistenten und<br />

Studenten entstanden sind.<br />

Duisburg, Museum Küppersmühle<br />

� www.museum-kueppersmuehle.de<br />

bis 30. Dezember<br />

Joseph Beuys<br />

Joseph Beuys war nicht nur einer der bedeutendsten<br />

Künstler des 20. Jahrhunderts. Er<br />

war auch Begründer der Deutschen Studentenpartei,<br />

der Freien Internationalen Universität<br />

und Gründungsmitglied der Grünen. Die<br />

Ausstellung „Joseph Beuys“ ist dieser Zeit gewidmet.<br />

Gezeigt werden über 1100 Exponate,<br />

darunter Fotos, Briefe, Urkunden, Zeichnungen,<br />

Plakate, Filme und bildhauerische Arbeiten<br />

des Künstlers.<br />

Düsseldorf, Stadtmuseum<br />

� www.duesseldorf.de/<strong>stadt</strong>museum<br />

bis 27. Januar<br />

Ilya Kabakov: „Under the Snow/Unter<br />

dem Schnee“<br />

Die Ausstellung zeigt Schneelandschaften des<br />

russischen Künstlers aus den Jahren 2004 bis<br />

2006. Neben 23 großformatigen Gemälden<br />

gibt es 32 Aquarelle und Buntstiftzeichnungen<br />

von Ilya Kabakov zu sehen.<br />

Dortmund, Museum am Ostwall<br />

� http://museumamostwall.dortmund.de<br />

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bis 27. Januar<br />

Renoir und die Landschaft des<br />

Impressionismus<br />

Über 60 Gemälde aus renommierten Museen<br />

wie dem MOMA in New York zeigt diese Themenschau<br />

des französischen Impressionisten<br />

Auguste Renoir. Renoir kennt man zwar vornehmlich<br />

als Portraitist, der freie Umgang mit<br />

der Farbe in seiner Landschaftsmalerei zeigt<br />

seine Bedeutung für nachfolgende Künstlergenerationen<br />

auf dem Wege bis zur Abstraktion.<br />

Wuppertal, Von der Heydt-Museum<br />

� www.renoir-ausstellung.de<br />

bis 24. Februar<br />

Wilhelm Busch: Herzenspein und<br />

Nasenschmerz<br />

Ob Max und Moritz, Hans Huckebein oder Fips<br />

der Affe: die Ausstellung zeigt die legendären<br />

Bildgeschichten des Künstlers.<br />

Oberhausen, Ludwig Galerie Schloss Oberhausen<br />

� www.ludwiggalerie.de<br />

bis 24. Februar<br />

Barocke Großkrippe<br />

Erstmals wird die Krippe in einer raumgreifenden<br />

Inszenierung präsentiert. Die Krippe<br />

stellt in barocker Pracht die Stationen der<br />

Weihnachtsgeschichte dar.<br />

Oberhausen, Ludwig Galerie Schloss<br />

Oberhausen<br />

� www.ludwiggalerie.de<br />

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<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November - Januar 43


tipps & termine:<br />

bis 2. März<br />

Historische Landkarten<br />

Seit Jahrhunderten zeigen Landkarten die<br />

Welt. Die ersten Karten dienten der Seefahrt,<br />

dem Fernhandel und der Astronomie.<br />

Auch Juristen brauchten schon früh Landkarten,<br />

um im Streit um Grenzen, Grund und<br />

Boden Position zu beziehen. Unter dem Titel<br />

„Wege - Grenzen - Schätze“ werden Landkarten<br />

gezeigt, auf denen die Stadt Dinslaken<br />

und das Umland zu sehen sind.<br />

Dinslaken, Museum Voswinckelshof<br />

� www.dinslaken.de<br />

Vorträge & Diskussionen<br />

21. November (mi), 19.30 Uhr<br />

„Sprachenvielfalt am Kiosk – Zeitungsleute<br />

im Gespräch“<br />

Ist es ein Zeichen für gelungene Integration,<br />

wenn MigrantInnen deutsche Zeitungen<br />

statt Zeitungen in ihrer Muttersprache lesen?<br />

Ist es ein Beispiel für kulturelle Offenheit,<br />

wenn der Kiosk um die Ecke viele fremdsprachige<br />

Zeitschriften verkauft? Das Thema<br />

„Zeitungen und Integration“ steht m Mittelpunkt<br />

der Podiumsdiskussion. Mit dabei:<br />

Daniel Müller, Medienwissenschaftler an der<br />

Uni Dortmund, Sineb El Masrar, Herausgeberin<br />

des multikulturellen Frauenmagazins<br />

„Gazelle“, Juri Mogilevski, Chefredakteur der<br />

„Rheinskaja gazeta“ und Gülsah Koc, Koordinatorin<br />

der deutschen Beilage von „Hürriyet“.<br />

Eintritt frei.<br />

Gelsenkirchen, fl ora,Florastr. 26<br />

� www.flora.gelsenkirchen.de<br />

29. November (do), 10-16 Uhr<br />

Fachtagung zum Thema Demokratie<br />

Wie ist freiwilliges Engagement entstanden,<br />

welche Ansätze waren und sind zukunftsweisend?<br />

U.a. damit beschäftigt sich die<br />

Fachtagung „Engagement verändert - Freiwilliges<br />

Engagement und Entwicklung von<br />

Demokratie“. Die Veranstaltung richtet sich<br />

auch an interessierte Freiwillige. Es referieren<br />

Dr. Ansgar Klein vom Bundesnetzwerk<br />

Bürgerschaftliches Engagement sowie Prof.<br />

Dr. Michael Stricker, Präsident des Arbeiter-<br />

Samariter-Bundes NRW.<br />

Dortmund, Rathaus<br />

� www.dortmund.de<br />

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44 <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November - Januar<br />

4. Dezember (di), 20 Uhr<br />

Navid Kermani: Welches Europa? Der Islam<br />

als Herausforderung<br />

Nicht nur innerhalb der islamischen Welt, auch<br />

in Europa ist vor dem Hintergrund der weltpolitischen<br />

Lage die Debatte über die „eigene<br />

Kultur“ in vollem Gange. Am deutlichsten zeigen<br />

sich die Frontlinien am Umgang mit den<br />

Muslimen. Dabei wird die Frage, wie Europa<br />

sich und sein Verhältnis zum Islam defi niert,<br />

zukunftsentscheidend sein. - Neue Reihe des<br />

Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen (KWI)<br />

in der aktuelle Zeit- und Streitfragen diskutiert<br />

werden. Mit Claus Leggewie. Weitere<br />

Veranstaltungen am 11. Dez. und im Januar.<br />

Essen, Heldenbar im GrilloTheater<br />

� www.theater-essen.de<br />

Kinder & Familie<br />

23.-25. November (fr-so), 15.30 Uhr<br />

1. Kinder-Literaturfestival Ruhr<br />

Beim Festival dreht sich alles um das Thema<br />

„Bücher und Umwelt“. Kinder aus dem gesamten<br />

Ruhrgebiet hatten zuvor bei dem<br />

Schreibwettbewerb „Mit Vollgas in die Zukunft“<br />

mitgemacht. Die Geschichten werden<br />

auf dem Fest vorgestellt. Außerdem gibt es<br />

Kindertheater und Live-Musik.<br />

Witten, WerkStadt<br />

� www.werk-<strong>stadt</strong>.com<br />

2. Dezember (so), 15+16 Uhr<br />

Theater Pappmobil: „Weihnachten geht<br />

anders“<br />

In dem Theaterstück zeigen die Protagonisten<br />

Antonella und Herr Liebstöckel, wie man auch<br />

ein schönes Weihnachtsfest im Urlaub in Ägypten<br />

feiern kann. Da wird der Kaktus zum Weihnachtsbaum,<br />

der Strand zur Wohnstube und<br />

im Zelt, da soll das Christkind geboren werden.<br />

Das Stück ist für Kinder ab fünf Jahren.<br />

Herten, Glashaus<br />

� www.herten.de<br />

12.-19. Januar (sa-sa)<br />

Puppenspiel-Festival<br />

Nicht nur für kleine Zuschauer lässt der Revierpark<br />

Nienhausen die Puppen tanzen. Auch für<br />

Erwachsene stehen interessante Aufführungen<br />

auf dem Programm der 19. Tage des deutschen<br />

Puppenspiels. So zeigt die Freiburger<br />

Puppenbühne „Goethes Faust“, eine bunte<br />

Revue ist das „Cabarett zum Struwwelpeter“.<br />

Bekannte Figuren erobern für das junge Publikum<br />

ab drei Jahren die Bühne. Mit dabei sind<br />

z.B. Jim Knopf und Lukas, Frau Holle, der kleine<br />

Hobbit und Robinson Crusoe.<br />

Gelsenkirchen, Revierpark Nienhausen<br />

� www.revierpark-nienhausen.de<br />

bis 16. Februar<br />

Astrid-Lindgren-Fest: „Überall in Bullerbü“<br />

100 Jahre wäre Astrid Lindgren in diesem Jahr<br />

geworden. Die Ausstellung „Überall in Bullerbü“<br />

ist der schwedischen Autorin gewidmet.<br />

Das Astrid-Lindgren-Fest endet mit einer Kinderliteraturnacht<br />

vom 15. auf den 16. Februar.<br />

Gladbeck, Stadtbücherei<br />

� www.kinderliteraturnacht.de<br />

bis 10. August<br />

Mitmachausstellung „Achtung Ausgrabung“<br />

Exponate aus archäologischen Sachgeschichten<br />

aus der „Sendung mit der Maus“ sind<br />

Gegenstand der Ausstellung. Darunter 6000<br />

Playmobil-Legionäre für die Varusschlacht. Es<br />

gibt Geschichten über die Mode aus der Steinzeit<br />

oder über das Leben der Römer vor 2000<br />

Jahren. Besucher entdecken mit Pinsel, Kelle,<br />

Messlatte und Zeichenstift die Spuren der Vergangenheit.<br />

Herne, Westf. Museum für Archäologie<br />

� www.lwl-landesmuseum-herne.de<br />

Was passiert in Russland?<br />

Über elf Zeitzonen erstreckt sich das größte Land der<br />

Erde, 47 Mal größer als Deutschland. Kein Wunder,<br />

dass das, was wir hier über die Medien mitbekommen,<br />

nur einen sehr kleinen Ausschnitt der Entwicklungen<br />

in Russland zeigt. Gabriele Krone-Schmalz,<br />

von 1987-92 Korrespondentin im ARD-Studio Moskau,<br />

legt nun ein Buch vor, in dem sie mit vielen Vorurteilen<br />

gegen Russland aufräumt und eine differenziertere<br />

Sicht auf das Land und die Menschen - auch<br />

auf Präsident Wladimir Putin - ermöglicht. Tschetschenien,<br />

Gazprom, Presseunterdrückung - ganz so<br />

einfach ist es nunmal nicht. (bu)<br />

Gabriele Krone-Schmalz “Was passiert in<br />

Russland?”, Herbig Verlag, 254 Seiten, ISBN<br />

978-3-7766-2525-7, Euro 19,90. Auch als<br />

Hörbuch bei LangenMüller.


Gute Marken, böse Marken<br />

Politisch korrekt leben ist nicht so einfach, wie man denkt. Autor und taz-Redakteur Stefan<br />

Kuzmany hat das selbst erlebt. So ist der Besuch einer großen Fastfood-Kette unter<br />

ökologisch-sozialen Gesichtspunkten dem einer Dönerbude vorzuziehen, weil bei den<br />

Burgerbratern die Qualität des Fleisches und die Bezahlung des Personals besser sind. Eigentlich<br />

müsste man die meisten Modegeschäfte nackt verlassen, wenn man sich vorgenommen<br />

hat, keine Kleidung anzuziehen, die von Kindern hergestellt wurde. So gesehen<br />

ist dieses Buch eine Schlachtanleitung für die goldenen Kälber des ökologischen Gewissens,<br />

rotzig-unterhaltsam runtergeschrieben, wie es sich für einen taz-Redakteur gehört. Außerdem Pfl ichtlektüre<br />

für jene neu erfundene Zielgruppe der Werbeindustrie, die „Lohas“- „Lifestyle of Health and Sustainability“,<br />

zu deutsch: Trendige Menschen, die meinen, ein gesundes und nachhaltiges Leben zu führen. Wer wissen<br />

will, wo sein cooler Rechner mit dem angebissenen Apfel herkommt, und unter welchen unwürdigen Bedingungen<br />

er gebaut wird, wird in diesem Buch die Vertreibung aus dem Paradies erleben. (vkb)<br />

Stefan Kuzmany „Gute Marken, böse Marken“ Fischer TB Verlag, ISBN 978-3-596-17582-6, Euro 8,00<br />

So viel Zeit<br />

Die Jungs sind alt geworden. 1982 waren sie noch „davon überzeugt, dass sie niemals<br />

sterben würden.“ Jetzt sind sie mit Mitte Vierzig der „Ernst des Lebens“ und haben sich<br />

eingerichtet in ihrem Leben als Anwalt, Arzt oder Lehrer. Jede Woche trifft man sich<br />

auf einige Runden Doppelkopf, bis die Einsicht naht, dass man „keine Erinnerungen<br />

mehr produziert.“ Also wollen sie die Rockband gründen, von der sie seit der Schule<br />

geträumt haben. Dafür brauchen sie aber den fünften Mann: Ole, der zwar als einziger<br />

aus Bochum rausgekommen ist und in Berlin lebt, aber immer noch die orangefarbenen<br />

Unterhosen von früher trägt. Auch die Musik ist die der 70er, also Rock von AC/DC oder Uriah Heep – für Nachgeborene<br />

ist das die Musik des älteren Bruders, den man nie hatte. Was diesen Roman von seinen Vorgängern<br />

wie „Liegen lernen“ unterscheidet, sind die Lebensdramen der Figuren, die bemerken, dass in den letzten 25<br />

Jahren zuviel nicht passiert ist. Goosen rettet zwar seine Helden vor zuviel Sentimentalität, aber manchmal<br />

möchte man ihnen schon zurufen: Kriegt euch wieder ein - früher war nicht alles besser, nur anders! (vkb)<br />

Frank Goosen „So viel Zeit“ Eichborn Verlag, ISBN 978-3-8218-0920-5, Euro 19,95<br />

Dominique Horwitz<br />

Ne me quitte pas<br />

Dominique Horwitz präsentiert sein neues Album “Ne me quitte pas”<br />

– Chansons von Jacques Brel, eingespielt mit dem NDR Pops Orchestra,<br />

auf dem von ihm neu gegründeten Label Rosenkranz & Guildenstern.<br />

Seit mehr als zehn Jahren tritt der Schauspieler mit den Liedern des<br />

großen Belgiers auf, vor wenigen Wochen erst im Dortmunder Konzerthaus<br />

– das Zusammenspiel zwischen Sänger Horwitz, Dirigent Enrique<br />

Ugarte und den 80 MusikerInnen des Orchesters ist kunstvoll arrangiert<br />

und sowohl live als auch auf CD gepresst absolut hörenswert. Horwitz interpretiert die Chansons von Brel mit<br />

ganz viel Seele, mit viel Gefühl und Humor. Man muss nicht jedes Wort verstehen, um die Geschichten zu begreifen.<br />

Ob “Le port d’Amsterdam”, “Les bourgeois” (wunderbar erzählt), “Ne me quitte pas” (schön traurig)<br />

oder “La valse à mille temps” – Horwitz hat uns ein schönes Weihnachtsgeschenk gemacht. (bu)<br />

weihnachtstipps:<br />

Lolou:<br />

Weillness<br />

WDR-Bigband:<br />

Jazz Al´Arab<br />

NRW-Records<br />

CD NRW 8003<br />

und CD NRW 8001<br />

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Den Komponisten Kurt Weill kennen viele durch<br />

Songs wie „Mackie Messer“ aus der „Dreigroschenoper“,<br />

Songs, die immer mit einer bestimmten politischen<br />

Haltung assoziiert werden, schrieb doch<br />

Bert Brecht viele seiner Liedtexte. Klassiker wie der<br />

„Alabama Song“ erlebten in den letzten 80 Jahren<br />

immer wieder herausragende Bearbeitungen, angefangen<br />

mit seiner Frau und bekanntesten Interpretin<br />

Lotte Lenya, über die Doors, Sting bis zu Independent<br />

Bands wie Slut. Und jetzt LOLOU. Angeführt von der<br />

Sängerin und Schauspielerin Christiane Hagedorn<br />

bekommt man einen Weill, den man so noch nicht<br />

gehört hat. Hagedorn ist eine Sängerin großer Expressivität,<br />

von gehauchten Passagen bis zu schrillen<br />

Glissandi gibt ihre Stimme alles her, was die Songs zu<br />

benötigen scheinen. Dabei vermeidet sie wohltuend<br />

jene nervenden Chanconetten-Attitüden a´ la Katja<br />

Riemann, einer anderen singenden Schauspielerin.<br />

Die oft ungewöhnlichen Arrangements ihrer Mitspieler<br />

geben den Songs wirklich neue Aspekte jenseits<br />

sattsam bekannter Klischees. Es ist sehr jazzig und<br />

doch hat man das Gefühl, dass sich die Kompositionen<br />

Weills völlig schlackenlos mit dem musikalischen Kontext<br />

verschmelzen. Gerade zu Weihnachten muss man<br />

auch die Verpackung erwähnen. Das im Ruhrgebiet<br />

gegründete Label NRW Records legt besonderen Wert<br />

auf die Gestaltung der Cover, die wirklich das Herz<br />

jedes Design-Interessierten höher schlagen lassen.<br />

Und es gibt noch eine Empfehlung: Die WDR-Bigband<br />

mit einer Produktion, die man im Bereich Weltmusik<br />

ansiedeln könnte. Jazz Al´Arab vereint Musiker<br />

aus dem Maghreb (übersetzt „Westen“), also<br />

dem arabischen und europäischen Westen in einer<br />

Liveaufnahme, die beiden Sphären ihre Freiräume<br />

lässt und musikalisch vorführt, wie Differenz und<br />

Integration sein könnten. (pl)<br />

� www.mv-nrw.de<br />

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<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November - Januar 45


unsymp:<br />

Kein Tempolimit<br />

Meistens fühle ich mich relativ frei. Nur manchmal<br />

nicht. Zum Beispiel auf der A 40, wenn<br />

ich einen Lkw überhole und hinter mir will ein<br />

200 PS-Schlitten die Schallmauer durchbrechen,<br />

fühlt sich durch meinen Corsa bei diesem<br />

Vorhaben jedoch behindert. Er kommt so<br />

nah, dass ich noch nicht mal mehr die Lichthupe<br />

sehe. Werde ich etwas langsamer, steigt die<br />

Emphase des anderen Fahrers proportional. Bin<br />

ich irgendwann um den Lkw herum, rauscht<br />

die Kohlendioxidschleuder mit wild gestikulierendem<br />

Insassen haarscharf an mir vorbei - Mit<br />

Freiheit wird das auch für ihn nicht viel zu tun<br />

haben.<br />

Autofahren ist ja so ein emotionales Thema.<br />

Da geht’s nur am Rande um sowas wie Mobilität,<br />

nein, vor allem geht es um Status, um Aggressionsabbau,<br />

um das Recht des Stärkeren, ja,<br />

um Macht, um die rauen Gesetze der Straße,<br />

die man mal so richtig auskosten muss, wenn<br />

man im Büro oder Zuhause wieder nix zu lachen<br />

hatte. Genannt wird das dann Freiheit. ADAC<br />

und deutsche Autoproduzenten wittern den Untergang<br />

des Abendlandes, wenn von Tempolimit<br />

und derlei Teufelszeug die Rede ist. Bürgerentmündigung<br />

und Gängelung heißt es dann.<br />

Mal ehrlich, gibt es etwas Lächerlicheres als<br />

die samstäglichen Waschorgien seines besten<br />

impressum:<br />

Stadt<strong>blatt</strong> Verlag<br />

Alsenstr. 55, 44789 Bochum<br />

www.<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>-ruhr.de, info@<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>-ruhr.de<br />

Druckaufl age: 50.000<br />

Verbreitung: kostenlos im Großraum Ruhrgebiet<br />

Inhaberin & Chefredakteurin: Barbara Underberg (bu)<br />

Tel. 0234.950 9401 Fax 0234.577 0747<br />

redaktion@<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>-ruhr.de<br />

Anzeigenvertrieb: Markus Schumann,<br />

Tel. 0234.388 8942 ms@<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>-ruhr.de<br />

Peter Sonnenschein<br />

Redaktion: Ralf Bindel (rb), Volker K. Belghaus (vkb),<br />

Frauke Pilarek (fp), Georg Schulze (gs), Ulrike Kleikemper (uk)<br />

Freie Mitarbeit: Falko Pyck (py) , Heike Zielasko (hz),<br />

Peter Liffers (pl)<br />

Kolumne: Fritz Eckenga, www.eckenga.de<br />

Karikaturen: Michael Hüter, Bochum<br />

Foto Titelseite: Malika Rabahallah / zero one fi lm<br />

46 <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 5 | 2007 November - Januar<br />

Stücks? Oder als die komischen Tuning-Plastikdinger,<br />

die sich 20-jährige Bubis dranschrauben,<br />

mit denen sie noch nicht mal über einen<br />

Bordstein kommen? Man sollte meinen, dass<br />

eine moderne Gesellschaft derart rückschrittliche<br />

Statussymbole irgendwann mal überwindet.<br />

Rauchen fi ndet ja heute auch nur noch die<br />

Unterschicht cool.<br />

58 Prozent der Deutschen sind mittlerweile für<br />

ein Tempolimit von max. 130 km/h auf Autobahnen.<br />

Liebe Lobby, liebe Industrie, wie wär’s<br />

also mal mit Umschalten, einen Gang zurück?<br />

Wie wär’s mit einer Kampagne „Sexy mit 130“,<br />

„Mit 3 Litern ganz groß“ oder „Cool ist, wer<br />

langsam ist“? Das wäre mal modern.<br />

Es ist doch so: Je kleiner der Mann - und<br />

das muss nichts mit der Körperlänge zu tun<br />

haben -, desto größer das Auto. Jeder Verkehrspsychologe<br />

sagt, Riesenschlitten und<br />

dicke Geländewagen kompensieren das mangelnde<br />

Selbstwertgefühl ihrer Besitzer (und<br />

bestimmt auch ihrer Erfi nder und Verkäufer).<br />

Nicht immer, aber auch nicht selten, handelt<br />

es sich dabei um Männer. Wie wär’s, wenn<br />

wir von der Spritsteuer was abzweigen für<br />

die Psychotherapie zu klein(geistig) geratener<br />

Männer? Damit wäre denen geholfen und<br />

dem Klima auch. (bu) �<br />

Layout: Peter Liffers, Agentur für Unternehmenskommunikation,<br />

Essen, www.liffers.de<br />

Druck: L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG, Geldern,<br />

www.schaffrath.de<br />

Papier: gedruckt auf 100 % Recycling-Papier Charisma Silk<br />

von Steinbeis Temming Papier GmbH & Co., Glück<strong>stadt</strong>,<br />

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Abonnement: 6 Ausgaben (ein Jahr) 24 Euro, per E-Mail an:<br />

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Leserbriefe: leserbriefe@<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>-ruhr.de.<br />

Bei Abdruck Kürzungen vorbehalten.<br />

Bankverbindung: GLS Gemeinschaftsbank eG,<br />

BLZ 430 609 67, Konto 400 629 5100<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher<br />

Genehmigung des Verlages. Unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte können nicht zurückgeschickt werden.<br />

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Das nächste Heft erscheint am<br />

2. Februar 2008<br />

im Mittelpunkt dann:<br />

Kultur & Kunst im Revier<br />

Redaktionsschluss:<br />

2. Januar 2008<br />

Druckunterlagenschluss:<br />

8. Januar 2008<br />

Infos über das Stadt<strong>blatt</strong> und Mediadaten unter<br />

� www.<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>-ruhr.de


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