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NOVEMBER2013ImpressumRedaktionBettina Hahnloser,bhahnloser@bluewin.chDesign und Layoutwww.lorenzoconti.comDruckBoss Bern AGErscheinungsdatenMärz, Juni und Novemberwww.arl-bern.chMarkus Maria Enggist, Livia Anne Richard und Fredi Stettler empfangen vonRoland Jeanneret (v.l.n.r.) den Lerberstrasspreis 2013.Matte-Theater erhält Lerberstrasspreis 2013Anlässlich des jeden Sommer stattfindenden Leberstrass-Festes wurde derdiesjährige Lerberstrass-Preis Mitte August dem Matte-Theater verliehen.Mitbewohner und Journalist Roland Jeanneret überreichte den AnerkennungspreisBetriebsleiter Markus Maria Enggist, der künstlerischen Leiterin Livia Anne Richardund Fredi Stettler (Bühne/Infrastruktur) «für die kulturelle Bereicherung unseresQuartiers», wie es in der Laudatio heisst.Das Theater an der Aare setze sich seit über drei Jahren erfolgreich fürprofessionelles Mundart-Theater in Bern ein, «auch wenn das in der, ‘Fachkommissionfür freies Theater- und Tanzschaffen’ noch nicht alle gemerktzu haben scheinen», so Jeanneret. Mittlerweile hat das Matte-Theater gegen1800 Petitions-Unterschriften für eine finanzielle Unterstützung durch dieStadt Bern gesammelt, nachdem bisher zwölf Gesuche abgelehnt worden sind…Das Theater, das an der Untertorbrücke Richtung Matte logiert, öffnete seine Türenim Oktober 2010 und verzeichnet seither mit seinen jährlich vier bis fünf Theaterstückeneine traumhafte Besucherauslastung von über 90 Prozent. Gegenwärtigist das Stück «Mittendrin» von Christiane Wagner zu sehen, das sich mit Krankheitund ihren Folgen auf das Leben und die Beziehungen auseinandersetzt. Das Theaterbzw. eine Vorstellung kann auch für eine geschlossene Gesellschaft (auf Wunschmit anschliessendem Apéro riche) gebucht werden. Mehr dazu unterwww.theatermatte.ch.Letztes Jahr wurde der Lerberstrass-Preis dem Milchmann Martin Schmidtund seiner Frau Christine aus Zimmerwaldverliehen: Das Ehepaar versorgtunser Quartier noch täglich mit Milchproduktenund andern Lebensmittelnund nimmt uns damit grosse Lasten ab.LP1


Das Nachtleben Berns bewegt auch unser QuartierIn der letzten <strong>Leist</strong>post haben wir Sie, liebe Mitglieder, dazuaufgefordert, uns Ihre Probleme im Zusammenhang mit demBerner Nachtleben mitzuteilen. Uns ist es ein Anliegen, denQuartierbewohnerinnen und –bewohnern den Puls zu fühlen,die Sorgen und Nöte aufzunehmen und gegenüber den Behördenzu vertreten. Wir danken allen Mitgliedern, die sichschriftlich oder mündlich bei uns gemeldet haben.Wir haben die Informationen in drei zentrale Themenbereichegebündelt: Lärm (vor allem Musik) auf dem Vorplatz derReithalle und an der Aare, Littering an diversen Stellen imQuartier, Veranstaltungen auf dem Waisenhausplatz und ander Aare im Bereich der Kornhausbrücke. Am 4. Novemberwird sich der <strong>Leist</strong>-Vorstand mit Gemeinderat Reto Nause –in dessen Pflichtenheft das Berner Nachtleben beziehungsweisedie Folgen davon fällt – und Alfred Rickli, Chef StationiertePolizei Bern Nord, zu einem Austausch treffen. Wirwerden ihnen die Umfrageergebnisse präsentieren und unseinen Überblick über geplante Massnahmen verschaffen.Der Vorstand wird bei diesem Thema am Ball bleiben und dieMitglieder laufend über den Gang der Ereignisse informieren.Im Folgenden drucken wir – in Zustimmung mit den Verfasserinnenund Verfassern – einige Rückmeldungen zum ThemaNachtleben ab.Dank den Baustelleneinrichtungen für die Marktgassanierungauf dem Waisenhausplatz gab es seit dem Frühling wenigerVeranstaltungen auf dem Waisenhausplatz <strong>als</strong> in früherenJahren. Dabei handelt es sich häufig um kommerzielle Veranstaltungen.Aber ob kommerziell, kulturell (oder was dieVeranstalter <strong>als</strong> kulturell betrachten) oder politisch, meistgeht es nicht ohne Musik.Unser erstes Anliegen wäre damit, dass sich die Stadtbehördenbei der Ausstellung von Bewilligungen auf dem Waisenhausplatzzurückhalten. Wenn Bewilligungen erteilt werden,dann mit der Auflage, dass keine oder nur leise Musik gespieltwerden darf. Die gleichen Einschränkungen gelten auch fürAnsprachen. Das nicht nur an den Abenden und in der Nacht,es stört auch an den Nachmittagen, wenn wir, vorwiegend anden Wochenenden im Sommerhalbjahr, Garten und Terrassenutzen möchten.Bei unseren zweiten Anliegen geht es um die Musikveranstaltungenauf dem Vorplatz der Reitschule. Da sich die Stadtbehördenmit der Reitschule generell schwertun, ein konkreter,wenn auch nicht ganz ernst gemeinter, Vorschlag. Sobaldeine Lärmmessstation in Reitschulnähe die Überschreitungeines Grenzwertes (vor allem bei den tiefen Frequenzen derBässe) anzeigt, wird der Reitschule automatisch der Stromabgestellt.Bei unserem dritten Anliegen geht es um die Nutzung desPärklis bei <strong>Altenberg</strong>steg und dem, zumindest teilweise, damitverbundenen Parkieren ausserhalb der markierten Parkfelder.Wir plädieren für vermehrte abendliche und nächtlicheKontrollgänge der Polizei entlang der <strong>Altenberg</strong>strasse.Dies vor allem im Sommer. Durch die unrechtmässig parkiertenAutos würden sich diese Kontrollen sogar rentieren.»Jörg und Susanne Bucher, <strong>Altenberg</strong>strasse 126«Wir wohnen jetzt seit 30 Jahren im Quartier, während dieserZeit ist entweder unser Gehör besser geworden oder dieLärmimmissionen haben zugenommen. Weil Ersteres kaumzutreffend ist, dürfte es am Zweiten liegen, offensichtlichsind wir nicht die einzigen Quartierbewohner, die den zunehmendenLärm <strong>als</strong> störend empfinden. Das Lärmproblembeschränkt sich nicht auf das Nachtleben, das Problem beginntnämlich häufig bereits am Tag, nicht selten mit amtlicherBewilligung. Dazu drei Beispiele aus den letzten beidenMonaten, alle drei bewilligt:— Eine «Solardisco» im Pärkli beim <strong>Altenberg</strong>steg. Laut denVeranstaltern von der Gewerbepolizei bewilligt, wurde von14 Uhr nachmittags bis 21 Uhr abends, mitten im Wohngebiet,in erheblicher Lautstärke Discomusik abgespielt. Aneine mobile Toilette dachte niemand, so wenig wie an zusätzlicheAbfallcontainer.— Konzerte auf dem Vorplatz der Reitschule. Das Bassgewummerdauerte bis nach vier Uhr morgens.— Das letzte Beispiel betrifft das vergangene Wochenende.Zuerst die Buskers, deren Musik zwar nicht besonders lautwar, aber vom Kornhaus aus doch immer wieder bis an die<strong>Altenberg</strong>strasse deutlich hörbar war. Aus welchen Grunddann aber am Sonntag, nach drei Tagen Buskers, auf demWaisenhausplatz noch das Swiss Africa Kultur- und Integrationsfest,mit entsprechender Musik und Lautsprecherdurchsagenbis 21 Uhr, bewilligt wurde, ist für uns unverständlich.Immerhin haben sich diese Veranstalter an dasvereinbarte Ende gehalten.«Wir bestätigen, dass wir schon öfters und in letzter Zeitzunehmend durch laute Musik – sowohl von der Reitschulewie auch vom Aareufer – gestört wurden. An der Tanz-Demo2012 war es so schlimm, dass ich die Polizei anrief gegenMorgen (die mir allerdings erklärte, dass nichts zu machensei). Ich habe daraufhin eine Unterredung mit Herrn R. Nausegeführt (aber auch er konnte ausser ein paar «beruhigenden»Worten keine Abhilfe in Aussicht stellen). Im 2013 habenwir die Nacht der Tanz-Demo fern von Bern verbracht.Neben der Lärm-Belästigung stört mich das Littering untenan der Aare: am vergangenen Sonntag zwischen 7 und 8 Uhrsah ich zwei Mitarbeiter des Tiefbauamtes, die einen gut gefülltenVW-Caddy (so heissen die kleinen Ghüdersammelwagen)auf dem Weg zwischen <strong>Altenberg</strong>steg und Lorrainebadbeluden mit Abfallsäcken, die sie entlang dem Weg eingesammelthaben. Dort wird am Wochenende nachts gefeiert,gesoffen und aller Abfall bleibt zurück (natürlich nicht inSäcken!).Ich muss sagen, dass mich diese Entwicklung sehr stört undmich eines Tages aus Bern vertreiben dürfte. Dass am vergangenenSamstag an der Rabbent<strong>als</strong>trasse 54 (dem Haus, dasunmittelbar vor uns Richtung Aare liegt) eingebrochen undeine Wohnung ausgeräumt wurde, gehört leider auch dazu.Peter Greiner, Sonnenbergrain 22


«Gedanken eines Lärmgeplagten: Es ist bald vier Uhr, ichmuss trotzdem eingeschlafen sein, aber nun haben sie michwieder, die Bässe des Reithallenvorplatzes. Schon in derNacht von Montag auf Dienstag war an ein Schlafen nichtzu denken, am Dienstag auf Mittwoch war’s ähnlich. Mittwochnachtdann plötzlich Stille – braucht das Partyvolk eineVerschnaufpause? Nun wieder der alte Trott; sind es zwei,drei Dutzend Sozi<strong>als</strong>chmarotzer, die sich im Alkoholrauschihre Schädel zudröhnen lassen? Sie werden nicht um siebenUhr am Arbeitsplatz beginnen, die vom Lärm geplagtenAnwohner in der Länggasse, der Lorraine und im <strong>Altenberg</strong>kümmern sie nicht, ihnen gehört die Nacht!Meine Frau hat’s um Mitternacht bei der Polizei versucht,mehrm<strong>als</strong>, doch ohne Erfolg. Auf der Einsatzzentrale – 031643 41 11 – nimmt niemand ab und die 117 anzurufen, habe ichihr abgeraten, das wäre Missbrauch, ein Notfall sind wir nicht.Eine Nachbarin hatte, wie sich am Morgen zeigt, mehr Erfolg:Man informierte sie, dass auch Freitagnacht ein «Konzert»geplant sei, ohne Bewilligung, die Organisatoren hättenschon gar nicht danach ersucht. Die Kapo werde aber nichtintervenieren, man wolle nicht am Samstag die halbe Stadtversprayt haben… So weit haben wir es gebracht.Die Stadtregierung brüstet sich mit ihrem Nachtlebekonzept,dem Rohrkrepierer: Nicht gesetzeskonformen Forderungenwird nachgegeben, in der Hoffnung, die schlimmsten Auswüchsenächtlichen Treibens besser in den Griff zu bekommen,doch die eigentlichen Adressaten haben sich längstabgemeldet, spätestens seit Tanz dich frei. Weitern Empfängernsoll’s Recht sein, sie sind auch ihnen ein Dorn im Auge,denn sie stören den Komerz.Nachtrag:Wir haben uns für Freitagnacht bei meiner Mutter zum Übernachtenangemeldet. Soeben haben mich die Kirchenglockenvon Môtier geweckt. Es ist fünf Uhr, ich höre dem Zwitschernder Vögel zu – eine Amsel muss ganz in der Nähe sein, ihreMelodien sind unüberhörbar. Ich werde bald aufstehen undfreue mich auf einen Fischgang auf dem See. Es gibt sie noch,die Lebensqualität – wenn nicht in Bern, dann woanders!»Franz Märki, <strong>Altenberg</strong>rain 18«Ich möchte eigentlich nur zum Massnahmenpunkt Stellungnehmen, der vorsieht, das Zentrum zu entlasten. Was bedeutetdas genau für unser Quartier? Als direkte Anwohnerdes kleinen Parks beim <strong>Altenberg</strong>steg bekommen wir vomNachtleben schon mehr <strong>als</strong> genug mit: Littering, verdreckterGarten und Vorplatz, Vandalismus und sogar vermuteteTierquälerei, auch Einbruchversuche, suspekte Gruppenvon Männern (keine Rucksacktouristen), die in verstecktenEcken übernachten und vor allem immer wieder Nachtruhestörungen.Wenn gelacht und fröhlich gefeiert wird im Park,stört der Lärm weniger. Doch wenn die Stimmung durch Alkohol/Drogenaggressiv und gefährlich wird, fühle ich michschnell gestresst. Diese Partygäste bleiben meist auch bis indie frühen Morgenstunden.Anderes Beispiel: An einem Samstag im Juni 2013 war ein Anlassim Park: die Sol-Disco. Die Veranstalter haben alles richtiggemacht: sie haben (nach ihrer Aussage) Bewilligungenbei der Liegenschaftsverwaltung und dem Gewerbeverbandeingeholt, haben die Anwohner informiert und sich an diebewilligten Zeiten gehalten. Das ist mit Lob und Anerkennungzu erwähnen! Aber den Erteilern solcher Bewilligungenscheint ein Konzept zu fehlen: Es gab keine Massnahmenbetreffend Abfall, keine mobilen WC-Häuschen und wohlauch keine Auflagen betreffend dB oder eine Vereinbarungvon einer z.B. halbstündigen Pause. So wird auch ein an sichguter und toller Anlass bei sechs Stunden Dauer eine Belastungfür die Anwohner.Mit diesen Darstellungen ist selbstverständlich noch kein Problemgelöst, sie zeigen aber das Befinden <strong>als</strong> Quartierbewohnerinauf. Eine verstärkte Präsenz einer Security-Gruppe wäreaus meiner Sicht auch in unserem Quartier wünschenswert.»Pia Burkhalter, <strong>Altenberg</strong>strasse 59«Lärm : Laute Musik, oder deren leistungsstarker Bassanteil.Ursprung meist Bereich Schützenmatte / Reithalle. NeuestesVorkommnis 23. August 2013 bis 4 Uhr morgens. Im Schlafbereichwurde bei der letzten Sanierung der Schalldämmungbesondere Beachtung geschenkt: Biberschwanz-Ziegel,Unterdach, Gipsplatten zwischen den Balken, 100 mmVetroflex, 2-fach Fermazell verleimt, 100 mm Flumrock,Dampfsperre und Täfer. Trotzdem ist die Nachtruhe jeweilsempfindlich gestört.Sprayer : Neuestes Ereignis diesen Monat.Littering : Flaschen, Büchsen usw. In- und ausserhalb desZaunes.Bedürfnis : Urinieren in Reihe je nach Grösse der Veranstaltung.Ab und zu auch Gröberes.»Martin Bauer, Sonnenbergstrasse 21«Wir sind am morgen früh der dritten Lärmnacht der besagtenWoche (im Juli) auf dem Weg zum Flughafen an derReitschule vorbeigefahren. Wir waren erstaunt, dass sich dortin der Tat höchstens 50 Personen vor der Lärmeinheit aufdem Vorplatz befanden. So Wenige terrorisieren so Viele unddie Polizei unternimmt nichts! Nun, dazu Folgendes: Die Polizeifolgt dem politischen Auftrag und so besehen haben wirGeschädigte nicht die geringste Chance. Das habe ich danneingesehen, nachdem ich mit einem Verantwortlichen vonder Gewerbepolizei gesprochen habe. Seine Ausführungenwaren komplex, umfassend und differenziert. Die gesetzlichenBestimmungen sind da, die Regeln genau festgelegt, dieGewerbepolizei büsst die Reitschule regelmässig und diesebezahlen auch ( sie haben ja Steuergelder) und fahren fortoder schieben die Schuld auf die Vorplätzler.Also Quintessenz: Wegziehen oder damit Leben. Letztereswird schwierig, wir sind vergangene Samstagnacht von denFerien zurückgekehrt, glücklicherweise via Breitsch, sonstwären wir wohl mit Feuerwerk beschossen worden.»Rudolf Steffen, Rabbent<strong>als</strong>trasse 873


Aus dem VorstandBoulebahnAm Samstag, 31. August, hat der Vorstand die neu renovierteBoulebahn im <strong>Altenberg</strong> getestet. Zusammen mit Partnernund Kindern wurde gespielt, gelacht, geplaudert und derverlängerte Nachmittag zu einem fröhlichen Ereignis. DieBoulebahn kann in der nächsten Sommersaison gemietetwerden. Der Vorstand wird den <strong>Leist</strong>mitgliedern im Frühlingeinen Vorschlag dazu präsentieren.SekretariatAb 1. Oktober hat Hans-Jürg Klopfstein, Lerberstrasse, dasSekretariat von Ursula Matter übernommen, die diese Arbeitkrankheitshalber abgeben musste. Wir wünschen ihr guteBesserung! Hans-Jürg Klopfstein danken wir an dieser Stelleherzlich für seinen spontanen Einsatz. Wir werden ihn an dernächsten Mitgliederversammlung zur Wahl in den Vorstandvorschlagen.BZRege Diskussionen bei einem Glas Roten.Ein fremder Richter kehrt zurückSeit Mai dieses Jahres weilt der international bekannteStrafrechtler Stefan Trechsel mit seiner Frau Franca wiederunter uns im Quartier. Die letzten sieben Jahre verbrachtedas Ehepaar in Den Haag, wo Stefan Trechsel <strong>als</strong> erster undeinziger Schweizer am Internationalen Strafgerichtshof fürdas ehemalige Jugoslawien <strong>als</strong> Richter amtete. Das Gerichtist zuständig für die schweren Verbrechen, die seit 1991 inden Jugoslawienkriegen begangen wurden.Stefan Trechsel hat sich in seiner langen Juristenkarriereintensiv mit Menschenrechtsverletzungen auseinandergesetzt.Der Prozess gegen die Führungsriege der bosnischenKroaten, an welchem Trechsel <strong>als</strong> Richter amtete, war fürdas Jugoslawien-Tribunal in Den Haag in jeder Hinsicht einVerfahren der Superlative: Während den 465 Verhandlungstagenwurden mehr <strong>als</strong> 200 Zeuginnen und Zeugen aufgerufen;das Urteil umfasst 2600 Seiten. Sechs Männer warenangeklagt und wurden verurteilt.Verschnaufpause: Stefan Trechsel hört sich Fragen an.An einem vom <strong>ARL</strong>-Vorstand organisierten Gespräch EndeOktober gewährte uns Stefan Trechsel einen spannendenund bewegenden Blick «hinter die Kulissen» eines solchenGerichts. Er erzählte von aufwühlenden Zeugenberichtenüber die Kriegsgräuel, von seinen Erfahrungen mit andernRichtern, deren Umgang aufgrund der Sprachbarrierenoftm<strong>als</strong> an den Turmbau zu Babel erinnert habe, unddavon, dass ihm heute die Situation der Menschenrechteim Zuge der Terrorbekämpfung – Stichwort Guantanamo –Sorgen bereite. Stefan Trechsel hofft, dass «sein» Urteilgegen die sechs bosnischen Kroaten auch vor derBerufungsinstanz standhalten wird, denn diese ist bishermit zwei höchst umstrittenen Freisprüchen aufgefallen.Gebannt lauschte die grosse Zuhörerschaft seinen lebendigenAusführungen; erst nachdem Trechsel viele Fragen aus demPublikum beantwortet hatte, konnte er sich ein Glas Weingenehmigen.LP4

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