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Gemeindebrief zu Erntedank als pdf-Datei - Evangelische ...

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Hermannstädter<strong>Gemeindebrief</strong>2013erntedank 2013Oktober bis Dezember 2011


Unsere Gemeinde 3Treue KirchgängerHaben auch Sie es nicht gewusst?Einer der treuesten Kirchgängerunserer Gemeinde versteht nichtDeutsch! Marius und seine Mutter,Frau Maria Caiser, sind an jedemSonntag die Ersten in unserem Gottesdienst.Wenn Küster Ovidiu dieTüren der Johanniskirche öffnet,treten sie schon ein. Sie wohnenganz in der Nähe, im Hinterhof desHauses neben dem Schülerheim inder Fleischergasse. Durchs Fensterblickt man auf den kleinen dreieckigenGarten, der das Haus vomMaria und Marius CaiserParkplatz am Anfang der Brukenthalgasse(Str. A. D. Xenopol) trennt. Rosen blühen hier noch am Tag meines Besuchs;Marius liebt Blumen mit starkem Duft. Beide zeigen mir, was hier im Laufdes Gartenjahres hervorkommt: Narzissen, Lilien, ein Fliederbusch, Brombeeren.Der große Weichselbaum besetzt die halbe Fläche, seine Früchte sind klein undbitter. Nicht mal die Obdachlosen, die manchmal über den Zaun kommen, mögensie. Hier stellen die Caisers ab und <strong>zu</strong> Tisch und Stühle auf und verbringen ruhigeStunden.Im Vorjahr wurde Marius konfirmiert. Da war er 40 und schon Krankenrentner. Erbesuchte den Unterricht bei Pfarrer Untch und freut sich besonders, wenn er ihm imGottesdienst wieder begegnet. Ein Augenleiden, 2008 festgestellt, schreitet fort undwird unaufhaltsam <strong>zu</strong>m Erblinden führen. Auch in Deutschland konnten Ärzte dieDiagnose nur bestätigen. Frau Maria lässt ihren Sohn nicht allein und weiß, dass ergrelles Licht nicht ertragen kann, im Dunkeln jedoch gar nichts mehr sieht. 29 Jahrelang hat sie selbst in der „Cooperativa munca tâmplarilor” gearbeitet. Schon vorder Wende 1989 ist sie in Rente gegangen, denn es war Schwerarbeit. Türen schleppen,Möbel polieren, an den Spätfolgen leidet sie jetzt. In ihrem hohen Alter ist sienoch immer <strong>zu</strong>ständig für einen guten Teil ihrer Familie. Auch der zweite Sohn,der <strong>zu</strong>r Arbeit geht, wohnt mit in der kleinen Zweizimmerwohnung. Es ist feuchthier. Bis ins Gewölbe ziehen sich Wasserspuren. Man hat kein Bad und kann auchkeines einrichten. Das ist der größte Kummer. In all den Jahren ist es ihnen nochnicht gelungen, hier heraus<strong>zu</strong>kommen und ihre Wohnungssituation <strong>zu</strong> verbessern.Die Tochter Marianne, selbst in Krankenrente, wohnt in einem Neubauviertel mitMann, Sohn und Enkelkind, das sie großziehen muss. Endlich kommt Emmerich in


4Unsere Gemeindeden Kindergarten, dann wird es wohl etwas leichter. Frau Caiser, die „Bibi”, freut sichwenn Emmerich mal da ist und in seiner fröhlichen Art die Tauben füttern will. Siehat bereits vier Urenkel. Melissa, dreizehn Jahre alt, blickt <strong>als</strong> Foto aus der Vitrine.Sie lebt in Deutschland. Wir blättern in alten Fotoalben. Kinder, Verwandte, Enkelund Urenkel, immer sind viele Menschen auf den Fotos <strong>zu</strong> sehen.Was er denn vom Gottesdienst mitbekomme, frage ich Marius. Etwas beschämtdenke ich daran, wie es sich anfühlen muss, wenn man doppelt nicht mitsingenkann: weil man nicht sieht und auch, weil man die Sprache nicht beherrscht. Dielange Predigt, die Gebete, die Abkündigungen und Grußworte, das Verabschiedenan der Türe, alles in einer Sprache, die er nicht beherrscht. Marius versichert immerwieder: ich weiß, wann das Vaterunser dran ist. Dann bete ich mit.Ursula PhilippiJugendarbeit aktuellDie Jugendgruppe auf dem Temeswarer OpernplatzBei einem kurzenRückblick auf denSommer fällt mir auf:Es war wieder vielfältig,wie Jugendlichechristliche Gemeinschaftdurch unsereGemeinde erlebendurften. Einmal dieJugendbegnung imJuli mit Teilnehmernaus unseren Partnergemeindenin Osnabrückund Prag; dannim August das Teeniecampin Rosenau, erneutmit starker Beteiligung aus Hermannstadt; schließlich gab es unter der Leitungvon Praktikantin Bettina Böhm ein Treffen in Hammersdorf mit einer Jugendgruppeaus der Schweiz.Mit Herbstbeginn steht nun wieder viel an. Ganz oben auf der Prioritäten-Liste befindetsich unser Projekt „Jugendkeller“. Dank der Aktion „Fastenopfer“ der BayerischenLandeskirche haben wir finanzielle Unterstüt<strong>zu</strong>ng erhalten, um im Stadtpfarrhausden ehemaligen Gemüsekeller <strong>zu</strong> einem schlichten Veranstaltungsraumausbauen <strong>zu</strong> können. Am 23. September war Herr Heinz Dunkenberger-Keller-


Jugend5mann aus München <strong>zu</strong> Besuch,um den Fortgang der Arbeiten<strong>zu</strong> besehen. Wir hoffe, dass dieArbeiten in einem halben Jahrabgeschlossen sind.Der Landesjugendmitarbeiterkreisdes Jugendwerks hat EndeSeptember sein erstes Treffen.Zu diesem Kreis gehören über40 Jugendliche aus verschiedenenGemeinden. Hier werdenMitarbeiter in mehrfacher Hinsichtvorbereitet. Einmal stehenVielsprachigkeit in der evangelischen Temeswarer Kircheder persönliche Glaube und dieGemeinschaft im Vordergrund. Diese <strong>zu</strong> stärken und die Verantwortung für ein aktivesLeben in der Heimatgemeinde <strong>zu</strong> fördern ist ein wichtiges Ziel. Weiterhin wirdden Jugendlichen das Knowhow für eine Mitarbeiterschaft bei großen Veranstaltungendes Jugendwerks und Arbeiten in den Gemeinden nahegebracht. Solche stehenim neuen Schuljahr einige an.Folgende Veranstaltungen sind geplant:- Theaterworkshop vom 6.-8. Dezember in der Jugendherberge in Michelsberg- Lebkuchenhäuschenbacken am 23. November im Gemeinderaum Hippodrom- Kirchenführerseminar vom 25.-27. Oktober in der EAS in NeppendorfImmer wichtiger ist uns in den letzten Jahren eine Zusammenarbeit mit anderenKirchengemeinden und Einrichtungen geworden. Dabei sind zwei Ziele wichtig.Zum einen möchten wir die jeweiligen Jugendgruppen einander näher bringen, und<strong>zu</strong>m anderen die doch nicht so zahlreichen Fachkräfte aus der Jugendarbeit unsererGemeinschaft in gemeinsamen Aktionen vereinen.Hervorheben möchte ich dabei die enge Zusammenarbeit mit Winfried Ziegler vonder Arbeitsgemeinschaft Deutscher Jugendorganisationen in Rumänien und demJugendforum Hermannstadt, wobei uns dieses Jahr die ifa-KulturmanagerinMartina Friedsmann tatkräftig <strong>zu</strong>r Seite stehen wird.Hans-Georg Junesch


6 Freiwilliges Jahr in der DenkmalpflegeWir sind Constanze (19 Jahre) und Henriette (18 Jahre) und kommen ausLeipzig. Seit September 2013 sind wir bei der evangelischen KirchengemeindeA.B. Hermannstadt tätig.Wir absolvieren ein freiwilligesJahr in der Denkmalpflege unddabei fokussiert unsere Arbeit aufdas Projekt „Hammersdorf - eineKirche für Umwelt und Bildung“sowie auf die handwerkliche Tätigkeitin der Tischlerwerkstatt derGemeinde.Konkret haben wir bis jetzt dieVorbereitungsarbeiten für dieEinweihung des NaturlehrpfadesConstanze und Henriettesowie für das <strong>Erntedank</strong>fest unterstützt.Anspruchsvolle Arbeit haben die Restaurierung der alten Turmuhr der HammersdorferKirche und das Einlegen des Dielenfußbodens in dem Büro am HuetplatzNr. 2 dargestellt.Da<strong>zu</strong> setzen wir uns aber gerne auch in anderen Bereichen ein, wenn wir gebrauchtwerden und haben z.B. bei der Kartoffelernte mitgeholfen - eine interessante Abwechslung.Wir freuen uns auf die kommenden Monate und hoffen dieses Land, seine Kulturund Menschen näher kennen<strong>zu</strong>lernen.Erste Eindrücke von der Arbeit im „Offenen Haus“Mein Name ist Maria Luca. Ich bin in DeutschlandStudentin des Fachbereichs „Soziale Arbeit“und absolviere derzeit in Hermannstadtmein praktisches Studiensemester im Tageszentrum„Offenes Haus“.Neben warmem Mittagessen, Hausaufgabenbetreuungund Freizeitbeschäftigung wirdim Tageszentrum besonders Wert gelegt aufSauberkeit, Manieren und die Bedeutung derSchulbildung.Maria Luca


Gemeinde7Neben warmem Mittagessen,Hausaufgabenbetreuung undFreizeitbeschäftigung wird imTageszentrum besonders Wertgelegt auf Sauberkeit, Manierenund die Bedeutung der Schulbildung.Viele dieser Kinder habenkein Verständnis für Dinge wiez.B. Wassereinsparen, und siewissen auch nicht, dass durch regelmäßigesZähneputzen späterebleibende Schäden verhindertKinder des Tageszentrums: Spieltag in Hammersdorf werden können. Auch konnte ichsehen, dass einige der KleinstenProbleme damit haben, Spielsachen <strong>zu</strong> teilen. Sicherlich liegt dies auch daran, dasssie selbst <strong>zu</strong> Hause sehr eingeschränkte Möglichkeiten für ihren Spieldrang haben.Bei einem Kind, das noch nicht lange Teil der Gruppe ist, konnte ich innerhalb vonwenigen Wochen eine Veränderung erkennen. Zu Beginn versuchte er, (ein Junge),durch das Stören der anderen Kinder im Spiel, durch die Nut<strong>zu</strong>ng von Schimpfwortenoder durch Regelverstöße, Aufmerksamkeit <strong>zu</strong> erlangen. Mit der Zeit konnte ererkennen, dass in einer Gruppe auch Respekt und einander Zuhören wichtig sind.Insbesondere auf jüngere Kinder <strong>zu</strong> achten, die Wünsche der Anderen <strong>zu</strong> respektierenund nach<strong>zu</strong>geben – dies sind einfache Regeln, die er nun kennen und befolgenlernt. Manchmal sogar weist er andere Kinder darauf hin, wenn sie diese Regelnnicht eingehalten haben. Sicherlich liegt bei diesem Beispiel noch ein weiter Wegbevor, dennoch konnte ich sehen, was in kurzer Zeit erreicht werden kann.Die Kinder haben im Tageszentrum die Möglichkeit, unbeschwert Kind sein <strong>zu</strong> dürfen,mit unterschiedlichen Materialien und Spielsachen ihrer Kreativität und ihremEntdeckungsdrang freien Lauf <strong>zu</strong> lassen und neue Seiten an sich <strong>zu</strong> entdecken.Besonders für mich <strong>als</strong> Studentin im Fachbereich „Soziale Arbeit“ ist es schön <strong>zu</strong>sehen, dass Spenden an dringend benötigten Stellen auch wirklich ankommen. DieKinder sind sehr dankbar, wenn sie zwei bis drei Mal im Jahr Kleidung erhalten.Über Buntstifte oder Hefte freuen sie sich genau so wie andere Kinder – wenn dasTageszentrum die dafür notwendigen Mittel hat.All dies ist einzig durch die zahlreichen Spenden möglich, durch die nun bis Juni2014 das Projekt finanziert ist.Dafür möchten wir uns bei allen Helfenden von ganzem Herzen bedanken!Maria Luca


8 KirchenmusikZur REstaurierung der Sauer-Walcker Orgel (1927)in der JohanniskircheEs beginnt fast immer mit einem Staubsauger.Eine Orgel wird abgebaut undsoll repariert werden. Stellen Sie sich vor,Sie haben es mit einem Zimmer <strong>zu</strong> tun,in dem 30 Jahre lang kein Staub gewischtwurde und kein Fußboden gewaschen!So war es auch im September dieses Jahresauf der Empore der Johanniskirche.Die kleinen und die großen Orgelteilewurden ausgelagert, viele davon in dieWerkstatt transportiert. Zurück bliebStaub und Schmutz. Zwei Tage lang habenEndre und Petrică gesäubert.Nun ist das Terrain bereit für den langsamenAuf- und Zusammenbau der Orgel.Auch ich staune jedes Mal neu, was das fürein komplizierter Mechanismus ist!Voller Freude erwarte ich den Tag, an demdie Orgel auf der Empore wieder klingt.Und ich werde gewiss vorsichtig spielen,sorgfältig ein- und ausschalten und jedeRegung der neuen alten Orgel mitverfolgen.Das lernt man voller Respekt beimZusehen. Orgelbau ist Handwerk undKunst <strong>zu</strong>gleich.Ursula PhilippiHinter dem Freipfeifen-Prospekt ist einverstecktes Schwellwerk sichtbar geworden


Frauenarbeit 9Programm des evangelischen Frauenkreisesfür die Zeitspanne Oktober bis Dezember 2013Bis Weihnachten sind ewa 55 Frauen inunseren drei Handarbeitskreisen mit denVorbereitungen für den Weihnachtsbasarbeschäftigt (siehe Wöchentliche Veranstaltungender Gemeinde, S. 21).Da<strong>zu</strong> kommen die verschiedenen Aktionen(Brotbackseminar, Quiltrüstzeit, Schreibwerkstatt,Seidenmalwerkstatt, Töpferwochenende,Strohsternebasteln usw.) derlandesweiten Frauenarbeit.Der Weihnachtsbasar findet am 30. 11. 2013 im Spiegelsaal des DFDR statt.Die Termine für die Vorarbeiten sind:12. November: Kneten des Honigteigs;19. November: Backen der Honigkekse im Altenheim26. November: Verzieren der Kekse;29. November: Aufbau des Weihnachtsbasars.Bei allen diesen Arbeiten können wir noch gut helfende Hände gebrauchen - wermitmachen möchte, kann sich bei Ilse Philippi oder im Sekretariat der Kirchengemeindeanmelden.Wie in jedem Jahr wird aus dem Erlös des Basars die Aktion „Päckchen für unsereüber 75-jährigen Gemeindeglieder“ organisiert. Die aktuellen Listen dafürstellt Frau Helga Pitters <strong>zu</strong>sammen, das Austragen übernehmen die Frauen aus denKreisen. Pfarrer Untch hilft dabei mit. Wir stellen etwa 200 Päckchen für unsere75- bzw. über 75-jährigen Gemeindeglieder <strong>zu</strong>sammen. Dies geschieht am Montag,dem 02.12. 2013, am Huetplatz und am Hippodrom und am Donnerstag, dem 05.12.2013, im Pfarrhaus Konradwiese. Ilse PhilippiReligionsunterricht in deutscher SpracheDorothea Binder - Gruppe im PfarramtRamona Berghea - Schule Nr. 2, Pädagogische Schule, Ghibu KollegHans-Georg Junesch - Brukenth<strong>als</strong>chuleMichael Reger - Schule Nr. 6Klaus Martin Untch - Schule Nr. 6


10 Unsere GemeindeEin besonderes SchicksalFrau Ilse Molnar, 84 Jahre alt, seit 3 Jahren sehbehindert, ist seit ihrem Eintritt inden Nähkreis vor mehr <strong>als</strong> zwanzig Jahren eine eifrige Mitarbeiterin. In ihrer Tätigkeitkürzlich beschränkt, weiß sie sich diesem Kreis <strong>zu</strong>gehörig und tut, was in ihrenKräften und ihren Möglichkeiten steht <strong>zu</strong>m Erhalt dieser Gemeinschaft. Anlässlicheines Besuches habe ich ihr einige Fragen gestellt:Ilse, Du bist seit drei Jahren sehbehindert. Kam dies Leiden plötzlich oder kündigtees sich vorher an. Wie hast Du Dich damit <strong>zu</strong>rechtgefunden?I.M: Ich war schon vorher unheimlich lichtempfindlich. Der Übergang von hell <strong>zu</strong>dunkel am Abend hat mir in letzter Zeit Schwierigkeiten bereitet. Die Veränderungkam aber plötzlich. Ich wachte an einem Morgen auf und stellte fest, dass alles ummich herum sehr dunkel ist. Ich fuhr sofort <strong>zu</strong>r Ärztin. Es war nichts mehr <strong>zu</strong> machen.Es haben verschiedene Faktoren <strong>zu</strong> dieser Behinderung geführt: Glaukom,eine Hautkrankheit und manches andere. Ich sehe nur noch sehr wenig, kann aberim Hause irgendwie <strong>zu</strong>rechtkommen.Wie hat sich diese Behinderung auf Dein Leben ausgewirkt?I.M.: Ich bin sehr einsam geworden. Ich habe immer mit den Menschen meinesUmfeldes kommuniziert und bin auch sehr neugierig. Jetzt beschränkt sich meineBegegnung mit den Menschen auf wenige Besuche und den mir immer noch wichtigenNähkreis im Gemeindehaus. Ich kann allein hin gehen, weil dies sich am Endeunserer Straße befindet. Ich taste mich am Zaum entlang vor.Wie hat sich dieses Leiden auf Deinen Alltag ausgewirkt?I.M.: In ein Geschäft kann ich schon nicht mehr gelangen, denn ich müsste eineKreu<strong>zu</strong>ng überqueren; das geht nicht. Sehr wichtig ist mir jetzt das Telefon, auf dasich sehr angewiesen bin. Ich kann die Zahlen wählen, ohne sie <strong>zu</strong> sehen. Die meistenTelefonnummern weiß ich auswendig. Ich hatte immer ein sehr gutes Zahlengedächtnis.Lesen kann ich nicht mehr. Mit Hilfe einer Lupe bemühe ich mich, diegroß geschriebenen Überschriften in der Zeitung <strong>zu</strong> entziffern. Es gelingt nur mitMühe und oft auch nicht. Im Haushalt komme ich einigermaßen <strong>zu</strong>recht, aber nurmit viel Geduld und großer Mühe. Meinen Tastsinn konnte ich entwickeln und dadurchgelingt manches, auch wenn ich es nicht mit den Augen erkenne. Die Vorbereitungdes Essens kann ich in vielen Fällen vornehmen, Ich kann z.B. ein Schnitzelpanieren. Aber braten, das tut dann mein Sohn. Der Umgang mit dem Ofen ist sehrbegrenzt möglich. Ganz allein könnte ich es nicht schaffen.Du nimmst Dir dann wohl eine Frau <strong>zu</strong>r Hilfe?I.M.: Ja, eine Nachbarin kauft für mich ein. Eine weitere Frau kommt immer wieder<strong>zu</strong>r Reinigung des Hauses. Die Kleider aus dem Schrank ertaste ich, bitte dann abermeinen Sohn, dass er mir das Passende auswählt. Die Waschmaschine kann ich bedienen.


Unsere Gemeinde11Was ist Dir in Deiner Kindheit wichtiggeworden?I.M.: Ich bin in diesem Haus <strong>zu</strong>sammenmit meinem vier Jahre älteren BruderWalter (König) groß geworden. MeinVater hatte es Ende der zwanziger Jahrewie viele andere Gleichgesinnte durchdie Vermittlung der „Selbsthilfe“ (eineArt organisierter Nachbarschaftshilfe)bauen können. Es waren viele Kinder inder Nähe, mit denen wir ungestört aufder Straße spielen konnten. Viele schöneSommertage verbrachten wir beimIlse MolnarGroßvater in Heltau. Wir spielten inseinem Garten. Der Nachbarsgarten gehörte dem Onkel von Klaus Johannis. ZumKindergarten ging ich mit vielen anderen Kindern in die Fleischergasse (Mitropoliei),<strong>zu</strong>r Schule in die Seilergasse (Banatului).Nach der Grundschule besuchte ich mit mehreren Mädchen meines Alters einenHandelsllehrkurs im Ursulinenkloster. Die Nonnen waren sehr gebildet und ließenuns an ihren reichen Kenntnissen teilhaben, es war einfach phantastisch, was sie unsboten. Am interessantesten waren die Literaturstunden mit Minka Bruckner. Wenigergut war der evangelische Religionsunterricht. Wir haben den damaligen Pfarrerseines Verhaltens und seines all<strong>zu</strong> politischen Engagements wegen (es war die Zeitdes Krieges) nicht ganz ernst nehmen können.Was hat Dich am meisten in der Kindheit und Jugend geprägt?I.M.: Mein Vater. Er war äußerst tolerant. Ein garstiges Wort über andere hat ernicht ertragen. Er war der Meinung, dass jeder Mensch seine eigene Art hat unddarum nicht <strong>zu</strong> beurteilen ist. Auch mit den <strong>zu</strong>m Teil sehr unliebsamen politischenVeränderungen ist er gut <strong>zu</strong>rechtgekommen. Er hat immer wieder gesagt: „Mannimmt die Dinge wie sie sind. Man muss sich mit ihnen abfinden.“ Nach seinem Todim Alter von 91 Jahren habe ich mich an den Bruder enger angeschlossen. Wiewohler nach dem Krieg in Deutschland geblieben ist, haben wir uns aneinander gehalten.Auch heute noch ist er mir Halt und Vorbild.Du hast dann geheiratet, Kinder bekommen und warst im Beruf?I.M.: 1952 habe ich 23-jähring geheiratet, 1954 wurde uns der einzige Sohn geboren.Ich konnte meine Ausbildung im Ursulinenkloster vom Ministerium bestätigen lassenund war Buchhalterin in den Independenţa-Werken, wo auch mein Vater arbeitete.Mein Mann starb leider schon 1965, im Alter von 42 Jahren. Meine Mutter istdann bald an Parkinson erkrankt. Ich habe sie 18 Jahre lang gepflegt.


12 Unsere GemeindeWas für eine Beziehung hast Du <strong>zu</strong>mGlauben, <strong>zu</strong>r Kirche?I.M.: Ich bin evangelisch erzogen worden.Gerne erinnere ich mich an die kirchlichenFeiern <strong>zu</strong> Beginn des Schuljahres.Meine Kinder und Enkel habe ich gleicherweiseangehalten in den kirchlichenUnterricht <strong>zu</strong> gehen. Dass wir <strong>zu</strong>r Kirchegehören, war immer selbstverständlich.Kirche und Schule waren eine Einheit. Daich Buchhalterin war, habe ich nach meinerPensionierung gerne bei der Überprüfungder Kassa-Gebahrung der Kirchengemeindemitgemacht. Ich wurde 1984Helferin beim Einsammeln der Kirchenbeiträgeund bin es geblieben, solange ichsehen konnte. In der Zeit kam ich auch<strong>zu</strong>m Nähkreis, wo ich immer noch gernebin. Ich brauche die Menschen. Wenn ichallein in der Wohnung bin, höre ich Radiound Musik oder Gespräche aus demFernseher. Die Sendungen bei „Arte“ und„Phönix“ geben mir sehr viel.Was ist Dir heute wichtig?I.M.: Dass ich in diesem Haus, wo ichaufgewachsen bin leben darf und mitMenschen in Verbindung bleibe. Ich lassemich nicht! Ich möchte mit dem Lebenmitgehen und teilhaben an den unterschiedlichstenSchicksalen der Menschenund den Ereignissen im Land. Ich freuemich an den beiden Enkelkindern, diemich oft besuchen und auch immer wiederin die Berge mitnehmen. Trotz meinerSehbehinderung kann ich die Konturender Landschaft wahrnehmen.Ilse, vielen Dank für das Gespräch. Wirbewundern Deinen Optimismus.Das Interview führte Heide KleinBetreuerin der BlindengruppeKultur pflegen,BegegnungengenießenDas Begegnungs- und KulturzentrumFriedrich Teutsch der <strong>Evangelische</strong>nKirche A.B. in Rumänien (EKR) bestehtseit nunmehr zehn Jahren.Ab 2003 konnte das ehemalige evangelischeWaisenhaus in Hermannstadt,das unter sehr schwierigen Umständenrückerstattet worden war (nachdem eszwischenzeitlich <strong>als</strong> kommunistischesStudentenkulturhaus funktioniert hatte),wieder im Interesse der Kirchegenutzt werden. Durch die Auswanderungvieler Gemeindeglieder derevangelischen Kirche war ein Zentralarchiv<strong>zu</strong>r Bergung der Gemeindearchivedringend nötig geworden, ebenso einOrt <strong>zu</strong>rSicherung von Kulturgütern.Deshalb richtete die Landeskircheim geräumigen Gebäudekomplex amStadtpark ihr Zentralarchiv (eröffnet2004) und das Landeskirchliche Museum(2007) ein. Von Anfang an wurdeGewicht darauf gelegt, dass der zentralgelegene Komplex samt Johanniskircheein Ort der Begegnung sein möge.Es ging nicht um Mauern, Papiere undObjekte, sondern um die Menschen,die da leben und sich für das kulturelleErbe der evangelischen Gemeinschaftverantwortlich wissen. Dieses Erbe sollnicht nur sicher bewahrt, sondern auchfür die Öffentlichkeit sichtbar und nutzbargemacht werden.


Gemeindearbeit13Im Begegnungszentrum, das <strong>zu</strong> seiner Eröffnung am 19. Oktober 2003 den Namendes Bischofs und Historikers Friedrich Teutsch (1852-1933) erhalten hatte, werdendeshalb fortlaufend Themenausstellungen, Vortragsreihen, Tagungen, Konzerteund andere Veranstaltungen für verschiedene Zielgruppen angeboten. Archiv undMuseum haben regen Publikumsverkehr. Im Erdgeschoss des Teutsch-Hauses wirktdas hier untergebrachte Erasmus-Büchercafé <strong>als</strong> Anziehungspunkt und auch dervon der alten Stadtmauer geschützte grüne Innenhof lädt <strong>zu</strong>m Verweilen ein. Einenersten Eindruck über die Einrichtungen und die Tätigkeit des kirchlichen Begegnungs-und Kulturzentrums können sich Besucher auch im Internet machen unterwww.teutsch.roDie Mitglieder der Hermannstädter Kirchengemeinde sind besonders herzlich eingeladen,das Landeskirchliche Museum im Teutsch-Haus kennen<strong>zu</strong>lernen. Wir sindsicher, dass Sie danach oft und gern auch mit Ihren Gästen ins Begegnungszentrumneben der Johanniskirche kommen werden. Das nahe Beieinander von anschaulichpräsentierter sächsischer Geschichte und allerneuesten Publikationen ist verlockend.Gerhild RudolfLeiterin des Teutsch-HausesTeusch-Haus und Johanniskirche


14 DiakonieEin Besuch in SchellenbergDie Schellenberger Georg Sonntag und Alfred Schmidt mit derOberlausitzer Jugendgruppe um Diakon Friedemann HerbigÜber dem Dorf ragtder Kirchturm, aberder Zugang <strong>zu</strong>mKirchhof findet sichnicht gleich. Mangeht am besten insPfarrhaus, neben demBürgermeisteramt.Die Einfahrt scheinteng; dahinter jedochgeht das Geländeweit auf und das Gebäudeerscheint fastherrschaftlich. Es hatmehrere Flügel undim Zentralbau einegeräumige Terasse.Diese führt <strong>zu</strong> mehreren kleinen Wohnungen, die für bedürftige Gemeindegliederhergerichtet wurden. Zur Zeit lebendort zwei alleinstehende Frauen undein junges Ehepaar mit Kind. Ein weiteresEhepaar und ihr Sohn wohnenin dem Häuschen an der Straße.„Es sind Menschen, die betreut werdenmüssen“, sagt AnnemarieFazakas, die Diakoniebeauftragte inSchellenberg. „Die HermannstädterGemeinde hat diese Kirche im Jahre2005 übernommen und den Plan desBetreuten Wohnens entwickelt. 2009ist die erste Familie hier eingezogen.“Sie führt Besucher aus Leipzig durchdie Anlage und zeigt uns auch dieZimmer, die noch Potenzial für weitereKleinwohnungen haben. „Anfragengibt es genug, es kostet jedochetwa 10 000 Euro solch eine Woh-Seilwinde am Kirchturm


Diakonie15nung bereit<strong>zu</strong>stellen. 2012bekamen wir eine gezielteSpende und erneuerten dieelektrische Anbindung ansStromnetz mit unterirdischenKabeln. Das geschahim gleichen Zuge wie die Erneuerungder Kanalisation.Die Leute, die hier wohnen,haben in der Einfahrt denlangen Graben ausgehobenund auch alles wieder hergerichtet.“Annemarie zeigt uns denweitläufigen Biogarten, dessenProdukte gegen eineSpende abgegeben werden.Die Lausitzer Jugendgruppe räumte zwei ContainerBauschutt vom KirchendachbodenDa es dieses Jahr recht gut geregnet hat, haben die Bewohner drei- statt nur einmalgejätet, da hier kein Unkrautmittel verwendet wird. „Wir halten hier ein paar Schafe,so<strong>zu</strong>sagen <strong>als</strong> Rasenmäher, und im Februar hatten wir auch ein Lamm. Außerdemgibt es Hühner und Hasen. Zwei Perlhühner halten uns die Mäuse vom Stall fern.“Dann sehen wir die Kirche von innen, die ein angenehmes Raumklima hat. Fahnenhängen von der Balustrade, deren Farben kein bisschen verblichen sind. „Hier wirdkein Gottesdienst mehr gehalten, denn die wenigen Gemeindemitglieder werdenmit einem Kleinbus abgeholt, damit sie in Hermannstadt <strong>zu</strong>r Kirche gehen können,“vernehmen wir. „Einmal im Jahr jedoch, <strong>zu</strong>m Martinstag, kommt die ganze Stadtgemeindehierher, um den Gottesdienst <strong>zu</strong> feiern.“Die Besucher sind beeindruckt von der liebevollen Pflege der stillen Kirche. BeimHinausgehen zeigt uns Annemarie den Balken, der aus dem Kirchturmfenster herausragt.„Der ist für die Seilwinde“, erklärt sie. „Wir bekamen Hilfe von einer Jugendgruppeaus Zittau. Sie besuchten die Hammersdorfer Kirchenburg und kamen für einenArbeitseinsatz nach Schellenberg. So trugen sie mehr <strong>als</strong> einen Container Schuttaus dem Kirchengebälk ab und ließen ihn Eimer für Eimer am Seil herab. Solch eineAktion müssten wir noch viermal wiederholen, bis das Kirchendach wieder rein ist.“Es wird Stück für Stück vorwärtsgehen, da ist sie sich sicher.Irma Walter


16 Bewahrung der SchöpfungGRÜN AUCH IN DER KALTEN JAHRESZEITDIE „GRÜNE SENDELBINDE“Einhorn., aus: Conrad Gessner &Conrad Forer, Thierbuch, 1583Den Gas-, Wasser- und Stromverbrauch reduzierenund dabei Geld sparen – wer möchte dasnicht? Unsere Kirchengemeinde hat mit diesemZiel bereits vor einigen Jahren ein systematischesUmweltmanagement am Pfarramt sowie an anderendrei Immobilien eingeführt und für ihre Anstrengungensogar ein berühmtes europäischesGütesiegel, kurz EMAS, erhalten. Die guten Erfahrungen,die sie damit gemacht hat, möchte sienun an zwei Partnerinstitutionen weitergeben:das staatliche Umweltamt Hermannstadt und dasBrukenthalmuseum. Im Rahmen eines dreijährigen(2013-2015), von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderten Projektes werdenKirchengemeinde, Umweltamt und Brukenthalmuseum die negativen Umwelteinflüssereduzieren, die von ihrer alltäglichen Tätigkeit ausgehen.Der erste Schritt in dieser Hinsicht ist natürlich die Identifizierung der Aspekte, die umweltschädigendsind, wie etwa die Verwendung von Chemikalien oder eine mangelhafteIsolierung von Gebäuden, die <strong>zu</strong> erhöhtem Energieverbrauch führt. In diesem Sinnewurde im September ein wichtiger Zwischenschritt, die energetische Studie für das Gebäudedes Umweltamtes, abgeschlossen. Gleichzeitig werden die Mitarbeiter geschultund lernen, schädigende Umweltfaktoren ihrer Arbeit <strong>zu</strong> erkennen und <strong>zu</strong> vermeiden.Der Schwerpunkt des Projektes liegt aber auf der Kommunikation mit dem Publikum.Die Projektpartner werden ihre Erfahrungen, insbesondere ihre Erfolge verstärkt an dieÖffentlichkeit weitergeben. Zu diesem Zweck erhielt das Projekt mit der Bezeichnungund dem Logo der „Grünen Sendelbinde“ ein leicht wieder erkennbares Gesicht. Vorallem aber, und das ist wohl der für die Öffentlichkeit offensichtlichste Nutzen, werdenam Brukenthalmuseum vier Ausstellungen stattfinden, die das Thema des Umweltbewusstseinsanhand von Kunstwerken beleuchten.Die erste dieser Ausstellungen wird im Herbst diesen Jahres eröffnet und trägt den Titel„Bestiarium Brukenthalium“. Anhand von illustrierten zoologischen Atlanten des 16.-18. Jahrhunderts aus der Brukenthalbibliothek fragen wir nach den unterschiedlichenBlickwinkeln, die der Mensch im Laufe der Jahrhunderte auf die Tierwelt entwickelthat: Wird das Tier <strong>als</strong> göttliche Schöpfung oder teuflische Bedrohung wahrgenommen?Zeigt sich in den frühen Schriften und Bildern ein Bewusstsein für die Endlichkeit desglobalen Tierbestandes? Wir werden Sie, liebe Gemeindeglieder und Freunde, rechtzeitigüber die Presse <strong>zu</strong> der Ausstellung einladen und freuen uns jetzt schon darauf,diese nie <strong>zu</strong>vor ausgestellten Schätze der Brukenthalbibliothek gemeinsam mit Ihnen<strong>zu</strong> entdecken..Frank-Thomas Ziegler


Bewahrung der Schöpfung17Roşia Montană – warum protestieren so viele?Rund 25.000 Menschen sind im Laufedes vergangenen Monats in Bukarestauf die Straße gegangen, in Klausenburgwaren es 15.000 und in Hermannstadtüber 1000 – sie alle protestiertengegen die Verabschiedungdes neuen Bergbaugesetzes im rumänischenParlament. Das neue Gesetzerlaubt der Bergbaugesellschaft RoşiaMontană Gold Corporation (RMGC),die Personen, die sich bislang geweigerthaben, ihre Grundstücke <strong>zu</strong>mVerkauf frei <strong>zu</strong> geben, <strong>zu</strong> enteignen. Ein privates Unternehmen, nicht der Staat, kannMenschen enteignen, sobald es in seinem wirtschaftlichen Interesse ist. Ein solchesGesetz könnte bald auch das Leben der Gemeinschaften aus unserer Umgebungbetreffen: jene aus dem Harbach- oder dem Kokeltal. Dort hat das amerikanischeUnternehmen Chevron und in seinem Auftrag die rumänische Firma ‚ProspectiuniSA‘ bereits mit den Erkundungsbohrungen <strong>zu</strong>r Schiefergas-Förderung begonnen, invielen Fällen ohne das Einverständnis der Besitzer jener Grundstücke, Bauern diesich von den angeheuerten Sicherheitsfirmen einschüchtern ließen.Der Gold-Tagebau in Roşia Montană hätte – entgegen den Versprechungen vonRMGC - katastrophale Umweltschäden <strong>zu</strong>r Folge: Wegsprengen von vier Bergen,ein riesiges Auffangbecken für die zyanidhaltige Lauge hinter einer 180 m hohenStaumauer, mit Gefährdung des Grundwassers. (Dammbruch - wie in Baia Mareschon geschehen.)Durch dieses Unternehmen wären kulturelle und wirtschaftliche Werte unwiderbringlichverloren. Aber noch mehr: falls RMGC <strong>zu</strong>fällig nach ein paar Jahren bankrottginge, würde unser Land auf den Folgekosten der Umweltschäden sitzenbleiben,die weitaus größer sind <strong>als</strong> die langfristige Absicherung des Auffangbeckens.Roşia Montană ist <strong>zu</strong>m Symbol geworden für die Zerstörung unserer Lebens-Umwelt,die allen gehört, um eines wirtschaftlichen Gewinns willen, der nur wenigen<strong>zu</strong>gute kommt. Dabei geht eine beispiellose Medienkampagne von RMGC Handin Hand mit der Beeinflussbarkeit der politischen Entscheidungsträger. Mit derenFehlentscheidungen sind immer mehr Menschen in unserem Land un<strong>zu</strong>frieden.Und da sie sich nicht mehr vertreten fühlen, fordern sie selbst auf der Straße einenWandel der Regierungpolitik. In Sachen umweltfreundlicher Nut<strong>zu</strong>ng der Ressourcenunseres Landes muss noch viel getan werden. Darum ist es nötig, dass wir alleuns möglichst gut informieren und <strong>zu</strong>sammen eine Veränderung einfordern.Cristina Costea


18Bewahrung der SchöpfungAus dem Bericht unserer ehemaligen „Armenmutter“, Helga Pitters, über die jährlicheAusfahrt des Frauenkreises erfahren wir:„...Im Juni 2013 fiel die Wahl auf den Luftkurort Moneasa in den Westkarpaten...Da<strong>zu</strong> gehörte diesmal auch eine Ausfahrt von Moneasa in den nahegelegenen, vielumstrittenen Ort Roşia Montana, mit seinen interessanten Gebäuden, dem hohen„Hausberg“ und dem beeindruckenden Bergwerksmuseum. Für alle war dieser Besuchein großes Erlebnis, weil dadurch das aktuelle Problem um die zerstörerischeGoldgewinnung, das inzwischen täglich an Brisanz gewinnt, Gestalt bekam. An denAbenden konnten im Kurhaus die Erlebnisse des Tages in einem Rundgespräch ausgewertet,erklärt und verinnerlicht werden, so dass alle verstehen lernten, warumRoşia Montana heute in aller Munde ist und worum es dabei eigentlich geht.So machte auch dieser Ausflug alle dankbar, frisch und froh und ermutigte <strong>zu</strong>r weiterenArbeit.“Neben Presbytern, Pfarrern und Jugendlichen gingen auch Frauender Bibelstunde ein paar Runden mit


Nachrichten19Vorschau auf die Kirchenmusik im AdventAn allen vier Adventssonntagen dieses Jahres wird in der Johanniskirche jeweils um18 Uhr Musik gemacht. Der Eintritt ist frei, Spenden werden <strong>zu</strong>r Deckung von Reise-und Honorarkosten einiger Gäste erbeten.Am ersten Aventssonntag, dem 1. Dezember, singt der Frauenchor unter Leitungvon Ursula Philippi um 18 Uhr in der Johanniskirche ein Programm, mit dem er anschließendbei unserer Partnergemeinde in Klagenfurt und auch in der LutherischenStadtkirche in Wien <strong>zu</strong> Gast sein wird.Am 8. Dezember findet ein Offenes Adventsliedersingen mit Kurt Philippi und einemInstrumentalensemble statt. Gäste sind Chor- und Gemeindeglieder aus demUnterwald (Broos, Mühlbach und Petersdorf).Am 15. Dezember gestaltet der Hermannstädter Bachchor mit Gästen sein weihnachtlichesKonzert.Am vierten Adventssonntag, dem 22. Dezember, wird es ein Krippenspiel im weihnachtlichenGottesdienst für Kinder geben.Herzliche Einladung!Ursula PhilippiPfarrhaus wurde renoviertIn den Sommermonaten fanden am Pfarrhaus auf der Călugăreni-Str. 38 (Hippodrom-Viertel)umfassende Arbeiten statt. Diese waren nach dem Ankauf durch dieGemeinde vor 33 Jahren hauptächlich im Außenbereich dringend nötig geworden.Zuerst wurde die Dachhaut erneuert und anschließend eine Thermoisolierung aufgezogen,mit neuer Fassade. Zwischenzeitlich wurde der Dachboden <strong>zu</strong> einer einräumigenMansarde umgebaut, die <strong>als</strong> Arbeitszimmer für den Pfarrer gedacht ist.Nun erstrahlt das Haus in neuem Glanz, wobei die bekannten Farbtöne beibehaltenwurden.Hans Georg Junesch


20 Regelmäßiges Gemeindeleben in HermannstadtKirchenwahlen - jede Stimme zähltAm Sonntag, den 10. November 2013, finden die Wahlen für die Gemeindevertretungder Kirchengemeinde Hermannstadt und für die Abgeordneten in die Bezirkskirchenversammlungstatt. Alle Gemeindeglieder über 18 sind eingeladen,ihre Stimme nach dem Gottesdienst ab<strong>zu</strong>geben. Wer dann verhindert ist undseine Stimme trotzdem abgeben will, kann im Sekretariat der Kirchengemeindenähere Infos bekommen.Wählbar sind alle Mitglieder der Kirchengemeinde, die das 21. Lebensjahr erfüllthaben und mindestens seit einem Jahr <strong>zu</strong>r Kirchengemeinde gehören. Wir bittenEuch, in den nächsten Tagen an verantwortungsbewusste und fröhliche Menschenunserer Gemeinde heran<strong>zu</strong>treten mit der Bitte, sich ehrenamtlich für diese Aufgabender Gemeindeleitung ein<strong>zu</strong>setzen. Alle Vorschläge können im Sekretariat desPfarramtes oder bei einem der Pfarrer mitgeteilt werden.Kilian DörrGottesdienste und BibelstundenJohanniskirche, Fleischergasse/Mitropoliei Str. Nr. 30Sonntag, 10 Uhr – Gottesdienst – jeden ersten So. mit Heiligem AbendmahlSonntag , 10 Uhr – Kindergottesdienst – parallel <strong>zu</strong>m HauptgottesdienstHuetplatz/Piața HuetDienstag, 8 Uhr – Morgenandacht im Presbyteri<strong>als</strong>aalFreitag, 20 Uhr – liturgisches Abendgebet in der SakristeiGemeinderaum Hippodrom, Călugăreni Str. Nr. 38Sonntag, 12 Uhr – Gottesdienst – mit Gästen aus Schellenberg,3.11, 17.11, 1.12, 15.12 (mit Abendmahl)Dienstag 11 Uhr – BibelstundeDorfkirche Hammersdorf/GușterițaJeden zweiten Sonntag um 10 Uhr Gottesdienst3.11, 17.1, 1.12, 15.12 (mit Abendmahl)Altenheim Dr. Carl Wolff, Pedagogilor Str. Nr. 3-5Dienstag, 17 Uhr – BibelstundeSamstag, 17 Uhr – Gottesdienst – jeden letzten Samstag im Monatmit Heiligem Abendmahl um 16.30 Uhr


Wöchentliche Veranstaltungen in der Gemeinde21DiakonieMontag von 9 bis 11 Uhr, Medikamentenausgabe in derPfarramtsapotheke, Huetplatz 1Mittwoch von 10 bis 12 Uhr, Kleider-Kammer im Pfarrhaus,Huetplatz Nr. 1, Zugang durch den InnenhofHandarbeitskreiseMontag von 11 bis 13 Uhr, Nähkreis im Gemeinderaum am Hippodrom,Str. Călugăreni Nr. 38Montag von 15 bis 17 Uhr, Nähkreis, Pfarrhaus,Huetplatz Nr. 1 (Eingang durch den Innenhof)Donnerstag von 15 bis 17 Uhr, Nähkreis (Konradwiese), im Altenheim,Str. Pedagogilor Nr. 3 -5Kinder und JugendFreitag von 18 bis 20 Uhr, Jugendstunde (Teestube) imJugendclub, Huetplatz Nr. 2Sonntag von 18 bis 20 Uhr, Teenie-Treff in der Teestube,Huetplatz Nr. 2KirchenmusikMittwoch von 18 bis 20 Uhr, Bachchor in der oberen Sakristei (Stadtpfarrloge)Samstag von 10 bis 11 Uhr, Kinderchor in der oberen Sakristei (Stadtpfarrloge)Unser UmweltippDie Wand hinter den Heizkörpern gut isolieren:Gerade hinter Hei<strong>zu</strong>ngen sind die Wändeoft dünn und Wärme geht nach außenverloren.Schon eine Alufolie in Form von Rollen oder Platten(in Baumärkten <strong>zu</strong> finden), die die Wärme in denRaum <strong>zu</strong>rückreflektiert, hilft hier weiter.Bei mehr Platz können <strong>zu</strong>sätzlich noch Dämmstoffez.B. in Plattenform angebracht werden.


22 AdressenStadtpfarramtSprechstundenKilian Dörr, StadtpfarrerDonnerstag und Freitag 9-12 UhrTel/Fax: 0269/211203Hans-Georg Junesch, PfarrerMittwoch 9-12 UhrTel: 0269/220797Klaus Untch, PfarrerDienstag 9-12 UhrTel: 0269/225020SekretariatMarianne Stanciu, SekretärinMontag bis Freitag 9-13 UhrTel/Fax: 0269/211203verwaltungCristina Costea, AmtsleiterinAnca Budăi, KassiererinMontag bis Freitag 9-13 UhrTel: 0269/213141 oder 0727/817642Tageszentrum Offenes HausMonika Brandsch, SozialarbeiterinMontag bis Freitag 12 -16 UhrFerien 9-13 UhrStr. Ion Neculce 9 bTel: 0269/215816diakonie und ProjektBetreutes WohnenSchellenbergAnnemarie Fazakas, DiakoniebeauftragteDienstag und Donnerstag 9-13 UhrTel: 0269/213141Hammersdorf -Kirche für Umweltund BildungElfriede Dörr, ProjektentwicklungTel: 0269/212600Irma Walter, KulturassistentinTel: 0741/243529vor Ort: Manfred Armean, HausmeisterTel: 0729/393875Informationen im Internet unter http://www. hermannstadt.evang.roHermannstädter <strong>Gemeindebrief</strong> Nr. 29Redaktion: U. Philippi, K. Dörr, S. Pinter, A. GhazawiHerausgeber: <strong>Evangelische</strong> Kirchengemeinde Hermannstadt, Huetplatz 1RO-550182 Sibiu Tel/Fax: 0269-211203,e-mail: hermannstadt@evang.roBank: Raiffeisen Bank, Filiale Brukenthal, Str. N. Bălcescu 29,RO-550159 SibiuBIC-Code: RZBR RO BU IBAN Konto (Euro): RO77 RZBR 0000 0600 1174 9393IBAN Konto (Lei): RO81 RZBR 0000 0600 0906 4749Druck: Honterus - Hermannstadt


AnzeigenWir installieren, warten und reparieren:• Zentralhei<strong>zu</strong>ngen auf Gas-, Hol<strong>zu</strong>ndHeizölbasis• Sanitäranlagen• Solaranlagen• Lüftungssysteme• WärmepumpenIhre Vorteile:√ Fester Ansprechpartner in der RegionHermannstadt (Sibiu)√ Arbeit nach deutschen Qualitätsstandards√ Rund-um-Service für unsere Anlagen√ Verwendung von deutschen bzw.österreichischen Materialien√ Deutsches FachpersonalAndreas BaaseZentralhei<strong>zu</strong>ngs- und LüftungsbaumeisterCartier Eden nr. 548, Şura Mică, jud. Sibiu0040 269 700 3850040-740-605-784info@baase-installation.comCONDOLEANŢEBestattungsinstitutFamilie Bratu-LührGibt es einen Todesfall in der Familie,stehen für die Hinterbliebenen vieleAufgaben an, die sie neben der Trauerbewältigen müssen.Wir bieten komplette Bestattungs-dienste an und sind Tag und Nachterreichbar, wenn Sie uns brauchen.Tel: 0748/4922730369/429203Adresse: str. Vasile Aaron nr. 5 SibiuGärtnerei FarcaşiuBlumensträußefür Hochzeiten, Taufen undandere feierliche AnlässeEinrichten von GärtenPlanung und Einbau vonBewässerungssystemen0723/346875 oder0269/224346helgafarcasiu@yahoo.roGenerated by CamScanner from intsig.comFitness-CenterCristian HirschAdresse: Stefan cel Mare 6Tel: 0754/301698www.cs-transilvania.roTae BoPilatesAerobicKarate Kyokushin


Kirchenbaustelle: Die ersten Ziegel der neuenDachdeckung sind sichtbar.Harold Schlachtenhaufen, Greg Miller,„vice-chair“ der Mohikaner, mit HausmeisterManfred Armean beim ArbeitseinsatzAm 5. Oktober wurden vier Fahrrad- undWanderwege auf den Hammersdorfer Berg eingeweiht.Die Göttinger Stadtkantorei und der HermannstädterBachchor singen Haydns „Schöpfung“

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