13.07.2015 Aufrufe

Wilhelma magazin 2/2012

Wilhelma magazin 2/2012

Wilhelma magazin 2/2012

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

zummitnehmen!ausgabe 2 · sommer <strong>2012</strong><strong>magazin</strong>handaufzuchten in der wilhelmaFläschchen imZweistundentaktder klippschlieferKletterkünstlermit Sonnenbrillegrevyzebras in nordkeniaDie Letztenihrer Art


TierischleckererEisgenuss!HIER WIRD‘SAFFENSTARK!


pinnwandBilder aus dem „Paradies“Auf dieser Seite stellen wir jeweils Werke von Besuchern vor – ob Schnappschuss, Zeichnung, Malerei oderText. Dieses schöne Aquarell vom Magnolienhain und dem historischen Gewächshaus im Hintergrund stammtvon Marianne Jacob-Dipper (82 J.) aus Burghausen. Sie war als Tochter des Hausarztes des früheren <strong>Wilhelma</strong>-Direktors Albert Schöchle schon als Kind oft im „Paradies“, wie sie die <strong>Wilhelma</strong> nennt, zu Gast.AnzeigeSparkassen-FinanzgruppeVersicherungsschutz hoch 3mit Hausrat, Glas, Haftpflicht.SV PrivatSchutz Haushalt.Wir beraten Sie gern. Sie finden uns in nahezu jederGemeinde in unseren SV Geschäftsstellen und bei unserenPartnern in allen Sparkassen.3


inhalt18Trügerischer ScheinEr wirkt wie eine hübsche Mischung ausimposantem Weinstock und harmloserRiesenbohne. Doch Vorsicht: Der Korallenstrauchist hochgiftig. Wofür seine Inhaltsstoffedennoch gut sind, lesen Sie aufSeite 18.20Orte der BesinnlichkeitVon der Damaszenerhalle über den MaurischenGarten bis hin zu den Subtropenterrassen:In vielen Gartenanlagen der <strong>Wilhelma</strong>fließt, rauscht und plätschert das kühleNass. Und das nicht von ungefähr, wie Sieab Seite 20 erfahren.8Von Ersatzeltern undFlaschenkindernDas Jungtieraufzuchthaus mit den Gorillababyszieht viele Besucher magischan. Ebenso können aber Giraffen, Ameisenbärenund andere Tiere im Notfall zuFlaschenkindern werden. Sie alle aufzupäppelnbedeutet aber nicht nur „süße“Momente, sondern oft auch Nachtschichten.Mehr dazu ab Seite 8.26HoffnungsschimmerMit dem Bestand der Grevyzebras ging esin den letzten Jahren rapide bergab. Wassich das Europäische Erhaltungszuchtprogrammeinfallen lässt, um der bedrohtenTierart in Nordkenia zu helfen, lesen Sieauf Seite 26.4


editorialLiebeBesucherinnenund Besucherder <strong>Wilhelma</strong>,titelthema8 Das Fläschchen im ZweistundentaktHandaufzuchten in der <strong>Wilhelma</strong>13 Von Milchleistungsprüfung und FutterverteilungHandaufzuchten als Normalfallwilhelma live17 Kletterkünstler mit SonnenbrilleDer Klippschliefer18 Symbol für Mut und StärkeDer Korallenstrauch20 Von Bassins, Kaskaden und kunstvollen BrunnenWasserspiele in der <strong>Wilhelma</strong>22 „Mit Freundlichkeit kommt man am weitesten“Parkwächter Kurt Barthmes23 Eine neue Spielwiese für die ElefantenUmbau der Außenanlagenatur im fokus26 Die Letzten ihrer ArtGrevyzebras in Nordkeniarubriken3 Pinnwand5 Editorial6 Panorama14 Kinder<strong>magazin</strong>28 Freunde und Förderer30 <strong>Wilhelma</strong> entdecken30 Impressum<strong>magazin</strong>nur die Weisesten und die Dümmsten könnensich nicht ändern, sagte Konfuzius. Undda wir in der <strong>Wilhelma</strong> uns weder zu deneinen noch zu den anderen zählen, können,wollen und müssen wir Dinge ändern. Vorausgesetzt,dies bewirkt Verbesserungen undist finanzierbar. Für manche Veränderungenreichen kleine, andereerfordern große Schritte,wie die rund 1,1 Mio.Euro teure Runderneuerungdes Elefantengeheges,die Pama und Zellanun genießen. Ziel bleibtaber, eine ganz neue Elefantenanlagezu bauen,die eine artgemäße Herdenhaltungund Nachzuchterlaubt. DrückenSie uns die Daumen, dass wir diesen Traumbald realisieren können! Wie unsere neueAnlage für Afrikanische Menschenaffen: Siesoll nun bis Jahresende bezugsfertig sein undAnfang 2013 eingeweiht werden. Allein mitihren Abmessungen wird sie neue Maßstäbesetzen. Eine vergleichsweise überschaubareÄnderung ist der Umbau der benachbartenEigenheime von Grevyzebras und Erdmännchen,die wir naturnäher gestalten wollen.Aber auch die vielen „kleinen“ Verbesserungsmöglichkeiten,die unsere Mitarbeiterstets im Auge behalten, sind uns wichtig -- obzusätzliche Beschäftigungsangebote für dieTiere oder neue botanische Ausstellungenwie aktuell die australische Landschaft imSchaugewächshaus.Doch welche Änderung auch ansteht: Inder <strong>Wilhelma</strong> ist sie meist mit der Herausforderungverbunden, Altes und Neues, Denkmalgeschütztesund Modernes in Einklangzu bringen. Oder um mit einem anderenZitat, diesmal von Theodor Fontane, zu enden:„Alles Alte, soweit es den Anspruch daraufverdient hat, sollen wir lieben; aber fürdas Neue sollen wir leben.“IhrProf. Dr. Dieter Jauch,Direktor der <strong>Wilhelma</strong>5


panoramakleinesfaultierDie Zweifingerfaultiere der <strong>Wilhelma</strong> sind alles andere als faul: Seit ihrem ersten Rendezvous2004 schenkt das Zuchtpaar Marlies und Mike dem zoologisch-botanischen Garten jedes Jahrzuverlässig ein kleines Faultierchen. Ihr achter Nachwuchs kam am 14. Mai <strong>2012</strong> direkt vor denAugen einiger begeisterter Besucher zur Welt.Natur findet StadtWie jedes Jahr in der Sommersaison hat beim Schaubauernhof dasNatur-Info-Center der Umweltakademie Baden-Württemberg seinePforten für Besucher geöffnet. Mit der neuen Ausstellung „Naturfindet Stadt“ lädt die Akademie diesmal auf eine spannende„Urban Safari“ durch die Artenvielfalt unserer Städte ein. Dabeierfahren die Gäste, welche Tiere den Lebensraum „Stadt“ bereitsganz selbstverständlich mit uns Menschen teilen – oder „undercover“mit uns leben, ohne dass wir davon wissen. Die zusätzlichenAktionswochenenden sind ab Ende Juni vor allem Siebenschläfern,Fledermäusen, Amphibien, Igeln, Eulen, Bienen undVögeln gewidmet.www.umweltakademie.baden-wuerttemberg.deLehrreiche „Wilde Wochenenden“Dank der neuen Reihe „Wilde Wochenenden“ können jetzt nichtnur Schulklassen, sondern alle großen und kleinen Besucher vonden lehrreichen wie unterhaltsamen Angeboten der <strong>Wilhelma</strong>schuleprofitieren – ob von Thementagen, Lesungen oder Kurzvorträgenrund um Tiere, Pflanzen und Naturschutz. Ort des Geschehens istdas <strong>Wilhelma</strong>schulgebäude unterhalb der Geiervoliere, die Teilnahmeist kostenlos. Wer möchte, kann aber gerne etwas spenden:Das Geld kommt den Berggorillas oder anderen Schutzprojektenzugute. Auch spannende Sommerferienprogramme, wie etwaeine Nacht im Zoo oder das Basteln von Beschäftigungsspielzeugfür Tiere, bietet die <strong>Wilhelma</strong>schule wieder an. Anmeldungen dafürsind ab Mitte Juni möglich, solange der Vorrat an Plätzen reicht.www.wilhelma.de/wilhelmaschule6


panoramaSommerbotenDer Flug der PalmenViele Menschen fliegen extra in den Süden, um unter Palmen zu liegen; in der<strong>Wilhelma</strong> ist es umgekehrt: Hier fliegen einmal pro Jahr die Palmen! Und zwarper Kran zu ihrer Sommerresidenz auf den Subtropenterrassen. Denn mit rundeiner halben Tonne Gewicht pro Pflanze und Kübel sind sie zu schwer, um siemit reiner Manneskraft auf ihre Plätze in exklusiver Halbhöhenlage zu hieven.wilhelmaNEULINGEDie Vikunja-Zucht der <strong>Wilhelma</strong> floriert: Nurein halbes Jahr nach der Geburt des HengstesCasimir brachte im März <strong>2012</strong> die StuteXenia einen weiteren männlichen Vertreterdieser schönen südamerikanischen Kleinkamel-Artzur Welt. Die Tierpfleger nanntenihn Cheppo, auch sein Name beginnt alsomit dem gleichen Buchstaben wie der vonPapa Casper. Und voraussichtlich imHerbst wird es bereits weiteren Nachwuchsgeben: Denn auch die beiden anderen Stutender Herde, Lima und Casimirs MutterLara, sind offenbar guter Hoffnung.Eigentlich sollten die beiden 2011 in Stuttgartgeborenen Gänsegeier schon in Bulgariensein, wo auf sie ein wildes Leben inden Bergen des Balkans wartet. So zumindestwar es geplant, und so wurde es letztesJahr verkündet. Doch Wintereinbruchund Schneemassen hatten die Reise vereitelt:Buli und Gari, wie die Pfleger sie tauften,sind daher noch in der <strong>Wilhelma</strong> – undhaben jetzt zwei Geschwister bekommen:Rila und Pirin. Somit können im Herbst,beim zweiten Anlauf, nun vier Junggeier aufden Balkan reisen.Bei den Europäischen Mufflons, in der Jägersprachekurz „Muffel“ genannt, wurden dreiniedliche Lämmer geboren. Zu sehen sindder Nachwuchs, die drei Mutterschafe undein Widder auf dem Schaubauernhof, derseit der Eröffnung zur IGA 1993 seltene, alteHaustierarten ebenso wie verwandte Wildformenzeigt. Auch das Mufflon als mutmaßlicherVorfahr des Hausschafs durfte somitnicht fehlen. Allerdings ist sich die Fachweltuneinig, ob es nicht doch umgekehrt unddas Mufflon der verwilderte Nachfahr eineralten Hausschafrasse ist ...Die <strong>Wilhelma</strong> in Zahlen6.000... Quadratmeter Fläche besitzen die Schaugewächshäuser der <strong>Wilhelma</strong>,die Anzuchthäuser hinter den Kulissen nochmals 5.550 Quadratmeter.Jede Menge Raum also für die Gärtner, um Tausende von Pflanzen in aufwendigerHandarbeit zu kultivieren, zu hegen, zu pflegen und die Häusermit den jeweils blühenden Vertretern ansprechend zu dekorieren.7


titelthemaHandaufzuchten in der <strong>Wilhelma</strong>Das Fläschchen imZweistundentaktBeim Thema „Handaufzucht“ denken viele an Tierpfleger mit kleinen Menschenaffenauf dem Arm, mit oder ohne Fläschchen, aber auf jeden Fall „sooo süß“. Dahinter verbirgtsich aber viel mehr: Handaufzuchten sind meist ungeplante Notfälle, mit viel Arbeitund oft mit Nachtschichten verbunden. Wichtig ist, dass das Tier am Ende nicht denMenschen als Partner oder Rivalen sieht, sondern mit Artgenossen leben kann.Tiere im Zoo sollen möglichst ihr komplettes Verhaltensspektrumausleben können. Dazu gehören nichtnur Paarung und Geburt, sondern auch die Aufzuchtder Jungen. So weit die Idealvorstellung. Leider klapptdas nicht immer – sei es, weil die Mutter keine Milch hat odergar stirbt, sei es, weil sie noch unerfahren ist und ihren Nachwuchsnicht annimmt oder das Gefühl hat, etwas stimme nichtmit dem Jungtier, und sich deswegen nicht darum kümmernmag. In diesen Fällen gibt es zwei Möglichkeiten: Man lässt derNatur ihren Lauf (dafür kann es gute Gründe geben, auchwenn es den Tod des Jungtiers bedeutet), oder das Kleine wirdvon Tierpflegern aufgezogen.Die Ersatzmütter und -väter in der <strong>Wilhelma</strong> haben im Laufder Jahrzehnte viel Erfahrung gesammelt mit der Aufzuchtunterschiedlichster Arten. Aber längst nicht jedes Jungtier,das an der Flasche hängt, ist dankbar für den Service. Einkleiner Seelöwe etwa, dessen Mutter einige Wochen nach derGeburt starb, wehrte sich mit Zähnchen und Gebrüll heftiggegen das Überlebensprogramm. Kein Vergleich zu einemniedlichen Eselfohlen, das begeistert zum Fläschchen eilt undmit dem Flaschenhalter schmust, oder einem jungen Papagei,der jede Fütterung gierig erwartet. Wie auch immer der einzelneSchützling reagiert: Das sogenannte Kindchenschemaschlägt bei nahezu allen Menschen gleichermaßen zu. Eigentlichsoll damit sichergestellt sein, dass Eltern für den eigenenNachwuchs alles tun. Dieses biologische Programm wirkt aberweit über die Artgrenzen hinaus: Wir finden alle Jungtiereniedlich, die uns mit großen Augen anschauen.Hoch die Flasche: Giraffenkinder wachsen menschlichen Ersatzelternvom ersten Tag an über den Kopf.Magische Anziehungskraft Das Jungtieraufzuchthaus mitdem Kindergarten für verwaiste Gorillas aus dem EuropäischenErhaltungszuchtprogramm (EEP) zählt zu den größten Anziehungspunktenin der <strong>Wilhelma</strong>. Trotz der Begeisterung für einenkleinen Affen auf dem Arm eines Tierpflegers sollte manaber nie vergessen, dass dahinter immer ein Familiendramasteht: Entweder ist die Mutter krank oder tot, oder sie hat dasKind nicht angenommen, weil sie zu unerfahren ist. Einen sol-8


titelthemaSie will ja nur spielen: Die kleine Schneeleopardin muss lernen, dass menschlicheHaut nicht alles aushält.9


titelthema„Trotz der durchausschönen Momente wäre esuns am liebsten, wenn alleJungtiere von ihren Elternaufgezogen würden. Daraufarbeiten wir hin.“chen Unglückswurm dann zu einem Jungaffen heranzuziehen,der gut in eine Affenfamilie integriert werden kann, verlangtvon den Ersatzmüttern und -vätern nicht nur viele Schichtenrund um die Uhr (anfangs), sondern manchmal über Jahrehinweg Tag für Tag die richtige Mischung aus pflegerischer Zuwendung,Erziehung, Kontakt zu Artgenossen und notwendigerDistanz zum Menschen (siehe auch Kasten Seite 11).Riesenbabys Apropos „Distanz“. Diese kann, rein physischbetrachtet, für Ersatzeltern auch zu einer echten Hürde werden.Denn eigentlich sind Tierkinder ja klein, und so denktman bei einem Flaschenkind zunächst nicht an Größenprobleme.Muss man aber – zumindest wenn es sich bei dem verwaistenTierkind um eine Giraffe handelt. Diese ist bei derGeburt schon gut 1,80 Meter hoch und pflegt ihre zehn LiterMilch pro Tag im Stehen zu trinken. Steht dann kein Pflegermit Gardemaß zur Verfügung, kann es sein, dass jemand aufdie Leiter steigen muss, um alle drei Stunden das Fläschchenmit der guten Kuhmilch zu reichen.„Schüsselkinder“: Nachdem Papa Schwarzstorch dieersten Eier – warum auch immer – aus dem Nest insWasserbecken getragen hatte, retteten die Pflegerdie Eier, und man beschloss, sie sicherheitshalber inden Brutapparat zu legen. Zwei Küken schlüpften undkamen in die Handaufzucht.10


titelthema30 Jahre JungtieraufzuchthausÜber 60 junge Gorillas, 22 Orang-Utans, zwölf Bonobos und vier Schimpansen habennach schwierigem Start einen Platz im europäischen Affenkindergarten der <strong>Wilhelma</strong>gefunden – eine stolze Bilanz für das vor 30 Jahren eröffnete Jungtieraufzuchthaus. ZurZeit bemüht sich das Pflegerteam um vier junge Gorillas: Tebogo und Vana aus Wuppertalsowie Tano aus Prag und Okanda aus Twycross. Diese vier werden wohl die Letztensein, die zur Kontaktaufnahme mit den großen Artgenossen ins Menschenaffenhausgetragen werden müssen. Denn in der neuen Anlage für Afrikanische Menschenaffenwerden künftige Handaufzuchten stets direkten Sicht-, Hör- und Riechkontakt zur Gorillafamiliehaben.Schwierig sind aber vor allem Handaufzuchten, bei denendie Giraffenkuh einfach nur keine Milch hat. Denn in solcheinem Fall hat das Kalb eine feste Vorstellung davon, wie seineMutter auszusehen hat. Was folgt, ist ein längerer Lernprozess,der durch Hunger beschleunigt wird. Am Ende steht die Erkenntnis:Milch kann sehr wohl auch von kurzhalsigen, kurzbeinigen,ungefleckten Zweibeinern kommen, die dafür zumDank nicht auch noch getreten werden möchten.Ein Fläschchen für alle Fälle Statt langer Beine können beieiner Handaufzucht mitunter aber auch ganz andere KörperteileProbleme bereiten – etwa bei den Ameisenbären. DerenHaltung und Zucht hat in der <strong>Wilhelma</strong> eine lange Tradition.Aber es gab auch immer mal Rückschläge, etwa wenn Mütterden Nachwuchs nicht die üblichen sechs bis acht Monate säugenoder herumtragen wollten. In einem solchen Fall bestehtdie Herausforderung für Ersatzmutter und Ameisenbärchendarin, dessen lange Zunge in den Griff zu kriegen: Zwar ist sieein sehr nützliches Instrument, um Ameisen- und Termitenbautenleer zu lecken, aber beim Saugen aus einem Milchfläschchenist sie permanent im Weg. Sie elegant zur Seite zulegen, das will erst mal gelernt sein – aber ein knurrenderMagen ist auch hier ein guter Lehrmeister! Legendär war unserkleiner Ernst-Einar, der es als Kolumnen-Ameisenbär inder Sonntagsausgabe der Stuttgarter Zeitung 2004 über dieStadtgrenzen hinaus zu gewissem Ruhm gebracht hat.Gefiederte Notfälle Auch Vögel sind mitunter auf menschlicheErsatzeltern angewiesen. So lebt ein Großteil der rund 200Vogelarten der <strong>Wilhelma</strong> in Gemeinschaftsanlagen mit anderenArten aus dem gleichen Verbreitungsgebiet zusammen –das erhöht den Erlebniswert für die Besucher und bietet denVögeln selbst zusätzliche Anreize. Zu Problemen kann es aberkommen, sobald ein Vogelpaar an Familiengründung denkt.Ein Ameisenbär als Pflegling:noch Flaschenkind mit vielCharme – aber auch schon mitsehr kräftigen Krallen.Lange Beine, stechender Blick: ein jungerAustralischer Triel in der Handaufzucht.11


titelthemaWas tun, wenn zum Beispiel die Gelbbürzelstärlinge ein unverhohlenesInteresse am Gelege der Helmhokkos eine Etagetiefer zeigen? Oder die Rosakakadus ihren Spaß daran haben,die Eier der Australischen Triele durch den Sand zu rollen,trotz lautstarker Proteste der Eltern? In solchen Situationenist rasches Handeln gefragt: Die Eier landen im Brutapparat.Wenn die Jungvögel dort geschlüpft sind, gilt es auch bei ihnen,Fehlprägungen auf die menschlichen Ersatzeltern zuvermeiden. Schon ein Spiegel neben dem Nest oder die Gesellschafteines Hühnerkükens können dazu beitragen, dassaus den gefiederten Handaufzuchten später vollwertige Volierenbewohnerund gute Vogeleltern werden.Morgenspaziergang mit Irbis Die Frühaufsteher unter denStammbesuchern werden sich vielleicht noch an das Jahr 2002erinnern: Damals streifte morgens ein seltsames Paar durchdie <strong>Wilhelma</strong> – ein junger Tierarzt in Begleitung einer kleinen,gefleckten Katze, die mutig hinter Büsche schlich, aufBäume kletterte, Gartenschläuche erlegte, sehnsüchtig denSpatzen hinterherschaute und auf Zuruf brav zu ihrem Ziehvaterzurückkehrte.Die kleine Schneeleopardin Meo war bereits neun Wochenlang von ihrer Mutter aufgezogen worden, als diese an einerBlutvergiftung starb. Martin Straube, damals Assistent des<strong>Wilhelma</strong>-Tierarztes, übernahm die Mutterrolle und päppeltedie anfangs widerspenstige Kratzbürste mit Welpenmilch undHühnchen zu einer kräftigen jungen Katze auf. RegelmäßigeSpaziergänge zum Gehege des Vaters sorgten dafür, dass Meoden Kontakt zu Artgenossen nicht verlor. Bereits mit siebenMonaten war die Kleine so selbstständig, dass sie nicht mehrauf den Ziehvater hören mochte. Daher zog sie um ins Gehegeneben ihrem Vater und konnte sich dort nun ganztägigkorrekte Katzenmanieren abschauen. Als erwachsene KatzeAuch Pferdemütter sind nicht immer perfekt: Deshalbmusste dieses Przewalski-Fohlen vor einigen Jahren mitder Flasche großgezogen werden (o.). Längst ist Meokein kleines Kätzchen mehr: Seit Sommer 2002 lebt dieSchneeleopardin in Australien (u.).hat Meo einen passenden Partner auf der anderen Seite derErdkugel gefunden: Sie lebt heute im Zoo von Melbourne.Trotz der bei solchen Fällen entstehenden niedlichen Bilderund durchaus schönen Momente wäre es uns am liebsten,wenn alle Jungtiere von ihren Eltern aufgezogen würden. Aufdieses Ziel arbeiten wir hin – nur ist die Welt auch in der <strong>Wilhelma</strong>nicht perfekt und frei von Unglücksfällen. Für dieseaber ist unser erfahrenes Pflegerteam zum Glück stets gut gerüstet.Isabel Koch und Dr. Günther Schleussner12


titelthemaHandaufzuchten als NormalfallVon Milchleistungsprüfung undgerechter FutterverteilungNicht alle Handaufzuchten sind einem Notfall geschuldet. Es gibt in der <strong>Wilhelma</strong> zweiBeispiele, bei denen die Handaufzucht die Regel und durchaus beabsichtigt ist.Die Milch macht’sKühe machen bekanntlich Mühe und werden nicht zum Spaß,sondern als Nutztiere gehalten: Je nach beabsichtigter Nutzunggibt es dafür fleisch- oder milchbetonte Rinderrassen. Aberauch die Haltungsform ist wichtig. Ziel der sogenannten Mutterkuhhaltung– auf dem Schaubauernhof der <strong>Wilhelma</strong> dargestelltam Beispiel der kleinen Hinterwälder Herde – sind wüchsigeJungtiere für die Fleischproduktion. Das funktioniert ambesten, wenn die Kälber bei ihren Müttern heranwachsen undderen Milch zur freien Verfügung haben. Auch in der Milchviehhaltungist zunächst einmal ein gesundes Kalb das Ziel – keineKuh gibt Milch, um ihrem Bauern einen Gefallen zu tun! Um andie Milch zu gelangen sowie deren Menge und Inhaltsstoffe zubestimmen, ist es notwendig, das Kalb schon bald nach der Geburtvon seiner Mutter zu trennen. Handaufzuchten sind beiMilchkühen deshalb die Regel – so auch bei unseren Limpurgern.Der Aufwand lohnt sich: Alljährlich finden sich eine oderzwei <strong>Wilhelma</strong>-Kühe unter den „Top Ten“ der leistungsgeprüftenVertreterinnen ihrer Rasse. Sie tragen dazu bei, dass das vomAussterben bedrohte Limpurger Rind bei den Bauern im Ländlenicht ganz in Vergessenheit gerät. Ein kleiner Trost: In der Nuckelflascheder Limpurger Kälber auf dem Schaubauernhofschwappt die Originalmilch ihrer Mütter, kein künstlich hergestellterMilchaustauscher.Mobile „Milch-Bar“: Muttermilch schmeckt denLimpurger Kälbern auch aus der Nuckelflasche.Crashkurs im Heringe-SchluckenUnsere Brillenpinguine fühlen sich nur in Anwesenheit vieler Artgenossenwohl, sind dabei aber individuelle Charaktere, deren Futterbedarf von Fall zuFall stark schwankt. Mausern, brüten oder Jungtiere aufzuziehen kostet mehrEnergie als schwarz-weiß herumzustehen. Je nachdem braucht ein Brillenpinguinacht bis zehn oder nur einen bis zwei Heringe pro Tag. Kippte mandie gesamte Tagesration für unsere etwa 40 Pinguine einfach ins Wasser,würden notorische Nichtbrüter bald aus allen Nähten platzen, während einzurückhaltender Familienvater zu wenig abbekommen könnte. Um das zuverhindern, muss jeder Pinguin lernen, seine Fischportion direkt aus derHand des Pflegers entgegenzunehmen. Das funktioniert am besten im Teenageralter.Mit etwa sechs Wochen werden die plüschigen Wonneproppen ausder Nisthöhle genommen und lernen in kleinen Gruppen, wie man sich –ohne zu trödeln oder zu drängeln – einzelne Heringe reichen lässt. Je nachTalent ist die neue Frackträgergeneration so in wenigen Tagen bis mehrerenWochen bereit für die Rückkehr auf die Anlage oder die Abreise in einen anderenZoo.Geduldige Lehrmeister: Die <strong>Wilhelma</strong>-Tierpfleger haben schonvielen jungen Brillenpinguinen „Tischmanieren“ beigebracht.13


kinder<strong>magazin</strong>Tierisch bewegtIst euch schon mal aufgefallen, wie unterschiedlich sichTiere bewegen? Sie springen, schwimmen oder schlängeln,fliegen oder krabbeln, rennen oder trotten. JedeTierart hat eine für sie ideale Methode entwickelt, vorwärtszukommen– abhängig von ihrer Umgebung und ihremKörperbau. Doch für alle Tiere ist Bewegung überlebenswichtig:Schließlich müssen sie Futter suchen, einen Partner finden,vor Angreifern fliehen oder selbst angreifen. Dabei müssensich einige mehr anstrengen, andere sind scheinbar fauler:Koalabären zum Beispiel verschlafen den Großteil ihres Lebens.Einerseits müssen sie nicht lange nach ihrer Nahrung,den Eukalyptusblättern, suchen, denn die wachsen genau vorihrer Nase. Andererseits sparen sie so wichtige Energie, die siezum Verdauen der nährstoffarmen Blätter benötigen. Löwendagegen müssen auch mal große Strecken zurücklegen, umBeute zu finden, und schnell sprinten, um sie zu erlegen.Nachmachen erlaubtAuch wir Menschen gehen, schwimmen, hüpfen und klettern –allerdings selten so gut wie die Tiere. Unser Vorteil: Weil wiruns auf zwei Beinen fortbewegen, haben wir die Hände frei –etwa zum Arbeiten oder Essen. Außerdem haben wir so einenbesseren Überblick und erkennen Gefahren rechtzeitig. Früherhaben sich die Menschen aber viel mehr bewegt als heute,denn sie mussten körperlich schwerer arbeiten – ob auf derJagd, beim Haus- oder Ackerbau. Inzwischen kaufen die meistenvon uns das Essen im Supermarkt, sitzen am Schreibtischund fahren Auto. Um trotzdem Bewegung zu kriegen, treibenviele Leute jedoch Sport, sie gehen joggen oder schwimmen.Manche Menschen erklimmen sogar Berge, tauchen im Meeroder springen mit einem Fallschirm ab. Denn obwohl wir nieso sicher klettern werden wie Gämsen, so elegant tauchen könnenwie Pinguine oder gar fliegen wie die Vögel, so macht esuns oft Spaß, uns wie sie zu bewegen.Entengang und KängurusprungUnd wie kommt ihr am liebsten vom Fleck? Hüpfendwie ein Floh, hoppelnd wie ein Hase, auf allenVieren wie ein Bär? Testen könnt ihr das auch anden neun Turnstationen der <strong>Wilhelma</strong>, wo ihr dieBewegungen verschiedener Tiere nachahmenkönnt: Beim Kängurugehege springt ihr wie dieaustralischen Beuteltiere. Bei der Südamerikaanlage,wo der flinke Nandu lebt, müsst ihr ganz schnellrennen. Schafft ihr es außerdem, von Ast zu Ast zuhangeln wie ein Klammeraffe? An jeder Station, ander ihr turnt, könnt ihr Stempel sammeln und amEnde sogar ein Turn-Diplom erwerben. Wie wär’s,wenn ihr zu Hause mit euren Freunden weiter übt?Könnt ihr den Watschelgang der Pinguine nachmachen?Wie lange haltet ihr durch, auf einem Beinzu stehen wie ein Flamingo? Eine Schlange kommtauch ohne Arme und Beine voran – schafft ihr dasauch? Und Raubkatzen sind Meister im Anschleichen.Na, dann zeigt mal, ob ihr euch so geschmeidigbewegen könnt wie ein Tiger!www.kinderturnstiftung-bw.de14


preisrätselSpurensucherAuf weichem Boden, etwa im Matsch oderSchnee, hinterlässt alles, was sich bewegt,Spuren – egal ob Mensch, Tier oder Fahrzeug.Jeder „Fußabdruck“ sieht anders aus.Zeigt doch mal, ob ihr gute Spurensucherseid und die Abdrücke rechts ihren tierischenVerursachern zuordnen könnt. Setztdie Buchstaben der richtigen Antwortenzusammen – fertig ist das Lösungswort.Schreibe das Lösungswort mit deinem Namen,deinem Alter und deiner Adresse aufeine Postkarte und schicke sie an:SIGNUM communication GmbHStichwort „<strong>Wilhelma</strong> <strong>magazin</strong>“Lange Rötterstraße 1168167 Mannheim1 4T) LöweZ) PinguinC) Lama2 5X) PferdA) HundU) Elefant3 6T) HaseR) GiraffeC) KatzeT) PumaZ) EichhörnchenN) ZebraE) NashornB) EnteF) FischG) RabeM) MeerschweinN) PavianUnter allen Spurensuchern verlosen wirfünf <strong>Wilhelma</strong>-Jahreskarten für Kinder undJugendliche. Einsendeschluss ist der 15.August <strong>2012</strong>.Auflösung Preisrätsel aus <strong>Wilhelma</strong> <strong>magazin</strong> 1/<strong>2012</strong>Die Lösung lautete: Schlüssel, Uhr, Brille. Jeweils eine <strong>Wilhelma</strong>-Jahreskartefür Kinder und Jugendliche haben gewonnen: S. Karcher, L. Lesch, R. Murat,B. Freimuth, M. Vogt. Herzlichen Glückwunsch!kinder als tierpaten„Ein toller Vogel!“Die Lieblingstiere von Hannah sind Vögel aller Art. Zu Weihnachtenbekam die Zehnjährige von ihrer Familie die Patenschaftfür den farbenprächtigen Gelbbrustara geschenkt. Seitdembesucht sie ihn regelmäßig in der <strong>Wilhelma</strong>.Hannah ist ein großer Vogelfan. Vorallem in den Sommerferien kommtsie häufig in die <strong>Wilhelma</strong>, wo insgesamtrund 200 Vogelarten leben. Imvergangenen Jahr fiel der Zehnjährigendabei auf den Subtropenterrassender prächtige Ara mit dem goldgelb-türkisfarbenenFederkleid auf,der zu den Papageien gehört und ausSüdamerika stammt. „Als wir an seinemGehege vorbeikamen und ichihn gesehen habe, fand ich ihn gleichganz toll, weil er so stolz wirkt“, erzähltdas Mädchen begeistert. „Ichhabe meiner Oma gesagt, dass ich ihnmir unbedingt als Patentier wünsche.“Dass eine Tierpatenschaft möglich ist,wusste sie, schließlich war sie schon malPatin eines Pinguins.Hannahs Wunsch wurde erfüllt. Undjedes Mal, wenn sie nun „ihren“ Gelbbrustaraauf den Subtropenterrassen besucht,bleibt die Schülerin aus Leonberglange bei ihm stehen. Dann bewundertsie, wie gut ihr Patentier klettern kannund wie geschickt er Nüsse mit seinenKrallen packt, bevor er sie mit seinemkräftigen, schwarzen Schnabel knackt.Hannah mag Vögel – und ganz besonders„ihren“ Gelbbrustara.Im Vergleich zu ihrem Wellensittich Ari,den Hannah zu Hause hegt und pflegt,kommt ihr der Gelbbrustara geradezuriesig vor: Vom Kopf bis zu den Spitzenseiner Schwanzfedern ist er gut 80 Zentimeter– also nicht viel weniger als einenMeter – lang. Auch darüber kann Hannahimmer wieder staunen: „Ich hättenie gedacht, dass Vögel soo groß seinkönnen.“15


Tiere mit seltsamen NamenDie Spanische TänzerinNein, hier hat sich kein Fehler eingeschlichen. Die SpanischeTänzerin ist keine Frau aus Spanien, die gerne tanzt. Es handeltsich vielmehr um eine Meeresschnecke, die sich auf besondereWeise fortbewegt: Bei Gefahr „tänzelt“ sie mit wellenförmigenBewegungen davon – und erinnert dabei an eine Flamenco-Tänzerin.Außerdem ist die Schnecke knallrot und besitzt auffälligeKiemenbüschel, die Korallen ähneln. Ihr Lebensraum sind Korallenriffein tropischen Gewässern wie dem Roten Meer. DieSpanische Tänzerin ist die größte Nacktschnecke: Sie wird bis zueinem halben Meter groß. Weil sie kein eigenes Haus besitzt, verstecktsie sich tagsüber in Höhlen und wird erst nachts aktiv. Inder <strong>Wilhelma</strong> könnt ihr die Spanische Tänzerin leider nicht sehen:Denn sie ernährt sich von kleinen Rifftieren, die man ihrim Aquarium nicht bieten kann.kinder<strong>magazin</strong>Hier seht ihr eine durchs offeneMeer schwimmende SpanischeTänzerin von unten, ihre Kiemenbüschelauf dem Rückensind daher gerade unsichtbar.Rekorde im TierreichFaszinierende BewegungswunderSchwimmen ohne Flossen, fliegen ohne Flügel: Einige Tiere haben spektakuläre Methodenentwickelt, sich fortzubewegen – egal ob in der Luft, im Wasser, am Boden oder unter der Erde.Eine Schlange, die fliegen kann? Ja, die gibt es wirklich. Die Schmuckbaumnatter,die im asiatischen Regenwald lebt, kann mehrere Meterdurch die Luft gleiten, ganz ohne Flügel. Ihr Trick: Sie stößt sich kräftigvon einem Ast ab und schnellt nach vorne. Im Flug spreizt sie ihreRippen, sodass ihr Körper doppelt so breit wird. Der funktioniert dannwie die Tragfläche eines Flugzeugs. So kann sich die Natter im Gleitflugvon einem Baum zum nächsten bewegen – und während des Flugessogar ihre Richtung ändern.Kammmuscheln wiederum klappern im wahrsten Sinne des Wortes,um sich fortzubewegen. Indem sie ihre beiden Schalenhälften ganzschnell auf- und zuklappen, erzeugen sie einen Rückstoß im Wasser.Und der bringt sie wie eine Art Düsenantrieb immer ein kleines Stückvoran.Afrikanische Erdferkel hingegen sind auch ohne Düsenantrieb Meisterim Graben. In einer Turbo-Geschwindigkeit pflügen sie sich durch dieErde. Sie legen bis zu 13 Meter lange Tunnel an, die in große Erdhöhlenmünden. Und sie bauen häufig neue. Ihre starken Klauen sind abernicht nur zum Graben nützlich, mit ihnen können sie auch harte Termitenbautenaufreißen. Die Insekten sind nämlich ihre Lieblingsspeise.Einen ganz besonderen Trick haben Rote Feuerameisen entwickelt: Sieleben im brasilianischen Regenwald, wo es häufig Überschwemmungengibt. Normalerweise würden sie in den Fluten ertrinken. Doch sieüberleben, weil sie ein Rettungsfloß aus ihren eigenen Körpern bauen.Die Ameisen verhaken sich mit ihren Kiefern und Klauen ineinanderund bilden so gemeinsam eine schwimmende Fläche, in die Luftblaseneingeschlossen sind. So können auch die Ameisen, die unter Wassersind, atmen. Und keines der Tiere stirbt.16


wilhelma liveDer KorallenstrauchSymbolfür Mutund StärkeErbsen, Bohnen und Wicken kennt jajeder, aber die Familie der Schmetterlingsblütler(Fabaceae) hat noch zigandere spannende Pflanzen im Angebot.Eine davon ist der imposante Korallenstrauch,den Besucher der <strong>Wilhelma</strong>ab Mitte Mai auf der mittleren Subtropenterrassebestaunen können.18Obwohl vom Wuchs her an einen Weinstockund von der Blüte an eine Riesenbohne erinnernd,ist der bis zu drei Meter große Korallenstrauchweder im Obst- noch im Gemüsegartenzu finden. Seinen Ursprung hat er in Argentinien,Bolivien, Brasilien und Paraguay. Kein Wunder, dass er sich beiuns als Kübelpflanze im Wintergarten und auf den sonnenbeschienenenSubtropenterrassen wohlfühlt. Hier hat er von Aprilbis Oktober seinen großen Auftritt. Zwar wirft er jedes Mal vorseinem „Winterschlaf“ bei maximal acht Grad Celsius alle seineBlätter ab, und sogar seine Zweige trocknen im Winter meist biszum Stamm zurück. Aber keine Panik: Spätestens im Juli zeigensich wieder erste Blüten.Die Dosis macht das Gift An einem Korallenstrauch hat jeder,der ihn ordentlich pflegt, lange Freude – und kann die Pflanzeüber Generationen weitergeben. Doch Erbstück hin oder her:Bei Familien mit Kindern ist Vorsicht geboten. Mit seinen korallenroten,riesigen Blüten und gigantischen Schoten zieht derKorallenstrauch gerade kleine Entdecker magisch zum Forschenund Probieren an. Genau da liegt das Problem. Im Gegensatz zuErbsen oder Bohnen sind alle Pflanzenteile des Korallenstrauchsstark giftig! Die höchste Konzentration des Curare-ähnlichenGiftes findet sich, wie sollte es anders sein, in den Samen.Aber auch beim Korallenstrauch gilt: Die Dosis macht das Gift.In Argentinien zum Beispiel wird die Pflanze in der traditionellenMedizin zur Wundbehandlung eingesetzt. Auch die IndianerstämmeBrasiliens kennen die Vorzüge des Baumes. Sie verwendendie Inhaltsstoffe der Pflanze als natürliches Insektenmittel,Fischgift oder Schlafmittel. In der Rinde und den Wurzeln findensich unter anderem Coumestrol und Genistein, die beide inder konventionellen Medizin Verwendung finden. Indirekt vomKorallenstrauch stammt auch ein neuartiges Antibiotikum namensPhomol. Doch nicht die Pflanze ist für die antibiotische


wilhelma liveWirkung verantwortlich, sondern ein Pilz der Gattung Phomopsis,der in ihrem Stamm lebt – (nur) ein Beispiel für „Wohngemeinschaften“zwischen Pflanze und Pilz, die in der Naturhäufig vorkommen.Mut und Stärke Die auffällige Blütenpracht des Korallenstrauchs,der botanisch Erythrina crista-galli heißt (erythus = rotund crista-galli = Hahnenkamm), wird mit der Legende vonAnahí erklärt. Sie war die Häuptlingstochter aus dem Stammder Guarani, die im Gebiet des heutigen Argentiniens, Boliviens,Brasiliens, Paraguays und Uruguays siedelten. Nachdemihr Vater im Kampf gegen die spanischen Eroberer gefallenwar, übernahm sie seinen Platz. Als mutige Kriegerin und erfolgreicheStrategin fügte sie dem Gegner schwere Verlustezu. Trotzdem gelangte sie eines Tages in die Gefangenschaftder Spanier. Bei einem Fluchtversuch tötete die zierliche Fraueinen ihr überlegenen Wächter. Das konnte in den Augen derSpanier nur durch Hexerei geschehen sein, und so fandAnahí den Tod durch Verbrennung. Doch statt einer Brandstellefanden die Menschen am nächsten Morgen nur Restedes verkohlten Baumes, an den die Häuptlingstochter gefesseltwar. Dieser war über und über bedeckt mit großen, rotenBlüten, den Blüten des Korallenstrauchs. Bis heute gilt diePflanze daher als Symbol für Mut und Stärke. Seit 1942 ist siedie Nationalpflanze Argentiniens.nicole baumann und dr. björn schäferAuf den Spurendes EntdeckersDie original Handzeichnungdes Entdeckers,aufbewahrt in der LinneanSociety of London.Den Korallenstrauch entdeckt hatder Naturwissenschaftler DomingosVandelli in Brasilien. 1755 erhielter vom portugiesischen KönigDom José den Auftrag, in Ajudaden ersten botanischen GartenPortugals zu gründen. Vier Jahrespäter entstand dieser bei der UniversitätCoimbra. Als Direktor des„Königlichen Botanischen Gartensvon Ajuda“ sammelte Vandelliüber 5.000 Pflanzenarten. SeinNachfolger Félix Avelar Brotero ließum 1791 im „Quadrado Central“ imZentrum des Gartens von Coimbraeinen Korallenstrauch pflanzen,den Besucher bis heute dort bewundernkönnen.AnzeigeTypisch BW-Bank Kunden:Kugeln sich vor Freude überso viele umwerfende Extras!Einfach mehr Konto:www.erlebniskonto.deBaden-Württembergische BankDas Girokonto BW extend bietet zahlreiche Extras:Attraktiver Pauschalpreis inklusive Kreditkarten und Sicherheitsleistungen.Vergünstigte Freizeitangebote für Musicals, Tripsdrill, VfB und weitere Partner.Reise-Buchungsservice mit bis zu 6 % Reiserückvergütung.Weitere Informationen erhalten Sie in über 200 BW-Bank Filialen in Baden-Württembergoder im Internet.www.erlebniskonto.de


wilhelma liveWasserspiele in der <strong>Wilhelma</strong>Von Bassins, Kaskadenund kunstvollen BrunnenOb im Maurischen Garten oder auf den Subtropenterrassen: Immer wieder stößt der<strong>Wilhelma</strong>-Besucher auf formschöne Bassins und malerische Brunnen. Nicht ohne Grund,denn in Gartenanlagen wird Wasser seit jeher bewusst eingesetzt.Der „Staffelbrunnen“ an der Freitreppezwischen Seerosenteich und MaurischemGarten mit aufwendig gestaltetenSandstein-Kaskaden.Wasser – die „Seele eines Gartens“,so formulierte es bereits1825 der GartenkünstlerFriedrich Ludwig vonSckell treffend. Denn Wasser belebt alleSinne: Es bewegt und verändert sich,gluckert und rauscht, kühlt, erfrischtund löscht Durst. Seit jeher zieht es denMenschen an: in der Natur in Form vonmurmelnden Quellen, rauschendenWasserfällen oder stillen Weihern – undin Gartenanlagen als künstlich ange-20legte Bassins, plätschernde Brunnen,sprudelnde Fontänen, Kaskaden oderKanäle. Überall stellen Wasserelementeeinen lebendigen, kunstvollen Schmuckdar und bringen menschliches Können,aber auch herrschaftliche Ansprüchezum Ausdruck.„Wasserspiele“ durften daher auch inder historischen <strong>Wilhelma</strong>, die KarlLudwig von Zanth im Auftrag von KönigWilhelm I. symmetrisch anlegte, nichtfehlen. Alleen und Wege, aber auchWasserflächen unterstützen die Symmetrie:von der Damaszenerhalle mit demLangen See und Seelöwenbecken (ehemaligerHalbmondsee) über den MaurischenGarten bis hin zu den Subtropenterrassen.Das Herz der Anlage bildetder Maurische Garten. Hier finden sichan den Stirnseiten des Magnolienhainszwei kreisrunde Bassins mit jeweils einerFontäne – geräuschvolle Blickpunkteund Orte der Besinnlichkeit. Im Zentrumdes Hains liegt der Seerosenteich,


15 Robert Nelson, A Companion for the Festivals and Fasts of the Church of England,with Collects and Prayers for each Solemnity, New Edition, London: Society forPromoting Christian Knowledge 1837, 254.16 Gadamer, Truth and Method, 418.22


wilhelma liveUmbau der AussenanlageEine neue Spielwiesefür die ElefantenSeit der Frühling ins Land zog, warteten die Elefantendamen Pama und Zellaungeduldig auf den ersten Erkundungsgang durch ihre neue Außenanlage. Dann, etwasspäter als geplant, konnten sie ihre neue „Spielwiese“ betreten.Der erste Tag im neu gestalteten Außengehege –für Pama und Zella war er ein toller Tag: Die steinernenFuttertröge fanden sie höchst spannend,die Schubberbäume eine Wonne, das Suhlen imLehm einfach köstlich. So ausgiebig hatten die zwei ihreAnlage lange nicht mehr genossen! Entsprechend erschöpft,völlig schlammverschmiert, aber glücklich standensie am Abend vor dem Tor zu ihrem Schlafquartierund begehrten müde Einlass. Die Veränderungen anihrem Gehege hatten offenbar ihre volle Zustimmunggefunden ...Als die Anlage 1968 fertiggestellt wurde, war sie einklassisches Beispiel für die damalige Elefantenhaltung:Die Tiere wurden dem Besucher nur durch einen Grabengetrennt präsentiert. Doch während junge Elefantenden Sturz in einen solchen Graben meist gut überstehen,Die Umgestaltung kann er für alte Tiere der sehr Aussenanlagegefährlich sein, wieschon der erste Grabensturz der 62-jährigen ElefantenkuhVilja 2008 zeigte. Das für die <strong>Wilhelma</strong> zuständigeMinisterium für Finanzen und Wirtschaft stellte daherGeld für einen Umbau zur Verfügung. Die Voraussetzung:Die benachbarten Panzernashörner sollten dieGut zu Elefantenfüßen und-haut: Das runderneuerte Gehegevon Pama und Zella besitztunter anderem Sandboden, achtneue Schubberbäume und eineLehmsuhle.23


wilhelma liveAnlage erben, wenn die Elefanten in ein ganz neues Gehegeeinziehen. Entstehen kann dieses aber erst, wennder unter dem geplanten Standort verlaufende Rosensteintunnelfertig ist – oder gar nicht gebaut wird.Erschöpft, aber glücklich wirktPama, nachdem sie die schönenneuen Möglichkeiten der Außenanlageerstmals erkundet hat.Größer, komfortabler, besucherfreundlich Somit bestanddie Herausforderung nicht darin, den Graben zuschleifen, sondern ein Gehege zu entwerfen, das denHaltungsanforderungen für Elefanten und Nashörnerentspricht. Erste Entwürfe lagen im Winter 2010 aufdem Tisch. Um die Umbauphase – samt dem damit verbundenen„Hausarrest“ für die Elefanten und den Einschränkungenfür die Besucher – möglichst kurz zu halten,wurde sie auf den Winter 2011/12 gelegt. Aber erstEnde April war alles so weit fertig, dass Pama und Zelladie Anlage in Besitz nehmen konnten. Dafür entschädigtdiese sie nun mit vielen Neuerungen: Mit 830 Quadratmeternist sie um rund ein Viertel größer als vorher.Sie wurde so in die Hanglage eingepasst, dass ihr Gefällenirgendwo sechs Prozent übersteigt, was den betagtenElefantendamen sehr entgegenkommt. Auch ihr neuesBadebecken ist fast doppelt so groß wie das alte, besitztRampen zum Ein- und Aussteigen sowie Stufen. So könnendie Tiere sich aussuchen, wie und wo sie ins Badsteigen. Auch die Panzernashörner werden sich nachihrem Einzug freuen: Sie lieben es, stundenlang im Badzu liegen.Den Besuchern bieten sich die besten Einblicke imOsten unterhalb und im Süden oberhalb der Anlage:Hier lädt eine Tribüne mit Sicht auf den Elefantenpoolzum Verweilen ein. Dessen Wasser wird durch eine moderne,nachhaltige Wiederaufbereitungsanlage gereinigtund kann künftig sogar über Solarmodule erwärmtwerden. Umfriedet ist das Gelände mit Natursteinmauernaus Travertin sowie mit Stahlstelen und -seilen. DieBepflanzung mit Gräsern und Bambus orientiert sich ander asiatischen Heimat der Bewohnerinnen. Zwei elektrischbetriebene Tore erlauben, die Elefanten sicherabzutrennen, und gewähren selbst größeren Fahrzeugendie Zufahrt, etwa für die Pflege der Anlage.Sanddusche aus der „Rüsselbrause“: Aufden Rücken geworfen, wirktder Sand wie ein hautpflegendesPeeling.24


wilhelma liveUnter Zellas neugierigen Blickenfüllen Revierleiter Volker Schollund Tierpflegerin Marlies Häfnerdie Felströge mit Heu.Für die Elefanten ein Highlight im neuenGehege: die Lehmsuhle vorne im Bild.Ein wenig Wellness muss sein Elefanten haben, obwohlder Überbegriff „Dickhäuter“ dies nicht vermutenlässt, sehr empfindliche Haut und Füße. Die Einrichtungdes Geheges musste daher dem besonderen Komfort-und Pflegeverhalten der Tiere genügen. Also wurdenOberflächen aus verschiedensten Materialieneingesetzt: Der Bodengrund des Vorgeheges – wo sichbei den buchbaren Tierbegegnungen auch Besucheraufhalten – besteht aus Beton. Er ist pflegeleicht undunterstützt die Abnutzung der Sohlenhaut der Elefantenfüße.Der übrige Teil der Anlage besteht aus Sand,einer Lehmsuhle sowie zwei Substratbecken, die sich mitKies oder Rindenmulch füllen lassen. Im Sand verteiltsich der enorme Gewichtsdruck auf die Elefantenfüßeam besten – und wenn sich die Tiere den Sand auf denRücken werfen, wirkt das wie ein hautpflegendes Peeling.Im Lehm suhlen Elefanten wie Nashörner gern, daes im Sommer Kühlung verschafft und zur Mückenabwehrbeiträgt. Ein kleiner Wald aus acht Schubberbäumenund zwei Futtertröge aus Travertin dienen ebenfallsder Hautpflege und unterteilen das Gehege in Zonen.Wenn eines Tages die Nashörner die Anlage übernehmen,werden die Seile und Stelen wieder abgebaut, sodassdie Besucher die Rhinos über niedrige Steinwällehinweg nahezu barrierefrei sehen können. Die Eichenstämmewerden dann durch lebende, Schatten spendendeBäume ersetzt. Doch bis dahin werden Pama undZella ihre neue Spielwiese sicher noch oft so ausgiebiggenießen wie am ersten Tag ...dr. tobias knauf-WitzensGeschicklichkeitsspiel:„Fingerfertig“angeln dieElefantenrüssel inden Felsspaltennach dem darinversteckten Heu.25


natur im fokusGrevyzebra-Stuten mit ihren Fohlen kreuzeneine Piste im Lewa Wildlife Conservancy, einemwichtigen Schutzgebiet in Nordkenia.Grevyzebras in NordkeniaDie Letzten ihrer ArtDas Grevyzebra ist der größte wild lebende Einhufer und zugleich die bedrohteste der dreibekannten Zebraarten. Das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) bemüht sich umden Schutz der schönen Tiere – auch direkt in ihren letzten Refugien in Nordkenia.Das Verbreitungsgebiet keines anderenSäugetiers in Afrika ist inden letzten Jahren derart geschrumpftwie das des Grevyzebras:Früher erstreckte es sich über Eritrea,Äthiopien, Nordkenia, Djibouti undSomalia. Heute findet sich nur noch inNordkenia eine stabile Population; inEritrea, Somalia und Djibouti sind dieTiere ausgerottet, und ob es in Südäthiopiennoch einzelne Grevys gibt, ist unbekannt.Mit dem Bestand der Art – die sichdurch ihre Statur, die feinen Streifen, diegroßen „Mickymaus“-Ohren und ihr Sozialsystemdeutlich von Berg- und Steppenzebrasunterscheidet – ging es erschreckendrapide bergab. Ende der1970er-Jahre schätzte man die Populationin Kenia und Äthiopien auf 15.000Tiere. Im Jahr 2000 zählte man in Kenianur noch rund 2.570 Grevys, 2005 warenes weniger als 2.000 – ein Rückgang vonüber 85 Prozent in 30 Jahren!An der mangelnden Anpassung dieserTierart an ihren kargen Lebensraum, dieTrockenbuschsavannen und HalbwüstengebieteOstafrikas, kann es nicht liegen.26Außer den Fohlen führenden Stutenmüssen Grevys beispielsweise nur allezwei bis fünf Tage trinken. Der Hauptgrundfür den Rückgang war bis in die1970er-Jahre vielmehr die Jagd nach ihrenschönen Fellen. Seit der Handel damitverboten ist, weil das Zebra internationalunter Schutz steht, schrumpft derBestand vor allem, weil der Lebensraumder Zebras zerstört wird und diese mitMenschen und Haustieren um Wasserund Gras konkurrieren müssen. ObwohlGrevys gut mit Trockenheit zurechtkommen,halten sie sich gerne in der Nähevon Wasser auf und trinken dann täglich.Je höher aber die Viehdichte, destoschwerer wird für Wildtiere der Zugangzum Wasser. Eine Folge: Weniger Zebrafohlenüberleben. Auch Wilderei spieltnach wie vor eine Rolle. Die erlegten Tierewerden gegessen oder Teile von ihnenfür medizinische Zwecke verwendet.Die Retter formieren sich Wie schlechtes um die Art steht, hatten Bestandsaufnahmender IUCN (International Unionfor Conservation of Nature) in Nordkeniaund Südäthiopien 2000 und 2003 gezeigt.Noch im Jahr 2003 informierten die zuständigeEEP-Koordinatorin Tanya Langenhorstvom englischen Zoo Marwellund ich auf einer internationalen Zookonferenzüber die Lage der Grevys undpräsentierten einen ersten Rettungsplan.Viele europäische Zoos, darunter auch die<strong>Wilhelma</strong> und ihr Förderverein, warenspontan bereit, das Hilfsprojekt zu unterstützen,weitere folgten dem Beispiel.Inzwischen ist in Nordkenia ein ganzesHilfsnetzwerk entstanden aus privatenLandbesitzern, Gemeinden, Naturschutzorganisationenund dem „Kenia WildlifeService“. Sieben dieser Organisationenformen das sogenannte Grevyzebra TechnialCommittee, das alle Aktivitäten koordiniert.Marwell Widlife ist eins der Mitgliederund der Hauptansprechpartnerfür die europäischen Zoos. Unterstütztvom EEP, hat Marwell Wildlife zudemnördlich von Nairobi, im Hauptverbreitungsgebietder Grevys, eine Forschungsstationaufgebaut, Wildhüter und Wissenschaftlerwerden vor Ort ausgebildet.Als 2006 in der Region Milzbrand aus-


freunde & förderer<strong>Wilhelma</strong>begleiterAngebot fürJung und AltExtra für Kinder!Die ehrenamtlichen <strong>Wilhelma</strong>begleiterveranstalten wieder ihr Kinder-Quiz„Kennt ihr die Heimat der <strong>Wilhelma</strong>-Tiere?“Am 29. Juli, 5. August, 19. Augustund am 2. September stehen bei schönemWetter die Spieltische ab 10 Uhrunter den beiden Ginkgobäumen 30Meter hinter dem Haupteingang bereit.Und passend zu den OlympischenSpielen warten knifflige Fragen wie„Wer ist der beste Springer im Tierreich?“auf interessierte Mitrater.Die <strong>Wilhelma</strong> erkunden!Eintagesfahrt nach NürnbergSo mancher Besucher beneidete an diesemheißen Tag die Delfine um ihr kühles Nass.Erfrischende AbwechslungDas Sommerprogramm der <strong>Wilhelma</strong>begleiterhält nicht nur für die kleinenBesucher besondere Angebote bereit.Jeder <strong>Wilhelma</strong>-Besucher kann an denkostenlosen 90-minütigen Führungender eigens geschulten Ehrenamtlichendurch die <strong>Wilhelma</strong> teilnehmen. Dieseabwechslungsreichen Streifzüge startenan Samstagen um 14 Uhr und anSonn- und Feiertagen um 10.30 und 14Uhr unter den großen Ginkgobäumen.In diesem Jahr besuchte der Fördervereinden Nürnberger Tiergarten. Bei strahlendemSonnenschein und sommerlichenTemperaturen erkundeten die über 500 <strong>Wilhelma</strong>-Freundeden wunderschönen Landschaftszoo.Auf dem über 67 Hektar großenGelände gab es viel zu entdecken: Sodurchstreifen Tiger und Löwen naturnah gestalteteAußengehege, schattige Waldstückeboten willkommene Abkühlung an einemheißen Tag. Und wer die müden Füßeetwas ausruhen wollte, konnte in einerKleinbahn die Strecke vom Giraffengehegebis zum Kinderzoo ganz gemütlich zurücklegen.Gespannt waren die Mitglieder vorallem auf die erst im letzten Sommer eröffnete„Delphinlagune“. In 5.500 KubikmeterSalzwasser drehen Tümmler gemeinsammit Seelöwen ihre Runden unter freiemHimmel. Während einer zusätzlichen Veranstaltungfür die Besucher aus Stuttgartdemonstrierten die Delfine eindrucksvollihr Können. Die intelligenten Tiere zeigtenbeeindruckende Sprünge, flitzten in eineratemberaubenden Geschwindigkeit durchdas Becken und eroberten so die Herzender Zuschauer im Sturm. Im Gegensatz zuden munteren Delfinen ließen es die Seeküheim ebenfalls neuen Manatihaus etwasruhiger angehen. Völlig unbeeindrucktvon den interessierten Besuchern, die siedurch eine Glasscheibe beobachten,schwammen sie ganz gemächlich durchihre Wasserwelt.Kaum einer der mitgereisten Vereinsmitgliederschaffte es, all die sehenswertenEcken und Winkel des Tiergartens zu sehen.Und so war man sich einig: Dies war nichtder letzte Ausflug des Fördervereins nachNürnberg. Wir kommen wieder!Schatzkammern des WissensAn ausgewählten Sonntagen bauen die<strong>Wilhelma</strong>begleiter zudem ihre Infomobileauf. Diese rollenden Wissensständeinformieren in diesem Jahr im Nutzpflanzenhausüber Gewürze, Kakaound Co. Wer schon immer einmal einenSchmetterlingsflügel genauer unter dieLupe nehmen wollte, kann dies tun undnoch viele andere erstaunliche Einblickein die Insektenwelt am zweiten Infomobilim Insektarium gewinnen.Dank an unsere JubilareSeit 50 Jahren halten uns Eva Feichtner, Doris Geiger, Manfred Hack undWalter Hirrlinger die Treue. Wir danken ihnen sehr herzlich für ihre langjährigeUnterstützung! Ohne ihr Engagement und das der anderen Freunde und Fördererwären viele Projekte in der <strong>Wilhelma</strong> nicht realisierbar.Allerlei Neues gibt es am Insektenmobil der<strong>Wilhelma</strong>begleiter zu entdecken.28


freunde & fördererRund um den SeerosenteichMusikalischer SommerabendDas Süddeutsche Salonorchester sorgt für den stimmungsvollen Rahmenbeim Sommerfest.Am Freitag, dem 13. Juli, findet das traditionelle Sommerfest des Fördervereinsfür seine Mitglieder statt. Ab 18 Uhr öffnen die Essens- und Getränkestände,das Konzert beginnt um 20 Uhr. Die musikalische Gestaltung übernimmt dasSüddeutsche Salonorchester. Das Repertoire der sieben Musiker reicht vonWalzern der Kaiserzeit bis hin zu Tonfilmschlagern.Verbringen Sie gerneZeit in der <strong>Wilhelma</strong>?Dann werden Sie doch Mitglied im Verein der Freundeund Förderer der <strong>Wilhelma</strong>! Nutzen Sie die vielenVorteile, die der Verein bietet. Neben dem freienEintritt in die <strong>Wilhelma</strong> können die Mitglieder diemonatlichen Vorträge im wunderschönen <strong>Wilhelma</strong>-Theater besuchen, den „Musikalischen Sommerabend“im Maurischen Garten genießen und anorganisierten Exkursionen zu zoologisch und botanischinteressanten Zielen im In- und Ausland teilnehmen.Für die Aufnahme in den Verein genügt es, dieunten abgedruckte Beitrittserklärung unterschriebenan die Geschäftsstelle zu schicken. Mitgliedschaftensind auch eine originelle Geschenkidee!Wünschen Sie weitere Informationen oder habenSie Fragen? Die Geschäftsstelle des Vereins derFreunde und Förderer der <strong>Wilhelma</strong> Stuttgart-BadCannstatt e. V. gibt Ihnen gerne Auskunft. Sie erreichenuns unter:Tel.: 0711 / 54 02-233Fax: 0711 / 54 02-217info@foerderer-der-wilhelma.dewww.foerderer-der-wilhelma.de<strong>Wilhelma</strong>-Fans aufgepasst! Treten Sie dem Förderverein bei undprofitieren Sie von den vielen Vorteilen einer Mitgliedschaft. Die Geschäftsstelle informiert Sie sehr gerne!Beitrittserklärung abDie Mitgliedschaft entspricht dem KalenderjahrJanuar bis Dezember.Genaue Anschrift bitte in Druckbuchstaben:Hauptmitglied/RentnerDatumAn den„Verein der Freundeund Förderer der <strong>Wilhelma</strong>“Postfach 50 12 2770342 StuttgartNameVornameStraßeOrtPartnerkarteNameVornameKind/erGeburtsdatumGeburtsdatumIch helfe Kosten sparenund erteile eine Einzugsermächtigungfür nachstehendes KontoName des KontoinhabersBankBankleitzahlKonto-NummerIch erkläre meinen Beitritt mit folgendem Beitrag:Hauptmitglied u 57,–Rentner u 37,–Partnerkarte u 37,–Kinder 6–17 Jahre u 20,–Schüler/Studenten/Azubis18–28 Jahre u 35,–Familienmitgliedschaft u 114,–mit einem und mehr KindernFreiwillige jährliche SpendeuVor- und NachnameGeburtsdatumDatumUnterschriftVor- und NachnameGeburtsdatumVor- und NachnameGeburtsdatum29


wilhelmaentdeckenTitelbild vonLuca Siermann:GorillajungeTebogo mitseiner PflegerinThali BauerSamstagsführungenDie ca. 1,5-stündigen Führungen derTierpfleger und Gärtner sind kostenlos,die Teilnehmer zahlen den Eintritt.Führungen mit *: Mindestalter 6 Jahre;mit **: Mindestalter 8 Jahre; mit ***:Mindestalter 10 Jahre. Bitte unbedingttelefonisch anmelden: 0711/54 02-0.Dabei erfahren Sie auch den jeweiligenTreffpunkt.23. Juni9.30 & 11.30Victoria: die Königin der Seerosenund ihre kleinen Schwestern10.00 & 12.00Dickhäuter der <strong>Wilhelma</strong>**10.00 & 12.00Menschenaffen***30. Juni9.00 & 11.00Tiere des Amazonienhauses12.00Das Aquarium**07. Juli9.00 & 11.00Tiere des Amazonienhauses10.00 & 12.00Dickhäuter der <strong>Wilhelma</strong>**10.00 & 12.00Bärenanlage14. Juli9.00 & 11.00Tiere im Giraffenhaus**10.00 & 12.00Dickhäuter der <strong>Wilhelma</strong>**21. Juli10.00 & 12.00Papageien der <strong>Wilhelma</strong>*12.00Das Aquarium**28. Juli9.00 & 11.00Tiere des Amazonienhauses04. August10.00 & 12.00Dickhäuter der <strong>Wilhelma</strong>**10.00 & 12.00Papageien der <strong>Wilhelma</strong>*11. August9.00 & 11.00Tiere des Amazonienhauses10.00 & 12.00Papageien der <strong>Wilhelma</strong>*18. August10.00 & 12.00Dickhäuter der <strong>Wilhelma</strong>**10.00 & 12.00Papageien der <strong>Wilhelma</strong>*25. August9.00 & 11.00Tiere im Giraffenhaus**12.00Das Aquarium**01. September9.00 & 11.00Tiere des Amazonienhauses10.00 & 12.00Papageien der <strong>Wilhelma</strong>*08. September10.00 & 12.00Papageien der <strong>Wilhelma</strong>*10.00 & 12.00Dickhäuter der <strong>Wilhelma</strong>**15. September10.00 & 12.00Papageien der <strong>Wilhelma</strong>*10.00 & 12.00Menschenaffen***22. September10.00 & 12.00Dickhäuter der <strong>Wilhelma</strong>**10.00 & 12.00Bärenanlage29. September9.00 & 11.00Tiere des Amazonienhauses12.00Das Aquarium**Weitere Veranstaltungen finden Sieunter www.wilhelma.de.BlütezeitenVon Juni bis September: TropischeSeerosen im Maurischen Garten;Insektivoren und mediterrane Pflanzenauf den Subtropenterrassen;Fuchsien im Schaugewächshaus<strong>Wilhelma</strong>-Tag am 16.09.<strong>2012</strong>Hinter die Kulissen schauen, fragen,mitmachen – und überraschen lassen.Alle botanischen Veranstaltungen undSamstagsführungen sind ein Angebotvon <strong>Wilhelma</strong> und Förderverein.Impressum<strong>Wilhelma</strong> <strong>magazin</strong>20. JahrgangHerausgeber<strong>Wilhelma</strong>Zoologisch-Botanischer Garten StuttgartProf. Dr. D. Jauch, Direktor,Postfach 50 12 27, 70342 Stuttgartwww.wilhelma.deChefredaktionKarin Herczog, <strong>Wilhelma</strong>Telefon: 0711/54 02-124Mail: karin.herczog@wilhelma.deRedaktionKarin Herczog, <strong>Wilhelma</strong>Gabriele Jörg, SIGNUM communicationWerbeagentur GmbHAutoren dieser Ausgabe<strong>Wilhelma</strong>-Autoren: Nicole Baumann, KarinHerczog, Isabel Koch, Dr. Tobias Knauf-Witzens,Dr. Ulrike Rademacher, Dr. Björn Schäfer,Dr. Günther Schleussner, Kerstin Sillack,Micha SonnenfrohWeitere Autoren: Sabine Höfler, Jörg Hunger,Gabriele Jörg, Maren Klapprott, Julia KochGesamtherstellungSIGNUM communicationWerbeagentur GmbHLange Rötterstraße 11,68167 MannheimTelefon: 0621/33 974-0;Telefax: 0621/33 974-20Reproduktionen: Frank SchellingProjektleitung: Gabriele JörgIllustration: Martin Burkhardt, Ilko HoffmannAnzeigenFritz Korherr, <strong>Wilhelma</strong>Telefon: 0711/54 02-126;Telefax: 0711/54 02-222DruckBechtle Druck & Service EsslingenAnzeigenpreislisteEs gilt die Anzeigenpreisliste 1/2003Auflage 100.000Das <strong>Wilhelma</strong> <strong>magazin</strong> erscheint jeweils zum15. 3., 14. 6. und 14. 9., Redaktions- undAnzeigenschluss 4 Wochen vor Erscheinen.Die Zeitschrift und alle Beiträge sind urheberrechtlichgeschützt. Namentlich gekennzeichneteBeiträge geben nicht unbedingt dieMeinung der Redaktion wieder.BildnachweisU. Austinat: 28 l.; M. Burkhardt: 16; P. Cross:4 u.l.; I. Hoffmann: 14; T. Bauer: 4 r.; D. Herkert:4 o.l., 18; T. Knauf-Witzens: 25 o.l., o.r.;T. Langenhorst: 26; Linnean Society of London,www.linnean.org: 19; F. Pointke: 24 u.l.;U. Rademacher: 11 u., 27; L. Siermann: Titel,5, 8, 9, 11 o., 12 u., 15, 20–21, 22; M. Sonnenfroh:4 m.; Süddeutsches Salonorchester: 29;U. Tänzler: 28 u.r.; <strong>Wilhelma</strong>: 4 r., 6–7, 10, 11u.r., 12 o., 13, 17, 23, 24 r., 25 u.AusblickDie nächste Ausgabe des <strong>Wilhelma</strong><strong>magazin</strong>s erscheint am 14. September <strong>2012</strong>.Anzeigenschluss für die Herbstausgabeist der 14. August <strong>2012</strong>.30


Der <strong>Wilhelma</strong>-ShopLeonhard Dürr GmbhUnsere PartnerAustraße 1970376 Stuttgart0711 / 59 33 960711 / 59 28 57 (Fax)Duerr@Zoo-Shop-Duerr.dewww.Zoo-Shop-Duerr.de4x in der<strong>Wilhelma</strong>


WILHELMA-RESTAURANT • RESTAURANT AM SCHAUBAUERNHOF • BISTRO BELVEDEREInmitten der auf- und anregenden Welt wilder Tiere und exotischer Pflanzen laden unserefreundlich modernen Restaurants zu einer Pause ein -zur Stärkung, Erfrischung oder einfach zum Genießen.Das neu modernisierte Restaurant amSchaubauernhofDas Schuler-Gastronomie-Teamfreut sich, Sie in dieser spannendenUmgebung mit einer Vielfaltfrischer Speisen und Getränkeverwöhnen zu können. Und weilKinderfreundlichkeit bei uns selbstverständlichist, haben wir uns für denHunger unserer kleinen Gäste etwas Besonderes ausgedacht.Ein kleiner Feinschmecker mitgroßem HungerLust mal ein Fest in dieser außergewöhnlichen Atmosphäre zu feiern?Veranstaltung am SchaubauernhofSprechen Sie uns an. Wir planen individuell nach Ihren Wünschenund machen mit unserem aufmerksamen Service Ihre Feier zu einem unvergesslichen Erlebnis.Wir vertrauen unseren Partnern.Cornelius Schuler GmbH & Co. • Schuler-Gaststätten-GmbH • ZentralverwaltungKönig-Karl-Straße 81 • 70372 Stuttgart • Telefon (0711) 95 46 99-0 • Telefax 95 46 99-28 • www.schuler-gastronomie.deStuttgart • Berlin • Karlsruhe

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!