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Magazin Naturfreund - Naturfreunde Schweiz

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Bohrmaschine, die 142 m lang ist und einen<br />

Durchmesser von 9,56 m aufweist. Täglich<br />

kommt sie um 10 bis 20 m voran, am Ende<br />

wird sie einen Hauptstollen von 5,6 km ausgebrochen<br />

haben.<br />

Emosson, 250 Arbeiter stehen hier im Einsatz,<br />

man sieht sie auf der Baustelle, in der<br />

Beiz neben der Staumauer, man trifft sie<br />

unten in Le Châtelard, in der Eisenbahn, in<br />

der Arbeitersiedlung, man begegnet ihnen<br />

in Finhaut, nach dem Feierabend, auf der<br />

Dorfstrasse. Es sind Leute, die zupacken,<br />

die gebraucht werden, die allesamt auf ein<br />

gemeinsames Ziel hin arbeiten, an einer gewaltigen<br />

Sache; das hat etwas Zupackendes<br />

an sich, Pioniergeist schwingt mit, und die-<br />

ses Pionierhafte liegt in der Luft, man<br />

atmet es ein – und damit auch einen Teil<br />

der Faszination.<br />

Emosson, und da ist so viel Geschichte. Wer<br />

in diesen Wochen nach Emosson reist, wird,<br />

ziemlich einmalig, etwas davon in Natura zu<br />

sehen bekommen: infolge der Bauarbeiten<br />

nämlich ist der Lac d’Emosson mit seiner<br />

180-Meter-Mauer zurzeit praktisch leer. Und<br />

in dieser tiefen, um die 4 km langen Wanne<br />

ist nun die alte, die allererste Staumauer dieser<br />

Emosson-Welt wieder zum Vorschein gekommen<br />

(im Vergleich zur heutigen Mauer<br />

wirkt sie wie ein Mäuerchen). Jene Barberine-Mauer<br />

aus dem Jahre 1925 war 79 m<br />

hoch, die SBB hatten sie erbauen lassen (die<br />

UNTERWEGS<br />

Emosson<br />

Keine steigt steiler hoch:<br />

Standseilbahn ab<br />

Le Châtelard VS zum<br />

Wasserschloss.<br />

SBB waren damals dran, ihre Dampfl oks<br />

durch Stromloks zu ersetzen), und es war in<br />

eben diesem Zusammenhang und ebenfalls<br />

im Auftrag der SBB, dass die Firma von Roll<br />

vorgängig, im 1919, die Standseilbahn ab<br />

Le Châtelard (an der Bahnlinie Martigny-<br />

Chamonix) hinauf zum Wasserschloss, dem<br />

Chateau-d’eau (auf 1800 m) hatten erbauen<br />

lassen. Und dass es heute, im 2012, diese<br />

Standseilbahn noch (oder wieder) gibt, das<br />

ist im Wesentlichen das Verdienst eines<br />

Enthusiasten, es ist dies der 1936 in Vevey<br />

geborene Bernard Philippin. Wer unten in<br />

Le Châtelard, gleich hinter dem Kraftwerksgebäude,<br />

ein Billet für die Fahrt hinauf zum<br />

Chateau-d’eau ersteht, hat gute Chancen,<br />

diesem Mann persönlich zu begegnen. Denn<br />

NATURFREUND 3/2012 17

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