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Winter 2013 - Eberclub-Magazin

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<strong>Eberclub</strong>Manfred Garstka, KünstlerDer Eberbacher Künstler ist eher still und macht kein Aufheben um seine Person.Er versteckt sich gerne hinter seinen Bilden. Aber auf seinen Bildern schreit er lautvon der Lust und der Last des menschlichen Daseins....doch auch wenn es bisweilenMonate dauert, bis ein Gemäldeentgültig abgeschlossen ist:„Eine feste Vorstellung, wie dasBild aussehen soll, was noch zuverändern ist und wann schließlichalles stimmt, liegt ziemlichbald vor.”Die Erfahrung spielt dabei einegroße Rolle, eine ausgeprägteHandschrift, auf der der Künstleraufbauen kann.Ausstellungsroutine erwarb sichGarstka vor allem in den siebzigerJahren, 1972/73 war er mit Arbeitenauf einer Wanderausstellung desGoethe-Instituts im Nahen Ostenvertreten.Einzelausstellungen wurden zu dieserZeit im Kunstverein Celle und inGalerien in Berlin, Düsseldorf undLübeck sowie 1977 im HeidelbergerKunstverein, damals im Deutsch-Amerikanischen Institut, eingerichtet.Wenige Jahre zuvor war Garstka vonHamburg nach Neckargerach gezogen.Später folgte dann Eberbach, woes allmählich etwas ruhiger um denKünstler geworden ist.auseinandersetzt. Nebenden Arbeiten, die denKörper in seiner Ganzheitbelassen und aufdas Verhältnis von Figurund Hintergrund abheben,entstehen weitausoffenere Bilder. Erkennbarsind einzelne anthropomorpheGliedermaßen,die gleichzeitig in derSchwebe und in Bewegungscheinen, Resultat einesanalytischen Vorgangs, derbisweilen sehr direkt undunmittelbar dem Betrachtergegenübertritt.Der Kontur wie auch der lasierendeFarbauftrag, bevorzugtrot und blau, unterstreichenzusätzlich die plastischeErscheinung der Figurationen.Ein rechter Winkel, eine angedeuteteLinie suggerieren Raum undTiefe. Assoziationen stellen sich natürlichsofort ein; trompetenartigeFormationen tauchen auf, vereinzeltauch Schriftfetzen - mögliche autobiographischeHinweise, die für dasVerständnis der Bilder freilich kei-Geboren wurde Garstka 1937 in Rastenburg,und von 1957 bis 1962 hater an der Hochschule für bildendeKünste in Hamburg vor allem bei GeorgGresko studiert. Hier entwickeltGarstka das malerische System ausorganischen Formen und geometrisch-astrahierenderRaumgestaltung,das sein Werk fortan auszeichnet.Ausgangspunkt der Gestaltung ist inder Regel eine, zumeist weiblicheFigur, die jedoch verfremdet undstilisiert wiedergegeben wird - eineThematik, mit der sich der Künstlerseit bald drei Jahrzenten konsequentManfred GarstkaAusstellungen:Seit 1958 über 140 Einzel, undGruppenausstellungen im In- undAusland.1967 Preis der Stadt Damstadt(2. Internationale der Zeichnung)1992 Arthur-Grimm-Preis(2. Preis Grafik)Aufnahme in das Allgemeine Künstlerlexikon,Band 49, K.G. Saur Verlag,München, Leipzig 2006Kontakt:www.manfred-garstka.comTel.: 06271 916416ne Rolle spielen. Zumeist dominierteine spannungsvolle Offenheit, diezugleich Distanz und Nähe schafft.Überhaupt überzeugt die zeichnerischeSchärfe und Präzision, die sämtlicheWerke von Garstka auszeichnetund die Uneindeutigkeit des Dargestelltennoch pointiert.Subjektive Aspekte spielen bei derBetrachtung ebenso eine Rolle wiesie beim Malprozeß immer wiederanklingen.Trotz aller Einbettung in die „Abenteuer“der modernen Kunst, bleibenGarstkas Bilder stilistisch und thematischeinmalig. Die Bilder nehmenden Betrachter magisch gefangen,weil sie immer zwei Bilder in einemsind. Sie sind gleichzeitig die Liebeund der Tod, sind Innen- und Aussenansichten,sind Obsession undFreiheit.Deshalb sind seine Bilder nicht leichtzu verstehen – aber sie zeugen vonder Wahrheit und von der Notwendigkeitder Kunst.Textauszüge: Rudolf Greiner und Thomas Hirsch„Gelbkreuz“, Öl auf Leinwand, 2002100 x 100 cm, Privatbesitz16 17

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