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Bürgerpost 10, 200 - Bürger- verein Ahlhorn

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Inhalt:Liebe <strong>Ahlhorn</strong>erinnen und <strong>Ahlhorn</strong>er… Seite 3Mitgliederversammlung <strong>200</strong>8 Seite 4Jahresbericht <strong>200</strong>8 Seite 5Weitere Aktionen des <strong>Bürger</strong><strong>verein</strong>s Seite 7Neuer Arzt für <strong>Ahlhorn</strong>? Seite 8Regelmäßiger Bus nach Wildeshausen Seite 8Der neue Vorstand Seite 11Familientag am Schafkoben am 14.9.08 Seite 13Bevölkerungswandel und Integration in <strong>Ahlhorn</strong>, Teil 3 Seite 14Großsteingräber in <strong>Ahlhorn</strong> und direkt nebenan, Teil 2 Seite 20As de <strong>Ahlhorn</strong>er Buurn pannt wurrn Seite 25Straßennamen Seite 29Aufnahmeantrag für die Mitgliedschaft Seite 30Impressum:Herausgeber:Autoren:<strong>Bürger</strong><strong>verein</strong> <strong>Ahlhorn</strong> e.V.Dr. B. Rothmann (verantwortlich), S. Dames, H. Edzards,W. FlerlageRedaktion: Dr. Bernd Rothmann E-Mail: bernd.rothmann@nwn.deKörnerstr. 7, 26197 <strong>Ahlhorn</strong>, Telefon 04435 918441Anschrift:Homepage:<strong>Bürger</strong><strong>verein</strong> <strong>Ahlhorn</strong> e.V.Lessingstr. 20, 26197 <strong>Ahlhorn</strong>Telefon: 04435 2342www.buerger<strong>verein</strong>-ahlhorn.deBankverbindung: VR Bank Oldenburg Land West EGBLZ: 28069092, Kontonummer: 258786600Druck:Titelbild:ACS Fittje, Hegelstraße 3, 26197 <strong>Ahlhorn</strong>E-Mail: info@acs-druckservice.deE-Mail: si.dames@t-online.de„Spielende Bären“ von Peter Lehmann, einem hiesigen Künstler,der viele Jahre in Bissel gelebt hat. Das Denkmal steht in derGrünanlage an der Ecke Wildeshauser/Visbeker Straße.Seite 2


Liebe <strong>Ahlhorn</strong>erinnen und <strong>Ahlhorn</strong>er,An dieser Stelle hat Sie bisher mein Vorgänger Wolfgang Schmidt,der 8 Jahre lang den <strong>Bürger</strong><strong>verein</strong> hervorragend geführt hat, begrüßtund auf den Inhalt der <strong><strong>Bürger</strong>post</strong> eingestimmt.Seit dem 1. April <strong>200</strong>8 darf ich als neugewählter Vorsitzender den<strong>Bürger</strong><strong>verein</strong> nach außen vertreten. Lange habe ich überlegt, undletztendlich diese Herausforderung angenommen.Nun freue ich mich, gemeinsam mit dem Vorstand für Sie da zu seinund begrüße Sie auf das Herzlichste.Gemeinsam wollen wir versuchen, die Arbeit des <strong>Bürger</strong><strong>verein</strong>s nochmehr in das öffentliche Bewusstsein zu rücken und laden auch Siesehr herzlich zur Mitarbeit und Mitgliederwerbung ein.Rufen Sie uns an, wenn Sie Ihre Anregungen, Wünsche oder auchKritik mitteilen möchten.Besonders wollen wir unsere jungen Mitbürgerinnen und Mitbürgeransprechen, die sich entschlossen haben, in <strong>Ahlhorn</strong> sesshaft zu werden.Zeigen Sie uns, dass Sie sich mit dem Ort <strong>Ahlhorn</strong> identifizieren undein Interesse an einer positiven Fortentwicklung Ihres Wohnorteshaben. Werden Sie für nur 8 Euro im Jahr Mitglied im <strong>Bürger</strong><strong>verein</strong>mit über 380 Mitgliedern.Seit der Neuwahl des Vorstandes sind 46 neue, vor allem junge Mitgliedereingetreten. Das hat uns sehr gefreut und wird uns weiterAnsporn sein.Ein „herzliches Willkommen“ allen neuen Mitgliedern!Diese, nunmehr <strong>10</strong>. Ausgabe der <strong><strong>Bürger</strong>post</strong> bietet wieder interessanteBeiträge. Viel Spaß beim Lesen!Ihr Siegfried Dames, VorsitzenderDer Vorstand wünscht allen Mitgliedern des <strong>Bürger</strong>-<strong>verein</strong>sein frohes und besinnliches Weihnachtsfest und einen gutenRutsch ins Jahr <strong>200</strong>9Seite 3


Mitgliederversammlung <strong>200</strong>8Am 1.4.<strong>200</strong>8 fand die Jahresversammlung der Mitglieder mit ca. 120Teilnehmern im "Alten Posthaus" in <strong>Ahlhorn</strong> statt. Sie hatte folgendeTagesordnungspunkte:Bericht des Vorsitzenden:Wolfgang Schmidt informierte über die Aktionen im Vergangenen Jahr.Die verstorbenen Mitglieder wurden mit einer Gedenkminute gewürdigt.Der Verein hatte am 31.3.08 340 Mitglieder.Bericht der Kassenwartin und Kassenprüfung:Inge Horstmann informierte über den Status der Vereinskasse und überdie Ausgaben und Einkünfte im vergangenen Jahr. Die Kassenwartinwurde entlastet. Als Ersatzmann für Herrn Wübbeler wurde Bernd Meyerzum neuen Kassenprüfer gewählt.Entlastung des alten und Wahl des neuen Vorstandes:Der alte Vorstand wurde entlastet. Garlich Grotelüschen wurde zumWahlleiter bestimmt.Als Vorstandmitglieder schieden aus: Wolfgang Schmidt, Anja Horstmannund Hans-Jürgen Bornhorn, die bei einer separaten Feier am 4.6.gebührend verabschiedet wurden.Alle Mitglieder des neuen Vorstandes wurden einstimmig und ohne Gegenstimmengewählt; alle Kandidaten nahmen die Wahl an. Der neueVorstand für die nächsten zwei Jahre wird auf Seite 8 vorgestellt.Ansprache des neuen Vorsitzenden:Siegfried Dames dankte Wolfgang Schmidt, der den Verein 8 Jahre geleitethat. Anja Horstmann war 6 Jahre und H.J. Bornhorn war 2 Jahre imVorstand tätig. Er erläuterte die geplante Arbeit im <strong>Bürger</strong><strong>verein</strong> mit denSchwerpunkten Fliegerhorst, Polizeistation und Ortsentwicklung.Er verwies auf die hohe Alterstruktur im Verein, woraus sich die Notwendigkeitergibt, junge Mitglieder für den Verein zu gewinnen. Die Mitgliederwurden aufgerufen, sich aktiv an Vereinsaktivitäten zu beteiligen.Ehrung langjähriger Mitglieder:Folgende Mitglieder wurden für 25-jährige Mitgliedschaft geehrt und erhieltenein Buchgeschenk: Karl-Heinz Burwinkel, Ludwig Horstmann,Peter Lamprecht, Nikolaus Rönnau, Uwe Runge und Friedel Seeger.Folgende Mitglieder erhielten einen Gutschein als Dank für besonderenEinsatz für den Verein: Jens Börner, Nicole Meschke, Hermann Ostmann.Seite 4


Stellungnahme des <strong>Bürger</strong>meisters zu <strong>Ahlhorn</strong>er Belangen:<strong>Bürger</strong>meister Bernasko berichtete über den Stand der Gemeindeprojekte,die <strong>Ahlhorn</strong> betreffen, bzw. zu Fragen, die ihm im Vorfeld übermitteltworden waren. Diese Punkte waren: Radweg Visbeker Straße, Erneuerungder Haydnstraße, der Brücke Hageler Damm und der LKW-Einfahrtam Plus-Markt, Entwicklung des Ortszentrums <strong>Ahlhorn</strong>, Neubau desSportplatzes am Westerholtkamp, Situation der gemeindeeigenen Bauplätzein <strong>Ahlhorn</strong> (Lemsen 2), Standort der Polizeistation, ehemaligesEWE-Gebäude, Zustand des Bahnübergangs Cloppenburger Straße undder Bahnhofsanlagen, Schlaglöcher im Schotterweg am Lemsen.(Über den Status dieser Punkte wird regelmäßig auf unserer Homepage berichtet).Vorträge der Herren Daniel Barthold (g.e.b.b.) und Hans-WernerAschoff (Flanke):Herr Barthold informierte über den Stand der Vermarktung des Flugplatzgeländes.Weder er noch Herr Aschoff konnten wesentlichen Neuigkeitenmitteilen. Das Bieterverfahren ist noch nicht abgeschlossen, und der Verkaufdes Flughafengeländes zieht sich weiter hin.Jahresbericht <strong>200</strong>8:ÄÅ Das Jahr <strong>200</strong>8 begann mit dem Treffen der Vereins- und Institutionsvorständeam 23.1.08. Es standen wieder aktuelle <strong>Ahlhorn</strong>er Problemezur Diskussion.ÄÇ Am 16.2.08 hat eine Mannschaft des <strong>Bürger</strong>veins am jährlichen Boßelwettkampfder Gemeinde teilgenommen, der <strong>200</strong>8 vom Schützen<strong>verein</strong><strong>Ahlhorn</strong> ausgerichtet wurde.ÄÉ Ende Februar <strong>200</strong>8 wurde von der Gemeinde ein Arbeitskreis eingerichtet,der die „Städtebauliche Entwicklung des Ortsteiles <strong>Ahlhorn</strong>“ imBereich <strong>Ahlhorn</strong>er Krug und Sportplatz Wolters behandelt. Für den<strong>Bürger</strong><strong>verein</strong> nimmt Markus Kinzel regelmäßig an den Sitzungen teil.Das neue Konzept für das Ortszentrum steht inzwischen fest.ÄÑ Am 5.4. hat sich der <strong>Bürger</strong><strong>verein</strong> wie jedes Jahr an der Aktion saubereLandschaft beteiligt.ÄÖ Seit dem 24.4.08 arbeitet Samuel Stoll für den <strong>Bürger</strong><strong>verein</strong> imArbeitskreis „Kriminalität - Gewalt - Sucht“ der Gemeinde mit.ÄÜ Ebenfalls im April halfen Mitglieder des <strong>Bürger</strong><strong>verein</strong>s bei Aktionendes Forstamtes mit, bei denen Bäume für einen „Trinkwasserwald“ gepflanztund Großsteingräber von Wildwuchs befreit wurden.Seite 5


Äá Der Vorstand machte am 4.6.08 seine traditionelle, jährliche Radtourdurch <strong>Ahlhorn</strong>, bei der Missstände dokumentiert wurden. Diese Listewurde am 9.7. Herrn <strong>Bürger</strong>meister Bernasko vorgelegt. Bei diversenPunkten wurde von der Gemeinde bereits Abhilfe geschaffen.Äà Für das geplante Klettergerüst (Spinnennetz) an der Grundschule spendeteder <strong>Bürger</strong><strong>verein</strong> 250 Euro.Äâ Am 28.6. nahm eine Mannschaft des <strong>Bürger</strong><strong>verein</strong>s am Vereinswettkampfim Eisstockschießen auf dem Dorfplatz statt.Ää <strong>Bürger</strong>- und Sport<strong>verein</strong> Großenkneten veranstalteten am 6.7.08 einengroßen Festumzug anlässlich ihres 50. bzw. <strong>10</strong>0. Jubiläums. Der <strong>Bürger</strong><strong>verein</strong><strong>Ahlhorn</strong> nahm mit einer Fußgruppe am Umzug teil.Äã Im September führte der <strong>Bürger</strong>verien eine Unterschriftenaktion füreine spätabendliche Zugverbindung von Oldenburg nach Cloppenburgdurch (siehe Seite 7).Äå Am 14.9. fand im Schafkoben am Fahrenkamp ein Familientag statt, zudem der <strong>Bürger</strong><strong>verein</strong> gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr <strong>Ahlhorn</strong>alle Mitglieder eingeladen hatte. Auf Seite 12 folgt ein ausführlicherBeitrag dazu.Äç Die Initiative des <strong>Bürger</strong><strong>verein</strong>s zur Sanierung/Erneuerung des Bahnübergangesan der Cloppenburger Str. führte zu einem Ortstermin mitder DB-Netz am 6.<strong>10</strong>.08. Eine Sanierung wurde für 20<strong>10</strong> zugesagt.Äé Auch zur Sanierung der <strong>Ahlhorn</strong>er Kriegsgräberstätte hat der <strong>Bürger</strong><strong>verein</strong>in Zusammenarbeit mit dem Volksbund Deutsche Krieggräberfürsorgeund der Gemeinde im November eine Initiative gestartet.Äè Anfertigung von <strong>10</strong>5 Grabgestecken für die Feier am Volkstrauertagauf dem <strong>Ahlhorn</strong>er Ehrenfriedhof am 16.11.08.Äê Im November betreute der <strong>Bürger</strong><strong>verein</strong> im Rahmen der Laubsammelaktionzwei Container.Äë Weitere Schwerpunkte im Jahr <strong>200</strong>8 waren wie im Vorjahr die Zukunftdes Fliegerhorstes, die Verhinderung der Verlegung der Polizeistationund die Verschönerung des Ortes.Achtung Termin: (Bitte schon einmal vormerken)Unsere nächste Mitgliederversammlung findet am 24.3.<strong>200</strong>9 imAlten Posthaus statt. Die Einladungen werden zeitgerecht zugesandt.Seite 6


Weitere Aktionen des <strong>Bürger</strong><strong>verein</strong>sÄí Die Situation des Flugplatzes <strong>Ahlhorn</strong> <strong>200</strong>8Ein besonderer Schwerpunktfür den <strong>Bürger</strong><strong>verein</strong> ist dieNachnutzung des <strong>Ahlhorn</strong>erFlugplatzes, von der die weitereEntwicklung <strong>Ahlhorn</strong>s beeinflusstwird.Begründet durch ein Urteil desOberlandesgerichtes Düsseldorfmusste die Ausschreibungfür das Flugplatzgelände europaweit neu erfolgen, was am1.8.<strong>200</strong>7 geschah. Seitdem läuft das neue Bieterverfahren. Bisherwaren von Seiten der verantwortlichen Stellen (g.e.b.b. und BIMA)keine konkreten Neuigkeiten zu erfahren.(Der jeweils aktuellste Stand kann auf unserer Homepage nachgelesen werden).Äì <strong>Ahlhorn</strong>s PolizeistationAls der <strong>Bürger</strong><strong>verein</strong> davon erfuhr, dass die Polizei plante, die bisherin der Katharinenstraße in <strong>Ahlhorn</strong> ansässige Polizeistation nachGroßenkneten zu verlegen hat der Verein Protestbriefe geschriebenund gemeinsam mit den sechs <strong>Ahlhorn</strong>er Ratsmitgliedern eine Unterschriftenaktiongegen die Verlegung der Polizeistation durchgeführt.Die mehr als <strong>200</strong>0 Unterschriften besorgter <strong>Bürger</strong> wurden am 6.2.08dem Polizeipräsidenten in Oldenburg übergeben.Bereits auf unserer Mitgliederversammlung am 1.4.08 teilte <strong>Bürger</strong>meisterBernasko mit, dass die Polizei in <strong>Ahlhorn</strong> verbleiben soll,wenn ein geeignetes Gebäudegefunden wird.Inzwischen steht fest, dass diePolizei in einige Räume der VR-Bank in der Wildeshauser Straßeeinziehen wird, sobald die Umbaumaßnahmenerfolgt sind. DieVR-Bank wird ihre Schalterräumeebenfalls weiterhin in demGebäude betreiben.Seite 7


Äî Unterschriftenaktion für einen SpätzugGemeinsam mit den anderen Großenkneter <strong>Bürger</strong><strong>verein</strong>en und denGemeinden Großenkneten, Cloppenburg und Sandhatten hat sich der<strong>Bürger</strong><strong>verein</strong> für eine spätabendliche Zugverbindung von Oldenburgeingesetzt, weil von einer Abfahrt in Oldenburg um 23:29 Uhr die<strong>Ahlhorn</strong>er profitieren würden.Der <strong>Bürger</strong><strong>verein</strong> hatte vom 27.8.bis 20.9. Unterschriftenlisten ausgelegt,in die die <strong>Bürger</strong> ihr Votumfür den Spätzug abgebenkonnten. Die Aktion war verfolgreich; die Landesnahverkehrsgesellschaftin Hannover hat inzwischen zugesagt, dass ab dem 20.12.<strong>200</strong>8samstags ein zusätzlicher Spätzug eingesetzt wird.Äï VerschönerungsmaßnahmenIm November hat der <strong>Bürger</strong><strong>verein</strong> an der Berme Wildeshauserstraßezwischen Am Lemsen und HaydnstraßeFrühlingsblumen gepflanzt und eineneue Bank aufgestellt. Die Gemeindehat freundlicherweise die notwendigenPflasterarbeiten übernommen.Auch das Bärendenkmal an der EckeWildeshauser-/Visbeker Straße wurdevon der Gemeinde gereinigt.Samuel Stoll hat ehrenamtlich dasHolzkreuz auf dem Ehrenfriedhof restauriertund mit Regenschutzblechenversehen. Außerdem hat er alle Steinkreuzegereinigt. Vielen Dank.Der <strong>Bürger</strong><strong>verein</strong> verhandelt mit Gemeindeund Kriegsgräberfürsorge wegeneiner Restaurierung von Mauernund Bodenplatten des Ehrenmals.Äñ die leidigen gelben SäckeEs gibt wohl niemanden im Ort, der sich nicht schon über die miserableQualität der Gelben Abfallsäcke geärgert hat. Der <strong>Bürger</strong><strong>verein</strong>hat nachgefragt: Seite 8


Kreis und Gemeinde halten sich für nicht zuständig und unschuldig.Die Gelben Säcke werden vom Entsorgungsbetrieb eingekauft undbereitgestellt.Die Qualität der Säcke wird allerdings vom Dualen System Deutschlandfestgelegt, wobei davon auszugehen ist, dass dort die Qualitätder kostenlos verteilten Säcke niedrig gehalten wird, um die missbräuchlicheVerwendung für andere Zwecke nicht zu fördern.Da hilft wohl nichts: Zur Not einen zweiten Sack als Verstärkungüber den eigentlichen Müllsack ziehen.Und noch ein Tipp: Wir bewahren unsere Gelben Säcke bis zur Entsorgungin einer alten, grünen Wassertonne mit Deckel auf. Da kommenNager, Katzen und Vögel nicht dran.Der Landkreis hat allerdings inzwischen mitgeteilt, dass es in 20<strong>10</strong>Säcke mit etwas dickerem Material geben soll.Regelmäßiger Bus nach WildeshausenSeit dem 1.12.07 gibt es eine regelmäßige Busverbindung nach Wildeshausen.Zweimal täglich fährt ein Kleinbus ab Huntlosen überDöhlen, Großenkneten, Sage und <strong>Ahlhorn</strong> nach Wildehausen undzurück. Start in Huntlosen bzw. Ankunft in Wildeshausen: 8:30 bis9:<strong>10</strong> und 12:45 bis 13:25 bzw. je eine Rückfahrt um 12:00 und 16:45ab Wildehausen. In <strong>Ahlhorn</strong> gibt Haltestellen am Bahnhof, bei Ruge(LzO), Schulstraße (AWO-Heim) und Brandes. Es gelten die VBN-Tarife. Die Busse werden von den Unternehmen Meyer's Clubreisen(<strong>Ahlhorn</strong>) und Taxi Kramer (Großenkneten) betrieben.Neuer Arzt für <strong>Ahlhorn</strong>???Z.Z. gibt es in <strong>Ahlhorn</strong> als größtem Ort der Gemeinde nur einen alsHausarzt praktizierenden Arzt. Ein weiterer wird vergeblich gesucht.Der <strong>Bürger</strong><strong>verein</strong> hat mit allen Beteiligten gesprochen; mit dem einzigenArzt , mit der kassenärztlichen Vereinigung und dem <strong>Bürger</strong>meister.Alle haben Unterstützung zugesagt.Alle bisherigen Inserate der Gemeinde haben nichts gebracht. Auchdas Angebot der Gemeinde, einem Arzt finanzielle und jedwede andereUnterstützung zukommen zu lassen, hat bislang nicht zum Er-Seite 9


folg geführt. Der <strong>Bürger</strong>meister hat versprochen, auch weiterhin dieSuche per Inserat in Fachzeitschriften fortzusetzen. Das Angeboteines großzügigen zinslosen Darlehens wird aufrechterhalten.Mittlerweile können sich auch ältere Ärzte bewerben, da die 68er-Regelung aufgehoben wurde. Auch wäre der ortsansässige Arzt bereit,einen Partner in seine Praxis mit aufzunehmen.Aber bislang findet sich niemand, der nach <strong>Ahlhorn</strong> will, denn Ärztearbeiten lieber in Ballungszentren. Der Notdienst ist in den Städtenangenehmer geregelt. Stagnierende, rückläufige Honorare geben keinePlanungssicherheit. Die jungen Ärzte meiden das Land aus Rücksichtauf Partner und Familie. Sie wünschen sich alle Schulformenam Ort, bessere Freizeit- und Kulturangebote und Einkaufsmöglichkeiten.Und letztendlich dürfte auch die Frage der weiteren wirtschaftlichenEntwicklung des Ortes eine große Rolle spielen. Ärztebenötigen einen Stamm an Privatpatienten, um über die Runden zukommen. Es gibt mehr Angebote als Bewerber, und da bleibt ein Ortwie <strong>Ahlhorn</strong> auf der Strecke.Es ist bedauerlich, aber <strong>Ahlhorn</strong> wird noch einige Zeit mit dieserVakanz leben müssen. <strong>Bürger</strong><strong>verein</strong> und Gemeinde bleiben weiter amBall. Wenn Sie einen Arzt kennen, der nach <strong>Ahlhorn</strong> möchte – der<strong>Bürger</strong><strong>verein</strong> ist gerne Ansprechpartner!Siegfried DamesWas uns aufgefallen istÄó positivÄò einige <strong>Bürger</strong> in <strong>Ahlhorn</strong> geben sich extrem viel Mühe, an ihrenStraßen die Randstreifen und Grünflächen zu pflegen und zu verschönern.Hoffentlich folgen noch andere diesen BeispielenÄô das Bahnpersonal im Stellwerk am Bahnhof <strong>Ahlhorn</strong> gibt sich sehrviel Mühe bei der individuellen Fahrgastberatung – weiter so!Äö die Gemeinde hat das <strong>Ahlhorn</strong>er Bärendenkmal gereinigtÄõ negativÄú an der Ecke Schulstraße/Lemser Sand sind Radweg-Hinweisschilderabmontiert und gestohlen worden. Das war kein guter Scherz!!!Äù Einige <strong>Bürger</strong> „vergessen“ regelmäßig, ihre <strong>Bürger</strong>steige von Laubund Schnee zu befreien. Insbesondere für unsere älteren Mitbürgerbesteht so erhöhte Sturzgefahr.Seite <strong>10</strong>


Der neue Vorstand des <strong>Bürger</strong><strong>verein</strong>sDer am 1.4.08 für zwei Jahre gewählte neue Vorstand hat folgende Zusammensetzung,wobei Petra Rabius-Hermann am 6.8.08 als weitereBeisitzerin kooptiert wurde:Siegfried DamesVorsitzender,Jahrgang 1942Willi Flerlagestellv. Vorsitzender,Jahrgang 1942Dr. BerndRothmannSchriftführerJahrgang 1950Markus Kinzelstellv. Schriftführer,Jahrgang 1967IngeborgHorstmannKassenwartin,Jahrgang 1942Ludwig KockBeisitzer,Jahrgang 1934Ingrid GräperBeisitzerin,Jahrgang 1939Samuel StollBeisitzerJahrgang 1970StephanBuschermöhleBeisitzer,Jahrgang 1964PetraRabius-Hermannkoopt. Beisitzerin,Jahrgang 1961Seite 11


Unsere HomepagesDie beiden seit Mai <strong>200</strong>7 veröffentlichten Internetauftritte des <strong>Bürger</strong><strong>verein</strong>sÄû www.buerger<strong>verein</strong>-ahlhorn.de, die offizielle Homepage desVereins undÄü www.flugplatz-ahlhorn.de oder www.fliegerhorst-ahlhorn.de,eine Seite, die speziell den ehemaligen Fliegerhorst behandelterfreuen sich offensichtlich großen Zuspruchs und werden auchweiterhin aktuell gehalten. Wir haben die Homepage um einen „Pressespiegel“erweitert, wo man Zeitungsartikel über die Aktivitäten des<strong>Bürger</strong><strong>verein</strong>s nachlesen kann.Beachten Sie bitte auch die Seite www.ahlho rn-umzu.de, an der der <strong>Bürger</strong><strong>verein</strong>ebenfalls beteiligt ist.StraßennamenHaydnstraßebenannt nach dem Komponisten JosephHaydn (1732-1809). 1797 komponierte er dieösterreichische Kaiserhymne, die seit 1922die Melodie des Deutschlandliedes ist.Die Haydnstraße wurde <strong>200</strong>8 aufwändig saniert und befindet sichjetzt in einem ansehnlichen Zustand.Hemannshausenbenannt nach Heinrich Heemann undseinem Sohn Gustav, den Begründernder Siedlung.Heem und ham bedeuten Feld; die Heemsaat ist wie z.B. die Scheffelsaatein uraltes Flächenmaß für ein Ackerstück.Warum die Straße mit nur einem „e“ geschrieben wird, entzieht sichunserer Kenntnis. Besser wäre auf jeden Fall „Heemannshausen“.Seite 12


Familientag im Schafkoben am 14.9.<strong>200</strong>8Nach dem Erfolg im Vorjahr fand auch <strong>200</strong>8 wieder ein Familientagam denkmalgeschützten Schafstall am Fahrenkamp statt. Am 14.9.08,dem Tag des Denkmals, wurde diese Veranstaltung gemeinsam mitder Freiwilligen Feuerwehr <strong>Ahlhorn</strong> gefeiert. Alle Mitglieder von<strong>Bürger</strong><strong>verein</strong> und Feuerwehr waren mit Familie und Freundenherzlich eingeladen.Das Wetter war zwar etwas windig, aber die Sonne schien den ganzenTag, und so trafen sich ca. 70 Vereins- und Feuerwehrmitglieder, umgemütlich zusammen zu sitzen und Neuigkeiten auszutauschen.Damit es den Kindern nicht langweilig wurde, hatte Viktoria Stollsich viele Spiele ausgedacht und Zeichenmaterial mitgebracht, bei derFeuerwehr durfte man im Einsatzwagen mitfahren, und StephanBuschermöhle hatte für das Fest eine Negerkusswurfmaschine gebaut.Erbsensuppe, Würstchen, Bratwurst, Kuchen und diverse Getränkeließen Hunger und Durst gar nicht erst aufkommen.Übrigens: Der Schafkoben kann für private Feiern gemietet werden,Ansprechpartner ist die Freiwillige Feuerwehr <strong>Ahlhorn</strong>.(weitere Fotos unter www.buerger<strong>verein</strong>-ahlhorn.de, Fotoseiten - Schafkoben)Seite 13


Bevölkerungswandel und Integration in <strong>Ahlhorn</strong>Teil 3Als am 1. September 1939 der 2. Weltkrieg begann, konnte niemandahnen, wie grundlegend dieser fürchterlichste aller Kriege die Weltverändern sollte, besonders in Europa und hier vor allem in Deutschland.Im Rahmen dieses Beitrages zur <strong><strong>Bürger</strong>post</strong> geht es allerdings nichtum grundsätzliche Betrachtungen zum 2. Weltkrieg, sondern umdessen Auswirkungen auf die Bevölkerungsentwicklung in unsererHeimat und um das Schicksal der durch Flucht und Vertreibung nach<strong>Ahlhorn</strong> gelangten Menschen.Um dieses Schicksal und die damit verbundenen persönlichen Tragödienauch nur annähernd zu begreifen, sind ein kurzer geschichtlicherRückblick und einige Zahlenangaben hilfreich, auch wenn der engereRahmen des Themas damit etwas verlassen wird. Sie machen dasganze Ausmaß des Geschehens deutlich und helfen uns zu verstehen,in welchem körperlichen und vor allem seelischen Zustand dieseMenschen ihre neue, nicht frei gewählte Umgebung erreichten. Dieswiederum ist wichtig, wenn es im späteren Verlauf dieses Beitragesum das Problem der Integration in die heimische Bevölkerung geht.Flucht und VertreibungDie einheimische Bevölkerung unterschied im allgemeinen nichtzwischen Flüchtlingen und Heimatvertriebenen. Es bürgerte sich baldder Sammelbegriff „Flüchtlinge“ ein. Auch für mich waren siezunächst Landsleute, die ihre Heimat, ihr Hab und Gut und nichtselten ihre Angehörigen verloren hatten, gleichgültig, ob durch Fluchtoder durch Vertreibung. Erst im Gespräch mit Bekannten, die diesesSchicksal erlitten hatten, erfuhr ich, dass die beiden Formen desHeimatverlustes von ihnen selbst unterschiedlich bewertet wurden.Als Flüchtlinge galten diejenigen, die schon vor dem Eintreffen derRoten Armee ihre Heimat verlassen hatten, was sie mit einemgewissen Geruch von Feigheit behaftete. Heimatvertriebene hatten anihrem Wohnort ausgeharrt, dort die Eroberung erlebt und waren erstspäter von den Siegern zum Verlassen der Heimat gezwungenworden.Seite 14


Diese moralische Bewertung verlor sich nach und nach, denn dasResultat für die Betroffenen war gleich schlimm. Historisch undpolitisch wird allerdings nach wie vor zwischen Flucht und Vertreibungunterschieden.Im Verlaufe des Jahres 1943 wurde den meisten Deutschen klar, dassder Krieg nicht mehr zu gewinnen war, und es wuchsen Sorge undAngst bezüglich der Behandlung durch die künftigen Sieger.Glaubte man von den Westalliierten noch ein halbwegs faires Verhaltenerwarten zu können, so befürchtete man in den östlichen Teilendes Reiches und in den osteuropäischen Ländern mit bedeutendendeutschen Minderheiten das Schlimmste, eine Befürchtung, die sichleider allzu oft bestätigen sollte. Dies erklärt, warum es nie eineFluchtbewegung von West nach Ost, sondern nur in der entgegengesetztenRichtung gegeben hat.Die kriegverursachte Wanderungsbewegung begann – noch bevorsowjetische Truppen die Reichsgrenze erreichten – im August 1944mit der Flucht aus dem Memelland und Ostpreußen. Sie erfasste nachund nach alle Landeteile, die östlich der von sowjetischen Truppenbis zum Waffenstillstand am 8. Mai 1945 eroberten Linie lagen.Schon die äußeren Fluchtbedingungen waren – ganz abgesehen vonder durch sowjetische Truppen ausgeübten Gewalt – überausschwierig. Nahrungsmangel und ungewöhnlich harte Winter, vorallem im Jahr 1945/46, mit hohem Schnee und Minustemperaturenvon unter zwanzig Grad Minus forderten viele Todesopfer, vornehmlichunter Säuglingen, Kranken und älteren Menschen.Vielleicht ließ die Hoffnung die Flüchtenden dies alles ertragen, dennsie waren zu diesem Zeitpunkt noch in dem festen Glauben, nachKriegsende in ihre Heimat zurückkehren zu können. Die Würfel derPolitik waren aber schon längst anders gefallen.Nach dem Ende des Krieges begann die Phase der Vertreibung. Aufder Konferenz von Potsdam im Sommer 1945 wurde die „Überführung“der deutschen Bevölkerung aus allen Gebieten östlich derOder-Neiße-Linie nach Westen beschlossen.Diese Umsiedlung sollte ordnungsgemäß und human erfolgen.Die Wirklichkeit sah ganz anders aus. Wer von uns kann sich heutewirklich vorstellen, was es bedeutet, innerhalb weniger Stunden HausSeite 15


und Heimat auf Dauer verlassen zu müssen, und nur das mitnehmenzu dürfen, was man tragen kann?Sowohl Flucht als auch Vertreibung waren begleitet von fürchterlichenGräueltaten gegen die deutsche Zivilbevölkerung und nach derKapitulation auch gegen die jetzt wehrlosen Soldaten. Der lange angestauteHass, der durch Eroberung, Besetzung, Verfolgung undKriegsereignisse mit all ihren Begleiterscheinungen entstanden war,entlud sich jetzt in einer Orgie der Gewalt, die alle durch Moral undZivilisation gesetzten Schranken niederriss. Sie richtete sich gegenSchuldige und Unschuldige und machte keinen Halt vor Wehrlosen,nicht vor Alten, Frauen und Kindern. Nicht selten wurde dieseGewalt durch unverhüllte Aufforderungen der Sieger und ihrerVerbündeten unterstützt und angestachelt.Das statistische Bundesamt hat im Jahr 1958 Zahlen zu Flucht undVertreibung veröffentlicht, die das ganze Ausmaß dieser Wanderbewegungvon Ost nach West und seiner Opfer wiedergeben. Etwa 14Millionen Deutsche waren von Flucht oder Vertreibung betroffen.Mehr als 2,2 Millionen, d.h. mehr als jeder Siebte hat sie nichtüberlebt. Dies sind nüchterne Zahlen, persönliches Leid können sienicht wiedergeben, und wer kann schon ermessen, was mehr als eineMillion Vergewaltigungen für die betroffenen Frauen und Mädchenund ihre Angehörigen bedeutete?Die Situation in <strong>Ahlhorn</strong>Wann die ersten Flüchtlinge in <strong>Ahlhorn</strong> eintrafen ist nicht mehr genaufeststellbar. Aber schon ab Ende 1944 kamen die ersten Ostpreußenund Pommern in den späteren Regierungsbezirk Weser-Emsund damit wohl auch nach <strong>Ahlhorn</strong>. Der erste organisierte Transportvon Vertriebenen erreichte <strong>Ahlhorn</strong> am 27. Februar 1946 mit derBahn. Es waren 1283 Schlesier, die aus Breslau kommend hier eintrafen.Nur einem Teil von ihnen war <strong>Ahlhorn</strong> als Zielort zugewiesen,die anderen wurden in andere Landesteile weitertransportiert. WeitereTransporte folgten, und erst im April 1947 war die organisierteVertreibung weitgehend abgeschlossen.<strong>Ahlhorn</strong> hatte den größten Anteil an Vertriebenen aufzunehmen, dennhier standen noch einige Unterkunftsmöglichkeiten aus dem NachlassSeite 16


der Luftwaffe zur Verfügung. Die <strong>Bürger</strong> in den anderen Ortsteilenunserer Gemeinde waren darüber nicht traurig, denn wie sah die Aufnahmeder Neubürger in unserer Heimat aus?Sie waren keineswegs willkommen. Neben rührenden Einzelbeispielender Hilfsbereitschaft und Anteilnahme an ihrem Schicksal überwogenAbweisung und Ablehnung. Bevor wir wegen dieses Verhaltensgegenüber schwergeprüften Landsleuten die Stirn runzeln oderden moralischen Zeigefinger erheben, sollten wir uns an die Zeitumständeerinnern.Es war eine Zeit allgemeiner Not und allgemeinen Mangels. VieleVäter und andere Angehörige waren gefallen, vermisst oder noch inKriegsgefangenschaft. Freier Wohnraum für die Unterbringung dervielen neuen <strong>Bürger</strong> stand nicht zur Verfügung, sondern musste erstnoch geschaffen werden, oft mit primitivsten Mitteln, und war nichtselten nur nach drakonischen Strafandrohungen durch die britischeBesatzungsmacht durchsetzbar.Im Jahre 1939 hatte die Gesamtgemeinde 5729 Einwohner. 1946 verzeichnetedie Einwohnerstatistik bereits 8559 <strong>Bürger</strong>, 1950 waren es9317. Dieser enorme Anstieg der Bevölkerungszahl steht in direktemZusammenhang mit Flucht und Vertreibung und verdeutlicht diegewaltige Dimension der Probleme, die sich bei der Unterbringung,Versorgung und auf dem Arbeitsmarkt ergaben.Für <strong>Ahlhorn</strong> sind die Zahlen nicht gesondert ausgewiesen, man kannaber für das Jahr 1939 von etwa 1600 Einwohnern in <strong>Ahlhorn</strong> undLethe ausgehen. Um die Zahl der Zuwanderer für unseren Ort zu ermitteln,habe ich das Melderegister der Gemeinde für die Jahre 1944-1946 herangezogen und ausgezählt. Allein in diesen drei Jahren sind<strong>10</strong>52 <strong>Bürger</strong> nach <strong>Ahlhorn</strong> gezogen. Anhand der Herkunftsorte kannman feststellen, dass die große Mehrzahl deutsche Flüchtlinge undVertriebene aus dem Osten waren.Aber auch Staatsangehörige osteuropäischer Länder oder sogar auswestlichen Staaten finden sich darunter. Für einen Teil der Zugezogenenwar <strong>Ahlhorn</strong> nur eine mehr oder weniger kurze Zwischenstatistation,denn zahllose versprengte Familien mussten erst wieder zusammengeführtwerden.Diejenigen, die sich notgedrungen in <strong>Ahlhorn</strong> als neuem Wohnorteinrichteten, standen vor riesigen Problemen. Zwar sicherte die Zu-Seite 17


teilungswirtschaft mit Lebensmittelkarten usw. das blanke Überleben,ansonsten fehlte es aber an allem. Zudem sah man sich – zurückhaltendformuliert – einer sehr reservierten einheimischen Bevölkerunggegenüber. Wie sollte angesichts dieser Ausgangssituation Integrationerfolgen und gelingen?In der Tat verlief dieser Prozess anfangs sehr zäh und schleppend.Die Neubürger suchten verständlicherweise zunächst den Kontakt zuden Menschen, die das gleiche Schicksal nach <strong>Ahlhorn</strong> verschlagenhatte, die die gleiche Mundart sprachen und die zum Teil aus dengleichen Ortschaften in der alten Heimat stammten.Gemeinsame Arbeit von Menschen unterschiedlicher Herkunft hatnormalerweise eine integrierende Funktion. Aber es gab kaum Arbeitim zusammengebrochenen Deutschland. Einzig in der heimischenLandwirtschaft mangelte es an Arbeitskräften, denn die bisher eingesetztenZwangsarbeiter standen nicht mehr zur Verfügung, und vieleLandwirte waren gefallen, vermisst oder noch in Kriegsgefangenschaft.Somit fanden die ersten Neubürger eine Anstellung in derLandwirtschaft. Sie erwiesen sich schnell als fleißige und fähigeMitarbeiter, denn ein Großteil von ihnen kam aus landwirtschaftlichorientierten Gebieten. Die alltäglichen Kontakte zwischen Einheimischenund Zugezogenen waren überaus wichtig. Sie bildeten dieKeimzelle der Integration, denn so entstanden Verstehen und Vertrauen,auch wenn die überwiegend schlesische Mundart der neuenMitarbeiter von den Einheimischen oft genaues Hinhören verlangte.Verständnis und Anteilnahme wuchsen auch, als nach und nach bekanntwurde, was Flüchtlinge und Vertriebene verloren und erlittenhatten, bevor sie schließlich in <strong>Ahlhorn</strong> eintrafen.Die Erwerbssituation blieb in den ersten Jahren nach dem Krieg aberangespannt, denn neben der Landwirtschaft boten Handel, Gewerbeoder gar Industrie kaum Arbeit in <strong>Ahlhorn</strong>.Nach der WährungsreformMit der Währungsreform und der Einführung der Deutschen Mark am20. Juni 1948 begann eine grundlegende Verbesserung der wirtschaftlichenSituation. Es mangelte noch an vielem, aber die Menschenfassten nach vielen trostlosen Jahren wieder Vertrauen in dieZukunft.Seite 18


Das Baugewerbe profitierte zuerst davon. Arbeitskräfte wurde benötigt,das Kalksandsteinwerk Gräper weitete seine Produktion immermehr aus und stellte auch viele Vertriebene ein.Aber auch das reichte noch nicht, um alle Arbeitssuchenden zubeschäftigen. Ab 1950 begann das Ruhrgebiet mit seinem Kohlebergbauund der Stahlindustrie seine alte Bedeutung als wirtschaftlichesHerz Deutschlands langsam wieder einzunehmen. Diese Entwicklungübte auf den Arbeitsmarkt eine beträchtliche Sogwirkungaus, denn an der Ruhr wurden überdurchschnittlich hohe Löhne gezahlt.So zog es auch viele <strong>Ahlhorn</strong>er – Einheimische wie Vertriebene– in diese Region. Dies kam der Einkommenssituation der Menschenzugute, entlastete aber auch den Wohnungsmarkt in <strong>Ahlhorn</strong>.Im Jahr 1951 begann die britische Luftwaffe mit dem Wiederaufbaudes Fliegerhorstes, der dann im März 1952 in Betrieb genommenwurde. Neben dem Kalksandsteinwerk Gräper entstand hiermit einzweiter, großer Arbeitgeber in <strong>Ahlhorn</strong>, von dem sowohl Einheimischewie Vertriebene profitierten. Ab etwa Mitte der 50er-Jahre kannman praktisch von einer Vollbeschäftigung sprechen, ein wichtigerBeitrag der Arbeitswelt zur Eingliederung der Flüchtlinge undVertriebenen.Mit dem Zuzug hatte sich auch die Konfessionszugehörigkeit derBevölkerung stark verändert. Zu einer bis dahin überwiegend evangelischenMehrheit kam jetzt eine bedeutende katholische Minderheit,denn die Mehrzahl der Neubürger war katholisch.Später entstand daraus eine eigenständige Pfarrgemeinde. Eine katholischeVolksschule nahm schon im August 1946 den Unterricht aufund existierte bis 1969.Konfessionsunterschiede können trennenden Charakter haben und einHindernis für Integration sein. In <strong>Ahlhorn</strong> gab es aber in dieser Hinsichtnur in Einzelfällen Probleme, Abgrenzungserscheinungen wegenunterschiedlicher Konfession konnte man nicht beobachten.Abgesehen davon, dass die Menschen in diesen Jahren nach demKrieg große existentielle Probleme hatten und die Konfession desEinzelnen daher eher nachrangig war, hatte die Bevölkerungsfluktuationseit dem Bau des Luftschiffhafens wohl zu einer generellgrößeren Toleranzbereitschaft der Bevölkerung geführt. Dies unter-Seite 19


scheidet <strong>Ahlhorn</strong> von vergleichbar großen Orten mit einer gleichmäßiggewachsenen Einwohnerschaft.Aus einer verzweifelt schwierigen Anfangssituation heraus gelangschließlich die Eingliederung der großen Zahl geflüchteter und vertriebenerLandsleute. Sie selbst hatten den größten Anteil an diesemerfolgreichen Prozess zu erbringen. Ihre Bereitschaft, sich in dasnicht mehr Änderbare zu fügen und das Beste aus der gegebenenSituation zu machen, schufen die Grundlage dafür. Begünstigt wurdedie Eingliederung durch das verbindende Band der gemeinsamenSprache, Geschichte, Kultur und eine günstige wirtschaftliche Entwicklung.Heute wissen nur die älteren <strong>Ahlhorn</strong>er, welche Familien oder derenVorfahren einst als Flüchtlinge oder Vertriebene nach <strong>Ahlhorn</strong>kamen. Ich glaube, dies ist der beste Beweis für eine gelungeneIntegration.Willi FlerlageDer vierte und letzte Teil dieser Beitragsreihe erscheint in der nächstenAusgabe der <strong><strong>Bürger</strong>post</strong> und soll sich mit den weiteren Veränderungen inder Bevölkerungsstruktur <strong>Ahlhorn</strong>s bis zur Gegenwart befassen.Im August <strong>200</strong>7 wurde das 20-Familienhaus am Danziger Weg abgegrissen,in dem nach 1949 viele Flüchtlings- und Vertriebenenfamilienuntergebracht waren.Seite 20


Großsteingräber in <strong>Ahlhorn</strong> und direkt nebenan… Teil 2<strong>Ahlhorn</strong> liegt mitten in der sog. Historischen Meile der WildeshauserGeest, einem Gebiet, in dem erstaunlich viele Großstein- und Hügelgräberzu finden sind. In <strong>Ahlhorn</strong> selbst und direkt nebenan liegen 13Großsteingräber, darunter einige besonders schöne Exemplare, die imvorigen, diesem und dem nächsten Heft der <strong><strong>Bürger</strong>post</strong> vorgestelltwerden sollen.Die sog. Megalithgräber aus der Jungsteinzeit sind die ältesten BauwerkeNordeuropas. Sie wurden zwischen 3500 und 2700 vor Chr.,d.h. vor mehr als 4700 Jahren gebaut. Damit sind sie älter als diemeisten ägyptischen Pyramiden. Während man im Mittelalter nochglaubte, das die Grabanlagen nur von Riesen errichtet worden seinkonnten, sieht man die Sachlage heute folgendermaßen:Um 3500 v. Chr. War in der hiesigen Gegend der Wechsel von denJägern und Sammlern zu den sesshaften Bauern soweit fortgeschritten,dass diese die gewaltige Aufgabe des Baues von Großsteingräbernin Angriff nehmen konnten. Kleine Familiengruppen, dieständig umherwanderten, hätten diese Arbeit niemals bewältigenkönnen. Dafür brauchte man fest gefügte Dorfverbände und Ochsenals Lasttiere, um die tonnenschweren Findlinge über viele Kilometerdurch unwegsames Gelände transportieren und aufbauen zu können.Die Megalithgräber wurden immer von mehreren Generationen, d.h.über Jahrhunderte, für die Totenbestattung im Dorf weitergenutzt.Über die konkreten Bestattungsrituale ist nichts bekannt.Übrigens: „Hünenbett“ kann man sowohl von „Hünen = Riesen“, alsauch vom niederdeutschen „hunnebed = Totenstätte“ ableiten.In diesem zweiten Teil werden die Großsteingräber „Steinloger Kellersteine“und die „Visbeker Braut“ vorgestellt. Die Gräber rund umden Bräutigam und der Heidenopfertisch folgen in der nächsten Ausgabeder <strong><strong>Bürger</strong>post</strong>.Die Steinloger KellersteineDer Name "Kellersteine" ist zwischen <strong>Ahlhorn</strong> und Wildeshausen allgegenwärtig!Auch südlich von Steinloge liegen zwei Kellersteine,die kaum bekannt und schwer zu finden sind.Seite 21


Man biegt im Tal östlich vonSchnittgers Höhe von der B 213in den Varnhorner Weg ein undfolgt diesem unter der Autobahnhindurch bis links geht der Weg"Vor der Aue" abgeht. Hier mussman rechts zu Fuß einem kleinen,sonst unbenutzten Waldwegfolgen. Über eine Lichtung undeinen querenden, breiten Waldweghinweg kommt man zu einer kleinen Lichtung mit einem Hochstand,auf der die beiden Großsteingräber nah bei einander liegen.Leider wurden beide Großsteingräber von unseren Vorfahren starkverwüstet.Beim westlichen Grab (oben links) sind zwar noch alle 13 Tragsteinevorhanden, aber 2 Decksteine sind gestohlen und 3 sind nur noch inResten vorhanden. Am westlichsten Decksteinbruchstück ist noch dieHälfte eines Bohrlochs zu erkennen, mit dem der Stein gesprengtwurde. Die Kammer ist 7,5 x 1,5 m groß.Beim östlichen Grab 942 ist dieKammer mit 5,5 x 1,5 m etwaskleiner und es sind 9 von <strong>10</strong>Tragsteinen und 3 von 4 Decksteinenvorhanden, die aber teilweisevon ihren Trägern abgerutschtsind.Obwohl beide Gräber nur kleinsind, lohnt sich der Abstecher,weil man zwei Großsteingräber auf einmal besuchen kann.Beide Gräber werden in der Literatur auch fälschlich als GroßenkneterKellersteine bezeichnet.Ein falsches Steingrab liegt südöstlich von Steinloge. Um dorthin zugelangen, muss man wieder von der B 213 in den Varnhorner Wegabbiegen, bis links der erste Fahrweg abgeht. Dort gegenüber folgtman dem Weg nach Westen, bis man den geschotterten Waldweg erreicht.Auf diesem einige Meter nach Norden liegen links acht großeSeite 22


Findlinge aufgetürmt, bei denen man denken könnte, es sei ein Grab -es ist aber definitiv keines!Diese Findlinge wurden beim Aufräumennach dem großen Sturm 1972 vomBaggerfahrer Günter Pacholke dort zusammengetragen,"damit man sich immeran ihn erinnere".Denn am 13.11.1972 fegte ein Sturmmit Windstärke 14 über Norddeutschlandhinweg, der innerhalb von anderthalbStunden unermesslichen Schadenin der Wildeshauser Geest anrichtete und ganze Wälder dem Erdbodengleich machte. An diesen Sturm erinnern zahlreiche Gedenksteineim ganzen Land.Auch südwestlich der Visbeker Brautliegen drei derartige Findlinge. Wennman von der Braut aus dem BrautwegRichtung Bräutigam folgt, liegen rechtsim Wald drei Findlinge auf einerkleinen Lichtung. Der mittlere trug früher eine Inschrift, die an denSturm erinnerte und die heute nicht mehr zu entziffern ist.Die Visbeker BrautDas Großsteingrab VisbekerBraut ist ein 80 x 7 mgroßes Hünenbett mit langer,rechteckiger Einfassungund zählt gemeinsammit dem Visbecker Bräutigam(wird in der nächsten<strong><strong>Bürger</strong>post</strong> vorgestellt) zu dengrößten Megalithbauten inDeutschland. Die Braut ist etwa in Ost/West-Richtung ausgerichtet,und auch die am westlichen Ende liegende, 5,5 x 1,5 m großeGrabkammer ist noch im Erdhügel eingebettet (Foto links). Von ihr istnur noch ein Deckstein vorhanden, der im Grab liegt. Insgesamt habeich an der Braut 97 Findlinge gezählt.Seite 23


Die besonders imposantenSteine am Westende werden"Wächtersteine" genannt.Sie bilden eine 9 mlange und ca. 3 m hoheWand (Foto links). Auf altenFotos aus der Zeit von1900 bis ca. 1920 ist nocheiner der beiden mittleren Wächtersteine umgestürzt; er wurde alsospäter wieder aufgerichtet. Es gibt auch eine These, dass es sich beiden beiden äußeren Kolossen um die Decksteine der Grabkammerhandeln soll, die man nach 1827 dort aufgerichtet hat, um den Gesamteindruckdes Grabes zu verbessern.Dafür spricht z.B. ein links schräg stehender Stein, der dort völligunpassend am Einfassungsstein lehnt und die Tatsache, dass dieäußeren Wächter eindeutig über die Breite des Hünenbettes hinausragen.Am Nordostende steht übrigens ein großer Findling (im Foto oben ganzlinks), der in älteren Publikationen als "Bräutigam" bezeichnet wurde.Leider sind bei der Braut eine Vielzahl der Steine entlang des Hünenbettesumgefallen, wodurch der Gesamteindruck der Steinsetzungleidet. Eigentlich bin ich der Meinung, dass man die GroßsteingräberSeite 24


möglichst unverändert lassen sollte, aber im Falle der Braut solltensich die zuständigen Behörden doch einmal überlegen, ob man dieumgefallenen Einfassungssteine nicht wieder aufrichtet. Ich helfe gernemit.Wenn man älteres Kartenmaterial betrachtet, so lag die Braut immereindeutig auf Steinloger Gebiet. In der neuesten Gemeindekarte wurdedie Grenze nach Westen verschoben; jetzt gehört die Braut zuWildeshausen. Trotz ihres Namens hat sie aber niemals auf VisbekerGebiet gelegen.Man erreicht die Braut am besten von der B 213. Unmittelbar westlichder Autobahnabfahrt "Wildehausen-West" liegt das Gasthaus"Visbeker Braut", und direkt gegenüber führt eine kleine Straße unterder Autobahn hindurch. Kurz hinter dieser Brück geht es auf einemsandigen Waldweg nach Westen bis ganz nah an die Braut heran.Um dieses Großsteingrab rankt sich eine berühmte Legende:Eine Bauerntochter aus Steinloge sollte gegen ihren Willen mit einemungeliebten Mann aus Visbek verheiratet werden. Auf dem Weg zurKirche flehte sie jedoch Gott an, sie lieber zu Stein erstarren zulassen, als dass eine Heirat mit diesem Mann stattfände. IhrWunsch wurde erfüllt und auf der einen Seite wurde der Festzug derBraut, und auf der anderen Seite der des Bräutigams samt Brautwagenversteinert.Wissenschaftlich gibt es keinen Zusammenhang zwischen VisbekerBraut und Bräutigam, außer dass beide jungsteinzeitliche Gräbersind.Zwischen Braut und Bräutigam erstreckt sich der ca. 4km lange„Brautweg“, auf dem man in ca. 1,5 bis 2 Stunden von Großsteingrabzu Großsteingrab wandern kann.Eine Sammlung von Großsteingräbern und Vorzeitdenkmälern in der WildeshauserGeest und im benachbarten Nordwestdeutschland auf derHomepage www.steinzeugen.de. Dort gibt es auch noch mehr Fotos,Lagepläne und den theoretischen Hintergrund zu den Gräbern.wird fortgesetzt…Seite 25Dr. Bernd Rothmann


As de <strong>Ahlhorn</strong>er Buurn pannt wurrnDe Buurschup <strong>Ahlhorn</strong> höör al gode dartig Jahr to dat KönigshuusHannover, do mussen seß Buurn noch jedeen Jahr twee Molt (24Schepel) Hawern an dat münstersche Renthuus in Vechte lewern. Nuleten se sick mit ´t Betahlen Tiet, wieldat se woll nich mehr wat vanVechte weten wulln oder amenn nix in ehre Geldkniepen harrn.So weern 1732 woller veer Jahr vergahn, un de Plicht weer up 48Molt anwussen. Rentmeister Kerstien weer dr bannig vergrellt öwer,un as de seß Buurn an 7. Januar jedereen twee Molt in Vechteaflewern wullen, leet he se foors in´t Lock smieten.Den annern Dag kunnen fief woller gahn, bloots Gerdt Kröger nich,de schull so lang in´t Lock blieben, bet dat se ok noch de annern 36Molt betahlt harrn. Man, de wull he nich in ´natura´hebben, daarschullen se Geld för betahlen, för den Schepel fofftein Grote (72Grote = 1 Daler) . Den Amtmann van Hinüber in Wilshusen wull dategenkoppsche Hanneln partout nich smecken. Wenn een wat vansiene Lüe wull, denn harr he sick an em to holen. He schreef foors ande Regeern in Hannover, dat se den Gerdt Kröger ruuthelpenschullen. Un wenn se dr upstäe nix mit weern kunnen, wull he tweeut´t Münstersche, de noch wat betahlen mossen, ok inlocken laten.Den annern Dag na ehre ´arretirung´ föhren Jann Deyke un ClaußFeyend na Vechte un ba´en den Rentmeister twolf Grote för jedeenSchepel an. Man de wull Gerdt Kröger so lang fastholen, bet dat de36 Molt, de Schepel to fofftein Grote, betahlt weern.Veertein Daag later schreef Hannover an de bischuplike Regeern inMünster un klaag öwer dat egenklooksche Ingriepen van denVechteschen Beamten un fodder, dat de den <strong>Ahlhorn</strong>er Buur foorsfreelaten schull und dat se so ene ´ungebührlike arretirung´ nich nochmaal belewen wullen. Na ehr Weten harr dat Amt Vechte up deHannoversche Siet nich mehr Rechten as´n Grundherr öwer sienMeyer, un wenn de Rentmeister noch den Plichthawern van de<strong>Ahlhorn</strong>er ´coloni´ to kriegen harr, denn moß he sick Hulp van den´Orths-Richter´ halen. Un de seet in Wilshusen!Eerst na dree Weken keem Gerdt Kröger woller free. Man, wer doglööv, dat de Regeern in Münster den Rentmeister trechtstucken deeun dat Amt Vechte nasten nich mehr so butt to Kehr gung, de kenndeSeite 26


de Rentmeisters in Vechte nich, de schull bold noch mehr Lepigkeitenkünnig weern:Seß Jahr later, ´s morgens Klock negen an een kolen Novemberdagkeem Jann Hinnerk Voß, de jüst mit´n Föhr Holt unnerwegens weer,een groot Koppel van 40 bet 50 Keerls mit Gewehren, Degen unSpeten in´e Mööt, Se weern ut´t Münsterland un wullen na <strong>Ahlhorn</strong>.As he een paar fraag, wat se denn vöörharrn, keken de em luurig anun fraagden trügg, of he ´ne aartige Fro harr, de wullen semitnehmen. Jann weer rein ´n beten benaut. He brocht dat Holt gauna Huus un föhr den foors na´t Amt in Wilshusen. Daar vertellde heden Amtmann, wat em tostott weer.Mit´n Ogenslag seet Amtsschriewer Schnobel up´t Päärd un reed na<strong>Ahlhorn</strong>. Man as he ankeem, weern de Suldaten al weg. In CasparOltmann siene Gaststuuv befraag he denn de Lüe, wo dat togahnweer.Na ehr Dünken, sään de, weern de Keerls van de Münstersche ´Land-Miliz´, un de Baberste weer Vaagt Enter ut Vechte. He harr nochtwee Unnervöögt bi sick. Se glöwen, dat de na Vischbeck hen höörndeen.Un denn vertellden em de verbaasten Buurn, wo sick dat afspeeltharr: Toeerst haarn wecke de Togänge to´t Doorp besett, un dennweern de annern in Koppels to seß bet seben Keerls mit Flinten unDegen in de Hüüs gahn, wor vechtersche Hoffhörige wahnden. Deharrn se pannen wullt.As se up den Hoff van Jann Deicken weern, harr de ehr to verstahngewen, dat he sick nich pannen laten droff. Se harrn awer nich upsien Protesteern höört un em för de schulligen twe Molt Hawern fiefDalers afnahmen.Jüst so weer dat bi Gerdt Kröger togahn. De harr ok betahlt, wieldathe noch de Nääs vull harr van Vechte.Man Clauß Feyend, Jann Lueschen und Harm Bührmann, de denHawern noch för´n Reeg van Jahren schullig weern, harrn Wind vande Münsterschen kregen un ehr Veeh gau van de Knechten in deMeente driewen laten., dat de Keerls dat nich pannen kunnen; un datGeld harrn se wiet noog versteken. Do harr Vaagt Enter seggt, dat senachts woller kamen wullen.De anner Keerls weern so lang in´t Dorprumlopen un harrn uppaßt. Man as de Suldaten van de ´execution´Seite 27


trügg weern, harrn se sick mit ehr hier bi´n Kröger upholen. Ja, sewullen´s nachts woller kamen, wenn de Keuh up´n Stall stunnen.Upleßt weern se denn weggahn.Amtmann van Hinüber kunn´t gaar nich upkriegen, dat deVechteschen ehr Recht nich bi de ´ornlike Obrigkeit´ söken deen. Heharr gau spitz, dat de beiden annern ´invasoribus´ de UnnervöögtBernd Busche und Hermann Ahlers ut Vischbeck weern.As he denn an de Canzley in Hannover schreef, weer he noch bannigin´e Fahrt, harr he doch jüst ole Schriefstücken döörkeken un funnen,dat in´n Sneemand 1667 al maal een Rentmeister sienen Vaagt mitachtig Keerls na <strong>Ahlhorn</strong> schickt harr, de daar gräsig ruug to Kehrgahn weer. Se harrn nich alleen ´ ungebührlike execution´maakt, manok de Lüe prügelt, dat sülvst een Frewel daar noch öwer verwunnertweer´. Dotiet na´n dartig-jahrgen Krieg harrn de Münsterschen nichmehr dat minnste Recht, in´t Amt Wilshusen Gericht aftoholen. Datharr de Swedisch Regeern mit Nadruck an den Bischup schrewen, undaarna weer kien Pannen mehr vöörkamen.He meende in sien Breef, dat se licht een van de Unnervöögt inVischbeck griepen un in Wilshusen inlocken kunnen, wenn dr maneen paar Dragoner of een Kommando van de Garnisoon bi to Hülpekeem.Hannover weer een Menen mit de Amtmann: Se schullen de´invasoribus´ na Wilshusen la´en un se to ´ne Geldstraaf verurdelenoder se ´arreteern´. Dat Amtsgericht la´e de dree ok, man se kemennich. Se luurn dat eerst maal af. So seet dat Gericht ohne se tosamenun verhung Geldstrafen gegen Enter (20 Dalers) un Busche un Ahlers(jedeen <strong>10</strong> Dalers), wieldat se den Landfräen braken harrn un in datChurfürstlike Amt infullen weern.Na 14 Daag weer awer jümmer noch kien Geld indrapen, un sofraagde de Amtmann in Hannover an, wat he denn maken schull. Hemeende, dat se gegen Enter woll nix utrichten kunnen. In Vechteweer ene starke Garnisoon mang de Müürn. Man an de beidenUnnervöögt tro´en se sick woll ran. In Vischbeck hull sick bloots eenTrupp van de ´Land-Miliz´ up, un wenn se een Kommando van 20Rieders mitkregen, de up disse Siet van de Sche´e in Thölstedt legen,denn kunnen se in ene fröhe Morgenstunn een van de beiden griepen.Se kunnen awer ok licht in een van de münsterschen Dörper an deSeite 28


Sche´e – to´n Bispill in Rechterfeld – infallen un Saken in´n Weertvan de upleggde Straaf mitnehmen. Denn schull Hannover denBischup in Münster man aarig Bescheed gewen.Wat ut de Schicht ruutsuurt is? Dat steiht narns schrewen. Recht henun Recht her, verdragen hefft se sick ni, de ganze Hannoversche Tietnich. Frä´en geff dat eerst, as Wilshusen un de beiden münsterschenAmtshüser Vechte un Cloppenburg 1803 an dat Land Ollnborgkemen.Nieders. Staatsarchiv, Best. <strong>10</strong>5/168Heinz EdzardsSeite 29


<strong>Bürger</strong><strong>verein</strong> <strong>Ahlhorn</strong> e.V.Gemeinsam sind wir stark!Der <strong>Bürger</strong><strong>verein</strong> <strong>Ahlhorn</strong> hat mit seinen Mitgliedern in seiner über 50-jährigen Geschichte schon viel bewirkt und kann noch mehr tun, wenn erstärker wird! Sie finden hier einen Aufnahmeantrag zur Mitgliedschaft.Bitte kopieren Sie ihn und reichen Sie ihn an Nachbarn, Freunde undBekannte weiter, die noch nicht Mitglied sind.Je mehr Mitglieder der Verein hat, desto größer ist sein Einfluss auf dieGemeindepolitik oder andere Entscheidungen, die <strong>Ahlhorn</strong> betreffen!Im Dezember <strong>200</strong>8 hatte der Verein mehr als 380 Mitglieder.Um unseren Verwaltungsaufwand gering zu halten, ist es nötig, auchgleichzeitig die Einzugsermächtigung zu unterschreiben.Tragen Sie als neues Mitglied dazu bei, dass <strong>Ahlhorn</strong> beständig schönerwird und getreu unseres Mottos aktiv und lebenswert bleibt.Auszug aus unserer Satzung:Ć Es ist die Aufgabe des <strong>Bürger</strong><strong>verein</strong>s, die kommunalen und kulturellenInteressen <strong>Ahlhorn</strong>s in enger Zusammenarbeit mit der GemeindeGroßenkneten und anderen Stellen zu fördern, sowie zu deren Verwirklichungbeizutragen.Ä° Die Tätigkeit des Vereins ist nicht auf Gewinn gerichtet undpolitisch neutral.Ä¢ Mitglieder können alle Einwohner und Freunde <strong>Ahlhorn</strong>s werden.Ä£ Der Verein erhebt zur Bestreitung seiner Aufgaben von seinen MitgliedernBeiträge, deren Höhe und Zahlungsweise die Mitgliederversammlungfestlegt. <strong>200</strong>8/<strong>200</strong>9 beträgt der Beitrag 8 Euro/Jahr.Über unsere Aktivitäten werden Sie in den lokalen Zeitungen informiert.Sie können aber auch gerne auf unserer Homepage nachschauen:www.buerger<strong>verein</strong>-ahlhorn.deUnd darüber hinaus erhalten die Mitglieder unsere einmal pro Jahr erscheinende<strong><strong>Bürger</strong>post</strong>, die Sie gerade in den Händen halten.Den ausgefüllten Aufnahmeantrag nimmt jedes Vorstandsmitglied gerneentgegen. Sie können ihn aber auch per Post an den Verein schicken:<strong>Bürger</strong><strong>verein</strong> <strong>Ahlhorn</strong> e.V.Lessingstr. 2026197 <strong>Ahlhorn</strong>Seite 30


<strong>Bürger</strong><strong>verein</strong> <strong>Ahlhorn</strong> e.V.AufnahmeantragIch beantrage unter Anerkennung der Satzung in der jeweils gültigenFassung meine Aufnahme in den <strong>Bürger</strong><strong>verein</strong> <strong>Ahlhorn</strong> e.V.Vor- und Zuname: ____________________________________________geb. am: _______________ Beruf: _____________________________Anschrift: ______________________________________________________________________________________________________<strong>Ahlhorn</strong>, den _____________________________________________UnterschriftEinzugsermächtigungIch erkläre mich bis auf Widerruf damit einverstanden, dass diezu zahlenden Beiträge an den <strong>Bürger</strong><strong>verein</strong> <strong>Ahlhorn</strong> e.V. vonmeinem Konto mittels Lastschrift abgebucht werden:Kontonummer: __________________________________Bankleitzahl: ___________________________________Name der Bank: _________________________________<strong>Ahlhorn</strong>, den ____________________________________________Unterschrift

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