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Der Schienengüterverkehr in Deutschland hat in ... - Steiner Company

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Achtung: Spurweite!Die nationalen Eisenbahngesellschaften haben <strong>in</strong> derVergangenheit verschiedene Spurweiten gewählt,die denAbstand zwischen den spurführenden Elementen des Fahrwegs bezeichnen.Dies <strong>hat</strong>te sowohlwirtschaftliche als auch militärische Gründe. Inwieweit wird die Nutzbarkeit von Loks und Waggonsdadurch e<strong>in</strong>geschränkt? „Güterwaggons s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> fast ganz Europa nutzbar, außer Spanien undPortugal, dort gibt es e<strong>in</strong> Breitspurnetz“, erklärt Lars Poppenheger. DieWaggons von Salamon Railways<strong>in</strong>d auf dem gesamten europäischen Normalspurnetz e<strong>in</strong>setzbar, also <strong>in</strong> ganz Westeuropa,dem Balkan und der Türkei, nicht jedoch im Bereich der ehemaligen GUS-Staaten F<strong>in</strong>nland, Spanienund Portugal. „Bei Lokomotiven kann <strong>in</strong> Strecken-, Zubr<strong>in</strong>ger- und Rangierloks unterschiedenwerden. Streckenloks s<strong>in</strong>d meistens <strong>in</strong> zwei bis vier Ländern e<strong>in</strong>setzbar. Zubr<strong>in</strong>gerloks können ganzüberwiegend national e<strong>in</strong>gesetzt werden.Rangierloks werden meist regional e<strong>in</strong>gesetzt,e<strong>in</strong>Teil von ihnendarf das öffentliche Schienennetz nicht benutzen.Diese Loks verkehren ausschließlich auf privatenWerksgleisen“,so Poppenheger. Die Loks des „Paribus Rail Portfolios“ s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> mehreren Ländern e<strong>in</strong>setzbarund verkehren derzeit u. a. <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>, Dänemark, Schweden und Polen.untervermietet. Die Laufzeit des Investmentsbeträgt drei bis fünf Jahre.Paribus,Salamon und Ste<strong>in</strong>er s<strong>in</strong>d derzeitdie e<strong>in</strong>zigen Anbieter von Rail-Investments. Beim Analysehaus Scopewird trotz der wachsenden Bedeutung desSchienenverkehrs nicht erwartet, dass sichdie Zahl der Initiatoren deutlich erhöhenwird. „Die E<strong>in</strong>trittsbarrieren s<strong>in</strong>d vergleichsweisehoch. Ohne externes Knowhowist die Konzeption von Beteiligungsmodellen<strong>in</strong> diesem Nischenmarkt nahezuunmöglich. Auch das AssetmanagementLars PoppenhegerVertriebsleiter Ste<strong>in</strong>er + <strong>Company</strong> GmbH & Co. KGist im Vergleich zu anderen Segmenten sehranspruchsvoll“, erklärt Analyst MarkusLentz. Dies läge daran, dass die Leas<strong>in</strong>gverträgedeutlich kürzere Laufzeiten aufweisenals im Bereich Flugzeug-Leas<strong>in</strong>gs.„Da die Portfolios der Fonds aus mehrerenDutzend Lokomotiven bestehen, müssenpermanent neue Leas<strong>in</strong>gpartner gefundenund Verträge ausgehandelt werden – ohneumfangeiche Kontakte und detaillierteMarktkenntnisse e<strong>in</strong> hoffnungsloses Unterfangen“,so Lentz. H<strong>in</strong>zu komme, dass Wartungund Instandhaltung der Loks aufwändigseien.Thomas BöcherGeschäftsführer Paribus Capital GmbHSe<strong>in</strong>e Existenz <strong>hat</strong> dieses Nischensegmentder Liberalisierung des <strong>Schienengüterverkehr</strong>s<strong>in</strong> der Europäischen Unionzu verdanken. Diese führte zur Gründungzahlreicher privater Eisenbahnunternehmen.Im Jahr 2000 lag ihr Anteil am gesamten<strong>Schienengüterverkehr</strong> erst bei 2 % –derzeit s<strong>in</strong>d es schon mehr als 25 %. „In<strong>Deutschland</strong> wie <strong>in</strong> ganz Europa verlierendie alten Staatsbahnen Marktanteile an dieprivaten Wettbewerber. Dieser Trend ist nichtmehr aufzuhalten, weil er durch die Liberalisierunge<strong>in</strong>geläutet und von der Politikgewollt ist“, erläutert Christian Salamon,Geschäftsführer Salamon Railway. Die privatenBetriebe bevorzugen, ihre Loks zumieten statt zu kaufen, weil dies e<strong>in</strong> höheresMaß an Flexibilität gewährleistet.<strong>Der</strong>zeit kann sich aber auch der Schienengütertransportnicht von der gesamtwirtschaftlichenEntwicklung abkoppeln.Im Jahr 2012 transportierten <strong>in</strong>- und ausländischeEisenbahngesellschaften auf dem deutschenSchienennetz Güter im Umfang von366,1 Mio. Tonnen. Nach Angaben des StatistischenBundesamtes (Destatis) waren dies8,9 Mio. Tonnen bzw. 2,4 % weniger als2011. Von dieser Entwicklung ist laut LarsPoppenheger, Vertriebsleiter Ste<strong>in</strong>er +<strong>Company</strong>, <strong>in</strong>sbesondere die Stahl<strong>in</strong>dustriebetroffen, weniger die Kombi- und Bauzugverkehre:„Dort gibt es nach wie vor Nachfragenach schweren Rangier- bzw. leichten Streckendieselloksfür Häfen, Elektroloks sowieConta<strong>in</strong>ertragwagen und Schüttgutwaggons.“Insbesondere größere Bauprojekte <strong>in</strong> Bayernund Baden-Württemberg (z. B. Stuttgart 21)werden se<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>schätzung nach e<strong>in</strong>e dreibisfünfjährige „Sonderkonjunktur“ im Bauzugverkehrauslösen. <strong>Der</strong> Waggonmarkt se<strong>in</strong>ach wie vor e<strong>in</strong> Wachstumsmarkt, der großeErsatz<strong>in</strong>vestitionen benötige. Jedoch habenlaut Paribus-Geschäftsführer Thomas BöcherLoks gegenüber Waggons den Vorteil, dass sieweniger konjunkturanfällig s<strong>in</strong>d: „E<strong>in</strong>e Lokwird immer benötigt, unabhängig davon, obsie 10 oder 40 Waggons zieht.“Kurz und bündigVermittler sollten bei Rail-Fonds darauf achten,dass das Portfolio diversifiziert ist, sowohl wasLoktypen als auch Leas<strong>in</strong>gnehmer betrifft. Dadurchlassen sich Risiken, wie sie z. B. bei S<strong>in</strong>gle-Tenant-Immobilienfonds bestehen,ausschließen.Zudem sollte der Fonds über e<strong>in</strong> erfahrenesAssetmanagement verfügen, da dies bei Rail-Investments im Vergleich zu anderen Segmentensehr anspruchsvoll ist.Kim BrodtmannFoto: © Scanrail - Fotolia.comf<strong>in</strong>anzwelt 04/2013 35

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