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12DREI FRAGENDREI ANTWORTENIn diesem Jahr scheint bei den Banken ein wenig Ruheeingekehrt zu sein. Zu den wichtigsten Entwicklungenhaben wir nachgefragt.Drei Fragenan…Dr. Martin Lück ist Europavolkswirtder UBS Deutschland AG.Die Lehman-Pleite ist jetzt gut fünf Jahre her. DieBanken und die Bankenaufsicht haben zahlreicheMaßnahmen ergriffen, die die Wiederholung vonderartigen Krisen verhindern sollen. Welche Maßnahmeist aus Ihrer Sicht die wirkungsvollste?Die wirkungsvollste Maßnahme ist gleichzeitigdie schmerzhafteste aus gesamtwirtschaftlicherSicht, nämlich das ‚Deleveraging‘, also die Bilanzverkürzungder Banken. Dadurch wurden Risikoaktivaabgebaut, im gleichen Zugesank aber auch aber die Bereitschaft,„Die Einigung auf die EZB Kredite zu gewähren. Die Bankenals Bankenaufseher und die sind heute gesünder als 2008, dieAnkündigung der umfassenden Relationen zwischen Aktiva und Kapitalhaben sich verbessert, aber inPrüfung der entsprechendenBanken sind ein großer Schritt einigen Ländern sind die Banken immernoch nicht bereit, neue Kreditevoran...“zu vergeben, etwa an mittelständischeUnternehmen. Somit dämpftdie Gesundung des Bankensektors nach wie vordie wirtschaftliche Erholung in Europa.Das Jahr 2013 hat im Vergleich zu den vorangegangenenvier Jahren bisher keine neuen Krisenzeichenhervorgebracht. Auf der anderen Seite gibtes vielleicht manche positiven Entwicklungen, dieweniger stark Beachtung finden. Was wäre in diesemSinn für 2013 positiv hervorzuheben?Positiv hervorzuheben ist, dass die Bankensich um die weitergehende Verbesserung ihrerKapitalposition bemühen, auch wenn diesnicht konkret durch regulatorische Anforderungenerzwungen ist. Es ist ein gutes Zeichen, wenn Bankenetwa günstige Marktphasen nutzen, um Eigenkapitalzu platzieren. Dies zeigt, dass Solidität, imSinne von attraktiver Ausstattung mit Kernkapital,inzwischen aus Sicht der Banken ein wichtigerWettbewerbsvorteil ist. Darüber hinaus ist die positiveEntwicklung des regulatorischen Umfeldes imJahr 2013 zu nennen. Die Einigung auf die EZB alsBankenaufseher und die Ankündigung der umfassendenPrüfung der entsprechenden Banken sindein großer Schritt voran auf dem Weg RichtungBankenunion, und damit ein wichtiger Schritt fürEuropa.In der EU sind die Eckpunkte der Bankenunionjetzt im Grundsatz festgelegt worden. Erwarten Sieaufgrund der diversen Maßnahmen konkrete Auswirkungenauf die Wettbewerbssituation auf demheimischen Markt, und wenn ja welche?Die von der EZB angekündigte umfassendeBankenprüfung, bei der ab November 2013124 Bankengruppen in der Eurozone nach einheitlichenRegeln geprüft werden, wird zwangsläufigauch die Wettbewerbssituation in den nationalenBankenmärkten beeinflussen. Das liegt daran, dassBanken unterschiedliche Geschäftsschwerpunktehaben und damit von einer verschärften Aufsichtasymmetrisch betroffen werden. Allerdings sinddie Auswirkungen derart asymmetrischer Wettbewerbseffektein Deutschland geringer als in derEurozone insgesamt, weil die von der umfassendenEZB-Prüfung erfassten deutschen Institutenur rund 65% der Bilanzsumme aller deutschenBanken ausmachen. Im Durchschnitt der Eurozoneinsgesamt liegt dieser Anteil wesentlich höher, beirund 85%.BEST OF BANKING 01 | 2013 · DAS MAGAZIN AUS DER FINANZWELT