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Naturfreund 2 - Naturfreunde Schweiz

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Natur erleben | lANDSCHAFT DES jAHRESlandschaft des jahres | Natur erlebenÜber Klimaerwärmung, Industrie, fremde Grundeln, Zuchtlachs und BioEine Prise «Alaska» nach Europa zurückholen?David Bittner, der weitum bekannte Alaska-Bären-Experte, setzt sich ein für eine Kombination von Wildnisund Kulturlandschaft – und zwar nicht allein im fernen Alaska sondern auch hier in der <strong>Schweiz</strong>, im KantonAargau. Die Rückkehr des Lachses in den Ober- und Hochrhein ist ihm ein entsprechendes Herzensanliegen.David Bittner arbeitet für die Sektion Jagd und Fischerei in der kantonalen Aargauer Verwaltung.Interview: Herbert Gruber<strong>Naturfreund</strong>: Ab dem Jahr 2020, so die Visionder Internationalen Kommission zum Schutzdes Rheins (IKSR), sollen die baulichen Hindernisseam Rhein für den Lachs passierbarsein. Werden wir in Basel also bald wiederLachse aus dem Rhein fischen können?David Bittner: Nein, so weitsind wir noch nicht. DieFischgängigkeit der Rhein-Schleusen und -Stauwehre istzentral, und daher ist 2020ein wichtiges Etappenziel.Aber wir müssen verstehen,dass 20 oder 30 aus demAtlantik nach Basel zurückkommendeLachse für dieEntwicklung einer sich selbsterhaltenden Population nichtausreichen. Da müssen wirvon mindestens 200 bis 300zurückkehrenden Tieren ausgehenkönnen. Ab wann wirwieder Lachs im Hochrheinfischen dürfen? Vielleicht im2040, um mal eine Jahrzahlzu nennen. Allerdings, derRhein ist, zumindest imaargauischen Abschnitt,durchaus ein artenreicherFluss – was in den letzten 20,30 Jahren nicht immer der Fall war. Dem Aletetwa geht es sehr gut, gegen Schaffhausen zuhaben wir gute Äschenbestände, häufig sindauch Schneider, Gründling und Rotauge. Wirdürfen heute für „unseren“ Rhein von mindestens30 Arten ausgehen, Bachforelle inbegriffen.Fotos: Christian Schmid, Herbert GruberDie Aufwendungen, die für die Fischgängigkeitunserer Anlagen im Rhein unternommenwerden, sind enorm. Anderseits ist infolge derKlimaerwärmung von steigenden Temperaturenauszugehen, davon werden auch hiesigeLaichgewässer kälteliebender Fischartenbetroffen sein. Ergo fragt manch einer: lohntsich der Aufwand? Driften Wunsch und Realitätnicht zu sehr auseinander? Ist es realistisch,ein Stück Alaska in unser dicht besiedeltes,hoch zivilisiertes Westeuropa zurückholenzu wollen?In dieser Frage steckt Resignation. Ich indesstehe auf der anderen Seite; auf jener, die eineKombination von Wildnis und Kulturlandschaftanstrebt. Und denken Sie daran: wennwir uns für den Lachs einsetzen, profitierendavon auch x-andere Arten. Der Lachs istnicht der einzige Wanderfisch! Also sind vonden heute noch existierenden Barrieren auchandere Fischarten betroffen. Und da dürfen wirdoch zur Kenntnis nehmen, dass diesbezüglichein Umdenken stattgefunden hat. Der Wertder Natur ist heute breit anerkannt – auch alsNaherholungsgebiet. Und was die steigendenTemperaturenund dieLaichgewässerbetrifft:gewiss, das istein Problem– und dies« Und denken Sie daran:wenn wir uns für den Lachseinsetzen, profitieren davonauch x-andere Arten. »drückt sich auch in den neu einwanderndenArten aus, aktuell etwa mit den nicht-heimischenSchwarzmeergrundeln, die via Rhein-Main-Donau-Kanal zu uns gekommen sind.Eng aneinandergedrängt, 20, 30 Tiere auf einenQuadratmeter, fressen sie sich durch den Laichanderer Arten, die räumen auf! Das beschäftigtuns. Und was die steigenden Temperaturen inunseren Gewässern betrifft: selbstverständlichwird dies von uns berücksichtigt. Wir setzennicht Lachse in Gewässer aus, von denen wirausgehen müssen, dass sie in 20, 30 Jahren fürden Lachs zu warm sein werden. Andererseitswird dieses Thema heute auch bei den Renaturierungenmiteinbezogen, etwa indem beiden Bächen für genügend Beschattung gesorgtwird. Nun, es sind ganz viele Aspekte, die eszu berücksichtigen gilt. Und in ganz vielendieser Bereiche sind wir halt noch am Lernen.Aber ich bin überzeugt: wir können vieles tun,national und international. Hier in der <strong>Schweiz</strong>weist das vor einem Jahr in Kraft getreteneneue Gewässerschutzgesetz in diese Richtung.Damit werden Gelder für weitere Sanierungenfrei. Allerdings: die Umsetzung der gesetzlichenVorgaben wird leider nicht von allen Kantonenmit der gleichen Entschiedenheit vorangetrieben!In der <strong>Schweiz</strong> können wir uns diese Investitionenin den Naturschutz offenbar leisten.Doch wir müssen uns eingestehen: die Güterproduzierende Industrie, die einst unsereGewässer belastet hat, die haben wir ausgelagert,in den Osten, nach Asien. Nun ist derDreck eben dort.Ja, das ist so. Und es ist eine schwierige Diskussion,und sie gehört gekoppelt mit der Entwicklungszusammenarbeitund der internationalenVerantwortlichkeit. Wo es kein Gesetz gibt, dasetwa das Ableiten von Quecksilber in den Flussverbietet, oder wo die Behörden zu schwachsind, um das Gesetz durchzusetzen, wird dieseben gemacht – auch wenn klar ist, dass derFluss dadurch verseucht wird. Wie gesagt, dieseProbleme sind enorm. Aber es bringt nichts,wenn wir uns dadurch davon abhalten lassen,an der Situation bei uns weiter zu arbeiten.Stichwort hormonaktive Substanzen, beispielsweisedie Antibaby-Pille: auch bei uns istdie Rede von Fischen, die darob ihre Fähigkeitzur Fortpflanzung verloren haben. Aufwelche Produkte sollten <strong>Naturfreund</strong>e daherverzichten?Die Frage um die zunehmendenMengen vonKleinststoffen stellt uns inder Tat vor neue Herausforderungen.So etwa werdenim Kanton Aargau viele deralten Kläranlagen aufgelöst und durch neue,grössere Anlagen ersetzt, die mit zusätzlichenFiltern versehen sind. Nun, ich mag diese Fragenicht an einem einzelnen Produkt aufhängen,aber ich meine, wir sollten uns bei Einkauf undKonsum generell der Verantwortung bewusstsein, die wir als Einzelne für die Natur haben.Neulich etwa habe ich gelesen, dass nirgendssonst auf der Welt mehr Operationen ausgeführtwerden als hier in der <strong>Schweiz</strong> – dassagt doch etwas über unser Verhalten aus.Das meine ich. Dass beispielsweise auch mehrNacht-Schlaf eine Alternative zu einer Tablettesein könnte …!David BittnerDer Biologe David Bittner (Jahrgang 1977) wurde im2010 für seine Forschungsarbeiten über die im Thunerseean Felchen beobachteten und bislang unerklärlichenDeformationen der Geschlechtsorgane mit demBerner Umweltforschungspreis ausgezeichnet. Mitseinen Büchern und DVD (unter anderen mit RichardTerry) hat er sich zudem vor allem als Bärenexperte einenNamen geschaffen. So widmete ihm das NaturhistorischeMuseum der Burgergemeinde Bern im Winter2010 die Sonderausstellung „David & Kodiak“. Sein im2007 realisierter Film „Unter Bären – Leben mit wildenGrizzlies in Alaska“ wurde sowohl vom <strong>Schweiz</strong>er wieauch vom Deutschen Fernsehen ausgestrahlt. Seit2010 leitet David Bittner zudem Exkursionen durchden Katmai Nationalpark in Alaska an, mit dem Fokusauf die dortigen Küstenbraunbären hg.« Quecksilber in den Fluss leiten?Wo die Behörden zu schwach sind,um das Gesetz durchzusetzen,wird das eben gemacht! »14<strong>Naturfreund</strong> 2 | 20132 | 2013 <strong>Naturfreund</strong> 15


Natur erleben | lANDSCHAFT DES jAHRESlandschaft des Jahres | unterwegsVerantwortungsvolle Fischer engagieren sich für „ihre“ Fische: also beteiligen auch sie sich am Lachsbesatz in „ihren“ Bächen“.« Berufsfischer bringen ihren Beifangin die Tierkadaverstelle, weilsich dafür kein Käufer findet. »Schauen wir uns die Fisch-Auslage im Lebensmittelgeschäftan. Welchen Fisch würden Siepersönlich nie kaufen?Zuchtlachs würde ich nicht kaufen! Weil Lachszuchteneinen massiv negativen Einfluss habenauf die noch existierenden Wildpopulationen.Lachszuchten sind ja meistens im Meer, undin diesen engen, wasserdurchlässigenund prallvollen Gehegen kommenallerhand Substanzen zumEinsatz, einmal geht’s umschnelles Wachstum, dannwieder um Krankheiten, Parasiten. Und dasalles findet im offenen Wasser statt. Kurzum,die negativen Auswirkungen auf frei lebendeLachse sind ernorm. Darum sage ich: entwederbin ich bereit, im Geschäft das vier- oderfünffache zu bezahlen – nämlich für Wildlachs,oder aber ich lasse die Finger davon! Dochüber-haupt: ich denke, vieles bei unseremFisch-Konsum ist eine Folge desMarketings. Die Forelle, derLachs: die stehen ganz oben.Auf der anderen Seitebringen Berufsfischer ihrenBeifang in die Tierkadaverstelle – weilsich dafür kein Käufer findet, weil der Marktnach den sogenannten Edelfischen verlangt.Und das müsste nicht sein! Denn auch ein imSee gefangener Weissfisch ein Bioprodukt ist!Mit anderen Worten: auch hier steckt noch vielPotential.10‘000 Lachse eingesetztDen Lachs zurück in den Rhein, zurück in die <strong>Schweiz</strong>bringen, respektive die Vision verwirklichen: dazu vonNöten ist die Fischgängigkeit der Kraftwerksanlagenund Schleusen (bis zum Meer), dazu von Nöten istaber auch – zumindest noch für einige Jahre – einBesatz mit Jungfischen. An entsprechenden Programmenbeteiligen sich die Kantone Basel-Stadt, Basel-Land und Aargau bereits seit mehreren Jahren. ImKanton Aargau hat – unter Leitung von David Bittner(siehe Interview) von der kantonalen Sektion für Jagdund Fischerei – am 23. Mai eine weitere derartigeBesatz-Aktion stattgefunden. Dabei wurden 10‘000Junglachse (drei Zentimeter lange Vorsömmerlingeaus einer Fischbrutanstalt im Elsass) in den Hochrheinzwischen Koblenz und Bad Zurzach sowie in Seitengewässerdes Rheins eingesetzt, u.a. in den Etzgerbachund in einen Seitenkanal des Klingnauer Stausees.Beim Besatz (im strömenden Regen) mitgeholfen hattenauch Fischer sowie Kinder aus Aargauer Schulklassen.Biologen rechnen mit 5 bis 10% Überlebenschancenvom Besatz bis zum ins Meer abwandernden 1 bis2 Jahren alten Junglachs, respektive Smolt. hg.ÜBER DEN RHEIN UND ZURÜCKMinikreuzfahrt ohne Sprit und StromEin paar Minuten abtauchen, aus der quirligen Stadt in die Ruhe auf dem Wasser, in der Obhut desFährimanns oder der Fährifrau: Im Herzen von Basel setzen seit über 150 Jahren Fussgängerfährenüber den Rhein und zurück. Für den Antrieb der gemächlichen Wasserfahrzeuge sorgt alleindie Strömung des Rheins.Mitte des 19. Jahrhunderts gibt es in Baseleinen einzigen Rheinübergang, dieStadtteile Klein- und Grossbasel sindallein durch die Mittlere Brücke miteinanderverbunden. Nachdem etliche Brückenprojekteins Wasser gefallen sind, hat Ratsherr JohannJacob Im Hof eine Idee: Auf einer Reise im Aargauischenhatte er in Koblenz gesehen, wie eineFähre die Fussgänger beförderte, von einemRheinufer zum anderen und wieder zurück.Die „fliegende Brücke“ hing an Stahlseilen undeine solche Einrichtung scheint dem Ratsherrnauch für Basel sehr geeignet zu sein.1848 stellt Im Hof dem Kanton Basel-Stadt denAntrag zur Installierung einer Passagierfähreüber den Rhein. Dabei geht es ihm nicht nurum den Personentransport. Der Ratsherr istebenfalls Präsident der Basler Künstlergesellschaftund diese ist knapp bei Kasse. Im HofText: Erika SchumacherFotos: Michael Buholzerhegt daher den Hintergedanken, mit dem Reinerlösaus dem Fährbetrieb „dem etwas blödenStand der Finanzen wieder aufzuhelfen“ undso den Bau eines Ausstellungs- und Versammlungslokalszu ermöglichen.Die erste Fähre auf Stadtboden1854 nimmt auf der Höhe der heutigen Wettsteinbrückedie Harzgrabenfähre, getauft aufden Namen «Rheinmücke», ihren Betrieb auf.Ab 1862 setzt auch die Klingental-Fähre über,1877 und 1895 folgen Münster- und Schlachthausfähre.So queren vierzig Jahre nach derersten Fährkonzession der Basler Regierungvier Schiffe den Rhein, gleich viele wie heute.Die Harzgrabenfähre wird 1894 von derSt.Albanfähre abgelöst, als Nachfolgerin derSchlachthausfähre wird später die St.Johann-Fähre zu Wasser gelassen.Haben dank dem Einsatzeiner Bürger-Initiative„überlebt“: die Basler Rhein-Fähren, im Bild die Münster-Fähre.16<strong>Naturfreund</strong> 2 | 20132 | 2013 <strong>Naturfreund</strong> 17


unterwegs | landschaft des Jahreslandschaft des Jahres | unterwegsZwischen Mittlerer Brücke und Johanniterbrücke verkehrt der „Vogel Gryff“, die sogenannte Klingental-Fähre.Die Baslerinnen und Basler lieben ihre „Rheinmücke“.In knapp 25 Jahren befördert sie4,3 Millionen Passagiere vom Kleinbasel insGrossbasel und umgekehrt. So kommt es, dassdie Künstlergesellschaft schon 1872 ihr langersehntes Haus, die heutige Kunsthalle am Steinenberg,einweihen kann.Taufe mit NebentönenNach knapp hundert Jahren Fährbetrieb findetauf Anregung des Staatsarchivars und des Verkehrsdirektorsdie offizielle „Fähri-Taufe“ statt.Im Hinblick auf das grosse Ereignis werdenBaslerinnen und Basler eingeladen, originelleNamen vorzuschlagen. Die meisten Stimmenentfallen auf die Wappenhalter der drei EhrengesellschaftenKleinbasels, die jedes Jahr imJanuar den „Vogel Gryff “-Umzug organisieren.Am 25. Juli 1944 werden drei Fähren feierlichauf die Namen „Vogel Gryff “, „Wilde Maa“ und„Leu“ getauft. Die vierte erhält den Namen„Ueli“, zu Ehren der Figur, die am Vogel Gryff-Tag jeweils Geld für die Bedürftigen Kleinbaselssammelt.Die Taufzeremonie, begleitet von einemVolksfest, macht nicht nur Freude. Kaum istsie vollzogen, trifft aus Bern ein Schreiben derevangelisch-reformierten Kirche ein. Empörtteilt der kantonalbernische Synodalrat seinenBasler Amtskollegen mit, dieser Akt sei „eineVerhöhnung des christlichen Bundeszeichensder Taufe“. Die Basler Kirchenräte teilen dieseMeinung, nicht jedoch der Basler Verkehrsdirektor,der den Vorwurf „höflich“ zurückweist.Mit vereinten Kräften in die ZukunftZu dieser Zeit floriert der Fährbetrieb längstnicht mehr. Schon vor der Wende zum 20.Jahrhundert hatte er erste Konkurrenz erhalten,1879 mit der Wettsteinbrücke, 1882 ebenfallsmit der Johanniterbrücke. Die 1934 eröffneteDreirosenbrücke, Wirtschaftskrise und Weltkriege,der zunehmende Privatverkehr undneue Tram- und Buslinien beeinträchtigenden Erlös aus dem Fährgeschaft zusätzlich undimmer ernsthafter. Rettung naht Anfang der1970er Jahre, als ein paar passionierte BaslerFährenfreunde eine Stiftung gründen, um denFortbestand der Fähren zu sichern. 1973 erwerbensie „Vogel Gryff “, 1976 geht „Wild Maa“in den Besitz der Stiftung über, 1989 und 1995kommen „Ueli“ und „Leu“ ebenfalls hinzu. Mitder neuen Trägerschaft steigen die Passagierzahlenwieder an. Die Stiftung verpachtet dieSchiffe an private Fährleute, die Pachterträgereichen allerdings nicht aus, um Betrieb, Unterhaltund Neuanschaffungen zu finanzieren.Glücklicherweise kann die Stiftung auf Spendenvon Privatpersonen und Unternehmenzählen sowie auf den «Fähri-Verein Basel», derdie Fähren als Gönnervereinigung unterstützt.Den vereinten Kräften ist es zu verdanken,dass die Basler Rheinfähren den Passagierenund dem Stadtbild erhalten bleiben – notabeneohne staatliche Subventionen.Jeden Tag unterwegsDie Basler Rheinfähren verkehren 365 Tageim Jahr. Von 9.00 bis 19.00 Uhr (Winter 11.00bis 17.00 Uhr) ist jede bedient, sofern nichtHochwasser oder Nebel herrscht. Erwachsenezahlen für die Überfahrt 1.60 Franken, Kinder,Kinderwagen, Velos und Hunde die Hälfte.Die vier Fähren (Reihenfolge flussabwärts):«Wild Maa» (St. Alban-Fähre) zwischenSchwarzwaldbrücke und Wettsteinbrücke. Speziell:Verkehrt im Sommer werktags ab 7 Uhr.«Leu» (Münster-Fähre) zwischen Wettsteinbrückeund Mittlerer Brücke. Speziell: VerkehrtJuli/August bei schönem Wetter bis tief in dieNacht.«Vogel Gryff» (Klingental-Fähre) zwischenMittlerer Brücke und Johanniterbrücke.Speziell: Verkehrt im Sommer ab 7 Uhr.«Ueli» (St. Johann-Fähre) zwischen Johanniterbrückeund Dreirosenbrücke. Speziell: VerkehrtJuli/August bei schönem Wetter bis tief in dieNacht. Als einzige Fähre an beiden Rheinufernbequem und sicher mit dem Rollstuhl erreichbar.Alle vier Fähren können ausserhalb der Verkehrszeitenfür private Anlässe gemietet werden,natürlich inkl. Fährimaa bzw. Fährifrau.Unser Spazier- und FährentippBaselDreirosenbrücke12Johanniterbrücke3Mittlere RheinbrückeMarktplatzWettsteinbrückeBarfüsserplatzBasel Bahnhof SBBBasel Bad.BahnhofRheinStart: St.Johanns-Tor. Anfahrt mit Tram 11 ab BaselBahnhof SBB.Ziel: St.Alban-Tor. Rückfahrt mit Tram bis HaltestelleAeschenplatz. Umsteigen (Tram 8, 10, 11) bzw. zu Fuss(10 Min.) nach Basel Bahnhof SBBRoute: 1 St.Johanns-Tor – St.Johanns-Ring – Elsässerrheinweg– 2 St. Johann-Fähre: Überfahrt – UntererRheinweg – 3 Klingental-Fähre: Überfahrt – Drei-König-Weglein – Blumenrain – Schifflände – Rheinsprung– Augustinergasse – Münsterplatz/Pfalz –4 Münster-Fähre: Überfahrt – Oberer Rheinweg –Schaffhauserrheinweg – 5 St.Alban-Fähre: Überfahrt– St.Alban-Tal – St.Alban-Talstrasse – 6 St.Alban-Tor.Dauer: ca. 2 Std. (inkl. Überfahrten).Länge: ca. 3 km (exkl. Überfahrten).Höhenmeter: Keine nennenswerten Unterschiede.Weg: Asphaltiert, zwei Drittel am Wasser (Rhein),grösstenteils verkehrsfrei (Ausnahme: Velos).Anforderungen: Leicht.Einkehrmöglichkeiten: Rest. Rhypark (Ablegestelle St.Johann-Fähre), Rest. Spielmann (bei der Mittleren Brückeunterhalb Rheinsprung), Café Pfalz (Münsterplatz),Café im Museum Basler Papiermühle (St.Alban-Tal 37).Mehr Infos: www.faehri.ch45618<strong>Naturfreund</strong> 2 | 20132 | 2013 <strong>Naturfreund</strong> 19


Unterwegs | landschaft des Jahreslandschaft des Jahres | unterwegsJahrhundertelang der eidgenossenschaft zugetanWas Mulhouse mit der <strong>Schweiz</strong> verbindetDie Rathausfassade zeigt <strong>Schweiz</strong>er Kantonswappen, gegenüber grüsst das Restaurant „GuillaumeTell“. Solches in einer französischen Stadt. Was auf den ersten Blick erstaunt, erklärt die Geschichte:Mulhouse (deutsch Mülhausen, elsässisch Milhüsa) gehörte von 1515 bis 1798 als zugewandterOrt zur Eidgenossenschaft. Noch älter sind seine Beziehungen zu Basel.Text: Erika SchumacherWill ein Mülhauser gegen einen Baslerklagen, muss er das in Basel tun – undumgekehrt. Basler dürfen auf ihremTerritorium keine Mülhauser arretieren – undumgekehrt. Damit vereinbaren anno 1323der Bürgermeister und der Rat von Basel mit„unsern guten fründen“, dem Schultheissenund dem Rat von Mülhausen die gegenseitigeAnerkennung ihrer Gerichtszuständigkeit.So schreibt es rund 300 Jahre später JakobHeinrich Petri, Stadtschreiber und künftigerBürgermeister von Mülhausen. Petri ist Basler.Dass Bürger vom Rheinknie hohe Posten imPlace de la Réunion in Mulhouse: bei genauem Hinsehen sind am Rathaus <strong>Schweiz</strong>er Kantonswappen auszumachen.Fotos: Wolfgang Schultzelsässischen Mülhausen bekleiden, ist keineSeltenheit und wird es auch nicht bleiben. DieBeziehungen der beiden Städte sind über vieleJahrhunderte eng und vielfältig.Hilfe nach dem ErdbebenZurück ins 14. Jahrhundert. Der MarktfleckenMülhausen, seit 1275 Reichsstadt und damitdirekt dem Kaiser des Heiligen RömischenReiches unterstellt, bekommt bald nach demGerichtsbarkeitsabkommen Gelegenheit, dieFreundschaft mit Basel unter Beweis zu stellen.Als 1356 ein gewaltiges Erdbeben die Stadt amRheinknie verwüstet, kommt Mülhausen zuHilfe. Einer Chronik ist zu entnehmen, dassdie Mülhauser, nachdem sie von dem „erbärmlichenZustand“ erfahren hatten, „nicht nureinige der Räthe dahin gesandt, ihr Mitleid zubezeugen, sondern auch ansehnliche Steuernausgetheilt“. Zusätzlich begeben sich zahlreicheMülhauser Bürger nach Basel, „um an der Wiederaufrichtungder Häuser Hilfe zu leisten.“Im 15. Jahrhundert sucht Mülhausen militärischstarke Partner. Denn obwohl Reichsstadt,wird es immer wieder von fremden Mächtenbedroht. Zwar gehört Mülhausen seit 1342 demZehnstädtebund der elsässischen Reichsstädtean, die sich gegenseitig bei der Verteidigungihrer Freiheiten und Rechte helfen wollen. DieLiga ist aber wenig wirksam und besonders zuschaffen machen den Mülhausern die Machtgelüsteder habsburgischen Landvögte im nur15 km entfernten Ensisheim.Die Partner findet Mülhausen in der Eidgenossenschaft.1466 kommt ein Bündnis mit denOrten Bern und Solothurn zustande. Festgeschriebenwird: Sollte ein Feind die Stadt Mülhausenbelagern und unter Lehensherrschaftstellen wollen, kommen Bern und Solothurnkostenlos zu Hilfe. Bei andersartigen Bedrohungenkann Mülhausen ihren Beistand gegenBezahlung anfordern. Mülhausen soll keinBündnis eingehen, ohne Bern und Solothurndarüber zu informieren. Vorbehalten bleibenBündnisse mit den anderen Reichsstädten imElsass und mit dem Pfalzgrafen bei Rhein.Bern und Solothurn behalten sich Gleiches vorfür die Zugehörigkeit zum eidgenössischenBund sowie zum Heiligen Römischen Reich.Bern und Solothurn sollen jederzeit Zugangzur Stadt Mülhausen haben und Mülhausendarf keinen Krieg anfangen. Gegenüber Drittparteienverhalten sich die Bündnispartnersolidarisch, allfällig gemeinsam gemachte Beutewürde gleichmässig aufgeteilt.Auf Antrag der Stadt Bern erklären sich baldauch die übrigen eidgenössischen Orte bereit,Mülhausen im Bedarfsfall Schutz zu gewähren.So kommt es, dass Mülhausen den Eidgenossenfrüher verbunden ist als die Stadt Basel, die1501 als zwölfter Ort dem Bund beitritt.Bündnis mit allen 13 Orten1506 bekräftigen Basel und Mülhausen ihrestarken Bande mit einem formellen Bündnis,wozu sie das Einverständnis der übrigen Orteder Eidgenossenschaft brauchen und erhalten.In «truew nachpurschafft, lieb und fruntschafft»vereinbaren sie unter anderem die Gewähr desfreien Warenverkehrs zwischen den beidenStädten, ihre Einschränkung der Beziehungenzum Heiligen Römischen Reich sowie die Vorbereitungeines künftigen Anschlusses Mülhausensan die schweizerische Eidgenossenschaft,den Basel in freundschaftlicher Weise fördernwerde.Zu diesem Anschluss kommt es Anfang 1515.Am 19. Januar unterschreibt Mülhausen inZürich ein formelles Bündnis mit allen 13Orten. Fast 300 Jahre lang wird die Stadtals zugewandter Ort der Eidgenossenschaftangehören. Das dient allen Beteiligten. Mülhausenunterstützt die Eidgenossen bei ihrenitalienischen Feldzügen, nimmt schon achtMonate nach dem Abschluss des Bündnissesan der Schlacht von Marignano teil und wird1521 in den ewigen Frieden mit Frankreicheingeschlossen.Als sich im Dreissigjährigen Krieg (1618-48)das katholisch-kaiserliche Habsburg und dieprotestantischen Reichsfürsten heftig bekämpfen,verliert manch oberrheinischer Landstrichdie halbe Bevölkerung. Nicht so Mülhausen– mit den Eidgenossen mag sich keineKriegspartei anlegen. Nicht nur bleibt die Stadtunversehrt, sondern sie behält auch nach demwestfälischen Frieden von 1648 die Unabhängigkeit,im Gegensatz zum übrigen Elsass, dassFrankreich zugeteilt wird.Und gegenüber dem Rathaus,an der Rue Guillaume Tell,grüssen von der Fassade desCafé Guillaume Tell „unser“Tell mit Sohn Walterli.20<strong>Naturfreund</strong> 2 | 20132 | 2013 <strong>Naturfreund</strong> 21


Unterwegs | landschaft des Jahreslandschaft des Jahres | unterwegsUnter dem Dachvorsprungdes Café Guillaume Tellauszumachen: <strong>Schweiz</strong>erKantonswappen.Centre historique von MulhousePlace de la Réunion (Rathausplatz)23Place Guillaume TellSagenumwobenes UntierAuf der Spur des Basler WappentiersBundesbriefe mit abgeschnittenen SiegelnDas Verhältnis zwischen der Eidgenossenschaftund dem zugewandten Ort bleibt indes nichtungetrübt. Bereits 1588 hatten die katholischenOrte ihren Bund mit Mülhausen nach einemStreit aufgekündigt. Ende des 18. Jahrhundertsendet auch das Bündnis mit den reformierteneidgenössischen Orten. Nach einer Zollblockadedurch das umliegende Frankreich undrevolutionären Unruhen innerhalb der Stadtbeschliessen Bürgerschaft und Räte gemeinsam,die Grande Nation um Aufnahme zu bitten.Denn was konnte es in den Zeiten der französischenRevolution noch bringen, als Enklavezur Eidgenossenschaft zu hören? Die Art undWeise, wie sich die katholischen Stände vonMülhausen losgesagt hatten, war auch nichtvergessen, hatten sie doch die Bundesbriefemit abgeschnittenen Siegeln zurückgeschickt –eine Schmach für Mülhausen. Im Januar 1798unterzeichnen Frankreich und Mülhausen dieVereinigungsurkunde – im gleichen Monat, dadie Franzosen in die <strong>Schweiz</strong> einfallen, womitauch die Tage der alten Eidgenossenschaftgezählt sind.MulhouseUmweltfreundlich und ästhetisch.Sonnenenergie-Systeme von <strong>Schweiz</strong>er.Die Ernst <strong>Schweiz</strong>er AG, Sonnenenergie-Systemeist Mitglied derWWF CLIMATE GROUP undengagiert sich aktiv für denKlimaschutz.C a n a l d u R h ô n ea u R h i nMulhouseHauptbahnhofStart / Ziel: Mulhouse Hauptbahnhof (Gare Centrale).Ab Basel Bahnhof SBB/SNCF (mind. eine Zugverbindungpro Stunde) ca. 30 Min.Route: 1 Mulhouse Gare Centrale – Avenue AugusteWicky – 2 Place Guillaume Tell – Passage TeutoniqueRue Henriette – 3 Place de la Réunion (Rathausplatz)– auf gleichem Weg zurück zum Bahnhof. Der Weg istausgeschildert -> “Centre historique“.Dauer: Mulhouse Gare Centrale – Place de la Réunion:ca. 20 Min.Länge: ca. 1 km.Höhenmeter (hm): Keine Höhenunterschiede.Weg: Asphaltiert, teilweise verkehrsfrei (FussgängerzoneAltstadt).Einkehrmöglichkeiten: Rest. Guillaume Tell, Place dela Réunion (mit Strassencafé); Winstub Henriette, 9Rue Henriette, (zum Essen gibt’s Elässer Spezialitäten).Tipp: Musée Historique de Mulhouse, 13.00–18.30 Uhr(ausser Di. und feiertags), Eintritt frei.Beachten: Das Office Tourisme befindet sich nichtmehr an der Place de la Réunion, wie auf offiziellenStadtplänen noch angegeben, sondern an der 1 AvenueRobert Schuman, (ca. 500 m weiter nördlich, abPlace de Réunion via Rue Mercière – Rue du Sauvage– Av. de Colmar).www.schweizer-metallbau.ch1Reptil oder Vogel? Der Basilisk ist beides und noch viel mehr: Ein Mischwesen aus derMythologie mit äusserst schlechtem Ruf. Wie Basel zu seinem Wappentier gekommenist – die Chronisten sind sich nicht einig. Sicher ist, dass der Basilisk hier seit dem 12.Jahrhundert dargestellt wird und heute auf Schritt und Tritt anzutreffen ist.In alten Zeiten war er gefürchtet, denn seinBlick konnte töten und sein giftiger Atemebenfalls. Mittlerweile ist der Basilisk zahmgeworden und als Basels Wappentier in derStadt allgegenwärtig. Basiliskos – „kleinerKönig“ – heisst er bei den alten Griechen. Inder Mythologie gilt der Basilisk als Herrscherder Schlangen und seine Stärke beschreibt auchder römische Naturforscher Plinius der Ältere(23–79 n. Chr.): “Durch sein Zischen verjagt eralle Schlangen und bewegt nicht, wie die anderen,seinen Körper durch vielfache Windungen,sondern geht stolz und halb aufgerichteteinher. Er lässt die Sträucher absterben, nichtnur durch die Berührung, sondern auch schondurch den Anhauch, versengt die Kräuter undsprengt Steine: eine solche Stärke hat diesesUntier“.Wenn der alte Hahn ein Ei legtMit der Zeit verändert sich seine Darstellung.Im Mittelalter erhält der Schlangenkönigzunächst den Oberkörper eines Hahns, späterdann seine heutige Gestalt: Zwei bekrallte Füssetragen den gelb gefiederten Leib. Das Tier trägtzwei mächtige Drachenflügel, einen Hahnenkopfund einen langen Schwanz, der meistin einem Schlangenkopf endet. Der Legendenach entschlüpft der Basilisk dem Ei einesalten Hahnes, das von einer Kröte oder einerText: Erika Schumacher Fotos: wolfgang schultzSchlange ausgebrütet wird. In Basel stirbt einsolcher Hahn auf dem Scheiterhaufen, wie die‚Basler Chronik’ von 1624 festhält: „Im Jahre1474, am Donnerstag vor Laurentii, verbrannteman einen Hahn samt seinem Ei, das er gelegthatte. Vorher schnitt der Henker den Hahn aufund fand noch drei Eier in ihm. Dies geschahim Beisein von viel Volk aus der Stadt undauch vom Lande. Der seltene Vorfall versetztedie Menschen in hellen Schrecken, glaubtensie doch fest daran, dass aus einem solchenHahnenei ein Basilisk, ein Tier halb Hahn halbSchlange krieche“.Basel oder Basilisk: Wer war zuerst?Wie Basel auf den Basilisken kam – oder umgekehrt– ist umstritten. Drei Theorien stammenaus dem 15. Jahrhundert: Der Name der Stadtleite sich von einem Basilisken ab, der sichzwischen den Hügeln am Oberrhein verstecktund mit seinem Blick die Vorübergehendengetötet habe. Solches schreibt ein Priester ausdem heutigen Tschechien, der sich zwischen1431 und 1448 anlässlich des 17. ÖkumenischenKonzils einige Monate in Basel aufhält.Die Stadt habe erst gebaut werden können,nachdem Sankt Heinrich ein vollständig verspiegeltesSchiff den Rhein hinunter geschickthabe. Beim Anblick des Schiffes sei der Basiliskvon seinem eigenen Blick zur Strecke gebracht<strong>Naturfreund</strong>e_1_4_Soko_d.indd 1 24.05.2013 14:59:5122<strong>Naturfreund</strong> 2 | 20132 | 2013 <strong>Naturfreund</strong> 23


unterwegs | landschaft des Jahreslandschaft des Jahres | unterwegsNicht zu übersehen:der Basilisk am GrossbaslerBrückenkopf derWettsteinbrücke.Im Laufe der Jahrhunderte bekommt der Basiliskin der Stadt stetig Zuwachs, auf Schritt undTritt trifft man ihn heute in vielen Varianten an:Es gibt Basilisken aus Stein und Metall, Holzund Textil, gemalte, geschnitzte und geschmiedete,in Reliefs über Torbogen und an Hausfassaden,als Brücken- und Brunnenwächter,auf Abzeichen, Medaillen, und Trommeln, alsFirmen-Maskottchen, natürlich als Wappenscheiben– und sogar aus Schokolade.Aktuell finden sich auf28 Basler Stadtbrunnensolche Basilisken. Hier jeneram Oberen Rheinweg.worden. – Ob das furchterregende Untier ineiner Höhle beim jetzigen Gerberbrunnenhauste? Jedenfalls erzählt davon eine Inschriftüber dem Brunnen aus dem Jahr 1927.Eine andere Theorie besagt, dass im 15. Jahrhundertin der Stadt am Rheinknie ein toterund ausgeweideter Basilisk „Zwischenstation“gemacht habe, unterwegs als Geschenk einesAdligen aus Rom zu einem Freund in den Niederlanden.Die Basler Obrigkeit, äusserst interessiertan dem sagenhaften Geschöpf, habe dieErlaubnis erhalten, ihn ausstellen und abzeichnenzu lassen. Ist das damals entstandeneKonterfei des Basilisken die Geburtsstunde desBasler Wappentiers?Oder glaubt man besser dem SchriftstellerBeatus Rhenanus (1485-1547), Basel habe ganzeinfach ein Tier zum Wappentier gemacht, daszum Name der Stadt passe?Aus Sandstein und SchokoladeSicher ist, dass von 1448 an der Basilisk alsSchildhalter der Stadt amtet. Wesentlich ältersind indes die Darstellungen im Basler Münster:Zwei typische Basilisken, eine sogar miteinem Drachenkopf als Schwanz, finden sich ander Galluspforte aus dem Jahr 1160. Auf einemChorkapitell von 1195 rettet der OstgotenkönigTheoderich der Grosse den Kämpfer Sintramaus dem Rachen eines Basilisken und an einemum 1175 errichteten Arkadenkapitell werdenein Mann und eine Frau von je zwei Basilisken– Symbole dämonischer Mächte – bedroht.basilisken in der basler innenstadtBaselMittlere Rheinbrücke4Marktplatz36Barfüsserplatz1 Basel Bahnhof SBBWettsteinbrückeRheinStart / Ziel: Basel Bahnhof SBB.Route: 1 Basel Bahnhof SBB – Centralbahnplatz –Elisabethenanlage – Elisabethenstrasse – Sankt Alban-Graben – 2 Wettsteinbrücke – Oberer Rheinweg– 3 Mittlere Brücke – Schifflände – Blumenrain–Marktgasse – 4 Marktplatz – Martinsgässlein – Martinsgasse– Stapfelberg – Augustinergasse –5 Münsterplatz – Schlüsselberg – Fahnengässlein– Pfluggässlein – Gerbergasse – 6 Barfüsserplatz– Streitgasse – Freie Strasse – via Elisabethenstrassezurück zum Bahnhof SBB.Dauer: ca. 1 Std. 30 Min., mit Besichtigungen (Rathaus,Münster, Historisches Museum) länger.Länge: ca. 3 km.Höhenmeter (hm): Keine nennenswerte Höhenunterschiede.Weg: Asphaltiert, zu einem Viertel am Wasser (Rhein),teilweise verkehrsfrei (Fussgängerzone Innenstadt).Basilisken am Weg: Bahnhof SBB (am Dach), Wettsteinbrücke(Grossbasler Brückenkopf), Oberer Rheinweg(Ecke Reverenzgässlein), Blumenrain (Haus Nr. 2),Marktplatz (im Rathaus), Martinsgasse (am Staatsarchiv),Augustinergasse (oben am Rheinsprung),Münsterplatz (im Münster), Pfluggässlein (Ecke FreieStrasse), Gerbergasse (Ecke Gerbergässlein), Barfüsserplatz(im Historischen Museum), Freie Strasse (EckeMünsterberg).52Eine Vielzahl von Basilisken verschiedensterArt bergen das Rathaus und das HistorischeMuseum. Zahlreich sind auch die seit den1880er Jahren in Serie hergestellten Brunnenmit dem Basiliskenmaul als Wasserspender.Aktuell sind auf öffentlichem Grund 28 dieserBasilisken-Brunnen in Betrieb. Nicht zu verwechselnsind sie mit den Brunnen-Basilisken:Individuelle Brunnen, etwa in der Augustinergasseund an der Freien Strasse, die einen odermehrere kunstvoll gestaltete Basilisken zeigen.Karten von swisstopoPräzise, wegweisend, informativ, analog und digitalswisstopowissen<strong>Schweiz</strong>erische EidgenossenschaftConfédération suisseConfederazione SvizzeraConfederaziun svizrawohinBundesamt für Landestopografie swisstopowww.swisstopo.chFoto: Christof Sonderegger24<strong>Naturfreund</strong> 2 | 20132 | 2013 <strong>Naturfreund</strong> 25


Natur erleben | Architekturlandschaft des jahres | unterwegsNatur und Kultur am Rhein: per Velo vonBreisach nach KarlsruheDas blaue WunderIm Velo-Rhythmus unterwegs, lässt sicham Oberrhein das eher Unscheinbare entdecken,der Schönheit des Alltäglichen inden ruhigen, oft übersehenen Kleinigkeitenam Wegrand auf die Spur kommen,das Unverwechselbare, Einzigartige beimUnterwegssein erleben. Per Velo demRhein entlang: durch die Landschaft desJahres 2013/14.Text: Verena ZollerFotos: breisach-touristikDer Rheinkanal fliesst als smaragdgrünesBand zwischen grasigen Dämmenschnurgerade auf den Horizont zu. Linksund rechts begrenzen die Kronen der Weiden,Eschen, Weisstannen des Auenwaldes das Bild.Darüber wölbt sich ein unendlich weiter Himmel...Auen – Magerwiesen – TeicheIn den Magerwiesen des Rheindammes blühtes an Rispen und Dolden, strahlen die Blütenin Körbchen oder Kelchen in weiss, gelb, rosaund blau. Wie flockige weisse Bojen lassen sichdie Schwäne auf dem smaragdfarbenen Wasserdes Rheins treiben, während sie ihre langenschlanken Hälse drehen, um ihr Federkleid zuputzen. Schwäne gehören zu den Enten¬vögeln– wie gut, dass die majestätischen Wasservögelvon dieser beleidigenden wissenschaft¬lichenEinteilung nichts wissen, wenn sie sich mitausgreifenden Schwingen von der Wasseroberflächeerheben, eine Strecke in der Luft zurücklegen,um mit ausgefahrenen Beinen, die mitSchwimm¬flossen bewehrten Füsse voran,zwischen zwei kleinen rauschenden Fontänensanft im Wasser aufzusetzen.Auf dem geschotterten Deichweg folgen sichdie Rheinkilometer. Fischer sind unterwegs,manchmal stampft ein Frachtschiff bergwärts,Libellen sirren als Helikopter durch die Sommerluft.Dann führt als Abwechslung eineSchlaufe durch die Aue, hie und da muss einKieswerk umfahren werden bis zum Randeines Dorfes, das sich hinter Apfelbaumgärtenverbirgt, schöne alte Riegelhäuser mit tiefgezogenenDächern, wo ehemals Fischer oderSchiffer zu Hause waren. In kleinen Hafen liegenPrivatboote vor Anker, Hausboote oder garkleine Yachten.Hier reist man auf Augenhöhe des Wassers. DerLauf des Rheins wurde für die Schifffahrt kanalisiert,mit Wehren versehen und in gewissenAbschnitten mit nochmals moderneren Fahrrinnenfür die schweren Lastschiffe ausgebaut.Wo früher der Rhein mäandernd sein Bettüber die Breite der Ebene ausdehnte, sind nachder Korrektur Altwasserarme, verschwiegeneTümpel und Seen zurückgeblieben, Teiche mitSchilfgürtel und Seerosen, Tang und Wasserpflanzen.Hier sind Fische und Amphibienin ihrem Element. Wasservögel suchen ihreNahrung, haben ihre Lebensräume und Brutgebiete.Unzählige Vögel sind auf Insektenjagd,der Eisvogel taucht nach Fischen. Auf vielenQuadratkilometern ist dieses natürliche Biotopzu erleben und zu entdecken.Auftakt in Breisach (unten) und links die Velo-Passarelle von Marc Mimramzwischen Kehl und Strassbourg.Breisach – das Tor zur ToskanaDeutschlandsUnd dann geht der Blick zu den Türmen desBreisacher Münsters, das heute als weitausfriedlicheres Wahrzeichen über der Stadt steht,als es die Festungsanlagen von BaumeisterSébastien Vauban im Auftrag von Louis XIVwaren, als Breisach nach dem WestfälischenFrieden (1648) an Frankreich fiel. Die Stadtwurde am Ende des Zweiten Weltkrieges durchdie Alliierten zu 85 % zerstört.Erstaunlicherweise haben sich 1950 die Breisacheran vorderster Front für ein einiges Europaausgesprochen, worauf auch das Sinnbild vordem Münster, Europa aus der griechischenMythologie auf dem Stier reitend, hinweist.Im Hinterland auf der rechten Rheinseite liegendie Hügel des Kaiserstuhls, eine fruchtbareVulkaninsel, die sich aus dem Oberrheingrabeneinst bis zu 1400 Meter Höhe erhoben hatte,und die heute mit dem Totenkopf noch 556m ü.M. erreicht. In den letzten Jahrzehntendes 20. Jahrhunderts wurde der Weinbau imKaiserstuhl, eine der wärmsten GegendenDeutschlands, stark ausgeweitet, was dieNaturschützer auf den Plan rief, damit die Terrassierungdes vulkanischen Geländes gestopptwurde. Heute wirbt der Touristik-Sektor mit sosympathischen Namen wie Knabenkrautpfad,Wiedehopf¬pfad, Steinkauzpfad etc. Und der„Kaiserstühler“ lässt sich in einer der vielenWinzerkeller verkosten!Und endlich, wie ein Fingerzeig fern am Horizont,lässt sich auf der linken Rheinseite derTurm der Kathedrale von Strasbourg erkennen.Kehl – Strasbourg: „Cités des deux rives„Der „Garten der zwei Ufer“ wurde als Gemeinschaftsprojektzwischen Strasbourg und Kehlim Jahr 2004 für die Landesgartenschau realisiert.Die „Passerelle des deux rives“, die an 72Stahlseilen aufgehängte Verbindungsbrückeder beiden Ufer für Fussgänger und Velofahrer,wurde vom Pariser Architekten Marc Mimram26<strong>Naturfreund</strong> 2 | 20132 | 2013 <strong>Naturfreund</strong> 27


unterwegs | landschaft des jahreslandschaft des jahres | unterwegsDer Oberrhein weistden Weg: im Hintergrunddie Velo-Brücke zwischenDeutschland und Frankreich,auf der sich im April 2009die NATO-Regierungschefszum Handschlag getroffenhatten.entworfen. Im April 2009 trafen sich in derenMitte zum 60jährigen Bestehen der NATO dieStaats- und Regierungschefs der NATO-Staatenzum Handschlag.Auf der Kehler Seite wurde, ebenfalls im 2004,der Weisstannenturm errichtet, der die Sichtverbindungder beiden Ufer und der beidenLänder ermöglicht. Riesige Weisstannenstämme(in Deutschland „Baum des Jahres“2004) wurden als gleichschenkliges Dreieck miteinem filigranen Stahlnetz stabilisiert. Wer die210 Stufen erklimmt, kann auf einer Plattform35 Meter über dem Boden, die Aussicht in allevier Himmelsrichtungen geniessen.Es überrascht das ungezwungene multikulturelleGemisch der Passanten, die sich indieser die Ufer verbindenden Gartenanlageentspannen. Hüben wie drüben hört manFranzösisch oder Elsässisch, Deutsch, Alemannisch,Englisch oder fremdländische Sprachen.Eine tief schwarz verschleierte Muslimin mitihrem Baby auf dem Arm hätte als Ikone„Madonna mit Kind“ auch einen christlichenSakralraum schmücken können. Die Nähe zurStadt Strasbourg, Sitz des Gerichtshofes fürMenschen¬rechte, bringt ein internationalesund interkulturelles Publikum zusammen.Ruhe finden in KarlsruheGut 80 Velokilometer später – der Rhein wirdzur europäischen Wasserstrasse und zum Elektrizitätslieferanten– liegt Karlsruhe, die ehemaligeResidenzstadt der badischen Markgrafenin einer streng symmetrischen und zugleichüppigen Parkanlage.Karl Wilhelm, Markgraf von Baden-Durlach(1679-1838) steht in Bronze gegossen auf einemreich verzierten Sockel in der Mittelachse, auch„Via Triumphalis“ genannt, des an Versailleserinnernden Barock-Schlosses. Es wurde1715-18 an jener Stelle erbaut, an welcher sichder Legende nach Karl Wilhelm von der Jagdausgeruht und von einer grossartigen Stadtgeträumt haben soll.Der Grundriss der Stadt wurde von namhaftenArchitekten entworfen nach der Idee eines vomSchloss ausgehenden fächerartigen Strassennetzesvon 32 Strassen. Nach Zerstörungen amEnde des Zweiten Weltkrieges wurden gewissehistorische Bauten wieder hergestellt, so auchdie nach dem Vorbild eines griechischen Tempelserbaute Evangelische Stadtkirche (Grundsteinlegung1807), die der Architekt undStadtplaner Friedrich Weinbrenner entworfenhat. Er hatte auch die Idee, über der Gruft desErholungsraum Oberrhein: und Angebote für sanften Tourismus sind reichlich.Stadtgründers eine Pyramide zu errichten, dieheute auf dem Marktplatz ein auffälliges Wahrzeichenist.Sehr beliebt und von der Karlsruher Bevölkerunggerne genutzt ist der mit markantenBäumen bestückte Schlossgarten, mit reizvollenDetails wie ein Seerosenteich, ein kunstvollgeschmiedetes Tor, ein Springbrunnen. Dasteht auch in einem Rondell aus Eiben eineBüste, eine Hommage an den Badischen DichterPfarrer Johann Peter Hebel. Das in Basel alsStadtpoet gehandelte „Kind des Wiesentals“(wo Hebel einen Teil seiner Kindheit verbrachthatte) stand in hoher Gunst der Mächtigen vonKarlsruhe. Er wurde 1808 als Direktor an dasKarlsruher Gymnasium berufen und soll auchin Karlsruhe, aus Heimweh, die Basler Stadthymne„z Basel am mym Rhy“ in Verse gesetzthaben.Pionierarbeit in Sachen VeloDer Erfinder des Vorläufers der heutigen Velos,Karl Friedrich Drais aus einem lothringischenAdelsgeschlecht, ist in Karlsruhe zur Weltgekommen. 1817 stellte er ein Zweirad, eine„Fahrmaschine ohne Pferde“, vor. Er starbvöllig verarmt und fand, wie so viele Erfinder,erst im Nachhinein Anerkennung. Heute wirdden Fahrrädern in Karlsruhe respektvoll Platzeingeräumt. Es ist möglich, den Stadtkern ineinem Grüngürtel zu umrunden. Währendin der <strong>Schweiz</strong> in ähnlichen Fällen ein gelberStrich auf der Hauptstrasse als Feigenblattdient, mit dem den Radlern ein schmalerStreifen zugewiesen wird, trennt hier einAnlehnung an den Klassizismus: Rathaus in der Innenstadt von Kehl.mindestens zehn Meter breiter Grünstreifenden Radweg von der Autostrasse. Oft istdie Distanz gar noch grösser, etwa in einemTälchen entlang eines Wasserlaufs, wo unterBäumen die Radler, Jogger und Hundi-Gassi-Führenden das Rauschen des Verkehrs nurakustisch wahrnehmen. Entsprechend präsentsind im Karlsruher Stadtverkehr denn auch dieAlltagsradler: ihr Anteil am Gesamtverkehrliegt derzeit bei immerhin 25 Prozent.Veloroute Breisach-KarlsruheMetzStraßburgFrankreichColmarKehlBreisachBaselMannheimRheinKarlsruheStuttgartDeutschlandGute Velowege gibt’s sowohl entlang des linken wiedes rechten Rheinufers. Hier als (gut ausgeschilderte)Route besprochen und vorgeschlagen wird das rechteUfer.Distanzen:Von Breisach bis Kehl 79 Kilometer; von Kehl bis Karlsruhe84 Kilometer.Wegqualität:Am rechten Rheinufer meist autofrei oder verkehrsarm,oft unbefestigte Dammwege oder asphaltierteLandwirtschaftswege.Übernachten/Einkehren:Zahlreiche Möglichkeiten vorhanden, vom einfachenZeltplatz über B&B bis zum Sterne-Hotel.Karte / Literatur:Detaillierte Infos zur Route im Bikline-Radtourenbuch„Rhein-Radweg“, Teil 2, Basel bis Mainz. Das Buchenthält Kartenmaterial im Massstab 1:75‘000. VerlagEsterbauer, ISBN 978-3-85000-052-9.An- und Rückreise:Ab Basel via Freiburg nach Breisach und ab Karlsruheretour nach Basel problemlos per Eisenbahn. NähereInfos www.sbb.ch oder www.bahn.de/bahnundbike.28<strong>Naturfreund</strong> 2 | 20132 | 2013 <strong>Naturfreund</strong> 29


Natur Erleben | landschaft des jahresMit dem Projekt „Landschaft des Jahres2013/14“ überschreiten die <strong>Naturfreund</strong>eGrenzen – und zwar tun siedies gleich in doppelter Hinsicht:Einerseits zwischen Natur und Kultur, denn imOberrheingebiet zwischen Basel und Landau,zwischen Vogesenkamm und Schwarzwaldhochstrasseverbinden sich Mensch undUmwelt seit vorrömischer Zeit zu einem altenSiedlungsgebiet.Und andererseits überschreiten die <strong>Naturfreund</strong>emit ihrem Projekt die Landesgrenzen.Sie geben uns damit ein schönes Beispiel unbürokratischer,unideologischer, einfach praktischerländerübergreifender Zusammenarbeit.Ich hoffe, dass es den <strong>Naturfreund</strong>en auch mitdiesem Projekt erneut gelingt, viele Menschenaus ihren vier Wänden in die Natur zu locken.Hier dazu in aller Kürze mein persönlicherAnsatz: Als Bauernkind bin ich mit der Naturund in der Natur aufgewachsen. Und heutenoch bin ich eigentlich lieber draussen alsdrinnen, brätle lieber einen Cervelat im Wald,als dass ich ein Gourmet-Menu esse und treiberegelmässig Sport, um die Natur intensivzu erleben – also erlebe ich es hautnah: wasbeispielsweise auf der Landkarte nach einerkleinen Steigung aussieht, wird auf dem Veloecosport.ch:Win-Win fürSport und NaturDIE PLATTFORM FÜRNACHHALTIGE SPORTEVENTSGRENZEN ÜBERSCHREITEN AM OBERRHEINUnbürokratisch und unideologischFür Sportveranstalter: 2013 werdenumweltfreundliche Mobilität und Energieeffizienzbelohnt. Mitmachen undinsgesamt 30 000 Franken gewinnen!zum schweisstreibenden Aufstieg. Dafür wartetvielleicht schon hinter der nächsten Wegkehreüberraschend ein wunderbarer Panoramablick…!Immer wieder entdecktman auf diese WeiseNeues und Überraschendes.Einige Stunden in der freienNatur bieten perfekte Erholung.Ich kann das allen nurempfehlen; vielleicht verbundenmit einem Ausflug in dieschöne Landschaft am Oberrhein?Erlauben Sie mir dazu nocheinen politischen Gedanken:Eine intakte Landschaft trägtganz wesentlich zu unsererLebensqualität bei. Aber wie steht es um denLandschaftsschutz, wenn ein kleines, bereitsschon dichtbesiedeltes Land wie die <strong>Schweiz</strong>jährlich einen Einwanderungssaldo von um die80‘000 Personen verkraften soll? Ich bin derMeinung, wir stossen mit dieser Zuwanderungan die Grenzen unserer Aufnahmekapazität.Wir sollten darum dieses Thema dringendoffen und ohne Tabu diskutieren können.Alles andere ist verantwortungslos, gegenüberder Natur ebenso wie gegenüber unserenNachkommen.Ueli Maurer, Bundespräsidentdes Jahres 2013; er istChef des eidgenössischenDepartements für Verteidigung,Bevölkerungsschutzund Sport. Ueli Maurer hatdas Patronat übernommenfür die Aktivitäten, die imRahmen der „Landschaftdes Jahres 2013/14“ aufdem Gebiet der <strong>Schweiz</strong>stattfinden.Anmeldung, Tipps,Erfahrungsberichteund vieles mehr:www.ecosport.chlandschaft des jahres | Natur erlebenLeben und arbeiten auf dem Wasser: Im Gespräch mit Schiffsführer Urban GrossholzIch traf mich mit Schiffsführer Urban Grossholzam Dreiländereck in Basel auf dem„Basler Dybli“ (Baujahr 1980), dem kleinstenund gleichzeitig stimmungsvollsten Schiff derFlotte der Basler Personenschifffahrts-Gesellschaft.Der Salon des „Basler Dybli“ ist mit derOriginal-Ausstattung des Dampfers „Pilatus“,der bis 1966 auf dem Vierwaldstättersee verkehrte,eingerichtet worden, indem das Täfer,die Spiegel, die Intarsien und Schnitzereien, jagar die Beleuchtung und Bestuhlung über dasVerkehrshaus Luzern übernommen werdenkonnten und nun nostalgisch an die Jahrhundertwendeerinnern.Eine Handbreit Wasser unterm Kiel“ wünschtman sich unter Seeleuten. Wie halten Sie esmit dem Wasser?Mein liebster Spielplatz als Kind war am oderim Wasser. Als ich bei einem Besuch in Baselam Rheinhafen vom Turm des Rheinsilos denRhein nach Norden fliessen sah und erfuhr,dass dieses Wasser aus den <strong>Schweiz</strong>er Bergenbis nach Rotterdam ins Meer läuft, liess michdie Faszination für diesen Strom nicht mehrlos. Meine um einiges ältere Schwester verschafftemir in den Schulferien als 13-jährigereine dreiwöchige Schnupperfahrt auf einemFrachtschiff von Basel nach Rotterdam. Dawar es um mich geschehen. Die „HandbreitWasser unter dem Kiel“ ist für eine Schiffsbesatzungvon entscheidender Bedeutung.So ist es die Aufgabe des Schiffsjungen, jedenMorgen die Pegelstände aller Stationen am«Z BASEL UFF EM RHY»Er spricht über den UKW-Kanal 18, über seine Zeit im Seemannsheim Rotterdam, überden Bau von Fischtreppen und die Wiederkehr des Lachs, und er sagt, dass der Rheinheute im Vergleich zu vor 30 Jahren deutlich sauberer geworden ist: Urban Grossholz,Schiffsführer auf dem Passagierschiff „Basler Dybli“.Interview: Verena ZollerFotos: Wolfgang SchultzRadio abzuhören und zu notieren um überdie untiefsten Stellen auf der ganzen RouteBescheid zu wissen. Ist dasSchiff zu stark beladen ist fürNiederwasser, muss gegebenenfallsgeleichtert werden.Der Rhein strömt, er fliesst.Hat der Fluss, das Fliessenfür Sie eine Bedeutung?Für mich ist der Fluss einSinnbild der Vergänglichkeit.Er zeigt unser Leben, in demnichts bleibt, in dem allesvorüber geht. Und gleichzeitigschafft der Blick auf dasruhige Fliessen Distanz, entschleunigtuns, gibt uns Zeitund Ruhe um zu atmen, offenzu werden für das Neue, dasdem entschwindenden Altenfolgen wird.Urban GrossholzDer Schiffsführer Urban Grossholz (Jahrgang 1960) begann seine 3-jährige Lehre1978 bei der <strong>Schweiz</strong>erischen Schifffahrtschule in Basel, reiste als Matrose aufeinem Frachtschiff von Basel nach Rotterdam, erwarb 1985 das Rheinschifferpatentund 1987 das Radarpatent. Nach weiteren zwei Jahren auf dem Rheinsuchte er sich eine Stelle an Land, bis er 2011 erneut als Steuermann undSchiffsführer-Ablöser bei der Basler Personenschifffahrts-Gesellschaft anheuerte.Urban Grossholz verbringt seine Freizeit am liebsten mit seiner Familie und denvier Kindern. Er ist zudem gerne per Bike unterwegs oder entspannt sich beimBau von Schiffsmodellen. vz.30<strong>Naturfreund</strong> 2 | 20132 | 2013 <strong>Naturfreund</strong> 31


Natur erleben | landschaft des jahreslandschaft des jahres | Natur erlebenAuch für sie hat derSchiffsführer ein Auge:Wasservögel am Rhein.Deshalb liebe ich den Fluss, der mit seinenUfern das Wasser begrenzt, während im MeerUferlosigkeit herrscht, der Horizont nicht abgegrenztist.Es gibt wohl auch auf dem Rhein unruhigeMomente.Sicher, es können Gewitter auftreten, die manüber das Wasser besonders schnell als Frontherannahen sieht. Bei starkem Regen und stürmischemWind, etwa bei Anbruch der Nacht,kann dann die Sicht schnell nur noch 50-70Meter betragen. Dann hilft uns der Radar denKurs zu halten. Wind und Wetter hautnah zuerleben bedeutet, gleichzeitig aufmerksam zusein für kleinste Veränderungen auf dem Rheinund richtig zu reagieren. Der Rhein ist zwarweniger tief, als viele annehmen. Die Tiefebeträgt höchstens 3-4 Meter. Das Schiff kannalso nicht „untergehen“, aber wir führen fürsämtliche Passagiere Schwimmwesten mit undauch die überall aufgehängten Rettungsringesind vorschriftsgemäss vorhanden.Was unterscheidet die Ausbildung auf einemSchiff von einer Berufslehre an Land?Auf einem Schiff müssen Arbeiten aus vielenBerufen verrichtet werden. Wir sind alsBesatzung dafür zuständig, dass das Deckgeschrubbt ist, die nötigen Malerarbeiten ausgeführtwerden, die Maschinen gewartet sind,Holz- und Metall-Teile müssen funktionsfähigund gepflegt sein. Dann haben alle Mann– oder auch Frauen, denn es gibt weiblichesPersonal bis hin zur Schiffsführerin, die dasgleiche Patent erwerben kann – immer wiederKurse in erster Hilfe, Lebensrettung undRettungsschwimmen zu absolvieren. Ebenfallskennen alle Mitarbeitenden – bis zur Köchin,dem Service-Personal – den UKW Kanal 18als Notfall-Funknummer. Von dort aus – HerrGrossholz zeigte mir vom Dreiländereck ausein kleines Gebäude am Hafeneingang – wirddie Hilfe organisiert und koordiniert. DieseRevierzentrale ist der „Tower“ des Hafens,ankommende Schiffe erhalten von hier aus dieEinfahrtsberechtigung.Gibt es Erinnerungen an Ihre Zeit auf „GrosserFahrt“, als Sie von Basel bis zum Meerunterwegs waren?Das Faszinierendste aus jener Zeit waren dieTreffen im Seemannsheim in Rotterdam. Dortlernte ich unterschiedlichste Menschen kennen!Oft war die sprachliche Verständigungschwierig, denn es trafen sich Menschen „vonden sieben Weltmeeren“, Weisse und Farbige,Europäer, Asiaten, Südamerikaner etc., diealle durch die Seefahrt verbunden waren. Dahabe ich viel erfahren, von fremden Schicksalengehört und erlebt, wie privilegiert wir als<strong>Schweiz</strong>er sind. Wenn ich von den schwierigenLebensumständen und harten Arbeitsbedingungenanderer hörte – etwa dass sich zweiMatrosen eine Koje teilen mussten – fiel mirauf, wie unzufrieden wir manchmal trotzunseres Reichtums sind. Das war eine guteLebensschulung.Unsere Leser sind naturverbunden. KönnenSie uns sagen, wie sie die Natur bei IhrerArbeit erleben?Ich bin bei meiner Arbeit täglich draussen. Icherlebe die Temperaturunterschiede, den Wind,den Niederschlag. Manchmal sieht man Fischespringen, ich kenne mich mit diesen zwar nichtso gut aus, weiss aber, dass es im Rhein auchAale hat, Forellen natürlich, und der Lachs istja dank der Fischtreppen und des unermüdlichenEinsatzes für diesen wandernden Fisch,auch wieder als Rückkehrer stromaufwärtsdokumentiert. Der Rhein ist ein sehr sauberesGewässer, mindestens hier in Basel ist einedeutliche Verbesserung in den letzten 30-40Jahren festzustellen. Die Wasservögel begleitenuns ebenfalls: Enten, Schwäne, Blesshühner,Kormorane, Möwen, Störche. Gerne beobachteich im Frühling ihr Brutverhalten, und aufunserer regelmässigen Route die Fortschritte,wenn die Jungen schlüpfen und grösser werden.Da stellt sich die Frage, ob der Schiffsantriebdurch Diesel zu Umweltbelastungen führt?Gerne sage ich, dass der Transport auf demWasser sparsam ist! Wir benötigen halb soviel Energie, wie die Eisenbahn und zehn Malweniger als ein LKW. Unsere Geschwindigkeitbeträgt bergwärts 20 km/h und talwärts 30km/h. Pro Stunde verbrauchen wir durchschnittlich25 Liter Diesel. Die Abgasvorschriftenentsprechen jenen des Strassenverkehrs.Sehen Sie da drüben das rote Schiff, dasgrüssend vorbei rauscht? Seine Aufgabe ist es,die Auffangwanne unter dem Maschinenraumauszupumpen. Das Gemisch aus Öl und Wasser,das sich dort ablagert, wird abgesogen,getrennt, und das Öl wird in der Kehrichtverbrennungals Brennstoff verwendet.Sie bauen in Ihrer Freizeit Modellschiffe?Ja, ich bin gerne handwerklich tätig. Mit demBike bin ich mit meinem 14-jährigen Sohn oftsportlich unterwegs, wenn auch nicht mehr aufMarathonstrecken wie früher. Aber der Eigenbau,die Bastelarbeit an einem ferngesteuertenBoot macht mir Spass. Dabei ist alles „Eigenfabrikat“vom Entwurf über die Laubsägearbeitbis zum Zusammensetzen und dem Einbaudes Antriebs. Meine letzte Kreation mussteso ausgelegt sein, dass eine Passagierin – dieBarbie-Puppe meiner Tochter – auf dem Seeder Grün80 auf Fahrt gehen kann!Und zum Schluss: ein dickes Seemann’s Garn?Ein Seemann’s Garn ist eigentlich eine Erzählung,die vom Hörensagen weitererzählt unddabei stets etwas ausgeschmückt und dickergesponnen wird. Mag sein, dass das Interview,welches Sie aufgrund unseres Gesprächs schreiben,ein solches Garn wird . . . !Der Salon des „Basler Dybli“:übernommen aus demDampfer „Pilatus“ vomVierwaldstättersee.Nostalgie auf dem „BaslerDybli“, und manchmal ist‘sauch zum Schmunzeln.32<strong>Naturfreund</strong> 2 | 20132 | 2013 <strong>Naturfreund</strong> 33


Natur erleben | Architekturlandschaft des jahres | naturfreundehäuserWO DER GLÖGGLIFROSCH QUAKT UND DER GELBRINGFALTER GAUKELT<strong>Naturfreund</strong>ehäuser als BasislagerOb Geburtshelferkröte oder Gelbringfalter, ob Grosse Hufeisennase oder Gartenrotschwanz: demJurapark Aargau obliegt für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten eine besondere Verantwortung. ZumErkunden dieses Naturparks – ebenfalls im Rayon der Landschaft des Jahres gelegen – bieten sich zwei<strong>Naturfreund</strong>ehäuser als Basislager an: die Schafmatt und das Haus Gislifluh.Text: Herbert GruberDer wohl bekannteste Naturpark der<strong>Schweiz</strong> ist der Nationalpark im Unterengadin.Naturparks gibt es indes auchanderswo in unserem Land. Seit in Kraft tretendes neuen Natur- und Heimatschutzgesetzes im2007 sind es bereits deren 16, und zusätzlichesind in der Aufbauphase. Wobei zu beachtenist: Naturparks gibt’s in unterschiedlichenKategorien! Wo etwa die Natur in der Kernzoneeines Nationalparks von menschlichenTätigkeiten möglichst unberührt sein soll, sindNaturpärke durchaus auch Wirtschaftsräume– allerdings hat dieses Wirtschaften möglichstnachhaltig zu sein.Fotos: Renato Bagattinizwischen Basel und Zürich, unweit von Aarau,Brugg und Frick, haben die Verwaltungen unddie Stimmbürger von 29 Aargauer GemeindenJa zu diesem Parkprojekt gesagt – und damitauch Ja gesagt, je 5 Franken pro Einwohnerund Jahr in dieses Projekt zu stecken. DasGanze mit der Absicht, die hohen Natur- undLandschaftswerte der Region zu erhalten undandererseits die lokale Wirtschaft zu stärken;im Fokus dabei ist insbesondere der Tourismusund die Landwirtschaft.Vom Glögglifrosch bis zum Föhrenwalddie blühenden Hochstammobstbäume – dieandernorts in der <strong>Schweiz</strong> so rar geworden sind– eine wahre Augenweide. Eindrücklich dabeidie Gegend um Frick: Wunderbar zu erleben istdieses Blüten-Schauspiel bei einer Wanderungab Gipf-Oberfrick auf dem „Chriesiwäg“ (Kirschenweg;gut ausgeschildert, mit Infotafeln,Länge: 6 km, siehe auch www.chriesiwaeg.ch). Eine weitere, ebenfalls landwirtschaftlicheBesonderheit der Gegend ist der Weinbau: obbei Schinznach-Dorf, Bözen oder Effingen, obin Auenstein an der Aare oder in Mettau amRhein – die Rebberge verleihen der Landschafteinen eigenen Charme.Von anderer Art, aber nicht minder charakteristischfür den Jurapark sind die lichtenFöhrenwälder. Sie sind reich an Orchideen, undvor allem bieten sie Lebensräume für den aufder Alpennordseite äusserst selten gewordenenGelbringfalter. Gute Chancen, diesem „Waldschmetterling“zu begegnen, liefern Standortebei Zeihen und Densbüren. In den Trockenwiesenum Densbüren gedeiht zudem dieGewöhnliche Küchenschelle, eine Pflanze, diesonstwo in der <strong>Schweiz</strong> heute ebenfalls kaummehr anzutreffen ist.Hohe Verantwortung kommt dem Naturparkzudem für diverse Fledermaus- und Amphibienartenzu. So etwa ist die Grosse Hufeisennaseausser bei Wegenstetten ansonsten<strong>Schweiz</strong> weit lediglich noch an zwei Standortenim Wallis und in Graubünden nachgewiesen.Dank gezielten, in den letzten drei Jahrendurchgeführten Massnahmen etwasbesser dran ist der „Glögglifrosch“ (dieGeburtshelferkröte). Die Schwerpunktgebieteliegen zwischen Herznach undOberhof, Linn und Zeihen.NF-Häuser Schafmatt und GislifluhEs sind die NF-Häuser Schafmatt undGislifluh, die sich als Basislager fürWanderungen und Exkursionen imGebiet des Juraparks besonders eignen.Das Haus Schafmatt (Tel. 062 842 59 00)mit seinen 32 Schlafplätzen liegt (amJurahöhenweg) auf 840 Meter zwischenOltingen BL und Rohr SO. Das HausGislifluh (Tel. 056 245 20 27) mit seinen28 Schlafplätzen findet sich auf 628Metern am Nordhang der Gislifluh (viaOberflachs AG). Beide Häuser eignensich bestens als Gruppenunterkünfte(Küche zur eigenen Benutzung), auchfür Schulen und Vereine (siehe auchwww.naturfreunde.ch). Die Schafmattist zudem jeweils jeden Sonntag bewartet.Und: der klassische „Höhenweg“ zurSchafmatt ist jener ab Passhöhe Staffelegg(Postautohalt) via Herzberg-Hof,Bänkerjoch, Wasserfluh, Salhöhe unsGeissfluh.Weitere Infos zum Jurapark:www.jurapark-aargau.ch, Tel. 062 877 15 04.Ein derartiger, regionaler Naturpark von nationalerBedeutung stellt der im 2011 vom Bundanerkannte Jurapark Aargau dar. GelegenEin Spaziergang, eine Exkursion, eine Velotourin der Region des Naturparks Aargau lohnt sichzu jeder Jahreszeit. Im Frühling etwa bietenLichter Föhrenwald bei Effingen (oben); am „Chriesiwäg“ bei Gipf-Oberfrick (linke Seite) . Und (oben rechts) unterwegs an der Wasserfluh.34<strong>Naturfreund</strong> 2 | 20132 | 2013 <strong>Naturfreund</strong> 35


Gesund leben | von der balancevon der balance | Gesund lebenVersuch einer philosophischen AnnäherungHarmonie-Bedürfnis oderGesundheits-Fanatismus?Worum geht es, wenn wir von Gesundheit sprechen? Was heisst es, wenn wir hierzulande heute fürdie Gesundheitskosten 11% des Bruttoinlandproduktes ausgeben, während es im Jahr 1960 bloss4,9% waren? In welchem Verhältnis stehen Wirtschaftswachstum, Energiebedürfnis und Krankheit?Nachfolgend ein paar Gedanken eines <strong>Naturfreund</strong>s über Gesund- und Krankheit.In unserer Werteskala steht Gesundheit weitoben, sei es beim Einzelnen, in den Familienoder in der Öffentlichkeit. Beim Einkaufen,bei Freizeitaktivitäten, beim allfälligen Wechseleiner Krankenkasse, beim Festlegen der privatenund öffentlichen Haushalte – nirgendskann der Faktor Gesundheit übergangenwerden.Wer die Entwicklung der Gesundheitsausgabenin der <strong>Schweiz</strong> vor Augen hat, kann sich sogarfragen, ob wir es vielleicht bei der Gesundheitnicht doch etwas übertreiben, wenn wir über11% des Bruttoinlandproduktes dafür ausgeben.« Mehr als 9 Millionen Menschen starben2010 an den Folgen von Bluthochdruck,der weltweit grössten Gesundheitsgefahr. »Text: Hans Widmer*Im Jahre 1960 warenes gerade mal 4,9%.Ging die Gesellschaftdamals mitdem Gut Gesundheitfahrlässig um, oder haben wir heutigendieses Gut zum goldenen Kalb hochstilisiert?Sind wir von einem Extrem ins andere gefallen?Ältere Jahrgänge mögen sich vielleicht noch anjenen Spruch zum Alkohol- und Nikotinkonsumerinnern, den man an Stammtischen oderauch in jugendlichen Männergruppen hin undwieder hören konnte: „Alkohol und Nikotinrafft die halbe Menschheit hin, ohne Alkoholund Rauch putzt’s die andere Hälfte auch.“Ganz andere Töne sind heute zu vernehmen:Überall Rauchverbote und abschreckendeBilder auf den Zigarrettenpäckli, kein Ausschankvon Alkohol für Jugendliche, Joggingund Stadtläufe auf der ganzen Welt: „Gsundigsundi“ allenthalben.Endlichkeit – und vollkommenesWohlbefindenEin Kulturwechsel hat stattgefunden undda stellt sich die Frage nach einer Gesundheitsdefinition,die uns diesen Wandel voneinem relativierend-selbstironischen zu einemdistanzlos-unreflektierten Umgang mit derRessource Gesundheit verstehen lässt.Die wohl bekannteste Umschreibung vonGesundheit stammt von der Weltgesundheitsorganisation(WHO). „Gesundheit ist einZustand vollkommenen körperlichen, geistigenund sozialen Wohlbefindens und nicht alleindas Fehlen von Krankheit und Gebrechen.“Auf der Basis dieses Verständnisses vonGesundheit fand in den letzten Jahrzehntenweltweit eine Vorstellung Anerkennung, die ineine positive Richtung zielt und im Sinne dessalutogenetischen Ansatzes (vgl. Antonovsky)nicht einfach die Krankheitsbekämpfung in denVordergrund stellt, sondern sich auf möglicheRessourcen für die Gesundheit konzentriert.Allerdings wird in der Formulierung der WHOdie Latte für das Erreichen der „Gesundheit“fast utopisch-hoch gesetzt, denn: wie kann dervon seiner Grundstruktur her endliche Menschje zu einem vollkommenen Zustand gelangen,der gleichzeitig ein körperliches, geistiges undsoziales Wohlbefinden umfasst?Allerdings dürfen wir nicht übersehen, dassfür den Gesundheitsbegriff der WHO dierealistische Komponente des Bekämpfens vonKrankheit und Gebrechen genauso bedeutsamist wie der hohe Anspruch auf einen Zustandvollkommenen physischen, mentalen und sozialenWohlbefindens.Im zweiten Teil ihrer Definition bleibt dieWHO also durchaus auf dem harten Bodender Realität von Krankheiten und Gebrechen,welche den« Der Gedanke, dass derTod zum Leben gehört,wird im heutigenGesundheitsdiskursvernachlässigt. »idealen Zustandder perfektenGesundheit stetsbedrohen. Sieliefert dazu auchden Tatbeweis,wenn sie in ihremumfassendenWeltgesundheitsbericht einen Atlas der wichtigstenKrankheiten und deren Folgen für dieSterblichkeit vorlegt (vgl. Global Burden ofDisease Study, 2010).Die Resultate dieses Reports zeigen auf, woranMenschen in der heutigen Zeit erkranken:Mehr als 9 Millionen starben 2010 an den Folgenvon Bluthochdruck, der weltweit grösstenGesundheitsgefahr. Auf den Rängen zwei unddrei folgen Rauchen und Alkohol. Diese dreierwähnten Faktoren stellen damit heute sogareine grössere Gefahr dar, als das Risiko desHungers im Kindesalter.Ich möchte mich im Folgenden jedoch nichtauf solche bloss quantitative Informationenbeschränken. Wenn wir das massenhaftaufbereitete statistische Material vertieft verstehenwollen, ohne immer wieder beim Gesundheitsökonomischenaufzulaufen, dann kann einBlick zurück in die philosophische Traditionsicher hilfreich sein.Nur so können wir uns herantasten an die Voraussetzungenund Bedingungen, welche jenseitsvon Alltagserfahrung und etablierter Wissenschaftgegeben sein müssen, damit Gesundheit(Heil-sein) und Krankheit (teilweises Fehlenvon Heil-sein) in einem umfassenden Sinnediskutiert werden können.Sterben – in Harmonie lebenAus dem altgriechischen Kulturkreis stammtdas kosmologische Modell (Vgl. Hist. Wörterbuchder PH, Bd.3). Dieses fragt nach dem Ur-Gesunden und verortet es in der Welt als einemGanzem, das nur dann heil und gesund seinkann, wenn die Wesen, welche dieses Ganze alsEinzelne bevölkern, je gesund und krank werdenkönnen, wenn sie zwar ins Leben treten,aber auch wieder sterben.Genau dieser Gedanke, dass der Todzum Leben gehört, wird im heutigen* Hans Widmer, promovierterPhilosoph, hat an derKantonsschule Alpenquaiin Luzern Philosophie undSpanisch unterrichtet.Zudem Lehraufträge an derUniversität Bern. Auch nachseiner Pensionierung engagierter sich zur Philosophiean der Senioren-Universitätin Luzern. Politisch war er imStadtparlament von Luzern,im Parlament des KantonsLuzern und im Nationalratengagiert. Hans Widmerist Mitglied der NF-SektionLuzern und er ist Vorstands-Mitglied der <strong>Naturfreund</strong>e<strong>Schweiz</strong>.Foto: Christian Schmid36<strong>Naturfreund</strong> 2 | 20132 | 2013 <strong>Naturfreund</strong> 37


Gesund leben | von der balanceArchitektur | Natur erlebenGesundheitsdiskurs vernachlässigt. Wahrscheinlichwar er vor 50 Jahren noch präsenter,sonst hätte der oben erwähnte derbe Spruchsicher keine Verbreitung gefunden. Heutejedenfalls würde er als „incorrect“ abgetan;man fände ihn „gar nicht lustig“.In unseren Tagen hat man bisweilen den Eindruck,dem Menschen könnte ewige Jugendzuteilwerden (vgl. dazu das Anti-Aging) undgegen den Todsei tatsächlichein Krautgewachsen.Am Aufmischendiesestrügerischen Eindruckes sind nicht nur dieErrungenschaften der Gentechnologie beteiligt,sondern auch die kosmetische Industrie undeine dem Jugendkult verpflichtete Werbung.« Die gelebte Praxis der <strong>Naturfreund</strong>e kommtdem Harmonieideal übrigens recht nahe. »Ich komme zurück auf die Überlegungen deralten Griechen. Bei ihnen ist der Kosmos alsGanzes heil und gesund, weil in ihm die verschiedenstenElemente harmonisch gemischtsind. Es ist denn auch dieser Harmoniegedanke,der als Leitmotiv während Jahrhundertendas Nachdenken über Gesundheit undKrankheit prägte.Sämtliche Beziehungen – vor allem aber jenezwischen Leib und Seele – haben sich z.B.gemäss Platon der grossen Harmonie zufügen, welche das Weltall als Ganzes durchwirkt.Heutigen Menschen mögen solcheGedanken weltfremd, ja sogar esoterisch vorkommen.Doch sind sie es auch wirklich?Wenn wir sie nämlich aus ihrem fachphilosophischenReservat herausholen und aufkonkrete Lebenserfahrungen unserer Tageanwenden, entfalten sie nicht nur ein kritischesPotential, wie ich es im Zusammenhang mit derNotwendigkeit des Sterbens angedeutet habe,sie können auch neue Perspektiven eröffnen.In den Ausdrücken „Work-Life-Balance“,„ausgewogene Ernährung“ usw. tauchen sieselbst noch in unserem Alltagsbewusstsein auf.Wenn in unserer Hochleistungsgesellschaftviele Menschen an einem Burnout leiden,werden ihnen von ärztlicher Seite Wege undMittel empfohlen, um nach dem Crash erneutden Ausgleich zu finden, etwa die Harmoniezwischen Arbeit und Freizeit, zwischen demSeelischen und dem Körperlichen etc.Auch in Bezug auf die verschiedenen Suchtkrankheitenkann der HarmoniegedankePerspektiven eröffnen. Wer auf irgendeinemGebiet einer Sucht erliegt, wird von einem einzigenBedürfnis getrieben und ist nicht mehrfähig, das Ensemble anderer für ihn ebenfallsbedeutsamen Bedürfnisse zu befriedigen. DieWorkaholics etwa sehen in ihrer Arbeitswutkaum mehr die Bedeutung von sozialen Beziehungenund so kann bei ihnen das für dieGesundheit wesentliche Element des sozialenWohlbefindens überhaupt nicht erst zum Tragenkommen.Harmonie – und kategorischerWachstumsimperativ?Das Modell der Harmonie könnte auch gesellschaftskritischanregend sein und etwa folgendeFragen provozieren: kann eine Gesellschaft,welche den Menschen und der Natur durchihren geradezu kategorischen Wachstumsimperativimmer mehr Energie wegnimmt, ohnediesen Energieraub im Sinne einer Harmonievorstellunglangfristig wieder zu kompensieren,kann eine solche Gesellschaft, können insbesonderedie in ihr lebenden Menschen physisch,mental und sozial langfristig überhauptgesund bleiben?Die gelebte Praxis der <strong>Naturfreund</strong>e kommtdem Harmonieideal übrigens recht nahe undfügt sich sehr schön in den Gesundheitsbegriffder WHO ein, denn beim gemeinsamenWandern in der Natur, kann ein physisches,mentales und soziales Wohlbefinden erreichtwerden. Einem Gesundheitsfanatismus jedochverfällt die <strong>Naturfreund</strong>ebewegung bis jetztoffensichtlich nicht, denn sonst gäbe es inden <strong>Naturfreund</strong>ehäusern schon längst einAlkoholverbot.Wandern in den Bergen: eine Schönwetter-Garantie gibt’s nichtLichtblick im weglosen SteinUnd immer wieder ziehen wir in die Berge. Es ist eine Sehnsucht, eine Sehnsucht nachdem Unverfälschten, dem Urtümlichen. Und dann plötzlich erleben wir sie hautnah: dieelementaren Kräfte der Natur.Wolken wogten über den Kamm desGebirges. Durfte die Wanderung indie Greina mit den Kindern gewagtwerden? Ich fragte den Wirt auf der Hütte umRat. Seine Antwort machte mir Mut: Vor demAbend müsste nicht mit schlechtem Wettergerechnet werden. Die Route sei erst kürzlichmit blau-weissen Zeichen markiert worden.Wir könnten sie nicht verfehlen. Wir schenktenseinen Worten Glauben und brachen auf: DreiErwachsene mit drei Kindern im Alter zwischenzehn und fünfzehn Jahren.Text: Klaus SorgoFoto: Herbert MäderBeim Aufstieg durch unübersichtliches Blockwerkwar uns die frische Markierung sofort vonNutzen. Eine Stunde kletterten wir ohne eigentlichenPfad von Stein zu Stein, übersprangendie Klüfte dazwischen und nahmen gelegentlichauch die Hände zu Hilfe. Die beiden Kleinenbrauchten hin und wieder einen Schub nachoben. Dann betraten wir den flachen Gletscher.Für die Kinder war er Neuland. Vorsichtig setztensie einen Fuss vor den anderen. SandigerSchutt bedeckte durchgehend das spaltenfreieEis. Eisen waren nicht von Nöten. BlauweisseDer Wetterumbruch: am Passo della Greina.38<strong>Naturfreund</strong> 2 | 20132 | 2013 <strong>Naturfreund</strong> 39


Natur erleben | DER WETTERUMBRUCHDER WETTERUMBRUCH | Natur erlebenUnd wenn der Nebel zunehmend dichter wird? Nun, wer Natur erleben will, sollte nach draussen gehen. Foto: Graubünden TourismusFarbe an Steinen liess nirgends Zweifel an dereinzuschlagenden Richtung aufkommen. Nacheiner weiteren Stunde erreichten wir wiedersteinigen Boden.Auf der Fuorcla lag bereits Nebel. Niemandschenkte ihm zunächst Beachtung. Allen wardie Prognose, die der Wirt über den Verlaufdes Wetters gemacht hatte, eine Garantie gegenein mögliches Ungemach. Das sollte sich baldändern. Nach einer Rast im aufkommendenWind gingen wir gestärkt dem Pass entgegen.Es konnte nicht mehr lange dauern, bis ererreicht sein würde. Bis hier her hatte ich michauf die Markierungen abgestützt. In meinemKopf hatte ich eine Vorstellung vom Gelände,so wie es mir die Karte vermittelt hatte. Es wärevernünftig gewesen, noch einen Blick auf sie zuwerfen.Karten lesen? Im Nebel?Einer alten Fussspur folgend tauchten wir inden Nebel ein. Das trug zu einer trügerischenSicherheit bei. Für kurze Zeit war die Aufmerksamkeitganz auf den Boden gerichtet. Dochbald verschwanden die Abdrücke im Schnee.Als ich mich umschaute, war die Markierungnicht mehr zu sehen. Es war nicht mehr auszumachen,wo zwischen Nebel und Schneedie Grenze verlief. Vereinzelter grauer Stein,mehr gab die Waschküche unseren Augen nichtpreis. Zu spät hielten wir an. Jemand schlugvor, unseren Spuren entlang zurück zu gehen.Der Versuch, so wieder auf die Route zu finden,misslang. Alles verlor sich im Weiss.Jetzt half auch der Blick in die Karte nicht mehrweiter. Es gab keinen Ort mehr, der hätte aufihr identifiziert werden können. Zwischen demGelände und seinem Abbild auf dem Papierwar der Draht gerissen. Ich kam mir als Kartenleservor wie einer, der in seiner Sprache mitdem Gegenüber nicht mehr reden konnte. Soähnlich wie mit einem Kind, das die Sprachenoch nicht beherrscht und mir unverständlicheZeichen gibt. Wir waren zu weglosem Gehengezwungen. Doch uns fehlte der Instinkt einesTieres, das mit Nase und Füssen in der Lageist, einen Ausweg zu finden. Wie viel Zeit bliebuns zum Suchen? Meine Sorge um die Kinderstellte die Frage.Es war erstaunlich, welch grosses VertrauenKinder den Eltern entgegen zu bringen fähigsind. Keines von den Dreien liess in der misslichenLage den Kopf hängen. Wie lange aberwürden sie aushalten? Bei Regen wäre auch dieUmkehr zur Hütte, so sie gelingen könnte, einegewaltige Strapaze. Wäre es angezeigt, sofortalle Anstrengungen darauf zu verlegen, zurückzu finden auf die uns bekannte Route? Dazubestand bei den Grossen wie bei den Kleinennoch keine Bereitschaft. Eine Viertelstunderäumten wir uns noch ein, um weiter nach demPass zu suchen. Ein Stangenkreuz ragte einsamin der weglosen Wildnis auf. Es wurde zumSammelpunkt bestimmt. Von dort aus sollteeine Person auf die Suche gehen, dabei aberunbedingt auf Rufweite bleiben.Die Kinder machten mir Mut, als sie zu singenbegannen, während ich aufbrach. Es wärenicht das erste Mal, dass in ihrer Gesellschaftetwas Besonderes möglich sein sollte. DieRichtung, aus welcher der Wind bliess undimmer stärker wurde, zog mich an. Mit tief insGesicht gezogener Kapuze stemmte ich michden Böen entgegen. Mein Schuh glitt aus. Eisunter den Füssen? Hatte ich mich nach untenauf den Gletscher verstiegen? Froh darüber,von niemand beobachtet worden zu sein, folgteOrientierungshilfen im Nebel – oder bloss nur Einbildung?ich weiter der eingeschlagenen Richtung. Nochhallten die Stimmen der Kinder gegen dasBrausen des Windes bis an mein Ohr. Auf allenVieren kroch ich aufwärts.Vor einer winzigen Blume stand mein Fuss still.Helle Blüte in grünem Moos. Steinbrech fielmir spontan ein. Die klammen Finger streicheltendas Weiche, das im harten Stein überlebt.Es berührte mich wie ein Appell, nicht aufzugeben.Ich schaute auf. Der Blick ging rundum.Da. Ein Loch im einförmigen Weiss, durch dases blau schimmerte. Im Blau stand ein gelberWegweiser. Mit wenigen Schritten stand ichvor ihm und las: Greina. Nicht weit davon aucheine blau-weisse Markierung. Dankbar warteteich, bevor ich es den anderen meldete. Ichempfand mich für einen Moment nicht mehrin einer feindlichen Umwelt. Hatte nicht Wind,Steinbrech und das Licht dazu beigetragen, aufden Weg zurück zu finden? War ich weglos mitbesonderen Antennen zur Natur unterwegs?Vielleicht hätte ich das Blau des Himmelsnicht wahrgenommen, wäre durch den Steinbrechnicht ein kurzes Innehalten eingetreten.Denn es war nur von kurzer Dauer gewesen.Schon hatte der weisse Nebel es wieder ganzgeschluckt.Von Markierung zu MarkierungNur wenige Schritte sassen die Anderen vommarkierten Pfad entfernt. Die Kinder jubelten,als sie auf den gesicherten Weg zurückkehrenkonnten. Auch meinen beiden Begleitern waranzusehen, wie sehr sie erleichtert waren, überden glücklichen Ausgang. Eine Person gingvon nun an voraus. Erst wenn sie die nächsteMarkierung erreicht hatte, folgten die anderennach. Ohne Pause überschritten wir die Fuorclaund begaben uns auf den Abstieg zur Greina.Das Wetter hatte ein Einsehen mit uns. Es bliebtrocken, bis wir den Nebel über uns zurücklassen konnten. Dann aber setzte ein anhaltenderRegen ein. Nass bis auf die Haut traten wirunter das Dach der Hütte. Am Ofen trocknetenunsere Kleider rasch. Mich beschäftigte, waswir erlebt hatten, bis in die Träume. Es hätte jaauch anders kommen können.40<strong>Naturfreund</strong> 2 | 20132 | 2013 <strong>Naturfreund</strong> 41


Natur erleben | ArchitekturArchitektur | Natur erlebenRadeln und Schlemmern – Sternfahrten ab HotelDenn das Piemont liegt so nah…!Anstatt in die Ferne zu fliegen und damit das Kerosin-Geschäft weiter anzuheizen, könnte manper Eisenbahn ins Piemont fahren – und sich dort hübsch einquartieren, täglich velofahren undsich abends kulinarisch verwöhnen lassen. Das nördliche Piemont ist touristisch noch Neuland.Nachfolgend ein kleiner Anreiz.Text und Fotos: Herbert GruberIm nördlichen Piemont,unweit von Turin: von denFeldern geht der Blick indie Alpen.Asti, Alba, Cuneo, Saluzzo: es sind Perlendes Piemonts. Und dennoch, hier geht’sum eine andere Gegend am „Fuss derBerge“ (= Piemont). Weil das Piemont ebenmehr ist als Alba und Trüffel, mehr als Cuneound Tenda-Bahn. Die Region, um die es hiergeht, liegt nördlich des Po, nordöstlich vonTurin.Weite Ebene, Reis und viel HimmelDer Po bildet auch im Piemont eine natürlicheGrenze: Südlich des Flusses geht’s ins Hügellanddes Monferrato, das ist Weinland, Rebenland,es ist (rund um Asti) das Herzland derBarbera-, Dolcetto- und Moscato-Kultur. Nördlichdes Po indes ist das Land weit und flach,zuweilen gar topfeben. Das ist Getreideland. ImNovember ist’s hier oft neblig, und im Winterwirken die Felder um Vercelli und Novara ödund trist. Ein völlig anderes Bild im Frühling:Man wähnt sich in Indien, oder Vietnam,irgendwo in Südostasien! Weil im Frühling alldiese „Beete“ unter Wasser stehen – und dieseBeete sind Flächen so weit wie Fussballfelder!Eines ums andere eine gewaltige Wasserlache.Voneinander klar abgetrennte Einheiten. Meistin Form eines Rechtecks. Unterschiedlichjedoch in der Ausdehnung. Und keines davoneine Zufälligkeit!Jede dieser Wasserflächen ist gewollt, geregelt,geplant. Weil: hier geht’s um Reis! Dieses42<strong>Naturfreund</strong> 2 | 20132 | 2013 <strong>Naturfreund</strong> 43


unterwegs | im piemontim piemont | unterwegsUnd ausserhalb der Agglomerationen wird’s ländlich, und in den Dörfern findet sich nicht nur die ganz normale Kaffee-Bar sondern auch der Negozio di Alimentari.Getreideland ist Reisland! Wir befinden unshier, in der Poebene, im wichtigsten ReisanbaugebietEuropas. Und Frühling ist die Zeit derAussaat – und mit dem Fluten seiner riesigenFelder greift der Bauer sozusagen in die Trickkiste:denn mit der Wasserschicht über denReiskeimlingen sorgt er dafür, dass die Keimlingein der Startphase ihres Wachsens keinenTemperaturschwankungen ausgesetzt sind. DieWasserschicht über den Pflanzen wirkt isolierendund schützt sie vor tages- und nachtzeitlichenWärmeunterschieden.Das Dorf Romano Canavese (siehe Kasten)liegt zwar nicht inmitten dieser Reisfelder (wasim Sommer, wegen der Mücken, durchaus vonVorteil sein kann), aber für Radler, die auchmal 100 oder 150 km zu absolvieren vermögen,kann Romano Canavese eben gleichwohl einewunderbare Heimbasis sein. Das hat nichtzuletzt auch mit der dortigen Unterkunft zutun. Es ist nämlich eine ganz besondere! Es isteine Villa. Man nennt sie Relais Villa Matilde,ein Herrschaftshaus aus dem 18. Jahrhundert.Und diese Villa steht inmitten eines Parks,dieser Park ist lauschig, im Sommer sitzt mandraussen im Schatten der Rotbuchen undKirschbäume, und da mag manch einer insSchwelgen geraten, die hell und gelb leuchtendeFassade der barocken Villa verführt zu Träumerei,und beim Eintreten überrascht als erstes dieprächtige, geräumige, ja riesengrosse Eingangshalle,und die Wände sind voller Kunst, Malereieingerahmt in schweren, vergoldeten Rahmen,betörendes Mobiliar, Sessel und Kanapees alskämen sie direkt aus dem Fürstenhaus, undselbstverständlich bringt der in schwarz-weissgewandete Kellner zum ersten Bier auch gleichwas zum Knabbern mit, man sitzt im Lichteines Kronleuchters, irgendwo an einer Wandhat man ein Hirschgeweih ausgemacht, und esstreift einem für eine Sekunde der Gedanke,dass die Jagdreviere ganz nah sind, bloss 30,40 km weiter nördlich ist man in den Alpen,im Aostatal, und diese Nähe zu den Bergenwar ja mit ein Grund, dass Turin im 2006 dieolympischen Winterspiele ausgerichtet hat, undvon der Villa Matilde nach Turin sind’s im Auto35 km – wahrlich, keine schlechte Wahl für einBasislager.Pedalen und SchlemmernWem der Sinn mehr nach „richtigen“ Velotourensteht, mit Zelt und Sack und Pack, der oderdie möge hier getrost abbrechen. Ihm oder ihrwäre es vielleicht auch gar nicht so recht wohlin der Villa Matilde. Obwohl: auch dort arbeitenMenschen, die in der Freizeit am Radelnsind! Einer davon ist sogar ein ganz „Böser“!Zwar keiner von der Sorte „weltenbummelnderTourenradler“, aber einer von der Art, wieman sie auf den Passstrassen antrifft: auf demRennrad, im hautengen Trikot, sich mit harterÜbersetzung den Berg hoch arbeitend, Beine sokompakt wie junge Baumstämme, Handschuhean den Fingern, festgeklammert am Guidon,die Füsse verschraubt mit den Pedalen – nun,von dieser Art also ist/war der Mann an derRezeption des 4-Sterne-Hotels: adrett, höflich,charmant, witzig, dem Ambiente des Hausesgemäss gekleidet; und das alles wirkt stimmigund selbstverständlich, und unweigerlich fragtsich das eigene Ich, ob es die Frage mit derRollenzuteilung (ich Chef und du Beinwäscher;du links, ich rechts, etc. – oder umgekehrt) vielleichtnicht doch etwas zu eng nehme.Nun denn, hier geht’s um Annehmlichkeiten,um eine kleine Aus-Zeit, um Ferien, umGenuss. Es geht um ein Angebot des ReiseveranstaltersEurotrek. Und auf die Palette gelegthat dieser das Packet „Sternfahrten Piemont“.Und eine dieser Sternfahrten führt nach Turin,respektive von Turin retour nach RomanoCanavese (rund 60 km). Wer diese Fahrt alsNicht-Ortskundiger unter die Räder nehmenwollte, würde das Unterfangen wohl schonsehr bald verfluchen. Weil: wer heute, sei’s inItalien oder in der <strong>Schweiz</strong>, einfach mal drauflosradelt, um von der Stadt A zur Stadt B zugelangen, der strampelt meist auf stark befahrenenHauptstrassen. Und was man als Radlerdort wahrnimmt, ist wenig wohltuend. Klar,der Einzelne im Auto ist zweifelsohne ein sympathischerZeitgenosse – aber 1000 Menschen,Quer durchs Piemont: der Pilgerweg von Canterbury nach Rom.Ab und zu geht’s gleichwohl steil hoch: hier zum Castello Masino bei Caravino.die in 1000 Autos unseren kleinen Velofahrerüberholen…!? Also vertraut der auf Ferieneingestellte Radler besser den Angaben des Reiseveranstalters.Und dieser hat einerseits „imFeld“ eine Route signalisiert, und andererseitsdrückt er einem eine Broschüre in die Hand,die den Weg von Turin nach Romano Canaveseim Detail beschreibt. Und da gibt’s – unter diesen60 Kilometern – Abschnitte, die in der Tatviel Genuss bieten. Überraschend insbesonderein Turin selbst, wo die Route über Kilometerhinweg gar direkt entlang des Po führt, dann abund zu einen Schwenker in einen Weiler macht,um wieder an den Fluss heran zu führen. Esist definitiv eine Route, die man von sich ausnie und nimmer gefunden hätte! Andererseitsweist gerade diese Turin-Route auch ein paarUnschönheiten auf. Dazu gehört der Abschnittvor Chivasso, auf dem einen innert wenigerMinuten ein paar Hundert Motorfahrzeuge umdie Ohren sausen.Indes, nach dem Regen scheint die Sonne! Undalso finden sich die Radler alsbald in einerWelt, die sie ins Staunen versetzt. Es ist jeneWelt, von der Eingangs die Rede war. Es ist dieWeite der Ebene. Offenes Land, unverbaut (nunja, irgendwo weit draussen wird diese Ebenezerschnitten durch Auto- und Eisenbahn), vielRaum, viel Himmel, und der Weg vor einemist schnurgerade, es sind keine Durchgangsstrassen,ab und an kommt einem ein Traktorentgegen, und vielleicht mal ein alter Fiat, daswar hier eh immer das Auto der Bauern. Und44<strong>Naturfreund</strong> 2 | 20132 | 2013 <strong>Naturfreund</strong> 45


unterwegs | im piemontim piemont | unterwegsBildstöcke, Kapellen,Kirchen, und Friedhöfe wieDörfer für die Toten: Zeichentraditioneller Religiositätsind unübersehbar.man erinnert sich an den FIAT 600, sie nanntenihn „Sei-Cento“. Ab Mitte der 1950er Jahre istjener 6-Cento produziert worden, in Turin, zuHunderttausenden! Und ja, klar, Turin, wollteman Turin verstehen, man hätte an die südlichenRänder der Stadt fahren müssen, nachMolinette, dort unten sind die Produktionsstättenvon Fiat, das ist Industrie, Schwerindustrie,dort unten geht’s um Massen, um Massen vonAutos und Massen von Arbeitern, dort liegtder Stoff der Gewerkschaften, der Arbeiterkämpfe– aber man hat das alles links liegenlassen, man ist nicht Soziologe, sondern blossUrlauber. Und als Ferienmensch selektiert manungeniert drauflos, und statt hier in Torino dieFIAT-Welt zu erkundigen (FIAT bedeutet soviel wie Fabbrica Italiana Automobili Torino),hat man sich in der Stadt mit einem Stück Stoffbeschäftigt. Wobei, immerhin, es ist jenes StückStoff, in das Jesus Christus nach seinem Tod amKreuz eingewickelt worden ist. Und das ist jaauch nicht nichts!Man sieht’s: hier gäbe es 1000 Geschichten!Allein die Mutmassungen über das Jesus-Grabtuch füllen Bibliotheken! Und der Besuchin jenem Museo della Sindone inmittenTurins mit den Relikten um das Grabtuch, derEmpfang durch die für ein winziges Entgeltdort arbeitenden Frauen und Männer – daskann ans Herz gehen, und das kann einenwunderbar loslösen von der ach so vernünftigenVerhaftung und Verherrlichung des Materiellen.Oder, um es mit einem Zitat zu sagen:„Wer sich über die Wirklichkeit nicht hinauswagt,der wird nie die Wahrheit erobern“. Nun,wer diese Aussage vor gut 200 Jahren von vonsich gegeben hat? Schiller, Friedrich Schiller!Und eben, diese Felder! Wohin man schaut,nirgends ein Hügel, nirgends eine Erhebung.Quadratkilometer um Quadratkilometerdehnen sich diese Reisfelder aus, wie überdimensionierteSchachbrettfelder, und allesind sie untereinander verbunden durch einx-kilometer langes Kanalsystem. Da kann einernoch so laut jauchzen – ein Echo davon wird esnie und nimmer geben.Und das Nicht-Besondere…!Wer Ferien in Italien mit Venedig oder Toscanagleichsetzt, wer nach der Postkarten-Idyllevon Siena und Volterra sucht, wird in dernordöstlichen Ecke des Piemonts zwischenIvrea im Norden, Vercelli im Südosten undTurin im Südwesten nicht selig. Nun gut, esgibt sie auch dort, die Sehenswürdigkeiten.Eine davon muss hier noch rasch erwähnt werden:es ist die Basilica di Superga, wenige Kilometeröstlich von Turin. Vorab ist es die Lagejener Kirche, die verzückt: hoch oben, überden Niederungen, über dem Po, ein Thron.Und dann, beim Näherkommen, ist’s die purePracht, die einem schier den Atem raubt. PerfekteForm, perfekte Symmetrie, klassisch underhaben, die Kuppel wie aus dem Märchen. Vorbald 200 Jahren ist diese Kirche erbaut worden(hier beerdigt übrigens ist die gesamte Fussball-Mannschaft, die 1949 dem FC Torino angehörthat: am 4. Mai 1949, auf einem Flug retour voneinem Spiel, raste ihre Maschine hier oben inden Wallfahrtsberg Superga), und seither habenHunderttausende auf diesem Berg ein Stossgebetin den Wind gestottert, Hunderttausendehaben mit ihren Fotoapparaten auf diese Kirchegezielt, und manch ein Nicht-(mehr-)Gläubigerwurde hier oben mit dem Vakuum im eigenenHerzen konfrontiert, das keine auch noch sokluge Naturwissenschaft bisher auszufüllenvermocht hat.Aber, um zum Schluss zu gelangen: dasBesondere am Radeln in dieser Gegend liegtim Unspektakulären. Und dazu gehört dasLändliche dieser Gegend, das Noch-Nicht-Touristische, etwa die ganz normale Kaffee-Barim Dorf, der von der Familie geführte Negoziodi Alimentari, der Kleiderladen, der Hutladen,das Restaurant im Dorf (wo regionale Hausmannskostnoch als Selbstverständlichkeitund nicht als kulinarische Innovation gilt), derSonntags-Schwatz auf den Treppen vor derDorfkirche – und dazu gehört auch das „Salve“,das einem nicht selten zugerufen worden ist,auf der Strasse, von wildfremden Menschen!Und – sind es nicht oft genau solcherlei„Nebensächlichkeiten“, die wir am Ende einerReise mit nach Hause nehmen und als angenehmsteErinnerung mit uns tragen?!Velo-Sternfahrt PiemontIvreaTorinoLago di ViveroneRomano CavaneseChivassoF u i meP oF u i m eMilanoBei „Sternfahrt Piemont“ handelt es sich um ein Angebotdes Veranstalters Eurotrek. Die 5 vorgeschlagenenTouren unternimmt der Gast individuell.Anreise: per Zug via Milano, Chivasso (auf der Routenach Torino) bis Strambino (Richtung Ivrea). Von dort1,5 km zum Hotel in Romano Canavese. Per Auto viaMartigny, Grand-St-Bernard, Aosta.Unterkunft: 4-Stern-Hotel Relais Villa Matilde inRomano Canavese, ein Patrizierhaus aus dem 18.Jahrhundert.Kosten: für 6 Übernachtungen, im Doppelzimmer,inkl. Frühstück pro Person ab CHF 649.-.Touren: jede der von Eurotrek vorgeschlagenenTouren (mitunter auch auf nicht asphaltierten Pfaden)ist vor Ort markiert und wird in der mitgelieferten Broschüredetailliert beschrieben. Eine der Touren führtzum Lago di Viverone, eine andere zum Lago Sirio;beide laden zum Bade ein. Ambitioniertere Radler finden(auf eigene Faust) sportliche Herausforderungenin den nahen Hügeln und Bergen.Velo: können bei der Reservierung mitbestellt werden.Im Preis inbegriffen ist auch das Bahnbillet für dieZugfahrt (inkl. Velo) nach Turin.Weitere Infos: www.eurotrek.ch.S e si aF u i m e T i c i n oKirche und Gewohnheit: dasTreffen vor dem sonntäglichenGottesdienst.46<strong>Naturfreund</strong> 2 | 20132 | 2013 <strong>Naturfreund</strong> 47


Natur erleben | arvenarven | Natur erlebenUND EIN WORT ZUM ARVENSCHNEEPILZWenn Arven ergrauen…Die Arve ist ein eindrückliches Lebewesen: Sie trotzt Wind und Kälte und kannbis zu 1000 Jahre alt werden. Ein winziger Pilz aber macht diesem typischenBergbewohner zu schaffen. Wo wir beim Wandern auf graue Arven-Äste stossen,dürfte der Arvenschneepilz die Ursache sein.Text und Fotos: Ursula HeinigerDie Arve (Pinus cembra) – in Österreichwird sie Zirbe oder Zirbelkiefer genannt –wächst in den <strong>Schweiz</strong>er Alpen in hohenLagen, vor allem im Engadin und in den südlichenWalliser Seitentäler. Der wohl bekanntesteArvenwald der <strong>Schweiz</strong> findet sich im UnterengadinGR, südlich von S-charl; es ist der Waldvon Tamangur mit seinen 800-jährigen Arven,durch den auch die letzte Etappe des von den<strong>Naturfreund</strong>en bereits im Jahr 1999 lanciertenKulturwegs Alpen führt und zwar von S-charlvia Lü und Fuldera nach Müstair. Der Arvebegegnen wir aber auch – in etwas andererForm – in manch einem Haus: das dekorativeArvenholz wird mit Vorliebe im Innenausbau(etwa fürs beliebte „Arvenstübli“) verwendet.Arve oder Föhre?Von der Wald- und Bergföhre ist die Arveleicht unterscheidbar: Ihre Nadelbüschel weisenfünf Nadeln auf, die Föhren haben nurderen zwei. Die Nadeln sind auch meist längerund schwach bläulich. Von weitem scheinen dieArvekronen deshalb voller und buschiger.Die Hälfte der <strong>Schweiz</strong>er Arven findet sichüber 1960 m ü. M. Hier ist das Klima rau, unddie Vegetationsperiode ist sehr kurz. Die Arvetrotzt Wind und Wetter, Trockenheit, Spät- undFrühfrost. Schwere Schneelasten, Blitz undSturm brechen ihre Wipfel, doch Seitentriebewachsen aus. So entstehen die für uns so eindrücklichenWetterbäume!Wo der Arvenschneepilz gewirkt hat.Eine gefährliche Pilzkrankheit bedroht aberimmer wieder die jungen Bäume: der Arvenschneepilzoder Weisse Schneeschimmel(Phacidium infestans). Dieser mikroskopischkleineSchlauchpilz kann sich gut unter derSchneedecke entwickeln. Seine Lebensbedingungensind ähnlich wie die des schwarzenSchneeschimmels (siehe „<strong>Naturfreund</strong>“ 4/2010)Arvenschneepilz oder Weisser Schneeschimmel: die Symptome sind deutlich.– auch er wächst noch bei Temperaturen um0 o C. Im Herbst vor dem Einschneien entlässtder Pilz seine Sporen. Diese werden mit demWind weitergetragen und infizieren wiederumjunge Arvennadeln. Bald fällt nun Schnee undbegräbt die jungen, kleinen Arven unter sichund bedeckt auch die untersten Aeste von älterenArven. Im Schnee herrschen ideale Wachstumsbedingungenfür den weissen Schneepilz:die Temperaturen sind wenig unter 0 o C unddie Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch.Junge Arven betroffenNach der Schneeschmelze zeigen sich die Schäden:Bäumchen und Äste, die lange schneebedecktwaren, weise gelbliche Nadeln auf. Dieseverfärben sich rot-braun und später fahl-grauund sind fahnenähnlich meist auf eine Seitegerichtet. Die Krankheit ist schon von weitemgut erkennbar. Kleine schwarze Punkteauf den Nadeln sind die ersten Zeichen, dasssich Fruchtkörperchen entwickeln. Im Herbstbrechen diese auf und entlassen die Sporen.Der Infektionszyklus beginnt nun von neuem.Die abgestorbenen Nadeln bleiben noch langehängen und fallen erst im Laufe des nächstenJahres ab.Jungarven sind von dieser Krankheit ernsthaftbedroht. Sind sie aber einmal der Schneedeckeentwachsen, kann ihnen dieser Schneepilznichts mehr anhaben.Nähere Infos zur Arve im Besonderen und zum Wald imAllgemeinen unter:www.waldwissen.net.Ein Zuhause für <strong>Naturfreund</strong>e, inmitten rauer, unzerstörter Natur(LandschaftEin Zuhause desfür <strong>Naturfreund</strong>e, Jahres 2011)inmitten rauer, unzerstörter Natur(Landschaft des Jahres 2011)Hotel und Berghaus-RestaurantHotel und Berghaus-RestaurantVal Sinestrafamiliäre Atmosphäre– bezahlbarefamiliäre AtmosphärePreise– Bergwanderungenbezahlbare Preisevom Haus aus– inBergwanderungen der Nähe des Nationalparksvom Haus aus– Postautoverbindungin der Nähe des Nationalparksab Scuol-Tarasp– Postautoverbindung ab Scuol-TaraspHotelHotelValValSinestraSinestra(1500(1500 Hotel ValM.ü.M.),M.ü.M.), Sinestra75547554 (1500Sent,Sent, M.ü.M.),UnterengadinUnterengadin081081 7554866866 Sent,3131 Unterengadin0505val-sinestra@bluewin.chval-sinestra@bluewin.ch081 866 31 05www.sinestra.chwww.sinestra.chval-sinestra@bluewin.chwww.sinestra.ch48<strong>Naturfreund</strong> 2 | 20132 | 2013 <strong>Naturfreund</strong> 49


Natur erleben | Architekturimpuls | naturfreunde aktivwww.landschaftdesjahres.net/oberrheinwww.paysagedelannee.net/rhinsuperieurPatronat für Aktivitäten in der <strong>Schweiz</strong>:Bundespräsident Ueli Maurer– Hans Imhof hat das WortAgenda zur Landschaft des Jahres 2013/142013 und 2014 ist das Oberrheingebiet zwischenBasel und Landau, zwischen Vogesenkamm undSchwarzwaldhochstraße die Landschaft desJahres. Vielfältige Aktionen und Mitmachangeboteder NaturFreunde am Oberrhein sind für jede undjeden offen, egal aus welchem Land sie oder erkommt. Anmeldungen werden von den Landesgeschäftsstellenoder Ortsgruppen gerne angenommen,bei den angegebenen Ansprechpartnernsind weitere Informationen abzurufen.Soziale und ökologischeAnliegen sind für unszentral30. Juni 2013 Velotour Basel – Neuenburg – Chalampé –Ottmarsheim (CH)30. Juni 2013 Wanderung Arlesheim-Schönmatt-Gempen-Dornach (CH)7. Juli 2013 Geologische Wanderung am EichenerKarstsee (DE)13. Juli 2013 Velotour Augusta Raurika: Radtour inAugst (CH)18. Juli 2013 Abendwanderung in den Rheinauen,Plittersdorf (DE)19.-21. Juli201323.-25. August20131. September2013Geschichtsseminar: „Der Erste Weltkrieg“,<strong>Naturfreund</strong>ehaus Molkenrain (FR)Unterwegs in der Landschaft des Jahresmit den NaturFreunden Filder (DE)Freizeittreffen im <strong>Naturfreund</strong>ehausRitzenthal (FR)<strong>Naturfreund</strong>e Birsigtal - Birseck,August Huwiler,Tel.: +41(0)61 462 06 14<strong>Naturfreund</strong>e Pratteln-Augst,Irene Hasler, Tel.: +41(0)79 623 88 67<strong>Naturfreund</strong>e Schopfheim,Hartmut Heise,hart.heise@t-online.de<strong>Naturfreund</strong>e Basel-Riehen,Dominik Moresi,Tel.: +41(0)61 631 04 79<strong>Naturfreund</strong>e Rastatt,Heinz Zoller, Tel.: +49(0)7222 20665heinz.zoller@web.de<strong>Naturfreund</strong>e Baden,Tel.: +49 (0)721 405096info@naturfreunde-baden.deNaturFreunde Filder, Herbert Knienieder,Tel.: +49 (0)711 77 76 227umwelt@naturfreunde-wuerttemberg.deAmis de la Nature Rouffach undWittenheim, Charles KlingensteinTel.: + 33 (0) 3 89 77 49 42charles.klingenstein@orange.fr15. September Jura Wanderung <strong>Naturfreund</strong>e, Basel-RiehenHeidi Häni, Tel.: +41(0)61 312 04 5028. September20132.-7. Oktober2013Tagung Natur- und Umweltschutz:Fracking, <strong>Naturfreund</strong>ehaus Chaume deVaux (FR)Internationale Wandertage «Vogesen pur»im NFH Le Treh am Markstein (FR)<strong>Naturfreund</strong>e Baden,Tel.: +49 (0)721 405096info@naturfreunde-baden.deNaturFreunde Baden,Tel.: +49 (0)721 405096info@naturfreunde-baden.de<strong>Naturfreund</strong>e Basel – RiehenV. & H.R. Zoller,Tel.: +41(0)961 301 03 14Es sind nun weit über 100 Jahre her, als ein paar jungeMänner den Grundstein für den Verband der <strong>Naturfreund</strong>e<strong>Schweiz</strong> gelegt haben. Ihre Absicht war es, auchdem einfachen Arbeiter und seiner Familie den Weg hinzu Natur und Gesundheit zu ebnen. Konkret: es gingdamals um Menschen, die trotz harter Berufsarbeit finanziellnicht auf Rosen gebettet waren. Es ging darum, dassfür eben jene Menschen Erholung in der Natur möglichwurde – Erholung abseits vom Staub der Fabrik, Erholungin der Natur auch für den Büezer.Erholung, Freizeit und Ferien: Wir <strong>Naturfreund</strong>e dürfenfür uns in Anspruch nehmen, an diesen Errungenschaftenzum Wohl der Arbeiterschaft wesentlich mitgewirkt zuhaben. Und da jenen Gründern der Wert der Natur –insbesondere als Erholungsraum – von allem Anfang anbewusst war, dürfen wir für uns in Anspruch nehmen,zu den Pionieren in Sachen Umweltschutz zu gehören.Sorge tragen zu Flora und Fauna: das haben sich die<strong>Naturfreund</strong>e von Anbeginn auf die Fahne geschrieben –eindrücklich nachzuverfolgen übrigens in den Ausgabender <strong>Naturfreund</strong>e-Zeitschrift „Berg frei“ aus den 1920erJahren!In diesem Ansinnen haben die <strong>Naturfreund</strong>ehäuser einezentrale Rolle gespielt. Diese Häuser, an bester Lage,waren die Ferienhäuser der Arbeiter. Hier traf man sichan Sonn- und Freitagen, hier verbrachte man erste Ferienwochen,hier wurden Freundschaften geschlossen, undwie wir wissen: nicht wenige Frauen und Männer habenin einem <strong>Naturfreund</strong>ehaus ihren Partner, respektive ihrePartnerin fürs Leben gefunden.geht es für uns <strong>Naturfreund</strong>e darum, unsere Qualitätenins Spiel zu bringen. Und zu diesen „Qualitäten“ gehörenauch unsere Häuser – sie sind ein wertvolles Erbe unserereigenen Geschichte.Es ist unsere Aufgabe, dieses Erbe aus der Vergangenheitund die aktuellen Bedürfnisse und Gewohnheiten unsererMitglieder in einen gewinnbringenden Bezug zu bringenmit der Situation auf dem heutigen Freizeitmarkt. Die imletzten „<strong>Naturfreund</strong>“ in Zusammenarbeit mit der LuzernerHochschule für Wirtschaft lancierte Häuser-Umfrage(„Wo übernachten wir?“) wird uns dazu neue Informationenliefern, die wir bis zum Herbst in unsere Strategiezum Häuserwesen integrieren werden. Dieses Vorgehenerfüllt mich mit Zuversicht. Gesundheit, Naturschutz,Erholung – damit sind wir auf Kurs!Auf eine erfolgreiche Zukunft und mit einem herzlichenBerg frei!6. Oktober2013Elsass-Wanderung SchauenbergRouffach-Herrlisheim (FR)TrinationaleMetropolregionOberrheinRegion MetropolitaineTrinationaledu Rhin superieurMit anderen Worten: es ist dieses soziale und ökologischeEngagement, das uns <strong>Naturfreund</strong>e stets ausgezeichnethat. Und wenn ich mich umschaue, sehe ich, dass diesesEngagement gerade auch heute stark von Nöten ist. AlsoHans Imhof, Präsident <strong>Naturfreund</strong>e <strong>Schweiz</strong>E-mail: hans.imhof@naturfreunde.ch50<strong>Naturfreund</strong> 2 | 20132 | 2013 <strong>Naturfreund</strong> 51


Natur erleben | ArchitekturArchitektur | Natur erlebenNF-WETTBEWERBDas <strong>Naturfreund</strong>ehaus Schauenburg liegt auf demGemeindegebiet von Selzach. Und zu welchem Kantongehört Selzach?Aargau ? Jura ? Solothurn?<strong>Naturfreund</strong>ehäuser online!<strong>Naturfreund</strong>ehäuser gedruckt und digital...Die neue Häuserkarte bestellen? So geht‘s:Sie senden uns per Post ein an Sie selbstadressiertes und frankiertes Couvert im FormatC5, welchem sie Briefmarken im Wert von CHF5.- beilegen. Dann geht das Ganze an:<strong>Naturfreund</strong>e <strong>Schweiz</strong>Postfach 73643001 BernCHF 5.009OWBrünig973mKontakt / Contact<strong>Naturfreund</strong>ehäuserTel / tél: 078 713 95 54Maisons info@nfs-bruenig.chdes Amis de la NatureCase www.nfh.ch/bruenigdegli Amici della NaturaNaturefriends 3860 Brünig housesInfos / InfosSchlafplätze / lits60Duschen / douchesüHalbpension / demi pension üSelbstkocher / cuisine à disposition üBewartung / gardiennage 2 G / ROffene Monate / mois ouverts1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12Zur bestehenden Häuserkarte in Druckformfolgt nun der Schritt in die digitale Welt.Auf unserer neuen Webseite finden Sie unterder Rubrik «Häuser» alle Häuserdaten undInformationen auch online !www.naturfreunde.chEin Besuch des NF-HausesSchauenburg lässt sich wunderbarmit einer Wanderungverbinden. Ein dazu gerngewählter Ausgangspunktist die Eisenbahnstation ImHolz (607 m). Von dort ausgelangen wir auf einem Wanderweg,meist durch lichtenWald, in zirka 1½ Stundenzum Haus (1174 m). Werlieber auf einem Höhenwegwandert, dem sei die Routeab Unter-Grenchenberg (1295m) via Ober-Grenchenbergund Wandfluh empfohlen. Zuerreichen ist dieser Ausgangsortper Postauto ab BahnhofGrenchen-Süd (verkehrtjeweils mittwochs und anLANDSCHAFT DES JAHRES: BERG Z’MORGE AM 1. AUGUST IM NF-HAUSGratis-Nacht auf SchauenburgEin währschaftes Berg z’Morge zum Nationalfeiertag: das gehört zur Traditionim hoch über der Stadt Solothurn gelegenen <strong>Naturfreund</strong>ehaus Schauenburg.Für dieses Berg-Frühstück inklusive Übernachtung vom 31. Juli auf den 1. Augustgibt’s beim NF-Wettbewerb fünf Gutscheine zu gewinnen. Zudem fünfGeschenk-Abos für den „<strong>Naturfreund</strong>“.Wochenenden). Und an dieAdresse der Fernwanderer: einpaar Hundert Meter oberhalbdes Hauses Schauenburg führtder Europaweg 4 vorbei, dasist die Fernwanderroute vonPortugal bis Rumänien…!Prächtige AussichtDer Weissenstein und dieHasenmatt (mit 1444 m derhöchste Solothurner Berg)liegen beide auf der erstenJurakette, und also bieten sichvon dort oben weite, freiePanoramablicke auf die Alpen,die sich dahin schlängelndeAare und das Mittelland. Undjust unter „dem höchstenSolothurner“, am westlichenAbhang davon, findet sichdas NF-Haus Schauenburg.Der kommende Nationalfeiertagbietet eine interessanteMöglichkeit, dort wiedermal einzukehren – es wirdhungrigen Mäulern an nichtsfehlen! hg.1. – 5. PreisJe ein Gutschein füreine Übernachtungim <strong>Naturfreund</strong>ehausSchauenburg vom 31.Juli auf den 1. August,inklusive reichhaltigemBerg z’Morge, imWert von CHF 45.-. ZurVerfügung gestelltdurch die SektionBiberist, die Besitzerindes Hauses Schauenburg.6. – 10. PreisJe ein Gutschein fürein Geschenk-Abo derZeitschrift „<strong>Naturfreund</strong>“,im Wert vonCHF 30.-, gültig für 1Jahr. Zur Verfügunggestellt durch denLandesverbandder <strong>Naturfreund</strong>e<strong>Schweiz</strong>.Antworten mit demVermerk „NF-Wettbewerb“gehen an: <strong>Naturfreund</strong>e<strong>Schweiz</strong>,Postfach, 3001 Bern,oder via Mail an:info@naturfreunde.chEinsendeschluss:13. Juli 2013. Überden Wettbewerb wirdkeine Korrespondenzgeführt.Hier die Gewinner des NF-Wettbewerbs aus „<strong>Naturfreund</strong>“ 1/13: Johanna Langhart, Zürich; Hansueli Strohler, Pratteln; Ingrid Rubli, Seuzach; Irmgard Derungs, Gossau; Konrad Schenk,Liebefeld; Julia Affentranger, Buttisholz; Luzia Suda. Unterentfelden; Käthy Zbinden, Gelterkinden; Theo Hanselmann, Reinach; Dorisch Schoch; Teufen.2 | 2013 <strong>Naturfreund</strong> 53


Natur erleben | Architekturdelegiertenversammlung | <strong>Naturfreund</strong>e aktivDV 2013 IN THUN: NEUE GPK- UND NFS-VORSTANDSMITGLIEDERDelegierte sagen nein zu Kürzungenfür die GeschäftsstelleDie Spannbreite der Themen, die an der DV 2013 in Thun besprochen wurde, reichte vonSenegal bis zum Häuserfonds und von den Mitgliederbeiträgen bis zur Strategie desNFS-Vorstandes für die <strong>Naturfreund</strong>e-Zukunft 2013-17.Wir leben Natur.«Die Internationalität ist ein Kennzeichender <strong>Naturfreund</strong>e-Bewegung», es warManfred Pils, der die Delegierten am 25.Mai in Thun an diese Tatsache erinnerte. AlsPräsident der <strong>Naturfreund</strong>e Internationale NFIsprach er u.a. von der Erweiterung der NF-Bewegung nach Osteuropa und Afrika. Dabeierwähnte er namentlich die <strong>Naturfreund</strong>eUngarns, die unter der momentanen, rechtsgerichtetenPolitik zu leiden hätten und die<strong>Naturfreund</strong>e Senegals (Westafrika), die mitihren Umwelt-Projekten zu neuen Sympathieträgernfür die internationale NF-Bewegunggeworden sind.mit Applaus gewählt wurden. Es sind dies: dieJuristin Chantal Zbinden (Sektion La Côte-Peseux), die von der GPK in den NFS-Vorstandwechselt; der Treuhänder Hans Schenk (SektionBaden) für die GPK und Thomas Kohler(Leiter Rechnungswesen, Sektion Langenthal)für die Schiedsstelle. Anita Rossel, die währendihrer acht Jahre im Vorstand das Kurswesenaufgebaut hat, wird im Bereich Tourenleiter-Ausbildung (J+S und esa-Kurse) neu auf operativerEbene für die NFS tätig sein.Vertrauen in die Arbeit des VorstandsNatürlich will ich......noch mehr über die <strong>Naturfreund</strong>e erfahren:Senden Sie mir eine Dokumentation....etwas erleben und eine gute Sache unterstützen:Ich werde Mitglied der <strong>Naturfreund</strong>e <strong>Schweiz</strong>!Kategorie: Einzelmitglied (CHF 75.–)Familienmitglied (CHF 100.–)Jugendmitglied (30.–)alleinerziehende/r (CHF 75.–)...Mitglied in einer der 140 Sektionen werden.Bitte leiten Sie meine Adresse an den Kantonalverbandmeines Wohnkantons weiter.Datum, Unterschrift:VornameName:Geburtsdatum:Adresse:PLZ/Ort:Telefon:Mail:. .Senden an: <strong>Naturfreund</strong>e <strong>Schweiz</strong>,Pavillonweg 3, Postfach 7364, 3001 BernEinen anderen, zentralen Aspekt der <strong>Naturfreund</strong>e-Identitätzitierte Thuns StadtpräsidentRaphael Lanz: „Mit der gelebten Praxis vonBewegung und Begegnung in der Natur lebenuns die <strong>Naturfreund</strong>e ein gutes Beispiel gesunderFreizeitgestaltung vor“, sagte er vor denDelegierten in Thun.Rücktritte und NeuwahlenAus Gründen der Amtszeitbeschränkungwaren auf diese DV hin drei Rücktritte zu verzeichnen:Anita Rossel (Sektion EisenbahnerZürich) aus dem NFS-Vorstand, Otto Windler(Sektion Schaffhausen) aus der GPK undBruno Pfister (Sektion Hombrechtikon) ausder Schiedsstelle. NFS-Präsident Hans Imhof,der den Einsatz dieser Mitglieder verdankte,konnte für die zu besetzenden Stellen drei Mitgliedervorschlagen, die von der VersammlungMit ihren in Thun gefällten Entscheiden habendie Delegierten dem NFS-Vorstand gegenüberihr grundsätzliches Vertrauen ausgesprochen.So etwa blieben Anträge der Sektion Luzernund der Union Romande auf der Strecke, diefür die Sektionen detaillierte Einsicht in Einzelkontender Erfolgsrechnung verlangt hatten.Nach eingehender Diskussion abgelehnt wurdeder Antrag der Sektion Schaffhausen, wonachNFS-Vorstand in aktuellerBesetzung, v.l.n.r: Hans Widmer,Rolf Eggimann, FelixMannhart, Chantal Zbinden,Hans Imhof, Margrit Brancucci,Edmond Rund.Foto: Christian Schmid54<strong>Naturfreund</strong> 2 | 20132 | 2013 <strong>Naturfreund</strong> 55


<strong>Naturfreund</strong>e aktiv | delegiertenversammlungAktivitäten | AgendaKostenerhöhungen für erbrachte Leistungender Geschäftsstelle und des Vorstandes künftigdurch Einsparungen bei eben diesen Servicestellenaufzufangen wären.Neue Wege für die NF-HäuserEinsicht erhielten die Delegierten in Thunüber diverse Bemühungen zugunsten der NF-Häuser. Als Präsident des von der DV 2012gegründeten Häuserfonds legte Philippe Pellaton(Sektion Bern) dazu nochmals die Kriterienüber Mittelbeschaffung und -verwendung dar(siehe „<strong>Naturfreund</strong>“ 1/13). So schreibt dasdurch den Fachverband „naturfreundehaeuser.ch“ erarbeitete Häuserreglement vor, dassbei einem Verkauf eines NF-Hauses 50% desNetto-Erlöses in diesen Fonds zu gehen habenund dass dieses Geld ausschliesslich für dieUnterstützung anderer NF-Häuser verwendetwerden darf. Beim heutigen Kontostand vonCHF 35‘000.- ergibt sich daraus für ein einzelnesHaus ein Beitrag von maximal CHF 9‘000.-.Martin Schällebaum (Sektion Luzern), Präsidentdes Fachverbands „naturfreundehaeuser.ch“, erinnerte daran, dass es oft nicht allein diefinanzielle sondern die personelle Seite sei, diefür eine Sektion zur Belastung werden könne:beim Betrieb eines NF-Hauses stosse dieEhrenamtlichkeit mitunter an Grenzen.Drinnen DV-Geschäfte; und draussen sorgten Mitglieder des RV Berner Oberland für Speis und Trank.Blick nach vorn: Strategie 2013-17Rolf Kaeser, seit Juni 2011 NFS-Geschäftsleiter,verwies in seinem Überblick auf Geleistetesund Vorgesehenes insbesondere auf die imletzten Herbst mit dem Vorstand erarbeiteteZukunfts-Strategie (2013-17), die für jedes dersieben Ressort die Ziele definiert. Als Beispieleherausgepickt seien die bereits umgesetzte Neukonzeptionder Zeitschrift „<strong>Naturfreund</strong>“, dienunmehr in einer Auflage von 30‘000 Exemplarenerscheint; oder aber im Ressort Häuserwesendie Häuserumfrage (siehe „<strong>Naturfreund</strong>“1/13), die im Mai versandte Häuserkarte, dieUmsetzung des Fundrisings für den Häuserfonds,die zahlreichen individuellen Häuserbroschüren,die Arbeiten für das Internet-Häuserportal und die Vorarbeiten für den Häuserkalender2014 und das Häuserbuch 2014.Und – um zwei letzte Beispiele aus den RessortRessorts Natur und Umwelt und Freizeit undTourismus zu zitieren – herausgepickt seien derstrategische Support für ein nachhaltig touristischesProjekt in Rumänien und andererseits dieVorarbeiten zu einer BAFU-Zusammenarbeitbezüglich NaturaTrails und Urban Nature.Merci, Danke!Die DV bot zudem Grund und Anlass zumDanke sagen. Rolf Kaeser dankte vorab demVorstand („er ist visionär, ohne die Bodenhaftungzu verlieren“) und den Sektionen, die sichin den letzten Monaten für die Weiterentwicklungdes Verbandes eingesetzt haben. PräsidentHans Imhof richtete einen besonderen Dankan den NF-Regionalverband Region BernerOberland, der mit einem OK unter Leitungvon Karin Ryter für diese DV die Rolle alsGastgeber übernommen hatte. Am Schluss derZusammenkunft, die mit geführten Stadtwanderungendurch die Altstadt von Thun bereitsam Vorabend begonnen hatte, verdankten dieDelegierten den Einsatz von Präsident HansImhof mit einem stehenden Applaus. hg.Freizeit mit <strong>Naturfreund</strong>en – herzlich willkommen – eine Vielzahl weiterer Aktivitäten findet sich auf www.naturfrende.chWANDERN / BERGSTEIGEN / KLETTERN29.06.2013 - Suonenwanderung über den Röstigraben: Montana VSSektion Riehen-Basel | Elisabeth Mayer 061 401 03 4106.07.2013 - Regionale Geschichte erwandern: Loorenchopf ZHSektion Dübendorf | Ernst Meier 044 821 62 936./7.7.2013 - *Hochtour Piz Palü (3901 m) GRSektion Rheintal | Armin Kühnis 071 766 16 386./7.7.13 - *Course à la cabanne Tourtemagne/Turtmann VSSection La Chaux-de-Fonds | Roland Parel 032 968 60 5907.07.2013 - *Bergtour Weisstannen-Horn, T3, ab Weisstannen SGSektion Küsnacht-Erlenbach | Ernst Uster 044 915 35 356.-9.7.2013 - *Swisstrail: von Seelisberg UR bis Rueras GRSektion Bülach | Ruedi Kiener 071 911 12 2813./14.7.2013 - *Hoch- und Gletschertour Wildhorn L, BE,auch für EinsteigerSetkon Langendorf / KV Solothurn | Dani Pfister 032 645 00 7429./30.6.2013 - *Hochtour Vrenelisgärtli / Glärnisch GLSektion Rheintal | Mark Schaer 079 450 98 5113.-16.7.2013 - *Hochtouren WS+, Gauli BESektion Kloten | Carl Röllin 043 535 89 8320.-27.7.2013 - Wanderlager Kiental BESektion Dübendorf | Urs Krattenmacher 079 630 44 4820.-27.7.2013 - *J+S-Bergsteiger-Camp Realp URKV Aargau | Jürg Wildi 062 892 24 1020.7.-3.8.2013 - 49. Internationale <strong>Naturfreund</strong>e Wanderwochen inPontresina GRSektion Langendorf | Bruno Geiser 032 623 60 8408.08.2013 - Sortie du Jeudi: Creux-du-Van, Le Solitat, La Grande VySection La Chaux-de-Fonds/St-Imier | Marie-Jeanne 032 731 36 8510./11.8.2013 - Course des Dames: Chalet AN Frateco VDSection La Chaux-de-Fonds | Alice: abrulhart@bluewin.ch11.-13.8.2013 - *Bergtour Vier-Quellen-Weg ab Oberalppass GR bisBedretto TISektion Bülach | Erika Märki 056 284 10 439.-10./8.2013 - *Hochtour WS, Diechterhorn BE, für GeübteSektion Langendorf / KV Solothurn | Ueli Steffen 079 417 31 6018.08.2013 - *Bergtour Piz Tomül (2946 m) GRSektion Chur | Hans F. Schneider 081 353 95 0425.08.2013 - 50 Jahre Sektion Kloten: mit 50 Gruppen auf 50 GipfelSektion Kloten | Roger Hardmeier 079 666 20 2831.8.-1.9.2013 - *Hochtour L, Pigne d‘Arolla (3796 m) VSSektion Langendorf / KV Solothurn | Peter Jacober 079 398 99 3007.09.2013 - Entretien du biotope du Seyon et sorirée au chalet deMont Soleil NESection La Chaux-de-Fonds/St-Imier | Serge Maillard 0033 381 67 43 605.-12.10.2013 - Wanderwoche in Lenk, Simmental BESektion Winterthur | Marlies Albert 052 343 69 60NATUR / KULTUR / DIVERSES30.06.2013 - Botanische Wanderung Naturschutzgebiet Chilpen, abTenniken BLSektion Küsnacht-Erlenbach | Lisbeth Uster 044 915 35 3501.08.2013 - 1. August Berg z‘Morge im NF-HausSektion Biberist | Ernst Gilgen 032 675 56 4117.08.2013 - Flussfahrt auf der ReussSektion Oberfreiamt | Hans Kaufmann 041 787 29 3917./18.8.2013 - Pilzler-Höck: Pilzkurs im NF-Haus Stampf BESektion Steffisburg | Stefan Denzel 033 345 15 2024./25.8.2013 - Balade et préparation de vins médicinaux avec uneherboriste valaisanneSection La Chaux-de-Fonds/St-Imier | Jean-Marie Tran 032 968 52 4122.-29.9.2013 - Calvi, Korsika: Wandern, Biken, Klettern, BadenKV Solothurn | Ernst Gilgen 032 672 23 94AUSLAND (FERIEN-)REISEN21.-26.7.2013 - Kultur- und Städtereise: Würzburg, Nürnburg,RegensburgRegion Glattal-Winterthur | Fritz Renold 052 335 24 3922.-29.9.2013 - Korsika entdecken: BusreiseRegion Glattal-Winterthur | Fritz Renold 052 335 24 39*Zum Abklären einer Teilnahme vorgängige Absprache mit Tourenleiter unbedingt erforderlich!56<strong>Naturfreund</strong> 2 | 20132 | 2013 <strong>Naturfreund</strong> 57


Natur erleben | Architekturleiterkurse | aus- und weiterbildungTouren leiten ist mehr als zuvorderst gehenAus- und WeiterbildungDurch Ausbildung und Fortbildung entsteht Kompetenz; und darausergibt sich Sicherheit. Von diesem Grundsatz ausgehend bieten die<strong>Naturfreund</strong>e <strong>Schweiz</strong> ein Kursprogramm für angehende und aktiveTourenleiterInnen an. In diesen Kursen kommen Bergführer (Frauenund Männer) und/oder Erlebnispädagogen zum Einsatz. Die Kursestehen allen offen, also auch Nicht-Mitgliedern!Was sein muss...!Gilt für NFS-TourenleiterInnen: Neu ist die Weiterbildung wie folgt geregelt:Innerhalb von 6 Jahren sind 3 FK-Tage à 6 Stunden zu besuchen. Zur Anmeldung nötigist eine Bestätigung des Tourenchefs oder des Präsidenten der Sektion resp. des KV/RV. Für jene, die die Weiterbildung beim SAC oder bei einer anderen anerkanntenInstitution besuchen: Kursbestätigung an NFS-Geschäftsstelle senden!10. & 11.8.2013FK Alpines Klettern J+S/NFS, auf SteingletscherBEKlettern auf nicht vorgebohrten Routen: entsprechend geht’sbei diesem Fortbildungskurs vor allem auch um Keils undFriends und um die Frage, wo und wie ich den sicheren Standplatzeinrichte. Leiterinnen und Leiter sind in diesen „Sphären“besonders gefordert.Anforderungen: J+S-Leiter, Tourenleiter Bergsteigen,Klettern. Klettern im 4c Grad im Vorstieg.Kosten: für aktive J+S-Leiter NFS-Mitglieder CHF 140.-; füraktive NFS-Tourenleiter (Bestätigung Sektion/KV bei Anmeldung)CHF 220.-; für J+S-Leiter Nicht-NF-Mitglied CHF 220.-;jeweils inkl. Halbpension.Kurs-Nr.: MF 7/13. Anmeldeschluss: 12.7.2013.Anmeldung schriftlich an…<strong>Naturfreund</strong>e <strong>Schweiz</strong>, Outdoor Team,Postfach 7364, 3001 Bern oder mirjam.wittwer@naturfreunde.ch.Anmeldeformulare bitte ab www.naturfreunde.ch herunterladenund ausgefüllt retournieren; oder auf der NFS-Geschäftsstelleanfordern, Tel. 031 306 67 67.Die Übersicht aufs gesamte Kursangebot findet sich aufwww.naturfreunde.ch > Aus- und Weiterbildung.Gilt für J+S/esa-LeiterInnen: Spätestens 2 Jahre nach Besuch des letztenAus- resp. Weiterbildungskurses ist ein Modul-Fortbildung (MF) zu absolvieren,ansonsten wird die Gültigkeit der Leiterqualifikation J+S/esa sistiert. Der/dieJ+S-LeiterIn muss zusätzlich Tätigkeiten in einem bei J+S gemeldeten Kurs oderLager ausweisen. Alle Leiter benötigen für die Anmeldung die Empfehlung desJ+S-Coaches oder des Präsidenten der Sektion bzw. des KV/IKV.11.8.2013NFS-Waldexkursion, Beatenberg BEDie unterschiedlichen Vegetationsstufen am Berg beachten:die NFS-Waldexkursion ist Weiterbildung und Sonntags-Wanderung in einem. Geleitet von Heinz Rüfli, alt-Förster undBrigitte Käser, Lehrerin und ehemals als Landschaftsarchitektintätig. Die Exkursion führt vom Niederhorn hinunter zurBeatenbucht am Thunersee; die Bahn hilft beim Überwindender Höhenmeter!Kosten: inkl. Kursleitung, Rundgang, Unterlagen, aber ohneBergbahnbillett: NFS-Mitglieder: CHF 30.-, Paare CHF 50.-;Kinder bis 16-jährig in Begleitung eines Erwachsenen gratis.Nicht-Mitglieder: CHF 50.-, Paare CHF 80.-.Anmeldeschluss: 26.7.201312. bis17.8.201317. & 18.8.201324. & 25.8.201321. & 22.9.2013Leiterkurs Alpin-Wandern T4/esa, BernerOberlandDer Unterschied zwischen T2-Wanderungen und T4-Touren istbeträchtlich. Als Beispiele für T4-Touren gelten die Zustiegezur Dossen- oder zur Schreckhornhütte. Wer T4-Touren leitenmöchte, sollte daher das eine oder andere in Reserve haben!Der T4-Leiterkurs bietet die Möglichkeit, an diesen Fähigkeitenzu arbeiten.Anforderungen: Erfahrung in selbständiger Durchführungvon Gruppenwanderungen; im Minimum Leiter Berg-Wandern;Handhabung von Karte/Kompass, Trittsicherheit, ausreichendKondition; Nothelferausweis; Kenntnisse Alpin- undSeiltechnik.Kosten: für NFS-Tourenleiter mit esa-Anerkennung (BestätigungSektion/KV auf Anmeldung) CHF 800.-; für NFS-Mitgliederohne Leitertätigkeit CHF 1040.-; für Nicht-Mitglieder mitesa-Anerkennung CHF 1040.-; für Nicht-Mitglieder CHF 1280.-;inkl. Halbpension.Kurs-Nr.: NF LK AW 13. Anmeldeschluss: sofort.FK Alpin-Wandern T4/esa, auf SteingletscherBEWer sich an Routen mit einem Schwierigkeitsgrad bis T4 heranwagt(und Gruppen in diesem Gelände führt), muss schwindelfreisein, braucht Trittsicherheit, gutes Orientierungsvermögenund alpintechnisches Know-how. Um derlei geht’s bei diesem2-tägigen FK auf Steingletscher.Anforderungen: Alpin-Wanderleiter (NFS) mit entsprechenderGrundausbildung.Kosten: für esa-Leiter NF-Mitglieder CHF 240.- (Bestätigungbei Anmeldung); für aktive NFS-Tourenleiter (BestätigungSektion/KV auf Anmeldung) CHF 320.-; für esa-Leiter Nicht-NF-Mitglieder CHF 320.- ; jeweils inkl. Halbpension.Kurs-Nr.: FK AW 13. Anmeldeschluss: 19.7.2013.NFS-Pilzkurs, Amden SGGuter Speisepilz? Essbar, geniessbar oder giftig? Die Fachliteraturlistet auch für die <strong>Schweiz</strong> weit über 1000 Pilze auf;an diesen beiden Kurstagen aber geht es ums Erkennen derhäufigsten Speisepilze und ihrer „Doppelgänger“. Und waswir Tags durch miteinander gesammelt haben, das wird amAbend unter Anleitung des langjährigen Pilzkontrolleurs undSammlers in der Küche gemeinsam zu einem schmackhaftenz‘Nacht zubereitet. Zudem gibt’s Tipps über die bestmöglicheHaltbarmachung der Pilze. Der Kurs eignet sich für Kenner wieauch für Neueinsteiger.Kosten: für NFS-Mitglieder CHF 160.-; für Nicht-MitgliederCHF 210.-; für Jugendliche Reduktion von CHF 50.-. Preise inkl.Vollpension.Anmeldeschluss: bis 26.7.2013.FK Wetter/Geologie J+S/esa, an der Grimsel BEWandern findet draussen statt! Also geht’s stets auch umsWetter. Und um den Boden, auf dem wir uns bewegen. EinMeteorologe und ein Geologe eröffnen uns entsprechende17. 11.20131.12.2013neue Einblicke!Anforderungen: J+S-/NFS-Tourenleiter, interessierte<strong>Naturfreund</strong>e.Kosten: für aktive J+S-Leiter NF-Mitglieder CHF 120.-; esa-Leiter NF-Mitglieder CHF 160.-; für aktive NFS-Tourenleiter(Bestätigung Sektion/KV auf Anmeldung) CHF 200.-; für aktiveJ+S-Leiter Nicht-NF-Mitglied CHF 200.-; (für J+S-Leiter ohneAktivitätennachweis oder mit sistierter Anerkennung kommenfür NF-Mitglieder CHF 40.-, für Nicht-NF-Mitglieder CHF 80.-dazu); jeweils inkl. Halbpension.Kurs-Nr.: MF 8/13. Anmeldeschluss: 23.8.2013.GPS- und Karten-, Kompasskurse, Bern undAargauWenn wir den Umgang mit Karte/Kompass und/oder GPSbei angenehmen Temperaturen und Sonnenschein üben, somögen wir mit diesen Orientierungsmitteln recht gut zurandekommen. Was aber, wenn einem Nebel jede Sicht nimmt?Wenn einem eisiger Wind um die Ohren pfeift und an der Kartezerrt! Die Praxis zeigt, dass viele von uns dann eher unsicherdastehen. Darum: ein Orientierungs-Kurs ist keine Schande! ImNovember bieten die <strong>Naturfreund</strong>e dazu gleich mehrere Kursean, einerseits in der Region Bern, andererseits in der RegionAargau.Termine: am 17.11.2013 GPS-Einsteigerkurs bei Bern, undam 24.11.2013 bei Aargau. GPS-Kurs für Fortgeschrittene am30.11.2013 bei Bern. Karte- Kompasskurs am 16.11.2013 beiBern, und am 23.11.2013 in der Region Aargau.Kosten: für NFS-Tourenleiter mit esa-Anerkennung(Bestätigung Sektion/KV auf Anmeldung) CHF 80.-; für NFS-Tourenleiter (Bestätigung Sektion/KV auf Anmeldung) CHF120.-; für NFS-Mitglieder ohne Leitertätigkeit CHF 150.-; fürNicht-Mitglieder CHF 200.-.Kurs-Nr.: FK GPS E 13/1 resp. 2; FK GPS 13; FK O 13/1 resp. 2.Anmeldeschluss: 4 Wochen vor jeweiligem Kursbeginn.FK Erste Hilfe, Trekkingmedizin esa, im AargauWas tun, wenn jemand in der Gruppe stürzt, sich verletzt? Wastun bei Verdacht auf Hitzschlag, auf ein Kreislaufproblem? Aufeine lebensbedrohende Schwäche? Bei diesem FK geht’s umsangemessene Reagieren und dazu gehört auch das Organisierender Hilfe.Anforderungen: Tourenleiter; oder J+S-Leiter Berg- undWandersport, erfahrene Berggänger, Basiskenntnisse ErsteHilfe.Kosten: für NFS-Tourenleiter mit esa-Anerkennung(Bestätigung Sektion/KV auf Anmeldung) CHF 80.-; für NFS-Tourenleiter (Bestätigung Sektion/KV auf Anmeldung) CHF120.-; für NFS-Mitglieder ohne Leitertätigkeit CHF 150.-; fürNicht-Mitglieder CHF 200.-.Kurs-Nr.: FK EH 13.Anmeldeschluss: 4 Wochen vor jeweiligem Kursbeginn.Die Übersicht aufs gesamte Kursangebot findet sichauf www.naturfreunde.ch > Aus- und Weiterbildung.58<strong>Naturfreund</strong> 2 | 20132 | 2013 <strong>Naturfreund</strong> 59


MarktplatzFerien und ReisenMatratzen, Wolldecken, Kopfkissen,Kennst du: Gletscherschlucht Rosenlaui,Hochmoor Kaltenbrunnen, das schränke abzugeben vom Natur-Geschirr, Stühle, Tische und Metall-Ochsental, Sherlock Holmes, den freundehaus Widi, infolge AufgabeReichenbachfall etc. – alles rund um der Pacht. Infos: Heinz Zaugg,unser <strong>Naturfreund</strong>ehaus Reutsperre. Tel. 031 992 45 34.Emil Feuz, Tel. 079 560 58 22,emilfeuz@bluewin.chGesuchtGesucht: WACHSBOCK zumBolivien/Peru: Suche Infos über Skiwachsen. Angebote: TelAufenthalt für Ausländer in christlichenKlöstern. Tel. 031 331 87079 789 16 43 Beat Stalder16.VerschiedenesFrau sucht Mann für hier und dort.Du (m,–70) bist wie ich (w,64) vif,fasziniert von Natur & Kultur, - Dubist genussvoll unterwegs. Freuemich: aquamarin48@bluewin.chBONSAIFREUNDE EMMENTALWir suchen noch Mitglieder.www.bonsaifreunde-emmental.chBestellschein für mein Kleininserat im «Marktplatz»Bitte pro Buchstabe und Satzzeichen immer 1 Feld benützen. Und nach jedem Wort / Satz 1 Feld freilassen.Um Titel oder wichtige Wörter halbfett hervorzuheben, unterstreichen Sie diese bitte gut sichtbar.Vorname, Name:Strasse:PLZ / Ort:Tel.:UnterschriftMail:Mein Inserat soll in folgender Rubrik erscheinen:BMW R80 GS JG 86-93, zahle jenach Zustand bis CHF 4‘000.0796676018Zu verkaufen: Wohnmobil,Eigenbau, 6 Schlafplätze,Dusche, WC, KS, HeizungVP:8000.00, Tel. 062 723 64 76Verkaufe im LandschaftsparkBinntal (1400m) komf.ausgebauten StallDU/WC/Kü/möbl. Zufahrt mit 4X4wenn schneefrei. Nicht für Skiferiengeeignet.Fr. 155‘000. Tel. 034 413 17 08Nächste Ausgaben21.09.201323.12.201321.03.201421.06.2014Yukon KanadaBlockhausferien inWildnis­Lodge anidyllischem SeeGeführte Kanu­ undWandertouren inursprünglicher Naturwww.franceslake.caden Jura entdecken und erlebenWandern, essen und übernachten auf dem Biohofwww.cbio.chErscheint in eingereichter Sprache inAusgabe D. und Fr. (30‘000 Ex.)Mitglieder*10.00 *20.0020.00 40.0040.00 80.0050.00 100.00* Minimaltarif | Preise in CHF. inkl. MWST.Inserateschluss30.08.201322.11.201305.03.201405.06.2014Ferien und Reisen Übernachten Aus- und Weiterbildung Zu verkaufen Gesucht VerschiedenesGestaltete AnzeigenAufgabe / weitere Informationen:Centre d’Impression Le Pays SA2900 PorrentruyTel.: 032 465 89 39E-Mail: porrentruy@lepays.chZu verkaufenBruttopreise farbig oder schwarz-weiss:1/8 Seite (91 x 59 mm)): Fr. 500.–1/16 Seite hoch(43.5x59mm): Fr. 300.–1/16 Seite quer(91x27.5mm): Fr. 300.–Canon EF-S 17-85mm f 4.0-5.6Weitwinkel-Reiseobjektiv inkl. Sonnenblendevon Canon. Neuwertig,keine Kratzer oder Staubeinschlüsse.CHF 350.- M: 076 328 56 96Ich möchte mein Inserat1x 2x __xNichtmitgliedererscheinen lassen.Ausschneiden, ausfüllen und mit Quittung oder in Bar einsenden oder faxen an:<strong>Naturfreund</strong>e <strong>Schweiz</strong> (NFS), Posftfach, 3001 BernFax: +41 (0)31 306 67 68PC-Konto: 30-442850-7 (Vermerk: Kleininserat Marktplatz)Wander- und TrekkingreisenDurchatmen und LoslaufenMarokko - grandiose Landschaften zwischen Hochgebirge und Sanddünen:«Fes, Dünen und Marrakesch» 28. Sept. - 11. Okt. 2013«WüstenWandern» 2. - 16. Nov 2013 und 21. Dez. 2013 - 4. Jan. 2014«Dünen und Oasen» 14. - 24. Nov. 2013«Sandwelten» 24. Dez. 2013 - 3. Jan. 2014Rumänien - Wandern in den vielfältigsten Naturräumen von Südosteuropa:«Siebenbürgen und Donau-Delta» 30. Sept. - 11. Okt. 2013Rickli WanderreisenMatthias Rickli, BiologeNachhaltige Naturerlebnisse - rücksichtsvolles Reisen - bewusst geniessenTel 071 330 03 30www.ricklireisen.chJURAPARK AARGAURickli_<strong>Naturfreund</strong>e_2-2013.indd 1 03.06.13 17:10Foto: Mohnfeld in Hottwil, Vreny SchmidKommen Sie mit aufEntdeckungsreise in diegrüne Schatzkammer.Naturperlen, Gaumengold,kultureller Reichtum,authentische Dörfer,packende Exkursionen undvielfältige VeranstaltungenWeitere Infos unter www.jurapark-aargau.chWO ÜBERNACHTEN WIR: ZWEI UMFRAGEN UND 20 GLÜCKLICHE GEWINNERSie haben gewonnen…In Zusammenarbeit mit der Hochschule für Wirtschaft hat dieNFS-Geschäftsstelle diesen Frühling zwei Umfragen lanciert.Dabei ging es um die Frage, wer heute in den <strong>Schweiz</strong>er <strong>Naturfreund</strong>ehäusernübernachtet, respektive nach welchen Kriterien<strong>Naturfreund</strong>e-Mitglieder ihre Auswahl für eine auswärtige,touristische Übernachtung treffen und wie sie die jeweils vorgefundeneSituation einstufen. Die Teilnahme an den beidenUmfragen war verbunden mit einem Wettbewerb. Als ersterPreis winkte dabei ein Toshiba-Notebook. Hier die 20 Gewinnerder beiden Wettbewerbe: Spielmann Lena, Zürich; JoerinChristophe, Givisiez; Häfliger Cathrine, Monts-de-Corsier; WegmüllerKyra, Ursenbach; Löw-Scheer Helen, St.Gallen; FischerMonika, Schönbühl-Urtenen; Greber Franz, Eschenbach; KellerRolf, Wölflinswil; Kummli Fredy, Solothurn; Stalder Beat, Ostermundigen;Gübeli Christof, Luzern, Mayer Ruth, Wettingen,Ferrara Nicole Nyon; Hensel Thomas, Chur, Palmy Andreas,Davos; Zwahlen Rico, Chüatel-St-Denis; Schafroth Heinrich,Oftringen; Meier Hans, Kriens; Frayne Hanna, Colombier; FeuzEmil, Unterbach. NF.Plaudern mit nfs-mitgliedern Architektur | naturfreunde | Natur erleben aktiv5 Fragen an ...Heute gehen die 5 Fragen anEdmond Rund, regionaler Koordinatordes Projekts «Oberrhein –Landschaft des Jahres 2013/14».Edmond ist, als Mitglied derSektion Birsigtal-Birseck zudemPräsident des <strong>Naturfreund</strong>e-Kantonalverbands beider Basel.Basel gehört zum Rayon der Landschaft des Jahrs 2013/14.Auf welchen Turm würdest du Besucher führen, um ihneneinen Überblick auf diese erste Grossstadt am Rhein zuermöglichen?Vom Münsterturm hat man einen fantastischen Rundblicküber die Stadt und die trinationale Region Oberrhein.Und angenommen, du kriegst Besuch aus Amerika. WelcheOrte und Plätze in Basel würdest du diesen Besuchernunbedingt zeigen wollen?In Basel gibt es unzählige Plätze! Sicher muss man auf demMarktplatz mit dem wunderschönen Rathaus, in unmittelbarerNähe der Andreasplatz und Barfüsserplatz! Der Münsterplatzwird als einer der schönsten Plätze Europas gepriesen.Als Kontrast der Messeplatz mit dem Neubau von Herzogund de Meron.Ist von Städten die Rede, winken nicht wenige <strong>Naturfreund</strong>eab. Weil sie Städte mit Lärm, Beton und Abgasen in Verbindungbringen. Bezogen auf Basel: wie würdest du Skeptikerumstimmen?Wer einmal durch die Altstadt oder dem Rhein entlanggeschlendert ist weiss, dass eine Stadt auch viele lauschigeOrte bieten kann. Einmalig sind beispielsweise unsere vierFähren über den Rhein. Wer am 14. April anlässlich desAuftaktfestes der Landschaft des Jahres an einer Stadtwanderungteilgenommen hat, kann dies bestätigen.Wer in Basel lebt, den verbinden Geschichten mit dem Rhein.Wann bist du letztes Mal im Rhein geschwommen, und wowar das?Vor etwa zwei Jahren bei Augst, und zwar mit den <strong>Naturfreund</strong>ennach einer Velotour.Als regionaler Koordinator arbeitest du seit Monaten für dasProjekt Landschaft des Jahres. Kannst du diesen Arbeitsaufwandin etwa beziffern?Bis jetzt etwa 600 Arbeitsstunden, am Auftaktfest (3 Tage)waren es 34 Stunden. Für die restlichen 1½ Jahre werden essicher nochmals 300 Stunden. Das Projekt ist umfangreichund spannend!2 | 2013 <strong>Naturfreund</strong> 61


Natur erleben | ArchitekturPlaudern mit nfs-mitgliedern Architektur | naturfreunde | Natur erleben aktivECHOS AUF DIE AUSGABE 1/13Neu-Konzeption „<strong>Naturfreund</strong>“Auf die Ausgabe 1/13 hat der „<strong>Naturfreund</strong>“, der mittlerweilebereits in seinem 94. Jahrgang erscheint, einegründliche Auffrischung erfahren: neues Konzept, neuesKleid, neues Format, zusätzliche Auflage. So erscheint der„<strong>Naturfreund</strong>“ heute in einer Auflage von 30‘000 Exemplaren,davon 24‘250 in Deutsch und 5‘750 in Französisch.Als Echo auf die erste Ausgabe nach der Neu-Konzeptionsind auf der Redaktion zahlreiche Echos eingegangen.Hier eine Auswahl davon!Für uns Zürcher doppelt interessantIch möchte euch zum neuen „<strong>Naturfreund</strong>“ gratulieren.Klar, dass die Ausgabe mit dem Zürich-Fokus für uns Zürcherdoppelt interessant war, zumal wir ebenfalls Schrebergartenbesitzersind. Mir gefällt die neue Aufmachung,die Zeitschrift wirkt modern und ist sehr informativ. Esbleibt zu hoffen, dass diese Bemühungen auch Früchtetragen und die NFS-Bewegung wieder wächst.Marlène BrüschweilerAbsolut super!Das neue <strong>Naturfreund</strong>e-Heftli ist absolut super. DieWanderungen rund um Zürich wie auch die Berichteüber die Zürcher Gärten haben es mir sehr angetan. Danndas Allerschönste: meine Lieblingsinsel Kreta ist aufsSchönste beschrieben! Im Herbst habe ich wieder im Sinn,dorthin zu gehen. Gestern haben Jakob und ich die allerliebsteWehrenbach-Wanderung in Zürich genossen.Margrit GrafMit Zuckerwasser zufrieden?Zur Neuausgabe des „<strong>Naturfreund</strong>s“ gratuliere ich. Ichhabe noch selten eine Ausgabe so intensiv durchgelesenwie diese. Natürlich, es ist die Stadt Zürich, die mein Interessebesonders geweckt hat. Apropos Kloster-Fahr-Weg,wie er im Heft beschrieben ist: Wir waren am 24. Märzmit der Sektion wandernd vom Zürich Hauptbahnhof biszum Kloster Fahr unterwegs, respektive bis zur BahnstationGlanzenberg bei Schlieren. Leider war das Wetteretwas grau und windig und alle „Beizli“ noch geschlossen.Im Kloster Fahr hatten sie aber Mitleid mit uns und platziertenuns in einem Seminarraum, da die verschiedenenRestaurant-Räume besetzt waren. Und apropos Bienen:Vor Jahren besuchten wir mit dem <strong>Naturfreund</strong>e-KantonalverbandZürich die Obstplantage des Burghölzli,wo uns der Leiter erklärte hatte, dass er den Bienen deneigenen Honig im Winter überlasse und daher auch keinBienensterben habe. Er halte die Bienen lediglich für dieBefruchtung der Blüten. Nun, ich denke, dass wir Menschenauch nicht bloss mit Zuckerwasser zufrieden wären!Bruno PfisterMerci für den WandertippHeute habe ich den «<strong>Naturfreund</strong>» erhalten – herzlichenDank! Das Magazin ist sehr spannend. Auch ich als «alte»Zürcherin habe darin viel Neues entdeckt. Und dank derLektüre weiss ich nun endlich, wo sich der Weinwanderwegfindet. Und apropos Wandervorschlag Wehrenbachtobel:diese Zürcher Gegend wird schon bald wieder unserZiel sein!Rose-Marie NietlisbachTolles Layout…!Erstmals herzliche Gratulation zum «<strong>Naturfreund</strong>» imneuem Gewand! Ihr habt aus einem guten Magazin einausgezeichnetes gemacht: tolles Layout, gute und informativeBerichte, rundum eine sehr gelungene und professionelleArbeit. Chapeaux! Ich freue mich darauf, in dernächsten Ausgabe als Hobby-Fotograf, vielleicht auch als(Co-) Autor mitzuarbeiten.Wolfgang SchultzZürcher Bienen und KretaBeim Lesen des neuen „<strong>Naturfreund</strong>s“ habe ich den kalten,verregneten Ostersonntag total vergessen. Ich fühltemich sofort von der Wärme von Kreta «umspühlt». Fürden historisch interessierten Imker hat Kreta eine grosseBedeutung, denn es wurde dort in den Begräbnisstättenvon Malia (ca. 2000 Jahre vor Christus) ein Schmuckstück(ein Medaillon)aus Gold gefunden– zwei Bienenköniginnenhalten einerunde Honigwabe!Zur Ansicht legeIhnen dazu einenAbdruck aus dem„<strong>Schweiz</strong>er Bienenbuch“bei. Übrigens,das Wetterhat im Mai mit denBienen verrückt gespielt. Ich habe bereits zwei Bienenschwärmevon 3,5 kg eingefangen und einlogiert. Ich hoffesehr, dass nun der Regen nachlässt und die Tagestemperaturenwieder normale sommerliche Werte annehmen.Jean-Daniel Süsstrunk4 Fragen an ...Heute gehen die 4 Fragen anUrs Wüthrich-Pelloli (59). Er istRegierungsrat des Kantons Basel-Land, Präsident der Deutsch-Französisch-<strong>Schweiz</strong>erischenOberrheinkonferenz ORK, under ist <strong>Naturfreund</strong>e-Mitglied.Für das internationale NF-Projekt Landschaft des Jahres hatdie ORK das Patronat übernommen. Können Sie in Kürzedarlegen, was die Aufgaben dieser ORK sind?Die Deutsch-französisch-schweizerische OberrheinkonferenzORK bildet den institutionellen Rahmen der grenzüberschreitendenregionalen Zusammenarbeit im Oberrheingebiet.Unsere Hauptaufgabe ist es, grenzüberschreitendeFragestellungen aufzugreifen und einer Lösung zuzuführen.Rund 600 Experten aus den deutschen, französischen undschweizerischen Fachverwaltungen arbeiten kontinuierlichan diesem Projekt. Sie treten für das gegenseitige Verständnisfür Kultur und Mentalität der Nachbarn ein und entwickelnkonkrete Projekte.Und wie ist diese ORK organisiert? Wer sind die Vertreter?Neben dem Präsidium, das aus den Regierungsdelegationender Regierungsbezirke Freiburg und Karlsruhe, von Rheinland-Pfalz,dem Elsass und der Nordwestschweizer Kantonegebildet wird, richtet die ORK zu den von ihr behandeltenThemen trinational besetzte ständige Arbeitsgruppenein. Die deutschen, französischen und schweizerischenPartnerbehörden stellen ihre Fachleute zur Verfügung, umim Rahmen der Arbeitsgruppen Projekte der ORK zu planenund die Beschlüsse der Konferenz umzusetzen. Die Ergebnisseihrer Arbeit werden bei den Plenarsitzungen der ORSvorgestellt.Wie wirken sich Entscheidungen der ORK auf das Leben desEinzelnen im Gebiet Oberrhein aus?Neben dem oberrheinischen Museumspass sind dieAnstrengungen zum grenzüberschreitenden Klimaschutz,die Massnahmen zur Förderung erneuerbarer Energien,die Kooperationsbestrebungen bei der Weiterentwicklungder Verkehrsangebote aber auch die Zusammenarbeit imKatastrophenschutz zu erwähnen. Ein wichtiges Thema istauch die Stärkung der Bürgerbeteiligung und der Einbezugder Zivilgesellschaft.Erholungslandschaft Rhein: wo finden Sie persönlich in derLandschaft des Jahres die nötige Ruhe?Bei meinen täglichen Spaziergängen entlang eines Baches,dessen Wasser später auch in den Rhein mündet oder Ausflügein die Naherholungsgebiete im Jura, dem Schwarzwaldoder der Petite Camarque. Als Mitglied der Naurfreunde-Bewegungmache ich natürlich immer wieder gerne Haltin einem der gastfreundlichen <strong>Naturfreund</strong>ehäuser.62 <strong>Naturfreund</strong> 2 | 2013www.wenger.ch2 | 2013 <strong>Naturfreund</strong> 63


<strong>Naturfreund</strong>e aktiv | Sektionen<strong>Naturfreund</strong>ehäuser | <strong>Naturfreund</strong>e aktiv50 JAHRE SEKTION KLOTEN:50 GIPFEL, 50 GRUPPENBewegung, Begegnungund SolidaritätBewegung und Begegnung inder Natur – das ist das „Kerngeschäft“der <strong>Naturfreund</strong>e.Dazu rufen <strong>Naturfreund</strong>e auf,und dazu bieten sie Möglichkeiten.Und eine ganz besondereNote erhält dieses „Kerngeschäft“,wenn es verbundenist mit einem Jubiläum undeiner Solidaritäts-Aktion!Eine solches Projekt hat sichdie Sektion Kloten (PräsidentRoger Hardmeier) ausgedacht:zum 50-Jahre-Jubiläum bietetdie Sektion an ein und demselbenTag (am 25. August2013) nicht weniger als 50Touren/Wanderungen auf 50Gipfel. Und als wäre das nochnicht genug: es ist die Absicht,dass diese 50 Gruppen die 50Gipfel zeitgleich erreichen,nämlich um 13 Uhr.Und wie gesagt: das Ganze istverbunden mit einer Solidaritätsaktion:wer in einer dieser50 Gruppen auf einen dieser50 Gipfel mitwandert, entrichtetdafür einen kleinen Obolusvon 10 Franken, und das aufdiese Weise gesammelte Geldgeht vollumfänglich an dieStiftung Theodora; das ist jeneStiftung, die seit 1993 speziellausgebildete Künstler undClowns in Spitäler entsendet,um dort hospitalisierten KindernFreude und Heiterkeitzu schenken. Mit anderenWorten: wer hier mitwandert,wandert für einen gutenZweck – oder genauer, werhier mitwandert, wandert fürein Kinderlachen!Und selbstverständlich sogendie <strong>Naturfreund</strong>e Klotendafür, dass sich unter den 50Gipfel für jede/n das Geeignetefindet. Die Wahl reichtvon A wie Alplispitz (1246 m)über F wie Fanenstock (2235m), G wie Gemsfairenstock(2972 m) und Grosser Mythen(1898 m) bis zu I wie Irchel(680 m), R wie Rautispitz, Swie Speer (1950 m), U wieUetliberg (869 m) und Z wieZugerberg (925 m). Geleitetwerden diese 50 Wanderungendurch 50 <strong>Naturfreund</strong>e-Leiterinnen und Leiter, diemeisten davon aus der SektionKloten, einige auch aus denbenachbarten Sektionen Effretikon,Wetzikon, Winterthurund Dübendorf. hg.Nähere Infos:www.naturfreunde-kloten.ch, roger.ursula@hispeed.ch, Roger Hardmeier,Tel. 079 666 20 28.KIENTAL, BE: AUF ZUM ÄLTESTENNATURFREUNDEHAUS DER SCHWEIZ100 Jahre NF-HausGornerenIm Herzen des Berner Oberlandes,am Fuss der Blüemlisalpund des Gspaltenhorns,zuhinterst im Kiental: dortliegt das älteste <strong>Naturfreund</strong>ehausder <strong>Schweiz</strong>. Es ist die„Gorneren“. Das Haus wurdevor 100 Jahren oberhalb derGriesalp erreichtet und gehörtder NF-Sektion Bern. AmWochenende vom 22./23. Junistieg im und ums Haus dasoffizielle 100-Jahre-Jubiläum.Im Rahmen dieses Fests hattedie Sektion Bern zur Jubiläums-Wanderungeingeladen,von Kiental via Rischeren undAbeberg.Nachdem die „Gorneren“ dieWintersaison abgeschlossenhatte (die bekannteste Skitourab Haus führt auf den Bundstock),hat die Gorneren dieFenster zur Sommersaison2013hin weit geöffnet.Das Haus bestichteinerseits durchseine Lage obenam Hang undandererseitsdurch seinengemütlichenChalet-Charakter(das Motto derFeier lautete denn auch sinnigerweise:„La charme dela simplicité“). Sei’s von derStube aus, sei es vom Zimmergleich unter dem Dach odersei’s von der Sonnenterrasse:der Blick in die Weite ist einBlick in die Bergidylle. Alsoeignet sich das Haus – mitseiner Möglichkeit zumHalbpension-Service – bestensfür Ferien. Denn, es ist fast zuschön, um an diesem heimeligenOrt bloss eine Nacht zuverweilen.Wer den Aufenthalt in derGorneren gleichwohl mit einerMehrtages-Wanderung verbindenmöchte, dem und dersei folgende Tour empfohlen:ab Mürren via Rotstockhütteüber die Sefinenfurgge zumNF-Haus Gorneren; und weitervia Hohtürli und Blüemlisalphüttezum Oeschinenseeund nach Kandersteg.Übrigens: Katrin und ChristianSieber, die bisherigenPächter, haben sich per EndeWintersaison von der Gornerenverabschiedet; neu wirddie Gorneren vom Pächter-Paar Margreth und HeinzSteiger mit Sohn Mathias undBrigitta Bürgi geführt. NF.Legendär und nach wie voreine beliebte Destination:das <strong>Naturfreund</strong>ehausGorneren der Sektion Bern,zuhinterst im Kiental.64<strong>Naturfreund</strong> 2 | 20132 | 2013 <strong>Naturfreund</strong> 65


<strong>Naturfreund</strong>e aktiv | AusbildungNEUE KARTEN: SWISSTOPO WEISTDEN WEGLandeskarten helfenweiterGleich fünf neue Wanderkartenim Massstab 1:50‘000hat das Bundesamt fürLandestopografie swisstopodiesen Frühling vorgelegt.Es sind dies die Blätter Basel(213 T), Rochers de Naye (262T), Wildstrubel (263 T), St-Maurice (272 T) und Oberengadin(5013 T). Ebenfalls neuerschienen ist die 25‘000erKarte „Bern und Umgebung“(2502). Für Wandernde enthaltendiese Karten eine Füllewertvollster Informationen,so etwa finden sich daraufsowohl die nationalen und dieregionalen Routen von „Wanderland<strong>Schweiz</strong>“ wie auch dieSchiffs- und Autobuslinienmit den Haltestellen. DieWanderwege in den alpinenRegionen sind zudem je nachSchwierigkeitsgrad gekennzeichnetals Wanderrouten,Bergrouten oder Alpinrouten.Speziell vermerkt sind imWeiteren öffentlich zugängliche,abgelegene Hütten undGasthäuser, darunter auch die<strong>Naturfreund</strong>ehäuser.Wer indes diese Karten nochetwas genauer anschaut,findet 1000 andere interessanteDinge! Es sind lauter„Dinge“, die einem bei derOrientierung im Geländehelfen. Sei es eine Senke, eineDoline, eine Böschung, einDamm, ein Erdschlipf, eineKiesgrube, eine Lehmgrubeoder ein Steinbruch: all diesfindet sich präzise auf soeinem Kartenblatt. Oder, umin den Bereich „Gewässer“vorzustossen, da gibt’s dieQuelle, den Wasserfall, denBach, den See, den Sumpf, dasWehr, die Schiffsstation, denWasserturm, die Zisterne, dieoberirdische Druckleitung, dieHochspannungsleitung, dassElektrizitätswerk, die Abwasserreinigungsanlage,das Badund so weiter und so fort.Ausbildungskurseim NovemberUnd um nun mit solchen Kartenauch tatsächlich geschicktumgehen zu können, bietendie <strong>Naturfreund</strong>e <strong>Schweiz</strong>laufend entsprechendeKarten-Kompass-Kurse an,die beiden nächsten sind: am16. November in der RegionBern und am 23. Novemberin der Region Aargau. Undselbstverständlich gibt’s auchGPS-Kurse: am 17. Novemberund am 24. November je einEinsteigerkurs bei Bern imAargau, und ein Fortgeschrittenenkursam 30. Novemberbei Bern. hg.Weitere Infos:www.naturfreunde.ch oderTel. 031 306 67 67.landwirtschaft in der schweiz:Entwicklung, Chancen, PerspektivenUnd wie lassen sich die Anliegen vonProduzent und Konsument, von Tier,Mensch und Landschaftsschutz untereinen Hut zu bringen?VORSCHAU auf „NATURFREUND“ 3/13Im September lesen Sie…Foto: Christian Perret swiss-image.chlandwirtschaft in der schweiz:Hautnah erleben:Arbeiten auf dem Bio-HofBauernarbeit ist trotz Maschineneinsatznoch immer auch Handarbeit.LANDWIRTSCHAFT IN DER SCHWEIZ:Lokaler Süssmostund klare WeitsichtWandernd der Landwirtschaft in der<strong>Schweiz</strong> näher kommen. Zum Beispielim Thurgau, dem Herzland derHochstamm-Obstbäume.NATUR ERLEBEN:Wenn sich der SommerverabschiedetDas Farbenspiel ist eindrücklich!Und warum nun genau verfärbensich im Herbst die Blätter unsererLaubbäume?Die <strong>Naturfreund</strong>e <strong>Schweiz</strong> sind ein bedeutender, nationaler und internationaler Freizeit- und Umweltverband. Unseren Mitgliedernund Kunden bieten wir ein spannendes und umfassendes Freizeitangebot in den Bereichen Natur, Umwelt, Sport und Übernachten an.Infolge eines internen Wechsels sucht die Geschäftsstelle in Bern per sofort oder nach Vereinbarung eine aufgeweckte, kundenorientiertePersönlichkeit alsLeiterIn Sport und Aktivitäten 40 bis 60%Ihr Aufgabengebiet:In dieser wichtigen Funktion sind Sie für die Kurse und Aktivitäten der <strong>Naturfreund</strong>e <strong>Schweiz</strong> verantwortlich. Nach einer Einführung durchIhre Vorgängerin entwickeln und betreuen Sie unser Kurswesen (Natur und Umwelt, Tourenleiter, Funktionäre) und die Aktivitäten/Eventsder <strong>Naturfreund</strong>e <strong>Schweiz</strong>. Sie suchen und betreuen externe Partner, mit denen Angebote umgesetzt werden und sind für das Qualitätsmanagementzuständig.Ihre Arbeit ist auf strategische Verbandsziele, Marktmöglichkeiten und Kundenbedürfnisse ausgerichtet. Sie sind direkt dem Geschäftsleiterunterstellt.Ihr Profil:Sie haben Freude an der Natur, dem Sport und dem Kontakt mit Menschen. Sie haben Ideen, lieben wechselnde Herausforderungen,arbeiten pragmatisch und setzen angedachte Lösungen selbständig um. Ihre Ausbildung (z.B. Fachausweis svf oder Marketing; Bachelor inAusbildung, BWL, Sport; j+s Coach ist ein Plus) erlaubt Ihnen konzeptuelles Arbeiten.Sie sprechen Deutsch oder Französisch und verfügen über gute Kenntnisse der anderen Sprache.Wir bieten:Sie haben die Gelegenheit, Aufbauarbeit zu leisten, Projekte anzudenken und umzusetzen. Ihre Arbeit hinterlässt sichtbare Spuren undwird von Kunden, Mitgliedern, der Geschäftsleitung und vom Vorstand geschätzt. Die Geschäftsstelle der <strong>Naturfreund</strong>e <strong>Schweiz</strong> besteht aussieben kompetenten, dynamischen und unkomplizierten Mitarbeitenden, die konstruktiv mitdenken.41 Stundenwoche, gute Sozialleistungen und Ganzjahresarbeitszeit sind bei uns eine Selbstverständlichkeit.Arbeitsbeginn ist der 1. September 2013 oder nach Vereinbarung.Interessiert?Dann senden Sie Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen per E-Mail mit Foto bis zum 14. Juli 2013 an unseren Geschäftsleiter, Rolf KaeserImpressumHerausgeber<strong>Naturfreund</strong>e <strong>Schweiz</strong> NFS, Geschäftsstelle Pavillonweg 3, Postfach7364, 3001 Bern, Tel. 031 306 67 67, rolf.kaeser@naturfreunde.chVerlagsleitungRolf KaeserAuflage24‘250 Exemplare Deutsch; 5‘750 Exemplare Französisch.Erscheint 4 x jährlich. 94. Jahrgang.PreiseCHF 8.50 pro Einzelausgabe; CHF 30.– für Jahresabonnement.Onlinewww.naturfreunde.chRedaktionsleitungHerbert GruberMitarbeit an dieser AusgabeElias Branch, Michael Buholzer, Ursula Heiniger, Sven Jungo, ChristianSchmid, Erika Schumacher, Klaus Sorgo, Wolfgang Schultz, Verena Zoller.ÜbersetzungenFrançois GrundbacherRedaktionsadresse<strong>Naturfreund</strong>e <strong>Schweiz</strong>, Herbert Gruber, Postfach, 3001 Bern,Tel. 031 306 67 67, herbert.gruber@naturfreunde.chDruck & VersandLe Pays, Centre d’Impression Le Pays SA, 2900 Porrentruy 1,Tel 032 465 89 39, porrentruy@lepays.chPapierUmschlag: Condat Infinity halbmatt gestrichen FSC-Mix 115g / m²Inhalt: UPM Cote M Augsburg matt gestrichen 70g / m²InserateLe Pays, Centre d’Impression Le Pays SA, Case postale 11162900 Porrentruy 1, Tel 032 465 89 39, porrentruy@lepays.chInserateschluss30. August 2013 für 3/13; 22. November 2013 für 4/13; 5. März 2014 fürAusgabe 1/14.E-Mail: rolf.kaeser@naturfreunde.chTelefon: 031 306 67 672 | 2013 <strong>Naturfreund</strong> 67

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