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Leben! - Brüderkrankenhaus Trier

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Markus LeinewebereditorialLiebe Leserinnen und Leser,14Einfach einegute ErfahrungDrei Klienten des GPBZ Hermeskeilunterstützen den offenen Mittagstischim örtlichen Mehrgenerationenhaus– gelebte Inklusion, vonder alle profitieren.„Der Mensch lebt nicht vom Brot allein.“ Uns allen ist diese aus der Bibel abgeleiteteRedewendung geläufig. Mit ihrem Gebrauch soll deutlich gemacht werden,dass die Befriedigung der materiellen Bedürfnisse des Menschen zwar notwendigist, aber offensichtlich nicht ausreicht, um den Menschen leben bzw. überleben zulassen. Auf Dauer bedarf es mehr. Und darauf weist die Fortsetzung des Satzes imMatthäus evangelium hin: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern vonjedem Wort, das aus Gottes Mund kommt.“ (Mt 4,4) Der Mensch lebt nicht vomBrot allein – er lebt auch von der Zuwendung, die er empfängt und schenkt, vonder Beziehung zu seinen Mitmenschen und zu Gott, dem guten Wort, das man ihmentgegenbringt, von der Stillung seiner geistigen und spirituellen Bedürfnisse.Folgerichtig stirbt der Mensch nicht nur dort, wo ihm auf Dauer das „Brot“ entzogenwird; er stirbt auch dort, wo ihm menschliche Zuwendung und Nähe verlorengehen, wo seine geistigen und spirituellen Bedürfnisse nicht beachtet werden. Dieevangelische Theologin Dorothee Sölle (1929 - 2003) hat es in ihrem 1975 erschienenenWerk „Die Hinreise“ so formuliert: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein,er stirbt sogar am Brot allein, einen allgegenwärtigen, schrecklichen Tod, … den …furchtbaren Tod der Beziehungslosigkeit; … der schreckliche Tod am Brot allein.“Alte und von Demenz betroffene Menschen sind in besonderer Weise von diesemTod der Beziehungslosigkeit bedroht. Das stellt uns gerade als Christen vor die besondereHerausforderung, in unseren Betreuungseinrichtungen darauf zu achten,dass der Tod der Beziehungslosigkeit keine Chance hat. Eine Herausforderung,der nicht leicht gerecht zu werden ist, ist doch gerade die schwierige Beziehungsaufnahmezu Demenzerkrankten eine, wenn nicht die zentrale Problematik imUmgang mit ihnen.Hochachtung und Dank gebührt daher all jenen, die sich als Angehörige, hauptberuflichoder ehrenamtlich Tätige dieser Herausforderung stellen und mit unermüdlicherGeduld, menschlicher und fachlicher Kompetenz dafür sorgen, dass auch alteund demenziell Erkrankte den Tod der Beziehungslosigkeit nicht erleiden müssen.26Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre.Ihrwww.bbtgruppe.de/lebenklimaneutralgedrucktMarkus LeineweberHausobererKrankenhaus und Seniorenzentrumder Barmherzigen Brüder <strong>Trier</strong>,Seniorenzentrum St. Josefsheim Alf53323-1306-100653323-1210-1011www.climatepartner.com3


kurz&knappJETZT ONLINE: ERGEBNISSE AUF DENHOMEPAGES DER BBT-KLINIKENMEHR TRANSPARENZIN SACHEN QUALITÄTDie Krankenhäuser der BBT-Gruppe beteiligen sich an verschiedenen freiwilligenQualitäts-Verfahren mit dem Ziel, die Behandlungen zu analysieren undnachhaltig in problematischen Bereichen zu verbessern. Mit der Teilnahmean der „Initiative Qualitätsmedizin“ (IQM) zeigt die Unternehmensgruppeeine Transparenz in der Darstellung der Behandlungsqualität, die weit überdie gesetzlich geforderten Angaben hinausgeht. „Neben den gesetzlich vorgegebenenMaßnahmen haben wir ein hohes Interesse an der kontinuierlichenWeiterentwicklung und Optimierung unseres Qualitätsmanagements“,erklärt BBT-Geschäftsführer Werner Hemmes. „Aus diesem Grund wendenwir verschiedene Verfahren wie IQM oder ‚Qualitätsindikatoren für KirchlicheKrankenhäuser‘ in unserem Qualitätsmanagement an, um sicherzustellen zukönnen, dass unsere Leistungen auf höchstmöglichem Niveau für unsere Patientenerbracht werden.“ Die Ergebnisse sind nun erstmals auf den Homepagesder Krankenhäuser der christlichen Unternehmensgruppe ver öffentlicht.IQM ist eine trägerübergreifende Initiative von Krankenhäusern, die für dieVerbesserung der medizinischen Behandlungsqualität ihrer Patienten eintritt.Dazu wird die medizinische Ergebnisqualität für relevante Krankheitsbilderund Behandlungsverfahren gemessen. Die Qualitätsergebnisse basieren aufRoutinedaten und werden regelmäßig veröffentlicht.INFORMATIONS-KAMPAGNEFÜR EIN LEBENSRETTENDES THEMAORGANSPENDE: JA ODER NEIN?Die Krankenhäuser der BBT-Gruppe beteiligen sich an einer Kampagneder Christlichen Krankenhäuser in Deutschland (CKiD) und derBundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA), mit der für dasThema Organspende sensibilisiert werden soll. Mit einem Flyer wirdfür die bewusste und selbstständige Entscheidung für oder gegen eineOrganspende geworben und die Unterstützung durch die christlichenKrankenhäuser vor Ort angeboten. „Im Alltag ist wenig Raum für dasNachdenken über das eigene <strong>Leben</strong>, Krankheit oder das <strong>Leben</strong>sende.Das kann sich mit dem Aufenthalt in einem Krankenhaus ändern. Hierbeginnt oft eine persönliche Auseinandersetzung mit grundlegendenFragen, bei der wir als christliche Häuser den Patienten und Angehörigenunsere medizinische, seelsorgerische und ethische Unterstützungund Begleitung anbieten“, sagt BBT-Geschäftsführer Bruder AlfonsMaria Michels. Nach den Betrugsskandalen in verschiedenen deutschenTransplantationszentren ist die Bereitschaft zur Organspende inder Bevölkerung stark gesunken. Nach Angaben der Deutschen StiftungOrgantransplantation warten bundesweit rund 12.000 Patientenauf eine Transplantation. Aus Mangel an Spendern erhält jährlich nurjeder Dritte von ihnen ein neues Organ.www.organspende-info.deRENOVABIS-AKTION 2013: AUSSTELLUNG IM INTERNET„WIR FÜR EUCH“ – MIT KUNST HELFEN„Wir für Euch“ heißt eine Ausstellung mit Kunstwerken von Menschen mit Behinderungen im Internet. Sie ist Teil derdiesjährigen Renovabis-Pfingstaktion „Das <strong>Leben</strong> teilen – Solidarisch mit behinderten Menschen im Osten Europas“. DieKunstwerke sind nicht nur sehr schön anzusehen, sondern erzählen Geschichten, machen aufmerksam und ermöglichendem Betrachter, an den Erfahrungen und Einblicken von Menschen mit Behinderungen teilzuhaben. Unter den Werkensind auch Bilder von Klienten der BBT-Einrichtungen in Rilchingen und Saffig. Zusammengestellt wurden die Exponatemit Unterstützung der Barmherzigen Brüder Saffig und ihrem Kunst-Werkstatt-Atelier. Während der Aktionszeit bis Ende2013 werden sie fortlaufend ergänzt. Mit dem Verkaufserlös unterstützt Renovabis verschiedene Projekte für Menschenmit Behinderung in Mittel- und Osteuropa.www.aktionsgalerie.renovabis.de4BBT-Magazin 3/2013


TEXT: ANDREAS LASKA | FOTOS: HARALD OPPITZtitelDer Blick verliert sich im Nirgendwo, und eine innereUnruhe treibt sie ständig an. Menschen, die anDemenz erkrankt sind, haben den Kontakt zum Hierund Jetzt verloren. Sie leben in ihrer ganz eigenenWelt. Das Pflegeteam der Wohngruppe St. Hedwigim saarländischen Rilchingen begleitet sie dabei.Rosemarie Berger hat ein schönes Zimmer in derWohngruppe St. Hedwig. Hell ist es dort, und an derWand hängen Fotos ihrer Familie. Doch in ihremZimmer hält es Frau Berger nicht lange. Sie läuft lieber.Stundenlang geht die zierliche kleine Frau den Gang entlang,langsam, aber doch trittsicher, immer in derselben Richtung.Dass im Aufenthaltsraum nebenan eine Gruppe FrauenGemüse für das Mittagessen schnippelt, dass eine Betreuerinmit einer anderen Gruppe Volkslieder singt – Rosemarie Bergerkümmert das nicht. Die 85-Jährige leidet an schwerer Demenz.Vom Alltag um sie herum scheint sie kaum etwas mitzubekommen.Sie hat nur ein Bedürfnis: Laufen. Unentwegt.„Als meine Mutter im November 2008 hierher kam, dawar sie noch viel fitter“, erzählt Rosi Böhmer. Regelmäßignahm sie am gemeinsamen Kochen der Bewohner teil. Sieerkannte ihre Kinder und konnte auf den Fotos in ihremZimmer die einzelnen Familienmitglieder benennen. Heutehingegen huscht nur noch ein scheues Lächeln über ihre Lippen,wenn sie ihre Tochter sieht. „Sie weiß, dass ich irgendwiezu ihr gehöre. Aber meinen Namen kennt sie nicht mehr.“Einmal pro Woche besucht Rosi Böhmer ihre Mutter im Seniorenzentrumder Barmherzigen Brüder Rilchingen im Saarland,einer Einrichtung der BBT-Gruppe – an den anderenTagen schauen ihre Geschwister vorbei. Meist gehen sie danngemeinsam den Flur entlang.7


» Meine Mutterfühlt sich hier wohl«Es war eine schwere Entscheidung, damalsvor sieben Jahren, die Mutter insPflegeheim zu geben, erinnert sich RosiBöhmer. Zunächst hatte sie sie bei sichaufgenommen, aber Rosemarie Bergerwollte immer nur weg. „Tagsüber hatsie die Tür zu unserem Wintergartennie aufbekommen. Aber nachts, wennwir schliefen, da hat sie es plötzlich geschafft.“Ein Nachbar habe die verwirrteFrau dann morgens um halb fünfim Schlafanzug bei sich im Vorgartengefunden. „Was sollte ich machen? Ichkonnte die Mutti doch nicht einsperren!“Zudem sei Rosemarie Berger damalsenorm aggressiv gewesen. „Beijeder Kleinigkeit wurde sie richtig bös“,erzählt ihre Tochter. Im Heim habe sichdas dann schnell gegeben. Und so istsich Rosi Böhmer sicher: „Meine Mutterfühlt sich hier wohl.“Konzept für DemenzerkrankteDass Rosemarie Berger in ihrer Wohngruppegefahrlos die Gänge entlanglaufenund auch mal raus in den Innenhofgehen kann, dass sie selbst nachts vomPflegepersonal nicht an ihren Spaziergängengehindert wird, verdankt siedem speziellen Konzept „Begleitung ineiner anderen Welt“, das die BBT-Gruppezur Pflege demenzkranker Menschenentwickelt hat. Und das wird in Rilchin-Die Betreuung und Begleitung von Menschen mit Demenz isteine anspruchsvolle Aufgabe für Angehörige und Pflegende.Die Herausforderung: die Persönlichkeit und die aktuellenBedürfnisse zu verstehen. Rosi Böhmer besucht regelmäßigihre Mutter Rosemarie Berger (oben); WohngruppenleiterinEllen Grahn sieht sich mit einer Bewohnerin ein Fotoalbum an.Erfahren Sie mehr im Film:www.bbtgruppe.de/lebenEinen wichtigen Schlüsselzu den demenzkrankenMenschen und ihrer„anderen Welt“ findetdas Pflegepersonal inderen Biografien.8BBT-Magazin 3/2013


„Er hätte das auch für mich gemacht“ – jeden Tag ist Helga Bähr bei ihrem Mann Ludwig. Ge -meinsam verbringen sie Nachmittag und Abend miteinander, bis der 76-Jährige schlafen geht.DemenzErste Anzeichen – erste HilfenWie war doch noch der Name der neuen Nachbarin?Wo habe ich meine Lesebrille hingelegt? Jedervergisst mal etwas, vor allem mit zunehmendemAlter. Das muss noch kein Grund zur Sorge sein.Wenn sich Konzentrations- und Gedächtnisstörungenüber einen längeren Zeitraum häufen, vielleicht nochvon Orientierungsschwierigkeiten begleitet werden,können dies erste Anzeichen einer Demenz sein.Eine sichere Diagnose kann nur ein Arzt stellen, derdafür einige Tests durchführt. Demenzerkrankungensind nicht heilbar, aber der Krankheitsverlauf lässtsich durch eine angemessene Therapie hinauszögern,daher ist eine frühzeitige Untersuchung sinnvoll. ErsterAnsprechpartner ist der Hausarzt. Die DiagnoseDemenz ist für die Betroffenen und ihre Angehörigenzunächst einmal ein Schock. Es hilft, offen über dieKrankheit und die Folgen für das eigene <strong>Leben</strong> unddas der Familie zu sprechen. Denn die Betreuung –gerade im fortgeschrittenen Stadium – kostet sehrviel Zeit und Kraft. Unterstützung und Beratungbieten Selbsthilfegruppen und regionale Netzwerke,aber auch Anbieter ambulanter und stationärerPflege. Es gibt viele unterschiedliche Formen derBetreuung und Pflege: von „Betreuungscafes“ überWohngemeinschaften, die Tages- oder Kurzzeitpflegebis hin zum Pflegeheim, das sich auf Demenzspezialisiert hat.Kopf, blickt irgendwohin ins Leere. Undab und an umspielt ein Lächeln seineLippen. Dass er so ruhig ist, wertet seineFrau als untrügliches Zeichen: „Es gehtihm gut hier.“ Früher sei er oft rebellischgewesen, hätte Pflege nur ungern zugelassen.Jetzt aber sei er viel entspannter.Und das sei nicht zuletzt ein Verdienstdes Pflegepersonals: „Alle hier sind liebund nett und tun ihr Möglichstes, auchwenn das manchmal sehr schwer ist.“Viele AktivitätenDass das Personal nicht nur „lieb undnett“ ist, sondern auch bestens geschult,erläutert Wohngruppenleiterin EllenGrahn. „Alle haben eine Zusatzausbildung.“Sie haben gelernt, sich aufdemenzkranke Menschen psychologischeinzulassen. Und sie bieten eineVielzahl an pflegetherapeutischen Aktivitätenan, um die Bewohner nachKräften zu fördern. Besonderen Wertlegt das Team auf Basale Stimulation.Hierbei wird die Wahrnehmungsfähigkeitder Bewohner geschult, indem einePflegerin etwa die Hände mit einemätherischen Öl einreibt oder ein StückObst zum Betasten gibt. Zu den weiterenAktivitäten gehören wöchentlicheBack- und Kochvormittage, gemeinsamesSingen, Bewegungsübungen oderAngebote zur Erinnerungspflege.Gerade letzteres wird groß geschriebenin der Wohngruppe St. Hedwig,die gleichsam selbst eine Reise in dieVergangenheit darstellt. Auf allen Flurenhängen Bilder und Gegenständeaus früheren Tagen: Filmstars von AudreyHepburn bis Cary Grant lächelnvon der Wand, Puppen, Küchengeräteund Handwerksutensilien erinnern anlängst vergangene Zeiten, ein Raumgleicht einem Wohnzimmer der 1960erJahre. Liebt es Rosemarie Berger daherso sehr, über den Flur zu laufen? Genauweiß das niemand. Gewiss ist nur eines:Die alte Dame lebt ebenso wie ihreMitbewohner in ihrer eigenen Welt. Indieser Welt wird sie vom Personal derWohngruppe nach Kräften begleitet.Und wenn sie sich dabei so richtig wohlfühlt,dann gibt sie Leiterin Ellen Grahneinen dicken Kuss auf die Wange – undstrahlt dabei übers ganze Gesicht. 10Ausführliche Informationen finden Sie auf:www.wegweiser-demenz.dewww.deutsche-alzheimer.deBBT-Magazin 3/2013


Eine Krankheit auf dem VormarschJedes Jahr steigt die Zahl der Demenzkrankenum rund 40.000. Das entsprichtmehr als 100 Neuerkrankungenpro Tag, wie die Deutsche AlzheimerGesellschaft mitteilt. Da es zu deutlichmehr Neuerkrankungen als Sterbefällenbei den Betroffenen komme,nehme die Zahl der Demenzkrankenkontinuierlich zu. Sollte es nicht bessergelingen, die Menschen vor dem Gedächtnisverlustzu schützen oder sie zuheilen, werde die Zahl der Betroffenenvon 1,4 Millionen auf drei Millionen imJahr 2050 steigen. Ursache für die raschsteigende Zahl sei die insgesamt wachsendeAnzahl alter und hochbetagterMenschen. Mit zunehmendem Altersteigen die Erkrankungsraten stark an.Zwei Drittel aller Erkrankten haben bereitsdas 80. <strong>Leben</strong>sjahr vollendet, fast70 Prozent sind Frauen.Es gibt viele verschiedene Formender Demenz, so dass sich hinterdem Sammelbegriff rund 50 unterschiedlicheErkrankungen verbergen.Gedächtnis und Merkfähigkeit könnenim Alter leicht abnehmen. „Bei rascherEntwicklung von Gedächtnis-, Merkfähigkeits-und Aufmerksamkeitsstörungensollte jedoch eine Abklärungauf eine möglicherweise beginnendedementielle Erkrankung erfolgen“, erläutertProf. Dr. Matthias Maschke, Chefarztder Abteilung für Neurologie undNeurophysiologie am Krankenhaus derBarmherzigen Brüder <strong>Trier</strong>. Die häufigsteForm der Demenzerkrankungen, dieAlzheimer-Demenz, wird diagnostiziert,wenn schwerwiegende Gedächtnisstörungen,zusätzliche Beeinträchtigungender Funktion der Hirnrinde (Sprachstörungen,Orientierungsstörungen, Störungendes Verhaltens, des Planens undHandelns) vorliegen und diese Problemenicht durch eine andere Gehirnerkrankungerklärt werden können.Neben der Alzheimer‘schen Krankheitsind durch Fortschritte in der medizinischenWissenschaft immer weitereFormen der Demenz bekannt geworden,die teils unterschiedliche Behandlungenerforderlich machen und für die Zukunftunterschiedliche Verläufe erwarten lassen.„Zur Planung der Behandlungsmöglichkeitenist daher eine exakte Diagnosevon besonderer Wichtigkeit“, erklärtMaschke. Der Diagnose gehen umfangreichekörperliche und neurologischesowie neuropsychologische Tests voraus.Aufnahmen mittels CT oder MRT zeigenVeränderungen der Gehirnstruktur. Diemeisten Formen der Demenz lassen sichnicht heilen, aber der Verlauf und die Beschwerdenkönnen gemildert werden.Ansprechpartner:Prof. Dr. Matthias MaschkeChefarzt der Abteilung für Neurologieund Neurophysiologie am Krankenhausder Barmherzigen Brüder <strong>Trier</strong>Tel.: 0651/208-2741Foto: istockphoto.comBBT-Magazin 3/201311


gesund&fitGegen dasVergessenEigentlich muss Daniela Kessler alleskönnen – vom Bau eines Nistkastensbis zum Schnittmuster für eine großeTischdecke. Einmal hatte sich einPatient etwas Besonderes in den Kopfgesetzt: Er wollte einen Dekantierkorbfür Weinflaschen flechten. Die Ergotherapeutinam Katholischen KlinikumKoblenz · Montabaur suchte nach Anleitungenund einige Wochen späterwar das Flechtwerk vollendet. „So etwasist ein tolles Erfolgserlebnis und gibtdem Patienten das Gefühl: Ich kann etwastun und mich aktiv für eine Sache,die mir wichtig ist, einsetzen“, sagt die31-Jährige. Seit fünf Jahren arbeitet sieim Therapiezentrum des Klinikums mitMenschen, die eine neurologische Erkrankunghaben. Etwa ein Drittel ihrerPatienten sind an Demenz erkrankt. Jenachdem, wieweit die Krankheit fortgeschrittenist, richtet sie ihre Behandlungsehr individuell an den Bedürfnissenaus. Ziel ist es, die Selbstständigkeit,soweit es geht, zu erhalten und denAlltag zu meistern. „Häufig beginnt esdamit, dass man ständig etwas sucht:die Brille, den Schlüssel, das Gebiss.Dann entwickele ich mit dem PatientenStrategien, wie er seine Dinge auchwiederfindet.“ Der eine ist eher visuellveranlagt, der andere rational. Dasmuss Daniela Kessler berücksichtigen.Ein „Zahlenmensch“ teilt zum Beispielseine Wohnung in ein Raster aus Buchstabenund Ziffern ein. Den Schlüssellegt er immer im Feld A6 ab – das istetwa die Kommode im Flur. „Im mittlerenKrankheitsstadium reicht einsolches Gedächtnistraining allein oftnicht mehr aus. Vielleicht helfen nunFotos an den Schränken, die den Inhaltzeigen oder eine Schritt-für-Schritt-Anleitung an der Waschmaschine.“ MitDemenz-Patienten arbeitet man immergegen die Zeit, sagt Daniela Kessler.Ihre Aufgabe ist es, herauszufinden,wie das Gehirn ihrer Patienten „tickt“und ihm ein wenig auf die Sprünge zuhelfen.Fitness für den KopfDas Gehirn braucht Reize, damit es fit und leistungsfähig bleibt.Wer sein <strong>Leben</strong> lang geistig rege und zudem körperlich aktivbleibt, erkrankt seltener an Demenz, so das Ergebnis vielerwissenschaftlicher Studien.Futter für die grauen ZellenDie Mittelmeerküche mit frischemObst und Gemüse kann nicht nurHerzinfarkt, sondern auch einerDemenz vorbeugen helfen. Besondersdie Vitamine A, C und E bauen freieRadikale ab, die die Nervenzellenschädigen. Daher sind sie zur Vorbeugungvon Alzheimer und anderenDemenzarten bedeutend. Karottenund Spinat enthalten viel Vitamin A.Zitrusfrüchte sind reich an Vitamin C.Grünkohl, Spargel und Wirsing liefernwie auch pflanzliche Öle, Nüsse undVollkorn viel Vitamin E.12 BBT-Magazin 3/2013


Einfach malausprobierenDaniela Kessler arbeitet als Ergotherapeutinauch mit Demenz-Patienten;für eine gute Betreuung ist eine engeVernetzung mit Physiotherapeuten,Ärzten und der Pflege notwendig.Brot, Butter, Zucker, Kartoffeln,Schinken – beimEinkauf kann man gut dasGedächtnis trainieren.Statt alles auf einenNotizzettel zu schreiben,empfiehlt Daniela Kesslerdie „Loci-Methode“.Bevor es in den Supermarkt geht, prägtman sich einen festen Rundgang ein, etwawenn man nach Hause kommt. Zuerst trittman auf die Fußmatte, schließt dann dieTüre auf, drückt die Klinke nach unten,hängt die Jacke an die Garderobe, geht indie Küche und öffnet den Kühlschrank, umein Glas Wasser zu trinken. Nun werden allebenötigten Dinge mit einem Ort gedanklichverknüpft. Die Kartoffeln liegen zum Beispielauf der Fußmatte, das Brot hängt an derTürklinke, der Schinken an der Garderobeund das Shampoo steht im Kühlschrank.Je unlogischer, desto besser, sagt ErgotherapeutinDaniela Kessler. Denn dann prägtsich das Gehirn die Bilder besonders gutein. Vor allem, wenn man sich dabei auchnoch den würzigen Duft des Schinkensoder das Gefühl des eiskalten Shampoosauf dem Kopf einprägt. „So hat das Gehirnsehr viele Informationen, die es dann imGeschäft leicht abrufen kann.“Bewegung tut gutSport und regelmäßige Bewegungfördern die Durchblutung, die Sauerstoffzufuhrund den Stoffwechsel imGehirn. So können sich die Nervenzellenbesser vernetzen und Informationenaustauschen. Außerdem hilftAktivität auch gegen Depressionen.Diese sollen das Risiko, an einerDemenz zu erkranken, sogar verdoppeln.Dreimal pro Woche Schwimmen,Laufen oder Nordic Walkingsind ideal. Aber auch die Bewegungim Alltag macht’s: Häufiger aufs Fahrradsteigen oder zu Fuß gehen. VieleVereine und Volkshochschulen bietenspezielle Sportangebote für ältereMenschen an.Wer rastet, …… der rostet“, sagt ein Sprichwort.Und das gilt nicht nur für den Körper,sondern genauso fürs Gehirn. GeistigeFitness regt den Stoffwechsel an,so dass sich neue Verknüpfungenzwischen den Nervenzellen bilden.Musizieren und Tanzen, das Erlerneneiner neuen Sprache oder kreative,schöpferische Hobbys fordern die„grauen Zellen“ besonders heraus.In Kontakt bleibenBegegnungen mit anderen Menschenhalten das Gehirn ganz nebenbeiauf Trab: Wir nehmen nicht nurInformationen auf und trainierenunser Sprachvermögen. Gleichzeitigverarbeiten wir viele andere Signalewie den Gesichtsausdruck, dieStimme, den Tonfall oder die Gestik.Die Nervenzellen im Gehirn schüttenmehr Botenstoffe aus, um all dieseInformationen weiterzugeben. Mitden Jahren, wenn wir uns nicht mehrtäglich mit Kollegen oder der Familieaustauschen, hilft vielleicht ein Ehrenamt,neue Kontakte zu knüpfen.BBT-Magazin 3/2013 13Foto: Harald Oppitz


ambulantehilfeSchrittfürSchrittEs sind manchmal nur Sekunden, die das <strong>Leben</strong>verändern: ein Unfall oder eine Krankheit – underst einmal ist nichts mehr, wie es war. In GemeindepsychiatrischenBetreuungszentren lernenMenschen nach einer Krise Schritt für Schritt denWeg zurück in den Alltag. Ein Besuch in Adenau.TEXT: PAULA KONERSMANN | FOTOS: WOLFGANG RADTKE14BBT-Magazin 3/2013


Oft greift Ralf Dahlhaus zuseiner Lieblingsgitarre, dannerklingt im GPBZ Adenau eineSession à la Hendrix. Musikwar schon immer die großeLeidenschaft des 27-Jährigen;sein ganzer Stolz: die Gibson-Gitarre aus den 60ern.BBT-Magazin 3/2013 15


ambulantehilfenicht besuchen konnte, tigerte er imZimmer auf und ab. „Sonst hätte ichnicht schlafen können. In meinem Berufwar ich immer viel auf den Beinen.Wenn man dann plötzlich eingesperrtist, kommt man anders nicht zur Ruhe.“Neues <strong>Leben</strong> aufgebautDen Tag, an dem er beinahe nichtmehr aufgewacht wäre, hatRalf Dahlhaus nie vergessen. Am Abendzuvor war der damals 25-Jährige mitstarken Kopfschmerzen zu Bett gegangen.Am nächsten Morgen hörte er denWecker nicht, wachte erst auf, nachdemer einen halben Tag bewusstlos im Bettgelegen hatte. „Als ich gesehen habe,wie spät es schon war, wurde mir klar:Es gibt Handlungsbedarf.“ Die Hausärztinschickte ihn sofort ins Krankenhaus.Seine Eltern und sein Bruder waren beiRalf Dahlhaus, als er den Grund für dieKopfschmerzen erfuhr: Ein Angiom imhinteren Kopfbereich, eine tumorartige,blutende Fehlbildung der Gefäße,drückte auf sein Gehirn.„Die Zeit danach habe ich wiedurch einen Nebel erlebt. Vieles kenneich selbst nur vom Hören“, sagt RalfDahlhaus. Nach der Notoperation habeEin Erfolg für Leiter Stephan Lung (li.) und sein Team ist es,wenn die Klienten ihren <strong>Leben</strong>sweg irgendwann wiederselbstständig gehen.seine Familie weiter um ihn gefürchtet.„Ich war nicht mehr Derselbe“, sagt er.Seiner Mutter habe er beispielsweise erzählt,er sei in einem Wäldchen bei Londonaufgewachsen. Dabei stammt dieFamilie aus der Eifel, der Tumorpatienthatte in einem Musikgeschäft in Kölngearbeitet. Aber er war in seiner Jugendnach London gereist – und hat Erinnerungenund Pläne, Fakten und Fantasiemitunter falsch verknüpft.Mit diesen Gedächtnisschwierigkeitenkämpft er bis heute. Von derUniklinik ging es zunächst zur Reha – ineine geschlossene psychiatrische Abteilung.„Das war ein richtiger Horror“, erinnertsich Dahlhaus. „Ich konnte mir janicht merken, warum ich dort war. Ichhabe mir die Situation so erklärt, dassich alles nur träume.“ In seinen wachenStunden ging er mit seinem Zwillingsbruderspazieren – und wenn der ihnDer 27-Jährige erzählt seine Geschichte,ohne zu stocken. Zwei Jahre sind seitder Operation vergangen. Seit Februarlebt er in Adenau im GemeindepsychiatrischenBetreuungszentrum (GPBZ)der Barmherzigen Brüder Saffig. Dasunaufdringlich-schmucke Gebäudeliegt im Herzen des Eifelstädtchens.Hier, in einem Appartement des betreutenWohnens, hat sich Ralf Dahlhausein neues <strong>Leben</strong> aufgebaut. SeinZwillingsbruder ist noch immer einegroße Stütze. Wenn René Ralf besucht,klimpern die beiden oft gemeinsam aufder Gitarre. Über dem walnussbraunenBett hängt ein Plakat von ihrem Idol:Jimi Hendrix. Über Musik gerät RalfDahlhaus ins Schwärmen: „Die Gitarremit dem Gibson-Logo stammt aus den60er-Jahren. Ich habe sie dem Vater einesKollegen für 40 Mark abgekauft undsie umgebaut. Heute ist sie meine Lieblingsgitarre“,erzählt der Hobbymusikerund streicht zärtlich über die Saiten.Jan Brauer bezeichnet Musik ebenfallsals seine größte Leidenschaft. Amliebsten hört er Metal, aber auch südamerikanischeBands. „Hauptsache, es klingtgut“, sagt der 22-Jährige, der viele Nachmittagein der GPBZ-Tagesstätte verbringt.Die verschiedenen Angebote – die teilstationäreTagesstätte einerseits, das betreuteWohnen andererseits – ermöglichenindividuelle Unterstützung für Menschenin Krisensituationen. „Wir wollen denen,die nicht, noch nicht oder nicht mehr amersten Arbeitsmarkt teilnehmen können,eine geregelte Tagesstruktur geben“, sagtGPBZ-Leiter Stephan Lung. Die Nachfra-16BBT-Magazin 3/2013


Erfahren Sie mehrüber die Menschenim GPBZ-Adenauim Film:www.bbtgruppe.deDem Tag Struktur geben: Zwischen Frühstück und Mittagessen sowie an denNachmittagen haben die Klienten Zeit für viele Aktivitäten, dazu gehört auch,Kreatives auszuprobieren.ge nach den neun Plätzen im betreutenWohnen ist ebenso hoch wie die Besucherzahlender Tagesstätte. Schließlichmussten viele Klienten vor der Eröffnungdes Zentrums zu Jahresbeginn weiteWege auf sich nehmen, um Hilfe zu finden.„Und das, wo in einigen Orten in derUmgebung nicht einmal Busse fahren“,sagt Lung.Gleich im Eingangsbereich hängtder Wochenplan: Frühstück gibt es um9 Uhr, Mittagessen um 12. Spielenachmittage,Gesprächskreise und ergotherapeutischeAngebote runden das Programmab. „Ich bin zuletzt zum Bastelnhergekommen“, erzählt Jan Brauer. Füreine Freundin hat er eine Tasse gestaltet.Er lächelt verschmitzt. „Es war daserste Mal, dass ich mit Porzellanfarbehantiert habe. Ich bin froh, dass ich sienicht nur auf meine Hände gekleisterthabe.“ Der drahtige junge Mann ist frohüber jede Abwechslung. „Freizeitmäßighabe ich früher nichts auf die Reihe gekriegt“,sagt er. „PC, Facebook, Youtube– das war mein Tag. Das Freizeitangebothier in Adenau ist leider nicht so groß.“Den eigenen Weg gehenNach dem Abitur habe er nicht gewusst,wie es weitergehen sollte. Also nahmBrauer eine Auszeit und begab sich inBehandlung. Seine Probleme benennter sachlich: „Ich leide an depressivenEpisoden und hatte eine diagnostizierteAnpassungsstörung.“ Das bedeutet:Angst, Menschen anzusprechen, etwasfalsch zu machen, sich selbst ins Abseitszu stellen. Auf der Schule litt er unterMobbing-Attacken. „Die Angst ist langegeblieben“, sagt er heute: „Eine falscheGeste, ein falsches Wort, und du bistwieder da, wo du vorher warst.“Inzwischen aber weiß Jan Brauer,was er will: studieren – auf Lehramtoder Psychologie. GPBZ-Leiter StephanLung freut sich mit dem Klienten:„Wenn er seinen Weg geht, ist das auchfür uns ein Erfolg“, sagt er. Andere bleibenvorerst. Ralf Dahlhaus weiß nochnicht, wann er in der Lage sein wird,wieder „ganz normal“ zu leben – selbstständigund ohne Hilfe. Aber er seiglücklich über jeden Tag: „Immerhin istes eine Art Wunder, dass ich dem Todvon der Schippe gesprungen bin.“ Under hofft, dass irgendwann wieder allesso funktioniert wie vorher. Wie vor jenemTag, an dem er beinahe nicht mehraufgewacht wäre. BBT-Magazin 3/201317


standpunktWARUMWENIGERMEHR ISTEs ist ein Teufelskreis: Trotz teils rigider Sparmaßnahmenan Deutschlands Krankenhäusern erfordernmedizinischer Fortschritt, steigende EnergieundLohnkosten auch in den nächsten Jahrenzusätzliche Investitionen, um auch weiterhin einequalifizierte und patientenorientierte Versorgungsicher stellen zu können. Welche Handlungsmöglichkeiteneinem Krankenhaus bleiben, sparsamund verantwortlich mit den zur Verfügung stehendenRessourcen umzugehen, erläutert ProfessorHans-Peter Busch.Foto: RZ/KallenbachWenn Sie Lust haben, mit „<strong>Leben</strong>! – Das BBT-Magazinfür Gesundheit und Soziales“ weiter über diese Themenzu diskutieren, laden wir Sie herzlich zu einem Besuchauf unserer Facebook-Seite ein.18BBT-Magazin 3/2013


Professor Hans-Peter Busch leitet das Zentrum für Radiologie,Neuroradiologie, Sonographie und Nuklearmedizin am Kranken hausder Barmherzigen Brüder <strong>Trier</strong>. Außerdem ist der Mediziner undPhysiker Leiter der Stabsstelle Medizin innerhalb der BBT-Gruppe.In Deutschland wird zu viel operiert, lautet der Vorwurf. Bei Hüft-,Bandscheiben- und Knieproblemen etwa lande der Patient zu schnellauf dem OP-Tisch. Die Zahlen seien in den letzten Jahren gestiegen,rechnen die Krankenkassen vor. Ist das noch im Sinne des Patientenoder vielmehr der Kliniken, die dafür mehr abrechnen können?Zum einen werden die Menschen immer älter und damit steigt auch dieZahl derer, die an Verschleißerscheinungen leiden. Man muss aber auchsehen: Die Ansprüche an eine völlige Gesundheit und ein schmerzfreies<strong>Leben</strong> sind gestiegen. Im Kern geht es doch darum, dass die Patienten mithoher medizinischer Qualität, aber gleichzeitig so schonend wie möglichbehandelt werden – und zwar für Mensch und Krankenhaus. Das schließtauch unnötige Behandlungen aus. Die entscheidende Frage lautet: Wiekönnen wir mit den uns zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln verantwortungsvollwirtschaften, um die Behandlung so effizient und effektivwie möglich zu gestalten?Das ist also bisher nicht geschehen?Die medizinischen Behandlungsmethoden und die gesundheitspolitischenRahmenbedingungen haben sich in den vergangenen 20 Jahren rasantverändert. Hier mussten und müssen die Strukturen und Aufgabenverteilungenin den Kliniken Schritt halten. Das bedeutet: Der gesamte Klinikaufenthaltvon der Einlieferung bis zur Entlassung mit all den erbrachtenLeistungen muss immer wieder neu kritisch hinterfragt werden.Wie kann das zum Beispiel aussehen?Es geht nicht mehr allein darum, einzelne Untersuchungen, etwa in derRadiologie, mit möglichst hoher Qualität und dabei kostengünstig durchzuführen.Es ist wichtig, den gesamten Behandlungsprozess – auch interdisziplinär– zu betrachten und zu überlegen, wie er in Diagnose und Therapiesowohl kostengünstig wie auch patientenschonend und vor allem freivon unnötigen „Doppelbehandlungen“ gestaltet werden kann. Am <strong>Trier</strong>er<strong>Brüderkrankenhaus</strong> testen wir zurzeit ein Modell, in dem wir uns unter Kollegenden gesamten Behandlungsablauf anschauen – und zwar nicht nurunter medizinischen, sondern gerade auch unter wirtschaftlichen Aspekten.Ehrlich gesagt: Das klingt nach „Sparen am Patienten“.Ganz im Gegenteil. Es ist im Sinne des Patienten, auf unnötige Untersuchungen– etwa einer zusätzlichen, nicht notwendigen Strahlenbelastung– zu verzichten. Sein Wohl und die medizinische Qualität stehen im Mittelpunkt.Und zusätzlich werden die finanziellen Ressourcen und die derMitarbeiter geschont – ein doppelter Gewinn. Doch dafür bedarf es nocheines Kulturwandels unter Kollegen. Denn ich muss mir auch als Chefarztvon einem Assistenzarzt oder einer erfahrenen Pflegekraft die Frage gefallenlassen dürfen, ob eine Untersuchung wirklich notwendig ist. Das stelltnoch lange nicht die Fachkompetenz des anordnenden Arztes infrage.Der Klinikalltag ist hektisch, Untersuchungen sind in der Regelim Voraus terminiert. Wird es da nicht schnell bei gut gemeintenVorsätzen bleiben?Eine gute Hilfe sind sogenannte klinische Behandlungspfade. Diese beschreiben,von Fachgesellschaften abgesichert, in welcher ReihenfolgeUntersuchungen standardmäßig ablaufen. Das schafft auch dem jungenAssistenten einen guten Rückhalt für seine Entscheidung. Einfach, klar,pragmatisch und mit geringem Zeitaufwand einsetzbar, bieten sie einegute Unterstützung im Alltag. Wenn es uns gelingt, einzelne Leistungenüber Abteilungen und Professionen hinweg zu verketten und so den gesamtenBehandlungsprozess im Blick zu behalten und ständig kritisch zuhinterfragen, sind wir gut gerüstet für die Zukunft im Krankenhaus.Vielen Dank für das Gespräch.Ein starker PartnerDie Zahlen sind alarmierend. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft rechnetdamit, dass jede zweite Klinik in diesem Jahr rote Zahlen schreibenwird. Besonders für kommunal geführte kleinere Häuser sei die Lage mehrals ernst. Sie verfügen nicht mehr über ausreichende finanzielle Mittel, umin die bauliche und medizinische Ausstattung zu investieren. Gleichzeitigmüssen steigende Personalkosten getragen werden. Im April beschlossdas Bundeskabinett als kurzfristige Hilfe eine Finanzspritze von 1,1 MilliardenEuro für Deutschlands Kliniken. Sie soll zu einer Entlastung beiden Personalkosten führen und ein Förderprogramm für mehr Hygiene inden rund 2.000 Krankenhäusern ermöglichen. Außerdem sollen die zusätzlichenMittel dazu dienen, die „doppelte Degression“ auszugleichen.Behandelten Kliniken in der Vergangenheit zusätzliche Patienten, erhieltensie dafür Abschläge. Das bekamen auch andere Häuser in demselbenBundesland zu spüren, die ebenfalls weniger für ihre Leistungen erzielten.„Die Rahmenbedingungen sind sehr komplex und machen uns den Alltagnicht immer leicht“, bewertet BBT-Geschäftsführer Bruder Alfons-MariaMichels die aktuelle Situation. „Dennoch ist es auch unsere Aufgabe alsverantwortungsvoller Anbieter von Gesundheits- und Sozialleistungen,nach Lösungen zu suchen und unsere internen Strukturen immer wiederzu analysieren und stetig zu verbessern.“ Als strategischen Schritt in dieZukunft wird die BBT-Gruppe in den kommenden Jahren ihre ambulantenund stationären Einrichtungen stärker vernetzen, um den Patienten inWohnortnähe eine gute Versorgung zu bieten. Das schließt auch Kooperationenzwischen Krankenhaus, Seniorenbetreuung, Reha und Behindertenhilfein eigener Trägerschaft wie auch anderer Anbieter mit ein. „Mitdieser ‚Rundum-Versorgung‘ sind wir ein starker Partner für die Menschenin den Regionen rund um unsere Einrichtungen zwischen Sauerland undTaubertal.“BBT-Magazin 3/201319


nahdranVORTRAG ZUM THEMA „PFLEGE VON DEMENZKRANKEN“IM ZWIESPALT DER GEFÜHLE„Zwischen Liebe und Wut“ – Wer einen Menschen mit Demenz zuHause pflegt, steht schnell im Zwiespalt dieser Gefühle. Über diesesProblem sprach Margot Unbescheid im Rahmen einer Veranstaltungzum Thema „Pflege von Menschen mit Demenz zu Hause“ im Seniorenzentrumder Barmherzigen Brüder <strong>Trier</strong>.Während der pflegende Angehörige auf die Würde des Krankenachten muss, bleibt seine eigene oft auf der Strecke. Die Wut undden Frust darüber verdrängen viele. Wie schafft man es, die eigenenWünsche ebenfalls im Blick zu behalten? Die Journalistin und Autorindes Buches „Alzheimer – Das Erste-Hilfe-Buch“ Margot Unbescheidpflegt seit zehn Jahren ihren demenzerkrankten Vater und kennt dieProbleme im Umgang mit den Kranken und die Konflikte, die für diePflegenden entstehen.Mit ihren erfrischend offenen Episoden, den Heimerfahrungen,aber auch den eigenen Zweifeln und Ängsten, bietet ihr Buch eineHilfe für alle pflegenden Angehörigen und eine erste Hilfe für alle, diedie niederschmetternde Diagnose erhalten haben und sich fragen,wie es nun weitergehen soll.BILDERSCHAU IN PRÜMKUNST – GESTALTEN – FORMAuf Wunsch der Klienten und mit der notwendigen Unterstützung derMitarbeiter des Gemeindepsychiatrischen Betreuungszentrums Prüm(GPBZ) wurde das Projekt Bilderausstellung in Kooperation mit derTagesklinik St. Vith, Ostbelgien, umgesetzt. Im Mai stellten Klientender beiden Einrichtungen unter dem Titel „Kunst – Gestalten – Form“im Haus der Kultur in Prüm ihre Bilder aus. Neben 30 Einzelwerkender Künstler konnten die Gäste und Besucher auch ein Gemeinschaftsbildder Klienten des GPBZ Prüm im Gang vor dem Lese-Café auf sichwirken lassen.20BBT-Magazin 3/2013


DREI FRAGEN AN ...Christiane BeckAltenpfl egerin in den Seniorendiensten derBarmherzigen Brüder Rilchingen und seit23 Jahren in der Einrichtung tätig.Frau Beck, Sie haben sich kürzlich intensiv mit der Vermeidung vonStürzen bei älteren Menschen beschäftigt. Welche Erkenntnisse warenneu für Sie?Dass man durch eine gute Beobachtung und der Achtsamkeit, die manden Bewohnern entgegenbringt, vielfach Stürzen schon vorbeugenkann. Viele haben schon ihre eigenen Schutzmechanismen entwickelt,dass sie zum Beispiel bei einer Türschwelle sehr vorsichtig gehen. DieHerausforderung für das Pflegepersonal ist es, sich bei allen eingespieltenAbläufen im Alltag diese Achtsamkeit zu bewahren.Welche Möglichkeiten gibt es außerdem, Stürze zu vermeiden?Es gibt vielfältige Risiken, warum ein Mensch stürzen kann. Das reichtvon gesundheitlichen Einschränkungen, etwa Schwäche, Schwindeloder der Angst vor Stürzen, aber auch Einwirkungen von Medikamentenbis hin zu Gefahren in der Umgebung. Gibt es Stolperfallen auf demBoden? Ist die Beleuchtung ausreichend? All das muss genau geklärtwerden. In einer individuellen Beratung und einer guten Planung gehtes darum, die Sturzrisiken so gering wie möglich zu halten.Sie sind schon lange im Beruf – wie motivieren Sie sich immer wiederneu?Mir ist es wichtig, nach vorne zu schauen, mich nicht mit erreichtenZielen zufrieden zu geben und Veränderungen positiv zu begegnen.Das heißt auch, dass ich als Altenpflegerin immer wieder aktuellesWissen erwerben muss, um fachlich auf dem neuesten Stand zu bleiben.Schließlich ist es die Sinnhaftigkeit meines Tuns, die Erfahrungen,die mich geprägt haben – auch in schwierigen Situationen –, diemir immer wieder die Kraft geben, mich den täglichen Herausforderungenzu stellen.PFINGSTAKTION 2013 IM BISTUM TRIERRENOVABIS BESUCHTEDAS GPBZ SCHWEICHMit der bundesweiten Eröffnung der Renovabis-Pfingsaktion 2013im Bistum <strong>Trier</strong> besuchten Oana Simona Tuduce (Foto: re.), Lehrerinin einer Schule für autistische Kinder in Rumänien, und Thomas Hartlvom Hilfswerk Renovabis das Gemeindepsychiatrische Betreuungszentrum(GPBZ) Schweich. Werner Schmitz (Foto: li.), Hausoberer derBarmherzigen Brüder Schönfelderhof, begrüßte die Gäste und informierteüber die Entwicklung der BBT-Einrichtung hin zu einem modernengemeindepsychiatrischen Dienstleister. Die Betreuungsaufgaben,weitere Dienstleistungen und die Bedeutung des GPBZ für diegemeindenahe psychiatrische Versorgung in Schweich und der Regionstellte anschließend der Leiter Johannes Rohr den Gästen vor. Ineinem Rundgang, einer Gesprächsrunde und bei einem Mittagessenhatten die Klienten des GPBZ auch die Möglichkeit, persönlich mitden Gästen Kontakt aufzunehmen.In Zukunft werden weitere Anstrengungen erforderlich sein, umin Rumänien und in anderen Ländern Osteuropas die dringend notwendigenVeränderungen im alltäglichen, gesellschaftlichen undkirchlichen <strong>Leben</strong> zu erreichen – so das gemeinsame Ergebnis des Tages.„Wegen der geringen Veränderung herrscht bei den Menscheneine große Ohnmacht und in der psychiatrischen Versorgung hat derMedikamenteneinsatz immer noch einen sehr hohen Stellenwert“,sagte Oana Simona Tuduce.Vor genau 20 Jahren wurde das Osteuropa-Hilfswerk Renovabisvon der deutschen Kirche als Solidaritätsaktion mit Menschenin Mittel- und Osteuropa gegründet, um auf Probleme aufmerksamzu machen und Projekte finanziell zu unterstützen. Zusätzlich ist dieUN-Behindertenrechtskonvention vor fünf Jahren in 21 Ländern imOsten Europas in Kraft getreten. Trotzdem ist bis heute die Umsetzungunbefriedigend. Für Menschen mit Behinderungen ist es inRumänien, Polen und anderen Ländern im Osten Europas schwierig,sich eine Teilhabe zu ermöglichen.BBT-Magazin 3/2013 21


nahdranDREI FRAGEN AN ...Dr. Claus LuxenburgerLeiter des Prostatakarzinom-Zentrums <strong>Trier</strong>und Leitender Oberarzt Urologie,<strong>Brüderkrankenhaus</strong> <strong>Trier</strong>SENIORENZENTRUM ST. JOSEFSHEIM ALFHerr Doktor Luxenburger, das Prostatakarzinom-Zentrum <strong>Trier</strong> ist vorkurzem erneut ausgezeichnet worden – um was ging es dabei?Das Prostatakarzinom-Zentrum <strong>Trier</strong> wurde von der DeutschenKrebsgesellschaft e.V. erfolgreich rezertifiziert. Damit wurde erneutbestätigt, dass das Zentrum die strengen Qualitätsvorgaben derDeutschen Krebsgesellschaft erfüllt und Patienten mit Prostatakrebsauf höchstem medizinischem Niveau versorgt werden.Wie arbeitet das Prostatakarzinom-Zentrum?Das Prostatakarzinom-Zentrum ist eine Kooperation zwischen derurologischen Abteilung des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder<strong>Trier</strong> und der Abteilung Strahlentherapie des Klinikums Mutterhausder Borromäerinnen, verschiedener niedergelassener Urologen undweiterer Kooperationspartner. Es ist ein interdisziplinäres Zentrum,das alle für die Betreuung und Behandlung der Prostatakrebs-Patientenrelevanten Experten verschiedener medizinischer Fachabteilungenvereint.ERSTER TAGESPFLEGEGASTSchwester Ulrika Wolfenstätter, zuständig für Seelsorge, WohnbereichsleiterinSchwester Karin Burg und Susanne Goldberg, Pflegedienstleiterin,begrüßten Josef Brisch aus Reil als ersten Gastder Tagespflege. Der 86-Jährige besucht einmal wöchentlich dasSenioren zentrum St. Josefsheim Alf. Hier werden die Tagespflegegästewerktags von 8 bis 17.30 Uhr in die täglichen Aktivitäten unddie pflegerische Versorgung integriert. Eine große Zahl verschiedenerAngebote ermöglicht den Bewohnern und Gästen, sich auf vielfältigeWeise sinnvoll zu verwirklichen und Bestätigung in der Gemeinschaftzu erfahren – vom gemeinsamen Kochen, Backen und Basteln, Gesellschaftsspielen,Musik und Kaffeeklatsch bis hin zu spirituell-religiösenAngeboten.Seniorenzentrum St. Josefsheim Alf, Tel.: 06542/9310www.st-josefsheim-alf.deWas ist dabei charakteristisch?Die Kompetenzen der verschiedenen Fachdisziplinen werden imZentrum gebündelt, um durch einheitliche Qualitätsstandards dieoptimale Versorgung der Patienten sicherzustellen. Im Mittelpunktsteht nicht die einzelne Fachabteilung, sondern das Krankheitsbilddes Patienten. Das Behandlungsspektrum ist ganzheitlich orientiertund geht weit über die rein medizinische Therapie hinaus.MVZ DER BARMHERZIGEN BRÜDER TRIERNEUE ZWEIGPRAXISFÜR AUGENHEILKUNDEDas Medizinische Versorgungszentrum (MVZ)der Barmherzigen Brüder <strong>Trier</strong> gGmbH hateine neue Zweigpraxis für Augenheilkundein Schweich eröffnet. Als Fachärzte sinddort Dr. Frank Auer und Nicole Koppenhöferbeschäftigt. In den neuen Räumlichkeitenbefindet sich auch eine Sehschule für Kinder.Medizinisches Versorgungszentrumder Barmherzigen Brüder <strong>Trier</strong> gGmbH,Zweigpraxis Schweich, Tel.: 06502/997637-11www.mvz-trier.de22 BBT-Magazin 3/2013


KUNST IM KRANKENHAUSEINSICHTEN – AUS-SICHTEN – ANSICHTENVom 9. August bis 27. September 2013zeigt der Verein „Kunst und Kultur“ Arbeitenvon Eva-Maria Müller im Ausstellungsflurdes Krankenhauses der BarmherzigenBrüder <strong>Trier</strong>. Zu sehen sind Impressionen inAquarell, Mischtechnik und Acryl: Still leben,Landschaften, Stadtbilder, Figuratives, Florales,Emotionales und mehr. Die Bildersprechen eine leise Sprache, das kleine Formatwill den Betrachter nah heranlockenund zur intimen Zwiesprache anregen.Eröffnet wird die Ausstellung im Rahmeneiner Vernissage am Freitag, 9. August2013 um 19.30 Uhr im Ausstellungsflurdes Krankenhauses der BarmherzigenBrüder <strong>Trier</strong>.EHEMALIGER CHEFARZT MIT RHEINLAND-PFALZ-MEDAILLE AUSGEZEICHNETGROSSE VERDIENSTE IM RETTUNGSDIENSTDr. Alois Deller wurde mit der Rheinland-Pfalz-Medailleausgezeichnet. Derehemalige und langjährige Chefarzt derAbteilung für Anästhesie und Intensivmedizindes Krankenhauses der BarmherzigenBrüder <strong>Trier</strong> erhielt die Auszeichnung fürseine Verdienste im Rettungsdienst undin der Notfallmedizin sowie für die guteZusammenarbeit mit dem Ministerium desInneren, für Sport und Infrastruktur. Staatssekretärin Heike Raab dankte Deller für seine aktiveMitgestaltung des Rettungsdienstes in Rheinland-Pfalz. Er habe in großem Maße dazubeigetragen, dass das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder <strong>Trier</strong> zum NotfallmedizinischenZentrum ernannt wurde.Deller nahm im Juni 1991 seine Tätigkeit als Chefarzt im Krankenhaus der BarmherzigenBrüder <strong>Trier</strong> auf und bekleidete dort für fünf Jahre auch die Funktion des Ärztlichen Direktors.Bis zum 30. April 2012 war er Leitender Notarzt der Stadt <strong>Trier</strong>. Deller wirkte als Ärztlicher Leiterdes Notarztstandorts <strong>Trier</strong> seit 1992 wesentlich an der Ausbildung der Rettungsassistentenmit. Sein Wissen gab er gerne an Ärzte und nichtärztliches Personal weiter und schaffteeine Schnittstelle zwischen präklinischer und klinischer Notfallmedizin.Markus Leineweber, Hausoberer im <strong>Brüderkrankenhaus</strong>, und Prof. Dr. Dietmar A. Neisius,ärztlicher Direktor, dankten Dr. Deller besonders für seinen großen persönlichen Einsatz. Auchunter Dellers Nachfolger PD Dr. med. Fabian Spöhr stellt die Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizindes <strong>Brüderkrankenhaus</strong>es die Leitenden Notärzte und die ärztliche Besetzungdes Notarztfahrzeuges am Notarztstandort der Stadt <strong>Trier</strong>.Verein Kunst und Kultur im Krankenhausder Barmherzigen Brüder <strong>Trier</strong> vonMaria-Hilf e.V., Friedhelm Ackermann,Tel.: 06501/17463Eine Beschäftigung gibt Halt undstärkt das Selbstwertgefühl: In derTagesstätte des GPBZ Schweich verpackenKlaus Drockenmüller, Reinhold Wallerathund Willi Dreisow (v. li.) Hundeleckerlis.BBT-Magazin 3/201323


lickpunktTeamwork am Kochtopf – auch die Initiatorin des Projekts Corinna Seer (2. v. li.) packt beim ehrenamtlichen Einsatz an.Einfach einegute ErfahrungDen Menschen ihres Umfelds Gutes tun und dabei das eigene<strong>Leben</strong> bereichern – diese Erfahrung machen derzeit dreiKlienten des Gemeindepsychiatrischen Betreuungszentrums(GPBZ) Hermeskeil der Barmherzigen Brüder Schönfelderhof.Ehrenamtlich engagieren sie sich beim offenen Mittagstischdes Mehrgenerationenhauses in Hermeskeil. Dahinter stehtdie Idee gelebter Inklusion.In großen Töpfen dampfen und blubbernSpargelsuppe und Gulasch.Heute ist offener Mittagstisch imvon der katholischen PfarreiengemeinschaftHermeskeil unterhaltenen Mehrgenerationenhaus.Das Angebot füralle, die lieber in Gesellschaft als alleinzu Hause essen wollen, hat Anfang FebruarVeränderungen erfahren. Seitherbereitet das ehrenamtliche Team umKüchenchefin Christel Roder seine solideHausmannskost für etwa 30 Gästenicht mehr nur monatlich, sondernwöchentlich zu. Und es wird dabei vondrei neuen Kolleginnen und Kollegenunterstützt, Klienten des GPBZ Hermeskeil.Die Neuerungen gehen auf24BBT-Magazin 3/2013


die Initiative der angehenden, erst amSchönfelderhof bei Zemmer und dannim GPBZ Hermeskeil tätigen HeilerziehungspflegerinCorinna Seer zurück.Als Abschlussprojekt ihrer Ausbildungregte sie die erstmalige aktive Einbindungpsychisch beeinträchtigter Menschenin die langjährige Kooperationmit dem Mehrgenerationenhaus an.Ihr geht es dabei um gelebte Inklusion:„Dieses bürgerschaftliche Engagementbietet die Möglichkeit zu ganz selbstverständlicherTeilhabe. Die Klientenkönnen in der vielseitigen Arbeit ihreStärken einbringen und dabei mit anderenMenschen in Kontakt treten.“Petra Meyer (Name geändert), dieim GPBZ einmal wöchentlich Hilfe zurAlltagsbewältigung erhält, ist eine vondenen, die sich für den ehrenamtlichenEinsatz entschieden haben. Ganz leichtgefallen ist es ihr nicht: „Am Anfangwar da so ein Bauchwehgefühl“, sagtdie 42-Jährige. „Ich bin so schüchtern.“Gehemmt im Umgang mit Menschen,war es ihre größte Herausforderung, dasMittagessen an die Gäste auszuteilen. Siehat die Hürde genommen und findet: „Esist gut, wenn man das mal macht.“ AlsLieblingstätigkeit hat sie sich das Spülenausgesucht. „Kochen für so viele Leute istmir ein bisschen zu unsicher“. Gerne assistiertsie dabei aber der KüchenchefinChristel Roder und den anderen langjährigen„Küchenfeen“. „Der Umgangmit den Kollegen tut mir gut“, sagt sie.Das kommt nicht von ungefähr, herzlichwar die Aufnahme der Neuen, herzlichist die Atmosphäre des Umgangs miteinander.Christel Roder bekräftigt: „Wirsind ja hier auch ein Haus der Familieund überdies froh, wenn wir so tatkräftigeHilfe haben.“„Hier kann ich mich entfalten“Petra Meyer und die anderen beidenKlienten sind natürlich fachlich fürihren Einsatz geschult worden, einselbst gestaltetes Plakat zu Hygieneregelnkündet davon. Überdies haben siedurchgängig Betreuung durch das GPBZerfahren, in Gruppenstunden regelmäßigdas Erlebte reflektiert. Corinna Seererzählt: „Da sind dann tolle Entwicklungenzu beobachten, sowohl persönlichwie auch gruppendynamisch.“ PetraMeyer sei viel offener geworden. Zwischenihr und Andrea Dietrich (Namegeändert), die sie vorher nicht kannte,sei sogar eine Freundschaft entstanden.Andrea Dietrich ist ebenfalls Klientindes GPBZ, sie nimmt dort wöchentlichdas Gesprächs-Angebot der Soziotherapiewahr. Die 48-Jährige kann beimMittagstisch-Engagement an ihre einstigeArbeit in der Gastronomie anknüpfen.Die Gäste schätzen ihre freundlicheund zuvorkommende Art zu bedienen.„Hier macht es mir auch sehr viel Spaß,es gibt keinen Druck wie im Beruf“, sagtsie. Dem konnte sie wegen zu großerAnforderungen und ständiger Anspannungnicht standhalten. Den ehrenamtlichenEinsatz kann sie sich weiterhinvorstellen: „Denn hier kann ich michentfalten, habe soziale Kontakte undAustausch“.Das eigentliche Projekt läuft jetztmit Corinna Seers Ausbildungsendeaus, ab Juli wird neu entschieden, inwelchem Rhythmus das Angebot fortgeführtwird. Auch Petra Meyer möchtesich sehr gerne weiter dafür engagieren,wenn es ihre angeschlagene Gesundheitund eine neue Aufgabe in einer Werkstattzulassen, denn: „Es ist einfach einegute Erfahrung.“Anke EmmerlingIndividuelleHilfsangeboteDas Gemeindepsychiatrische BetreuungszentrumHermeskeil der BarmherzigenBrüder Schönfelderhof, eineEinrichtung der BBT-Gruppe, bietet fürpsychisch beeinträchtigte Menschenaus den umliegenden VerbandsgemeindenHermeskeil, Ruwer, Kell am Seeund Thalfang individuelle Hilfsangebote.In dem Haus finden die derzeit ca.60 Klienten unter anderem betreutesWohnen, eine Kontakt- und Beratungsstelle,ambulante Eingliederungshilfe,ambulante Soziotherapie sowie eineTagesstätte. Diese dient nicht nurals offene Freizeit- und Kontaktstätte,sondern wird auch als Forum fürSelbsthilfegruppen und für KulturundBildungsangebote genutzt.GemeindepsychiatrischesBetreuungszentrum HermeskeilBahnhofstraße 754411 HermeskeilTel.: 06503/994497gpa.hermeskeil@bb-schoenfelderhof.dewww.bb-schoenfelderhof.deBBT-Magazin 3/201325


Steh auf und kämpfe – wie viele Menschen, die in ihrer Kindheit oder Jugend an Kinderlähmungerkrankt sind, hat Ellen Berghaus mit eisernem Willen gelernt, wieder zu laufen.Im Alter musste sie lernen, mit den Spätfolgen der Infektion zu leben.26BBT-Magazin 3/2013


postpolioTEXT: JUDITH HENS | FOTOS: ADRIAN GAIDZIKEineKämpfernaturErst fühlten sich die Muskeln müdean, dann kamen Schmerzen in denGelenken hinzu. Das wird das Altersein, dachte Ellen Berghaus. Abereine längst überstandene Krankheitaus der Jugend hatte sie wiedereingeholt: Polio, besser bekannt alsKinderlähmung.Ellen Berghaus rückt sich ihre Brille zurecht,legt den Schalter des Scooters auf„volle Kraft“ und saust mit dem vierrädrigenElektro-Gefährt die steile Einfahrtvon ihrem Wohnhaus zur Straße hinauf.18 Prozent Steigung auf gut zehnMetern. „Im Winter bei Schnee und Eisist das nicht zu schaffen“, erzählt die72-Jährige. Ihre Stimme wird gedämpfter,als sie von den langen Wochen undMonaten erzählt, die sie dann ans Hausgebunden ist. Bis vor zwei Jahren wardas noch anders. Mit einem speziellfür Rollstuhlfahrer umgebauten Volvofuhr Ellen Berghaus überall hin: einmaldie Woche zum Schwimmen, zu denVeranstaltungen der Selbsthilfegruppe,in Konzerte. „Das ist nun alles vorbei“,sagt sie und seufzt. Ihre Augen habenstark nachgelassen, da entschloss siesich schweren Herzens, das Auto zu verkaufen.Einmal im Monat fährt sie abernach wie vor zu den Treffen des Polio-BBT-Magazin 3/201327


» Mein <strong>Leben</strong> warschön. Ich habeimmer nach vornegeschaut und vielunternommen.«Ellen BerghausIn Bewegung bleiben:Täglich trainiert Ellen Berghaus ihreMuskulatur – immer auf dem schmalenGrat zwischen Zuviel und Zuwenig.Verbandes. Gut eineinhalb Stunden istdie Seniorin dann mit ihrem Scooterfür den 17 Kilometer langen Weg unterwegs.„Der Austausch mit den anderenist wichtig. Ich muss immer wissen, wasauf mich zukommt.“Es war auch bei einem Vortrag desVerbandes, als sie allmählich erkannte,welche Krankheit hinter ihren Symptomensteckt: das Post-Polio-Syndrom. Daranleiden Menschen, die in ihrer Kindheitoder Jugend an Kinderlähmung erkranktwaren. „Mein Mann hatte damals in derZeitung davon gelesen und bei dem Treffenhaben wir viel gehört, was auch aufmich zutraf“, erinnert sich die ehemaligeMedizinisch-Technische-Assistentin.Ende der 1980er-Jahre merkte sie, dassihre Kräfte langsam nachließen. „Ichkonnte mich nicht mehr so gut bewegenund hatte Beschwerden an der Wirbelsäule.“Ellen Berghaus ging ins Fitnessstudio,um gegen die Schwäche anzutrainieren„und da bin ich zusammengebrochen.“Kraftanstrengung im AlltagDieses Phänomen kennt Dr. Axel Ruetznur zu gut: „Wenn man nicht weiß, welcheKrankheit hinter den Muskel- undGelenkbeschwerden steckt und manzu viel oder falsch trainiert, kommt eszu solch einem Kollaps.“ Der Orthopädebehandelt Ellen Berghaus seit 14Jahren am Polio-Zentrum des KatholischenKlinikums Koblenz · Montabaur.Zweimal im Jahr untersucht der Arztden Körper seiner Patientin. Er streichtüber ihre Handrücken und prüft dieGelenke, fährt mit dem Daumen überdie Wirbelsäule und schaut nach derBeweglichkeit von Schultern und Beinen.„Dass ich einmal im Rollstuhl sitzenwerde, hat mir Dr. Ruetz schon frühprophezeit. Damals habe ich das nichtgeglaubt“, erinnert sich Ellen Berghaus,die selbst mit einem Arzt verheiratet ist.Erst half ihr ein Gehstock, dann brauchtesie Krücken, schließlich einen Roll-28BBT-Magazin 3/2013


Mehr Fotos findenSie auf:www.bbtgruppe.deSammys Stammplatz istimmer bei Frauchen – egal,ob sie mit Rollstuhl oderScooter unterwegs ist.Die Krankheitaus Kindertagenkehrt zurückstuhl, es folgte die Elektro-Variante undheute stützen Polster zusätzlich den Rückenund die Oberschenkel. SelbstverständlicheHandgriffe sind für sie einewahre Kraftanstrengung. „Ich verdurstevor einer Wasserflasche, wenn sie nochfest verschlossen ist.“ Wenn ihr Mannoder die Haushaltshilfe gerade nicht inder Nähe sind, fährt sie kurzerhand indie Küche zum Wasserhahn.Nie hätte Ellen Berghaus damit gerechnet,dass die überstandene Kinderlähmungihr <strong>Leben</strong> noch einmal sobestimmen würde. „Die Polio hatte ichvergessen. Ich war doch gesund.“ Erst mit17 Jahren steckte sie sich an: bei einemPraktikum in der Kinderabteilung einesKrankenhauses – nur wenige Jahre, bevordie Schluckimpfung gegen das Virus1962 in Deutschland eingeführt wurde.Mit eiserner Disziplin trainierte die jungeFrau in einem Sanatorium ihre Beine. DieEltern kamen nur selten zu Besuch. „Undals ich dann endlich nach zwei Jahrenwieder nach Hause durfte, war mein Studienplatzweg. Ich wollte Medizin studieren.“Ellen Berghaus schaut in die Ferne,ihr Blick wird wehmütig. Aber nur füreinen kurzen Moment, dann sagt sie mitEllen Berghaus ist eine vongut 3.000 Patienten, dieDr. Axel Ruetz im Post-Polio-Zentrum behandelt. Seit 14Jahren bereits begleitet derOrthopäde seine Patientin.fester Stimme: „Mein <strong>Leben</strong> war schön.Ich habe immer nach vorne geschautund viel unternommen.“ Mit Anfang 30wurde sie eine begeisterte Skiläuferin,lernte tanzen. Wie viele Menschen, diein ihrer Kindheit und Jugend gegen dieFolgen der Virus-Infektion kämpften, hatsie früh gelernt: Ich kann etwas erreichen,wenn ich nur immer wieder übe. DieseWillenskraft hilft ihr auch heute noch,mit den Spätfolgen zu leben.Yorkshire-Mischling Sammy springtunter die Beine seines Frauchens. Er liebtes, mit ihr Scooter zu fahren. „Wir könntenheute Nachmittag noch einen Ausflugmachen, wenn es trocken bleibt.“ Nunlenkt Ellen Berghaus das Elektromobilerst einmal wieder zurück in die Garage.Es ist kurz nach zwölf und eben hat dieHaushaltshilfe das Gulasch zum Mittagessengebracht. Die Muskeln und Gelenke schmerzen, Kraft undAusdauer lassen nach, dauernde Müdigkeit –dies sind nur einige Symptome des Post-Polio-Syndroms. Es können auch Schluck- und Atemproblemeauftreten. In Deutschland leiden etwa70.000 Menschen an den Spätfolgen einerKinderlähmung. „Viele Ärzte kennen dieseKrankheit nicht“, erklärt Dr. Axel Ruetz, Leiterdes Polio-Zentrums am Katholischen KlinikumKoblenz-Montabaur. Als einzige Spezialabteilungan einem deutschen Krankenhaus kümmert ersich gemeinsam mit einem Team aus Orthopäden,Neurologen, Anästhesisten, Schmerztherapeuten,Ärzten für Lungenkeilkunde sowie Physiotherapeutenum circa 3.000 Patienten im Jahr.Bis Januar 2014 wird das Zentrum in Koblenznoch erweitert. „Wir haben Wartelisten bis insnächste Jahr“, erzählt Orthopäde Ruetz. Wie dasunheilbare Post-Polio-Syndrom voranschreitet,hat der Mediziner bei seinem Vater miterlebt:„Steh auf und kämpfe – mit einer großenkörperlichen und psychischen Energie sinddiese Menschen nach der Infektion in ihr <strong>Leben</strong>zurückgekehrt.“ Nach einer stabilen Phase von20 oder sogar 50 Jahren treten die Lähmungenwieder auf. Nur dann greift die Strategie ausKindertagen nicht mehr. Außer Schmerzmitteln,gibt es keine Medikamente, die helfen. DiePatienten trainieren mit einem Physiotherapeuten,je nachdem auch Ergotherapeuten undLogopäden. „Dabei bewegen wir uns auf einemschmalen Grat zwischen zu viel und zu wenigBewegung“, sagt Ruetz. Die Folge wäre eineweitere Muskelschwäche. Nach der Polio-Infektionübernimmt eine überlebende Nervenzelledie Arbeit der zerstörten Nachbarzellen. NachJahrzehnten einer viel zu hohen Belastung stirbtauch diese ab und es treten neue Schmerzenund Lähmungen auf. Weltweit ist Polio nochnicht ausgerottet. In Afghanistan, Pakistan undNigeria kommt es immer wieder zu Infektionen;auch in Moskau traten im vergangenen Jahreinige Fälle auf.BBT-Magazin 3/201329


Dr. KrAX2.Wasser kommt in der Natur nichtnur als Flüssigkeit vor. Wie heißendie anderen Zustände?a1.Walter das Flußpferdmöchte mit seinem FreundFridolin dem Frosch in der Oaseplantschen. Zeig ihm den Weg.Unser Körper besteht etwa zu 70% aus Wasser. Die Organein unserem Körper sind auf Wasser angewiesen. Trinkenwir zu wenig, dann kann es z.B. zu Durchblutungsstörungenoder Schwindelanfällen kommen. Deshalb solltet ihr immergenug trinken, mindestens 1,5 Liter am Tag.Wer zuviel Wasser trinkt, lebt aber auch ungesund. Dannwerden lebenswichtige Salze und Mineralien aus dem Körpergeschwemmt. Wie ihr seht, die Menge machts.Die besten Durstlöscher sind Mineralwasser und Apfelschorle.Eistee oder Limonaden sind wegen des hohen Zuckergehaltesnur ab und zu angesagt.DBCAb4.Ein Kamel in der Wüste kommt lange ohne3. Wasser aus. Wenn es aber mal seinen Durstlöschen kann, trinkt es Unmengen.* Findet Alfons, den Bücherwurm.Wievel Liter können es sein?Der hat sich irgendwo versteckt.Ritter Otto derWasserscheue hateinen Doppelgänger.Die beiden Ritter unterscheidensich durch10 Details. Findet sie. Alfons versteckt sich in einem 20-Liter Eimer unten links : C A) Eis, B) Wasserdampf bis zu 200 Liter siehe unten30BBT-Magazin 3/2013


medizinisch:StauungBaufahrzeugekelhaft,gemeinGeheimdienstd.eh. SowjetunionunerbittlichspanischerArtikelGesteinsmassivVerstossfranz.MehrzahlartikelFlachsgarngewebeunbeholfenLösungswort:3Disput,StreitgesprächZitterpappelmedizinisch:fieberhaftplötzlicherEinfallDauerwurstsortelangsamerTanz im4/4-Takt1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11Apfelsaft von Hunsrücker Streuobstwiesen, hausgemachteWurst und duftend-frisches Brot – derHofladen der Barmherzigen Brüder Schönfelderhofin Zemmer vertreibt Produkte aus der Region,zum Teil in eigener Produktion hergestellt.Wir verlosen unter allen richtigen Einsendungenfünf frisch zusammengestellte Präsentkörbe mitSpezialitäten der BBT-Einrichtung bei <strong>Trier</strong>.Senden Sie eine E-Mail an leben@bbtgruppe.deoder eine Postkarte an Redaktion „<strong>Leben</strong>!”Kardinal-Krementz-Str. 1-5, 56073 Koblenz.Einsendeschluss ist der 18. Oktober 2013.Viel Glück!BBT-Magazin 3/201312englisch,französisch:LuftGöttergabeKosenamefür GenovevaStrichkodederMagazineFremdwortteil:zweieineFarbeeiförmigin denAdelsstandheben10Debilität(med.)TeildesAugesTropenstrauchbesitzanzeigendesFürwortmännlicherfranz.Artikel9antikermediz.Forscher(2. Jh.)11nachtaktiverHalbaffe5griechischerBuchstabeErbfaktorWappenvogelkaumhörbarRufnameLaudasStromdurchLüttich‚Irland‘in derLandesspracheHaushaltsplanStichwaffegriechischeUnheilsgöttinKreuzesinschriftelektr.InformationseinheittropischerFruchtbaumkalteSüßspeiseKfz-Z.KemptenRufnameSchwarzeneggers4thail.Längenmaß(2 m)SchlagrhythmusSchauplatzMönchsgewandRadiowellenbereich(Abk.)68Dynastieim altenPeru7DEIKE-PRESS-1217-1Mitmachenund gewinnenSchonkostRomanvon King(engl.)leserbriefeDiskutieren Sie mit uns – wir freuen unsauf Ihre Meinung. Redaktion „<strong>Leben</strong>!“,leben@bbtgruppe.de oder auf unsererFacebook-Seite.„SCHUTZ VOR KREBS“IN AUSGABE 1 + 2/2013Die Milch macht’s?Beim Lesen des Artikels, der viele gute Tipps enthält,fi el mir jedoch auf, dass Frau Siehr – gerade im Zusammenhangmit Krebserkrankten – Ernährungsempfehlungengibt, die für mich aus naturheilkundlicherSicht und gerade im Zusammenhang mit derBetreuung von Krebspatienten wie im KrankenhausBad Mergentheim nicht nachzuvollziehen sind. Esgeht um „fettreduzierte Milchprodukte“ und esgeht um „Wurst und Gefl ügelfl eisch“. Wer sicheinmal intensiv mit Milchprodukten beschäftigt hat,weiß bestens, dass sie alles andere als gesund sind.Sie ist Ursache für Darmunverträglichkeiten, fürAllergien, Hautproblemen, Übergewicht, Hormonstörungenund nicht zuletzt evtl. auch für Krebs,was laut dem Artikel ja eigentlich therapiert werdensoll. Wenn schon Milch, dann sollte Rohmilchmöglichst naturbelassen in Zusammensetzung undFettgehalt bevorzugt werden, wie dies Dr. Max-OttoBruker schon vor Jahrzehnten propagiert hat. FettreduzierteMilch enthält aber gerade das oft schädlicheMilcheiweiß, ist zudem kein naturbelassenes<strong>Leben</strong>smittel mehr. Milchfett in der naturbelassenenRoh- oder Vorzugsmilch oder in Sahne oder inButter kann vom Körper jedoch sehr gut verwendetwerden und weit weniger Schaden anrichten.Warum werden nun Wurst und Gefl ügelfl eisch –wenn auch nur 2x pro Woche – empfohlen?? Dazumuss nur einmal der Film „We feed the world“ angeschautwerden. Wem es noch nicht vorher klarwar, wird gerne in Zukunft auf den Genuss von antibiotika-und hormonverseuchtem Gefl ügelfl eischvon Tieren verzichten, die unter unethischen undfurchtbaren Bedingungen gebrütet, hormonmastgefüttert,gehalten und geschlachtet werden. Danebensind auch noch einige recht interessanteAspekte unserer industriellen Nahrung zu sehen.Dr. Roland Mathan, VallendarDie Tipps zur Vorbeugung von Krebs beruhen aufEmpfehlungen der Deutschen Krebsgesellschaft.Leserbriefe spiegeln nicht unbedingt die Meinungder Redaktion wider. Aus Platzgründen können wirleider nicht alle Briefe abdrucken und behalten unsvor, sinnwahrend zu kürzen.31


momentmal32BBT-Magazin 3/2013


Wir sind immer unterwegs wie Wanderer.Wir begegnen der Natur, anderen Menschen,Schönem und Schwerem, uns selbst.Deshalb brauchen wir Achtsamkeit unterwegs,damit wir nichts Wichtiges übersehen.Und wir brauchen mehr Zeit,um Schönes zu entdecken und zu genießen.Umwege und Irrwege raten unszu Besinnung und Umkehr.Wandern weitet unseren Horizont,gibt uns neuen Wagemut.Wir spüren, dass unser Wegunter unseren Füßen gewachsen istund wir wie durch ein Wunderam Ziel unseres Weges sind.Elke DeimelBBT-Magazin 3/201333


veranstaltungstipps5. September 2013NeurologischeErkrankungen –KopfschmerzenFast die Hälfte aller erwachsenenDeutschen leiden an Kopfschmerzen.Mediziner unterscheidendabei etwa 200 verschiedene Arten.Anlässlich des deutschlandweitenKopfschmerztags am 5. Septemberfindet im <strong>Brüderkrankenhaus</strong> <strong>Trier</strong>eine Informationsveranstaltung fürBetroffene und Interessierte statt.Prof. Dr. med. Matthias Maschke,Chefarzt der Abteilung für Neurologieund Neurophysiologie amKrankenhaus der BarmherzigenBrüder <strong>Trier</strong>, informiert in einemVortrag über die Ursachen vonKopfschmerzen. Zu den BehandlungsmöglichkeitenreferiertDr. med. Lorenz Fischer, Chefarztder Abteilung für Schmerz- undPalliativmedizin am KlinikumMutterhaus der Borromäerinnen.Im Informations- und Beratungsbereicherweitern Ansprechpartnerrund um das Thema Kopfschmerzenund Entspannungstechnikendas Angebot. Die Veranstaltung istTeil der Informationsreihe „NeurologischeErkrankungen“, die imRahmen des 30-jährigen Bestehensder Neurologischen Abteilung inKooperation mit dem Patienten-Informationszentrum des Krankenhausesder BarmherzigenBrüder <strong>Trier</strong> initiiert wurde.17 bis 19 UhrKrankenhaus der BarmherzigenBrüder <strong>Trier</strong>, Albertus-Magnus-SaalPatienten-InformationszentrumTel.: 0651/208-152014. September 2013Gefäßtag 2013Im Rahmen des Gefäßtages 2013informieren Referenten desZentrums für Gefäßmedizin, derAbteilung für Innere Medizin IIsowie der Abteilung für Neurologieund Neurophysiologie amKrankenhaus der BarmherzigenBrüder rund um das Thema Gefäßerkrankungen.Zudem wird einVortrag zum Thema Ernährung(AOK <strong>Trier</strong>) angeboten. Es bestehtdie Möglichkeit eines kostenlosenGesundheitschecks mit Angebotenzur Durchblutungsmessung, Blutzuckermessung,Blutdruck-Kontrolle,Arteriosklerose-Suchtestsowie Fußdruckmessung undUltraschalldiagnostik.10 bis 13 UhrKrankenhaus der BarmherzigenBrüder <strong>Trier</strong>, Albertus-Magnus-SaalCarmen Hemmer, Sekretariat,Abteilung für Innere Medizin IITel.: 0651/208-272821. September 2013Chronisch-entzündlicheDarmerkrankungenIn verschiedenen Fachvorträgenwird im Rahmen des Darmtages2013 über neue Erkenntnisse –vor allem über die ErkrankungenColitis ulcerosa und Morbus Crohn– informiert. Weitere Themenbetreffen die Prävention vonchronisch-entzündlichen Darmerkrankungen,insbesondere auchdie Ernährung. Im InformationsundBeratungsbereich erweiternAnsprechpartner zu Möglichkeitender Unterstützung und zumUmgang mit den Auswirkungender Erkrankungen das Angebot desInformationstages.Diese Patienten-Informationsveranstaltungwird in Kooperationder Abteilung für Innere Medizin Imit dem Patienten-Informationszentrumdurchgeführt.10 bis 13 UhrKrankenhaus der BarmherzigenBrüder <strong>Trier</strong>, Albertus-Magnus-SaalPatienten-InformationszentrumTel.: 0651/208-152034BBT-Magazin 3/2013


11. Oktober 2013Bilderschau„ARTasEXPERIENCE“Die Werke der saarländischenKünstlerin Dorothee Wendel sind biszum 29. November 2013 im Krankenhausder Barmherzigen Brüder<strong>Trier</strong> zu sehen. Es handelt sich umabstrakte Arbeiten in Öl und Acryl.Zur Vernissage am 11. Oktober imAusstellungsflur sind alle Kunstliebhaberherzlich eingeladen.19.30 UhrKrankenhaus der BarmherzigenBrüder <strong>Trier</strong>, AusstellungsflurVerein Kunst und Kultur imKrankenhaus der BarmherzigenBrüder <strong>Trier</strong> von Maria-Hilf e.V.,Friedhelm Ackermann,Tel.: 06501/17463Krankenhaus derBarmherzigen Brüder <strong>Trier</strong>Nordallee 154292 <strong>Trier</strong>Tel.: 0651/208-0www.bk-trier.deSeniorenzentrumder Barmherzigen Brüder <strong>Trier</strong>Bruchhausenstraße 22a54290 <strong>Trier</strong>Tel.: 0651/937761-0www.bsz-trier.deBarmherzige BrüderSchönfelderhof54313 ZemmerTel.: 06580/912-0www.bb-schoenfelderhof.deBarmherzige Brüder RilchingenPeter-Friedhofen-Straße 166271 KleinblittersdorfTel.: 06805/960-0www.bb-rilchingen.deSeniorenzentrum St. Josefsheim AlfWittlicher Straße 156859 AlfTel.: 06542/931-0Im nächsten HeftHerzEr gilt als „Manager-Krankheit“, dabeierleiden Jahr für Jahr etwa eine ViertelmillionMenschen in Deutschland einen Herzinfarkt.Der Herzanfall zählt damit schon zu denVolkskrankheiten. Wer den Infarkt überlebt –etwa jeder vierte Betroffene verstirbt an denFolgen –, stellt oftmals seine <strong>Leben</strong>sgewohnheitenradikal um.17. Oktober 2013NeurologischeErkrankungen – EpilepsieEpilepsie gehört zu den häufigstenchronischen Erkrankungen deszentralen Nervensystems. Für Betroffene,Angehörige und Interessiertewerden abwechslungsreicheVorträge sowie die Möglichkeitzum Erfahrungsaustausch und Gesprächangeboten. Die Veranstaltungist Teil der Informationsreihe„Neurologische Erkrankungen“,die im Rahmen des 30-jährigenBestehens der NeurologischenAbteilung in Kooperation mit demPatienten-Informationszentrumdes Krankenhauses der BarmherzigenBrüder <strong>Trier</strong> initiiert wurde.17 bis 19 UhrKrankenhaus der BarmherzigenBrüder <strong>Trier</strong>, Albertus-Magnus-SaalWeitere Informationenzu allen Veranstaltungen:www.bk-trier.deAußerdem:Wege auf den ArbeitsmarktDie BerufsintegrationsdiensteFür alle FälleSeniorenwohnanlage,Betreutes Wohnen und PflegeDie nächste Ausgabe von„<strong>Leben</strong>! – Das Magazinder BBT-Gruppe fürGesundheit und Soziales”erscheint im Oktober 2013.Patienten-InformationszentrumTel.: 0651/208-1520BBT-Magazin 3/2013Foto: istockphoto.com35


BBT e.V., Kardinal-Krementz-Straße 1-5, 56073 KoblenzHERZLICH WILLKOMMENSCHÖNFELDER HOFLADENFrische Produkte aus hauseigenerBäckerei und MetzgereiAus der Region für die RegionSchönfelder HofladenNordallee 154292 <strong>Trier</strong>Tel. (06 51) 99 16 224Öffnungszeiten:Di - Fr 9.30 - 17.30 UhrDie BBT-Gruppe ist mit mehr als 30 Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens,rund 10.000 Mitarbeitenden und ca. 800 Aus zu bildenden einer der großen Trägervon Krankenhäusern und Sozialeinrichtungen der Katholischen Kirche in Deutschland.

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