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Aktionsplan Wildkatze Rhön - RhönNatur

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| 7GefährdungsursachenDurch Straßen, Siedlungen und strukturarmesOffenland wird der natürliche Lebensraum der <strong>Wildkatze</strong>beeinträchtigt und wirkt sich somit negativ auf derenWanderverhalten und den damit verbundenen genetischenAustausch aus.Verkehr ist einer der Hauptgefährdungsursachen fürdie <strong>Wildkatze</strong> (MÖLICH & KLAUS 2003; HUPE ET AL. 2004).<strong>Wildkatze</strong>n können auf der Suche nach neuen Lebensräumenweite Strecken zurücklegen, wobei es durchden Straßenverkehr immer wieder zu Verlusten kommt.Adulte <strong>Wildkatze</strong>n können von Luchs, Wolf und Uhuerbeutet werden (PIECHOCKI 1990). Bei Jungtieren geltenals natürliche Feinde hauptsächlich Baummader undFuchs (GÖTZ 2009).Die <strong>Wildkatze</strong> lebt in strukturreichen Wäldern mitOffenanteilen und Saumstrukturen (SIMON ET. AL.2006). Totholzansammlungen, Wurzelteller, Höhlen,Fuchs- und Dachsbaue, dichter Unterwuchs und Heckensind wichtig für Ruhe- und Jagdverstecke, sowieals Wurfplätze geeignet. Trockene und warme Gebietewerden bevorzugt, dagegen werden Gebiete mit hoheranhaltender Schneedecke gemieden (PIECHOCKI 1990).Offenland wird genutzt, wenn genügend Deckungvorhanden ist, in Form von Hecken oder Uferregionen(MÖLICH & KLAUS 2003). Als Jagdgebiet dienen Lichtungenim Wald, Windwurfflächen, waldrandnahe Wiesensowie naturnahe Gewässer.Die Streifgebiete der <strong>Wildkatze</strong> sind schwer erfassbar,da Komponenten wie Geschlecht, Beuteverfügbarkeit,Jahreszeit und Lebensraum eine Rolle spielen. DieStreifgebietsgrößen männlicher Tiere sind größer alsdie der weiblichen Vertreterinnen und können mit diesenund eigenen überlappen (MÖLICH & KLAUS 2003). DieAngaben der Streifgebietsgrößen variieren für weiblicheTiere von 200 bis 2928 ha und 846 bis 5000 ha fürmännliche Tiere (HUPE & MEISSNER 2003, MÖLICH & KLAUS2003; GÖTZ & ROTH 2007).Bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Wild katzebejagt und war einer Hauptgefährdungsursache(PIECHOCKI 1990; EPPSTEIN ET AL. 1999). Heute unterliegtsie der ganzjährigen Schonzeit. Durch die Verwechslungmit streunenden Hauskatzen, die zum Abschuss freigegebensind, kommt es immer wieder zu Verwechslungenmit der <strong>Wildkatze</strong>.Innerhalb der Forstwirtschaft kann die <strong>Wildkatze</strong> gestörtund gefährdet werden. In Drahtgeflechtzäunenkann sie sich beim Überklettern verfangen (MÖLICH &KLAUS 2003). Bei forstlichen Eingriffen wie dem Umschichtenvon Holzpoltern, der Holzabfuhr oder desZurückklappens von Wurzeltellern bei der Windwurfaufarbeitungin der Zeit der Jungenaufzucht kann derNachwuchs zusätzlich gefährdet werden.Die beiden Unterarten F. s. catus und F. s.silvestris sinduntereinander fruchtbar. In anderen europäischen Ländern(Ungarn und Schottland) hat sich die Hauskatzein die <strong>Wildkatze</strong>npopulation eingekreuzt (FRENCH ET AL.1988; PIERPAOLI ET AL. 2003). Nach dem jetzigen Kenntnisstandwird eine Hybridsierung in Deutschland nicht alsGefährdung angesehen (RANDI ET AL. 2001; ECKERT 2003,Dr. C. Nowak – mdl. Aussage Internationaler <strong>Wildkatze</strong>n-Genetik-WorkshopBUND, 29.10.13).

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