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Gemeindebrief zu Erntedank als pdf-Datei - Evangelische ...

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Unsere Gemeinde11Was ist Dir in Deiner Kindheit wichtiggeworden?I.M.: Ich bin in diesem Haus <strong>zu</strong>sammenmit meinem vier Jahre älteren BruderWalter (König) groß geworden. MeinVater hatte es Ende der zwanziger Jahrewie viele andere Gleichgesinnte durchdie Vermittlung der „Selbsthilfe“ (eineArt organisierter Nachbarschaftshilfe)bauen können. Es waren viele Kinder inder Nähe, mit denen wir ungestört aufder Straße spielen konnten. Viele schöneSommertage verbrachten wir beimIlse MolnarGroßvater in Heltau. Wir spielten inseinem Garten. Der Nachbarsgarten gehörte dem Onkel von Klaus Johannis. ZumKindergarten ging ich mit vielen anderen Kindern in die Fleischergasse (Mitropoliei),<strong>zu</strong>r Schule in die Seilergasse (Banatului).Nach der Grundschule besuchte ich mit mehreren Mädchen meines Alters einenHandelsllehrkurs im Ursulinenkloster. Die Nonnen waren sehr gebildet und ließenuns an ihren reichen Kenntnissen teilhaben, es war einfach phantastisch, was sie unsboten. Am interessantesten waren die Literaturstunden mit Minka Bruckner. Wenigergut war der evangelische Religionsunterricht. Wir haben den damaligen Pfarrerseines Verhaltens und seines all<strong>zu</strong> politischen Engagements wegen (es war die Zeitdes Krieges) nicht ganz ernst nehmen können.Was hat Dich am meisten in der Kindheit und Jugend geprägt?I.M.: Mein Vater. Er war äußerst tolerant. Ein garstiges Wort über andere hat ernicht ertragen. Er war der Meinung, dass jeder Mensch seine eigene Art hat unddarum nicht <strong>zu</strong> beurteilen ist. Auch mit den <strong>zu</strong>m Teil sehr unliebsamen politischenVeränderungen ist er gut <strong>zu</strong>rechtgekommen. Er hat immer wieder gesagt: „Mannimmt die Dinge wie sie sind. Man muss sich mit ihnen abfinden.“ Nach seinem Todim Alter von 91 Jahren habe ich mich an den Bruder enger angeschlossen. Wiewohler nach dem Krieg in Deutschland geblieben ist, haben wir uns aneinander gehalten.Auch heute noch ist er mir Halt und Vorbild.Du hast dann geheiratet, Kinder bekommen und warst im Beruf?I.M.: 1952 habe ich 23-jähring geheiratet, 1954 wurde uns der einzige Sohn geboren.Ich konnte meine Ausbildung im Ursulinenkloster vom Ministerium bestätigen lassenund war Buchhalterin in den Independenţa-Werken, wo auch mein Vater arbeitete.Mein Mann starb leider schon 1965, im Alter von 42 Jahren. Meine Mutter istdann bald an Parkinson erkrankt. Ich habe sie 18 Jahre lang gepflegt.

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