1. Dezember 2013Ostschweiz am SonntagIdee und Medienberatung: <strong>Medienservice</strong> <strong>Roland</strong> <strong>Gojo</strong> - Publicitas GmbH Vorarlberg,Projektleitung: Andrea Matt, BA, Bregenz, www.gojo.atBlum beschäftigt in Vorarlberg mehr als 4500 Mitarbeiter. Reine Lohnkosten sind für Blum kein Argument, mit der Produktion abzuwandern.Die Seilbahnen von Doppelmayr sind überwiegend in alpinem Terrain zu finden. Aber auch in grWeltmarken mit BodenhaftVorarlberg zählt zu den dynamischsten Wirtschaftsregionen Mitteleuropas, Weltmarktführer geben sich hier dieDen erfolgreichen Wandel von der Textil- zur Metallindustrie verdankt das Land Innovationstreibern wie Blum unFLORIAN DÜNSERDie Industrie geniesst amWirtschaftsstandort Vorarlberghistorisch gewachseneinen übergeordnetenStellenwert. Bereits zu Zeitender Habsburgermonarchie zähltedas kleine Vorarlberg zu den amstärksten industrialisierten RegionenÖsterreich-Ungarns. Eine Entwicklung,die sich – freilich untergeänderten Vorzeichen – bis ins«Unsere Innovationskraftist die besteAbsicherung für dieZukunft»Gerhard E.BlumGeschäftsführer Julius Blum GmbH21. Jahrhundert fortgesetzt hat. Daswestlichste Bundesland Österreichsist eine der exportstärksten Regionendes Landes, Güter im Wert von 8,3Milliarden Euro werden jährlich indie Welt verschickt. Zum Vergleich:Die gemessen an der Einwohnerzahlknapp fünfmal so grosse MetropoleWien exportiert im gleichen ZeitraumWaren imWert von 18,3 MilliardenEuro. Ein Umstand, der dergrossen Flexibilität der Vorarlbergergeschuldet ist. Wareseinst die Textilindustrie,die den florierenden Wirtschaftsstandortweit über die Grenzenbekannt machte, ist es im Jahre2013 der erfolgreich vollzogene Wandelzur Metallbranche, die in der als«Ländle» bezeichneten Region gleichmehrere Weltmarktführer ihres Metiershervorbrachte. Zwei der grössten,oft als «Hidden Champions» bezeichnetenVertreter der VorarlbergerMetallindustrie: Blum und Doppelmayr.Zusammen bieten sie rund5500 Menschen im Rheintal Arbeit.Und Standortfragen werden bei beiden– trotz oder gerade aufgrundihrer internationalen Ausrichtung –keine geführt.Konzentration auf engsten RaumGerhard E.Blum leitet die JuliusBlum GmbH zusammen mit seinemBruder Herbert in zweiter Generation.Knapp 6000 Mitarbeiter weltweitproduzieren Scharnier-, Klappen-,Box- und Führungssysteme fürMöbel in mehr als 100 Ländern.Ein grosser Teil der produziertenWaren stammt aus der Heimatgemeindedes Firmengründers JuliusBlum in Höchst. Im beschaulichen8000-Seelen-Dorf direkt über derGrenze bei St.Margrethen stehendrei Produktionswerke, vier weitereWerke sind mit maximal zehn KilometerEntfernung in unmittelbarerSchlagdistanz. Warum sich Blum aufso einen engen Raum konzentriert?In Vorarlberg seien gute Fachkräfte,eine entsprechende Infrastrukturund sichere rechtliche Rahmenbedingungenvorzufinden. Faktoren,die für das Familienunternehmen inder täglichen Arbeit eine übergeordneteRolle spielen. Auch wenn derBlick weit über den sprichwörtlichenTellerrand gerichtet ist. «Internationalisierungist ein Grundpfeiler unsererstrategischen Ausrichtung», erklärtGeschäftsführer Gerhard E.Blum. «Und durch eine gute Marktstreuungkönnen wir unser Risikoreduzieren.» Einen Vorteil, den Blumwährend der Wirtschaftskrise einzusetzenwusste: Somusste trotz einesUmsatzrückganges von zehn Prozentkein Personal abgebaut werden.Schwankungen gebliebenHeute stehen die Zeichen wiederauf Wachstum. 1,317 Milliarden Eurowurden im Geschäftsjahr 2012/13 erwirtschaftet–ein Plus von 4,4 Prozentim Vergleich <strong>zum</strong> Vorjahreszeitraum.Was sich durch die Zäsur derWirtschafts- und Finanzkrise veränderthat? «Vor allem die enormenSchwankungen bei den Auftragseingängen.Die sind mit der Krise gekommen– und geblieben», erklärtBlum. Der Faktor Qualität gewinnedadurch noch stärkeranBedeutung.Und mit hochwertigen Produktenkennt sich das Vorarlberger Traditionsunternehmenaus. Dem ThemaInnovation wird seit jeher grosse Bedeutungbeigemessen –vor allem fürAnwendungen in der Küche.Dortseidie Beanspruchung eines Möbelbeschlagsam grössten, erklärt GerhardE. Blum. Vier Prozent des Umsatzesfliessen jährlich in den Bereich Forschungund Entwicklung. Für Blum«die beste Absicherung für die Zukunft».Und das sind für die Beschläge-Expertennicht nur leere Worthülsen,sondern gelebter Alltag: Sowurde das Unternehmen vor wenigenMonaten für die eigene Möbel-Dämpfung «Blumotion» mit demeuropäischen Erfinderpreis ausgezeichnet–der grössten InnovationsehrungEuropas.Weg beibehaltenWo sieht Blum das Unternehmenin zehn Jahren?«Vorhersagen sind amallerschwersten, wenn sie die Zukunftbetreffen», hält sich der bodenständigeFirmenchef bedeckt. Und dochgibt er der nächsten Generation, diebereits im Unternehmen aktiv ist,einen bescheidenen Wunsch mit aufden Weg: «Ich hoffe, der eingeschlageneWegwirdbeibehalten.»Wirtschaftsstandort VorarlbergVorarlberg zählt zu einer der dynamischsten Regionen Österreichs. Der hohe Anteil anIndustriebetrieben macht das zur Schweiz angrenzende Bundesland zu einem Export-Meister.Rund 16000 Vorarlberger pendeln täglich in die Schweiz oder Liechtenstein.Quelle: Wirtschaftskammer Vorarlberg, Statistik Austria (Werte 2010 bis 2012)BeiDoppelmayr im nurzehn Kilometerentfernten Wolfurt sind diePrioritäten ganz ähnlich gesetzt.Wachstum hat man sich beimSeilbahn-Weltmarktführer auf dieFahnen geheftet. Und das nicht nurim alpinen Kerngeschäft, sondernvor allem dort, wo Seilbahnen bisdato eher selten zu finden sind:in Städten. «Wir orten im urbanenBereich ein sehr grosses Wachstumspotenzial»,ist der neue CEO derGruppe, Bernd Schedler, überzeugt.Und tatsächlich setzen immer mehrMetropolen auf das aus Skigebietenbekannte Fortbewegungsmittel.Warum? «Kein Stau, in Relationkostengünstig, Erschliessung einerzusätzlichen Verkehrsebene mit wenigPlatzbedarf», fasst Schedler dieVorteile zusammen.Vorteile, die man etwain London zu schätzen wusste.Dort wurde im vergangenen Jahrdie erste städtische Cable-Car-Bahn Englands eröffnet. Sie führtdirekt über die Themse, als Verbindungvon Greenwich mit den königlichenDocks. «Wir werden fast wöchentlichvon Städten kontaktiert,die eine solche Option andenkenund Informationen anfordern. DieSilhouette der Stadt der Zukunft wirdeine Seilbahn inkludieren», istSchedler überzeugt.In den Bergen zu HauseOhne das eigentlich erlernte Metierim alpinen Raum aus den Augenzu verlieren. Dort ist Doppelmayr zuHause, dort ist die Kompetenz inWolfurt gebündelt. Und dort soll sievor allem auch bleiben, wie Doppelmayrmit dem im nächsten Jahr startendenNeubau des Verwaltungshauptsitzesin Wolfurt untermauert.Bis zu 40 Millionen Euro werdenin den Neubau investiert. «Das HerzvbTUgllgdwsm«SeiBCklstfplMwtuUmi
Bilder: pdossen Städten gibt es Marktchancen.ungKlinkKlinke indie Hand.d Doppelmayr.vonoDoppelmayr schlägt in Vorarlberg,wir haben hier eine 120jährigeTradition», rstellt Schedler klar.Undndie in Vorarlberg kulturellgewachsenen Werte –partnerschaftlicherUmgang und Handschlagqualität–würden auch im Rest der Weltgut angenommen. «Das zieht sichdurch unser ganzes Unternehmen»,will der CEO betont wissen.Dass man in Vorarlberg als wachsendesinternationales Unternehmenaber nicht nur mit VorteilenDie Silhouette dertadt der Zukunft wirdine Seilbahnnkludieren»ernd SchedlerEO Doppelmayronfrontiert ist, auch das will Sched-nicht unerwähnt lassen. Der zuehendsgrösser werdende Fachkräfemangelin Mitteleuropa birgt auchür einen Branchenleader wie DopelmayrProbleme, werden doch al-ereine in Vorarlberg mehr als 1100iitarbeiter beschäftigt (2 300 welt-Das Rezept? «Wir binden poenzielleArbeitnehmer sehr früh anns –etwa durch Praktika», erklärter.eit).nd die Rechnung –einmal Doppelayr,immer Doppelmayr – gehtmmer öfter auch auf.Arbeitgeber Die Top 10Das sind –gemessen an der Mitarbeiterzahlin Vorarlberg –die zehn grösstenArbeitgeber der Wirtschaftsregion.Mit mehr als 4700 Mitarbeitern ansieben Standorten ist die Julius BlumGmbH mit Sitz in Höchst der grössteArbeitgeber in Vorarlberg. Das Unternehmenproduziert Möbelbeschläge(hauptsächlich für die Küche) undexportiert diese in 108 Länder derWelt. 2012/13 wurden 1,317 Mrd. Euroerwirtschaftet.Die Handelskette Spar Österreich istheute mit knapp 1600 Standorten undeinem Umsatz von 12,6 Mrd. Euro diegrösste Spar-Gesellschaft der Welt. InVorarlberg werden rund 3100 Mitarbeiterbeschäftigt. Der Konzern wird vomgebürtigen Vorarlberger Gerhard Drexelgeleitet.Der Konzern aus Dornbirn entwickeltinnovative Lichtlösungen überwiegendfür die Industrie. Von knapp 1900 Mitarbeiternin Vorarlberg und 5500 Mitarbeiternim Ausland werden jährlichrund 1,3 Mrd. Euro erwirtschaftet. DieZumtobel-Aktie notiert an der WienerBörse.Die österreichische Genossenschaftsbankist auch in Vorarlberg stark vertreten.Knapp 1600 Mitarbeiter werdenbeschäftigt. Die Bilanzsumme derRaiffeisenlandesbank Vorarlberg beliefsich 2012 auf 11,1 Mrd. Euro.Am Fertigungsstandort Nenzing werdenvon Liebherr auf 254000 QuadratmeternSchiffs-, Bohrinsel- undHafenkrane gefertigt. Die knapp 1700Mitarbeiter erwirtschafteten im vergangenenGeschäftsjahr 951 Millionen Euro–ein Plus von neun Prozent.Die regionale Energie-Gruppe ist zu100 Prozent im Besitz des Landes Vorarlberg.Rund 1400 Mitarbeiter werdenbeschäftigt, im Jahr 2012 wurden insgesamt125 Millionen Euro indie örtlicheInfrastruktur investiert. Mit demKopswerk II haben die Illwerke dasmodernste Pumpspeicherkraftwerk derWelt in Betrieb.Das Unternehmen mit Hauptsitz inWolfurt ist Weltmarktführer im Seilbahnbau.2014 sollen bis zu 50 MillionenEuro inden Neubau des Hauptsitzesinvestiert werden. Weltweit beschäftigtdas Unternehmen 2300 Mitarbeiterund erwirtschaftet rund630 Millionen Euro Umsatz.Das älteste und zugleich grösste privateTransport- und LogistikunternehmenÖsterreichs hat seinen Hauptsitzin Lauterach bei Bregenz. GebrüderWeiss ist weltweit an 158 Standortenvertreten und beschäftigt insgesamt5300 Mitarbeiter, davon knapp 1000in Vorarlberg.Die Luxus-Fashion-Marke Wolford isteiner der letzten verbliebenen Grossbetriebeder einst soflorierenden TextilbrancheVorarlbergs. Das auf hochwertigeStrumpfmode spezialisierteUnternehmen beschäftigt am Hauptsitzin der Landeshauptstadt rund 900 Mitarbeiter.Neben Blum ist mit Grass ein weitererHersteller von Möbelbeschlägen in derkleinen Gemeinde Höchst situiert. Rund900 Mitarbeiter arbeiten in unmittelbarerNachbarschaft <strong>zum</strong> grösstenKonkurrenten.Wolford Vonder Provinz indie Fashion-MetropolenFLORIAN DÜNSERElegant, hochwertig und sexy: Solassensich die Produkte der BregenzerFashion-Marke Wolfordamtreffendstenbeschreiben. Das vor allem aufStrumpfmode und Lingerie fokussierteUnternehmen fühlt sich in denMetropolen der Welt zu Hause, führtüber 260 eigene oder Partner-geführteBoutiquen und zählt 13 Tochtergesellschaftenzur Gruppe. Vor allemin Europa und in den USA geniesstWolford als Luxusmarke einen herausragendenRuf. Ein Ruf, an demnicht etwa in New York oder Mailandgefeilt wird. Hauptsitz der Fashion-Marke ist das beschauliche, knapp30 000 Einwohner starke Bregenz.«Hier liegen unsere Wurzeln», stelltVorstandsvorsitzender Holger Dahmenklar.«Wirsind in allen Metropolenvertreten. Unsere sehr gute internationaleVernetzung ermöglicht es,jederzeit mit den Leuten vor Ort inVerbindung zu sein.»Etwa über die digitalen Kanäle, diebei Wolford inden vergangenen Jahrenmassiv ausgebaut wurden. DasUnternehmen setzt starke Akzente inSachen Social Media, der Online-Shop ist laut Dahmen der mit Abstandam stärksten wachsende Vertriebskanal.«UnseredigitaleStrategiegeniesst intern eine sehr hohe Aufmerksamkeit»,betont der Vorsitzendedes an der Wiener Börse notiertenUnternehmens.Auch die Rücksendequoteder im Online-Shop bestelltenWare halte sich im Vergleich zu anderenFashion-Marken in Grenzen.«Unsere Produkte eignen sich idealfür diesen Vertriebsweg.Die Produktestretchen und formen, das wird vonunseren Kunden sehr gut akzeptiert»,erklärt Dahmen. Hat ein internationalausgerichtetes Unternehmen mitSitz in der Provinz Nachteile? «Wirkönnen das sehr gut managen, dasstellt für uns kein Problem dar. Wirfühlen uns am Standort Bregenz sehrwohl, vor allem aufgrund der hochqualifiziertenMannschaft und dendamit einhergehenden Innovationsmöglichkeiten»,lautet die klare AntwortdesVorstandsvorsitzenden. EineStrategie, die nicht für alle Textilbetriebein Vorarlberg aufgegangenist. Wolfordzählt zu einem der letztenverbliebenen, grossen Vertreter dereinstigen Textilhochburg Vorarlberg.Auch wenn das Produkt-Portfoliovon Wolford in den vergangenenJahrzehnten mit Lingerie, Swimwearund Ready-to-wear stark ausgeweitetwurde: Knapp 50 Prozent des Umsatzeswird weiterhin mit demStammgeschäft Legwearerwirtschaftet. EineAusweitung auf andereGeschäftsbereiche –etwa Mode für denMann – sei aktuellnicht geplant. «Wolfordist primär einefeminine Marke»,sagtDahmen. Aktuell seiman vielmehr darauffokussiert, die «Markestärkernach vorne zubringen». Einen <strong>zum</strong>indestkurzfristigenAbstecher in dieVerlustzone musstedabei in Kauf genommenwerden. Imabgelaufenen Geschäftsjahrkonntemit 156,6 MillionenEuro zwar ein leichtesUmsatzplus erwirtschaftetwerden– unterm Strichblieb jedoch einVerlust von 2,8 MillionenEuro. EineTalsohle, die bereitsim laufenden Geschäftsjahrüberwundenwerdensoll. «Wir habenalle Massnahmengesetzt,die unszu einemerfolgreichenUnternehmenfürdie Zukunftmachen»,betontDahmen.Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner wünschte sich die Schweizin der EU und freut sich über immer mehr Urlauber ausdem Nachbarland.Gerngesehene GästeCHRISTIAN ORTNEREs gibt so hohe Grenzgängerzahlenwie schon lange nicht mehr. MachtIhnen das Sorge? Facharbeiter sindüberall Mangelware.Markus Wallner: Das ist für uns einegewohnte Situation und daher keinGrund zur Sorge. Das war in der Geschichteimmer so. Aber natürlichgibt es Bereiche, wowir die Attraktivitätder Schweiz deutlich gespürthaben. Das war am stärksten bei derÄrzteschaft und im Pflegebereich,weniger bei den Facharbeitern.Es gab –dank des starken Frankens–noch nie einen so starkenAnsturm aus der Schweiz. Handel,Gastronomie und Hotellerie jubeln.Wallner: Man darf das nicht auf denstarken Franken reduzieren. Vielmehrschätzen die Gäste das qualitativhochwertige Angebot bei uns.Wie hoch ist der Anteil derSchweizer Gäste verglichen mitanderen Nationen?Wallner: Im Sommer machen nurDeutsche und Österreicher mehr Urlaubbei uns als Schweizer.ImWinterist die Schweiz gar schon auf Platz«Die Schweiz wärefür Vorarlberg einwichtiger Partnerin der EuropäischenUnion.»Markus WallnerLandeshauptmann von Vorarlbergzwei hinter Deutschland, noch vorden Österreichern. Wir hatten überdie letzten Jahre Wachstumsratenvon über zehn Prozent. Die Schweizersind gerngesehene Gäste, weil sievon ihrer Art sehr angenehm sindund auch länger bleiben als andere.Nicht so gutnachbarlich sind dieBeziehungen, wenn es um dieAtompolitik der Schweiz geht.Vorarlberg 45Idee und Medienberatung: <strong>Medienservice</strong> <strong>Roland</strong> <strong>Gojo</strong> - Publicitas GmbH Vorarlberg,Projektleitung: Andrea Matt, BA, Bregenz, www.gojo.atWallner: Wir haben eine klare Geschichtegegen die Atomkraft. Dasstört die Beziehungen aber nichtnachhaltig, weil wir schon zwischenEinzelinteressen und der Gesamtlageunterscheiden können.Vorarlberg geht gegen die Schweizsogar vor Gericht.Wallner: Wir wählen durchaus einehärtere Gangart. Wir anerkennenaber auch, dass die Schweiz Zeitbraucht, um die Strategie <strong>zum</strong> Ausstiegumzusetzen.Würden Sie sich die Schweiz alsMitglied der Europäischen Unionwünschen?Wallner: DieSchweiz wärefür uns einwichtiger Partner in der EU. Erstens,weil sie den Gedanken des Föderalismusinsich trägt und damit einemEuropa der Regionen sehr viel zugänglicherist als andere Regionen.Zweitens, weil sie eine starke Wirtschaftskraftist und damit viel einbringenkönnte. Aus unserer Sichtwäre esnur von Vorteil, wenn sichdie Schweiz noch stärker inRichtungEuropa bewegen würde. Aber das isteinzig und allein die Entscheidungdes Schweizer Souveräns.