Tem fuga. Occae net eserfer ionsequ isquamex esed eossitat molupti busaped qui dusa quati as queconsecabo. Ost et inctiur sum voluptatiZahnrad der übermächtigen Performance-Maschineriegeworden, in die ein Kind heute schon im Krippenaltergeworfen wird. Wer gesund speist, so dieÜberzeugung vieler Eltern, der ist besser aufgestellt.Ist sportlicher. Motorisch und sensorisch begabter.Schreibt bessere Schulnoten. Essen wird so – wieFechten auf Englisch und Mathe für Krabbelkinder –zu einem weiteren „Enhancer“, mit dem Eltern ihremProjekt Kind einen möglichst guten Startplatz in denberuflichen Wettbewerb sichern wollen.Ratgeber mit Titeln wie „Schlaue <strong>Kinder</strong> essenrichtig!“ vermitteln im sportlichen Müsli-Jargon diealte vulgärdarwinistische Botschaft: Nur wer einenWAS TUN BEIE SS STÖRUNGEN?www.bzga-essstoerungen.deAuf der Seite der Bundeszentralefür gesundheitlicheAufklärungfindet man alle notwendigenInformationen überMagersucht, Bulimie und„Binge Eating“, sowie Hilfeund Beratungseinrichtungenin der Nähe.ELTERN DÜRFEN GE-TROST SAGEN: ISSRUHIG, SO VIEL DUWILLST – WENN SIEDAS ANGEBOT RICHTIGMISCHENIm Grunde entspricht ein ausgewogener Speiseplan für <strong>Kinder</strong> derErnährung prähistorischer Jäger und Sammler. Vielleicht könnte mandas „Paradies-Diät“ nennen? Den frühen Menschen wuchsen Blätter,Wurzeln und Früchte geradezu in den Mund. Entsprechend können Obstund Gemüse <strong>Kinder</strong>n unbegrenzt angeboten werden – auch zwischendurch.Kartoffeln und Brot – das zeitgenössische Pendant zu Knollen undSamen – dürfen sodann als Kohlehydratquelle die Hälfte der aufgenommenenNahrungsenergie stellen. Fisch, Fleisch, Eier, Milch – dieseltenere tierische Beute mit hohem Eiweißanteil – sollten hingegengeringer dosiert werden, ebenso Fette wie Butter und Öl. Süßigkeitenund Softdrinks sind die ganz spezielle Lustquelle für besondere Tage.gesunden Körper hat, kann mithalten im Kampf allergegen alle. Sie versprechen „Rezeptfreie Nachhilfeaus dem Kochtopf“. Das heißt etwa: „Das Pausenbrotam Vormittag gibt der Leistungskurve den letztenKick bis zur Spitze“ – dem Motto folgend: „Für dasGehirn nur das Beste, damit einer tollen Schul leistungnichts mehr im Wege steht.“ Eltern wird empfohlen,zunächst ein Ernährungsprotokoll ihres Kindes anzufertigen,um dann energisch einzuschreiten.Als „Orthorektiker“ werden jene Menschen bezeichnet,die sich möglichst gesund ernähren und damitihre Probleme wegkauen wollen. <strong>Morgen</strong>s gefiltertesWasser, eine Handvoll Nüsse, ein Glas Molke, mittagsRohkost mit Distelöl und Vollkorn- Spaghetti, abendsGemüse-Sticks mit Magerquark-Dip.Das Problem ist: Der Orthorektiker schlummertin vielen Eltern, die sorgenvoll die Ernährung ihrer<strong>Kinder</strong> verfolgen. Der Nährstoff-Leistungsfanatikerlauert irgendwie schon im Hintergrund, wenn weißerZucker verdammt wird, wenn das Kleinkind bis zumdritten Lebensjahr keine Schokolade im Mund zerschmelzenlassen darf, nur Körnerbrot auf den Frühstückstischkommt und Cola auch an <strong>Kinder</strong>geburtstagenkategorisch verboten bleibt.Plakativ ließe sich behaupten: Der Müsli-Ideologe,der seinem Kind den Zucker verweigert, produzierterst das Problem, das er bekämpfen will. Er schürtAngst und <strong>Dr</strong>uck – das sichere Rezept für ein Kind,seine eigenen Gefühle ignorieren zu lernen und sichselbst nicht mehr zu verstehen.Vielleicht ist es darum kein Wunder, dass heuteEssstörungen einen so prominenten Anteil derseelischen Erkrankungen ausmachen – auch schonbei <strong>Kinder</strong>n. Ein gutes Fünftel der 11- bis 17-Jährigen– auch das ergab die KiGGs- Studie – ist gefährdet,magersüchtig oder bulimisch oder „Binge Eater“ zuwerden, also unter regelmäßigen Fressanfällen zu leiden(siehe Linktipp). Ausge klügelte Diäten und krassesHungern für den Traumkörper sind unter Teensfast schon die Regel.Schon im Säuglingsalter kann die Nahrung zumProblem werden. In den <strong>Kinder</strong>praxen werden dieFälle sogenannter Fütterstörungen immer häufiger:Eltern, die am Ende ihrer Kräfte sind, schleppensich mit Säuglingen ins Wartezimmer, die hungrigvon der Brustwarze abrutschen oder ihren Kopfwegdrehen, statt aus der liebevoll bereiteten Flaschezu trinken. Mit Krabblern, die drei Löffel Brei schluckenund dann nur noch strampeln und schreien.Und fast immer haben Mutti oder Vati mit ihrer übertriebenenFurcht, das Kleine könnte zu wenig, dasFalsche oder Ungesundes zu sich nehmen, die Kriseselbst mit ausgelöst.Dabei muss ein Kind Hunger und Durst vonseinen Eltern nicht lernen. Im Gegenteil: Es8 9
GREENPEACE MAGAZIN X.XX Fotos: XXBlind STAND > satzspiegel; text nach oben (linkMIT KINDERN KOCHENwww.zzzebra.deDas Web-Magazin„Zzzebra“ hat viele BackundKoch-Rezepte für<strong>Kinder</strong>. Die Abläufe sindschön und verständlichmit Zeichnungen illustriert.Einfach im „Inhaltsverzeichnis“unter dem Punkt„Das schmeckt“ suchen.Unter der „Waldküche“findet man sogar Rezeptemit Zutaten zum Selberpflücken.weiß traumwandlerisch sicher, <strong>was</strong> es braucht. EinSäugling kennt seine Gefühle besser als seine Elterndie ihren. „Unsere kleinen <strong>Kinder</strong> haben ein weitgehendunverfälschtes inneres Regelsystem“, sagtdie Psychologin Kast-Zahn. „Wir sollten von ihnenlernen.“Die amerikanische Kognitionsforscherin AlisonGopnik meint sogar, dass Babys mit einem „Leuchten-Bewusstsein“durch die Welt robbten, einer hochsensiblenWahrnehmung, die unseren intensivstenErfahrungen bei Reisen oder entrückter Meditationentspreche. <strong>Kinder</strong> hören die innere Stimme, welchedie Bedürfnisse ihres Körpers ausdrückt. Werden siebeständig zum falschen Essen gezwungen, lernen sie,sich selbst zu misstrauen und nicht mehr auf ihreGefühle zu lauschen. Kurz: Neurotiker zu werden,wie die meisten Erwachsenen.Ernährungsforscher sind sich weitgehend einig:Eltern brauchen zur Esserziehung keine Kalorien-Tabellen. Sie können sich sparen, die Ernährungspyramidean den Kühlschrank zu heften (langweiligesSchwarzbrot als breite Basis, leckerer Schinkenals schmaler Überbau, Gummibärchen unerreichbarganz oben). Sie brauchen nichts zu tun, als das, <strong>was</strong>ihnen selbst schmeckt, auf den Tisch zu stellen. Klar,das setzt voraus, dass Sie nicht jeden Tag nur Hamburgerund Chips essen. Und klar, Bio sollte es auchsein – aber nicht, um die Leistungs fähigkeit zu optimieren,sondern den leidenden Tieren zuliebe. Jedes<strong>Kinder</strong> dürfen essen, <strong>was</strong> sie wollen. Wieviel siewollen. Aber: Die Eltern sind der Chef. Sie bestimmen,<strong>was</strong> überhaupt auf den Tisch kommt.gesunde Kind sucht sich das aus, <strong>was</strong> es braucht, inder richtigen Menge. Dieses Ergebnis brachte einExperiment aus den 20er- und 30er-Jahren in einemamerikanischen Waisenhaus zum Vorschein. Kleinkindernwurde es selbst überlassen, welche Speisensie verputzen wollten. Das Erstaunliche: Sie wurdenweder über- noch untergewichtig. Alle diese <strong>Kinder</strong>entwickelten sich genauso gesund wie ihre Altersgenossen,denen Essen vorgesetzt wurde. Die Botschaftdaraus ist: <strong>Kinder</strong> verhungern nicht, solange sie gesundsind. Sie essen nur so viel, wie sie brauchen.Aber, werden Sie jetzt denken. Aber.Ich weiß.Die Nutella. Die Chips. Die Nimm Zwei. Die Gummibärchen.Die Schaumwaffeln. Die Schokoweihnachtsmänner.Die Gelee-Eier. Die Brausepulver-Strohhalme. Die <strong>Kinder</strong>-Pinguis. Der Zucker, Geißeldes Elternseins!Alles wird gut.Tatsächlich ist das Waisenhaus-Experiment mitVorsicht zu betrachten. Die <strong>Kinder</strong> erhielten nämlichnur vollwertige, unverarbeitete Kost. Das heißt: keinBrot und keine Suppe, aber vor allem auch – keineBig-Macs, keine Cola, keine Schokolade, kein Kuchenund kein Eis. Sehr wahrscheinlich, das räumt die PsychologinKast-Zahn ein, wäre das Experiment andersausgegangen, wenn auch Süßigkeiten zur Auswahlgestanden hätten. Denn „<strong>Kinder</strong> haben eine angeboreneVorliebe für Süßes“, schreibt sie in ihrem Buch.Daher noch einmal zur Erinnerung: <strong>Kinder</strong> dürfenessen, <strong>was</strong> sie wollen und wie viel sie wollen. Wieviel von ihrer Portion sie wollen. Nur den Nachtisch.Oder nur die Vorsuppe. Ein Stück Brot, wenn allesandere „eklig“ ist. Dazwischen Obst nach Belieben.Das ist die eine Regel.Die andere aber lautet: Die Eltern sind der Chef.Sie bestimmen, <strong>was</strong> und wie viel davon überhauptauf den Tisch kommt.(Ich schreibe es noch einmal, meine Tochter istgerade nicht im Raum. Und keine Sorge, sie liestsowieso keine Magazine.)Liebe Eltern, Sie entscheiden, ob Sie Süßigkeitenmit hoher Energie- und niedriger Nährstoffdichtekaufen, wie viel sie davon kaufen.Keine Sorge. Es geht. Ich habe es ausprobiert.Bei uns funktioniert es auch. Meistens jedenfalls.Wie immer in der <strong>Kinder</strong>erziehung sind nicht die<strong>Kinder</strong>, sondern die Eltern die Schwachstelle. Meistensverstecken sie die Naschvorräte nicht sicher.Sie wundern sich dann erst, dass der Nachwuchsbeim Abendbrot untypischerweise das Jumbo-Nutellaglas ignoriert und später über sauber entleerteToffifee-Schachteln unter dem Kopfkissen. Ichweiß, wovon ich spreche.Wir fuhren im Auto. Emma war noch nicht geboren,sie schwebte im Bauch ihrer Mutter. Diese stillteihre Gelüste mit dänischen Butter-Sahne-Bonbons,die in dünne Goldfolie verpackt waren. Emmas Bruder,zu der Zeit gerade zwei Jahre alt, schlief in seinerSicherheitsschale auf der Rückbank. Sein Kopf rolltein den Kurven sanft von einer Seite auf die andere.Meine Frau gab sich wirklich Mühe. Zauberleichtund fast ohne Knistern wickelte sie das erste Bonbonihrer Tagesration aus dem Goldpapier, als von hintender laut und klar gesprochene Befehl kam.„Mama packt da irgend<strong>was</strong> aus. Haben.“Wir mussten lachen.Wie sagte Jesper Juul doch noch gleich? Der bedeutendsteTeil des sozialen Lernens findet bei denMahlzeiten statt.10 11