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Verdauungssystem – Anatomie/Physiologie Lernheft 274. Durch enzymatische Spaltung werden Kohlehydrate in Monosaccharide(Glukose), Eiweiße in Aminosäuren und Fette in Fettsäuren und Glycerinezerlegt.5. Fette werden emulgiert.6. Die aufgespaltenen Nahrungsbestandteile werden resorbiert.27.3 Die Organe des VerdauungstraktesZu den Organen des Verdauungstrakteszählen (beginnend mit derMundhöhle): Zähne, Zunge, Rachen,Speiseröhre, Magen, Dünndarm,Dickdarm, Enddarm.Vgl. MKK, Kap. 17Zu den Drüsen des Verdauungstrakteszählen (beginnend mit derMundhöhle): Speicheldrüsen, Bauchspeicheldrüse.Achtung!Die Leber ist zwar auch dem Verdauungstraktzugehörig. Sie wirdaber aufgrund ihrer vielfältigenFunktionen für den Organismuszusammen mit der Galle in einemgesonderten Lernheft behandelt.Abb. 1:Quelle:Die Organe des VerdauungssystemsGeorg Thieme Verlag, Stuttgart, Schwegler:Der Mensch, Anatomie und Physiologie, 4. Auflage 200627.4 Die Mundhöhle (Cavitas oris)Aufnahme und Vorbereitung der Nahrung für die Verdauung. Die Zunge bewegt dieSpeise hin und her, damit der Speisebrei eingespeichelt werden kann. Idealerweisesollte jeder Bissen mindestens vierzigmal gekaut werden. Die Kohlehydratspaltungbeginnt bereits im Mund durch das Enzym Ptyalin. Bei häufigem Kauen schmecktSpeise deshalb süß.Vorhof der Mundhöhle:Der Vorhof wird durch den Raum zwischen Lippen und Zähnen begrenzt.3


Verdauungssystem – Anatomie/Physiologie Lernheft 27Begrenzung der Mundhöhle:Oben:Unten:Seitlich:Hinten:Vorne:harter und weicher GaumenMundbodenmuskulatur zwischen beiden UnterkieferästenZahnreihen, Ober- und UnterkieferRachenSchneide- und EckzähneGaumen:Der Gaumen ist gleichzeitig „das Dach“ der Mundhöhle und der Boden der Nasenhöhle.Man unterscheidet den Gaumen in zwei Teile:Harter Gaumen:Bildet die vorderen zwei Drittel der Mundhöhle und besteht aus Fortsätzen des Oberkieferknochens.Weicher Gaumen:Ist eine Sehnen-Muskel-Platte und umfasst das hintere Drittel des Gaumens. In derMitte verläuft das Zäpfchen, in das längs verlaufende Muskelfasern ziehen.Merke:Der Gaumen dient als Widerlager. Ohne ihn könnte man nicht schlucken. Abszessesind besonders schmerzhaft, da die Schleimhaut direkt mit dem Knochen verbundenist.Gaumensegel:Reguliert die Atmung und den Schluckakt. Es ist ein Muskel, bei dessen Kontraktiones sich nach hinten ausfaltet, wodurch der Nasen-Rachen-Raum von der Mundhöhleabgedichtet wird. Somit kann der Nahrungsbrei beim Schlucken nicht in die Nasenhöhlegelangen. Zwischen dem vorderen und dem hinteren Gaumensegel liegt dieGaumenmandel (Tonsille).Die Beschaffenheit der Schleimhaut in der Mundhöhle:1. Die oberste Schicht besteht aus einem unverhornten, mehrschichtigen Plattenepithel( unverhornt: in den Zellen befindet sich kein Keratin, es gibt keineBlutversorgung).2. Die nächste Schicht besteht aus einer beweglichen Bindegewebsschicht,Lamia propia. Sie ist verzahnt mit der Basalschicht. Die Versorgung erfolgt überDiffusion.3. Die Submukosa ist eine Bindegewebsschicht, in der Nerven sowie Blut undLymphgefäße liegen. Sie sitzt fest auf dem Knochen auf (harter Gaumen). Imweichen Gaumen sitzt sie auf der Muskelschicht auf. Das bedeutet, dass sie überkeine verschiebbare Bindegewebsschicht verfügt. Dies ist im Bereich der Mundhöhleeine Besonderheit.4


Verdauungssystem – Anatomie/Physiologie Lernheft 2727.4.1 Speicheldrüsen (Glandulae salivariae)Es gibt drei große Speicheldrüsen, deren Aufgaben im Wesentlichen die folgendensind:– Speichelproduktion zur Gleitfähigkeit der Nahrung– Zufuhr eines Kohlehydrat spaltenden Enzyms– Regulierung des pH-Wertes im Mund– antibakterielle Funktion1. Glandulae parotis (Ohrspeicheldrüsen):Die Ausführungsgänge der paarig angelegten Ohrspeicheldrüse münden hinterdem zweiten Molaren oben an der Wangenoberfläche im Vestibulum oris (Raumzwischen Lippe und Wange). Diese Speicheldrüse produziert hauptsächlich seröseFlüssigkeit (dünnflüssig).2. Glandulae submandibulares (Unterkieferdrüsen):Die Ausführungsgänge der paarig angelegten Unterkieferdrüse münden zusammenunter der Zunge nahe des Zungenbändchens. Die Drüsen sind unter derMundbodenmuskulatur an der Innenseite des Unterkiefers lokalisiert. Sie produzierenhauptsächlich muköse Flüssigkeit (dickflüssig).3. Glandulae sublingualis (Unterzungendrüsen):Sie sind unter der Zunge auf der Mundbodenmuskulatur lokalisiert. Zusammenmit den Unterkieferdrüsen münden die Ausführungsgänge nahe des Zungenbändchens.Speichel:Täglich werden ca. 1,5 Liter Speichel produziert. Dieser besteht aus 99,5 % Wasserund 0,5 % Schleim, Alpha-Amylase, Lysozym, Bikarbonat.27.4.2 Zunge (Lingua)Die Zunge und der Zungenboden bestehen aus quer gestreifter Muskulatur, das heißt,sie ist willkürlich beweglich. Der hintere Teil ist die Zungenwurzel. Über den Zungenrückenverteilt befinden sich Fadenpapillen, durch die das Tast-, Schmerz- und Temperaturempfindenermöglicht wird. Die Geschmacksknospen, die sich in bestimmtenArealen der Zunge befinden, machen eine Geschmacksunterscheidung zwischen süß,salzig, sauer, bitter möglich.Aufgaben der Zunge:– Geschmacksorgan– Mahlorgan– Halteorgan– Tastorgan (mit 1,5-facher Vergrößerung)– Sprachorgan– Schluckorgan– Abwehrorgan (Zungengrundmangel)5


Verdauungssystem – Anatomie/Physiologie Lernheft 27Abb. 2:Quelle:Geschmackswahrnehmungen der ZungeGeorg Thieme Verlag, Stuttgart Schwegler:Der Mensch, Anatomie und Physiologie, 4. Auflage 200627.4.3 Zähne (Dentes)Ein Zahn besteht aus drei Abschnitten: Zahnkrone (der Teil, der aus dem Zahnfleischherausragt), Zahnhals (der Teil, der im Zahnfleisch verankert ist), Zahnwurzel (derTeil, der im Knochen verankert ist).Aufgabe der Zähne:Die Aufgabe der Zähne besteht in der Zerkleinerung der Nahrung.Stofflicher Aufbau:Die Hauptmasse bildet das Zahnbein, das aus Dentin besteht. Der Zahnschmelzbefindet sich im Bereich der Zahnkrone. Er ist das härteste Material, das der Körperproduziert. Die Zahnschmelz bildenden Zellen leben nur so lange, wie der Zahn imKiefer liegt. Sobald er durchbricht, sterben sie ab. Der Zahnzement ist Teil des Halteapparatesund liegt dem Dentin auf.Pulpa: ZahnmarkDie Pulpa ist angefüllt mit lockerem Bindegewebe, Blutgefäßen, die den Zahn ernähren,sowie Nerven. Sie ist ein Hohlraum.Halteapparat:Im Wurzelbereich befindet sich Dentin mit einer dünnen Schicht Zahnzement, daraufbefindet sich die Wurzelhaut, von der aus starke Bindegewebsfasern abgehen. Siesind fest mit dem Knochen verankert. Somit ist eine „Stoßdämpferfunktion“ gewährleistet.6


Verdauungssystem – Anatomie/Physiologie Lernheft 27Anordnung des Gebisses:Das Milchgebiss umfasst 20 Zähne. Es ist in der Regel bis zum zweiten Lebensjahrvollständig entwickelt.Der Zahnwechsel beginnt mit dem sechsten/siebten Lebensjahr und ist in der Regelbis zum zehnten/elften Lebensjahr abgeschlossen.Das Erwachsenengebiss umfasst 32 Zähne. Backenzähne werden Molaren genannt.Abb. 3:Quelle:Querschnitt durch einen ZahnGeorg Thieme Verlag, Stuttgart Schwegler:Der Mensch, Anatomie und Physiologie, 4. Auflage 200627.5 Speiseröhre (Ösophagus)Die Speiseröhre liegt zwischen der Trachea und der Wirbelsäule im Mediastinum(Mittelfellraum: Herz, Ösophagus, Lymphknoten, Aorta und Nerven befinden sich inihm). Sie beginnt ca. in Höhe des sechsten Halswirbelkörpers hinter dem Ringknorpeldes Kehlkopfes und endet mit dem Eingang in den Magen kurz nach dem Durchtrittdurch das Zwerchfell.Der Ösophagus ist ein ca. 22 bis 25 cm langer muskulärer elastischer Schlauch mitlängs und quer verlaufenden Muskelfasern, die sich abwechselnd zusammenziehen,sodass eine wellenförmige Bewegung (Peristaltik) entsteht.Oberer und unterer Ösophagussphinkter:Beide Ringmuskeln sind physiologisch angespannt (geschlossen). Der obere Sphinktererschlafft nach dem Schluckakt, der untere Sphinkter erschlafft nach Ankunft derperistaltischen Welle.7


Verdauungssystem – Anatomie/Physiologie Lernheft 27Physiologische Engen:Es gibt drei physiologische Engen des Ösophagus:1. Ringknorpelenge: vom Übergang des Rachens in den Ösophagus.2. Bifurkation der Luftröhre, auch Aortenenge genannt: Hier sind viele Lymphknotenansässig, die anschwellen können.3. Zwerchfellenge: befindet sich vor der Einmündung in den Magen.Aufgabe des Ösophagus:Beförderung der Nahrung vom Rachen in den Magen.Wandaufbau des Ösophagus von innen nach außen:1. Mukosa: unverhorntes mehrschichtiges Plattenepithel mit Becherzellen für dieSchleimproduktion2. Submukosa: bindegewebige Verschiebeschicht mit Gefäßen und Nerven3. Muskularis: innen Ringmuskulatur, außen Längsmuskulatur4. Adventitia: bindegewebige UmhüllungsschichtAbb. 4:Quelle:Physiologische Engen der SpeiseröhreGeorg Thieme Verlag, Stuttgart Schwegler:Der Mensch, Anatomie und Physiologie, 4. Auflage 20068


Verdauungssystem – Anatomie/Physiologie Lernheft 2727.6 Magen (Gaster, Ventriculus)Der Magen ist eine sackartige Erweiterung des Verdauungsschlauches. In ihm wirdder Speisebrei (Chymus) verarbeitet. Er liegt im Peritoneum zwischen der Leber undder Milz, vor dem Pankreas im Oberbauch, links der Medianlinie. Nach oben hin wirder durch das Zwerchfell, nach unten hin durch das Colon transversum begrenzt.Bestandteile des Magens:– Kardia (Eingang): Einmündungsstelle desÖsophagus in den Magen– Fundus (Magengrund): seitlich der Kardia– Corpus (Körper): größter Abschnitt des Magens– Antrum (Magenausgang): Vorraum des Magenpförtners– Pylorus (Ringmuskelöffnung): Übergang in den Zwölffingerdarm– kleine/große Kurvatur: Bezeichnung für die innereund äußere MagenkrümmungAufgaben des Magens:– Mechanische Zerkleinerung der Nahrung durch die Magenperistaltik– chemische Aufspaltung der Eiweiße (durch das Pepsin)– Abtötung von Keimen (durch die Salzsäure (HCl))– Speicherfunktion (Nahrung)Wandaufbau des Magens von innen nach außen:1. Mukosa: eine ca. 1 cm dicke Schleimhautschicht als Schutz gegen Selbstandauung.Hormon- und enzymproduzierende Zellen sind zwischengelagert.2. Submukosa: bindegewebige Verschiebeschicht, in der sich Gefäße und Nervenbefinden.3. Muskularis: Sie besteht aus drei Schichten: quer-, ring-, längsförmig. Diesedreischichtige Muskulatur macht es möglich, dass der Magen sich unterschiedlichenFüllungszuständen anpassen kann. Die Durchmischung der Speisen erfolgtdurch peristaltische Kontraktion (Magenmotilität).4. Serosa: bindegewebige Umhüllungsschicht.9


Verdauungssystem – Anatomie/Physiologie Lernheft 2727.6.1 Mikroskopischer Aufbau derMagenschleimhautDie Schleimhaut des Magens beherbergt unterschiedliche Zellen mitunterschiedlichen Funktionen.1. Nebenzellen:Die Nebenzellen produzieren alkalischen Schleim, um die Magenwand vor einer„Selbstandauung“ durch die Magensäure und das Pepsin zu schützen.2. Belegzellen:Die Belegzellen produzieren Salzsäure (HCl) und Intrinsic-Faktor. Die Salzsäurewandelt die inaktive Vorstufe Pepsinogen in die aktive Form Pepsin um. Pepsinist für die Eiweißspaltung verantwortlich. HCl denaturiert die Eiweiße, was für diePepsinwirkung Voraussetzung ist. HCl wandelt außerdem Fe 3 zu Fe 2 um, damites im Duodenum und Jejunum resorbiert werden kann. Schließlich wirkt HCl bakterizid.3. Hauptzellen:Diese Zellen produzieren Pepsinogen, das für die Eiweißspaltung benötigt wird.4. G-Zellen:In diesen Zellen wird das Gewebshormon Gastrin produziert. Gastrin fördert dieMagensaftproduktion, die Magenmotilität und die Magensaftsekretion. Außerdemregt es die Gallenblase und das Pankreas zur Ausschüttung ihrer Sekrete an.27.6.2 Nervale Steuerung des MagensSowohl die Sekretion als auch die Kontraktion des Magens wird durch das vegetativeNervensystem gesteuert. Dies erfolgt durch zwei Nervenplexen, die vom Magen biszum Rektum durchgehend aktiv sind.1. Meissnerscher Nervenplexus:Es ist ein Nervengeflecht, das unterhalb der Magen- und Darmschleimhaut lokalisiertist und die Sekretproduktion und Sekretion steuert.2. Auerbachscher Nervenplexus:Dieses Nervengeflecht ist in der Muskelschicht lokalisiert; es versorgt alle dreiMuskelschichten und steuert die Kontraktion.10


Verdauungssystem – Anatomie/Physiologie Lernheft 2727.6.3 Blutversorgung des MagensUnmittelbar nach dem Durchtritt der Aorta abdominalis durch das Zwerchfell ist derTruncus coeliacus mit drei arteriellen Abgängen lokalisiert:1. Arteria gastrica sinister: versorgt den unteren Teil des Ösophagus und diegroße Kurvatur durch arkadenförmige Äste.2. Arteria lienalis: versorgt die Milz.3. Arteria gastrica dexter: versorgt die kleine Kurvatur.27.6.4 Regulation der MagensaftproduktionPro Tag produziert ein Erwachsener ca. 2 bis 3 Liter Magensaft (pH-Wert: 1,0 bis 1,5).Bestandteile des Magensafts sind: Salzsäure, Wasser, Schleim, Pepsin und Elektrolyte.In der Nüchternphase werden nur ca. 5 bis 12 ml HCl-freies Sekret pro Stundeproduziert. Die Magentätigkeit lässt sich in drei Phasen gliedern:1. Nervale Phase:Bei Reichen, Kauen, Schmecken wird der Nervus vagus des Meissnerschen Plexusangeregt. Über die Nervenfasern werden die Magensaftsekretion und dieMagenmotilität angeregt (Stress und Ärger bewirken die gleiche Reizung!).2. Gastrische Phase:Durch den mechanischen Dehnungsreiz (Speisebrei gelangt in den Magen) wirdGastrin freigesetzt. Dies bewirkt die Magensaftsekretion, und die Motilität wirdausgelöst (auch Alkohol und Koffein bewirken eine Gastrinausschüttung!).3. Intestinale Phase:Gelangt der saure Speisebrei in den Dünndarm, wird das alkalische Milieu desDünndarms verändert. Sekretin (Gegenspieler des Gastrins) wird freigesetzt. HClwird gehemmt und die Magenmotilität herabgesetzt. Das Pankreas und die Gallenblasewerden zur Ausschüttung ihrer Sekrete angeregt (fettreiche und säurehaltigeSpeisen hemmen die Magensaftproduktion).11


Verdauungssystem – Anatomie/Physiologie Lernheft 2727.7 DünndarmDer Dünndarm ist ca. 2 bis 3 m lang und wird in drei Abschnitte unterteilt:1. Duodenum (Zwölffingerdarm):Das Duodenum ist ca. 25 bis 30 cm lang und liegt retroperitoneal. Es ist an derhinteren Bauchwand verwachsen. Wegen seiner Formgebung wird es auch „duodenalesC“ genannt, in das der Kopfteil des Pankreas mündet. Der Ductuscholedochus (Gallengang) und der Ductus pancreaticus (Ausführungsgang desPankreas) münden beide zusammen über die Vatersche Papille in das Duodenum.2. Jejunum (Leerdarm)3. Ileum (Krummdarm)Beide Abschnitte gehen ohne Abgrenzung ineinander über. Sie sind an der hinterenBauchhöhlenwand über Aufhängebändchen befestigt.Lokalisation:Das Jejunum liegt im linken Oberbauch, das Ileum im rechten Unterbauch. Das Ileumwird durch die Ileozökalklappe (Bauhinsche Klappe: ist eine Ventilklappe, die nur ineine Richtung arbeitet) zum Dickdarm abgegrenzt. Im Ileum befinden sich die Peyer-Plaques, die zum lymphatischen Gewebe gehören.Aufgaben des Dünndarms:– Aufspaltung der Nahrungsbestandteile– Resorption der Nahrungsbestandteile– Mischen und Weitertransport des Speisebreis– Abwehrfunktion (Peyer-Plaques)Drüsen des Dünndarms:1. Brunersche Drüsen: Diese Drüsen sind im Duodenum lokalisiert und liegen tief inder Submukosa. Sie produzieren alkalischen Schleim.2. Lieberkühnsche Drüsen: Diese Drüsen sind im Jejunum und Ileum lokalisiert. Sieproduzieren Enzyme, um alle Nahrungsbestandteile, die bis zu diesem Darmabschnittnoch nicht aufgespalten wurden, in Einfachmoleküle zu spalten.Blutversorgung des Dünndarms und des Dickdarms:Die Arteria mesenterica superior und die Arteria mesenterica inferior versorgen denDarm mit arteriellem Blut. Das venöse Blut aus dem Dünndarm wird über das Venensystemder Dünndarmzotten, über die Vena portae, in die Leber geleitet. Es ist sehrnährstoffreich und wird über die Leber sinnvoll reguliert.Wandaufbau des Dünndarms:Insgesamt weist die Resorptionsfläche des Dünndarms ca. 200 qm² auf. FolgendeStrukturen sind beteiligt:12


Verdauungssystem – Anatomie/Physiologie Lernheft 27Mukosa1. Kerckring-Falten:Ca. 600 hohe (ca. 1 cm) ringförmige Falten, die zusammen mit der Submukosains Darmlumen ragen.2. Zotten:Hierbei handelt es sich um winzige Ausstülpungen auf den Kerckring-Falten. JedeZotte enthält Arteriolen, Venolen, Kapillaren und ein zentrales Lymphgefäß fürdie Resorption von mittel- und langkettigen Fettsäuren. Die anderen aufgespaltenenNahrungsbestandteile werden über die Kapillaren resorbiert. Sie gelangenüber die Vena portae zur Weiterverteilung im Körper in die Leber.3. Krypten:Krypten sind tubuläre Senkungen zwischen den Zotten. Sie enthalten BrunerscheDrüsen für die Schleimproduktion.4. Mikrovilli:Mikrovilli sind die Millionen von Fortsätzen der Enterozyten (Darmzellen). Es sindAusstülpungen der Plasmamembran.Submukosa:Sie besteht aus einer bindegewebigen Verschiebeschicht.Muskularis:Sie besteht aus einer inneren Ring- und einer äußeren LängsmuskulaturSerosa:Sie besteht aus einer bindegewebigen Umhüllungsschicht.Mikroskopischer Aufbau der Dünndarmschleimhaut:Die Dünndarmschleimhaut produziert unterschiedliche Hormone und Enzyme, die ander Nahrungsaufspaltung beteiligt sind. Freisetzungsreiz ist die Dehnung der Dünndarmwandbei Übertritt des sauren Mageninhalts in den Dünndarm.1. Enterokinase:Dieses Enzym wandelt die Peptidasen Trypsinogen und Chymotrypsinogen zuTrypsin und Chymotrypsin um.2. Sekretin:Dieses Hormon ist der Gegenspieler des Gastrins. Es hemmt die Magenmotilitätund fördert die Gallen- und Pankreassekretion.3. Serotonin:Dieses Hormon fördert die Weitstellung der Gefäße, um die Resorption der Nahrungsbestandteilezu ermöglichen.4. Cholezystokinin:Dieses Gewebshormon fördert die Ausschüttung von Galle- und Pankreasenzymen.13


Verdauungssystem – Anatomie/Physiologie Lernheft 27Abb. 5: Pfortadersystem Abb. 6 Schnitt durch das JejunumQuelle: Georg Thieme Verlag, Stuttgart Schwegler:Der Mensch, Anatomie und Physiologie, 4. Auflage 200627.8 Das Zusammenwirken von Enzymen undHormonen bei der NahrungsaufspaltungSämtliche Organe des Verdauungstraktes sind an der Aufnahme von Nahrungsbestandteilenbeteiligt. Hormone und Enzyme sowie das vegetative Nervensystemsteuern diesen Prozess. Die folgende Übersicht zeigt die wichtigsten Funktionen derNahrungsverwertung. Es ist für Sie als Heilpraktiker(in) sehr wichtig zu wissen, inwelchen Schritten die Nahrungsbestandteile Fette, Kohlehydrate und Eiweiße gespaltenwerden.14


Verdauungssystem – Anatomie/Physiologie Lernheft 27Der Anblick, der Geruch und dieVorstellung von Essen,Berührung der Nahrung an derMundschleimhaut.15Ort Zellen Enzyme Beschreibung Kohlehydrate(Resorptionsort vonEinfachzuckern:Duodenum, AnfangJejunum)Eiweiße(Resorptionsort vonAminosäuren:Jejunum, AnfangIleum)Fette(Resorptionsortvon Fetten:Jejunum, Ileum)FreisetzungsreizMundhöhle Ptyalin (Amylase) produziert durch dieGlandula parotisPolysaccharideinDisaccharideMagen Hauptzellen Pepsinogen spaltet Eiweiße 1. Kephalische Phase:Der Anblick, der Geruch und dieVorstellung von Essen regen dieMagensaftsekretion und dieMagenmotilität an.2. Gastrische Phase:Durch den Dehnungsreiz desMagens wird Gastrin freigesetzt.Gastrin fördert dieMagensaftsekretion und dieMagenmotilität.Belegzellen HCl, Salz-,MagensäureHCl aktiviert Pepsinogenzu PepsinHCl denaturiert Eiweiß Voraussetzung fürPepsinwirkungHCl wandelt Fe 3 in Fe 2 umPolypeptide inOligopeptideAntrum:G-ZellenDuodenum BrunerscheDrüsenIntrinsic-Faktor bindet Vitamin B12im DünndarmGastrin Gewebshormon, das dieMagenmotilität und dieMagensaftsekretion fördertNebenzellen alkalischer Schleim schützt die Magenwandvor SelbstandauungSekretin(Gegenspielervon Gastrin)fördert die Produktion vonalkalischem Schleim3. Intestinale Phase:saurer Mageninhalt, Dehnungsreizdes Duodenums, fette Speisenhemmt die Bildung von HCl fördert HCO 3 (Bikarbonat)setzt die Magenmotilität herabregt die Gallenblase zurAusschüttung der Galle an


Verdauungssystem – Anatomie/Physiologie Lernheft 2716Ort Zellen Enzyme Beschreibung Kohlehydrate(Resorptionsort vonEinfachzuckern:Duodenum, AnfangJejunum)Eiweiße(Resorptionsort vonAminosäuren:Jejunum, AnfangIleum)Fette(Resorptionsortvon Fetten:Jejunum, Ileum)FreisetzungsreizEnterokinase wandelt Trypsinogen,Chymotrypsinogen in Trypsinund Chrymotrypsin um;fungiert als AktivatorCholezystokinin regt das Pankreas unddie Gallenblase zurAusschüttung anGallenblase Gallensäure emulgiert Fette Voraussetzung fürdie Wirkung von LipasenPankreas exokrineZellenDünndarm,Jejunum,Ileum,LieberkühnscheDrüsen:HCO 3 (Bikarbonat) wird benötigt, da Enzymenur im alkalischen Milieu wirkenAlpha-Amylase Enzym zur Kohlehydratspaltung Di-SaccharideinMonosaccharideLipase inaktive Vorstufe des Enzymszur FettspaltungTrypsinogen inaktive Vorstufe des Enzymszur EiweißspaltungChymotrypsinogen inaktive Vorstufe des Enzymszur EiweißspaltungOligopeptide inDipeptideOligopeptide inDipeptideunterstütztFettsäuren,GlycerinLipasen Fettsäuren,GlycerinPeptidasen DipeptideinAminosäurenGlukosidasen:Quelle: eigene DarstellungMaltasenSaccheraseLaktaseGlukose, GlukoseGlukose, FruktoseGlukose, Galaktose


Verdauungssystem – Anatomie/Physiologie Lernheft 2727.9 Dickdarm (Intestinum crassum) und Enddarm(Rektum)27.9.1 Der DickdarmDer Dickdarm hat eine Länge von ca. 1,5 m und wird in zwei Abschnitte unterteilt:1. Blinddarm (Coecum) mit dem Appendix vermiformis, dem Wurmfortsatz. Erist der Abschnitt mit dem weitesten Durchmesser (ca. 7 cm), aber auch der kürzesteAbschnitt. Der Appendix vermiformis hat eine Länge von 2 bis maximal20 cm. Er ist angehäuft mit lymphatischem Gewebe und dient somit der körpereigenenAbwehr.2. Grimmdarm (Colon). Das Colon hat eine Länge von ca. 1,3 m und lässt sich invier Abschnitte unterteilen:Colon ascendens:Colon transversum:Colon descendesns:Colon sigmoideum (Sigma):Es beginnt oberhalb der Bauhinschen Klappeund steigt an der rechten Bauchwand auf.Es ist retroperitonial lokalisiert.Es ist aufgehängt rechts an der Flexurahepatica, links an der Flexura linealis undliegt intraperitonial.Es steigt an der linken Bauchwand ab undliegt retroperitoneal.Es beginnt an der linken Beckenschaufel undverlässt den Bauchraum nach caudal.Aufgaben des Dickdarms– Resorption von Wasser und Elektrolyten– Eindicken des Stuhls auf ca. 30 % seines Volumens– Durch ansässige Bakterien werden unverdaute Nahrungsbestandteile (Eiweiße,Kohlehydrate) weiter zersetzt durch Fäulnis- und Gärungsprozesse.– Bildung von Vitamin K mit den Darmbakterien (Escherichia coli)Wandaufbau des Dickdarms1. Mukosa:Die Mukosa besteht aus einer zylindrischen Epithelschicht mit Bürstensaum.Kleine schlauchförmige Krypten mit Becherzellen für die Produktion von Schleimund Sekret sind in ihr eingelassen sowie Epithelzellen für die Rückresorption vonWasser und Elektrolyten.2. Submukosa:Sie besteht aus einer bindegewebigen Verschiebeschicht.17


Verdauungssystem – Anatomie/Physiologie Lernheft 273. Muskularis:Die Muskelschicht besteht aus einer Längs- und einer Ringmuskulatur. Durchdiese Art von Muskulatur entstehen zum einen Taenien und zum anderenHaustren. Taenien sind die verstärkten Längsmuskeln, die das Darmrohr nichtkomplett umhüllen, sondern es zu drei Streifen zusammenfassen. Sichtbar erscheintes wie äußere Bänder entlang des Dickdarms. Haustren sind keine fixenEinbuchtungen, sondern ergeben sich aus der Kontraktion der Ringmuskulatur.Sie bewegen sich mit der peristaltischen Welle, um den Stuhl in Richtung Rektumzu transportieren.4. Serosa:Sie besteht aus einer bindegewebigen Umhüllungsschicht.Abb. 7: Abschnitte des Dickdarms Abb. 8: Der BlinddarmQuelle: Georg Thieme Verlag, Stuttgart Schwegler:Der Mensch, Anatomie und Physiologie, 4. Auflage 200627.9.2 EnddarmDer Enddarm ist der letzte Abschnitt des Darms. Er ist nur am oberen Ende mit demPeritoneum in Kontakt, der weitere Teil verlässt den Bauchraum kaudal und liegtextraperitoneal. Der Enddarm ist ca. 15 bis 20 cm lang und endet mit dem Anus, demSchließmuskel.18


Verdauungssystem – Anatomie/Physiologie Lernheft 27Die AmpulleDie Ampulle ist der obere Bereich des Rektums. Sie ist in dicke Schleimhaut gelegtund speichert den Stuhl vor der Ausscheidung. Unterhalb der Schleimhaut liegt eindichtes venöses Geflecht, der Hämorrhoidalplexus. Er ist ein arteriovenöser Schwellkörper,der den Analkanal von innen verschließt und der Feinkontinenz dient (Arteriarectalis superior, Vena rectalis superior).Aufgabe des Enddarms– Speicherung und Ausscheidung des StuhlsWandaufbau des Enddarms1. Mukosa:Sie besteht aus einer Epithelschicht mit Becherzellen für die Schleimproduktion,die zunehmend in Haut übergeht.2. Submukosa:Sie besteht aus einer bindegewebigen Verschiebeschicht mitHämorrhoidalplexus.3. Muskularis:Taenien und Haustren sind in diesem Bereich aufgehoben. Innen ist eine glatteMuskulatur, außen eine quer gestreifte Muskulatur. Das Gefäßnetz bildet einenzusätzlichen Verschluss.4. Serosa:Sie besteht aus einer bindegewebigen Umhüllungsschicht.27.9.3 Darmbakterien und DarmgaseIm Gegensatz zum Dünndarm ist der Dickdarm reich an Bakterien (hier ist kein HClmehr vorhanden). Überwiegend Escherichia-coli-Bakterien sind für die Zersetzung vonnoch vorhandenen Nahrungsbestandteilen (Zellulose und Eiweiße) verantwortlich. Aufeinem Gramm Fäzes (Stuhl) sind ca. 10 Milliarden Bakterien angesiedelt. Darmbakteriensind auch an der Bildung von Vitamin K beteiligt. Dieses Vitamin wird von derLeber benötigt, um Gerinnungsfaktoren zu bilden.Darmgase (Flatus)Ca. 1 Liter Darmgase produziert der Mensch täglich. 200 Gramm können resorbiertwerden, der Rest muss entweichen.Bestandteile des Stuhls– verstoffwechselte Nahrungsreste– Bakterien– abgeschilferte Epithelzellen der Darmschleimhaut– Schleim– Wasser19


Verdauungssystem – Anatomie/Physiologie Lernheft 27– Gärungs- und Fäulnisprodukte– Sterkobilin (brauner Farbstoff)– fettlösliche Giftstoffe (Abbauprodukte aus der Leber)– Produkte der VerdauungsorganeAbb. 9:Quelle:Rektum und AnusGeorg Thieme Verlag, Stuttgart Schwegler:Der Mensch, Anatomie und Physiologie, 4. Auflage 200627.10 Die nervale Steuerung des gesamtenMagen-Darm-TraktesDie nervale Steuerung erfolgt über das vegetative Nervensystem. Sympathikus undParasympathikus wirken lediglich modulierend auf das Darmnervensystem. DerParasympathikus fördert Motilität und Sekretion. Der Sympathikus übt einen hemmendenEinfluss aus; er führt zu einer Abnahme der Durchblutung, steigert jedochden Tonus aller gastrointestinalen Sphinktren.Parasympathische Fasern des Hirnstamms innervieren die Ohrspeicheldrüse (Nervusglossopharyngeus), die Unterkiefer- und die Unterzungendrüse (Nervus facialis),Ösophagus, Magen, Dünndarm, den proximalen Abschnitt des Dickdarms, Gallenblase,Leber und Pankreas. Die parasympathischen Fasern aus dem Sakralabschnitt desRückenmarks versorgen Colon descendens, Signum, Rektum und die Analregion.Sowohl in der Mukosa als auch in der Muskularis sind die Nervenfasern in Form vonvegetativen Nervenplexen „eingelassen“.20


Verdauungssystem – Anatomie/Physiologie Lernheft 2727.11 Das Bauchfell (Peritoneum)In der Bauchhöhle und zwischen den Eingeweiden befindet sich das Peritoneum. Esbesteht aus zwei Blättern, dem viszeralen und dem parietalen Blatt. Zwischen diesenbeiden Blättern befindet sich eine seröse Flüssigkeit, um Reibungsprozesse beiBewegung zu vermeiden. Außerdem befinden sich dort Aufhängebänder mit Blut- undLymphgefäßen sowie Nervenbahnen. Diese befestigen einige innere Organe an derhinteren Bauchwand:1. Mesenterum: befestigt das Jejunum und das Ileum.2. Mesocolon: befestigt das Colon sigmoideum.3. Mesogastrium: befestigt den Magen.Aufgabe des Peritoneums– Ermöglichen der Verschieblichkeit der inneren Organe ohne Reibung– Flüssigkeitsschicht verhindert, dass sich ineinander grenzende Flächen voneinanderabheben (durch Vakuumfunktion).Organe mit retroperitonealer Lage:– Duodenum, Colon ascendens, Colon descendens, Enddarm, Nieren, Bauchaorta,Harnblase, Harnleiter, Vena cava inferior, PankreasOrgane mit intraperitonealer Lage:Magen, Leber, Milz, Jejunum, Ileum, Colon transversum, SigmaAbb. 10: PeritonealhöhleQuelle: Georg Thieme Verlag, Stuttgart Schwegler:Der Mensch, Anatomie und Physiologie, 4. Auflage 200621


Verdauungssystem – Anatomie/Physiologie Lernheft 2727.12 Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas)Das Pankreas ist ein ca. 15 bis 20 cm langes und ca. 80 Gramm schweres Organ. Eswird in drei Teile unterteilt: Caput, Corpus und Cauda.Es ist retroperitoneal ungefähr auf der Höhe des zweiten Lendenwirbels lokalisiert.Hinter dem Pankreas sind die Bauchaorta, die Vena cava inferior und die Wirbelsäulelokalisiert. Vorne wird das Pankreas durch das Peritoneum und den Magen begrenzt.Der Kopf des Pankreas befindet sich im duonenalen C, der Schwanz grenzt an denMilzhilus.Aufgaben des Pankreas– Produktion von Insulin, Glukagon,Somatostatin (endokrine Funktion)– Produktion von Verdauungsenzymen:Alpha-Amylase (Kohlehydrataufspaltung),Lipase (Fettaufspaltung),Trypsinogen, Chymotrypsinogen (Eiweißaufspaltung)Anatomie des PankreasDer Pankreasgang (Ductus pancreaticus)zieht mittig durch das gesamte Pankreasund mündet mit dem Ductus choledochusin der Vaterschen Papille im Duodenum exokrine Sekretion.Die Langerhans-Zellen befinden sichzwischen den Drüsenlappen inselartigüber das gesamte Organ verteilt. DieLangerhans-Inseln produzieren Hormoneund werden in drei Zelltypen unterteilt:A-Zellen: GlukagonproduktionB-Zellen: InsulinproduktionD-Zellen: SomatostatinproduktionAbb. 11: Inselorgan im PankreasschwanzQuelle: Georg Thieme Verlag, Stuttgart Schwegler:Der Mensch, Anatomie und Physiologie, 4. Auflage 2006Regulation der Enzymproduktion1. Nervale Phase:Durch Sinneseindrücke wird das Pankreas über den Nervus vagus zur Produktionseiner Verdauungssekrete angeregt.2. Gastrische Phase:Gastrin fördert die Produktion seiner Verdauungsenzyme.3. Intestinale Phase:Gelangt der Speisebrei in das Duodenum, so werden aus der DünndarmschleimhautHormone ins Blut gegeben: Sekretin, Cholezystokinin.22


Verdauungssystem – Anatomie/Physiologie Lernheft 27Abb. 12: Phasen der PankreassekretionQuelle:Georg Thieme Verlag, Stuttgart Schwegler:Der Mensch, Anatomie und Physiologie, 4. Auflage 200627.13 Selbstlernaufgaben1. Welches sind die Aufgaben des Dünndarms?2. An welchen Stellen des Verdauungssystems werden die NahrungsbestandteileKohlehydrate, Eiweiß und Fett resorbiert?3. Welche Organe liegen retroperitoneal?4. Wo kommt Pepsin vor, und welche Rolle spielt es?5. Nennen Sie das Monosaccharid, das im menschlichen Organismus die wichtigsteRolle spielt.6. Welche Aufgabe erfüllt Kalzium, wenn es sich in den Körperflüssigkeiten befindet?7. In welchem Organ findet der endgültige Abbau von Fetten in Fettsäuren undGlycerine statt?8. Wie heißt der Mageneingang, wie heißt der Magenausgang?9. Welche Muskelschichten kann man in der Magenwand unterscheiden?10. Was produzieren die Hauptzellen des Magens?23


Verdauungssystem – Anatomie/Physiologie Lernheft 2727.14 ZusammenfassungDer Verdauungstrakt beinhaltet eine Vielzahl von Organen. Er beginnt in der Mundhöhleund endet am Anus. Obwohl jedes dazugehörige Organ (Zunge, Zähne, Ösophagus,Magen, Dünndarm, Dickdarm, Enddarm, Peritoneum, Pankreas) seine eigeneFunktion hat, wirken alle genannten Organe sowohl in stofflicher als auch in nervalerHinsicht zusammen. Bereits beim Gedanken an etwas Essbares beginnt die Produktionder Verdauungsenzyme sowohl in der Mundhöhle als auch im Magen. Wenn derim Magen zerkleinerte Speisebrei in den Dünndarm übertritt, erfolgt die Feinspaltungder Nahrungsbestandteile durch die Pankreasenzyme und die Gallensäure.Bis hin zur Spaltung der Nahrungsbestandteile Kohlehydrate, Eiweiße, Fette in Einfachformensind diverse Prozesse im Magen und im Dünndarm erforderlich. Einfachbestandteilewerden im Dünndarm resorbiert, mittelkettige und langkettige Fettsäurenüber das zentrale Lymphsystem der Dünndarmzotten, Einfachzucker und Aminosäurenüber die Kapillaren. Über die Pfortader gelangen die Nährstoffe mit dem Blut in dieLeber, von wo aus eine sinnvolle Verteilung in den gesamten Organismus erfolgt.27.15 Hausaufgabe1. Geben Sie die Nachbarorgane des Magens an.2. Welche Aufgabe hat der Wurmfortsatz des Blinddarms?3. Geben Sie jeweils die obere und die untere Begrenzung des Nasen-, Mund- undKehlkopf-Rachen-Raumes an.4. Was sind Enzyme? Was sind Fermente?5. Welche Aufgaben übernimmt der Sympathikus bei der Magenmotilität, welche derParasympathikus?24


Verdauungssystem – Anatomie/Physiologie Lernheft 2727.16 Lösungen zu den Selbstlernaufgaben1. Aufspaltung der Nahrungsbestandteile, Resorption der Nahrungsbestandteile,Mischen und Weitertransport des Speisebreis, Abwehrfunktion (Peyer-Plaques)2. Kohlehydrate: Duodenum, Anfang Jejunum; Fette und Eiweiße: Jejunum, Ileum3. Duodenum, Colon ascendens, Colon descendens, Enddarm, Nieren, Bauchaorta,Harnblase, Harnleiter, Vena cava inferior, Pankreas4. Es kommt im Magen vor und spaltet Polypeptide in Oligopeptide.5. Glukose6. Kalzium ist bei der normalen Nerven- und Muskeltätigkeit mitbeteiligt. Es wirkt beider Blutgerinnung (gefäßabdichtend) und spielt bei der Muskelkontraktion eineRolle.7. Im Dünndarm8. Kardia, Pylorus9. Innen: quer gestreifte Muskulatur, Mitte: Ringmuskulatur, außen:Längsmuskulatur10. Pepsinogen, das durch HCl zu Pepsin aktiviert wird. Pepsin wird für die Eiweißspaltungbenötigt.25

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