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47 www.tagesspiegel.de/politik/ungarn-orbnehrt-den-vorsitzenden-deszentralrats-derroma/7243294.html8 www.wsws.org/de/articles/2012/sep2012/romas04.shtml9 marikaschmiedt.wordpress.<strong>com</strong>/2013/01/07/orbanfreund-fordertendlosung-derzigeunerfragein-ungarn/Dementgegen ist es von demBerliner Senat als Kulturzentrumnicht anerkannt. DasRroma Informantions Centrumist die einzige Organisation inBerlin die als Richtlinie RomaSelbstvertretungpolitik hat.Trotzdem kann es nur bis Frühling2013 die Miete bezahlen.Ein Community Building Projektkann nicht funktionieren wennRoma Organisationen nicht zurTeilnahme eingeladen werdenbzw. informiert und in derAusarbeitung eines Konzeptesfür das Projekt miteinbezogenwerden. Eine normale Strategiewäre es die beiden Organisationenund Institutionen zuunterstützen und von Beginn anzu beteiligen.Im Ergebnis dieser widersprüchlicheZustand: die Mehrheit derAngestellten im CommunityBuilding Projekt sind Nicht-Roma ExpertInnen und Organisationen.Das Berliner Projekthat Förderung gefunden umStellen für Nicht-Roma anbietenzu können, aber keine Kapazitätenoder kein Interesse, dasInformations Centrum oderder Theater Kultur Centrum zuunterstützen.Diese Art von Diskriminierungreproduziert eigentlich dieklassischen Stereotypen. In derMeinung des Berliner Senatssind Roma ExpertInnen unfähig,eine korrekte und professionelleArbeit durchzuführen. Siebenötigen immer Nicht-Romafür die Verwaltung und dieKoordination. Für qualifizierteArbeit ist aber Erfahrung nebenAusbildung nötig. Und dieseErfahrung können Roma leidernicht bekommen, wenn immerund immer wieder Nicht-Roma„ExpertInnen“ und Nicht-Roma Organisationen beteiligtwerden. Die MitarbeiterInnendieser Organisationen könnennicht machtlos und ohne ihre eigenenInteressen über die Lageder Roma sprechen. Solange dieSelbstpräsentation und die Räumevon Roma nicht unterstütztwerden, ist eine richtiges Auftretengegen Antiromanismusleider nicht möglich und eineSelbstvertretungspolitik, als Gegengewichtzu der alarmierendenZunahme des Neonazismus,wird praktisch gestoppt.Durch die Haltung einiger RomaRepräsentantInnen wird dieSituation noch problematischer.Viel zu oft sind die Vorsitzendenvon Sinti und Roma Organisationenauf ihre eigenen Interessenoder auf parteilichen Interessenkonzentriert. Sie vergessen vielzu schnell, dass sie eine Verantwortunggegenüber einerganzen Bevölkerung tragen.Während Neonazis Roma inUngarn terrorisieren, nimmtder Vorsitzender des Zentralratsder Deutschen Sinti undRoma, Herr Romani Rose, einenVerdienstorden von dem rechtskonservativenungarischenMinisterpräsident Viktor Orbanan. „Romani Rose, der Vorsitzendedes Zentralrats der Sintiund Roma in Deutschland, hatkeinen Moment daran gedacht,auf diese Ehrung zu verzichten.„Dann könnte ich ja mitkeinem mehr reden“ sagte eram Donnerstagabend (Oktober2012) auf dem Weg die Treppehinauf zum ersten Stock derungarischen Botschaft Unterden Linden, wo ihm MinisterpräsidentViktor Orbán gleichden staatlichen „UngarischenVerdienstorden, Mittelkreuz“überreichen wollte.“ 7Dieser Akt ist eine stillschweigendeZustimmung zurungarischen Regierungspolitik,in der Roma Angehörigeoffensichtlich beleidigtund mit rassistischen Vorwürfenunterdrückt undterrorisiert werden.In den Jahren 2008/09 (alsoauch unter der Fidez Regierung)wurden in einer Mordserie mehrereungarische Roma verletztund sechs getötet, darunter einKleinkind. 8Ein Mitglied der RegierungsparteiFidez und Freund vonViktor Orbán, Zsolt Bayer,spricht den Roma in Ungarn dieZugehörigkeit zur menschlichenGesellschaft ab und bezeichnetdas Verhalten der „Zigeuner”als tierisch und bestialisch. 9Warum hat sich Herr Rose mitder Regierung von Viktor Orbánsolidarisiert anstatt sich mit denfast 400 000 Roma, dieunter Terror und Armut inUngarn leben, zu solidarisieren?Noch unverständlicher ist es,wenn eine „Romni Künstlerin“,die Mut hat gegen die allgemeineStimmung gegen Sinti undRoma in Europa aufzutreten,von den AktivistInnen ausden eigenen Reihen kritisiertwird. Anstatt sich mit MarikaSchmiedt zu solidarisieren undihr dankbar für ihre Courage zusein, haben manche RomaAktivistInnen schwereVorwürfe gegen ihre Arbeit.Nach einer berechtigtenReaktion auf die Haltung vonHerr Rose, wo der Vorsitzendedes Zentralrats in einer Bildcollagemit einem Hakenkreuzpräsentiert wird 10 , sind mehrereStimmen in Internetportalsdagegen aufgetreten. Marikaist unter anderem vorgeworfenworden, dass ihre Reaktion vielzu aggressiv sei und das ihreSatire gegen ein Sinto nichtakzeptiert werden kann. 11Komischerweise haben dieselbenAktivistInnen ignoriert,dass derjenige der Anti-RomaPolitik unterstützt, Herr Roseselber ist.

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