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6. Sonntag n. Trinitatis, 07.07.2013 über Jesaja 43

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Und ein kleiner Rest kehrt tatsächlich in die heilige Stadt zurück. Einpaar Leute aus dem Volk Israel machen sich auf den Weg. - Zu denRuinen und zu den Bruchstücken aus der Vergangenheit. Viel war nichtmehr übriggeblieben vom einstigen religiösen und politischenZentrum. Viel war nicht übriggeblieben von Jerusalem, der altenHeimat.„Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst;“ spricht Gott zu denIsraeliten. ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein! Wenndu durch Wasser gehst, will ich bei dir sein, dass dich die Ströme nichtersäufen sollen; und wenn du ins Feuer gehst, sollst du nicht brennen,und die Flamme soll dich nicht versengen.“So spricht Gott zu den Israeliten, inmitten von Trümmern und Ruinen.Und so langsam fasst sein Volk wieder neuen Mut. So langsam lösen siesich aus der Schockstarre. Und nach und nach fangen sie an und bauenauf den alten Ruinen einen neuen Tempel auf. Und so nach und nachbauen sie auf den alten Trümmern ganz Jerusalem wieder auf.So prachtvoll wie früher sehen die neuen Bauten freilich nicht mehraus. So herrlich, wie der frühere Tempel ist der Neue bei weitem nichtmehr. Und als Zentrum kann man das neuerbaute Jerusalem auch nichtbezeichnen. Aber es gab wieder einen Ort, an dem man beten konnteund es gab wieder Orte, an denen man leben konnte.„Fürchte dich nicht. Du bist nicht nichts, du bist mein.“spricht Gott zu seinem Volk Israel und zu uns - inmitten von Trümmernund Ruinen.Manchmal, da liegen die Trümmer nicht nur vor unseren Augen.Manchmal gleicht ein Mensch selber den Trümmern einer Ruine.Manch einem bleiben nur ein paar Steine an Erinnerungen, ein paarBruchstücke aus der Vergangenheit. Und alles bricht weg, bis nichtsmehr übrigbleibt.So oder so ähnlich erzählte Einer:„Am meisten Angst habe ich davor, dass ich irgendwann im Kopf nichtmehr richtig denken kann. Und am schlimmsten wäre, wenn ich meineFamilie nicht mehr erkennen würde. Dement zu werden, davor habeich am meisten Angst. Davor, dass mir keine Erinnerung mehr bleibtund dass ich nichts mehr alleine entscheiden kann.“„Ich habe dich bei deinem Namen gerufen.“ heißt es im Predigtwort. DieDemenzkrankheit wirkt da wie der absolute Gegensatz dazu: Da weißman keinen Namen mehr, den man rufen könnte. Und wenn man selberbeim Namen gerufen wird, kann man nicht mehr antworten, weil mansich nicht mehr erinnert.2

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