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Sutzintern 02/13 - DRK-Schul

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<strong>DRK</strong>- LandesverbandSchleswig-Holstein e. V.<strong>DRK</strong>-<strong>Schul</strong>- und Therapiezentrum RaisdorfSuTz intern<strong>02</strong>/20<strong>13</strong>Benefiz-Fußballfür Maximilian –S. 6Geschafft: PierreHarmsensAusbildung imSuTz hatbegonnen – S. 3 - 4„Voller Einsatz trotz Regen:Rot-Kreuz-Tag in Kiel 20<strong>13</strong>“ - S. 7


3Nach einem Hindernislauf: Pierre Harmsenbeginnt seine Ausbildung im SuTzPierre Harmsen ist 23 Jahre alt und seit2008 Bewohner des <strong>DRK</strong>-<strong>Schul</strong>- und Therapiezentrums.Nach einem schweren Unfallwurde er über eine lange Zeit im BerufsgenossenschaftlichenUnfallkrankenhausHamburg behandelt, bis er 2008 ins SuTznach Raisdorf kam. Pierre ist querschnittgelähmtund kann außer dem linken Armund dem Kopf nicht viel bewegen. SeinenElektrorollstuhl sowie seinen Computer dirigierter geschickt mit dem Kinn.Pierre Harmsen erreichte im Landesförderzentrumkörperliche und motorischeEntwicklung schnell seinen Hauptschulabschlussund beendete im Jahr 2011 erfolgreichdie Realschule.Schon während der <strong>Schul</strong>zeit entwickelteer eine klare Vorstellung von seiner beruflichenZukunft, die mit seinem Behinderungsbildzu meistern sein würde: Bürokommunikation!Über die DAA (DeutscheAngestellten-Akademie) wurde ihm einPraktikum angeboten, nur mit einem Ausbildungsplatzklappte es nicht. Um bessereChancen zu haben, bereitete er sich 3Monate lang im Annastift in Hannover aufdie Eignungsprüfung zur Ausbildung alsBürokaufmann vor. Dort wurde ihm allerdingsauch klar, dass ein heimatnaher Ausbildungsplatzdas Beste für ihn sein würde.Er kehrte ins SuTz zurück und arbeitete inder Schwentinentaler Werkstatt der HorizontegGmbH. Seinen Traum von einerAusbildung auf dem ersten Arbeitsmarktgab er jedoch nicht auf und absolvierte imFrühjahr 20<strong>13</strong> sehr erfolgreich ein Praktikumim Verwaltungsbereich des SuTz unddort wurde ihm ein Ausbildungsplatz zumBürokaufmann ab 01.08.20<strong>13</strong> angeboten.Pierre Harmsen an seinem neuen Arbeitsplatz im SuTzSo weit, so gut! Aber Pierre benötigt wegenseiner schweren Behinderungen eineArbeitsassistenz für die Zeit seiner Ausbildung,d.h. es muss eine Arbeitskraft eingestelltwerden, die ihm während der betrieblichenAusbildung und in der Berufsschuleumfänglich „zur Hand geht“. Die Agentur fürArbeit prüfte den Fall eingehend mit allenBeteiligten und erklärte sich im Juli 20<strong>13</strong>zur Übernahme der dadurch entstehendenKosten für die Dauer der Ausbildung bereit.Die verwaltungstechnische Ausführungdieser Leistungen liegt gemäß Gesetz jedochgrundsätzlich bei den Integrationsämtern.Die Agentur für Arbeit beantragtedaher dort die Durchführung der Assistenzwährend der betrieblichen Ausbildung. DieKosten würden im vorgegebenen Rahmenvon der Agentur übernommen.Mit Bescheid vom 01.08.<strong>13</strong>, dem eigentlichenAusbildungsbeginn für Pierre, bewilligtedas Integrationsamt jedoch nur Mittelfür einen Teil der maßgeschneiderten Lösung,obwohl alle Kostenübernahmeerklärungender Agentur für Arbeit vorlagen.Für Pierre Harmsen und die Geschäftsführungwar fraglich, ob unter diesen Umständendas Ausbildungsprojekt realisiert werdenkönnte. Eine sehr belastende Situationentstand: Mails und Briefe wurden hin undher geschickt, der Landesbeauftragte für„Another brick in the wall“ oderBaustellengeschichten2012 wurde der Um- und Ausbau des Tagesraumsim CHH projektiert. Der multifunktionaleRaum war einfach nicht großgenug, um Bewohnern und Mitarbeiternausreichend Platz zu bieten. Die Einbeziehungeines Wintergartens unter Ausnutzungdes vorgelagerten Balkons bot sichals Erweiterung der beengten Verhältnissegeradezu an.Es ging rasch vorwärts: Die nötigen finanziellenMittel wurden aufgetrieben,Baupläne gezeichnet und genehmigt, statischeBerechnungen angestellt und Ausschreibungengetätigt. Doch die praktischeUmsetzung der Maßnahmen verlief zögerlich,da sich manche der beteiligten Firmendie Auftragsbücher wohl etwas zu voll geschriebenhatten. Das Bauprojekt „GroßerCHH-Tagesraum“ durchlief Phasen, die andie Ohnmacht des einzelnen Mauersteinserinnerten, die Pink Floyd 1979 in ihremWelthit beschrieben hatten.Menschen mit Behinderungen eingeschaltetund der Rechtsweg beschritten. Trotzvieler ungeklärter Fragen mit dem Integrationsamtentschied sich die Geschäftsführungdes SuTz für die zeitgerechte Umsetzungdes Ausbildungsprojektes, so dasswir Pierre Harmsen, dem wir ganz viel Erfolgauf seinem Weg wünschen, seit dem08.08.20<strong>13</strong> in seiner neuen Funktion an derRezeption begegnen können.Doch im August 20<strong>13</strong> war es endlich soweit.Die Wand, die einer Verbindung desneuen Wintergartens und des bisherigenTagesraums zu einem großen Ganzen nochim Wege stand, fiel endlich. Und jetzt gewinnendie Pläne, die sich mit der Ausgestaltungeiner Einweihungsparty für denneuen Raum beschäftigen, Bedeutung undTerminperspektiven. Wir freuen uns darauf!Der Durchbruch ist geschafft.4


5Einschulung mit demFroschkönigFür Ann Lee, Robin Schildknecht, YolandaTixicuro, Jan-O. Voss, Maximilian Oder, TimoBock, Frederike Wegener, Yannes Fentroß,Chantal Krägenow, M.-Elli Neuhausen, DanielSchäfer, Lauren Schlüter und Lisa Reimersbegann am 07.08.20<strong>13</strong> ihre <strong>Schul</strong>zeitim SuTz.Gleich nach Ende der Sommerferien wurdensie und ihre Familien in der Pausenhallevon allen neuen Mitschülern, Lehrernund Betreuern herzlich mit Sonnenblumenbegrüßt. Darüber hinaus gab es einen be-Seit Juli 20<strong>13</strong> hat das NEZ eine neue Chefärztin. Dr. Sarah von Spiczakleitet zusammen mit Prof. Dr. Ulrich Stephani, Direktor der Klinikfür Neuropädiatrie des UKSH (Campus Kiel), das NorddeutscheEpilepsiezentrum für Kinder und Jugendliche.sonderen Leckerbissen: Eine Gruppe bühnenbegeisterterSchüler präsentierte den„Froschkönig“ als Puppentheater. Herrlich!Neue Ärztliche Leiterin im NEZ: Dr. Sarah vonSpiczakFrau Dr. von Spiczak hat ihr Medizinstudium nach Stationen in Göttingen,London und Oldenburg im Oktober 2005 abgeschlossenund war seit 2006 als Assistenzärztin in der Klinik für Neuropädiatrieund in der Kinderklinik des UKSH beschäftigt. Dort schloss sieauch ihre Facharztausbildung ab.In dieser Zeit konnte sie viele praktische Erfahrungen in der Betreuungund Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Epilepsien sammeln und hatDr. med. Sarah von Spiczakauch mehrfach Ausbildungsphasen im NEZ absolviert, so dass sie mit der Klinik vertrautund auch den meisten Mitarbeitern schon gut bekannt ist.Neben der klinischen Arbeit engagiert sich Dr. Sarah von Spiczak wissenschaftlich besondersin der Arbeitsgruppe Pädiatrische Epilepsiegenetik der Klinik für Neuropädiatrie. DerenAugenmerk gilt der Erforschung genetischer Ursachen von Epilepsien im Kindesalter.Zusammen mit dem gesamten Team des Norddeutschen Epilepsiezentrums möchte dieneue ärztliche Leiterin dessen erfolgreiche Arbeit der vergangenen 40 Jahre fortsetzenund dafür sorgen, dass neue Entwicklungen und Erkenntnisse in der Epileptologie dieBetreuung und Behandlung unserer Patienten ständig verbessern.Wir wünschen Frau Dr. von Spiczak sehr viel Erfolg für ihre neue Aufgabe!Unsere neuen Schüler!Die SuTz-ElfFußball für FührerscheinMaximilian Osthoer, <strong>Schul</strong>sprecher des Landesförderzentrums körperliche und motorischeEntwicklung, ist 17 Jahre alt und hat wie alle jungen Leute in seinem Alter eine ganzeMenge vor. Zunächst einmal geht es um den Realschulabschluss und dann sollen Abiturund Studium folgen. Maximilian wohnt im Internat, möchte aber auch größere Mobilitäterreichen und träumt von Führerschein und Auto.Als Tungendorfer ist er natürlich mit der Neumünsteraner Sportszene eng verwoben. DieseAllianz wird nachhaltig gestärkt durch Ingo Sellmer, Bereichsleiter im SuTz, der auchden Vorsitz des Neumünsteraner Sportvereins Blau-Weiß-Wittorf managt. Nachdem ervon Maximilians Träumen gehört hatte, organisierte er ein großes Benefiz-Fußballturnier,um deren Realisierungschancen zu erhöhen.Am 15.06.20<strong>13</strong> trafen auf dem Sportplatz des TSV Gadeland 23 Fußball-Teams aufeinander,davon 8 Jugendmannschaften. Alle trotzten zusammen mit den zahlreichen Zuschauerndem durchwachsenen Wetter und lieferten sich spannende Ballwettkämpfe. Mit denStartgeldern kamen rund 4000 € für Maximilian zusammen. Einige Firmen rüsteten ihnzusätzlich mit Sachspenden aus. Dank des Geldbetrages steht der Finanzierung von MaximiliansFahrerlaubnis und dem nötigen behindertengerechten Umbau eines Autos nichtsmehr im Weg.Besonders beeindruckend war der Turniereinsatz der neu gegründeten Betriebsfußballmannschaftdes <strong>DRK</strong>-<strong>Schul</strong>- und Therapiezentrums. In 3 Monaten hatten sich die 11 Spielerintensiv vorbereitet, denn für Maximilian zu spielen war natürlich „Ehrensache“. Angefeuertwurden sie durch zahlreiche mitgereiste Fans (Kollegen und Bewohner des SuTz)und belegten dann auch einen guten 8. Platz in der Gesamtwertung.Die Siegerehrung wurde übrigens von der ebenfalls aus Neumünster stammenden undim SuTz wohlbekannten Kirsten Bruhn, Botschafterin des <strong>DRK</strong>-Landesverbandes Schleswig-Holstein,vorgenommen. Es war für alle Beteiligten eine sehr gelungene Aktion!!!6


Der Rolli-Parcours ist nicht zu unterschätzen!Rekordverdächtig: Rot-Kreuz-Tag 20<strong>13</strong> in KielIn der Kieler Woche erwartet man alljährlichSchmuddelwetter. Das hat Tradition.Dass aber der Himmel seine Schleusenauch Ende Mai in unvorstellbarem Ausmaßöffnen kann, war eine neue Erfahrung fürOrganisatoren und Helfer des Rot-Kreuz-Tages20<strong>13</strong> in Kiel. Die Großveranstaltung, dieder <strong>DRK</strong>-Landesverband Schleswig-Holsteinzum 150. Jubiläum des Roten Kreuzesam 25.05.20<strong>13</strong> in der Kieler Innenstadt ausrichtete,war eine sehr feuchte, aber auchsehr fröhliche Aktion.Natürlich war dabei auch das SuTz präsent.Und da wir ja Experten für das „Leben mitschweren körperlichen Behinderungen“sind, wurden unsere Aktivitäten davon geprägt.heftigen Regengüsse das Absolvieren desParcours nicht gerade einfach machten,konnte der Pavillon des <strong>DRK</strong>-<strong>Schul</strong>- undTherapiezentrums hohe Besucherzahlenverzeichnen. Viele Menschen wollten gerneinmal selbst ausprobieren und „erfahren“,welche Hürden Rolli-Fahrer nehmen müssen.Darüber hinaus hatten Kai Hauschild undAlexander Kada in ihren Elektrorollstühlenmobil gemacht und waren, unterstützt vonNils Röttger und Eva-Theresa Skopnik, aufdem gesamten Veranstaltungsgelände unterwegs,um fotografische Eindrücke desTages einzufangen, die in einem Kalenderveröffentlicht werden sollen.7Andre Bahn, Melanie Henningsen, Erik Istel,Olaf Freudenthal, Katja Freudenthal, ElisabethPetersen, Jolanta Horn und ReginaFischer hatten einen Rollstuhlparcours mittenauf dem Rathausmarkt aufgebaut und<strong>13</strong> verschiedene Rollstühle dabei, um Kindernund Erwachsenen den passenden Untersatzfür eine Hindernisbahn der besonderenArt bieten zu können. Obwohl dieZunächst aber trafen sich viele, die Regenund Spaß im Mai geteilt hatten, am17.08.20<strong>13</strong> zu einer „Nachlese“ auf einemgroßen Grillfest, zu dem der <strong>DRK</strong>-LandesverbandSchleswig-Holstein alle Helfer aufdas Gelände des Hilfszuges eingeladenhatte. Für auch im August mögliche Regengüssewaren hier auf jeden Fall ausreichendeUnterstellmöglichkeiten vorhanden…Design by www.janine-kolbig.de

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