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Magazin Naturfreund - Naturfreunde Schweiz

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D<br />

Fr. 7.–<br />

NATURFREUND<br />

3 2012<br />

Juli<br />

August<br />

AMI DE LA NATURE


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2 NATURFREUND 3/2012<br />

Bestes vom<br />

<strong>Schweiz</strong>er Bauernhof.


INHALT<br />

UNTERWEGS 5–29<br />

Peter Vollmer über Lieblingsberge 6<br />

Rigi, es lockt die Königin der Berge 7<br />

La Rambertia, Bergfl ora aus aller Welt 11<br />

Museo etnografi co am Monte Generoso 12<br />

Rasa/Bordei, die Terra Vecchia blüht 14<br />

Emosson, gigantische Baustelle, historische Bahn 16<br />

Hin zum Waldreservat am Bielersee 20<br />

Alpstein, am Anfang waren die Einsiedler 24<br />

Fisetenpass/Uri – Land der Seilbahnen 27<br />

Helmut Hubacher und seine Rigi-Geschichten 29<br />

GESUND LEBEN 32<br />

Wandern, und sicher vor Blitz und Donner 32<br />

NATUR ERLEBEN 37<br />

Wenn Rottannen golden leuchten 37<br />

NF-WETTBEWERB 43<br />

Verlockendes auch auf Rigi und Stanserhorn 43<br />

SERVICE 42, 44, 46<br />

Was, Wann, Wo: Freizeit mit <strong>Naturfreund</strong>en 42<br />

Nächste Ausbildungs- und Fortbildungsangebot 44<br />

Von Mehrwerten profi tieren 46<br />

Impressum<br />

Titelbild<br />

Oft sind es Seilbahnen, die uns zum Ausgangspunkt<br />

unserer Wanderungen führen.<br />

Im Bild jene von Spiringen UR, die via Chipfen<br />

zum Tristel führt. Die Bergstation Tristel<br />

liegt am Schächentaler Höhenweg. Etwa die<br />

Hälfte der Seilbahnen im Kanton Uri dient<br />

der Erschliessung von Einzelhöfen, respektive<br />

von Alpen.<br />

Foto: Christof Hirtler<br />

93. Jahrgang. Erscheint fünfmal jährlich.<br />

Herausgeber: <strong>Naturfreund</strong>e <strong>Schweiz</strong> (NFS), Geschäftsstelle, Pavillonweg 3,<br />

Postfach, 3001 Bern, Telefon 031 306 67 67, Telefax 031 306 67 68,<br />

E-Mail: herbert.gruber@naturfreunde.ch<br />

Redaktion: Herbert Gruber, François Grundbacher (Übersetzungen)<br />

Abonnement: <strong>Naturfreund</strong>e <strong>Schweiz</strong> (NFS), Telefon 031 306 67 67,<br />

Fr. 30.– pro Jahr, Ausland Fr. 42.–.<br />

Gesamtherstellung: Stämpfli Publikationen AG, Bern, Telefon 031 300 66 66<br />

Inserate: Stämpfli Publikationen AG, Bern, Telefon 031 767 83 30,<br />

E-Mail inserate@staempfli.com<br />

Papier: Cyclus Print, 100% Altpapier aus sortierten Druckerei- und<br />

Büroabfällen.<br />

Redaktionsschluss für 4/12: 1. August 2012.<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser<br />

Bergbahnen – oft steht eine Seilbahn am Anfang oder am Ende<br />

einer Wanderung. Wobei eine Bergfahrt was ganz anderes ist als<br />

eine Talfahrt. Wer hoch fährt ist erwartungsvoll. Wer sich in die<br />

Höhe tragen lässt, ist hungrig, erlebnishungrig. Man ist von zu<br />

Hause aufgebrochen, man hat was vor, man erhofft sich was, man<br />

hat eine Idee im Kopf, eine Vorstellung. Eine Talfahrt hingegen ist,<br />

in den meisten Fällen, ein nach Hause gehen, ein Abschiednehmen.<br />

Bergbahnen – sie bieten Verlockendes: Berge, Weitsicht, Sonne,<br />

Erlebnis! Bergbahn-Unternehmen sind auf Verlockungen spezialisiert.<br />

Und dies nicht erst seit gestern. Man denke etwa an die farbenprächtigen<br />

Werbeplakate (und Fahrpläne!) aus den Anfängen<br />

des Berg-Tourismus: Gornergrat-Bahn, Schynige-Platte-Bahn,<br />

Ragaz-Wartenstein-Bahn, Pilatus-Bahn usw. Die Sehnsucht, dieses<br />

ungestillte Verlangen, sie ist ein wesentlicher Antrieb einer touristischen<br />

Bahn.<br />

Bergbahnen – die erste Seilbahn der <strong>Schweiz</strong> war keine Touristenbahn.<br />

Jene allererste Bahn entstand, 1866, in der Folge der aufstrebenden<br />

Schaffhauser Industrie. Sie verkehrte am Rheinfall und<br />

brachte den Turbinenwächter hinaus auf die Turbinenstation mitten<br />

im Fluss. Die erste rein touristische Seilbahn des Landes wurde<br />

zehn Jahre später, 1879, erbaut; es war die Standseilbahn zum<br />

Giessbach-Hotel am Brienzersee; es ist dies jenes Jugendstil-Hotel,<br />

das der Umweltaktivist Franz Weber in die Gegenwart gerettet hat.<br />

Bergbahnen – das Thema ist nicht unumstritten. Das hat auch damit<br />

zu tun, dass vielerorts aus dem einzelnen Bähnli weitfl ächige<br />

Konstrukte (und Abhängigkeiten) entstanden sind. Andererseits<br />

steht heute vielen der rund 500 Bergbahn-Unternehmen der<br />

<strong>Schweiz</strong> (meist verbandelt mit Skiliften) fi nanziell das Wasser bis<br />

zum Hals. Und also versuchen einige, die Flucht nach vorn anzutreten.<br />

Und das heisst Ausbau und Erweiterung in zum Teil bis<br />

anhin nicht erschlossene Geländekammern. Solche aber gibt es in<br />

der <strong>Schweiz</strong> immer weniger!<br />

Bergbahnen – die technischen Finessen, mit denen derlei Bahnen<br />

ausgestattet werden, sind erstaunlich. Aber mitunter sind es<br />

«Details», die einem ans Herz gehen. Aus jüngster Zeit in Erinnerung<br />

geblieben ist mir die Aufmerksamkeit des Seilbahn-Führers<br />

bei der Säntis-Bahn: es war an einem Feiertag, wunderbares Ausfl<br />

ugswetter, absoluter Hochbetrieb – im Gedränge der Kabine war<br />

mir der Plastikdeckel für die Linse am Fotoapparat zu Boden gefallen;<br />

ich hatte es nicht bemerkt, und als ich bereits am Ausgang<br />

war, tippte mir der Seilbahn-Mann von hinten auf die Schulter<br />

und hielt mir den schwarzen Deckel entgegen.<br />

In diesem Sinne wünsche ich gute Wanderungen, seien sie nun<br />

mit oder ohne Bergbahnen!<br />

Herbert Gruber<br />

Redaktor «<strong>Naturfreund</strong>»<br />

EDITORIAL<br />

NATURFREUND 3/2012 3


Bergsommer 2012<br />

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4 NATURFREUND 3/2012<br />

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Die <strong>Schweiz</strong> ist ein Seilbahn-Land par excellence.<br />

Und die <strong>Schweiz</strong> ist ein Wander-Land par excellence.<br />

Beides lässt sich bestens miteinander verbinden,<br />

beides befruchtet sich gegenseitig. Einige dieser<br />

Luftseil- oder Standseilbahnen sind touristische<br />

Klassiker, so etwa jene an der Rigi, am Säntis oder<br />

am Monte Generoso. Andere sind Kleinstbetriebe<br />

und sie dienen vorab der einheimischen Bevölkerung<br />

und erst in zweiter Linie den Erholungssuchenden,<br />

so etwa etliche Seilbahnen im Kanton Uri. Auf den<br />

nächsten Seiten präsentiert der «<strong>Naturfreund</strong>»<br />

Geschichten und Ausflugstipps zu neun solcher<br />

Berg-Bahnen.<br />

Foto: Michael Buholzer


Foto: hg.<br />

UNTERWEGS<br />

Bergbahnen<br />

Ein Lieblingsberg?<br />

Regelmässig gerate ich ins Stocken, wenn ich nach meinem<br />

Lieblingsberg gefragt werde. Denn am liebsten würde<br />

ich antworten, ich habe keinen Lieblingsberg! Warum denn<br />

nicht? Ganz einfach: es sind so viele.<br />

Als ich vor über einem Dutzend Jahre<br />

zum Direktor von Seilbahnen <strong>Schweiz</strong><br />

gewählt wurde, habe ich mit meiner Frau<br />

ausgemacht, dass wir uns fortan an jedem<br />

Wochenende – sozusagen als privates Einführungsprogramm<br />

– mit einer Seilbahn auf<br />

einen immer anderen Berg fahren lassen, um<br />

anschliessend eine ausgiebige Wanderung<br />

unter die Füsse nehmen. Die Serie wurde<br />

leider immer häufi ger durch andere Umstände<br />

(extremes Hudelwetter, berufl iche<br />

Abwesenheiten oder schlicht wegen Sonntagsarbeiten<br />

am Schreibtisch) unterbrochen.<br />

Dennoch, die gemachten Erfahrungen wirken<br />

noch heute nach und das Programm ist<br />

längst nicht abgeschlossen.<br />

Auf diesen Wanderungen habe ich nicht<br />

nur einzelne Berge und Täler, das vielfältige<br />

Seilbahnangebot als Kunde, die bequemen<br />

Zubringer-Möglichkeiten mit dem öV, sondern<br />

überhaupt die enormen Schönheiten<br />

und die Vielfalt unseres Landes kennen<br />

gelernt. Auf einen Städter ist sozusagen der<br />

«Fan-Virus» Bergwandern übergesprungen<br />

und hat mich in meiner berufl ichen, politischen<br />

und privaten Tätigkeit nicht mehr los-<br />

gelassen. Der Einsatz für das Tourismusland<br />

<strong>Schweiz</strong> wurde damit richtiggehend zur<br />

Mission.<br />

Von nicht wenigen Landschafts- und Naturschützern<br />

wie auch von <strong>Naturfreund</strong>en<br />

wurde ich im Laufe meiner Tätigkeit bei<br />

«Seilbahnen <strong>Schweiz</strong>» immer wieder mit<br />

den Problemen und negativen Folgen der<br />

Erschliessungen fast unberührter Gebiete mit<br />

Seilbahnen konfrontiert. Man spürte dabei<br />

echte Sorgen, welche auch mich umtrieben.<br />

Leider gab oder gibt es einige unerfreuliche,<br />

meist sogar spektakuläre Beispiele:<br />

sozusagen die Sündenfälle der Branche. Die<br />

gehören ruhig an den Pranger gestellt.<br />

Doch die überwiegende Mehrheit der Anlagen<br />

kann sich in vielerlei Beziehung –<br />

ohne schlechtes Gewissen – sehen lassen.<br />

Ganz abgesehen von den qualifi zierten Arbeitsplätzen<br />

und den Verdienstmöglichkeiten<br />

als Nebenerwerb von Bergbauern, den<br />

Ausbildungsstätten für qualifi zierte Berufsbildungen<br />

auch in abgelegenen Regionen.<br />

Ich war sogar stolz auf eine Branche, welche<br />

ohne zu «murren», den massiv ausgebauten<br />

Aus- und Weiterbildungsbereich solidarisch<br />

Seilbahnen in der <strong>Schweiz</strong>, hier auf die Ebenalp im Säntisgebiet: «Da sind wir doch echt privilegiert!»<br />

6 NATURFREUND 3/2012<br />

* Peter Vollmer (1946), Soziologe und<br />

Ökonom, ist ein passionierter Berg-<br />

und Stadtwanderer. Bis 2011 arbeitete<br />

er als Direktor des Verbands<br />

Seilbahnen <strong>Schweiz</strong>. Politisch tätig<br />

war er u.a. als Stadtrat, Grossrat<br />

und Nationalrat (1989–2007).<br />

mitfi nanziert hat, Richtlinien in Absprache mit<br />

Umweltspezialisten angewendet hat, welche<br />

eine ökologische Baubegleitung sicherstellt<br />

oder die Aufnahme der Notwendigkeit eines<br />

direkten öV-Anschlusses in den Konzessionsbestimmungen<br />

akzeptiert hat. Es ist in der Tat<br />

so, dass die landschafts- und umweltzerstörenden<br />

Faktoren weniger durch die leisen und<br />

äussert energieeffi zienten Seilbahnen verursacht<br />

werden, als durch die langen Anreisen<br />

mit dem Auto und die dafür notwendigen<br />

Parkplatzfl ächen bei den Talstationen.<br />

Die Sensibilität für den Erhalt von vielfältigen<br />

Natur- und Kulturlandschaften wie<br />

auch die Wahrnehmung einer Verantwortung<br />

für die Schönheit des alpinen Raumes<br />

erfolgt in der Regel nicht nur durch Bücherlesen<br />

und Wahlplakate, sondern gerade hier<br />

braucht es ein eigenes Erleben und ein<br />

persönliches Erfahren. Und genau das wird<br />

für Viele nur dank den touristischen Transportanlagen<br />

überhaupt möglich gemacht.<br />

Wer bringt sie denn hin, hinauf und hinein!<br />

Zusammen mit dem öV sind die Seilbahnen<br />

und das Wandern sozusagen Zwillinge<br />

geworden. <strong>Naturfreund</strong>e und Wanderer sollten<br />

deshalb vom öV noch viel stärker als<br />

Verbündete – im Kampf für eine nachhaltige<br />

Mobilität und für den Erhalt der Schönheit<br />

unseres Landes – anerkannt werden.<br />

Das Angebot, welches den Zugang zu den<br />

Naturschönheiten für alle ermöglicht, ist<br />

wohl in keinem Land so gross und vielfältig<br />

wie bei uns. Dabei gilt es besonders diejenigen<br />

Destinationen zu entdecken, die eher im<br />

Schatten der hochprofessionell vermarkteten<br />

«Leuchttürme» stehen, aber für das Gesamterlebnis<br />

nicht weniger bieten. Ich denke<br />

dabei an viele Seilbahnen und Bergerlebnisse<br />

in der Zentralschweiz, im Freiburgerland<br />

oder auch in der Ostschweiz, aber nicht zuletzt<br />

an den Berg vor der eigenen Haustüre,<br />

welchen es für einen grossen Teil der Bevölkerung<br />

in unserem Land gibt. Da sind wir<br />

doch echt privilegiert! Peter Vollmer*


Und immer wieder …<br />

… lockt die Königin der Berge<br />

Was an der Rigi vor gut 150 Jahren lanciert wurde, setzte<br />

Massstäbe, auch im internationalen Vergleich. Die Angebote<br />

waren neuartig, sensationell. Die Texter krönten die Rigi zur<br />

Königin der Berge. Seither hat sich vieles verändert. Aber<br />

wandern auf der Rigi, das ist noch immer Schauen, Hören,<br />

Entdecken, und viel Fernsicht auf Fremdes und Eigenes.<br />

Foto: Michael Buholzer


UNTERWEGS<br />

Rigi<br />

Es ist nicht ein jeder und eine jede ein<br />

Bähnli-Fan. Aber an der Rigi kann es<br />

auch nüchternen Beobachtern passieren,<br />

dass einem diese Bähnli ans Herz wachsen.<br />

Oder zumindest, dass sie einem – wie soll<br />

man sagen – irgendwie kindlich anrühren.<br />

Das mag auch daran liegen, dass viele dieser<br />

Wägelchen aus dem Land des Gestern stammen,<br />

aus der Zeit der Vorväter. Die Rigi-<br />

Bahnen sind eine Gesellschaft, die die Wagen<br />

und Loks von vorgestern nicht ins alte<br />

Eisen entsorgt sondern die diese immerzu<br />

gepfl egt haben. Und heute nun sind diese<br />

alten Dinger Gold wert. Stampfende, pustende<br />

Dampfl oks mit Kesseln, die aussehen<br />

wie fahrbare Schnapsbrennereien, oder wie<br />

der etwas hoch geratene Kocher aus der<br />

Camping-Ausrüstung. Und die Passagierwagen!<br />

Einerseits die mit Plüsch ausstaffi erten<br />

Salonwagons, dieses ganze Drum und Dran<br />

der Belle Epoque; andererseits die Wagen<br />

mit den harten Holzbänken und den Holzrahmen,<br />

in denen statt Fenster aus Glas rein<br />

gar nichts steckt. Die einen Wagen sind<br />

knallrot, die andern blau, und der Kondukteur<br />

trägt einen steifen Hut und ein weisses<br />

Hemd und darüber ein schwarzes Gilet, und<br />

vorne in der Lok schaufeln Männer Kohle<br />

ins Feuer, sie schwitzen, ihre Hände sind<br />

schwarz von der Kohle, sie tragen Überkleider<br />

und ein rotes Halstuch – und vielleicht<br />

hat das damals genau so ausgesehen an der<br />

Rigi, damals als am 21. Mai 1871 die erste<br />

Bahn den Berg hoch pustete. Es muss ein<br />

Riesenereignis gewesen sein: die Mehrheit<br />

(!) des Bundesrates war extra dazu nach<br />

Vitznau angereist, dabei ging es um eine<br />

Bahnstrecke von bloss 7 km, genauer gesagt<br />

um 7058 Meter. Aber dazu war, wie gesagt,<br />

über die Hälfte der Landesregierung in top<br />

Garderobe zur Stelle. Heute mag das kurios<br />

anmuten, aber wir sollten uns vergegenwärtigen,<br />

dass dies damals eine absolute Premiere<br />

war; eine Bahn, die einen Berg hochkletterte,<br />

das war sensationell. Dieser vor<br />

141 Jahren an der Rigi umgesetzte Entwicklungsschritt,<br />

darin ist sich die Fachwelt<br />

einig, hat neue Massstäbe gesetzt, neue<br />

Dimensionen eröffnet. Einerseits wirtschaftlich,<br />

andererseits in ihrer technischen Konstruktion<br />

und Ausführung: die Rigibahn<br />

wurde zum Vorbild aller weiteren Zahnradbahnen.<br />

Der Aufstieg und internationale<br />

Erfolg der 1871 in Winterthur gegründeten<br />

<strong>Schweiz</strong>erischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik<br />

SLM (heute Teil von Stadler Rail)<br />

ist aufs engste mit der Rigi verbunden.<br />

Die Reichen und die Schönen<br />

Setzen wir die frühe Rigi-Geschichte mit<br />

dem Leben eines Arbeiters in Bezug, kann<br />

einem schwindlig werden. Auf Sonnenterrassen<br />

fl anieren, parlieren, dinieren, Jugendstil,<br />

Sommerfrische, Belle Epoque –, wir<br />

schauen uns heute die vergilbten Postkarten<br />

an, wir sehen darauf die Raddampfer, die<br />

Schlosshotels, wie Märchenhotels, die Damen<br />

in ausladenden Röcken und mit allerlei<br />

Federn und Schlaufen bestückten Hüten,<br />

und die Männer allesamt mit Schnauz, mit<br />

Spazierstock und Melone, und wir neigen<br />

dazu, dies zu romantisieren, aber das war<br />

damals schon romantisiert, und vor allem:<br />

das war nur was für Betuchte oder aber für<br />

solche, die vorgaben, betucht zu sein. Wo<br />

wir uns dessen bewusst sind, wird verständlich,<br />

was wenig später die Gründungsjahre<br />

der <strong>Naturfreund</strong>e derart befl ügelt hatte: die<br />

Einkommensunterschiede waren krass, die<br />

Per Schiff von Luzern nach Weggis, und zu Fuss via Felsentor auf Rigi-Kaltbad: eine Route, die schon Nobelpreisträger Carl Spitteler begeistert hatte.<br />

8 NATURFREUND 3/2012


Besitzverhältnisse massiv ungleich. Jene, die<br />

ab Mitte des 18. Jahrhunderts auf die Rigi<br />

stiegen (oder sich in Sänften haben hoch<br />

tragen lassen), waren keine Arbeiter, keine<br />

Handlanger. Das war die Oberschicht: Zar<br />

Alexander II., Queen Victoria, Kaiserin<br />

Louise, König Ludwig von Bayern, Johann<br />

Wolfgang Goethe, Carl Maria von Weber,<br />

Felix Mendelssohn, Richard Wagner. Und<br />

da waren die Maler und die Reiseschriftsteller,<br />

allen voran die Engländer William Turner<br />

(sein «Vierwaldstätter See» hängt in der<br />

Tate Gallery in London) und John Murray<br />

(sein Handbook for Traveller in Switzerland<br />

erschien 1836), dann auch James Cooper<br />

(der die Lederstrumpf-Romane geschrieben<br />

hatte), Karl Baedeker, Mark Twain, der<br />

<strong>Schweiz</strong>er Literaturnobelpreisträger Carl<br />

Spitteler und später auch Hermann Hesse.<br />

Apropos Karl Baedeker: das ist jener deutsche<br />

Herr (1859 verstorben), auf den die<br />

Baedeker-Reisehandbücher zurückgehen,<br />

und diese «Baedeker» sind dermassen hoch<br />

geschätzt, dass sie längst als Synonym für<br />

gute Reiseführer gelten. Über die Rigi haben<br />

die Baedeker-Führer daher bereits lange vor<br />

Einweihung der Bahn geschrieben. So etwa<br />

war in der Ausgabe von 1854 zu erfahren,<br />

was die Knaben verlangen würden, die einem<br />

ab Vitznau den Weg auf die Rigi zeigen würden<br />

(nämlich zwei bis drei Franken), und mit<br />

welchen Kosten zu rechnen sei, wenn man in<br />

Vitznau ein Maultier samt Führer zu mieten<br />

beabsichtige (9 französische Franken bis zum<br />

Kulm und 6 für die Rückkehr am nächsten<br />

Morgen auf demselben Weg, oder 9 Franken<br />

auf einem anderen Weg). Dass diese Baedeker-<br />

Führer in einem guten Sinne praxisbezogen<br />

waren, belegt ein Nachsatz: «Das Reiten ermüdet<br />

übrigens Denjenigen, der nicht zu<br />

reiten gewohnt ist, mehr, als das Gehen; man<br />

sieht nicht selten Reisende gleich zu Beginn<br />

der Wanderung vom Pferde steigen, und<br />

neben demselben bis zur Höhe gehen».<br />

Auch nach 1871, als die Bahn die Reittiere<br />

verdrängt hatte, blieb eine Reise auf die<br />

Rigi eine kostspielige Angelegenheit. Eine<br />

einfache Fahrt ab Vitznau kostete (inklusive<br />

5 Kilogramm Handgepäck) 7 Franken, und<br />

retour nochmals 3.50. Für die knapp 7 km<br />

lange Fahrt benötigte der Zug eine Stunde<br />

und 20 Minuten.<br />

Noch etwas teurer war die Fahrt ab Arth-<br />

Goldau, aber die war um 4 km länger und<br />

man war gar eine Stunde und 35 Minuten<br />

lang unterwegs. Vitznau-Rigi retour, für<br />

10 Franken 50, – das entsprach 10% eines<br />

Eisenbahner-Monatslohns!<br />

Immer wieder…<br />

Mittlerweile wissen es alle: Ende Juni ist auf<br />

Rigi Kaltbad das neue Bad eröffnet worden.<br />

Es ist ein Bau des Tessiner Architekten Mario<br />

Botta, unverkennbar, das hat nichts mit Jugendstil<br />

gemein, heute gehen die Gelüste in<br />

anderer Richtung, Botta betont den Stein, die<br />

natürliche Struktur des Steins, das natürliche<br />

Erscheinungsbild. Baden auf der Rigi, Wellness<br />

auf Kaltbad, ja die Rigi als Destination<br />

insgesamt wird mit diesem Bau einen neuen<br />

Schub erleben, viele sprechen von einer Renaissance<br />

der Rigi, und klar melden sich da<br />

auch jene, die vor einer totalen Monetarisierung<br />

warnen, aber eigentlich ist diese längst<br />

Tatsache – und andererseits: ein Blick von<br />

der Rigi (man kann 13 <strong>Schweiz</strong>er Seen ausmachen)<br />

ist nun mal eine Augenweide! Man<br />

staunt stets aufs Neue; es ist fantastisch, umwerfend,<br />

begeisternd. Und wer wandern<br />

Blick zum Stanserhorn (oben), und Sondereinsatz der 1873 erbauten Rigi-Lok Nr. 7.<br />

UNTERWEGS<br />

Rigi<br />

Fotos: Herbert Gruber<br />

NATURFREUND 3/2012 9


UNTERWEGS<br />

Rigi<br />

Wallfahrts-Ziel jeweils am ersten Mittwoch im Juli: die Kapelle Maria zum Schnee auf Rigi-Klösterli.<br />

will, der fi ndet 1000 Wege, einige rege benutzt,<br />

andere kaum begangen, und man erinnert<br />

sich nochmals an den 1845 in Liestal<br />

geborenen und 1919 mit dem Nobelpreis<br />

ausgezeichneten Carl Spitteler; der war an<br />

der Rigi oft wandernd unterwegs, sein Lieblingsweg<br />

führte ab Weggis via Kapelle<br />

Heilig chrüz und Felsentor hinauf nach Kaltbad<br />

(siehe Kasten). Die Frage um die Balance<br />

zwischen touristischer Erschliessung und<br />

unberührter Naturlandschaft beschäftigte<br />

offensichtlich die Geister schon vor 100 Jah-<br />

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jetzt auch als<br />

ren. In einem im 1893 erschienenen Beitrag<br />

für die NZZ spottete Spitteler: «Ihr, die Ihr<br />

die Gasthöfe Naturverderber schmäht, psychologisiert<br />

mir doch gefälligst, was Ihr<br />

empfi ndet, wenn Ihr unvermutet im Walde<br />

an Pension Felsentor stosst. Wenn Ihr wahrhaftig<br />

seid, so müsst Ihr bekennen, dass alle<br />

Eure Gefühle sich mit dem Worte Beefsteak<br />

ausdrücken lassen (…) Haben Sie durchaus<br />

nötig, mit gebrochenen Gliedern unter<br />

einem Felsen zu liegen, ohne dass Ihnen jemand<br />

hilft, um sich einsam zu fühlen?» hg.<br />

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z.B. Verstauchungen, Muskelkater, Zerrungen, Quetschungen<br />

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bei Erkältungskrankheiten<br />

Works where it hurts.<br />

Dies ist ein Arzneimittel, bitte lesen Sie die Packungsbeilage.<br />

� Unser Wandertipp<br />

Von Weggis auf Rigi Kaltbad<br />

Start: Weggis (435 m). Attraktive<br />

Schiffsverbindungen zwischen Luzern<br />

und Weggis. Ziel: Rigi Kaltbad (1433 m).<br />

Ab Kaltbad Anschluss ans Netz der<br />

Rigi-Bahnen und die Seilbahn nach<br />

Weggis. Route: Weggis (435 m), Bodenberg,<br />

Säntiberg, Pilger-Kapelle Heiligchrüz<br />

(958 m), Felsentor (1126 m), Romiti<br />

(1195 m), Rigi Kaltbad (1433 m).<br />

Dauer: zirka 3½ Stunden, mit 1000 Höhenmetern.<br />

Weg: durchgehend ausgeschildeter<br />

Wanderweg, am Anfang etwas<br />

Hartbelag, danach oft im Wald, kürzere<br />

steilere Abschnitte, keine technischen<br />

Schwierigkeiten, T2. Einkehrmöglichkeiten:<br />

beim Felsentor im Meditationszentrum.<br />

Wanderkarten: swisstopo<br />

2510 T, Luzern-Pilatus-Rigi. Tipp: im<br />

Wettbewerb auf Seite 43 gibt es Eintrittskarten<br />

für das neu eröffnete Botta-<br />

Bad auf Rigi-Kaltbad zu gewinnen.<br />

So klein, und<br />

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10 NATURFREUND 3/2012


Ab Montreux per Zahnradbahn Richtung Rochers-de-Naye<br />

Bergflora aus aller Welt:<br />

La Rambertia<br />

Botanische Alpengärten gibt es viele, seine Lage aber ist eine<br />

der ungewöhnlichsten: «La Rambertia» liegt präzis zwischen<br />

den zwei imposanten Felsspornen auf dem Grat über der<br />

Mulde von Rochers-de-Naye, genau auf der Wasserscheide<br />

zwischen Rhone und Rhein.<br />

Der Alpengarten «La Rambertia» ist eine<br />

Hommage an Eugène Rambert (1830–<br />

1886). Der Lehrer und <strong>Naturfreund</strong> aus<br />

Montreux war begeistertes SAC-Mitglied<br />

und Autor eines sechsbändigen Werkes über<br />

die <strong>Schweiz</strong>er Alpen, mit historischen Erzählungen,<br />

wissenschaftlichen Beobachtungen,<br />

Spaziervorschlägen und Gedichten.<br />

Der 1896 eröffneten Rambertia wurde<br />

schon wenige Jahre später grosse Ehre zuteil:<br />

Auf den Rochers-de-Naye fanden sich<br />

1904 die Betreiber von Alpengärten zu<br />

ihrem allerersten Kongress ein! Vorsitzender<br />

war kein Geringerer als ein Prinz Roland<br />

Bonaparte, Mitglied der Französischen Akademie<br />

der Wissenschaften. Delegierte reisten<br />

aus Frankreich, Italien und den Vereinigten<br />

Staaten an – und aus der <strong>Schweiz</strong>.<br />

Welch Farbenpracht! Feuerlilie und Jupiternelke,<br />

Rotblättrige Alpenrose und Blauer<br />

Lerchensporn, Gelber Alpenmohn und Gol-<br />

denes Fingerkraut, Schildblättriger Hahnenfuss<br />

und Gegenblättriger Steinbrech, Frühlings-Adonis<br />

und Männertreu – am steil<br />

abfallenden Gebirgskamm gedeihen auf<br />

über 2000 Meter über Meer rund tausend<br />

alpine Pfl anzenarten. Natürlich auch das<br />

Edelweiss, zahlreich vertreten mit Sorten<br />

aus China, Japan, dem Himalaja, Sibirien –<br />

und der <strong>Schweiz</strong>.<br />

Ja, in der Rambertia sind nicht nur Pfl anzen<br />

aus dem Alpenraum anzutreffen, sondern<br />

nahezu aus allen Berggebieten der Welt.<br />

Diese «Exoten» stammen aus verschiedenen<br />

europäischen Ländern, Amerika, Asien – vor<br />

allem Nepal – und nehmen ein Viertel der<br />

Fläche ein. Die restlichen drei Viertel des Alpengartens<br />

sind natürliches Reservat für die<br />

«Einheimischen»: Das Massiv von Rochersde-Naye<br />

ist Heimat von rund 600 Pfl anzenarten.<br />

Zahlreiche von ihnen sind gefährdet,<br />

in der Rambertia geniessen sie Schutz.<br />

Zu Fuss hoch, per Bahn runter: Rochers-de-Naye, hoch über Montreux und Lac Léman.<br />

UNTERWEGS<br />

Rochers-de-Naye<br />

Kalkliebende Pfl anzen treffen ideale Bedingungen<br />

an: «La Rambertia» liegt auf kargem<br />

Boden, die Humusschicht ist dünn,<br />

kalkreich und durchlässig. Für Gewächse,<br />

die saure Böden oder Kieselböden benötigen,<br />

waren indes Torf und Quarzsand herbeizuschaffen<br />

– eine schiere Knochenarbeit.<br />

Die Rambertia zählt zu den höchstgelegenen<br />

Alpengärten Europas. Pfl anzen in einer<br />

so grossen Höhe zum Wachstum zu bringen,<br />

ist eine ständige Herausforderung. Die<br />

Temperaturen fallen bis auf minus 35 Grad<br />

und in manchen Jahren gibt es keinen Monat,<br />

in dem es nicht schneit. So galt es denn,<br />

gewisse Pfl anzen stufenweise zu akklimatisieren.<br />

Etliche wurden, zum Beispiel, ein bis<br />

zwei Jahre in einer «Aussenstation» auf<br />

1600 Metern gehegt und gepfl egt und waren<br />

selbst nach der Umsiedlung in den Alpengarten<br />

darauf angewiesen, sorgfältig an die<br />

Höhe gewöhnt zu werden.<br />

Der Alpengarten «La Rambertia» ist in<br />

wenigen Fussminuten von der Zahnradbahn-Bergstation<br />

auf den Rochers-de-Naye<br />

zu erreichen. Er ist offen von Mitte Juni bis<br />

Mitte September, das Bahnbillett gilt als Eintritt.<br />

Die Wege im Garten sind steil, jedoch<br />

gut ausgebaut und gesichert. Die Frühlingsfl<br />

ora ist Anfang Juli zu bewundern, die<br />

Hauptblütezeit dauert von Mitte Juli bis<br />

Ende August. ES.<br />

� Unser Wandertipp<br />

Von Caux zu den Rochers-de-Naye<br />

Start: Caux (1050 m), Zwischenstation<br />

der Zahnradbahn Montreux – Rochersde-Naye.<br />

Ziel: Rochers-de-Naye<br />

(2042 m). Route: Caux (1050 m), Hauts<br />

de Caux (1254 m), Les Dentaux<br />

(1714 m), Sautodoz (1832 m), Rochersde-Naye<br />

(2042 m). Dauer: 3 Std.<br />

Länge: 6.8 km Höhenmeter: Zirka<br />

1000 hm bergauf. Weg: Durchgehend<br />

ausgeschildert und grossenteils durch<br />

den Wald. Am Anfang Hartbelag, später<br />

angenehme Fusswege. Im letzten Drittel<br />

teilweise steinig und ausgesetzt.<br />

Anforderungen: Anspruchsvoll, T3.<br />

Einkehrmöglichkeiten: Restaurants in<br />

Caux und Rochers-de-Naye. Wanderkarten:<br />

Swisstopo 1: 50 000, 262 T<br />

(Rochers de Naye) oder Hallwag Kümmerly<br />

+ Frey 1: 60 000, 16, (Gruyère).<br />

Zusatz-Tipp: Im Murmeltierparadies<br />

nahe der Bergstation Rochers-de-Naye<br />

sind 14 Murmeltierarten aus Europa,<br />

Asien und Amerika zu beobachten.<br />

NATURFREUND 3/2012 11


Museo etnografico im Valle di Muggio<br />

«Das Museum ist draussen»<br />

Diese Wanderung hinauf zum Monte Generoso wird zu einer<br />

Reise in die Vergangenheit. Man wird dabei auch Kühlschränke<br />

zu sehen bekommen, die von der Ökologie her kaum zu<br />

übertreffen sind. Und am Schluss bringt einem die Zahnradbahn<br />

runter ins Tal.<br />

Das Leben der Menschen im Valle di<br />

Muggio war hart. Im Karstgebiet am<br />

Südhang des Monte Generoso versickert das<br />

Wasser, bevor es für die Landwirtschaft genutzt<br />

werden kann. So zwangen geologische<br />

Eine Art Kühlschrank: die Nevèra.<br />

12 NATURFREUND 3/2012<br />

und klimatische Verhältnisse die Bauern,<br />

bauliche Massnahmen zu ergreifen, die heute<br />

einen einmaligen Schatz bäuerlicher Architektur<br />

darstellen. Dazu gehört die Nevèra<br />

– von «neve», italienisch für Schnee. Eine<br />

Spezialkonstruktion ohnegleichen: Über<br />

einem untersetzten Turm, an die sechs<br />

Meter hoch, massiv und sorgfältig trockengemauert,<br />

wölben sich kreisförmig an -<br />

gelegte Kalksteinplatten zu einem fl achen<br />

Runddach.<br />

In der Nevèra lagerte im Sommer die frische<br />

Milch, bis sie zu Butter und Magerkäse<br />

verarbeitet wurde. Andere Möglichkeiten<br />

zur Kühlung gab es nicht. Das Ethnografi -<br />

sche Museum des Valle di Muggio (MEVM)<br />

hat im Tal 70 Nevère erfasst. Die Nevèra auf<br />

der Alpe Génor ist wohl über 150 Jahre alt.<br />

«Gehen Sie hinein!» insistiert die MEMV-<br />

Hart an der der Grenze: vom<br />

Monte Generoso Richtung<br />

Lago di Lugano.<br />

Kuratorin Silvia Ghirlanda. «Stossen sie die<br />

Holztür auf und steigen Sie die Treppe hinab.<br />

Das darf – und soll – jeder tun, der hier<br />

vorbeikommt.» Unten herrscht kühle Stille<br />

und das Auge muss sich an das Dämmerlicht<br />

gewöhnen. Durch eine kleine Maueröffnung<br />

fallen ein paar Sonnenstrahlen.<br />

Früher fi el hier gestampfter Schnee, hinuntergeschaufelt<br />

von den Bauern. Liess<br />

dann die Frühlingssonne die Talhänge und<br />

-terrassen apern, lag in den Nevère der<br />

Schnee einige Meter hoch. Im Laufe des<br />

Sommers schmolz er. Langsam, denn noch<br />

im Herbst war ein schöner Rest übrig.<br />

Nevère, Mühlen, Vogelfangtürme, künstlich<br />

angelegte Weiher, Viehunterstände,<br />

Köhlereien, Brücken und Brunnen,<br />

Dörrhäuser für Kastanien – das «Museo<br />

etnografi co della Valle di Muggio» hat all die<br />

zahlreichen Zeugen der traditionellen Bewirtschaftung<br />

des Tals dokumentiert. Ein<br />

Dutzend dieser Objekte sind mittlerweile<br />

instand gestellt und zugänglich gemacht.<br />

Rund 100 Kilometer ausgeschilderte Wanderwege<br />

verbinden sie untereinander. Nach<br />

wie vor in Betrieb ist die Zisterne auf der<br />

Alpe Nadigh, gespiesen vom Regenwasser,<br />

das die Bauern auf ihren Dächern sammeln.


Und in der Mühle von Bruzella dreht sich<br />

noch das Rad, wenn auch nur wenige Stunden<br />

pro Woche. Früher war ihr Maismehl<br />

nicht nur im Tal, sondern auch in Como,<br />

Monza und Mailand gefragt. Heute kaufen<br />

Wanderer das Produkt – übrigens bio –<br />

nachdem sie zugesehen haben, wie es gemahlen<br />

wird.<br />

«Das Museum ist draussen, im Territorium»,<br />

betont Silvia Ghirlanda. «Drinnen» –<br />

und mit dem Museum ja nicht zu verwechseln<br />

– ist «nur» das Informationszentrum:<br />

In der historischen Casa Cantoni in Cabbio<br />

erhält der Wanderer mündlich und schrift-<br />

An der Route zum Monte Generoso: die Alpe Nadigh mit ihrer Nevèra.<br />

lich jede Auskunft, die er wünscht. Und auf<br />

einem Relief im Massstab 1 : 5000 spürt er<br />

die historischen, künstlerischen, architektonischen,<br />

ethnografi schen, landschaftlichen<br />

und naturwissenschaftlichen Schätze und<br />

Besonderheiten des Muggiotals auf – virtuell,<br />

mit interaktivem Computerprogramm,<br />

bevor er sich aufmacht, das Territorium zu<br />

erkunden. ES.<br />

Öffnungszeiten des Informationszentrums:<br />

April bis Oktober, Dienstag bis Sonntag<br />

von 14 bis 17 Uhr. Mehr über das ethnografi<br />

sche Museum: www.mevm.ch.<br />

Berge versetzen<br />

� Unser Wandertipp<br />

Von Scudellate auf den<br />

Monte Generoso<br />

Start: Scudellate (900 m), Anfahrt mit<br />

dem Postauto ab Chiasso-Bahnhof, Umsteigen<br />

in Muggio. Achtung: Das Postauto<br />

verkehrt nur viermal täglich.<br />

Ziel: Generoso-Vetta (1605 m), Bergstation<br />

der Zahnradbahn nach Capolago.<br />

Die SBB-Station Capolago-Riva S. Vitale<br />

liegt an der Strecke Lugano-Chiasso.<br />

Route: Scudellate (910 m), Roncapiano<br />

(980 m), Alpe Nadigh (1295 m), Génor<br />

(1300 m), Generoso-Vetta (1605 m).<br />

Dauer: 2 Std. 20 Min. Länge: ca. 4 km<br />

Höhenmeter: ca. 700 hm bergauf.<br />

Weg: Durchgehend ausgeschildert. Im<br />

ersten Drittel Hartbelag, dann Fuss pfade<br />

über Alpweiden. Anforderungen: Technik:<br />

Leicht. Kondition: Mittel. T2<br />

Einkehrmöglichkeiten: Osteria in Scudellate,<br />

Restaurant in Generoso-Vetta<br />

Wanderkarten: Am besten: Wander-<br />

und Themenkarte 1: 25 000 «Monte<br />

Generoso», herausgegeben von Ferrovia<br />

Monte Generoso SA. Oder: swisstopo,<br />

287 T (Menaggio) bzw. Hallwag Kümmerly<br />

+ Frey 1: 60 000, 29, (Tessin Süd/<br />

Sottoceneri). Zusatz-Tipp: Einheimische<br />

wie Auswärtige bestehen darauf: Die<br />

Formaggini – Frischkäse aus Ziegen-<br />

oder Kuhmilch – aus dem Valle Muggio<br />

sind die besten im ganzen Kanton.<br />

Fragen Sie in Läden, Osterias und Alphütten<br />

danach!<br />

<strong>Naturfreund</strong>_188x88.indd 1 NATURFREUND 24.05.12 3/2012 08:54 13<br />

Fotos: Ticino Turismo<br />

UNTERWEGS<br />

Monte Generoso


Fotos: Ticino Turismo<br />

UNTERWEGS<br />

Rasa/Bordei<br />

Verlassene Bergweiler zum Leben erweckt<br />

Die Terra Vecchia blüht<br />

An der Bahnlinie zwischen Locarno und Domodossola, respektive<br />

durchs Centovalli, liegt die Station Verdasio. Von dort<br />

weg bringt einem eine Seilbahn aus dem engen Tal in die<br />

Höhe, nach Rasa. Es erwartet einem eine Welt, die Wert legt<br />

auf Gemeinschafts-Werk.<br />

Vor gut 40 Jahren ruhte Terra Vecchia<br />

hoch oben im Centovalli im Dornröschenschlaf,<br />

gestrüppüberwuchert, bewohnt<br />

nurmehr von Eidechsen und anderem<br />

Kleingetier. Die Menschen waren schon im<br />

17. Jahrhundert ausgezogen. Als Hafenarbeiter<br />

im italienischen Livorno zu Wohlstand<br />

gekommen, hatten sie ihr Dorf in der<br />

schattigen Senke aufgegeben, um wenig<br />

oberhalb auf dem sonnigen Bergrücken ein<br />

neues zu bauen: Rasa, wie das alte Dorf ein<br />

Ort der Stille und Abgeschiedenheit, erreichbar<br />

allein auf Schusters Rappen oder,<br />

seit 1957, mit einer kleinen Seilbahn.<br />

Terra Vecchia, die «alte Erde», verfi el<br />

nach und nach. Zuletzt blieben vom ehemaligen<br />

Bergweiler noch Ruinen übrig. Die interessierten<br />

keine Menschenseele – bis 1969<br />

Im Centovalli, unweit von Ascona, aber still und abgeschieden: Rasa.<br />

14 NATURFREUND 3/2012<br />

einem 18-jähriger Berner ein Zeitungsartikel<br />

über das «verwunschene» Dorf Terra Vecchia<br />

in die Hände kam. Das passte genau zu<br />

seiner Vision: Jürg Zbinden aus Guggisberg<br />

wollte mit sozial gefährdeten Kindern,<br />

Jugendlichen und gemeinsam mit Gleichgesinnten<br />

ein Dorf aufbauen und eine<br />

Lebensgemeinschaft bilden.<br />

Der angehende Sozialarbeiter reiste sogleich<br />

ins Tessin. Nach etlichen Verhandlungen<br />

war es soweit: Für 5000 Franken<br />

Erspartes gehörte Terra Vecchia nun Jürg<br />

Zbinden. Fast gleichzeitig konnte er ein paar<br />

Häuser erwerben in Bordei, einem aussterbenden<br />

Weiler gegenüber von Terra Vecchia,<br />

am Berghang ennet des Baches.<br />

Schon im Jahr darauf gründete Zbinden<br />

zusammen mit einem Freund die Arbeitsge-<br />

meinschaft Terra Vecchia, die 1973 unter<br />

Federführung des Berner Pfarrers, Dichters<br />

und Politikers Klaus Schädelin zu einer<br />

<strong>Schweiz</strong>erischen Stiftung werden sollte. Vom<br />

ersten Tag an verfolgte die Arbeitsgemeinschaft<br />

den Zweck der künftigen Stiftung:<br />

Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen,<br />

die in der Auseinandersetzung mit sich und<br />

der heutigen Umwelt bedroht sind, zu helfen<br />

und gleichzeitig Terra Vecchia wieder<br />

aufzubauen und Bordei vor dem endgültigen<br />

Zerfall zu retten.<br />

1970 diente Bordei zunächst als «Basislager».<br />

Die ersten kräftigen Hände machten<br />

sich an die Arbeit. Bald entstand ein dichtes<br />

Netzwerk von Beziehungen, Freundschaften<br />

und Sponsoren. Erwachsene und Jugendliche,<br />

Schulklassen aus der Deutschschweiz,<br />

Fachleute – oft einheimische – und freiwillige<br />

Helfer von überall her trieben den Wiederaufbau<br />

unermüdlich voran, reparierten<br />

und restaurierten über ein Dutzend typische<br />

Steinhäuser und zwei Kirchen. Gemeinsam<br />

befreiten sie die alten Gemäuer vom brüchigen<br />

Mörtel, kratzten die Fugen frei, verputzten<br />

neu. Daneben und dazwischen schufen<br />

sie Neues, in angestammter regionaler


Handwerksmanier, schleppten dafür Steine<br />

und Holz, errichteten Mauern, zimmerten<br />

Wände, setzten Dächer auf.<br />

Parallel zum Wiederaufbau entwickelte<br />

sich über die Jahre hinweg eine professionell<br />

geführte therapeutische Institution für Jugendliche<br />

und Erwachsene, anerkannt vom<br />

Bundesamt für Sozialversicherung und<br />

genutzt vorab von Menschen aus den Kantonen<br />

Bern und Tessin.<br />

Heute sind Terra Vecchia und Bordei<br />

lebendige Dorfgemeinschaften. In den Gärten<br />

blühen Blumen und wachsen Gemüse,<br />

Obst und Kräuter zur Versorgung der neuen<br />

Bewohner. Die stilgerecht renovierte<br />

Osteria im Dorfkern von Bordei ist beliebter<br />

sozialer Treffpunkt der Region und<br />

bietet Gästen Unterkunft. Der Einsatz<br />

endet nicht am Dorfrand: Längst wird auch<br />

wieder Landwirtschaft betrieben. Die<br />

thera peutische Gemeinschaft nimmt sich<br />

vergandeten Böden an, hält Tiere, pfl egt<br />

Wiesen, Weiden und den Kastanienwald,<br />

DerGeheimtipp.<br />

Aus der Stadt in 15 Minuten auf<br />

1600 m.ü.M. Wir machen es möglich.<br />

Wunderbare Alpenflora und Rundsichten.<br />

Unzählige Wander- und Bikemöglichkeiten.<br />

Freeride-Strecken.<br />

Rundwanderungen.<br />

Ideal für Familien, Vereine und Schulen.<br />

echt überraschend<br />

übernimmt Verantwortung für ihre Umwelt.<br />

Mit der Berglandwirtschaft sorgen<br />

Bordei und Terra Vecchia dafür, dass ein<br />

typisches Siedlungs- und Landschaftsbild<br />

erhalten bleibt.<br />

Das Projekt Terra Vecchia geniesst grosse<br />

Anerkennung, in der <strong>Schweiz</strong> wie im Ausland.<br />

Kein Wunder, dass es mit verschiedenen<br />

nationalen und internationalen Preisen<br />

ausgezeichnet wurde, etwa dem Prix Européen<br />

d’Architecture Philippe Rotthier oder<br />

dem Natur- und Landschaftsschutzpreis der<br />

Conservation Foundation in London.<br />

Die Pionierzeit des Aufbaus ist seit einigen<br />

Jahren abgeschlossen. Die Werkstätten<br />

und Ateliers sind allerdings nach wie vor in<br />

Betrieb, denn noch gibt es zu tun: Damit der<br />

Boden, auf dem lebendige Gemeinschaften<br />

gedeihen können – und damit neue Projekte<br />

für soziales Engagement, regionale Bedürfnisse<br />

und eine vielfältige Kulturlandschaft –<br />

auch in Zukunft Früchte trägt. ES.<br />

www.bergbahnenchur.ch<br />

Info@bergbahnenchur.ch<br />

Tel. 081 250 55 90<br />

Die Heimat neu<br />

aufgebaut: Rasa.<br />

Wir machen<br />

Wanderferien!<br />

Individuelle und geführte Wandertouren<br />

in der <strong>Schweiz</strong> und in den<br />

schönsten Ecken Europas. Fordern<br />

Sie unseren Wanderkatalog an –<br />

wir freuen uns auf Sie!<br />

UNTERWEGS<br />

Rasa/Bordei<br />

� Unser Wandertipp<br />

Von Rasa nach Palagnedra<br />

Start: Rasa (898 m). Anfahrt mit Luftseilbahn<br />

ab Rasa, (verkehrt 9–13 und<br />

14.20–18 Uhr, jeden ersten Dienstag<br />

im Monat geschlossen. Verdasio liegt<br />

an der Bahnstrecke durchs Centovalli<br />

(Domodossola-Locarno)<br />

Ziel: Palagnedra Station (518 m), an der<br />

Bahnstrecke durchs Centovalli.<br />

Route: Rasa (898 m), Terra Vecchia<br />

(801 m), Bordei (726 m), Palagnedra<br />

(657 m), Palagnedra Station (518 m).<br />

Dauer: 3 Std. Länge: 6.6 km Höhenmeter:<br />

Zirka 500 hm bergab, zirka<br />

120 hm bergauf (inkl. Zwischenab- und<br />

-anstiege). Weg: Durchgehend ausgeschilderter<br />

Wanderweg, vorwiegend im<br />

Wald. Fusspfade (teilweise steiniger<br />

Untergrund), breite Wege, am Schluss<br />

etwas Hartbelag. Anforderungen: Technisch:<br />

leicht bis mittel. Kondition: Leicht.<br />

T1/T2. Einkehrmöglichkeiten: Grotto<br />

Ghiridone in Rasa, Osteria in Bordei,<br />

Grotto ai Serti in Palagnedra. Wanderkarten:<br />

Swisstopo 1: 50 000, 276 T<br />

(Val Verzasca) oder Hallwag Kümmerly<br />

+ Frey 1: 60 000, 29, (Tessin Süd/Sottoceneri).<br />

Zusatz-Tipp: In der – von<br />

weitem sichtbaren – Kirche S. Michele<br />

in Palagnedra lohnt sich ein Blick<br />

auf die farbenprächtigen spätgotischen<br />

Fresken (15. Jh.).<br />

Via Alpina:<br />

„Bärentrek“<br />

Tel. 044 31610 00 | eurotrek@eurotrek.ch | www.eurotrek.ch<br />

NATURFREUND 3/2012 15


Fotos: Herbert Gruber<br />

UNTERWEGS<br />

Emosson<br />

Pumpspeicherwerk Nant de Drance, zwischen Martigny und Chamonix<br />

Emosson, gigantische Baustelle,<br />

historische Bahn<br />

Emosson, das ist eine vibrierende Baustelle vor der Kulisse des Montblanc. Da geht’s um<br />

Wasser, Energie und um Milliarden. Und da ist der in Vergessenheit geratene, einstige Nobelkurort<br />

Finhaut, wo betuchte Engländer im «Bristol» logierten, und da ist ein 76-jähriger<br />

Ingenieur, der die Standseilbahn aus den 1920er Jahren, die weltweit steilste ihrer Art, in<br />

eine neue Zukunft führen will.<br />

Die erste Emosson-Staumauer haben die SBB im 1925 erbaut. Zur «neuen», im 1974 realisierten 180-Meter-Mauer gelangen Ausflügler per Auto oder Minifuni.<br />

Grimsel, Grimsel-Staumauer, Grimsel-<br />

Strom: das sind Begriffe, die hierzulande<br />

jedes Kind kennt. Anders ist’s mit<br />

Emosson, zumindest östlich des Röstigrabens.<br />

Oder wer weiss auf Anhieb, wo der<br />

Emosson-Stausee liegt? Eigentlich gäb’s x-<br />

Gründe, sich mit dem Emosson zu befassen.<br />

Immerhin gilt der Lac d’Emosson als zweitgrösster<br />

Stausee der <strong>Schweiz</strong>. Und jetzt, in<br />

der Folge von Fukushima, gewinnt das<br />

Emosson-Projekt zusätzlich an Bedeutung.<br />

Emosson im 2012. Das ist eine Baustelle in<br />

den Bergen, im Unterwallis, auf 2000 m,<br />

zwischen Martigny und Chamonix. Und<br />

alles, was mit dieser Baustelle zusammenhängt,<br />

ist riesig: die Berge rundum sind<br />

16 NATURFREUND 3/2012<br />

gewaltig, der Monblanc zum Greifen nah,<br />

und das Budget für das Bauwerkt beläuft<br />

sich auf 1,8 Milliarden Franken.<br />

Emosson, was hier bis ins Jahr 2017 realisiert<br />

werden soll, ist ein Pumpspeicherwerk,<br />

es läuft unter den Namen Nant de Drance,<br />

es wird mit sechs Turbinen ausgelegt sein<br />

und soll jährlich 2500 Millionen KWh produzieren<br />

– was gemäss der Betreiber (Alpiq,<br />

SBB, FMV) dem Stromverbrauch von<br />

625 000 Haushalten entspricht.<br />

Emosson, das ist eine vibrierende Baustelle,<br />

das ist harter Fels, trockener Stein, Staub,<br />

Hitze, stechende Sonne, das sind Lastwagen,<br />

braun gebrannte Arbeiter, Kantinen,<br />

Schwertransporte. Aber Emosson ist noch<br />

mehr, viel mehr. Emosson, das erinnert an einen<br />

Eisberg: dominant ragt so ein Eisberg aus<br />

dem Wasser – aber was wir da vor uns sehen,<br />

das ist nur ein Bruchteil der Geschichte. Das<br />

eigentliche, der grösste Teil des Ganzen liegt<br />

unter der Wasseroberfl äche. Und ähnlich<br />

scheint die Sache mit dem Projekt Nant<br />

de Drance zu sein: denn, der Grossteil davon<br />

wird – unseren Augen verborgen – im<br />

Berginnern realisiert, so etwa eine gewaltige<br />

Maschinenkaverne. Diese «Höhle, nebst der<br />

Travokaverne ein Herzstück des Projekts,<br />

wird 50 m hoch sein, 30 m breit und 190 m<br />

lang (im Vergleich: ein Fussballfeld ist etwa<br />

110 m lang). Seit Anfang 2010 rohrt, von<br />

Le Châtelard her, in diesem Berg zudem eine


Bohrmaschine, die 142 m lang ist und einen<br />

Durchmesser von 9,56 m aufweist. Täglich<br />

kommt sie um 10 bis 20 m voran, am Ende<br />

wird sie einen Hauptstollen von 5,6 km ausgebrochen<br />

haben.<br />

Emosson, 250 Arbeiter stehen hier im Einsatz,<br />

man sieht sie auf der Baustelle, in der<br />

Beiz neben der Staumauer, man trifft sie<br />

unten in Le Châtelard, in der Eisenbahn, in<br />

der Arbeitersiedlung, man begegnet ihnen<br />

in Finhaut, nach dem Feierabend, auf der<br />

Dorfstrasse. Es sind Leute, die zupacken,<br />

die gebraucht werden, die allesamt auf ein<br />

gemeinsames Ziel hin arbeiten, an einer gewaltigen<br />

Sache; das hat etwas Zupackendes<br />

an sich, Pioniergeist schwingt mit, und die-<br />

ses Pionierhafte liegt in der Luft, man<br />

atmet es ein – und damit auch einen Teil<br />

der Faszination.<br />

Emosson, und da ist so viel Geschichte. Wer<br />

in diesen Wochen nach Emosson reist, wird,<br />

ziemlich einmalig, etwas davon in Natura zu<br />

sehen bekommen: infolge der Bauarbeiten<br />

nämlich ist der Lac d’Emosson mit seiner<br />

180-Meter-Mauer zurzeit praktisch leer. Und<br />

in dieser tiefen, um die 4 km langen Wanne<br />

ist nun die alte, die allererste Staumauer dieser<br />

Emosson-Welt wieder zum Vorschein gekommen<br />

(im Vergleich zur heutigen Mauer<br />

wirkt sie wie ein Mäuerchen). Jene Barberine-Mauer<br />

aus dem Jahre 1925 war 79 m<br />

hoch, die SBB hatten sie erbauen lassen (die<br />

UNTERWEGS<br />

Emosson<br />

Keine steigt steiler hoch:<br />

Standseilbahn ab<br />

Le Châtelard VS zum<br />

Wasserschloss.<br />

SBB waren damals dran, ihre Dampfl oks<br />

durch Stromloks zu ersetzen), und es war in<br />

eben diesem Zusammenhang und ebenfalls<br />

im Auftrag der SBB, dass die Firma von Roll<br />

vorgängig, im 1919, die Standseilbahn ab<br />

Le Châtelard (an der Bahnlinie Martigny-<br />

Chamonix) hinauf zum Wasserschloss, dem<br />

Chateau-d’eau (auf 1800 m) hatten erbauen<br />

lassen. Und dass es heute, im 2012, diese<br />

Standseilbahn noch (oder wieder) gibt, das<br />

ist im Wesentlichen das Verdienst eines<br />

Enthusiasten, es ist dies der 1936 in Vevey<br />

geborene Bernard Philippin. Wer unten in<br />

Le Châtelard, gleich hinter dem Kraftwerksgebäude,<br />

ein Billet für die Fahrt hinauf zum<br />

Chateau-d’eau ersteht, hat gute Chancen,<br />

diesem Mann persönlich zu begegnen. Denn<br />

NATURFREUND 3/2012 17


UNTERWEGS<br />

Emosson<br />

Der Vater dieser Bahnen: Bernard Philippin.<br />

Ehemalige Stollenbahn als Touristenattraktion: mit Blick auf den Montblanc.<br />

18 NATURFREUND 3/2012<br />

dieser Monsieur Philippin (der u.a. als<br />

Ingenieur 10 Jahre beim Bundesamt für Verkehr<br />

gearbeitet hat und der die Martigny-<br />

Châtelard-Bahn über 10 Jahre als deren<br />

Direktor geleitet hat), dieser 76-jährige Patron<br />

leistet auch heute noch Kassendienst.<br />

Und er, der zusammen mit Familienmitgliedern<br />

und Freunden oben auf Chateau-d’eau<br />

zudem die ehemalige Stollenbahn (die nach<br />

dem Bau des ersten Stausees nach 1920<br />

abgebaut worden ist) seit 1975 als Toursiten-<br />

Schmalspur-Bahn (600 mm) fahren lässt und<br />

an deren Streckenende zusätzlich den knallroten<br />

Minifunic (der die letzten 140 m hinauf<br />

zur Staumauer überwindet), dieser<br />

76-jährige Herr ist nach wie vor voller Tatentrang:<br />

auf die Forderung der Behörden,<br />

wonach die heute in Betrieb stehenden<br />

silber-grauen Wagen der Standseilbahn zu<br />

erneuern seien, reagiert er mit einer Offensive;<br />

auf den Winter 2013/14 hin will er die<br />

in ihrer Art steilste Standseilbahn der Welt<br />

auf Ganz-Jahres-Betrieb umstellen. Dafür ist,<br />

so der Patron, mit Investitionen von 10 Millionen<br />

Franken zu rechnen. Also ist Monsieur<br />

Bernard, einmal mehr, auf Geldsuche.<br />

Emosson, umgeben von Montblanc, Argentière,<br />

Chardonnet, es ist eine Welt mit eigenem<br />

Charme. Hier der leere Lac d’Emosson<br />

(mit einem Einzugsgebiet, das bis ins<br />

Val Ferret reicht), und dort, auf 2200 m,<br />

der seit 1955 aufgestaute Lac du Vieux<br />

Emosson. Dort oben sind die Arbeiten zur<br />

Erhöhung der Staumauer um 20 m angelaufen,<br />

das ermöglicht ein einträglicheres Spiel<br />

mit dem Wasser, man wird in den nächsten<br />

Wochen die bestehende Mauerkrone durch


Im 2017 sollen die Arbeiten abgeschlossen<br />

sein: Pumpspeichererk<br />

Nant de Drnace mit neuem (Foto)<br />

und altem Lac d’Emosson.<br />

Sprengungen abtragen. Und ebenfalls dort<br />

oben gibt’s die Saurier-Spuren, und unten<br />

im Tal, in der gleichen Gemeinde (Finahut)<br />

hat ein anderer Bekannter seine Spur hinterlassen:<br />

es ist Robert Maillart, von ihm<br />

stammt der hiesige Aquadukt (1924), und<br />

dieser Maillart ist identisch mit jenem<br />

Maillart, der die Berner Lorraine-Brücke erbaut<br />

hat; und etwa 2 km weiter talauswärts<br />

liegt das Dorf Finhaut, es war einst ein Hotspot<br />

für gutbetuchte Engländer, doch heute<br />

ist das Nobelhotel «Bristol» am Ende und<br />

steht zum Verkauf, aber weiter oben an der<br />

Dorfstrasse gibt’s den Laden des alten Postkartenverkäufers,<br />

der ist kurios und ein<br />

Muss, und dazwischen liegt die katholische<br />

Pfarrkirche, sie ist insbesondere ihrer kraftvollen<br />

Wand- und Glasmalereien wegen<br />

einen Besuch wert – aber eigentlich ist sie<br />

insgesamt ein idealer Ort, um sich von dieser<br />

eigentümlichen Emosson-Welt zu verabschieden,<br />

zumindest für einen Moment. hg.<br />

Im Dienste der Bahn: Marie Banette.<br />

UNTERWEGS<br />

Emosson<br />

� Unser Wandertipp<br />

VoM NF-Haus Le Furet zum Lac<br />

d’Emosson<br />

Start: <strong>Naturfreund</strong>ehaus Le Furet bei La<br />

Creusaz (1800 m). Zustieg zu Fuss oder<br />

per Seilbahn ab Les Marecottes (1100 m)<br />

an der Bahnlinie Martigny-Chamonix.<br />

Ziel: La Gueulaz (bei der Staumauer) am<br />

Lac d’Emosson (1970 m). Anschluss an<br />

Minifuni, Stollenbahn und Standseilbahn<br />

nach Le Châtelard (1231 m) an der<br />

Bahnstrecke Martigny-Chamonix.<br />

Route: La Creusaz (1800 m), Alp Emaney<br />

(1856 m), Col de Barberine (2481 m),<br />

Lac d’Emosson, La Gueulaz (1970 m).<br />

Dauer: zirka 4.30 Std. Weg: gut zu begehender<br />

Pfad bis zur Alp Emaney; danach<br />

stets steiler werdender Aufstieg, teilweise<br />

auf Felsplatten und Geröll oder Kies.<br />

Steinmännchen markieren die Route.<br />

Abstieg anfänglich ebenfalls im Schuttkegel<br />

und steil, danach auf gutem Weg<br />

hoch über dem See zur Staumauer.<br />

Einkehrmöglichkeiten: unterwegs bei der<br />

Alp Emaney gibt’s Käse und Getränke,<br />

bei der Staumauer das Restaurant du<br />

Barrage d’Emosson (mit Massenlager),<br />

Tel. 027 768 12 74.<br />

Wanderkarten: swisstopo 282, Martigny,<br />

1: 50 000. Tipp: Die Fahrten mit Minifuni,<br />

Stollenbahn und Standseilbahn zwischen<br />

Staumauer und Le Châtelard sind<br />

kostspielig; so ein Billett eignet sich<br />

auch als Geschenk für eine gute Freundin<br />

oder ein Göttikind. Selbstverständlich<br />

kann auch zu Fuss abgestiegen<br />

werden, etwa in 1½ Std. nach Finhaut<br />

NATURFREUND 3/2012 19


Fotos: Tourismus Biel Seeland, Stefan Weber<br />

UNTERWEGS<br />

Ligerz/Prêles<br />

Hier findet der Hirschkäfer noch die Flaumeiche<br />

Hin zum Waldreservat am Bielersee<br />

An der «Riviera» des Berner Juras ruht oberhalb der Weinberge<br />

das Waldreservat Pilouvi – Côte de Chavannes. Im<br />

milden Klima gedeiht eine Tier- und Pflanzenwelt, die nördlich<br />

der Alpen selten anzutreffen ist. Und daher geschützt<br />

werden muss.<br />

Der trockene und sonnenverwöhnte<br />

Südosthang des Bielersees bietet ideale<br />

Voraussetzungen für den Weinbau. Die gleichen<br />

klimatischen Vorzüge prägen auch,<br />

und das ist weniger bekannt, den Wald, der<br />

sich zwischen Ligerz und La Neuveville<br />

über den Rebbergen hinzieht. Flaumeichen,<br />

Brig-Simplon-Gondo<br />

SCHWEIZER PASS-<br />

SIMPLON<br />

PU R<br />

GESCHICHTE<br />

20 NATURFREUND 3/2012<br />

wie sie verbreitet in den wärmeren Gefi lden<br />

im Tessin und Wallis anzutreffen sind,<br />

prägen auch hier den Baumbestand. Dazwischen<br />

stehen Felsenkirsch- und Kornelkirschbäume,<br />

der Schneeballblättrige<br />

Ahorn, Buchsbäume und weitere Gehölze,<br />

welche die Wärme lieben und trockene<br />

simplon sempione<br />

3-TAGES-KULTUR- UND<br />

WANDERPACKAGE ÜBER DEN SIMPLON<br />

Package ViaStockalper Fr. 495.–<br />

Wanderung von Anfang Juni bis Ende Oktober<br />

•3Halbpension in Hotel und 3 Lunchpakete<br />

• Gepäcktransport von Hotel zu Hotel<br />

• Eintritt ins Ecomuseum in Simplon Dorf<br />

• Führung durch das Stockalperschloss und durch Brig<br />

•3Tage freie Fahrt auf der Postautolinie Brig-Gondo<br />

ViaStockalper geführt durch Wanderleiter Fr. 780.–<br />

10.-13. Juli – 20.-23. Sept. – 4.-7. Okt. 2012<br />

Brig-Domodossola Leistungswanderer Fr. 460.–<br />

Weindorf Ligerz mit<br />

St. Petersinsel<br />

Böden mögen. Sie alle sollen auch in Zukunft<br />

wachsen und gedeihen, zusammen<br />

mit der reichen Fauna und den seltenen<br />

Pfl anzen, die hier ihre Heimat haben: Seit<br />

2010 bilden rund 130 Hektaren Bielerseewald<br />

das Waldreservat Pilouvi – Côte de<br />

Chavannes. Damit haben sich die Burgergemeinde<br />

La Neuveville als Waldbesitzerin<br />

und der Kanton Bern dem Ziel verschrieben,<br />

diese seltene Waldgesellschaft zu<br />

schützen und die Lebensräume bedrohter<br />

und aussterbender Arten zu bewahren.<br />

Früher wurde dieser Wald intensiv<br />

genutzt. Den Menschen in La Neuveville<br />

lieferte er das Holz zum Heizen. Die Lederindustrie<br />

bezog Eichenrinde, die als Gerb-<br />

simplon sempione<br />

Package buchen und<br />

weitere Informationen:<br />

www.viastockalper.ch<br />

Simplon Tourismus<br />

3907 Simplon Dorf<br />

Tel. 027 979 10 10


Wo auch der Scharlachrote Feuerkäfer heimisch ist: im Waldreservat über den Rebbergen von Ligerz.<br />

mittel für die Bearbeitung der Tierhäute<br />

benötigt wurde. In den Graslichtungen<br />

weideten die Ziegen und Schafe. All diese<br />

Nutzungen sind zwar schon seit vielen<br />

Jahren eingestellt, die Einstufung des Waldes<br />

als Reservat verhindert jedoch, dass er<br />

anderswie kommerziell genutzt wird und<br />

dadurch Schaden nehmen kann. Eingriffe<br />

sind nur noch erlaubt, wenn sie die Biodiversität<br />

fördern.<br />

An den Wegrändern im Reservat blühen<br />

wunderschöne Blumen, etliche davon sind<br />

gefährdet und stehen unter Artenschutz.<br />

Etwa das Märzenglöckchen, das nördlich<br />

der Alpen sehr seltene Alpenveilchen, die<br />

Puppenorchis, der gelbe Frauenschuh oder<br />

die astlose Graslilie, die mit zartem Flaum<br />

die Felsen überdeckt.<br />

Unauffälliger leben die zahlreichen Insekten,<br />

seltene Vögel und Reptilien. Am ehesten<br />

auszumachen ist der leuchtende Panzer des<br />

Scharlachroten Feuerkäfers und hier und da<br />

Rebbaumuseum am Bielersee<br />

«Hof» | Ligerz<br />

Das Museum ist von Mai bis Ende Oktober am Samstag und Sonntag<br />

von 13.30 bis 17.00 Uhr geöffnet.<br />

Geführte Besuche, Apéros, Bielersee-Weindegustationen wie auch<br />

die Miete von Lokalitäten sind während des ganzen Jahres möglich.<br />

Information und Reservation: Tel. 032 315 21 32, info@rebbaumuseum.ch<br />

schaukelt ein Tagpfauenauge über den Weg.<br />

Der Hirschkäfer, grösster und auffälligster<br />

Käfer der <strong>Schweiz</strong>, ernährt sich von Moderholz.<br />

Er ist auf alte Eichen- oder Eichenmischwälder<br />

angewiesen, stark gefährdet<br />

und europaweit geschützt. Dem Weibchen<br />

fehlt übrigens das «Geweih», weshalb es oft<br />

erst auf den zweiten Blick als Hirschkäfer<br />

erkannt wird. Gefährdet ist auch der Mittelspecht.<br />

Er wird sich langfristig nur halten<br />

können, wenn grossfl ächige Wälder mit der<br />

Eiche als Hauptbestand bestehen bleiben.<br />

Grosse Bäume müssen es sein, er braucht sie<br />

zum Nisten und für die Nahrungssuche.<br />

Übrigens trommelt der Mittelspecht nur<br />

sehr selten: Sein Schnabel ist kurz und recht<br />

schwach, geeignet eher zum Stochern als<br />

zum Hacken.<br />

Auf seiner Infotafel heisst das Waldreservat<br />

Pilouvi – Côte de Chavannes auch<br />

Wanderer willkommen: «Kommt zu Besuch<br />

und bleibt auf den Wegen…» ES.<br />

www.rebbaumuseum.ch<br />

Foto: M. Nicolas Bessire<br />

Praktische Lunchsäckli<br />

aus Baumwolle • zum Zusammenbinden<br />

in verschiedenen Farben und Grössen<br />

bedruckt/unbedruckt<br />

� Unser Wandertipp<br />

Von Prêles nach La Neuveville<br />

Start: Prêles Station (818 m), Bergstation<br />

der Standseilbahn ab Ligerz<br />

(an SBB-Strecke Biel-Neuenburg).<br />

Ziel: La Neuveville (433 m), Station an<br />

SBB-Strecke Biel-Neuenburg).<br />

Route: Prêles Station 818 m, Schernelz<br />

(565 m), Festi (580 m), Maupras<br />

(486 m), La Neuveville (433 m).<br />

Dauer: 1 Std. 45 Min. Länge: ca. 6.7 km.<br />

Höhenmeter: Ca. 530 hm bergab,<br />

ca. 140 hm bergauf (inkl. Zwischenan-<br />

und -abstiege) Weg: Durchgehend ausgeschilderter<br />

Wanderweg, vorwiegend<br />

im Wald. Fusswege, kurze Strecken mit<br />

Hartbelag. Anforderungen: Keine technischen<br />

Schwierigkeiten, T1. Einkehrmöglichkeiten:<br />

Restaurants in Prêles,<br />

Schernelz und La Neuveville. Wanderkarten:<br />

swisstopo 1: 50 000, 232 T<br />

(Vallon de St.Imier) oder swisstopo<br />

1: 25 000, 1145 (Bielersee). Zusatz-Tipp:<br />

Bielerseewein. Degustieren zum Beispiel<br />

bei Auberson & Fils, Weinbauern seit vier<br />

Generationen in La Neuveville, zwischen<br />

Wald und Rebbergen am Weg von Prêles.<br />

ab Fr. 22.–<br />

Arbeit für Menschen mit Erwerbseinschränkung<br />

Nimmt auch Velos mit: Bahn Ligerz-Prêles.<br />

ConSol Textil, 6300 Zug, Tel 041 760 32 18<br />

Direkt bestellen im WebShop unter: www.consol.ch<br />

UNTERWEGS<br />

Ligerz/Prêles<br />

NATURFREUND 3/2012 21


UNTERWEGS<br />

Engadin<br />

Sgraffiti – Fassadenschmuck mit Tradition<br />

Vielleicht mal ein Kurs<br />

in Susch?<br />

Wandern im Unterengadin, wir lieben es. Nicht zuletzt auch<br />

der typischen Häuser wegen. Und zu so einem Engadiner<br />

Haus gehört der «typische» Fassadenschmuck, ein kunstvoll<br />

gefertigtes Sgraffito.<br />

Lachende Sonnen, Rosetten und Fantasiewesen,<br />

Bänder mit Wellen-, Dreiecksund<br />

Zirkelornamenten – in den Unterengadiner<br />

Dörfern ziehen sie unweigerlich jedes<br />

Auge auf sich. Die unverwechselbare Fassadendekoration,<br />

schwarz-weiss oder in bunten<br />

Farben, heisst «Sgraffi to» – Kratzputz,<br />

vom italienischen graffi are = kratzen. Sgraf-<br />

22 NATURFREUND 3/2012<br />

fi ti, in Kalkputz eingekratzten Zeichnungen,<br />

Ornamente, grafi schen Elemente und Sprüche,<br />

zieren vor allem Hausecken und Fenster-<br />

und Türeinrahmen. Besonders zahlreich<br />

und prachtvoll sind sie in Guarda, Ardez,<br />

Scuol, Tarasp, Zuoz, Bever und Samedan<br />

anzutreffen. Guarda, das für seine Lage und<br />

Baukunst die Auszeichnung als «Ortsbild<br />

von nationaler Bedeutung» erhielt, zählt<br />

kaum mehr als siebzig Gebäude – fast alle<br />

sind sgraffi to-verziert. Eines der prächtigen<br />

Häuser hat nahezu jedes <strong>Schweiz</strong>er Kind<br />

schon zu Gesicht bekommen: Der Maler<br />

Alois Carigiet nahm es als Vorbild für seinen<br />

«Uorsin», den berühmten «Schellen-Ursli».<br />

Die Sgraffi to-Technik ist recht einfach: In<br />

einem ersten Schritt entsteht aus Sand, Kalk<br />

und Wasser eine breiige Masse, die mit einer<br />

Farbe eingefärbt und auf die dunkel vorverputzte<br />

Fassade aufgetragen wird. Dieser Untergrund<br />

wird dann nass in nass – «al fresco»,<br />

wie bei der Freskomalerei – mit mehreren<br />

Schichten dicker, meist weisser Kalkmilch bestrichen.<br />

Alsbald beginnt die künstlerische<br />

Arbeit: Mit Metallstiften,<br />

Messern und Schlingen<br />

kratzt der Handwerker<br />

seine Verzierungen in<br />

den noch feuchten Putz,<br />

bis diese Linien oder<br />

Flächen im dunklen,<br />

kontrastierenden Farbton<br />

des Untergrundes<br />

zum Vorschein<br />

kommen.<br />

Mehrfarbige<br />

Sgraffi ti<br />

erfordern<br />

eine anspruchsvollere<br />

Technik: Der Bildaufbau<br />

muss umgekehrt<br />

werden, daher hat der<br />

Handwerker die einzelnen<br />

Herstellungsschritte akribisch<br />

vorauszuplanen. Zuerst<br />

entstehen die Details,<br />

die Umrisse der Sujets und<br />

Ornamente werden erst am<br />

Schluss sichtbar.<br />

Fotos: Andrea Badrutt, Chur<br />

Nach der Fertigstellung des Kratzwerks<br />

trocknet die Kalkschicht allmählich aus. Das<br />

Wasser verdunstet, der Kalk nimmt Kohlendioxid<br />

aus der Luft auf und wird zu festem<br />

Kalkstein. Daher sind Sgraffi ti sehr dauerhaft.<br />

Sie überleben Wind und Wetter jahrzehntelang,<br />

oft sogar über Jahrhunderte,<br />

ohne Schaden zu nehmen.<br />

Ob die Sgraffi to-Dekoration am Engadiner<br />

Haus besonders schön wirkt? Mit<br />

seinen dicken Mauern, ausgedehnten<br />

Flächen, weiten Toren und tiefen Fenstersimsen<br />

scheint es für den gross zügig angebrachten<br />

Fassadenschmuck jedenfalls besonders<br />

geeignet. Erfunden wurde er<br />

allerdings nicht hier: Die Engadiner Sgraffi<br />

ti haben ihren Ursprung in den farbenfrohen<br />

Hausbemalungen des Südens. Es<br />

waren italienische Baumeister der Renaissance,<br />

die im 16. Jahrhundert die Technik<br />

in die <strong>Schweiz</strong> gebracht hatten. Die einheimischen<br />

Handwerker mit einem Flair<br />

für Gestaltung liessen sich von der neuartigen<br />

Fassadendekoration begeistern und<br />

schmücken die Häuser ihrer Auftraggeber<br />

bis heute damit. Im Laufe der Zeit liessen<br />

sich die Engadiner immer wieder von verschiedenen<br />

Stilepochen inspirieren. Die


Sgrafi tti lassen daher deutlich Anleihen<br />

an Gotik, Rokoko, Neoklassizismus, aber<br />

auch an die naive Malerei erkennen. So<br />

wurden mit dem Kratzputz ebenfalls andere<br />

Baumaterialien imitiert, etwa grosse<br />

Steinquader oder Ziegel. Von etwa der<br />

Mitte des 17. Jahrhunderts an bis in die<br />

Mitte des 18. Jahrhunderts gelangte die<br />

Gepflegte Sprache der Fassaden: in Ardez. Und unweit der Route verkehrt die RhB.<br />

Sgraffi to-Dekoration zu ihrer höchsten<br />

Blüte. Ein Grossteil der heute bestehenden<br />

Sgraffi ti stammt aus jener Zeit und<br />

wurde zwischenzeitlich mehrmals aufgefrischt.<br />

Schöpfer der Engadiner Sgraffi ti waren<br />

übrigens über lange Zeit ausschliesslich<br />

die begabten Handwerker. Namhafte<br />

Ein Zuhause für <strong>Naturfreund</strong>e, inmitten rauer, unzerstörter Natur<br />

(Landschaft des Jahres 2011)<br />

Hotel und Berghaus-Restaurant<br />

Val Sinestra<br />

– familiäre Atmosphäre<br />

– bezahlbare Preise<br />

– Bergwanderungen vom Haus aus<br />

– in der Nähe des Nationalparks<br />

– Postautoverbindung ab Scuol-Tarasp<br />

Hotel Val Sinestra<br />

(1500 M.ü.M.),<br />

7554 Sent, Unterengadin<br />

081 866 31 05<br />

val-sinestra@bluewin.ch<br />

www.sinestra.ch<br />

UNTERWEGS<br />

Engadin<br />

� Unser Wandertipp<br />

Von Motta Naluns nach Guarda<br />

Start: Motta Naluns (2142 m). Anfahrt<br />

mit Luftseilbahn ab Scuol (Endstation<br />

der Rhätischen Bahn RHB ab Landquart<br />

bzw. St. Moritz). Ziel: Guarda (1670 m),<br />

RHB-Station. Route: Motta Naluns<br />

(2142 m), Prui (2073 m), Ftan (1633 m),<br />

Chanoua (1632 m), Abzw. Ardez<br />

(1570 m), Boscha (1664 m),<br />

Guarda (1670 m). Dauer: 4 Std. 15 Min.<br />

Länge: 14.8 km<br />

Höhenmeter: Ca. 570 hm bergab, ca.<br />

100 hm bergauf (keine Zwischenab-<br />

und -anstiege). Weg: Durchgehend ausgeschilderter<br />

Wanderweg, teilweise<br />

Hartbelag, ansonsten angenehme breite<br />

Wege im Wiesengelände.<br />

Anforderungen: Einfach, T1. Einkehrmöglichkeiten:<br />

Restaurants in Motta<br />

Naluns, Ftan und Guarda. Wanderkarten:<br />

Swisstopo 1: 50 000, 249 T<br />

(Tarasp) oder Hallwag Kümmerly + Frey<br />

1: 60 000, 14, (Unterengadin). Zusatz-<br />

Tipp: Wir empfehlen ein Stück Engadiner<br />

Nusstorte, zum Beispiel von Cantieni<br />

in Ftan: Die Pastizeria hat für ihre<br />

Nusstorte einige Preise gewonnen.<br />

Künstler gehen seit dem 20. Jahrhundert<br />

ans Werk. Anfänger soll das nicht abschrecken:<br />

In Susch bietet der Maler Josin Neuhäusler<br />

in seiner Werkstatt Sgraffi to-Kurse<br />

an. Ein selber kreiertes und ausgeführtes<br />

Sgraffi to entsteht in wenigen Stunden und<br />

wird vom Neukünstler mit nach Hause<br />

ge nommen. ES.<br />

NATURFREUND 3/2012 23


Annäherung an den Säntis<br />

Am Anfang waren<br />

die Einsiedler<br />

Das auf <strong>Schweiz</strong>er Boden allererste <strong>Naturfreund</strong>e -<br />

haus war jenes am Säntis. Jenes vor genau 100 Jahren<br />

auf der Schwägalp SG/AR errichtete Haus wurde<br />

allerdings 1978 verkauft. Ein anderes Haus im Alpstein,<br />

das einen Besuch unbedingt wert ist, ist der<br />

«Aescher». Es ist ein aus dem Jahr 1846 stammendes<br />

Gasthaus; es steht an spektakulärer Lage.


Der Säntis, mit seiner Tourismus- und<br />

Kommunikations-Infrastruktur, ist eine<br />

Wucht. Und er ist ein Magnet. Seine Anziehungskraft<br />

wirkt kilometerweit, weit über<br />

den Bodensee und das Rheintal hinaus. Das<br />

belegen auch die Aktionärslisten der Säntis<br />

Schwebebahn AG. Wer meint, deren Teilhaber<br />

würden allein aus dem Appenzellerland<br />

oder dem Sankt Gallischen stammen,<br />

irrt. Aber nun, der Säntis ist ja nicht «bloss»<br />

irgendein Berg. Die Marketingleute sagen es<br />

klipp und klar: der Säntis ist «der Berg».<br />

«Säntis, der Berg», so ist’s auf jedem Prospekt<br />

zu lesen, und so sagt es die auf Seriosität<br />

getrimmte Stimme im Säntis-Video. Dieser<br />

Film, übrigens, trägt einen ebenso klipp<br />

und klaren Titel; er heisst «der Film». So<br />

viel Einfachheit mag einen vielleicht etwas<br />

seltsam berühren; wer sich jedoch dem<br />

realen «Berg» nähert und sich ihm aussetzt,<br />

wird feststellen, dass es Kräfte gibt, die quer<br />

stehen zu vernünftigem Denken, die einem<br />

verführen zum Schwelgen, zu Schwärmereien,<br />

zu Torheiten und dergleichen.<br />

Also ist es nicht verwunderlich, dass sich<br />

auf dem Säntis oft Hunderte Menschen tummeln.<br />

Hunderte, die sich haben hinauftragen<br />

lassen, in zehn Minuten von 1350 auf<br />

2500 m ü. M. Per Schwebebahn. Ja, so nennen<br />

sie diese Seilbahn: Schwebebahn. Und<br />

die Wortwahl passt zum Credo. Man<br />

schwebt nach oben, in die Höhe, Auffahrt<br />

Richtung Himmel, dem Höchsten zu. Der<br />

Säntis ist gross, und hier wird das Grosse<br />

zelebriert. Und ja, der Säntis ist auch geografi<br />

sch was Besonderes: er ist ein Aussenposten,<br />

ein Vorposten der Alpen; darum ist<br />

das Panorama da oben derart umfassend,<br />

derart breit, derart spektakulär. Die Reiseleiterin<br />

hatte dazu ebenfalls ein nicht ganz<br />

bescheidenes Bild verwendet: «Zwischen<br />

hier und den Nordpol gibt’s keinen Berg, der<br />

höher ist als der Säntis!»<br />

Von der Reformation und<br />

den Eremiten<br />

Auch wenn wir nun nicht schnurstracks<br />

dem Säntis zueilen, es bleibt dabei: im Alpstein<br />

richten sich aller Augen auf den Säntis.<br />

Wo immer man sich aufhält, der Säntis gibt<br />

Orientierung; für das menschliche Auge ist<br />

dieser Berg so etwas wie der Nordpol für die<br />

Magnetnadel des Kompass. Das Auge kann<br />

gar nicht anders als nach dem Säntis zu blicken<br />

– ausser man sitze auf einer Holzbank<br />

vor dem steinernen Altar in einer der drei<br />

Wildkirchlihöhlen. Es sind diese Höhlen unterhalb<br />

der Ebenalp (ob Wasserauen), in denen<br />

der Naturwissenschaftler Emil Bächler<br />

zwischen 1903 und 1908 Dutzende Knochen<br />

von Höhlenbären und allerlei Gerätschaften<br />

frühester Jäger (Neandertaler) ausgegraben<br />

hat. Und es sind diese Höhlen (auf<br />

1500 m ü.M.), in denen christliche Eremiten<br />

ab Mitte des 17. Jahrhunderts über eine Periode<br />

von gut 200 Jahren der Franziskusregel<br />

gemäss gelebt haben. Und es sind diese Ein-<br />

siedler, die – etwas vereinfacht gesagt – zu<br />

den Geburtshelfern des Tourismus<br />

im Alpstein gehören.<br />

Weil, nun, was diese<br />

Sinnsucher mit den Alphirten<br />

geteilt haben,<br />

ihre Frömmigkeit,<br />

ihre Messen, ihr Leben<br />

in Einfachheit,<br />

ihre Entsagung<br />

dem Materiellen<br />

gegenüber, – das<br />

weckte den<br />

Gwunder.<br />

Vielleicht war die<br />

Situation ähnlich wie<br />

zuvor mit Bruder Klaus<br />

(Niklaus von Flüe) in Obwalden:<br />

diese Waldbrüder,<br />

diese Asketen, die waren in<br />

ihrer Radikalität ein Fragezeichen, eine<br />

Kuriosität – und schon damals eine Sensation.<br />

Um diese Figuren rankten Geschichten,<br />

mysteriöse Erzählungen, und so was<br />

sprach sich herum. Und also tauchten von<br />

Sommer zu Sommer mehr Wundernasen<br />

vor der Wildkirchli-Höhle auf. Womöglich<br />

lässt sich dies vergleichen mit dem Zauber,<br />

der in den 1960er Jahren Tausende<br />

von Amerikanern und Europäern nach<br />

Indien gelockt hatte, dort waren die Gurus<br />

– und uns kamen Stories zu Ohren<br />

über welche, die jahrelang auf einem Bein<br />

gestanden hatten, die nächtelang nackt im<br />

Schnee meditierten oder die in der Lage<br />

waren, den Rhythmus ihres Herzschlags<br />

nach Belieben zu beschleunigen oder zu<br />

verlangsamen. Nun, wie dem auch gewesen<br />

sein mag, der Mensch ist anfällig für<br />

Heilslehren. Die Sehnsucht nach Sinn,<br />

nach seelischer Sättigung ist offensichtlich,<br />

und gleichzeitig ist nicht jede/r<br />

UNTERWEGS<br />

Alpstein<br />

bereit, dafür aufs absolut Ganze zu gehen,<br />

und also schlägt damit die Stunde der Maler<br />

und der Dichter; sie sind es, die einem<br />

ausmalen, was man sich selbst nicht holen<br />

kann. Vieles, das damals an Texten und<br />

Gemälden rund um die Eremiten vom<br />

Wildkirchli erschaffen wurde, ist noch<br />

heute vorhanden, und wo wir diese Belege<br />

etwas genauer anschauen, erhalten wir<br />

Lektionen darüber, was es mit der 1597<br />

erfolgten Teilung des Appenzells in ein<br />

Ausserrhoden und in ein Innerrhoden auf<br />

sich hatte (mit Wald-Rodungen hat dies<br />

nichts zu tun). Es war die Reformation,<br />

die diese Teilung brachte, und es war die<br />

Reformation, die eine Akzentuierung der<br />

jeweiligen Standpunkte auslöste: entweder<br />

so, oder so. Wer bei den herkömmlichen<br />

Machtverhältnissen, der alten Ordnung,<br />

respektive dem «Alten Glauben»<br />

bleiben wollte, hatte Ausserrhoden zu verlassen;<br />

wer mit der Revolution, wer mit<br />

Wenn’s im Frühsommer nochmals schneit: Gasthaus Äscher und Altmann (links). Die Ebenalp-Bahn ab<br />

Wasserauen AI verkürzt den Zustieg.<br />

Fotos: H. Gruber<br />

NATURFREUND 3/2012 25


UNTERWEGS<br />

Alpstein<br />

den Reformatoren liebäugelte, mit Zwingli<br />

und Luther, war in Innerrhoden fehl am<br />

Platz. In Innerrhoden formierten sich in<br />

der Folge – geprägt von der Gegenreformation<br />

– nicht nur zahlreiche neue Pfarreien<br />

sondern es entstanden über ein Dutzend<br />

neuer Kapellen. Damit markierte die<br />

alte Kirche ihre Präsenz, ihren Vorrang,<br />

ihre Gültigkeit. Und diese Präsenz war<br />

Nährboden einer das Land prägenden Kultur,<br />

es war das Katholische, und darauf<br />

basierte auch die im Wildkirchli gelebte<br />

Frömmigkeit (in diesem Wildkirchli, wo<br />

der Kapuzinerpater Philipp Tanner 1621<br />

einen ersten Altar errichtete, und wo sich<br />

der in Mailand ausgebildete Appenzeller<br />

Pfarrer Paulus Ulmann ab 1658 als erster<br />

Eremit niedergelassen hatte). Jahrhunderte<br />

lang hat diese Kraft gewirkt, und in gewisser<br />

Weise wirkt sie noch heute: oder wie<br />

anders sollte man es interpretieren, dass<br />

anlässlich des Fests der Schutzengel<br />

(heuer am 8. Juli) und jenem des Erzengel<br />

Michael (30. September) nach wie vor<br />

Hunderte zum Gottesdienst auf die Ebenalp,<br />

respektive in die Wildkirchli-Höhle<br />

strömen?<br />

Nun denn, auf eben diese Präsenz der<br />

Wildkirchli-Eremiten lässt sich die Geschichte<br />

um das Gasthaus Aescher zurückführen.<br />

Weil, diese Eremiten, ob gewollt<br />

oder ungewollt, an diesem Ort die ersten<br />

Gastgeber waren. Sie waren es, die als erste<br />

die Besucher mit Milch und Kaffee bewirteten,<br />

sie waren diejenigen, die die Auswärtigen<br />

durch die Höhlen leiteten, und sie waren<br />

es, die als Erste damit begonnen hatten,<br />

den Fremden Souvenirs zu verkaufen – in<br />

Form von Höhlenbärenknochen und -zähnen.<br />

Dies war ein Anfang, und daraus entwickelte<br />

sich mehr und mehr, – bis es im<br />

Jahr 1846 zur Eröffnung eines offi ziellen<br />

Gasthauses kam, eben des Gasthaus<br />

Aescher. Und dieser Aescher ist heute das<br />

In der Höhle: Wanderleiter Ruedi Weiss:<br />

26 NATURFREUND 3/2012<br />

wohl am häufi gsten fotografi erte Gasthaus<br />

im Alpstein! Es ist ein Haus direkt am Fels:<br />

links und rechts und über dem Haus geht’s<br />

senkrecht hoch, 60, 70 Meter, zum Teil<br />

überhängend, dieses Haus schmiegt sich an<br />

den Fels, es duckt sich in die Felsnische, es<br />

macht sich schlank, das Haus ist wie eine<br />

hochkant gestellte Schuhschachtel. Um<br />

Platz zu sparen, haben die Erbauer bergseits<br />

auf eine hölzerne Aussenwand verzichtet,<br />

der Fels selbst bildet die Wand.<br />

Man sitzt auf der WC-Schüssel, und was<br />

die Finger rechterhand ertasten ist kein<br />

Fichtenholz sondern der nackte Fels der<br />

Aescherwand.<br />

Kleine Kulturreise<br />

Klar, die Ebenalp (beliebter Startplatz für<br />

Gleitschirmfl ieger), die Felsen beim Wildkirchli<br />

(mit über 150 Kletterrouten) und<br />

das Gasthaus Aescher (wo seit 26 Jahren<br />

das Ehepaar Knechtle-Wyss wirtet) sind<br />

nicht die einzigen Besonderheiten im Säntisgebiet.<br />

Ob Biberli, Appenzellerli,<br />

Chrempfl i, Alpenbitter, Appenzeller Käse,<br />

Mostbröckli oder Chäsfl ade – der Eigenarten<br />

sind viele, Appenzeller Hunde, Appenzeller<br />

Stickerei und Weberei gehören da<br />

ebenso dazu wie Appenzeller Witze, und<br />

wer es sich einrichten kann, sollte mal bei<br />

einer Alpfahrt dabei sein (etwa im Spätsommer/Herbst<br />

retour von der Meglisalp via<br />

Seealpsee nach Wasserauen), man wird<br />

Männer und Frauen in ihren Trachten sehen,<br />

dem leuchtenden Rot und Gelb, und<br />

man wird den Naturjodel zu hören bekommen,<br />

und eine Musik, bei der Hackbrett,<br />

Bass und Geige die Hauptstimmen einnehmen<br />

(«Alpstobede» gibt’s übrigens den<br />

ganzen Sommer über), und man wird auf<br />

dieser kleinen Kulturreise einem Haustypus<br />

begegnen, der ab dem späten Mittelalter<br />

Via Wildkirchlihöhlen zum Äscher und am Ende bis zum Säntis.<br />

geprägt wurde durch die gleichzeitige Ausrichtung<br />

auf Landwirtschaft einerseits und<br />

die textile Heimarbeit andererseits. Kurzum,<br />

man wird ein mit Traditionen und<br />

Möglichkeiten reich gesegnetes Land<br />

kennen lernen! hg.<br />

� Unser Wandertipp<br />

Von der Ebenalp auf den Säntis<br />

Start: Ebenalp (1589 m), erreichbar<br />

ab Wasserauen (Eisenbahnstation).<br />

Ziel: Säntis (Seilbahn-Station 2501 m).<br />

Route: Ebenalp 1589 m, Wildkirchli<br />

1454 m, Altenalp 1595 m, Mesmer<br />

1613 m, Wagenlücke 2075 m, Säntis<br />

(Seilbahn) 2502 m. Dauer: zirka 4½<br />

Stunden. Weg: ausgeschildeter Bergweg,<br />

kürzere steilere Abschnitte, etwas<br />

Bergerfahrung und Trittsicherheit erforderlich,<br />

T2/T3. Einkehrmöglichkeiten:<br />

Ebenalp, Aescher (Wildkirchli), Mesmer<br />

und Säntis. Wanderkarten: Wanderkarte<br />

Appenzellerland, 1: 25 000. Tipp: im<br />

Alpstein gibt es zahlreiche Gasthäuser,<br />

damit lassen sich Mehrtagestouren mit<br />

wenig Gepäck zusammenstellen. Darunter<br />

auch recht anspruchsvolle wie etwa<br />

jene ab Säntis via Lisengrat (ausgesetzt)<br />

zum Rotsteinpass (Gasthaus) und weiter<br />

hinunter entweder nach Wildhaus oder<br />

nach Brülisau – oder aber zur Meglisalp<br />

(Gasthaus), zum Seealpsee (Gasthaus)<br />

retour nach Wasserauen (Bahnstation).


Mal ein Schiffli, mal eine stattliche Gondel<br />

Uri – Land der Seilbahnen<br />

Mit 41 konzessionierten Seilbahnen ist der Stand Uri der<br />

Kanton mit den meisten Seilbahnen der <strong>Schweiz</strong>. Die von der<br />

Seillänge her längste dieser Anlagen (2306 m) ist jene ab<br />

Urnerboden auf den Fisetengrat. Von dort zieht sich ein attraktiver<br />

Höhenweg hin zum Klausenpass.<br />

Weniger als neun Minuten benötigt das<br />

Seilbähnli vom Urnerboden (1380 m)<br />

hinauf zum Fisetenpass (auf der Tödi/Clariden-Seite),<br />

und pro Fahrt können 6 Personen<br />

mitreisen. In diesen Minuten werden<br />

630 Höhenmeter überwunden. Ein durchschnittlicher<br />

Sonntagswanderer wäre dazu<br />

wohl an die zwei Stunden unterwegs. Ein zu<br />

den 6-Personen-Kabinen am Fisetengrat<br />

ziemlich konträres Bild zeigt sich einem in<br />

Andermatt mit den Seilbahnen auf den<br />

Gemsstock: in der ersten Etappe auf den<br />

Gurschen (475 Höhenmeter bei einer Seillänge<br />

von 1717 m) können pro Fahrt 60,<br />

und in der zweiten vom Gurschen auf den<br />

Gemsstock (450 Hm bei einer Seillänge von<br />

2098 m) pro Fahrt gar 80 Personen beför<br />

UNTERWEGS<br />

Uri<br />

Aus dem Isentthaler Kleintal<br />

auf die Musenalp.<br />

dert werden. Von der Distanz her annähernd<br />

so lang wie diese Gemsstock-Bahnen sind<br />

die Seilbahnen von Attinghausen an der<br />

Reuss aufs Brüsti (ab dort idealer Einstieg<br />

auf den Wanderweg über Surenenpass nach<br />

Engelberg) oder jene ab Brügg (648 m, bei<br />

Bürglen) nach Eierschwand (1004 m) und<br />

hinauf bis Ruogig (1730 m, dort Anschluss<br />

an den Schächentaler Höhenweg). Die letzt<br />

genannte Bahn überwindet in zwei Etappen<br />

an die 1100 Hm. Unweit davon steigt übrigens<br />

jene Seilbahn in die Höhe, die einem<br />

zum <strong>Naturfreund</strong>ehaus Rietlig der Sektion<br />

Baden (siehe Nr. 35 auf Seite 69) führt: es ist<br />

dies die Seilbahn Spiringen-Ratzi: bei einer<br />

Seillänge von 1552 m werden dort innert<br />

knapp sechs Minuten 564 Hm überwunden. Von Bürglen-Brügg via Eierschwand aufs Ruogig.<br />

NATURFREUND 3/2012 27


UNTERWEGS<br />

Uri<br />

Die mit einer Seillänge von 380 Metern kürzeste<br />

Seilbahn des Kantons gibt’s übrigens<br />

ebenfalls in der Gegend des Brüsti: es<br />

ist jene ab Waldnacht (bei der Kapelle); sie<br />

vermag innerhalb von 2 Minuten und<br />

50 Sekunden maximal drei Personen um<br />

120 Meter in die Höhe zu tragen.<br />

Seilbahn statt Strasse<br />

Wer beim Stichwort Urner Seilbahnen also<br />

allein an Grossbanken und Grossunternehmer<br />

denkt, liegt daher ziemlich falsch. Denn<br />

die meisten dieser Bahnen sind Kleinstseilbahnen.<br />

Etliche davon sind sogar bloss<br />

Zwei- oder Dreiplätzer. Sie erinnern an kleine<br />

Schiffchen: an Schiffchen, die durch die<br />

Luft schweben. Im Volksmund werden sie<br />

im Kanton Uri denn auch oft genau so genannt:<br />

Niederberger-Schiffl i. Wobei «Niederberger»<br />

sich auf den Namen jener Firma bezieht,<br />

die auf die Herstellung solcher Schiffl is<br />

spezialisiert war. Diese Firma, sie war in<br />

Dallenwil im Kanton Nidwalden beheimatet,<br />

Per Seilbahn ab Urnerboden zum Fisetenpass, und zu Fuss zum Klausenpass.<br />

Abseits des Transitverkehrs: ab Bristen im Maderandertal auf den Waldiberg.<br />

28 NATURFREUND 3/2012<br />

gibt’s heute allerdings nicht mehr; der Name<br />

Niederberger aber hat sich über die Jahre hin<br />

derart stark mit dem Produkt «Klein-Seilbahn»<br />

verbunden, dass die Urner diesen<br />

einen Seilbahn-Typ eben heute noch als<br />

«Niederberger-Schiffl i» bezeichnen. Solche<br />

Schiffl is schaukeln etwa ab Witterschwanden<br />

(an der Postautolinie Flüelen-Unterschächen)<br />

hinauf zum Kessel oder von Äsch ins<br />

Wander- und Alpgebiet von Oberalp.<br />

Eine weitere Besonderheit dieser Seilbahnen<br />

ist es zudem, dass sie meist in Privatbesitz<br />

sind. Es sind Bahnen, die eigentlich in<br />

erster Linie zur Erschliessung eines Heimets<br />

(dem Hof einer Familie), respektive einer<br />

Alp dienen. Mit anderen Worten: anstatt<br />

eine Strasse zu bauen, haben hier die Bauern<br />

auf die Karte Seilbahn gesetzt. Laut Toni<br />

Arnold vom Verband Urner Seilbahnen gilt<br />

dies gar für über die Hälfte der im Kanton<br />

konzessionierten Seilbahnen. Und also gehört<br />

es denn auch für nicht wenige Bauernkinder<br />

zum Alltagsleben, per Seilbahn zur<br />

Schule zu schaukeln. Wo wir nun als Touristen<br />

eine dieser Kleinstbahnen benutzen wol-<br />

len, ist mitunter eine vorgängige Reservation<br />

von Nöten oder aber wir sind für die Bedienung<br />

selbst zuständig: der Betrieb wird über<br />

einen Geld- oder Jeton-Automaten in Gang<br />

gesetzt.<br />

Von Gangloff bis Schätti<br />

Während früher die erwähnte Firma Niederberger<br />

aus Dallenwil in Sachen Klein-Seilbahnen<br />

eine wichtige Adresse war, gehören<br />

heute Garaventa (Hauptsitz in Goldau) und<br />

Gangloff zu den diesbezüglich klingenden<br />

Namen. Die in Bern beheimatete Gangloff<br />

AG wird übrigens voraussichtlich die neuen<br />

Wagen für die Emosson-Standseilbahn liefern<br />

(siehe Seite 16). Zu den insbesondere<br />

für Uri wichtigeren Betrieben im Bereich der<br />

Klein-Seilbahnen zählen heute die Inauen-<br />

Schätti AG (in Schwanden GL und Dallenwil<br />

NW), die Schilter-Seilbahn GmbH in<br />

Erstfeld UR, die Bartholet Maschinenbau AG<br />

in Flums GR und die von Rotz & Wiedemar<br />

AG in Kerns OW. hg.<br />

� Unser Wandertipp<br />

Vom Fisetenpass zum Klausenpass<br />

Start: Fisetenpass (2036 m). Anfahrt<br />

per Seilbahn ab Urnerboden, Postautohaltestelle.<br />

Ziel: Klausenpass (1946 m),<br />

Postautohaltestelle. Route: Fisettenpass<br />

(2036 m), Hasentritti, Gemsfairenhüttli<br />

(1951 m), Wasserfassungen Griesbödenli,<br />

Firenband, Clariden Bödenli, Klausenpass<br />

(1946 m). Dauer: 3–4 Std.<br />

Weg: alpiner Höhenweg mit Blick auf<br />

Clariden und Schärhorn, teilweise kühne<br />

Tiefblicke. Je nach Schneeschmelze<br />

jeweils erst ab zirka Mitte/Ende Juni<br />

begehbar. Anforderungen: Gutes<br />

Schuhwerk erforderlich, T2. Einkehrmöglichkeiten:<br />

in Urnerboden und auf<br />

dem Klausenpass. Zirka 20 Minuten<br />

unterhalb des Fisetenpass (nicht an der<br />

Route) gibt’s bei der Alp Fiseten Geissenmilch.<br />

Wanderkarten: Wanderkarten<br />

Uri, 1: 25 000, (Schächental), Verlag<br />

Gisler, Altdorf, herausgegeben vom<br />

Kanton Uri. Zusatz-Tipp: Wir empfehlen<br />

den Urner Seilbahnführer. Darin finden<br />

sich Angaben zu sämtlichen 41 Seilbahnen<br />

im Kanton Uri, dazu jede Menge<br />

Wandertipps (für Sommer und Winter),<br />

Unterkunft- und Verpflegungsmöglichkeiten.<br />

Vertrieb: Toni Arnold, Altdorf,<br />

Tel. 041 870 27 89, toni.arnold@ur.ch.


Foto: Michael Buholzer<br />

Die Rigi und unsere<br />

Geschichten<br />

Irgendwie sind wir immer wieder auf die Rigi zurückgekehrt.<br />

Begonnen hat es mit einem hundsgewöhnlichen Diebstahl.<br />

Gret, mit der ich seit ein paar Jahrzehnten<br />

zusammenlebe, hatte für uns die<br />

Rigi entdeckt. Als noch blutjunge Frau besuchte<br />

sie mit ihrer Freundin Rigi-Kaltbad.<br />

Und so gingen die beiden mal in die Bar des<br />

berühmten «Grand Hotels». Das war damals<br />

mehr als frivol. Das gehörte sich für Frauen<br />

ohne Begleitung schlicht nicht. Item, der<br />

Kellner benahm sich entsprechend. Saumässig<br />

frech, wie mir Gret gestand. Dafür<br />

hatten sich die beiden gerächt.<br />

Das «Grand Hotel» repräsentierte längst<br />

verblichene Pracht. Die vornehme Vergangenheit<br />

stand auf den Tischen: Pfeffer- und<br />

Salzstreuer in Silber. Unsere vom Kellner<br />

angepöbelten Frauen packten je ein Set in<br />

ihre Taschen ein. Erst noch ohne schlechtes<br />

Gewissen.<br />

Daheim berichtete Gret der Mutter die<br />

nicht landesübliche Inbesitznahme der<br />

wunderschönen Schmuckstücke. «Kommt<br />

nicht in Frage», befahl Mutter. «Du<br />

schickst das Silberzeugs sofort zurück.<br />

Stehlen gibt’s nicht bei uns. Das fehlte mir<br />

gerade noch!»<br />

Exakt vier Tage später machte eine traurige<br />

Nachricht die Runde. Auf Rigi-Kaltbad<br />

war das «Grand Hotel» niedergebrannt.<br />

«Mitsamt meinen Pfeffer- und Salzstreuern»,<br />

plärrte Gret in sich hinein.<br />

Viele Wege führen hin zum Glück: ab Weggis auf Rigi-Kaltbad.<br />

Ein Deutscher hatte bei diesem Brand<br />

Aufsehen erregt. Der offensichtlich vorsichtige<br />

Mann wurde vom Feuer im Schlaf überrascht<br />

und rettete sich selber. Mit einer<br />

Strickleiter. «Die habe ich immer bei mir»,<br />

erklärte er der Umwelt.<br />

So brachte Gret die Rigi in unsere Familien.<br />

Später verbrachten wir auf Rigi-Kaltbad<br />

die Ostertage. Gemeinsam mit drei politisch<br />

und persönlich befreundeten Familien. Alle<br />

mit ordentlichem Linksdrall. Das schweisst<br />

zusammen.<br />

In den ersten Jahren logierten wir in einer<br />

Pension. Hausherr war ein katholischer<br />

Pfarrer Schenker. Der konservative Kirchenmann<br />

kannte unseren Karl Marx besser als<br />

wir. Hei, waren das heisse Diskussionen mit<br />

ihm. Über Gott, Politik, Bundesrat, Papst<br />

und die Welt. Er provozierte leidenschaftlich<br />

gerne und genoss den Disput. Wir bemühten<br />

uns, mit dem Seelsorger intellektuell<br />

Schritt halten zu können. Meistens beendete<br />

Schenker das verbale Duell mit den Worten:<br />

«Friede auf Erden, wir streiten uns lieber im<br />

Himmel.»<br />

Das Hotel Bellevue zählte auf Rigi-Kaltbad<br />

zur ersten Adresse. Mit einem Dahinden<br />

als Besitzer. Die Dahindens sind von dort.<br />

Der Mann war ein begabter Erzähler. Wir<br />

sassen oft mit ihm in der Rigistube. Und<br />

UNTERWEGS<br />

Bergbahnen<br />

* Helmut Hubacher (1926), der seine<br />

Berufskarriere mit einer Lehre als<br />

SBB-Stationsbeamter begonnen<br />

hatte, ist Politiker und Autor; er war<br />

Gewerkschaftssekretär, Grossrat,<br />

Nationalrat (1975–90) und Präsident<br />

der SP <strong>Schweiz</strong> von 1975–90.<br />

Er ist Mitglied der <strong>Naturfreund</strong>e-<br />

Sektion Basel-Riehen.<br />

Foto: Gerry Ebner<br />

hörten ihm fasziniert zu, wenn er Rigi-<br />

Geschichten servierte. Zum Beispiel über die<br />

Eröffnung der Rigistube. Sie endete mit<br />

einer wüsten Schlägerei. Einige Gäste hatten<br />

mehr konsumiert als sie vertragen hatten.<br />

Und machten in ihrem Suff aus der niegelnagelneuen<br />

Rigistube Kleinholz.<br />

Von da an habe er solches nie mehr erlebt.<br />

Dahinden hatte einen einfachen Trick parat:<br />

«Ich habe immer rechtzeitig Türen und<br />

Fenster geöffnet und Durchzug gemacht. So<br />

leerte sich die Rigistube problemlos.<br />

Während zehn Jahren verbrachten unsere<br />

vier Familien Ostern auf Rigi-Kaltbad. Oft<br />

ergänzt mit zwei, drei Singles. Von der Pension<br />

Schenker wechselten wir in die neue<br />

«Hostellerie». Vom Wetter her wurde uns<br />

alles geboten. Mal Regen, mal Sonne, mal<br />

Wechselhaftes. Wie auch immer, unterwegs<br />

waren wir so oder anders. Höchstes Ziel bildete<br />

natürlich Rigi-Kulm. Zu Fuss oder mit<br />

der Bahn. Daneben wurde viel gejasst, mit<br />

den Kindern gespielt und gut gegessen.<br />

Bei der Anreise leisteten wir uns einen für<br />

unsere damaligen Verhältnisse kleinen Luxus.<br />

Beim Umsteigen im Bahnhof Luzern<br />

auf das Schiff nach Vitznau engagierten wir<br />

einen Gepäckträger. Die gabe es in grösseren<br />

Bahnhöfen noch. Wir kamen uns vor wie<br />

der Fürst von Monaco.<br />

Gelegentlich absolvierten wir auf der Rigi<br />

einen politischen Wiederholungskurs. Ohne<br />

Frauen und Kinder, dafür mit einem Journalisten<br />

als Einpeitscher. Um über den tagespolitischen<br />

Tellerrand hinauszuschauen<br />

und darüber nachzudenken, was eigentlich<br />

unser politischer Auftrag sei. Diese Rigitagungen<br />

waren so etwas wie ein Rückzug<br />

ins «rote Kloster». Um für die Zukunft politische<br />

Absichten mit den nötigen Einsichten<br />

zu vereinbaren. Nach der Erkenntnis von<br />

Erich Fromm: «Jeder Schritt ist von Bedeutung,<br />

wenn die Richtung stimmt.»<br />

Helmut Hubacher*<br />

NATURFREUND 3/2012 29


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Bergbahnen-Schau im Märchenschloss am Thunersee<br />

Vom Krokodil bis zur Bernina<br />

Bergbahnen aller Art stehen im Zentrum einer Sonderausstellung<br />

im Schloss Hünegg am Thunersee. Während im<br />

Schlosspark eine Original-Dampflok vom Brienzer Rothorn<br />

zu sehen ist, erwarten einem im Schloss-Innern zahlreiche<br />

Modelle, darunter diverse Krokodil-Loks, die im «richtigen»<br />

Leben vor allem am Gotthard unterwegs waren.<br />

Dieses Schloss ist weder Burg noch Festung,<br />

es gibt keine Schiessscharten,<br />

hier geht’s weder um Armeen noch um<br />

Wehrdienst. Dieses Schloss ist eine Traumvilla.<br />

Ein Märchenschloss am See, ein<br />

Schloss mit Blick auf die schönsten Berge,<br />

ein Schloss umgeben von uralten Bäumen,<br />

ein Schloss mit Türmchen und anderen<br />

Spielereien. Ein Baron und Offi zier aus<br />

Preussen hat sich dieses Haus vor 150 Jahren<br />

bauen lassen, er liebte das Schöne, das<br />

Prunkvolle, das Prächtige, das Romantische,<br />

den Blick auf See und Gletscher. Schloss<br />

Hünegg, so plante es der Baron, dieses<br />

Schloss an den Gestaden des Thunersees,<br />

würde ihm und seiner Gemahlin Adelheid<br />

fortan als Sommerresidenz dienen. Das<br />

Schicksal aber wollte es anders: bloss<br />

56-jährig verstarb der Baron, sechs Jahre<br />

nach Fertigstellung des Schlosses. Nach<br />

diversen Besitzerwechseln ist Schloss Hünegg<br />

heute als Museum öffentlich zugänglich,<br />

es beherbergt eine Dauerausstellung zur<br />

Wohnkultur der Renaissance und des Jugendstils.<br />

Und seit Mitte Mai nun wartet<br />

Hünegg mit der Sonderausstellung «Bergbahnen»<br />

auf.<br />

Pionierleistungen im Kleinen<br />

und Grossen<br />

Reden wir von Bergbahnen, so denken wir<br />

wohl spontan an Seilbahnen, Sessellifte,<br />

Skilifte und dergleichen. Selbstverständlich<br />

daher, dass die Ausstellung in Hünegg<br />

auch auf derlei Transportanlagen eingeht.<br />

So etwa sind Holzbügel aus der Skilift-Pionierzeit<br />

zu sehen. Andererseits, auch die<br />

Gotthardbahn ist eine Bergbahn. Und das<br />

gleiche gilt für die BLS. Und mit diesen<br />

beiden sind wir mitten drin in einem<br />

Schwerpunkt der Ausstellung: den Schienenbahnen,<br />

seien sie nun mit oder ohne<br />

Zahnrad-Stange. Also treffen die Besucher<br />

hier auf die Brünig-Bahn, die Rigi-Bahn,<br />

die Pilatus-Bahn, die Chur-Arosa-Bahn, die<br />

Schynige-Platte-Bahn, die Bernina-Bahn,<br />

die Montreux-Oberland-Bahn und einige<br />

mehr. Einmal sind’s Plakate, Fotos oder Filme,<br />

die auf diese Bahnen verweisen, ein<br />

anderes Mal sind es Modelle oder gleich<br />

ganze Modellbau-Anlagen (so etwa die von<br />

Kurt Trachsel gestaltete HOM-Analge mit<br />

dem Brusio-Viadukt der Bernina-Bahn).<br />

Apropos Modelle: die Herzen der Spielzeugliebhaber<br />

werden höher schlagen beim<br />

Bernina-Bahn, Brusio-<br />

Viadukt und Erbauer<br />

Kurt Trachsel.<br />

Anblick der Palette an Gotthardloks und<br />

-wagen. Unter anderem zu sehen sind<br />

nicht nur die Krokodil-Modelle Be 6/8 und<br />

die Ce 6/8 sondern auch die sogenannte<br />

8/14-Landi-Lok.<br />

Und so wie die Besucher auf frühe Modelle<br />

von Loks treffen (ein besonderer Blickfang<br />

ist die 400 kg schwere Brünig-Dampflok<br />

aus dem Jahr 1905 im Massstab 1:5,5),<br />

so treffen sie auch auf Zeichen und Spuren<br />

jener, die einst in dieser Branche den Ton<br />

angegeben haben; darunter fi nden sich so<br />

legendäre Namen wie Habegger in Thun,<br />

von Roll in Bern, Bell in Kriens, Oehler in<br />

Aarau, Müller in Dietikon, Streiff in Schwanden-Glarus,<br />

Maschinenfabrik Oerlikon oder<br />

Städeli in Oetwil am See.<br />

Konzipiert und aufgebaut wurde die Ausstellung<br />

durch bestens vernetzte Bahn-<br />

Freunde, darunter den SBB-Lokführer Roger<br />

Rieker und den Mediziner und Modellbau-<br />

Spezialisten Robert Ganz (ehemals Dorfarzt<br />

in Hünibach), und also stammen auch etliche<br />

Exponate aus dem fernen Dresden und<br />

dort insbesondere aus der Seilbahn- und<br />

Bleichert-Sammlung. Übrigens: gemeinsam<br />

mit der von Roll realisierte die Firma Bleichert<br />

& Co im Jahre 1935 die Seilbahn<br />

Schwägalp-Säntis (Länge 2210 m, Höhendifferenz<br />

1113 m, siehe auch Seite 24). Eine<br />

von Robert Ganz auf Deutsch verfasste «Geschichte<br />

der Luftseilbahnen» fi ndet sich auf<br />

www.naturfreunde.ch bei «Aktuell» oder<br />

aber kann direkt bei Robert Ganz (Tel. 033<br />

243 45 72) angefordert werden. hg.<br />

Schloss Hünegg ist täglich offen von<br />

14–17 Uhr, und sonntags von 11–17 Uhr,<br />

www.schlosshuenegg.ch, Tel. 033 243 19 82.<br />

Foto: Michael Buholzer<br />

NATURFREUND 3/2012 31


GESUND LEBEN<br />

Wetter<br />

Sommerzeit ist Wanderzeit ist Gewitterzeit<br />

Sicher vor Blitz und Donner<br />

Wer in unseren Breitengraden im Sommer in den Bergen wandert, hat mit<br />

Gewittern zu rechnen. Am Himmel zuckende Blitze und das Krachen und Poltern<br />

des Donners sind faszinierend, aber Blitze können auch tödlich sein. Daher ein<br />

paar Tipps, um sich und die Mitwandernden zu schützen.<br />

Ein Faktum sollte klipp und klar sein: der Blitz<br />

schlägt stets beim höchsten Punkt ein; er schlägt<br />

dort ein, wo etwas herausragt. Das kann ein Seilbahnmast<br />

sein, ein solitärer Baum, ein Turm, eine<br />

Stromleitung, ein Fahnenmast – aber es kann<br />

auch ein Mensch auf einem Gipfel oder Grat sein.<br />

Der Mensch auf dem Gipfel oder Grat, womöglich<br />

noch mit einem Bickel am Rucksack, bildet<br />

den höchsten Punkt; und auf diesen höchsten<br />

Punkt zielt der Blitz. Entsprechend gilt der Grundsatz:<br />

bei heranziehenden Gewittern Gipfel und<br />

Grate meiden, runter von Höhenrücken und runter<br />

von Aussichtstürmen.<br />

Schutz vor Blitzschlag –<br />

ein paar Grundregeln<br />

➔ Gipfel und Höhenzüge meiden, runter<br />

vom Grat;<br />

➔ Einzel stehende Bäume und Türme<br />

meiden;<br />

➔ Seen, Flüsse und Schwimmbecken<br />

meiden, raus aus dem Wasser;<br />

➔ Pickel, Steigeisen, Wanderstöcke etc.<br />

möglichst weit weg deponieren;<br />

➔ in Gebäuden ohne Blitzableiter<br />

Distanz halten zu leitendem Metall<br />

und zu Wasserleitungen;<br />

32 NATURFREUND 3/2012<br />

➔ Felsvorsprünge schützen vor Regen,<br />

nicht aber vor Blitzschlag; unbedingt<br />

einige Meter Abstand halten zu<br />

feuchten Felswänden (Wasser leitet);<br />

➔ Mulden, Höhlen und das Innere des<br />

Waldes bieten Sicherheit; am sichersten<br />

aber sind Gebäude mit Blitzableiter<br />

und das Innere von Autos;<br />

➔ Wer auf freiem Feld vom Gewitter<br />

überrascht wird, kauert sich nieder,<br />

Füsse eng beieinander, mit beiden<br />

Armen die Knie umfassen; die Hände<br />

nicht auf den Boden abstützen!<br />

Nach dem Blitz folgt der Donner. Die Zeitdauer<br />

zwischen Blitz und Donner erlaubt es dem Wandernden,<br />

die Nähe und das Herannahen eines<br />

Gewitters abzuschätzen. Der Donner bewegt<br />

sich in Schallgeschwindigkeit, 350 Meter pro Sekunde.<br />

Ergo zählen wir die Anzahl Sekunden<br />

zwischen Blitz und Donner und teilen diese Zahl<br />

durch 3; dies ergibt in etwa die Entfernung des<br />

Gewitters in Kilometern zum Beobachtungsort.<br />

Vergehen demnach zwischen Blitz und Donner<br />

3 Sekunden, ist jederzeit mit einem Blitzschlag<br />

zu rechnen! NF


Häuserkarte 2012<br />

Carte des Maisons 2012<br />

<strong>Naturfreund</strong>ehäuser liegen meist an besonders schöner Lage, mitten<br />

in einem Wander- oder Skigebiet, sonnig und mit Panoramasicht<br />

– richtig einladend zum Ferien machen und entspannen! <strong>Naturfreund</strong>ehäuser<br />

haben offene Türen für alle, ob Mitglied oder nicht. Kinder,<br />

Jugendliche und Familien sind besonders willkommen!<br />

Les maisons des AN se situent souvent dans des lieux pittoresques,<br />

ensoleillés et accueillants. Ce sont des endroits rêvés pour y passer des<br />

vacances reposantes, au milieu de régions se prêtant au tourisme pédestre<br />

ou au ski! Les chalets sont ouverts à toutes et tous, membres ou<br />

non-membres. Les enfants, les jeunes et les familles sont particulièrement<br />

les bienvenus!<br />

www.naturfreunde-haeuser.net<br />

Hotel - von <strong>Naturfreund</strong>en<br />

geführt<br />

Hôtel - géré par les<br />

Amis de la Nature<br />

llll<br />

Hotel Stutz ▲1580 m<br />

101<br />

3925 Grächen<br />

i 027 956 36 57<br />

hotel.stutz@bluewin.ch<br />

www.hotelstutz.ch


llll llll llll<br />

Aurore / Lac Noir ▲1046 m<br />

llll llll llll<br />

llll llll llll<br />

llll llll llll llll llllllll llll<br />

llll llll llll llll llll<br />

llll llll llll llll llll<br />

llll llll llll llll llll<br />

05<br />

588.500/168.600<br />

i 079 436 86 53<br />

11<br />

Chaumont ▲1113 m<br />

565.900/212.100<br />

i 032 842 22 91<br />

hanna.frayne@pmintl.com<br />

20<br />

Frateco ▲1040 m<br />

560.800/147.700<br />

i 0848 880 800<br />

uran-reservation@bluewin.ch<br />

www.frateco.ch<br />

25<br />

Gislifluhhaus ▲630 m<br />

651.400/253.400<br />

i 056 245 20 27<br />

heimi55@bluewin.ch<br />

30<br />

Haute Borne ▲888 m<br />

589.700/247.800<br />

i 032 422 83 26<br />

germaine.beuret@yahoo.fr<br />

www.an-delemont.ch<br />

41<br />

La Châtelaine ▲1150 m<br />

567.750/220.500<br />

i 032 392 26 13<br />

nfhaus-la-chatelaine@ewanet.ch<br />

www.nfh.ch/la-chatelaine<br />

44<br />

La Serment ▲1236 m<br />

555.500/210.700<br />

i 078 729 18 95<br />

reservation@laserment.com<br />

www.laserment.com<br />

45<br />

Le Coutzet ▲1150 m<br />

499.500/145.000<br />

i 0848 880 800<br />

uran-reservation@bluewin.ch<br />

http:\\coutzet.an-uran.ch<br />

46<br />

Le Furet ▲1800 m<br />

565.500/107.300<br />

i 079 359 37 55<br />

helgamercanton@bluewin.ch<br />

57<br />

Le Moléson ▲1147 m<br />

563.825/153.225<br />

i 0848 880 800<br />

uran-reservation@bluewin.ch<br />

www.c-an.ch/chaletlemoleson<br />

47<br />

Le Muguet ▲1050 m<br />

509.000/151.900<br />

i 0848 880 800<br />

uran-reservation@bluewin.ch<br />

www.chaletlemuguet.org<br />

50<br />

Les Cluds ▲1218 m<br />

533.100/188.500<br />

i 0848 880 800<br />

uran-reservation@bluewin.ch<br />

51<br />

Les Collons ▲1800 m<br />

595.800/114.900<br />

i 027 281 10 51<br />

dominique.munier@gmail.ch<br />

www.anvs.ch<br />

52<br />

Les Saneys ▲1186 m<br />

546.800/214.400<br />

i 032 932 19 44<br />

dominiqueetfredy@bluewin.ch<br />

55<br />

Meisenpfiff (D) ▲1000 m<br />

635.490/300.500<br />

i 061 302 77 79<br />

meisenpfiff@naturfreunde-nw.ch<br />

www.naturfreunde-nw.ch/meisenpfiff<br />

58<br />

Mont Soleil ▲1257 m<br />

566.300/223.700<br />

i 078 632 35 37<br />

www.mont-soleil.com<br />

62<br />

Pleinair (F) ▲1200 m<br />

i +33 450 900 140<br />

francoisevuillemin@free.fr<br />

www.pleinair.ch<br />

64<br />

Prés-d’Orvin ▲1055 m<br />

579.920/222.100<br />

i 079 520 86 23<br />

haus@naturfreunde-biel.ch<br />

65<br />

Prise Milord ▲860 m<br />

533.300/196.500<br />

i 032 842 59 93<br />

reservation@prisemilord.ch<br />

www.prisemilord.ch<br />

66<br />

Raimeux ▲1300 m<br />

598.800/239.100<br />

i 032 493 47 97<br />

g.varisco@vtxnet.ch<br />

67<br />

Retemberg ▲868 m<br />

600.100/247.600<br />

i 032 435 65 58<br />

retemberg@bluewin.ch<br />

www.retemberg.ch<br />

71<br />

Rumpelweid ▲775 m<br />

632.300/245.500<br />

i 062 797 57 27<br />

schafroth@hotmail.com<br />

75<br />

Schafmatt ▲840 m<br />

638.825/252.075<br />

i 062 842 59 00<br />

info@schafmatt.ch<br />

www.schafmatt.ch<br />

76<br />

Schauenburg ▲1172 m<br />

600.400/232.000<br />

i 032 675 56 41<br />

schauenburg@nfh.ch<br />

www.nfh.ch/schauenburg<br />

90<br />

Häuserkarte 2012<br />

Carte des Maisons 2012<br />

Basel<br />

Porrentruy<br />

49 30 67<br />

66<br />

90<br />

Liestal<br />

39 25<br />

75<br />

71<br />

Olten<br />

42<br />

58<br />

41<br />

07 76 Solothurn<br />

64<br />

Biel/Bienne<br />

22 36<br />

65<br />

52<br />

44<br />

11<br />

Neuchâtel<br />

Burgdorf<br />

Bern<br />

91<br />

01<br />

02<br />

Luze<br />

Sarnen<br />

50<br />

Yverdon<br />

Fribourg<br />

79<br />

09<br />

Thun 18<br />

05<br />

06<br />

Interlaken68<br />

18 93<br />

27<br />

47 Lausanne<br />

Montreux<br />

45<br />

Nyon<br />

57<br />

20<br />

94<br />

26<br />

15<br />

Genève<br />

62<br />

46<br />

Sion<br />

Martigny<br />

51<br />

53<br />

Brig<br />

Grächen<br />

Aarau<br />

Delémont<br />

34<br />

La Chaux-de-Fonds<br />

Luze<br />

Sarnen<br />

09<br />

68<br />

Brig<br />

Grächen<br />

101<br />

Turmstübli ▲632 m<br />

630.600/264.700<br />

i 061 851 55 74<br />

andreas.laederach@mibag<br />

www.naturfreunde-moehlin.ch<br />

01<br />

Ämmital ▲1150 m<br />

634.400/208.900<br />

i 079 356 14 43<br />

nauticus@bluewin.ch<br />

06<br />

Beatenberg ▲1150 m<br />

625.300/171.200<br />

i 033 345 74 61<br />

beatenberg@nft.ch<br />

www.nft.ch<br />

02<br />

Chäshüttli Grindlen ▲920 m<br />

200.070/629.330<br />

i 031 791 08 39<br />

nfs-konolfingen@bluewin.ch<br />

www.nfkonolfingen.ch<br />

15<br />

55<br />

Elsigenalp ▲1800 m<br />

614.440/151.975<br />

i 033 722 39 75<br />

elsigen@nft.ch<br />

www.nft.ch


95<br />

rn<br />

61<br />

Stans<br />

llll llll llll<br />

Brünig ▲1000 m<br />

llll llll llll<br />

llll llll llll<br />

llll llllllll llll llll llll llll<br />

llll llll llll llll llll<br />

llll llll llll llll llll<br />

llll llll llll llll llll<br />

10<br />

Schaffhausen<br />

Frauenfeld<br />

Winterthur 23<br />

St.Gallen<br />

04<br />

14 Zürich<br />

Herisau<br />

37 72<br />

33 98 19<br />

Appenzell<br />

87<br />

Zug 83<br />

92 92 92<br />

32<br />

86<br />

88 Amden<br />

21<br />

Glarus<br />

Sargans<br />

Schwyz 77<br />

56<br />

35<br />

70<br />

69<br />

73<br />

Altdorf<br />

Chur<br />

08<br />

54 Davos<br />

12<br />

102<br />

Ramosch<br />

Zernez<br />

59<br />

Locarno<br />

26<br />

Gorneren ▲1470 m<br />

625.000/155.700<br />

i 033 676 11 40<br />

gorneren@nfh.ch<br />

www.nfh.ch/gorneren<br />

27<br />

Grindelwald ▲1100 m<br />

645.500/164.200<br />

i 033 853 13 33<br />

grindelwald@nfh.ch<br />

www.nfh.ch/grindelwald<br />

53<br />

Lueg ins Land ▲1925 m<br />

646.500/136.700<br />

i 0848 880 800<br />

uran-reservation@bluewin.ch<br />

68<br />

Belinzona<br />

24<br />

43<br />

Lugano<br />

Reutsperre ▲1272 m<br />

656.600/172.400<br />

i 033 971 13 15<br />

nf-reutsperre@gmx.ch<br />

79<br />

Schrattenblick ▲1150 m<br />

638.900/190.800<br />

i 034 493 44 45<br />

hrhensel@bluewin.ch<br />

www.nfh-schrattenblick.ch<br />

53<br />

Studio (Lueg ins Land)<br />

▲1925 m<br />

646.500/136.700<br />

i 0848 880 800<br />

uran-reservation@bluewin.ch<br />

91<br />

Wäckerschwend ▲780 m<br />

621.900/219.500<br />

i 062 961 63 87<br />

fritz.rothenbuehler@gmx.ch<br />

www.nfhb.de.tl<br />

94<br />

13<br />

St. Moritz<br />

Widi ▲780 m<br />

617.000/159.900<br />

i 031 992 45 34<br />

zamos@bluewin.ch<br />

www.naturfreundehaus-widi.ch<br />

09<br />

653.900/178.900<br />

i 076 454 59 90<br />

bruenig@nfh.ch<br />

www.nfh.ch/bruenig<br />

43<br />

La Ginestra ▲985 m<br />

719.300/105.100<br />

i 079 720 07 18<br />

alliatar@bluewin.ch<br />

www.naturfreunde-haeuser.net<br />

61<br />

Pilatus ▲990 m<br />

562.600/206.900<br />

i 041 320 77 98<br />

info.naturfreunde.pilatus@gmx.ch<br />

www.naturfreundehauskriens.npage.ch<br />

69<br />

Rietlig ▲1650 m<br />

698.300/194.000<br />

i 056 245 36 83<br />

monika_pluess@bluewin.ch<br />

www.rietlig.ch<br />

70<br />

Röthen ▲1570 m<br />

678.700/198.500<br />

i 079 612 99 44<br />

roethen@nfh.ch<br />

www.nfh.ch/roethen<br />

77<br />

Schienberghütte ▲1280 m<br />

697.900/207.400<br />

i 079 382 15 82<br />

reservation@naturfreundezug.ch<br />

www.naturfreundezug.ch<br />

83<br />

Sonnenberg ▲1087 m<br />

702.900/225.000<br />

i 055 280 50 74<br />

sonnenberg@nfh.ch<br />

www.nfh.ch/sonnenberg<br />

08<br />

Brambrüesch ▲1576 m<br />

758.600/187.900<br />

i 079 359 28 27<br />

alabor@bluewin.ch<br />

www.brambrüesch.ch<br />

10<br />

Buchberghaus ▲707 m<br />

687.200/289.150<br />

i 052 625 89 63<br />

p.u.oertli@bluewin.ch<br />

www.nfh.ch/buchberghaus<br />

13<br />

Cristolais ▲1886 m<br />

785.500/155.350<br />

i 081 852 54 28<br />

12<br />

Davos Clavadel ▲1969 m<br />

782.400/182.600<br />

i 081 413 63 10<br />

19<br />

www.nfh.ch/davos-clavadel<br />

Felseneck ▲1030 m<br />

715.400/242.500<br />

i 055 240 76 17<br />

dalmolin@swissonline.ch<br />

www.nf-wald.ch<br />

21<br />

Fronalp ▲1389 m<br />

725.475/214.675<br />

i 055 612 10 12<br />

nfhfronalp@gmx.ch<br />

23<br />

Giesentalhaus ▲580 m<br />

707.900/262.500<br />

i 052 720 15 61<br />

ruth@stafag.ch<br />

www.naturfreunde-frauenfeld.ch<br />

35<br />

Jägeri ▲1300 m<br />

758.450/203.270<br />

i 076 606 61 71<br />

jaegeri@naturfreunde-landquart.ch<br />

www.naturfreunde-landquart.ch<br />

37<br />

Kaienhaus ▲1100 m<br />

756.000/255.700<br />

i 071 463 29 24<br />

walt.r@bluewin.ch<br />

www.kaienhaus.ch<br />

56<br />

Mettmen ▲1560 m<br />

726.400/202.400<br />

i 055 644 14 12<br />

59<br />

www.mettmen.ch<br />

Ova-Spin ▲1879 m<br />

808.100/173.500 i 077 254 38 54<br />

peter.w.roth@bluewin.ch<br />

http://www.engadin-start.ch/html/<br />

berghutten.html<br />

72<br />

St.Anton ▲1040 m<br />

759.350/253.475<br />

i 071 777 36 20<br />

info@toenihuus.ch<br />

www.toenihuus.ch<br />

87<br />

Tannhütte ▲1250 m<br />

752.100/237.100<br />

i 071 411 42 85<br />

carlo.clematide@bluewin.ch<br />

www.naturfreunde-sg.ch<br />

88<br />

Tscherwald ▲1361 m<br />

731.100/224.600<br />

i 044 945 25 45<br />

hueko-tscherwald@bluewin.ch<br />

www.tscherwald.ch


Die Häuser im Überblick / Vue d’ensemble des maisons<br />

Haus-Nr. • n° du chalet<br />

Haus-Name<br />

nom du chalet<br />

Lage: m über Meer<br />

m d’altitude<br />

1er bis 2er • 1-2 places<br />

Schlafplätze in Zimmern<br />

lits en chambre<br />

3er bis 6er • 3-6 places<br />

grössere • > 6 places<br />

Total<br />

Duschen • douches<br />

Halbpension • demi pension<br />

Selbstkocher • cuisine à disposition<br />

Min. zu Fuss<br />

min à pied<br />

ab Parkplatz • depuis parking<br />

01 Ämmital 1150 4 15 30 49 (✔) ✔ 5 90 11-3 R 079 356 14 43 nauticus@bluewin.ch ■<br />

02 Chäshüttli Grindlen 920 23 23 ✔ ✔ 1 60 R 031 791 08 39 nfs-konolfingen@bluewin.ch ■<br />

05 Aurore / Lac Noir 1046 24 24 48 ✔ ✔ 15 R 079 436 86 53 ■<br />

06 Beatenberg 1150 49 49 ✔ ✔ 5 20 R 033 345 74 61 beatenberg@nft.ch ■<br />

08 Brambrüesch 1576 14 28 42 ✔ ✔ 5 20 R 079 359 28 27 alabor@bluewin.ch ■<br />

09 Brünig 1000 60 ✔ ✔ 10 10 2 G/R 076 454 59 90 bruenig@nfh.ch ■<br />

10 Buchberghaus 707 2 13 25 40 ✔ (✔) ✔ 35 35 2 G/R 052 625 89 63 p.u.oertli@bluewin.ch ■<br />

11 Chaumont 1113 28 28 ✔ R 032 842 22 91 hanna.frayne@pmintl.com ■<br />

12 Davos Clavadel 1969 6 29 6 41 ✔ ✔ 40 40 5 / 11 1 G 081 413 63 10 davos@naturfreundehaeuser.ch ■<br />

13 Cristolais 1886 4 26 30 ✔ ✔ R 081 852 54 28 ■<br />

15 Elsigenalp 1800 13 22 35 ✔ ✔ 7 11 R 033 722 39 75 elsigen@nft.ch ■<br />

19 Felseneck 1030 2 29 9 40 ✔ 1 90 2 G/R 055 240 76 17 dalmolin@swissonline.ch ■<br />

20 Frateco 1040 24 27 51 ✔ ✔ 2 20 R 0848 880 800 uran-reservation@bluewin.ch ■<br />

21 Fronalp 1389 4 41 45 ✔ ✔ 125 *) 1 G 055 612 10 12 nfhfronalp@gmx.ch ■<br />

23 Giesentalhaus 580 16 13 29 ✔ ✔ 7 1+2 R 052 720 15 61 ruth@stafag.ch ■<br />

25 Gislifluhhaus 630 10 18 28 (✔) 2 G/R 056 245 20 27 heimi55@bluewin.ch ■<br />

26 Gorneren 1470 10 30 15 55 ✔ ✔ 1 15 (5)/11 1 G/R 033 676 11 40 gorneren@nfh.ch ■<br />

27 Grindelwald 1100 11 42 12 65 ✔ ✔ (✔) 1 15 5+11 1 G 033 853 13 33 grindelwald@nfh.ch ■<br />

30 Haute Borne 888 42 42 ✔ ✔ 1 90 2 G/R 032 422 83 26 germaine.beuret@yahoo.fr ■<br />

35 Jägeri 1300 2 24 8 34 ✔ 10 50 11-3 R 076 606 61 71 jaegeri@naturfreunde-landquart.ch ■<br />

37 Kaienhaus 1100 37 37 ✔ (✔) ✔ 3 2 G/R 071 463 29 24 walt.r@bluewin.ch ■<br />

41 La Châtelaine 1150 4 32 36 ✔ ✔ 1 15 R 032 392 26 13 nfhaus-la-chatelaine@ewanet.ch ■<br />

43 La Ginestra 985 10 8 10 28 ✔ ✔ ✔ 40 40 1+2 2 G/R 079 720 07 18 alliatar@bluewin.ch ■<br />

44 La Serment 1236 10 24 33 67 ✔ ✔ 10 30 R 078 729 18 95 reservation@laserment.com ■<br />

45 Le Coutzet 1150 22 34 56 ✔ ✔ 5 10 R 0848 880 800 uran-reservation@bluewin.ch ■<br />

46 Le Furet 1800 6 19 25 ✔ ✔ 10 150 4+5+11 R 079 359 37 55 helgamercanton@bluewin.ch ■<br />

47 Le Muguet 1050 2 27 16 45 ✔ ✔ 1 15 1 G/R 0848 880 800 uran-reservation@bluewin.ch ■<br />

50 Les Cluds 1218 32 ✔ 20 0848 880 800 uran-reservation@bluewin.ch ■<br />

51 Les Collons 1800 74 42 116 ✔ ✔ 2 2 10-5 R 027 281 10 51 dominique.munier@gmail.ch ■<br />

52 Les Saneys 1186 2 28 30 ✔ 2 60 2 G/R 032 932 19 44 dominiqueetfredy@bluewin.ch ■<br />

53 Lueg ins Land 1925 38 ✔ ✔ 5+11 1 G/R 0848 880 800 uran-reservation@bluewin.ch ■<br />

53 Studio (Lueg ins Land) 1925 5 ✔ ✔ R 0848 880 800 uran-reservation@bluewin.ch ■<br />

55 Meisenpfiff (D) 1000 22 22 ✔ 25 25 2 G/R 061 302 77 79 meisenpfiff@naturfreunde-nw.ch ■<br />

56 Mettmen 1560 11 44 55 ✔ 75 10 11-4 1G/R 055 644 14 12 ■<br />

57 Le Moléson 1147 2 27 28 57 ✔ (✔) ✔ 1 45 R 0848 880 800 uran-reservation@bluewin.ch ■<br />

58 Mont Soleil 1257 2 8 28 38 ✔ ✔ 1 10 R 078 632 35 37 ■<br />

59 Ova-Spin 1879 36 36 ✔ (✔) ✔ 1 1 11-5 2 G/R 077 254 38 54 peter.w.roth@bluewin.ch ■<br />

61 Pilatus 990 7 18 25 ✔ ✔ 120 15 *) 3 G 041 320 77 98 info.naturfreunde.pilatus@gmx.ch ■<br />

62 Pleinair (F) 1200 10 16 26 ✔* (✔) ✔ 1 R +33 450 900 140 francoisevuillemin@free.fr ■<br />

64 Prés-d’Orvin 1055 2 8 47 57 ✔ 5 5 R 079 520 86 23 haus@naturfreunde-biel.ch ■<br />

65 Prise Milord 860 32 8 40 ✔ ✔ 1 15 1 G/R 032 842 59 93 reservation@prisemilord.ch ■<br />

66 Raimeux 1300 14 31 45 ✔ ✔ 1 12-2 2 G/R 032 493 47 97 g.varisco@vtxnet.ch ■<br />

67 Retemberg 868 36 32 68 ✔ ✔ 1 90 2 G/R 032 435 65 58 retemberg@bluewin.ch ■<br />

68 Reutsperre 1272 2 38 40 80 ✔ ✔ 2 15 R 033 971 13 15 nf-reutsperre@gmx.ch ■<br />

69 Rietlig 1650 12 7 26 45 ✔ (✔) ✔ 4(5) 2 G/R 056 245 36 83 monika_pluess@bluewin.ch ■<br />

70 Röthen 1570 4 32 14 50 ✔ ✔ ✔ 120 10 5+11 2 G/R 079 612 99 44 roethen@nfh.ch ■<br />

71 Rumpelweid 775 8 52 60 ✔ (✔) 15 60 2 G/R 062 797 57 27 schafroth@hotmail.com ■<br />

72 St.Anton 1040 13 16 29 ✔ ✔ 15 20 R 071 777 36 20 info@toenihuus.ch ■<br />

75 Schafmatt 840 6 26 32 ✔ ✔ 8 30 2 G/R 062 842 59 00 info@schafmatt.ch ■<br />

76 Schauenburg 1172 2 58 60 ✔ ✔ 5 120 R 032 675 56 41 schauenburg@nfh.ch ■<br />

77 Schienberghütte 1280 4 11 20 35 ✔ ✔ 15 15 R 079 382 15 82 reservation@naturfreundezug.ch ■<br />

79 Schrattenblick 1150 4 4 18 26 ✔ ✔ 1 60 R 034 493 44 45 hrhensel@bluewin.ch ■<br />

83 Sonnenberg 1087 2 38 40 ✔ ✔ 40 2 G/R 055 280 50 74 sonnenberg@nfh.ch ■<br />

87 Tannhütte 1250 2 10 20 32 ✔ (✔) ✔ 75 90 11-4 R 071 411 42 85 carlo.clematide@bluewin.ch ■<br />

88 Tscherwald 1361 6 16 41 63 ✔ (✔) ✔ 1 30 R 044 945 25 45 hueko-tscherwald@bluewin.ch ■<br />

90 Turmstübli 632 0 ✔ 30 70 **) 4 G 061 851 55 74 andreas.laederach@mibag ■<br />

91 Wäckerschwend 780 25 ✔ 1 60 1+2 2 G/R 062 961 63 87 fritz.rothenbuehler@gmx.ch ■<br />

94 Widi 780 34 34 ✔ ✔ 1 20 R 031 992 45 34 zamos@bluewin.ch ■<br />

101 Hotel Stutz 1580 24 24 ✔* ✔ 1 1 5+11 1 G 027 956 36 57 hotel.stutz@bluewin.ch ■<br />

102 La Randulina 1230 22 8 30 ✔* ✔ 1 5 4+11 1 G 081 860 12 00 larandulina@bluewin.ch ■<br />

Legende: ■ Suisse Romande/Jura ■ Bern/Oberland/Wallis ■ Tessin/Zentralschweiz ■ Ostschweiz/Graubünden • R = Besuch/Übernachtung bitte reservieren! / R = réservation obligatoire pour nuitée •<br />

1 G = Bewartung - Gastbetrieb MO-SO / 1 G = gardiennage LU-DI • 2 G = Bewartung - Gastbetrieb SA-SO; evtl. Feiertage / 2 G = gardiennage SA-DI; jours de fêtes • 3 G = Bewartung - Gastbetrieb MI-SO+ MO bis 17h<br />

/ 3 G = gardiennage ME-DI; LU jusqu’à 17 h • 4 G = Bewartung - Gastbetrieb nur SO + Feiertage / 4 G = gardiennage DI et jours de fêtes • *) Betriebsferien können variieren; fragen! / *) les dates de fermeture<br />

peuvent varier • **) kein Betrieb am / congé les 1.1./1.8./1.11./25.12. • (✔) auf Anfrage / sur demande • ✔* Dusche/WC im Zimmer / wc/douche dans les chambres<br />

Weitere Häuser / Les autres maisons (Details / Plus d’informations: www.naturfreunde-haeuser.net / 031 306 67 67)<br />

4 Altberg Weiningen<br />

7 Bellevue Tavannes<br />

14 Eichbühl Altstetten<br />

18 Feldmöser Erlenbach BE<br />

22 Fröschengülle Brittnau<br />

24 Genzianella Bellinzona<br />

32 Hochstuckli Sattel<br />

33 Teehüsli Hohenstein Zürich<br />

34 Hofmatt Dürrenäsch<br />

39 Kipp-Waldheim Gelterkinden<br />

ab öV • depuis gare/arrêt<br />

Betriebsferien (Monat) Nr. *)<br />

fermeture (mois) *)<br />

Gastbetrieb (Bewartung)<br />

gardiennage<br />

Reservation / Info<br />

42 La Flore Tramelan<br />

49 Les Chaînions Fontenais<br />

54 Medergenfluh Langwies<br />

73 St.Jakob Isenthal<br />

84 Stampf Schwanden BE<br />

Anfragen per Mail<br />

contact par mail<br />

86 Stotzweid Ebnat-Kappel<br />

92 Waldeggli Altendorf<br />

93 Widacker Horboden<br />

95 Steinbruch Mägenwil<br />

98 Zeltplatz Greifensee Maur<br />

Region


Ein Wort zum Fichtennadel-Alpenrosenblasenrost<br />

Wenn Rottannen golden leuchten<br />

Und was sonst noch – ausser dass beide in der oberen Waldzone der Alpen heimisch sind –<br />

haben Alpenrosen und Fichten gemeinsam? Beide können Wirt sein ein und desselben<br />

Parasiten! Ist dies der Fall, verfärben sich Fichten golden – und können einen beträchtlichen<br />

Teil ihres Nadelkleids verlieren.<br />

Text und Fotos: Ursula Heiniger*<br />

August, ein sonniger Tag in der oberen<br />

Waldzone der Alpen. Der Himmel<br />

strahlt, die Rottannen (auf Deutsch auch<br />

Fichten genannt) leuchten golden. Bei genauerem<br />

Hinsehen zeigt sich, dass lediglich<br />

die diesjährigen Triebe, d.h. die vordersten<br />

Abschnitte der Ästchen, orange Nadeln zeigen.<br />

Die Nadeln sind vom Fichtennadel-Alpenrosenblasenrost,<br />

kürzer auch Fichtennadelrost<br />

(Chrysomyxa rhododendri) befallen.<br />

Der Zungenbrechername weist auf den interessanten<br />

Lebenszyklus dieses Pilzes hin. Er<br />

ist ein obligater Parasit, d.h. er kann sich nur<br />

auf lebenden Pfl anzen entwickeln. Zudem ist<br />

er wirtswechselnd: er lebt auf zwei völlig<br />

verschiedenen Pfl anzenarten, auf der Rottanne<br />

und der Alpenrose (rostige Alpenrose und<br />

Steinrose). Deshalb kommt der Pilz nur in<br />

Regionen mit Alpenrosen vor. Auf diesen<br />

überwintert der Pilz gut geschützt unter der<br />

Schneedecke. Im Frühling, zur Zeit des Austriebs<br />

der Rottannen, bildet der Pilz winzige<br />

Fruchtkörperchen in denen die Sporen reifen.<br />

Diese werden vom Wind verbreitet. Fallen<br />

die Sporen auf eine frisch austreibende<br />

Rottannennadel, deren Wachsschicht noch<br />

dünn ist, keimen sie bei feuchter Witterung<br />

aus. Orange Pilzfäden wachsen in die Nadel<br />

und besiedeln diese mit einem dichten Gefl<br />

echt. Ein Befall lässt sich bald an den orangen<br />

Bändern auf den Nadeln erkennen.<br />

Später bilden sich die Sporenbehälter (Aecidien),<br />

welche unzählige orange Aecidio-<br />

Sporen enthalten. Sind die Sporen reif, öffnen<br />

sich die Behälter und entlassen orange<br />

Sporenwolken. Die weissen Hüllen des Behälters<br />

bleiben zurück und sind noch lange<br />

sichtbar. Bald fallen die Nadeln zu Boden<br />

und hinterlassen leere Stellen am Zweiglein.<br />

So lassen sich Infektionen in früheren Jahren<br />

an den Lücken in den älteren Nadeljahrgängen<br />

ablesen. Die Knospen werden nicht befallen<br />

und werden auch nach einem starken<br />

Fichtenrostbefall im nächsten Frühling wieder<br />

austreiben. Die Aecidio-Sporen besiedeln<br />

wiederum die Blätter der Alpenrosen, wo der<br />

Pilz überwintert. Im nächsten Frühling beginnt<br />

der Infektionszyklus von neuem.<br />

Kalter Februar 2012<br />

Nicht jedes Jahr ist diese Krankheit zu beobachten.<br />

Vieles muss stimmen. Der Nadelaus-<br />

NATUR ERLEBEN<br />

Fichtenrost<br />

Vom Nadelrost befallene<br />

Fichte, Sporenlager auf<br />

Blättern der Alpenrose.<br />

trieb muss mit der Sporenreife auf den Alpenrosen<br />

übereinstimmen und gleichzeitig<br />

muss kühles, feuchtes Wetter herrschen. So<br />

ist es bei der Niederschrift dieses Artikels<br />

noch völlig unklar, ob im kalten Winter dieses<br />

Jahres (2012) nicht viele Alpenrosen<br />

erfroren sind und mit ihnen der Fichtennadelrost<br />

abgestorben ist und ob der Austrieb<br />

der Fichte mit der Sporenreife auf der<br />

Alpenrose zusammenfällt.<br />

Vor allem junge Rottannen, die in Alpenrosenfeldern<br />

wachsen, werden befallen<br />

sowie randständige Rottannen, die dem<br />

vom Wind verwehten Sporenstaub ausgesetzt<br />

sind.<br />

Weiterführende Literatur: Dagmar Nierhaus-<br />

Wunderwald, 2002. Rostpilze an Fichten.<br />

WSL Merkblatt für die Praxis, Nr. 35; http://<br />

www.wsl.ch/fe/walddynamik/waldschutz/<br />

wsinfo/merkblaetter/32_d.pdf<br />

Diagnose online, WSL, Waldschutz http://<br />

www.wsl.ch/forest/wus/diag/index.<br />

php?TEXTID=5&MOD=1<br />

* Die passionierte Biologin Ursula Heiniger, Mitglied<br />

der <strong>Naturfreund</strong>e-Sektion Spitalpersonal, hat über<br />

Jahre für die WSL (Eidgenössische Forschungsanstalt<br />

für Wald, Schnee und Landschaft) gearbeitet.<br />

NATURFREUND 3/2012 37


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bereits ab der ersten Übernachtung. Sechs Hotels im Unterengadin, zwei in Ftan und vier in Scuol bieten diesen<br />

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38 NATURFREUND 3/2012<br />

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dr


Brief aus Brüssel<br />

Seda Orhan<br />

in Brüssel<br />

Seit Anfang 2011 sind die <strong>Naturfreund</strong>e<br />

Internationale NFI<br />

mit eigenem Büro bei der Europäischen<br />

Union vertreten. Es ist<br />

dies die italienisch-türkisch<br />

Doppelbürgerin Seda Orhan<br />

Defranceschi (1979 geboren),<br />

die zurzeit als offizielle NFI-<br />

Vertreterin bei der EU akkreditiert.<br />

Übrigens: ab November<br />

2012 bietet sich für junge NF-<br />

Mitglieder die Möglichkeit zu<br />

einem Praktikum im NFI-Büro<br />

in Brüssel. Infos bei christian.<br />

baumgartner@nf-int.org.<br />

Liebe <strong>Naturfreund</strong>innen und <strong>Naturfreund</strong>e,<br />

Wann immer wir an den Sommer denken, denken wir fast automatisch<br />

auch an Wasser, egal ob Meer und Strand, Bergseen oder Kinder,<br />

die übermütig in einem Pool herumtollen.<br />

Wasser war auch das Thema der Grünen Woche 2012, der grössten<br />

jährlichen Konferenz zu europäischen Umweltpolitik. Unter dem<br />

Motto «Jeder Tropfen zählt» lag der Schwerpunkt der Veranstaltungen<br />

auf nachhaltiger Nutzung des Wassers. Ebenfalls ein<br />

Schlüsselthema war Wasser in Rio+20 in den Diskussionen um ein<br />

grünes Wirtschaften (Green Economy), das nachhaltiges Wachstum<br />

fördern und Armut beseitigen soll.<br />

Wasser ist für uns lebenswichtig. Obwohl es auf der Erde genügend<br />

Wasser gibt, wird es ungleich verteilt und viel wird verschwendet<br />

und verschmutzt. Wasser ist unser Leben und wie die<br />

Luft, die wir einatmen, ist es eine Ressource, die von allen genützt<br />

werden darf. Doch obwohl der Zugang zu sauberem Wasser und<br />

sanitären Einrichtungen ein Menschenrecht ist, haben 1,1 Milliarde<br />

Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser und 2,6 Milliarden<br />

keinen Zugang zu sanitären Einrichtungen. Rund 6000 Kinder<br />

sterben täglich an Krankheiten, die durch verschmutztes Wasser<br />

übertragen werden. Fast ein Fünftel der Weltbevölkerung lebt in<br />

Gebieten, wo Wasserknappheit herrscht. In Europa haben wir das<br />

Glück, in einem Teil der Welt zu leben, der angeblich genügend<br />

Wasserressourcen hat – einige Regionen in Europa leiden jedoch<br />

ebenfalls unter Wasserknappheit. Durch den Klimawandel werden<br />

immer mehr Teile Europas weniger Wasser haben, was sich wiederum<br />

auf den Tourismus, die Landwirtschaft, die Energie und das Süsswasservorkommen<br />

auswirken wird.<br />

Apropos Energie: Wir haben in der letzten Zeit sehr aktiv an unserer<br />

internationalen <strong>Naturfreund</strong>ekampagne gegen Atomenergie und<br />

Euratom gearbeitet. Neben dem Lobbying, das wir auf nationaler<br />

und EU-Ebene betreiben, haben haben wir eine eine Kampagnenseite auf Face-<br />

book (http://www.facebook.com/nfint.org) eingerichtet, wo wo ihr<br />

Slogans der EURATOM-Kampagne herunter- und Fotos eurer Natur- Natur- Natur-<br />

freundeaktivitäten hochladen könnt.<br />

Wir sind nicht allein in unseren Bestrebungen gegen Atomenergie!<br />

Unsere Kolleginnen und Kollegen der Organisation «Friends «Friends of the<br />

Earth» haben eine Europäische BürgerInnen-Initiative initiiert,<br />

mit dem Ziel, eine Million Unterschriften gegen gegen Atomenergie Atomenergie in<br />

Europa zu zu sammeln. Unterstützen wir diese Initiative und zeigen<br />

wir, dass wir Bürgerinnen und Bürger auch etwas zur Europäischen<br />

Politikgestaltung zu zu sagen haben! Mehr Informationen gibt es es auf<br />

http://www.my-voice.eu<br />

Laut Dante Dante Alighieri sind uns drei Dinge aus dem Paradies ge- ge- ge-<br />

blieben: Sterne, Blumen und Kinder. Ich freue mich mich sehr euch<br />

mitteilen zu können, dass ich diesen Sommer mein zweites Kind<br />

erwarte und bis November 2012 2012 in Karenz sein werde. Magdalena<br />

Wagner wird mich in dieser Zeit Zeit vertreten. vertreten. Ihr Ihr könnt Magdalena<br />

per E-Mail erreichen: magdalena.wagner@nf-int.org<br />

Geniesst Geniesst den Sommer und das lebensspendende lebensspendende Wasser!<br />

Mit besten Grüssen,<br />

Seda Orhan Defranceschi<br />

NATURFREUND 3/2012 39


MITGLIEDSCHAFT<br />

Ehrenmitglied und ehemaliger NFS-Präsident gestorben<br />

Abschied von Jürg Zbinden<br />

Nur gerade ein Jahr nach seinem Rücktritt<br />

als Präsident der <strong>Naturfreund</strong>e<br />

<strong>Schweiz</strong> ist Jürg Zbinden am Sonntag,<br />

20. Mai 2012 verstorben. Dieser Tod, infolge<br />

eines Herzinfarkts, kam für viele völlig<br />

überraschend.<br />

Just vor einem Jahr, bei seiner Verabschiedung<br />

an der Delegiertenversammlung am<br />

21. Mai 2011 in Münchenstein BL, war Jürg<br />

Zbinden zum Ehrenpräsidenten der <strong>Naturfreund</strong>e<br />

<strong>Schweiz</strong> ernannt worden. Jürg<br />

Zbinden, der an der DV 2003 in Gadmen<br />

am Sustenpass BE zum NFS-Präsidenten gewählt<br />

wurde, war ein mit der <strong>Naturfreund</strong>e-<br />

Basis eng verbundener Verbands-Präsident.<br />

So war er denn auch Mitglied in gleich mehreren<br />

Sektionen, so jenen von Aarau, Davos,<br />

Bern, Schaffhausen, Winterthur, Reutsperre,<br />

Horgen, Basel-Riehen und Baar. Eng verbunden<br />

fühlte er sich zudem stets auch mit den<br />

<strong>Naturfreund</strong>ehäusern, die er gerne als «Oasen<br />

der Freundschaft und Solidarität» bezeichnete.<br />

Gar als «Heimbasis» galt ihm dabei<br />

das NF-Haus Schafmatt oberhalb von<br />

Oltingen BL, respektive von Erlinsbach/Aarau.<br />

In eben dieser «Schafmatt» hat am<br />

30. Mai die Abdankungsfeier stattgefunden.<br />

Es fällt schwer, von Jürg Zbinden auf<br />

diese radikale Weise Abschied zu nehmen.<br />

Zumal dieser Abschied aus menschlichem<br />

Ermessen viel zu früh erfolgen muss. Jürg,<br />

der die <strong>Naturfreund</strong>e <strong>Schweiz</strong> von Mai 2003<br />

bis Mai 2011 präsidiert hat, hatte Jahrgang<br />

1945.<br />

Der Einstieg in die <strong>Naturfreund</strong>e-Bewegung<br />

erfolgte bei Jürg über das <strong>Naturfreund</strong>ehaus<br />

Schafmatt. Dieses auf der ersten<br />

Jurakette gelegene NF-Haus hatte vor gut<br />

30 Jahren seine Sympathie geweckt. Was<br />

ihn begeisterte waren die im NF-Haus<br />

Schafmatt gelebte Solidarität und Freundschaft.<br />

Dass sich Einzelne zusammentaten<br />

40 NATURFREUND 3/2012<br />

und gemeinsam ein Haus bauten und über<br />

die Jahre hin betrieben und für weitere<br />

Menschen zugänglich hielten – das hatte ihn<br />

bewegt und war für ihn ein wesentlicher<br />

Grund, sich den <strong>Naturfreund</strong>en anzuschliessen.<br />

Dieser Beitritt erfolgte im September<br />

1983. Selbstredend wählte Jürg dabei als<br />

Ortsgruppe die Sektion Aarau; diese Sektion<br />

ist die Besitzerin der «Schafmatt». Dem<br />

Haus Schafmatt blieb Jürg stets aufs engste<br />

verbunden. Über all die Jahre hin, insbesondere<br />

während seiner Zeit als Verbandspräsident,<br />

weitete er seinen Blick von diesem<br />

einen Haus jedoch noch auf zahlreiche weitere<br />

Häuser der <strong>Naturfreund</strong>e aus.<br />

Überhaupt, Jürg war ein Verbands-Präsident,<br />

der den Kontakt mit der Mitgliederbasis<br />

gerne und intensiv pfl egte. So hat er<br />

(der sich vom Maschinen-Ingenieur HTL<br />

zum Unternehmensberater gemausert hatte)<br />

Sonnige Aussichten für Ihr Geld.<br />

Seit 1991 bauen wir Solarkraftwerke, verwirklichen<br />

Klima Pilotprojekte, fördern Solarenergie in<br />

den ärmsten Ländern.<br />

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Klimaschutz möglich.<br />

an unzähligen Versammlungen und Veranstaltungen<br />

von und mit <strong>Naturfreund</strong>en<br />

teilgenommen; und vielen Jugendlichen<br />

dürften seine Überraschungsbesuche an<br />

ihren Kletterlagern in Erinnerung haften<br />

bleiben, zu denen Jürg nicht selten auf seinem<br />

Motorrad anreiste – und dafür besorgt<br />

war, dass die Jungen in den Genuss eines<br />

Desserts gelangten!<br />

Ein erstes Highlight in der Amtszeit von<br />

Jürg war sicherlich das im 2005 zelebrierte<br />

100-Jahre-Jubiläum der <strong>Naturfreund</strong>e<br />

<strong>Schweiz</strong>. Unter dem Titel «Engagiert unterwegs»<br />

wurde dazu einerseits die Geschichte<br />

der <strong>Schweiz</strong>er <strong>Naturfreund</strong>e-Bewegung neu<br />

aufgearbeitet und in Buchform präsentiert,<br />

andererseits stieg dazu im September 2005<br />

auf der Sechseläuten-Wiese in Zürich das<br />

legendäre 100-Jahre-Jubiläumsfest.<br />

Ein anderes Highlight im gleichen Jahr,<br />

2005, war die Proklamation des mit den<br />

<strong>Naturfreund</strong>en Internationale NFI lancierten<br />

Projekts «Jura – Landschaft des Jahres<br />

2005/06». An die 1000 Personen waren<br />

damals zur offi ziellen Feier zum Saut-de-<br />

Doubs gereist.<br />

Indes blieb ihm auch schwer zu verdauendes<br />

nicht erspart. Solch harte Brocken<br />

etwa waren der Verlust des Hotels Zermatt<br />

und die Auseinandersetzungen rund um das<br />

<strong>Naturfreund</strong>e-Zentrum Waldhaus. Umso<br />

zuversichtlicher stimmte ihn der im 2010<br />

erfolgte Auftakt des Projekts «Weg frei». Darin<br />

sah er eine Basis für die Erneuerung<br />

der <strong>Naturfreund</strong>e <strong>Schweiz</strong>. In seinem Abschiedswort<br />

nach seiner letzten DV, im Mai<br />

2011, hielt Jürg fest: «Begeisterung und<br />

Zuversicht hat uns <strong>Naturfreund</strong>e seit 1905<br />

begleitet. Ideen wurden nachhaltig umgesetzt.<br />

(…) Und was wollen wir mehr als ein<br />

von Freundschaft und Weitsicht begleitetes<br />

Weg frei für ein sonniges Berg frei». NF<br />

Solarspar<br />

Bahnhofstrasse 29<br />

4450 Sissach<br />

Tel. 061 205 19 19<br />

Fax 061 205 19 10<br />

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IMPULS – das Wort des Präsidenten<br />

GEDANKEN ZUR<br />

DV 2012 IN KLOTEN<br />

Liebe <strong>Naturfreund</strong>innen und <strong>Naturfreund</strong>e<br />

Es ist noch nicht lange her (am 12. Mai), da haben sich über 130<br />

Delegierte und etliche Gäste in Kloten eingefunden, um die alljährliche<br />

Delegiertenversammlung abzuhalten. Es war die erste<br />

DV in meiner Amtszeit als NFS-Präsident und zugleich auch meine<br />

Feuertaufe.<br />

Vorab möchte ich mich nochmals herzlichst bedanken bei Roger<br />

Hardmeier (Präsident Sektion Kloten) und seinen Helferinnen<br />

und Helfern! Es hat meiner Ansicht nach alles bestens geklappt.<br />

Angefangen von der Musikband vor dem Haus, weiter<br />

über den «Kaffee mit Gipfeli» bis hin zum Mittagessen. Wir wurden<br />

vom Anfang bis zum Schluss bestens betreut.<br />

Der grösste Dank aber gilt euch Delegierten für die Disziplin<br />

und Kameradschaft, die ihr nach Kloten mitgebracht habt. War<br />

es doch eine schöne DV, ohne gehässige Emotionen oder Streitereien.<br />

So sollte es eigentlich immer sein.<br />

Wie alle Jahre, gab’s auch heuer das eine oder andere heikle<br />

Traktandum zu behandeln. Die beiden heikelsten waren sicherlich<br />

das Reglement zum Häuserfonds und die Beitragserhöhung,<br />

die dann auch am meisten zu reden gegeben hat. Darüber hatten<br />

wir ja bereits im Vorfeld an der Präsidentenkonferenz in Olten<br />

ausgiebig diskutiert. Ich möchte hier aber allen Delegierten<br />

nochmals für die Weitsicht danken, die ihr mit eurer Zustimmung<br />

zur Beitragserhöhung an den Tag gelegt habt. Zeigt dies mir<br />

doch, dass euch die <strong>Naturfreund</strong>e-Bewegung nicht einerlei ist<br />

und dass ihr auch an unsere Zukunft denkt.<br />

Wir, das heisst der NFS-Vorstand und die Geschäftsstelle haben<br />

nun die Aufgabe, die Beschlüsse, die ihr gefasst habt, auch<br />

tatsächlich umzusetzen. Wir wissen, dass wir mit den uns zur<br />

Verfügung stehenden fi nanziellen Mitteln haushälterisch umzugehen<br />

haben, und ich kann euch versichern, dass wir dies auch<br />

tun werden.<br />

Was mich und den Vorstand sehr gefreut hat, ist, dass es doch<br />

immer wieder Personen gibt, die sich entschliessen können, in<br />

irgendeiner Charge mitzuwirken und sich etwa in den Vorstand<br />

oder in die GPK wählen lassen. An dieser Stelle möchte ich im<br />

Namen der <strong>Naturfreund</strong>e <strong>Schweiz</strong> unserem neuen Vorstandsmitglied<br />

Felix Mannhart (Sektion Lachen) und den zwei neuen GPK-<br />

Mitgliedern Chantal Zbinden und Martine Richmann herzlich<br />

danken. Haben sie sich doch entschieden, uns tatkräftig zu<br />

unterstützen. Selbstverständlich gilt mein Dank auch Martin<br />

Schällebaum (Sektion Olten) und Thomas Kohler (Sektion Langenthal):<br />

ersterer hat während sieben Jahren im Vorstand als<br />

Verantwortlicher für das Ressort <strong>Naturfreund</strong>ehäuser immense<br />

Arbeit geleistet, letzterer hatte während acht Jahren erst als Mitglied<br />

und später als Präsident der GPK die Abläufe in den verbands-internen<br />

Gremien stets wachsam im Auge.<br />

Erfreulich zudem, dass wir seit ein paar Jahren nicht mehr<br />

mühsam auf die Suche gehen müssen, um eine Sektion zu fi nden,<br />

die die nächste DV organisieren wird. Nein, es ist zurzeit gar<br />

so, dass wir von Sektionen angefragt werden, ob sie eine nächste<br />

DV durchführen dürften! Meinen herzlichen Dank dazu bereits<br />

im Voraus. In diesem Sinne freue ich mich jetzt schon auf die<br />

nächste DV; sie wird durch die Region Oberland (BE) organisiert.<br />

Mit den Worten «Alleine addiert man, zusammen aber können<br />

wir multiplizieren» wünsche ich euch allen eine schöne, unfallfreie<br />

Wanderzeit mit viel Sonne.<br />

Auf eine gemeinsame, erfolgreiche Zukunft und mit einem<br />

herzlichen Berg frei!<br />

Hans Imhof, Präsident <strong>Naturfreund</strong>e <strong>Schweiz</strong><br />

MITGLIEDSCHAFT<br />

Zupackendes OK-Team…!<br />

Frauen und Männer, die zupacken können. Und Frauen und Männer, die<br />

den Delegierten und Gästen dabei ein Gefühl des Wohlbefi ndens vermitteln!<br />

Auf diese Art präsentiert haben sich die Frauen und Männer der<br />

Sektion Kloten (siehe Foto) anlässlich der Delegiertenversammlung der<br />

<strong>Naturfreund</strong>e <strong>Schweiz</strong> NFS vom 12. Mai in Kloten. Diese NF-Mitglieder,<br />

unter der Leitung von Sektionspräsident Roger Hardmeier, haben viel<br />

dazu beigetragen, dass die DV 2012 für die Anwesenden zu einem Erfolg<br />

geworden ist. Zur DV in Kloten gehörte übrigens auch eine exklusive<br />

Führung über das Gelände des Flughafens Kloten – angenehme<br />

Überraschungen gab es auch dort.<br />

NATURFREUND 3/2012 41


SERVICE<br />

Was Wann Wo<br />

Freizeit mit <strong>Naturfreund</strong>en – zusätzliche Termine auf www.naturfreunde.ch > aktivitäten<br />

Anlass Datum Ort Organisation Info und Anmeldung<br />

WANDERN / RANDONNEE / ESCALADE / BERGSTEIGEN / KLETTERN<br />

Klettersteigtour: Graustock 1.7.12 Graustock OW Regionalverband Innerschweiz René Winkelmann ......041 320 47 15<br />

Wanderung Tällihütte-Sätteli 4.7.12 Tällihütte BE Sektion Kriens Werner Kraus ................041 420 63 05<br />

Bergwanderung Arnisee-Sunnig Grat T3 7.7.12 Sunnig Grat UR Sektion Lachen SZ Köbi Erni .........................055 442 50 43<br />

Bergwandern auf dem Schächentaler Höhenweg 7.7.12 Schächental UR Sektion Maiengrün Theo Burkhardt ............062 896 18 56<br />

Bergtour Axalp-Hinterburgseeli 8.7.12 Axalp BE Sektion Kriens René Winkelmann ......041 320 47 15<br />

Wandern zur Wallfahrtskirche Hergiswald LU 8.7.12 Pilatusgebiet LU Sektion Birsigtal Birseck Johanna Speiser ..........061 272 96 59<br />

Cours en montagne: Cabane Monte Léone 7./8.7.12 Cabane Monte Léone VS Section La Chaux-de-Fonds Roland Parel ..................032 968 60 59<br />

Kurz-Kletterwoche am Sustenpass 4.–7.7.12 Susten UR/BE Sektion Stäfa Toni Kraaz.......................044 926 17 84<br />

Höhenweg-Wanderung: Amden-Arvenbühl 15.7.12 Amden SG Sektin Bischofszell Trudi Walker ...................071 385 64 47<br />

Wanderung T2 Frutigen 25.7.12 Frutigen BE Sektion Kriens Franz Bühler .................. 041 252 10 82<br />

Unterwegs auf dem Klettersteig 28.7.12 noch offen KV Bern Jörg Helfer .....................031 747 69 86<br />

Hoch- und Gletschertour für Einsteiger 14./15.7.12 Wildhorn BE/VS Sektion Langendorf Daniel Pfister ................032 645 00 74<br />

Wandern auf dem Stockalpernweg: Simplon 14.7.12 Simplon-Pass bis Dorf VS Sektion Basel-Riehen Elisabeth Mayer ........... 061 401 03 41<br />

Bergtour Vorderglärnisch 14.7.12 Vorderglärnisch GL Sektion Stäfa Michael Häni .................044 926 15 69<br />

Senioren-Wanderwoche, mit Hotelunterkunft 7.–14.7.12 Crans-Montana VS Sektion Winterthur Margrit Ochsner ..........052 242 66 44<br />

Bergtour via Sertigpass und Scalettapass 21./22.7.12 via Keschhütte GR Sektion Lachen SZ Sepp Bieri .......................055 440 46 62<br />

J+S-Kinderbergsteigerlager + J+S-Bergsteigerlager 21.–28.7.12 Realp UR KV Aargau Jürg Wildi .......................062 892 24 10<br />

Internationale NF-Wanderwochen 21.7.–4.8.12 Lenk BE Sektion Langendorf Bruno Geiser .................032 623 60 84<br />

3-Tages-Tour von Kandersteg zur Lenk 27.–29.7.12 Kandersteg BE Sektion Kriens René Winkelmann ......041 320 47 15<br />

Wanderung Glaubenbielen T1 1.8.12 Glaubenbielen LU Sektion Kriens Werner Kraus ................041 420 63 05<br />

Wanderlager in Teufen AR 4.–11.8.12 Teufen AR Sektion Dübendorf Urs Krattenmacher .....079 630 44 48<br />

Bergwandern an der Greina 4./5.8.12 Greina GR Sektion Winterthur Marlies Tschanen ........044 932 49 92<br />

Wandern am Napf T3 12.8.12 Napfgebiet LU Sektion Kriens Doris Meier ....................041 320 15 59<br />

Wandern: rund um den Ofenpass 18./19.8.12 Ofenpass GR Sektion Winterthur Marlies Tscahnen ........044 932 49 92<br />

Urner Bergwanderung : Arnisee-Leutschachhütte 18./19.8.12 via Sunniggrathütte UR Sektion Münsingen Herbert Lussmann ...... 031 721 67 86<br />

Course des Dames au Brünig 17./18.8.12 Brünig OW Section Peseux Anne Frey .......................032 842 59 93<br />

Course des Dames au chalet AN Brambrüsch 24.–26.8.12 Brambrüsch, Chur GR Section La Chaux-de-Fonds Rina Andreazza ............032 968 54 92<br />

Bergtour Rosswald-Safischpass-Binn 26.8.12 über den Safischpass VS Sektion Thun Hansueli Sommer........ 033 345 11 26<br />

Kulturweg Alpen plus: von Zuoz nach Müstair 28.7.–4.8.12 Engadin/Münstertal GR Sektion Maiengrün Theo Burkhardt ............062 896 18 56<br />

Bergwanderung Igl Compass 19.8.12 Albula GR Sektion Chur Hans F. Schneider ........081 353 95 04<br />

Über Pass Lunghin und Pass da Sett nach Bivio 28./29.7.12 Maloja-Bivio GR Sektion Basel-Riehen Hedi Wariwoda ............ 061 421 98 83<br />

Senioren-Wanderung ab Splügen GR 7.8.12 zu den Surettaseen GR Sektion Lachen Sepp Bruhin...................055 440 26 15<br />

Klettern für Anfänger und Fortgeschrittene 10.–12.8.12 Sustlihütte BE KV Bern Jörg Helfer .....................031 747 69 86<br />

Hochtour WS für Erfahrene 10.–12.8.12 Monte Leone VS Sektion Langendorf Ueli Steffen....................034 431 14 02<br />

Wanderung ins NF-Haus La Flore bei Tramelan 19.8.12 NF-Haus La Flore BE Sektion Olten Fritz Nussbaum ............062 296 51 17<br />

Bergtour Grimselhospiz-Gelmersee 26.8.12 Grimsel BE Sektion Basel-Riehen Alois Kaufmann ........... 061 481 56 17<br />

Hochtour Silvretta: Piz Buin 25./26.8.12 Piz Buin GR Sektion Stäfa Ralf Schardein ..............044 926 61 78<br />

Wanderung zum NF-Haus Schrattenblick 25./26.8.12 Haus Schrattenblick LU Sektion Birsigtal-Birseck Frieda Suda ..................... 061 711 28 51<br />

Bergtour Bärentrek Berner Oberland 26.–29.8.12 Kandersteg-Gsteig BE Sektion Bülach Erika+Erich Märki........056 284 10 43<br />

Rigi-Wanderung 1.9.12 Rigi LU Sektion Basel-Riehen Erwin Bezler ..................061 322 16 60<br />

Hochtour Pigne d’Arolla 1./2.9.12 Pigne d’Arolla VS Sektion Langendorf Peter Jacober ................ 032 641 01 17<br />

Panorama-Wanderung Magglingen-Twann 23.9.12 via Twannberg BE Sektion Münsingen Hans Hählen.................. 031 721 44 58<br />

Wanderwoche Puschlav 29.9.–6.10.12 Puschlav GR Sektion Gossau Guido Rutz ......................071 385 79 37<br />

Gilt insbesondere für Bergtouren/Hochtouren/Klettern: zum Abklären vorgängige Absprache mit Tourenleiter erforderlich!<br />

VELO / BIKE<br />

Velotour ins Elsass 9.9.12 Elsass Sektion Birsigtal-Birseck August Huwiler ............061 462 06 14<br />

Veloreise Elsass-Vogesen 5.–15.9.12 Vogesen F Sektion Züri Christoph Rüegg .........044 461 60 94<br />

Radgenuss im Schwarzwald 8.–16.9.12 Schwarzwald D Sektion Züri Walter Coesemans ...... 044 710 06 78<br />

Velotour Pratteln-Laufenburg-Pratteln 7.10.12 Laufenburg BL Sektion Pratteln-Augst Hans Kupper ..................061 811 16 20<br />

AUSLAND / ETRANGER<br />

Kulinarische Sonderreise ins Piemont (per Bus) 6.–9.9.12 Piemont, I Sektion Wetzikon Ruedi Schulthess .........044 930 79 44<br />

Wandern und Baden in San Telmo/Mallorca 9.–23.9.12 Mallorca Sektion Züri Anni Eberle ....................044 322 56 20<br />

Bayern: Wandern ab Klosterstädtchen Waldsassen 13.–19.9.12 Waldsassen, D Sektion Senioren Luzern Rolf Oberhänsli ............041 372 15 20<br />

Wanderwoche Oberinntal-Kaunerberg-Fiss 6.–13.10.12 Tirol, A Sektion Stäfa Res Egli ............................044 926 48 89<br />

NATUR / KULTUR / DIVERSES<br />

Höhenfeuer zum 1. August auf Schafmatt 1.8.12 NF-Haus Schafmatt Sektion Aarau H.R. Bürgi .......................062 797 26 89<br />

Brunch zum 1. August im NF-Haus 1.8.12 NF-Haus Schauenburg Sektion Langendorf Peter Jacober ................ 032 641 01 17<br />

80 Jahre NF-Haus Schauenburg 4./5.8.12 NF-Haus Schauenburg Sektion Biberist Ruth Gilgen ...................032 675 56 41<br />

100 Jahre Sektion Frauenfeld: Tag der offenen Tür 11.8.12 NF-Haus Giesental/Elgg Sektion Frauenfeld Martin Geiger ............... 052 721 81 85<br />

75 Jahre <strong>Naturfreund</strong>ehaus Ämmital 31.8.–2.9.12 NF-Haus Ämmital BE Hausgemeinschaft Ämmital Sabine Heiniger............ 062 919 88 51<br />

Kulturausflug nach Lausanne 11.10.12 Lausanne KV beider Basel Erwin Bezler ..................061 322 16 60<br />

Aarberger Sonne: Besichtigung der Zuckerfabrik 13.10.12 Zuckerfabrik Aarberg BE Sektion Waldenburgtal Theo Rudolf ................... 061 901 35 32<br />

Live-Reportage mit Dani Arnold, Bergführer 9.11.12 Stäfa Sektion Stäfa Res Egli ............................044 926 48 89<br />

42 NATURFREUND 3/2012


Der Kanton Uri weist die höchste Seilbahn-Dichte der<br />

<strong>Schweiz</strong>er Kantone auf. Eine jener Bahnen führt zum Ausgangspunkt<br />

einer Höhenwanderung, die im vorliegenden<br />

Heft empfohlen wird. Um welche Bahn handelt es sich?<br />

Fisetengrat? Brambrüsch? Chäserrugg?<br />

NF-WETTBEWERB<br />

Auch Stanserhorn und Rigi warten mit Neuigkeiten auf<br />

Verlockendes in der Innerschweiz<br />

In der Innerschweiz locken zwei wichtige Destinationen mit<br />

Neuigkeiten: auf Rigi-Kaltbad wird das Wellness-Bad von Mario<br />

Botta eröffnet, und aufs Stanserhorn verkehrt neu eine Cabrio-<br />

Bahn. Hier im NF-Wettbewerb gibt’s zu beiden was zu gewinnen.<br />

Es gibt viele Gründe, warum die Rigi<br />

zu einem der beliebtesten Ausflugsberge<br />

der <strong>Schweiz</strong> zählt. Einer davon<br />

ist die geniale Aussicht, die sich<br />

einem von der Rigi bietet. Ein anderer<br />

ist die zentrale Lage der Rigi.<br />

Eine Reise auf die Rigi lässt sich<br />

wunderbar mit einer Schifffahrt auf<br />

dem Vierwaldstättersee verbinden.<br />

Das ist eine Variante, die man bereits<br />

vor über 100 Jahren gewählt<br />

hatte. Mit anderen Worten, die Rigi<br />

ist seit je her ein Renner; sie wurde<br />

1871 als erster Berg in Europa mit<br />

einer Bergbahn erschlossen. Mit der<br />

Eröffnung des Wellness-Bades<br />

markiert der 1. Juli 2012 auf der Rigi<br />

ein weiteres Highlight.<br />

Nur wenige Jahre weniger auf<br />

dem Buckel hat der Bahn-Betrieb<br />

am (fast benachbarten) Stanserhorn<br />

(1848 m). Die erste Standseilbahn<br />

(ab Stans bis zum Hotel auf dem<br />

Gipfel) wurde 1893 realisiert. Ab<br />

Zu verkaufen 2½-Zi-Ferienwohnung in Braunwald GL:<br />

mit Balkon und schöner Bergsicht, möbliert.<br />

Sofort wohnbereit.<br />

Auskunft: Tel. 044 950 05 82<br />

1975 fuhr diese dann nur noch bis<br />

zum Chälti (710 m), von dort weg<br />

ging’s per Seilbahn weiter. Und just<br />

ab dieser zweiten «Sektion» wird<br />

nun per 1. Juli 2012 sehr vieles ganz<br />

neu: Einerseits gibt’s auf dem Horn<br />

auf 1850 m ein Drehrestaurant,<br />

und andererseits gibt’s – als Weltneuheit<br />

– zwischen Chälti und<br />

Gipfel eine Cabrio-Bahn. Cabrio-<br />

Bahn, das heisst: Doppelstock-Bahn<br />

mit Freiluft-Oberdeck für 30 Persnen!<br />

hg.<br />

1.–10. Preis<br />

Je ein Eintritt ins neue Wellness-<br />

und Bade-Zentrum auf Rigi-Kalt-<br />

bad, entworfen durch den Tessiner<br />

Architekten Mario Botta.<br />

11.–18. Preis<br />

Je ein Spezialbillett gültig für eine<br />

einmalige Fahrt mit der neuen Cabrio-Bahn<br />

aufs Stanserhorn.<br />

Antworten mit dem Vermerk<br />

«NF-Wettbewerb gehen an:<br />

<strong>Naturfreund</strong>e <strong>Schweiz</strong>, Postfach,<br />

3001 Bern, oder via Mail an:<br />

info@naturfreunde.ch.<br />

Einsendeschluss: 27. Juli 2012.<br />

Über den Wettbewerb wird keine<br />

Korrespondenz geführt.<br />

Wanderferien mit Hund<br />

Das Hotel für Ferien mit Ihrem Vierbeiner.<br />

Schöne Sommer- und Winterwanderwege. Idealer<br />

Ausgangspunkt für Ausflüge in der Region.<br />

Hotel Résidence<br />

Saanenstrasse 4, 3770 Zweisimmen,<br />

Tel +41 (0)33 722 17 15, Fax +41 (0)33 722 31 55<br />

info@hotel-residence.ch<br />

NATURFREUND 3/2012 43


SERVICE<br />

Ausbildung/Fortbildung<br />

Alpin-Wandern T4: FK am Steingletscher BE<br />

Alpines Wandern ist anspruchsvoll, oft weglos. Wer hier unterwegs<br />

ist, braucht Trittsicherheit, gutes Orientierungsvermögen, gutes<br />

alpintechnisches Know-how. Daran knüpft dieser Fortbildungskurs<br />

FK an.<br />

� Wann/Wo: 18./19. August 2012, Steingletscher am Susten BE.<br />

� Anforderungen: Alpin-Wanderleiter NFS mit entsprechender Grundausbildung.<br />

� Kosten: für esa-Leiter NF-Mitglieder Fr. 240.– (Bestätigung bei Anmeldung);<br />

für aktive NFS-Tourenleiter (Bestätigung Sektion/KV auf Anmeldung)<br />

Fr. 320.–; für NFS-Mitglieder Fr. 350.–; für Nicht-NF-Mitglieder Fr. 450.–;<br />

jeweils inkl. Halbpension.<br />

Fachbereichsleiter: Tom Zwahlen, Bergführer, J+S-Experte.<br />

Anmeldeschluss: 12. Juli 2012<br />

Alpines Klettern: FK in der Ostschweiz<br />

Klettern auf nicht vorgebohrten Routen: entsprechend geht’s bei<br />

diesem J+S-Fortbildungskurs vor allem auch um Friends und Keils<br />

und um die Frage, wo und wie ich den sicheren Standplatz einrichte.<br />

Leiterpersonen sind hier besonders gefordert.<br />

� Wann/Wo: 11./12.8.2012, Ostschweiz.<br />

� Anforderungen: J+S-Leiter, Tourenleiter Bergsteigen, Klettern. Klettern<br />

im 4c Grad im Vorstieg.<br />

� Kosten: für aktive J+S-Leiter NFS-Mitglieder Fr. 140.–; für aktive NFS-<br />

Tourenleiter (Bestätigung Sektion/KV bei Anmeldung) Fr. 220.–;<br />

für J+S-Leiter Nicht-NF-Mitglied Fr. 220.–; jeweils inkl. Halbpension.<br />

Fachbereichsleiter: Tom Zwahlen, Bergführer, J+S-Experte.<br />

Anmeldeschluss: so rasch als möglich!<br />

Alpin-Wandern T4: LK im Berner Oberland<br />

Während die meisten Hüttenwege in den <strong>Schweiz</strong>er Alpen als T2-<br />

Wanderwege eingestuft sind, gelten etwa jene zur Dossen- oder zur<br />

Schreckhornhütte als T4-Touren. Auf dieses T4-Niveau ausgerichtet<br />

ist der hier angekündigte Tourenleiterkurs.<br />

� Wann/Wo: 13.–18. August 2012, im Berner Oberland.<br />

� Anforderungen: im Minimum Leiter Berg-Wandern; Handhabung von<br />

Karte/Kompass, Trittsicherheit, ausreichend Kondition; Nothelferausweis;<br />

Kenntnisse Alpin- und Seiltechnik. � Kosten: für NFS-Tourenleiter mit<br />

esa-Anerkennung (Bestätigung Sektion/KV auf Anmeldung) Fr. 800.–; für<br />

NFS-Mitglieder ohne Leitertätigkeit Fr. 1040.–; für Nicht-Mitglieder mit esa-<br />

Anerkennung Fr. 1040.–; für Nicht-Mitglieder Fr. 1280.–; inkl. Halbpension.<br />

Fachbereichsleiter: Tom Zwahlen, Bergführer, J+S-Experte.<br />

Anmeldeschluss: 16. Juli 2012.<br />

NFS-Pilzkurs hoch über dem Walensee<br />

Die Pilzkurse mit Gemüsegärtner und Pilzkontrolleur René Merki sind<br />

legendär. Pilze gemeinsam kochen und Pilze gemeinsam essen gehört<br />

da ebenso dazu wie Pilze suchen und Pilze rüsten. Bitte unbedingt<br />

rasch anmelden, da Kurs oft lange im Voraus ausgebucht!<br />

� Wann/Wo: 25./26. August 2012, im NF-Haus Tscherwald bei Amden,<br />

hoch über dem Walensee SG.<br />

� Anforderungen: es können auch Personen ohne Vorkenntnisse teilnehmen.<br />

� Kosten: für NFS-Mitglieder Fr. 160.–, für Nicht-Mitglieder Fr. 210.–,<br />

für Jugendliche Reduktion von Fr. 50.–. Preise inkl. Vollpension.<br />

Anmeldeschluss: bis 28. Juli 2012.<br />

Anmeldung jeweils an: <strong>Naturfreund</strong>e <strong>Schweiz</strong>, Postfach, 3001 Bern, Tel. 031 306 67 67, E-Mail: info@naturfreunde.ch<br />

44 NATURFREUND 3/2012


Appenzeller Gerste fürs Appenzeller Bier<br />

Apropos Säntis<br />

Gut gibt’s innovative Kleinbetriebe! So einer ist die Brauerei Locher in<br />

Appenzell. Sie hat, im 1996, als erste einheimische Brauerei den kommerziellen<br />

Anbau von Braugerste wieder in die <strong>Schweiz</strong> zurückgeholt.<br />

Davon profitieren nicht nur Bierliebhaber sondern auch Bergbauern.<br />

Über Jahrzehnte war der Bergackerbau<br />

in den <strong>Schweiz</strong>er Alpen kaum<br />

mehr existent. Dass heute an etlichen<br />

Orten in Höhenlagen zwischen<br />

1200 und 1700 Metern im Spätsommer<br />

wieder Gerste geerntet<br />

werden kann, ist weitgehend das<br />

Verdienst von Karl Locher, Mitbesitzer<br />

der Brauerei Locher in Appenzell.<br />

Diese Brauerei hat ab 1996 den<br />

Anbau von Gerste im Alpengebiet<br />

für Brauzwecke lanciert. Bergbauern<br />

haben dadurch willkommene Produktions-<br />

und Einkommensmöglichkeiten<br />

erhalten. Nebst dem Umstand,<br />

dass damit eine bewährte<br />

Tradition in die Zukunft getragen<br />

wird, leisten die Bauern damit auch<br />

einen Beitrag zur Pflege der Kulturlandschaft<br />

– die ja immer wieder als<br />

Wanderparadies<br />

Brauerei Locher AG · www.appenzellerbier.ch<br />

das Kapital des <strong>Schweiz</strong>er Tourismus<br />

bezeichnet wird. Heute verarbeitet<br />

die seit 1886 bestehende Brauerei<br />

Locher pro Jahr 250 bis 300 Tonnen<br />

Gerste und Weizen. Etwa fünf Tonnen<br />

davon stammen aus dem Appenzell,<br />

und zwar von einem Bauern<br />

aus Stein AR. Der grösste Teil der<br />

Alpen-Braugerste wird jedoch im<br />

Kanton Graubünden angebaut.<br />

Braumeister Locher hebt dazu einen<br />

weiteren Vorteil hervor: «Diese<br />

Braugerste wächst bei hohem Sonnenstand,<br />

sie nimmt dadurch viel<br />

Sonnenlicht auf. Andererseits wird<br />

sie, bedingt durch zum Teil starke<br />

Kälteeinbrüche, kräftig und robust.<br />

Dieses Phänomen kennen wir ja<br />

auch bei Kaffee und Tee aus hohen<br />

Lagen». NF<br />

Nur ca. 50 km von Basel zu ihrem Wandergebiet mit<br />

Waldpromenaden - Erlebnis- und Alpinen Pfaden - Themenwegen -<br />

Kinderwanderwegen, Wasserfällen und wildromantischen Gebirgsbächen.<br />

Erleben und geniessen sie die Natur in ihrer ganzen Vielfalt.<br />

Neu: Premiumwanderweg<br />

„Wasserfallsteig“<br />

Informationen: Tourist Info<br />

Kurhausstr. 18<br />

D-79674 Todtnau<br />

Tel. 0049 (0)7671 969690<br />

Fax 0049 (0)7671 9220<br />

www.wandern-schwarzwald.de<br />

AufdieKraftderNatur<br />

Solothurner Jura: 80 Jahre NF-Haus Schauenburg<br />

Freude herrscht…<br />

Das NF-Haus Schauenburg, hoch über Solothurn, liegt inmitten eines<br />

wunderbaren Wandergebiets. Am Wochenende vom 4./5. August lädt die<br />

Sektion Biberist zum Fest ein; es geht um 80 Jahre NF-Haus Schauenburg.<br />

Nägel mit Köpfen: dies kommt einem<br />

in den Sinn, wenn man sich die<br />

Geschichte dieses Hauses anschaut.<br />

Es war an der Mitgliederversammlung<br />

vom 14. August 1931, dass das<br />

Thema «Hausbau» ein erstes Mal auf<br />

der Traktandenliste der Sektion Biberist<br />

erschien. Binnen eines Jahres<br />

war dieses Traktandum in die Tat<br />

umgesetzt; die NF-Sektion Biberist<br />

eröffnete im 1932 auf der ersten<br />

Jurakette, auf 1172 m, am westlichen<br />

Abhang des höchsten Berges im<br />

Kanton Solothurn, der Hasenmatt,<br />

ihr eigenes NF-Haus.<br />

Die erste August-Woche wird in<br />

der Schauenburg eine ereignisreiche<br />

Zeit sein. Zum Nationalfeiertag, am<br />

1. August, gibt’s einmal mehr das<br />

reichhaltige «Berg-Zmorge». Und am<br />

Samstag drauf, am 4. August, geht ab<br />

SChöne AuSSiChten!<br />

Willkommen<br />

Alpenflora<br />

natur pur<br />

Dampf ablassen<br />

erlebnis<br />

Rundsicht<br />

Wanderwege<br />

energie tanken<br />

Gigantisch<br />

erholung<br />

Luftseilbahn Telefon: 079 736 34 41<br />

Verkehrsverein Urnerboden | www.urnerboden.ch<br />

PATCHWORK<br />

14 Uhr das 1. Schauenburger Preisjassen<br />

los. Im «Startgeld» von Fr. 35.–<br />

inbegriffen ist das z’Nacht! Anmeldungen:<br />

bis 2. August an Ruth<br />

Gilgen, Tel. 032 675 56 41 oder<br />

schauenburg@nfh.ch.<br />

Der Sonntag, 5. August, beginnt<br />

um 10 Uhr mit der durch Pfarrer Rolf<br />

Weber (Luterbach) geleiteten Bergandacht<br />

(unter Beteiligung eines<br />

Jodlerclubs). Anschliessend Festbetrieb<br />

mit Gästen und allerlei Attraktionen!<br />

Wichtig: das NF-Haus Schauenburg<br />

ist jeweils sonntags stets<br />

bewartet, also gibt’s für Sonntags-<br />

Wanderer (z.B. vom Weissenstein<br />

her) stets was zu Beissen und zu<br />

Schlucken! Unter der Woche wird<br />

das Haus häufig von Schulklassen<br />

benutzt. Nähere Infos siehe Seite 34<br />

bei Nr. 76. NF<br />

NATURFREUND 3/2012 45


Natürlich lohnt es sich, <strong>Naturfreund</strong>e-Mitglied zu sein!<br />

Unsere Sektionen stellen speziell für Dich interessante und breit gefächerte Aktivitäten<br />

zusammen – im Sommer wie im Winter! In den <strong>Naturfreund</strong>ehäusern kannst Du vergünstigt<br />

übernachten! Du erhältst das Jahresabonnement unseres <strong>Magazin</strong>s «<strong>Naturfreund</strong>».<br />

Um Dir noch mehr für Deine <strong>Naturfreund</strong>e-Mitgliedschaft zu bieten, haben wir das<br />

Mitgliedervorteilsprogramm geschaffen. Profitiere bei zahlreichen Partnern von attraktiven<br />

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Alle Vorteile unter www.naturfreunde.ch<br />

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7141 Luven GR<br />

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3x1 Jahresabonnement<br />

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CH-2000 Neuchâtel<br />

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Gwattstrasse 12<br />

8808 Pfäffikon<br />

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CH-7550 Scuol<br />

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Postfach 149<br />

7550 Scuol<br />

info@bergbahnen-scuol.ch<br />

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Stauffacherstr. 60<br />

8004 Zürich<br />

www.stadtbadzuerich.ch<br />

Burgerbad<br />

Rathausstrasse 32<br />

3954 Leukerbad<br />

www.burgerbad.ch<br />

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Ausstellung „Berge versetzen“<br />

Mail an: info@naturfreunde.ch<br />

Alpines Museum der <strong>Schweiz</strong><br />

Helvetiaplatz 4<br />

3005 Bern<br />

www.alpinesmuseum.ch<br />

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Jubiläumsstr. 91<br />

3005 Bern<br />

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rolf.kaeser@naturfreunde.ch


100 Jahre <strong>Naturfreund</strong>e-Sektion Frauenfeld<br />

Gut im Schuss<br />

Unter dem Motto «Seit 100 Jahren im Trend» feiert die Sektion Frauenfeld<br />

heuer ihr 100-Jahre-Jubiläum. Mit 4 bis 6 Anlässen pro Monat<br />

ist der Jubilar erfreulich aktiv. Im Juli geht’s u.a. über den Simplon,<br />

ins Appenzell und über den Panixerpass. Und am 11. August gibt’s im<br />

NF-Haus Giesental einen Tag der offenen Tür.<br />

Die offizielle Jubiläumsfeier hat bereits<br />

am 2. Juni in Frauenfeld stattgefunden<br />

(im Chlösterli), ein zweiter<br />

Jubiläums-Anlass steht aber noch<br />

bevor: es ist der Tag der offenen Tür<br />

vom Samstag, 11. August im <strong>Naturfreund</strong>ehaus<br />

Giesenstal. Die Geschichte<br />

dieses Hauses reicht zurück<br />

ins Jahr 1923, damals hatten Frauenfelder<br />

<strong>Naturfreund</strong>e die alte Giesentalhütte<br />

käuflich erworben – für<br />

sage und schreibe Fr. 300.–. In diese<br />

Hütte (am Südhang des Schneitberges<br />

bei Elgg, zwischen Frauenfeld<br />

und Winterthur) haben die <strong>Naturfreund</strong>e<br />

über Jahrzehnte intensiv investiert,<br />

sei’s an Arbeitsstunden<br />

oder sei’s an baren Münzen. Heute<br />

verfügt das Giesentalhaus über zwei<br />

Aufenthaltsräume, eine gut eingerichtete<br />

Küche, mehrere Schlafräume<br />

und moderne Duschen. An<br />

den Wochenenden ist jeweils auch<br />

ein vereinseigener Hauswart vor Ort.<br />

Beliebt ist das Haus insbesondere<br />

auch bei Schulklassen, die hier ihre<br />

Projektwochen durchführen (Infos<br />

siehe auch Seite 34 bei Nr. 25). Der<br />

Selbstfindung durch die<br />

Elementarwesen in der Natur.<br />

Die Natur als Spiegel<br />

und Lehrmeisterin erleben.<br />

Gerd Bodhi Ziegler<br />

Tarotbegleitung<br />

Joy F. Barbezat<br />

Schamanismus<br />

Adelheid Schönbächler<br />

Anmeldung & Infos<br />

055 462 29 30<br />

www.lichtleben.ch<br />

Tag der offenen Tür ist eine ideale<br />

Gelegenheit, dem Haus demnächst<br />

einen Besuch abzustatten.<br />

Von den Aktivitäten her liegt das<br />

Schwergewicht der Sektion bei Wanderungen<br />

und Bergtouren; beim<br />

Blick ins Jahresprogramm 2012 stechen<br />

etwa Briesen, Pizol, Mythen,<br />

Prättigauer Höhenweg und Stockalperweg<br />

über den Simplon ins Auge.<br />

Aber da gibt’s auch die eine und andere<br />

Velotour, mal eine Stadtführung<br />

(z.B. durch Schaffhausen) und gar<br />

nicht selten sind die Natur-Einsätze,<br />

so etwa die Pflege von Niederwiesen.<br />

Was bei all dem ebenfalls klar wird:<br />

mit ihrem vielseitigen Engagement<br />

leistet die Sektion Frauenfeld (Präsident<br />

Walter Meier) einen nicht zu<br />

unterschätzenden Beitrag für das<br />

soziale und gesellschaftliche Leben<br />

von Frauenfeld. Davon profitieren<br />

sowohl Einzelne wie auch die Gemeinde,<br />

respektive die Allgemeinheit.<br />

Nähere Infos zum Jubiläum:<br />

www.naturfreunde-frauenfeld.ch,<br />

Tel. 052 365 39 41 (Walter Meier,<br />

Präsident). NF<br />

<strong>Naturfreund</strong>e Bern in ihrer Existenz bedroht!<br />

SEMINAR<br />

4.– 8. August<br />

Im Seegüetli,<br />

Unterwasser<br />

(Toggenburg)<br />

690.– Fr<br />

Wir suchen (auch von ausserhalb der Sektion) Verstärkung zur Führung<br />

des Vereins im Präsidium, Protokoll, Mitgliederförderung und Aktivitäten.<br />

Interessiert?<br />

Infos: http://www.nfbe.ch/index.php?id=18<br />

Kontaktnahme: praesidium@naturfreunde-bern.ch<br />

4 Fragen an…<br />

Heute gehen die 4 Fragen<br />

an René Rindlisbacher,<br />

Sektion Kriens. Er ist seit<br />

1982 bei den <strong>Naturfreund</strong>en,<br />

war im Vorstand der Sektion<br />

und amtet noch heute als<br />

Skitourenleiter. Die Sektion<br />

Kriens bietet bis 7 sieben<br />

Anlässe pro Monat an.<br />

PLAUDERN MIT NFS-MITGLIEDERN<br />

Ende Mai war bei euch die Lucendro-Skitour im Programm. Wetterbedingt<br />

hattest du sie absagen müssen. Ausser Spesen nichts gewesen?<br />

Das kann man so nicht sagen. Immerhin entstanden uns ja keine Spesen,<br />

finanziell gesehen. Wir Skitourenfreunde sind es gewohnt, Verschiebungen<br />

und Absagen miteinzukalkulieren. Bei unbeständigem Wetter<br />

macht es keinen Spass und bei zusätzlich erheblicher Lawinenstufe wird<br />

es gefährlich. In dieser Situation ist für mich eine Absage unabdingbar.<br />

Du hast nicht nur mit den Schönheiten sondern auch mit den Gefahren<br />

von Skitouren einschlägige Erfahrungen gemacht. Sind<br />

Berge Lehrmeister?<br />

Im Februar 1996 wurden wir beim Aufstieg im Pilatusgebiet von einer<br />

Lawine verschüttet. Wir stiegen bei viel Neuschnee auf. Schlechte Sichtverhältnisse<br />

infolge Nebels führten uns von der Normalroute ab – dann<br />

ein Knall und eine Lawine deckte uns zu. Ein Kamerad konnte nicht mehr<br />

gerettet werden, wurde er doch 5 m tief verschüttet. Eine Frau konnte<br />

sich selbst retten. Nach etwa einer Stunde konnte sie mich orten und<br />

aus 1 m Tiefe befreien. Bei einer Körpertemperatur von nur noch 26 Grad<br />

überlebte ich mit sehr viel Glück. Ich betrachte die Berge als etwas von<br />

der Natur geschaffenes, Grosses und majestätisch Schönes, dem ich meinen<br />

grössten Respekt verleihe. Der Berg zeigt aber auch auf, wie es sein<br />

kann, wenn man sich dessen Gesetzen nicht anpasst. Die Berge haben<br />

mich vor allem Respekt, Dankbarkeit, Geduld und Ausdauer gelehrt.<br />

Im Januar war bei Euch die Voralpen-Skitour auf das Laucherenstöckli<br />

angesagt. Welche Bedeutung kommt bei euch den Skitouren zu?<br />

In unserer Sektion waren Skitouren einst sehr beliebt und wir waren mit<br />

mehreren J+S- Skitourenleiter vertreten. Viele dieser Mitglieder haben<br />

inzwischen auf Schneeschuhwandern umgestellt, denn bei dieser Variante<br />

kann man auch verschneite Gipfel erreichen und zugleich das Verletzungsrisiko<br />

minimieren. Heute zählt unsere Sektion noch etwa 5–7<br />

aktive Skitourenfahrer. Grundsätzlich nehme ich aus juristischen Gründen<br />

keine Nicht-NF-Mitglieder auf meine Skitouren mit. Habe aber ehrlich<br />

gesagt, auch schon meinen besten Skitourenfreund mitgenommen,<br />

in der Hoffnung, dass er mal Mitglied bei uns wird.<br />

Es ist Sommer, und wir reden von Skitouren. Erinnerst du dich an<br />

deine allererste Skitour? Wohin hatte diese geführt?<br />

Es war im Februar 1983. Ich kam ein Jahr zuvor von Basel in die Innerschweiz<br />

und kannte niemanden. Ein Arbeitskollege gab mir den Typ, über<br />

die <strong>Naturfreund</strong>e Kontakte zu schaffen. Die damals noch zahlreichen<br />

Skitourenfreaks der NF Kriens hatten mich für eine Tour überredet, obwohl<br />

ich zuvor seit 20 Jahren Skiabstinenzler war. Wir bestiegen den<br />

Glattgrat im Brisengebiet NW. Wahrscheinlich hatten meine Kollegen<br />

gewisse Befürchtungen. Entsprechend kümmerten sie sich um mich wie<br />

um einen kleinen Jungen. Dies habe ich sehr genossen und war sodann<br />

für weitere Skitouren topmotiviert. Bei uns bereits fest eingeplant ist die<br />

Skitour zum Wildspitz SZ am 19.1.2013!<br />

NATURFREUND 3/2012 47


Energie aus den Bergen<br />

Über die Hälfte der <strong>Schweiz</strong>er Stromproduktion stammt aus Wasserkraft. Daran<br />

wird auch die Energiewende nichts ändern. Im Gegenteil. Der Ausstieg aus der<br />

Kernenergie und der Ausbau der unregelmässigen Stromproduktion aus Wind<br />

und Sonne erhöhen den Energiebedarf aus Speicherseen und Flusskraftwerken.<br />

Dadurch steigt auch der Druck auf Natur und Landschaft. Es gilt, zwischen<br />

Versorgungssicherheit, Naturschutz und wirtschaftlicher Tragbarkeit das richtige<br />

Gleichgewicht zu finden. Gemeinsam – im Dialog. Damit der Strommix auch in<br />

Zukunft stimmt.<br />

Alpiq – Ihr Partner für Energie und Energieeffizienz.<br />

www.alpiq.com

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