Magazin Naturfreund - Naturfreunde Schweiz

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UNTERWEGS Rigi Wallfahrts-Ziel jeweils am ersten Mittwoch im Juli: die Kapelle Maria zum Schnee auf Rigi-Klösterli. will, der fi ndet 1000 Wege, einige rege benutzt, andere kaum begangen, und man erinnert sich nochmals an den 1845 in Liestal geborenen und 1919 mit dem Nobelpreis ausgezeichneten Carl Spitteler; der war an der Rigi oft wandernd unterwegs, sein Lieblingsweg führte ab Weggis via Kapelle Heilig chrüz und Felsentor hinauf nach Kaltbad (siehe Kasten). Die Frage um die Balance zwischen touristischer Erschliessung und unberührter Naturlandschaft beschäftigte offensichtlich die Geister schon vor 100 Jah- Abgabe dieses Bons erhalten Sie 20% Rabatt auf alle TIGER BALM Produkte (ausser Mini-Grösse 4 g). Einlösbar bis 31. Dezember 2012, in jeder Apotheke oder Drogerie. BON 20% Gegen NF12 jetzt auch als ren. In einem im 1893 erschienenen Beitrag für die NZZ spottete Spitteler: «Ihr, die Ihr die Gasthöfe Naturverderber schmäht, psychologisiert mir doch gefälligst, was Ihr empfi ndet, wenn Ihr unvermutet im Walde an Pension Felsentor stosst. Wenn Ihr wahrhaftig seid, so müsst Ihr bekennen, dass alle Eure Gefühle sich mit dem Worte Beefsteak ausdrücken lassen (…) Haben Sie durchaus nötig, mit gebrochenen Gliedern unter einem Felsen zu liegen, ohne dass Ihnen jemand hilft, um sich einsam zu fühlen?» hg. Mini-Grösse (4 g) Topf 30 g bei Sportverletzungen z.B. Verstauchungen, Muskelkater, Zerrungen, Quetschungen bei Schmerzen z.B. Muskel- und Gelenkschmerzen, Hexenschuss, Rückenschmerzen bei Erkältungskrankheiten Works where it hurts. Dies ist ein Arzneimittel, bitte lesen Sie die Packungsbeilage. � Unser Wandertipp Von Weggis auf Rigi Kaltbad Start: Weggis (435 m). Attraktive Schiffsverbindungen zwischen Luzern und Weggis. Ziel: Rigi Kaltbad (1433 m). Ab Kaltbad Anschluss ans Netz der Rigi-Bahnen und die Seilbahn nach Weggis. Route: Weggis (435 m), Bodenberg, Säntiberg, Pilger-Kapelle Heiligchrüz (958 m), Felsentor (1126 m), Romiti (1195 m), Rigi Kaltbad (1433 m). Dauer: zirka 3½ Stunden, mit 1000 Höhenmetern. Weg: durchgehend ausgeschildeter Wanderweg, am Anfang etwas Hartbelag, danach oft im Wald, kürzere steilere Abschnitte, keine technischen Schwierigkeiten, T2. Einkehrmöglichkeiten: beim Felsentor im Meditationszentrum. Wanderkarten: swisstopo 2510 T, Luzern-Pilatus-Rigi. Tipp: im Wettbewerb auf Seite 43 gibt es Eintrittskarten für das neu eröffnete Botta- Bad auf Rigi-Kaltbad zu gewinnen. So klein, und schon eine halbe Hausapotheke. www.tigerbalm.ch 050_300_TigerSport_Inserat_188x134_d 1 22.05.12 13:27 10 NATURFREUND 3/2012
Ab Montreux per Zahnradbahn Richtung Rochers-de-Naye Bergflora aus aller Welt: La Rambertia Botanische Alpengärten gibt es viele, seine Lage aber ist eine der ungewöhnlichsten: «La Rambertia» liegt präzis zwischen den zwei imposanten Felsspornen auf dem Grat über der Mulde von Rochers-de-Naye, genau auf der Wasserscheide zwischen Rhone und Rhein. Der Alpengarten «La Rambertia» ist eine Hommage an Eugène Rambert (1830– 1886). Der Lehrer und Naturfreund aus Montreux war begeistertes SAC-Mitglied und Autor eines sechsbändigen Werkes über die Schweizer Alpen, mit historischen Erzählungen, wissenschaftlichen Beobachtungen, Spaziervorschlägen und Gedichten. Der 1896 eröffneten Rambertia wurde schon wenige Jahre später grosse Ehre zuteil: Auf den Rochers-de-Naye fanden sich 1904 die Betreiber von Alpengärten zu ihrem allerersten Kongress ein! Vorsitzender war kein Geringerer als ein Prinz Roland Bonaparte, Mitglied der Französischen Akademie der Wissenschaften. Delegierte reisten aus Frankreich, Italien und den Vereinigten Staaten an – und aus der Schweiz. Welch Farbenpracht! Feuerlilie und Jupiternelke, Rotblättrige Alpenrose und Blauer Lerchensporn, Gelber Alpenmohn und Gol- denes Fingerkraut, Schildblättriger Hahnenfuss und Gegenblättriger Steinbrech, Frühlings-Adonis und Männertreu – am steil abfallenden Gebirgskamm gedeihen auf über 2000 Meter über Meer rund tausend alpine Pfl anzenarten. Natürlich auch das Edelweiss, zahlreich vertreten mit Sorten aus China, Japan, dem Himalaja, Sibirien – und der Schweiz. Ja, in der Rambertia sind nicht nur Pfl anzen aus dem Alpenraum anzutreffen, sondern nahezu aus allen Berggebieten der Welt. Diese «Exoten» stammen aus verschiedenen europäischen Ländern, Amerika, Asien – vor allem Nepal – und nehmen ein Viertel der Fläche ein. Die restlichen drei Viertel des Alpengartens sind natürliches Reservat für die «Einheimischen»: Das Massiv von Rochersde-Naye ist Heimat von rund 600 Pfl anzenarten. Zahlreiche von ihnen sind gefährdet, in der Rambertia geniessen sie Schutz. Zu Fuss hoch, per Bahn runter: Rochers-de-Naye, hoch über Montreux und Lac Léman. UNTERWEGS Rochers-de-Naye Kalkliebende Pfl anzen treffen ideale Bedingungen an: «La Rambertia» liegt auf kargem Boden, die Humusschicht ist dünn, kalkreich und durchlässig. Für Gewächse, die saure Böden oder Kieselböden benötigen, waren indes Torf und Quarzsand herbeizuschaffen – eine schiere Knochenarbeit. Die Rambertia zählt zu den höchstgelegenen Alpengärten Europas. Pfl anzen in einer so grossen Höhe zum Wachstum zu bringen, ist eine ständige Herausforderung. Die Temperaturen fallen bis auf minus 35 Grad und in manchen Jahren gibt es keinen Monat, in dem es nicht schneit. So galt es denn, gewisse Pfl anzen stufenweise zu akklimatisieren. Etliche wurden, zum Beispiel, ein bis zwei Jahre in einer «Aussenstation» auf 1600 Metern gehegt und gepfl egt und waren selbst nach der Umsiedlung in den Alpengarten darauf angewiesen, sorgfältig an die Höhe gewöhnt zu werden. Der Alpengarten «La Rambertia» ist in wenigen Fussminuten von der Zahnradbahn-Bergstation auf den Rochers-de-Naye zu erreichen. Er ist offen von Mitte Juni bis Mitte September, das Bahnbillett gilt als Eintritt. Die Wege im Garten sind steil, jedoch gut ausgebaut und gesichert. Die Frühlingsfl ora ist Anfang Juli zu bewundern, die Hauptblütezeit dauert von Mitte Juli bis Ende August. ES. � Unser Wandertipp Von Caux zu den Rochers-de-Naye Start: Caux (1050 m), Zwischenstation der Zahnradbahn Montreux – Rochersde-Naye. Ziel: Rochers-de-Naye (2042 m). Route: Caux (1050 m), Hauts de Caux (1254 m), Les Dentaux (1714 m), Sautodoz (1832 m), Rochersde-Naye (2042 m). Dauer: 3 Std. Länge: 6.8 km Höhenmeter: Zirka 1000 hm bergauf. Weg: Durchgehend ausgeschildert und grossenteils durch den Wald. Am Anfang Hartbelag, später angenehme Fusswege. Im letzten Drittel teilweise steinig und ausgesetzt. Anforderungen: Anspruchsvoll, T3. Einkehrmöglichkeiten: Restaurants in Caux und Rochers-de-Naye. Wanderkarten: Swisstopo 1: 50 000, 262 T (Rochers de Naye) oder Hallwag Kümmerly + Frey 1: 60 000, 16, (Gruyère). Zusatz-Tipp: Im Murmeltierparadies nahe der Bergstation Rochers-de-Naye sind 14 Murmeltierarten aus Europa, Asien und Amerika zu beobachten. NATURFREUND 3/2012 11
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