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chillgreen-Magazin 02/2012 - joergplaner.de

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B u n d e s v e r b a n d<strong>de</strong>r daran montierten Pedalkurbel“.Rehagel beschränkt sich bei <strong>de</strong>rMontage und Reparatur daher nachMöglichkeit auf Anbieter von hochwertigenTeilen. Diese können in <strong>de</strong>r Regelin ihre Einzelkomponenten zerlegt undbei Defekt nachbestellt wer<strong>de</strong>n. „Meisthaben solche Teile aber eine so hoheLebensdauer, dass eine Reparatur garnicht o<strong>de</strong>r nur selten nötig wird“, weißRehagel aus Erfahrung.Ein weiterer wichtiger Aspekt für dieNachhaltigkeit eines Fahrra<strong>de</strong>s ist fürRehagel die verarbeitete Technik. Essollte nur so viel Technik verarbeitetwer<strong>de</strong>n, wie wirklich notwendig ist.Fahrrä<strong>de</strong>r sind in <strong>de</strong>r Ausstattung oftüberdimensioniert. So sind beispielsweise„10 o<strong>de</strong>r 11 Gänge hinten für diemeisten Fahrradmo<strong>de</strong>lle überflüssig“,sagt Rehagel. In <strong>de</strong>r Praxis zeigesich sehr häufig, dass nur die Hälfte<strong>de</strong>r Gänge wirklich genutztwird. Unter ökologischen wiepraktischen Gesichtspunktengilt für ihn daher <strong>de</strong>r Grundsatz:Lieber weniger, dafür aberhochwertig.Es muss auch nicht immer einRahmen aus Aluminium sein.„Es ist ein Fehlglaube“, sagt <strong>de</strong>rstudierte Maschinenbauingenieur,„dass man nur mit Aluminiumleichte Fahrrä<strong>de</strong>r bauen kann. MitStahl ist dies ebenso gut möglich“. Aluminiumist zwar insgesamt leichter alsStahl, dafür aber auch weicher. Damitdie gleiche Stabilität erreicht wird,müssen Rahmenteile aus Alu daher mitvergleichsweise mehr Material hergestelltwer<strong>de</strong>n, was das Gewicht <strong>de</strong>sRa<strong>de</strong>s dann insgesamt wie<strong>de</strong>r erhöht.„Der Vorteil von Stahl ist, dass <strong>de</strong>ssenHerstellungsprozess wesentlich wenigerenergieaufwändig, sowie ökologischund sozial unproblematischer ist als<strong>de</strong>r von Aluminium.“, erklärt Rehagel.So muss Bauxit, das Ausgangsmaterialfür die Aluminiumherstellung, vom Ort<strong>de</strong>s Abbaus (Hauptexportlän<strong>de</strong>r sindAustralien, China und Brasilien) vieletausend Kilometer zum Verarbeitertransportiert wer<strong>de</strong>n. Die Arbeitsbedingungenund Löhne in einigen dieserExportlän<strong>de</strong>r sind, Berichten von Menschenrechtsorganisationenzufolge, allesan<strong>de</strong>re als gut. Und schließlich wirdsehr viel Energie für die Aluminiumherstellungaufgewen<strong>de</strong>t.Nachhaltigkeit an Fahrrä<strong>de</strong>rn kannaber nicht nur am Rahmen son<strong>de</strong>rnan nahezu allen Teilen umgesetztwer<strong>de</strong>n. So sollten LED-Lampen mittlerweileStandard bei hochwertigenRä<strong>de</strong>rn sein. Diese Lampen zeichnensich durch eine gute Energieeffizienzund eine extrem hohe Lichtausbeuteaus. Statt Kunststoff kann für <strong>de</strong>n Sattelnatürliches Le<strong>de</strong>r verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.Solch ein Le<strong>de</strong>rsattel hält meist ein Lebenlang und dünstet auch wesentlichweniger Schadstoffe aus als einer, <strong>de</strong>raus synthetischen Werkstoffen produziertwur<strong>de</strong>. Gleiches gilt für die Griffe:Hier ist zum Beispiel Griffen aus umweltfreundlichemKork <strong>de</strong>r Vorzug zugeben.„Was die meisten Kun<strong>de</strong>n vom Kaufeines nachhaltigen Fahrra<strong>de</strong>s abhält,ist <strong>de</strong>r Preis“, so Rehagel. Ein solchesFahrrad ist etwa zwei- bis viermal soteuer wie ein Rad von <strong>de</strong>r Stange. Dafürhält es aber auch ein Vielfacheslänger. Nicht selten kann man so einFahrrad sogar noch vererben. Außer<strong>de</strong>merhält <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> ein wartungsarmesund zuverlässiges Rad. „FürFahrer die tagtäglich auf das Radangewiesen sind, ein sehr wichtigerAspekt“, sagt Rehagel, <strong>de</strong>ssen Kun<strong>de</strong>nstammzu über 50 Prozent aus Vielfahrernbesteht. Sollte es <strong>de</strong>nnoch malzu Defekten am Rad kommen, kannman die Teile meist für nicht allzu vielGeld wie<strong>de</strong>r reparieren lassen. „Langfristig“,so bestätigt Rehagel, „rechnetsich daher <strong>de</strong>r hohe Anschaffungspreisfür ein nachhaltiges Fahrrad.“Jörg PlanerISSN 1435-3547 • A12 114konkretwww.verbraucher.orgVerbraucherT h e m e n h e f t d e r V E R B R A U C H E R I N I T I A T I V E e . V .RadtypenWelches Radfür wen?RatgeberAusstattung & KaufZubehörUnterwegs mitGepäck und KindWirkungenGut für dieGesundheitUnterwegsIm Straßenverkehrund auf ReisenDie VerbraucherI n i t i a t i v e e . V .5=3FünfBroschürenbestellen, dreibezahlen!Rad fahrenMobilität │ Apr-Jun <strong>2012</strong> │ <strong>chillgreen</strong> │ 17BuchTippRad fahrenThemenheft <strong>de</strong>r VERBRAUCHER INITIATIVE e. V.Verbraucher konkret, 2009,24 Seiten,2,50 Euro,bestellbar per Internet unterwww.verbraucher.org.Fotos: © J. Rehagel

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