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Anlage - Gemeinde Weßling

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Ein stiller Steg am<strong>Weßling</strong>er See:Während die Seitevis-à-vis von derheißen Nachmittagssonnebeschienen wird,findet man hier amWestufer noch genugschattige Plätzchenzum Entspannen.


Wenn die untergehendeSonne die Landschaftweichzeichnet, ist dieStimmung am Wörthseebesonders lauschig.9Hier hat man mit dernatürlichen Schönheit derLandschaft das bestegemacht, was man mit ihrmachen konnte: man hat siein Ruhe gelassen.9


Oben: An der Uferpromenadestolpert man über die Skulpturendes <strong>Weßling</strong>er KünstlersManfred Schneider.Links: Im Café am See in<strong>Weßling</strong> macht Tobias Aenishänslinseine köstlichenErdbeertorten.Zu den alten Bräuchen, die die Aumillers mit frischemLeben erfüllen, zählt auch das Schuhplattln, zu dem mansich an jedem zweiten Mittwoch im Vereinslokal nebendem Feuerwehrhaus trifft. Wer von einem Pokal beimBayerischen Löwen träumt – bei der inoffiziellen Schuhplattler-WM–, holt sich hier den Feinschliff. „Die Preisrichterschauen auf jedes Detail“, erklärt Aumiller undzählt ein paar der wichtigsten Regeln auf:„Der Schlag muss g’scheit knallen, der Takt muss passen,das G’wand muss sitzen, beim Dirndldrahen darf derKreis nicht übertreten werden …“Ein älterer Trachtler mischt sich ein: „… und am Schlussmuss ma aufpassen, dass man nicht die Partnerin vergisstund womöglich mit einer falschen heimgeht.“Das Ungeheuer vom WeSSlinger SeeVom Vereinshaus der Trachtler sind es nur ein paar Schrittebis zum Wörthsee. Nicht einmal hier, an einem derschönsten Badeplätze am Wörthsee, ist die Liegewieseüberfüllt. Die Wasserratten verteilen sich auch an ganzheißen Tagen angenehm auf die vielen privaten undöffentlichen Strände an den drei kleinen Seen. Drüben inWalchstadt sonnen sich die Einheimischen am liebsten amBadeplatz an der Oberen Seestraße. Am <strong>Weßling</strong>er Seetrifft man sich unter der Woche auf der Badewiese an derSeestraße, am Pilsensee im Strandbad.Zu Kaffee und Torte geht man vor oder nach dem Badenhinüber ins <strong>Weßling</strong>er Café am See. Hier hat auch das ➻132 Servus


Bei den D’Donarbichlern aus Steinebach, einerder örtlichen Brauchtumsgruppen, fühlen sichTrachtler aus vier Generationen wohl.In der alten Handwerkstatt von AndreasHuber entstehen Kunstwerke aus einemWerkstoff, dem man normal nur wenigAnmut zutraut: aus Beton.Servus 133


Morgenstimmung amPilsensee. Von diesemSteg gleich neben demSeefelder Fischereivereinrudern die Fischer kurznach Sonnenaufganghinaus aufs dunstverhangeneGewässer.


geheime Wahrzeichen des <strong>Weßling</strong>er Sees sein Revier,das Seeungeheuer Weßli – ein gutmütig dreinblickendesUngetüm aus Metall und Glas, das direkt vor der Terrassein den Wellen schaukelt. Bei Sonnenschein spiegeln sich inden bunten Glasfliesen die erdbeertortenbalancierendenKellnerinnen des Cafés, und manchmal blitzt darin auchein prächtiger weißer Schnauzbart auf.Dieser Schnauzbart gehört zu Manfred Schneider, dererstens Stammgast im Café ist, zweitens Schöpfer des Weß liund drittens selber ein urbayerisches Gesamtkunstwerk:gelernter Architekt, leidenschaftlicher Bildhauer, neuerdingsKinderbuchautor, ein Original mit goldenem Herzenund treffsicherem Humor. Von seinen Skulpturen, die überallam <strong>Weßling</strong>er See auf den Wegkreuzungen und Uferpromenadenaufgestellt sind, kann er stundenlang erzählen.Er verarbeitet dafür fast immer Material, das er irgendwoin der Gegend gesammelt hat: „Einen bizarr geformtenBaumstamm, den die Ammer angeschwemmt hat, ein paarGlasscherben oder ein verbogenes Metallteil.“Manfred Schneider ist aber nicht nur als Künstler einelokale Berühmtheit, sondern auch als Spitzensportler imRuhestand. Mit seinem lokalen Amateur-Eishockeyvereinhat er damals als Jugendlicher sogar die Bundesliga aufgemischt.„Bei den Siegesfeiern“, erzählt Tobias Aenishänslin,der heutige Cafébesitzer, „hat mein Vater immer Angstgehabt, dass das Haus einstürzt.“Manfred Schneider beschwichtigt: Stützpfeiler musstenim Gastraum nur ein einziges Mal aufgestellt werden.„Wir waren damals berüchtigt“, erzählt er nicht ohneStolz, „denn was wir beim Spielen nicht hingekriegt haben,haben wir beim Raufen geschafft.“„Hundskrippeln warn mia scho“, sagt der LüftlmalerWenn es zu warm zum Eishockeyspielen und zu kühl zumBaden ist, sollte man sich ein wenig Zeit für die Sehenswürdigkeitenrund um die drei kleinen Seen nehmen.Ja, natürlich auch für die imposanten wie das SchlossSeefeld oder die 340 Jahre alte Eichenallee zwischen Seefeldund <strong>Weßling</strong>. Vor allem aber für die, die man erst aufden zweiten Blick bemerkt. Für die Lüftlmalereien zumBeispiel, diese detailverliebten Wandgemälde, die hierKirchen und Privathäuser, Amtsgebäude und Bauernhöfeschmücken.Gemalt hat sie fast alle Helmut Schwarz, der letzteLüftlmaler der Region. Er lebt in Hechendorf in einemHaus, das er mit biblischen und historischen Motiven inein wahres Schmuckstück verwandelt hat.„Ich hab das Malen schon als Kind gerngehabt“, er zählter und erinnert sich: „In der Volksschule haben wir ➻Oben: Der LüftlmalerHelmut Schwarz hat nebenvielen anderen Gebäudenauch sein eigenes Haus inHechendorf in ein Schmuckstückverwandelt.Rechts: Beim „Alten Wirt“ein paar Gassen weiterstärkt man sich seit 1812 mitr egionalen Spezialitäten.Auf seinen Starnbergerseesaibling ist HausherrYork Oeltzschnerbesonders stolz.Servus 135


Unterwegs mit Uli Singer, Autorin und TheaterdirektorinDas Paradies ums EckSommerfrische an den kleinen Perlen im Fünfseenland.„Zuag’hört und aufg’schriem“ – so heißt die Anekdotensammlung,mit der Uli Singer den Bewohnerndes Fünfseenlandes ein Denkmal setzte. Dabei hatdie 67-Jährige selber genug erlebt, um Bücher zufüllen: Sie gründete und leitete mehrere Kleinkunstbühnenin der Region, entdeckte Hans Söllner undkoordiniert die Auftritte regionaler Künstler wieDoktor SchiWaGu (ein Rocktrio, das aus den Bürgermeisternvon Seefeld, Herrsching und Gilchingbesteht) und Tiger Willi (ein Liedermacher, der, soeine Konzertkritik, „die Lücke zwischen Karl Valentinund Georg Ringsgwandl füllt“). Zwischendurchzeigte uns Uli Singer, was man – außer einem Konzertihrer Schützlinge – in der Region nicht versäumensollte.1. Wohltemperiertes BadevergnügenIn einem der wärmsten Seen Oberbayerns, demWörthsee, kann man an vielen Stellen planschen.Der traditionellste Ort aber ist das StrandbadFleischmann: Anfang der Dreißigerjahre war esdas größte Strandbad Süddeutschlands, weithinberühmt durch die erste Wasserrutsche des Lan -des – ein zehn Meter hoher Besuchermagnet, derextra per Schiff aus den USA importiert wurde.Im Augustiner am Wörthsee, dem bekannten Hotelrestaurant am Ufer, trifft man sich danach zuSchweinsbraten oder Ochsenbrust oder zum legendärenWeißwurstessen an ausgewählten Terminen.Strandbad Fleischmann/Augustiner am Wörthsee,Seepromenade 1, 82237 Steinebach,Tel.: 08153/99 03 66,www.augustiner-am-woerthsee.de2. Zu Besuch bei Grafs„Der Graf“ ist in der Region noch immer eine Respektsperson,sein Schloss Seefeld die touristischeHauptattraktion. Im öffentlich zugänglichen Teil desbis zu 800 Jahre alten Prachtbaus sind heute Gaststättenund Kunsthandwerksbetriebe untergebracht– darunter ein Schreiner, ein Goldschmied, eineUhrenmanufaktur und eine Vergolderin. Der Privatbereichist im Besitz der Familie zu Toerring-Jettenbach,die die bayerische Geschichte seit dem Mittelaltergeprägt hat.Schloss Seefeld, Graf-Toerring-Straße 11, 82229 Seefeld,www.schloss-seefeld.de3. Besinnliche Sünden-DeponieIm Grünsinker Kircherl wird jedes Jahr am letztenSonntag im Juli das Grünsinker Ablassfest gefeiert.Der Brauch geht auf eine alte Sage zurück: Ein Jä -ger soll sich 1740 im Wald verirrt und zur JungfrauMaria gebetet haben, damit sie ihm den Weg zurgrünen Senke, einer Waldlichtung, leiten möge. SeinGebet wurde erhört, er fand den richtigen Pfad –und sich dort wieder zurecht. Zum Dank stellte erein Marienbild in einen hohlen Birnbaum, was sichschnell herumsprach. Der Baum wurde zur Pilgerstätte,nach zahlreichen angeblichen Wunder-heilungen versprach die Amtskirche den Pilgernsogar kompletten Sündenablass.Wallfahrtskapelle Maria Hilf, Ortsteil Grünsink,82234 <strong>Weßling</strong>, pg.wessling@bistum-augsburg.de4. Da lachen die HühnerRegionale Produkte kauft man in der ganzen Gegendam liebsten direkt vom Bauern – so zum Beispielauch im kleinen Hofladen der Familie Haas.Das Angebot reicht von Nudeln aus den Eiern derhauseigenen glücklichen Hühner, die gleich hintermLaden herumlaufen, über Milch von den Haas’schenKühen, Eierlikör, Bärlauch- und Walnussschnaps,Honigwein und Honigessig bis zu Aprikosenmarmelade,jeder Menge Fruchtsäften und dem Zwetschgenwasser.Hofladen Haas, Perchtinger Straße 7, 82229 Unering,Tel.: 08153/12 20, www.hofladen-haas.de5. Sympathischer BetonschädelDas Schöne am Land ist ja eigentlich, dass hiernicht alles zubetoniert ist. Eine Ausnahme bildet dieWerkstatt von Andreas Huber: Er gießt in der altenSchmiede seines Großvaters Kunstwerke aus Beton– vom handlichen Mitbringsel bis zur komplettenKücheneinrichtung.Handwerkstatt, Dorfstraße 9, 82237 Wörthsee,Tel.: 08153/98 76 07, www.handwerkstatt.netillustration: andreas posselt136 Servus

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