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ABS/NBS Hanau - Fulda / Würzburg - Erfurt - Einige Vorschläge zum ...

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M a r k u s G r ö b e<br />

Denkbare Neukonzeption des BVWP 2003 Projekts<br />

„<strong>ABS</strong>/<strong>NBS</strong> <strong>Hanau</strong> - <strong>Fulda</strong> / <strong>Würzburg</strong> - <strong>Erfurt</strong>“<br />

- Eine Anmerkung <strong>zum</strong> Bundesverkehrswegeplan -<br />

die Bahn kommt!


Denkbare Neukonzeption der Eisenbahnstrecke „<strong>ABS</strong>/<strong>NBS</strong> <strong>Hanau</strong> - <strong>Fulda</strong> / <strong>Würzburg</strong> – <strong>Erfurt</strong>“<br />

Denkbare Neukonzeption der Bahnstrecke „<strong>ABS</strong>/<strong>NBS</strong> <strong>Hanau</strong> - <strong>Fulda</strong> / <strong>Würzburg</strong> – <strong>Erfurt</strong>“<br />

- Eine Anmerkung <strong>zum</strong> Bundesverkehrswegeplan -<br />

- Stichpunkte -<br />

Alte Planung (BVWP 2003, u.a. Neubaustrecke „Mottgersspange“)<br />

• nur mäßige Fahrzeitverkürzungen von ca. 10 Min<br />

• trotz nur mäßiger Verbesserungen relativ kostspielig<br />

• Streckenverlängerung um bis zu 10 Km<br />

• gravierende Landschaftszerschneidungen<br />

Neue Planung (Neubaustrecke von Frankfurt entlang der A 5 bis etwa Bebra)<br />

• hohe Fahrzeitverkürzungen von ca. 30 bis 40 Min<br />

• bessere Entlastung des bestehenden Streckennetzes<br />

• bessere Trennung von schnellen und langsamen Verkehr<br />

• bessere Anbindung Frankfurts an das Schnellfahrnetz<br />

• Verwirklichung einer Netzstruktur mit längeren durchgehenden Schnellfahrabschnitten<br />

• Streckenverkürzung um mind. 15 Km<br />

• nur maßvoll höhere Baukosten im Vergleich <strong>zum</strong> BVWP 2003<br />

• besser mit bestehenden Verkehrswegen bündelbar<br />

Verfasser und Copyright: Markus Gröbe, Liselotte-Herrmann-Str. 11, 10407 Berlin | http://mgrobe.free.fr | Stand: 1.11.2009<br />

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Denkbare Neukonzeption der Eisenbahnstrecke „<strong>ABS</strong>/<strong>NBS</strong> <strong>Hanau</strong> - <strong>Fulda</strong> / <strong>Würzburg</strong> – <strong>Erfurt</strong>“<br />

Denkbare Neukonzeption der Bahnstrecke „<strong>ABS</strong>/<strong>NBS</strong> <strong>Hanau</strong> - <strong>Fulda</strong> / <strong>Würzburg</strong> – <strong>Erfurt</strong>“<br />

1. Kurzbeschreibung<br />

Statt Bau der im BVWP 92 vorgesehenen Ausbau-/Neubaustrecke <strong>Hanau</strong> - <strong>Erfurt</strong> bzw. der im<br />

BVWP 2003 vorgesehen "<strong>ABS</strong>/<strong>NBS</strong> <strong>Hanau</strong> - <strong>Fulda</strong> / <strong>Würzburg</strong> - <strong>Erfurt</strong>" Bau einer Verbindungs-<br />

strecke direkt von Frankfurt bis zu den bestehenden Neu- und Ausbaustrecken in Richtung Kassel<br />

- Hamburg bzw. <strong>Erfurt</strong> - Berlin in Bündelung mit der Autobahn A 5.<br />

1.1 Ziele<br />

• Verkürzung der Fahrzeit zwischen (Südwestdeutschland -) Frankfurt und Kassel (- Hannover -<br />

Bremen/Hamburg) um ca. 30 min<br />

• Verkürzung der Fahrzeit zwischen (Südwestdeutschland -) Frankfurt und <strong>Erfurt</strong> (-<br />

Halle/Leipzig - Berlin/Dresden) um ca. 35 min<br />

• Verkürzung der Entfernung auf den genannten Relationen um jeweils ca. 15 km<br />

• Erhöhung der Strecken- und Netzkapazität nordöstlich von Frankfurt durch vollständige<br />

Seite 3<br />

Trennung von Nah- und Fernverkehr [2 zusätzliche Gleise für den schnellen Personenverkehr]<br />

• Erzielung wesentlich höherer Fahrzeitverkürzungen als bei den Planungen des BVWP<br />

• Durch das im Vergleich <strong>zum</strong> BVWP „Heranrücken“ der Neubaustrecke an Frankfurt kommen<br />

die Fahrzeitverkürzungen zusätzlich auch der Verbindung Frankfurt - Hamburg zugute<br />

1.2 Tabellarische Übersicht<br />

Ist-Zustand BVWP 2003 Alternative<br />

Fahrzeit Frankfurt - Kassel 80 min >70 min 50 min<br />

Fahrzeit Frankfurt - Bebra (- Erf.) 75 min >60 min 40 min<br />

Entfernung Frankfurt - Kassel 194 km 202 km - 178 km<br />

Entfernung Frankfurt - Bebra 153 km 161 km - 139 km<br />

Baukosten 2 - 3 Mrd EUR 3 - 5 Mrd EUR<br />

Werte teilweise gerundet


Denkbare Neukonzeption der Eisenbahnstrecke „<strong>ABS</strong>/<strong>NBS</strong> <strong>Hanau</strong> - <strong>Fulda</strong> / <strong>Würzburg</strong> – <strong>Erfurt</strong>“<br />

1.3 Skizze<br />

Die farbigen Linien stellen die Planungen des BVWP 92 dar; die eingezeichnete gestrichelte Linie die Alternativplanung<br />

[Karte: BMVBW: Anlage <strong>zum</strong> BVWP 1992; * Die genaue Lage der Streckenführung ist noch nicht festgelegt]<br />

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Denkbare Neukonzeption der Eisenbahnstrecke „<strong>ABS</strong>/<strong>NBS</strong> <strong>Hanau</strong> - <strong>Fulda</strong> / <strong>Würzburg</strong> – <strong>Erfurt</strong>“<br />

2. Ausführliche Beschreibung<br />

2.1 Ausgangslage<br />

Die Hauptstrecken des deutschen Eisenbahnnetzes entstanden größtenteils im vorletzten<br />

Jahrhundert. Um möglichst viele Orte zu erschließen, wurden oft große Umwege in Kauf<br />

genommen. Die Strecken selber wurden zur Vermeidung aufwendiger Kunstbauten häufig entlang<br />

enger Flusstäler oder in Anschmiegung an Hügel und Berghänge geführt. Dabei war vielfach die<br />

Verwendung enger Kurvenradien notwendig, die auch noch heute die Höchstgeschwindigkeit auf<br />

überwiegend 80 - 130 km/h begrenzen.<br />

Diese Gegebenheiten gelten im besonderen Maße für die Mittelgebirgsstrecke Frankfurt - <strong>Fulda</strong> -<br />

<strong>Erfurt</strong>. Einer Streckenlänge der Bahn von 258 km zwischen Frankfurt und <strong>Erfurt</strong> steht eine Luftli-<br />

nienentfernung von nur etwa 190 km gegenüber. Bei einer Reisegeschwindigkeit von nur ca. 90<br />

km/h (bezogen auf die Luftlinienentfernung) beträgt die Fahrzeit für diese vergleichsweise kurze<br />

Strecke selbst bei Einsatz von Neigetechnikzügen über 2 Stunden. Möglich wäre jedoch eine<br />

Halbierung der Reisezeit. So beträgt beispielsweise auf der vergleichbaren Distanz von Paris nach<br />

Lille (Luftlinienentfernung = ca. 200 km) die Fahrzeit mit dem TGV nur 1 Stunde.<br />

Ähnliches gilt - trotz bereits teilweise vorhandener Neubaustrecke - für die Strecke Frankfurt -<br />

<strong>Fulda</strong> - Kassel, wo einer Luftlinienentfernung von nur etwa 145 km eine Streckenlänge der Bahn<br />

von 194 km gegenüber steht - mit entsprechend langen Fahrzeiten.<br />

Naturgemäß werden diese wenig attraktiven Fahrzeiten auch auf die vielen über Frankfurt, Kassel<br />

oder <strong>Erfurt</strong> hinausgehenden Verbindungen übertragen. Das heißt, jede Reise mit der Bahn<br />

zwischen dem Rhein-Main-Gebiet/Südwestdeutschland und Nord-/Ostdeutschland erfährt eine<br />

unnötige Verzögerung von ca. 1/2 Stunde. So betragen beispielsweise auf den stark frequentierten<br />

Verbindungen Frankfurt - Berlin und Frankfurt - Hamburg die Fahrzeiten mit der Bahn momentan 3<br />

1/2 - 4 Stunden. Möglich wäre jedoch eine Reduzierung auf unter 3 Stunden.<br />

Um diesen unbefriedigenden Zustand grundlegend zu verbessern, sollte daher langfristig der Bau<br />

einer direkten Bahnstrecke zwischen Frankfurt und den bestehenden Neu- und Ausbaustrecken in<br />

Richtung Kassel-Hamburg und <strong>Erfurt</strong>-Berlin - und zwar unter Vermeidung des Umweges über<br />

<strong>Hanau</strong> und <strong>Fulda</strong> - in Betracht gezogen werden.<br />

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Denkbare Neukonzeption der Eisenbahnstrecke „<strong>ABS</strong>/<strong>NBS</strong> <strong>Hanau</strong> - <strong>Fulda</strong> / <strong>Würzburg</strong> – <strong>Erfurt</strong>“<br />

2.2 Die Strecke "Frankfurt - Kassel/<strong>Erfurt</strong>" als Hauptachse im deutschen und europäischen<br />

Eisenbahnnetz<br />

Die Strecke Frankfurt - <strong>Fulda</strong> (- Kassel/<strong>Erfurt</strong>) bzw. eine denkbare Neubaustrecke "Frankfurt -<br />

Abzw. Kassel / Abzw. <strong>Erfurt</strong>" (im folgenden vereinfacht Frankfurt - Kassel/<strong>Erfurt</strong> genannt) zeichnet<br />

sich im besonderen Maße durch ihre zentrale Lage im deutschen Eisenbahnnetz aus, da sie im<br />

Überschneidungsbereich sowohl wichtiger Nord-Süd- als auch Ost-West-Relationen liegt.<br />

Sie verbindet sowohl den gesamten norddeutschen Raum, d. h. Schleswig-Holstein, Hamburg,<br />

Bremen und Niedersachsen als auch die fünf neuen Bundesländer und Berlin mit dem Rhein-<br />

Main/Rhein-Neckar-Gebiet (Südhessen), Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und dem Saarland.<br />

Gleichfalls ist sie Bindeglied zwischen dem Rheinland und Thüringen/ Sachsen.<br />

Im bundesdeutschen Eisenbahn-Fernverkehrsnetz spiegelt sich das in der Einbindung in<br />

zahlreiche IC/ICE-Linien wieder, so etwa der folgenden (künftigen) Linien:<br />

1. München - Stuttgart - Mannheim - Frankfurt - - Kassel - Hannover - Bremen/Hamburg (/Berlin)<br />

2. Basel - Karlsruhe - Mannheim - Frankfurt - - Kassel - Hannover - Bremen/Hamburg (/Berlin)<br />

3. Saarbrücken - Mannheim - Frankfurt - - <strong>Erfurt</strong> - Halle/Leipzig - Berlin/Dresden<br />

4. Köln - Bonn (Siegburg) - Frankfurt - - <strong>Erfurt</strong> - Leipzig/Chemnitz - Dresden<br />

Darüber hinaus spielt die Strecke Frankfurt - Kassel/<strong>Erfurt</strong> auch im europäischen Maßstab eine<br />

wichtige Rolle, ist sie doch Bestandteil vieler bedeutender transeuropäischer Eisenbahnmagistra-<br />

len, so bspw. der Verbindungen<br />

1. Paris - Saarbrücken - Frankfurt - Berlin - Warschau,<br />

2. London - Brüssel - Köln - Frankfurt - Dresden - Prag und<br />

3. Mailand - Zürich - Basel - Frankfurt - Hamburg - Kopenhagen - Stockholm.<br />

Durch diese starke Bündelung der Verkehrsströme weist die Strecke Frankfurt - Kassel/<strong>Erfurt</strong><br />

eines der höchsten Verkehrsaufkommen im deutschen und europäischen Streckennetz auf.<br />

Mit dem weiteren Aufschwung Ostdeutschlands, dem Regierungsumzug nach Berlin und der<br />

zukünftig engeren wirtschaftlichen Verflechtung mit den osteuropäischen Reformstaaten (EU-<br />

Beitritt) ist auch in Zukunft mit einem überdurchschnittlichen Verkehrszuwachs zu rechnen.<br />

Spätestens nach Abschluss dieser Entwicklungen ist von einem ähnlich hohen Verkehrsaufkom-<br />

men wie beispielsweise auf den Neubaustrecken Köln - Rhein/Main, Hannover - <strong>Würzburg</strong> oder<br />

Paris - Straßburg auszugehen.<br />

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Denkbare Neukonzeption der Eisenbahnstrecke „<strong>ABS</strong>/<strong>NBS</strong> <strong>Hanau</strong> - <strong>Fulda</strong> / <strong>Würzburg</strong> – <strong>Erfurt</strong>“<br />

Lage einer denkbaren Neubaustrecke Frankfurt - Kassel/<strong>Erfurt</strong> in einem zukünftigem ICE-<br />

Liniennetz<br />

(Quelle: Broschüre "Die Bahn informiert": Neubau- und Ausbaustrecken, Hochgeschwindigkeitsverkehr,<br />

Intercityexpress; Seite 17: Vision eines ICE-Liniennetzes im Jahr 2005; DB/DR; Frankfurt/M. 1993; siehe hier)<br />

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Denkbare Neukonzeption der Eisenbahnstrecke „<strong>ABS</strong>/<strong>NBS</strong> <strong>Hanau</strong> - <strong>Fulda</strong> / <strong>Würzburg</strong> – <strong>Erfurt</strong>“<br />

2.3 Die Vorteile einer Neubaustrecke zwischen Frankfurt und den bestehenden Neu- und<br />

Ausbaustrecken in Richtung Kassel bzw. <strong>Erfurt</strong> im Vergleich zu anderen Planungen<br />

Eine direkte Neubaustrecke zwischen Frankfurt und Kassel bzw. Bebra (- <strong>Erfurt</strong>) ermöglicht<br />

- eine um ca. 30 min kürzere Fahrzeit zwischen Frankfurt / Südwestdeutschland<br />

und Kassel / Norddeutschland,<br />

- eine um ca. 35 min kürzere Fahrzeit zwischen Frankfurt / Südwestdeutschland<br />

und <strong>Erfurt</strong> / Ostdeutschland bei<br />

- einer um ca. 15 km kürzeren Fahrstrecke.<br />

In Verbindung mit den Nachbarprojekten <strong>ABS</strong> Bebra - <strong>Erfurt</strong>, <strong>NBS</strong>/<strong>ABS</strong> <strong>Erfurt</strong> - Halle/Leipzig -<br />

Berlin und <strong>NBS</strong> Hannover - Hamburg/Bremen ergeben sich attraktive Reisezeiten, die einen<br />

deutlichen Fahrgastzuwachs zugunsten der Bahn erwarten lassen. So würde z. B. die Fahrzeit<br />

Berlin - Frankfurt oder Köln - Leipzig nur noch ca. 3 Stunden betragen; zwischen Hamburg und<br />

Stuttgart oder Köln und Dresden wäre eine Verringerung der Fahrzeit auf ca. 4 Stunden möglich.<br />

Weiterhin ließe sich durch den Bau einer <strong>NBS</strong> Frankfurt - Kassel/<strong>Erfurt</strong> eine Entlastung der stark<br />

befahrenen Altstrecke Frankfurt - <strong>Fulda</strong> erreichen, da 2 zusätzliche Gleise von Frankfurt in Rich-<br />

tung Nordosten zur Verfügung stünden. Durch die erhebliche Steigerung der Kapazität quasi des<br />

gesamten Streckennetzes östlich von Frankfurt bestünde dann bspw. die Möglichkeit der Einfüh-<br />

rung eines Halbstundentakts auf verschiedenen Linien des Nah- und Fernverkehrs. Auch würden<br />

so zusätzliche Kapazitäten für den Güterverkehr geschaffen.<br />

Der BVWP 92 sieht in seiner ursprünglichen Fassung für das Streckennetz nordöstlich von<br />

Frankfurt einen mehrgleisigen Ausbau der bestehenden Strecke <strong>Hanau</strong> - <strong>Fulda</strong> (mit einer<br />

abschnittsweisen Erhöhung der Fahrgeschwindigkeit auf 160 - 200 km/h) sowie einen Strecken-<br />

neubau zwischen <strong>Fulda</strong> und Eisenach bzw. <strong>Erfurt</strong> vor (<strong>ABS</strong>/<strong>NBS</strong> <strong>Hanau</strong> - <strong>Erfurt</strong>; Kosten = 8,5<br />

Mrd DM). Das erscheint aus verschiedenen Gründen nur wenig vorteilhaft. Da ein Ausbau (bzw.<br />

teilweiser Neubau) zwischen <strong>Hanau</strong> und <strong>Fulda</strong> nur geringfügige Fahrzeitgewinne verspricht,<br />

würden sich auf der Verbindung Frankfurt - Kassel - Hannover - Hamburg/ Bremen(/Berlin) so gut<br />

wie keine Verbesserungen ergeben. Die hohen, durch den Bau einer Neubaustrecke erreichbaren<br />

Fahrzeitverkürzungen kämen somit im wesentlichen "nur" Reisenden in Richtung <strong>Erfurt</strong> - Leipzig -<br />

Dresden zugute.<br />

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Denkbare Neukonzeption der Eisenbahnstrecke „<strong>ABS</strong>/<strong>NBS</strong> <strong>Hanau</strong> - <strong>Fulda</strong> / <strong>Würzburg</strong> – <strong>Erfurt</strong>“<br />

Demgegenüber hätte eine bereits in Frankfurt beginnende Neubaustrecke den Vorteil, dass sie<br />

durch das nähere "Heranlegen" an Frankfurt zusätzlich von den Zügen in Richtung Kassel genutzt<br />

werden könnte. Durch diesen Bündelungseffekt würden sich dann nicht nur in Ost-West -, sondern<br />

auch in Nord-Süd - Richtung hohe Fahrzeitgewinne ergeben. Die Neubaustrecke könnte so<br />

zukünftig von ca. 4 statt "nur" von ca. 2 IC/ICE-Linien genutzt werden und käme somit wesentlich<br />

mehr Reisenden zugute als bei der bisherigen Konzeption.<br />

Eine <strong>NBS</strong> <strong>Fulda</strong> - Eisenach könnte nur von den Zügen etwa der Relationen Saarbrücken - Frankfurt - <strong>Erfurt</strong> - Berlin und<br />

Köln - Frankfurt - <strong>Erfurt</strong> - Dresden genutzt werden; eine "<strong>NBS</strong> Frankfurt(km 0) - Abzw. Kassel(~km 115) / Abzw. <strong>Erfurt</strong><br />

(~km 130)" könnte hingegen auf fast ihrer gesamten Länge zusätzlich von den Zügen der Relationen Basel - Frankfurt -<br />

Kassel - Hannover - Hamburg und Stuttgart - Frankfurt - Kassel - Hannover-Bremen / Braunschweig(-Berlin) genutzt<br />

werden.<br />

Die sogenannte "Mottgers-Spange" des BVWP 2003 [= <strong>NBS</strong> (Frankfurt -) Gelnhausen - Mottgers (-<br />

<strong>Fulda</strong>)/Burgsinn (- <strong>Würzburg</strong>)], die ebenfalls von diesem Bündelungseffekt profitieren würde, führt<br />

Seite 9<br />

im Vergleich zu einer direkten Neubaustrecke nur zu einem Fahrzeitgewinn von ca. 5 - 10 min. [Bei<br />

einer Streckenverlängerung um ca. 8 km.] Gegenüber einer direkten Neubaustrecke hätte der Bau<br />

der Mottgers-Spange (bei einer dann um 20 - 30 km längeren Fahrstrecke) eine ca. 20 - 25 min<br />

längere Fahrzeit zur Folge und ist damit keine zukunftsträchtige Alternative.°<br />

Die langfristig gesehen vorteilhafteste Lösung besteht daher im Bau einer direkten Neubaustrecke<br />

zwischen Frankfurt und den bestehenden Neubau-/Ausbaustrecken in Richtung Kassel bzw. <strong>Erfurt</strong><br />

[sowie einem weiteren Aus-/Neubau zwischen Frankfurt und <strong>Würzburg</strong>)], da nur so auf sämtlichen<br />

Verbindungen größtmögliche Streckenverkürzungen, Fahrzeitverkürzungen und Kapazitätssteige-<br />

rungen erreichbar sind.<br />

Auch der mögliche Einwand, <strong>Fulda</strong> werde bei diesen Plänen vom Fernverkehr abgekoppelt, ist<br />

nicht stichhaltig. Durch die ICE - Linie Hamburg - Hannover - <strong>Fulda</strong> - <strong>Würzburg</strong> - München bliebe<br />

<strong>Fulda</strong> für eine 60 000 Einwohner Stadt hinreichend gut in das ICE-Netz der Bahn eingebunden.<br />

Weitere Fahrziele im Südwesten oder Osten können auch nach Verwirklichung einer <strong>NBS</strong><br />

Frankfurt - Kassel/<strong>Erfurt</strong> etwa durch eine IR/IC-Linie (Konstanz - ... -) Frankfurt - <strong>Hanau</strong> - <strong>Fulda</strong> -<br />

Bad Hersfeld - Eisenach - Gotha - <strong>Erfurt</strong> - Weimar - Jena - Gera - ... - Dresden sowie durch<br />

Umsteigen in Frankfurt oder Eisenach erreicht werden.<br />

°Darüber hinaus sieht der BVWP 2003 z.Zt. folgende Maßnahmen vor (die bei Bau einer durchgehenden Neubaustrecke<br />

Frankfurt - Abzw. Kasel / Abzw. <strong>Erfurt</strong> größtenteils entfallen könnten): <strong>Hanau</strong> - Gelnhausen: viergleisiger Ausbau, Vmax<br />

= 200 km/h; Gelnhausen - Mottgers: zweigleisige <strong>NBS</strong>, mit höhenfreien Verbindungskurven in Richtung <strong>Fulda</strong> und<br />

Burgsinn an die vorhandene <strong>NBS</strong> <strong>Fulda</strong> - <strong>Würzburg</strong>, Vmax = 300 km/h; Verbindungskurve Niederaula von <strong>NBS</strong> <strong>Fulda</strong> -<br />

Kassel, Vmax = 160 km/h; Niederaula - Bad Hersfeld: zweigleisige <strong>ABS</strong>, Vmax = 160 km/h, Anbindung in Bad Hersfeld<br />

an die vorhandene Strecke Richtung Bebra/Blankenheim; Bad Hersfeld - Blankenheim: viergleisiger Ausbau, Vmax =<br />

160 km/h; Ertüchtigung der vorhandenen Strecke Eisenach - <strong>Erfurt</strong> auf Vmax = 200 km/h


Denkbare Neukonzeption der Eisenbahnstrecke „<strong>ABS</strong>/<strong>NBS</strong> <strong>Hanau</strong> - <strong>Fulda</strong> / <strong>Würzburg</strong> – <strong>Erfurt</strong>“<br />

2.4 Vergleich der Wirtschaftlichkeit einer Neubaustrecke Frankfurt - Kassel/<strong>Erfurt</strong> mit der<br />

derzeitigen Planung<br />

Seite 10<br />

Untersucht man eine denkbare <strong>NBS</strong> Frankfurt - Kassel/<strong>Erfurt</strong> hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit, so<br />

lässt eine grobe Abschätzung durchaus einen hinreichenden Nutzen erwarten.<br />

Unter der vereinfachten Annahme, dass ein bestimmter Fahrzeitgewinn einen Fahrgastzuwachs in<br />

etwa der gleichen Größenordnung nach sich zieht, würde die Bahn auf den betreffenden Relatio-<br />

nen einen Fahrgastzuwachs von ca. 15 bis 20 % erreichen können.°<br />

Das entspricht bei zukünftig ca. 10 - 20 Mio Reisenden im Jahr bis zu 4 Mio zusätzlichen Reisen-<br />

den im Jahr. [Bei bspw. 50 EUR Verkaufserlös pro Fahrt wären das Mehreinnahmen von bis ca.<br />

200 Mio EUR im Jahr.]<br />

Z.B. hat es zwischen Berlin und Hamburg seit Inbetriebnahme der Schnellfahrstrecke (Verkürzung der Fahrzeit von<br />

ca. 2 h 10 min auf heute nur noch ca. 1 h 35 min) einen Fahrgastzuwachs von 30 % gegeben.<br />

Weiterhin ergeben sich erhebliche wirtschaftliche Vorteile aus den Kapazitätssteigerungen für den<br />

Personenverkehr (und damit bspw. der Möglichkeit der Einführung eines Halbstundentakts im Nah-<br />

und Fernverkehr), der gleichzeitigen Schaffung zusätzlicher Kapazitäten für den Güterverkehr<br />

(Trennung von schnellen und langsamen Verkehr), dem Einsparen von Zugumläufen etc.; deren<br />

finanzieller Nutzen noch näher zu quantifizieren wäre.<br />

Darüber hinaus resultiert ein hoher volkswirtschaftlicher Nutzen aus der Verkehrsverlagerung vom<br />

Straßen- und Luftverkehr <strong>zum</strong> ökologisch vorteilhafteren Schienenverkehr, der Vermeidung von<br />

Unfallopfern durch vermehrtes Reisen mit der sichereren Bahn, der Entlastung des Straßennetzes<br />

etc. [Vermeindung "externer Kosten" des Straßenverkehrs.]<br />

Vergleich hinsichtlich des Fahrzeitgewinns im Fernverkehr:<br />

Fahrzeitgewinn<br />

Baukosten<br />

[Baukosten in Mio EUR]<br />

<strong>NBS</strong> Frankfurt - Kassel/<strong>Erfurt</strong> ca. 30 min 4.000 7,5<br />

<strong>NBS</strong>/<strong>ABS</strong> <strong>Hanau</strong> - <strong>Würzburg</strong> /<br />

<strong>Fulda</strong> - <strong>Erfurt</strong> (BVWP 2003)<br />

ca. 10 min 1<br />

2.250 4,4<br />

Fahrzeitgewinn :<br />

Baukosten [rel.<br />

Einheiten] 2<br />

1 maximal ca. 10 min, genauere Aussagen können erst gemacht werden, wenn die endgültige Streckenführung feststeht.<br />

2 keine Nutzen/Kosten - Faktoren; die Zahlenwerte ermöglichen nur ein Vergleich der Projekte untereinander


Denkbare Neukonzeption der Eisenbahnstrecke „<strong>ABS</strong>/<strong>NBS</strong> <strong>Hanau</strong> - <strong>Fulda</strong> / <strong>Würzburg</strong> – <strong>Erfurt</strong>“<br />

2.5 Zusammenfassung<br />

Eine moderne und leistungsfähige Eisenbahninfrastruktur ist von zunehmender Bedeutung im<br />

internationalen Standortwettbewerb. Sie ist zudem Voraussetzung für eine wünschenswerte<br />

Verkehrsverlagerung zugunsten des umweltfreundlicheren Schienenverkehrs.<br />

Die Eisenbahn hat im Vergleich mit anderen Verkehrsträgern den größten Nachholbedarf, da ihr<br />

Streckennetz noch überwiegend aus dem vorletzten Jahrhundert stammt. Selbst Strecken mit<br />

einem sehr hohen Verkehrsaufkommen weisen deshalb oft eine umwege- und kurvenreiche<br />

Streckenführung mit entsprechend langen Fahrzeiten auf.<br />

Das gilt im besonderem Maße auch für die verkehrsgeographisch wichtige Strecke Frankfurt -<br />

Kassel/<strong>Erfurt</strong> zwischen dem Rhein-Main-/Rhein-Neckar-Gebiet, dem Raum Stuttgart und den<br />

übrigen Teilen Südwestdeutschlands einerseits und Nord-/Ostdeutschland mit den<br />

Ballungsräumen Berlin, Hamburg, Bremen, Hannover/Braunschweig, Halle/Leipzig und<br />

Dresden/Chemnitz/Zwickau andererseits.<br />

Zur nachhaltigen Verbesserung dieses unbefriedigenden Zustands ist daher der Bau einer neuen<br />

Bahnstrecke zwischen Frankfurt und den bestehenden Neu- und Ausbaustrecken in Richtung<br />

Kassel - Hamburg bzw. <strong>Erfurt</strong> - Berlin die vorteilhafteste Lösung.<br />

Durch<br />

- die kürzere Streckenführung,<br />

- die auf einer Neubaustrecke möglichen hohen Fahrgeschwindigkeiten,<br />

- die optimale Anbindung Frankfurts an das Schnellfahrnetz und<br />

- die Verwirklichung einer Netzstruktur mit längeren durchgehenden Schnellfahrabschnitten<br />

Seite 11<br />

wären dann im Personenverkehr auf zahlreichen Verbindungen hohe Fahrzeitgewinne von ca.1/2 -<br />

3/4 Stunde möglich.<br />

Darüber hinaus ließe sich so in einem zentralen Bereich des deutschen Eisenbahnnetzes eine<br />

deutliche Steigerung der Strecken-/Netzkapazität mit der Möglichkeit zusätzlicher Zugleistungen im<br />

Nah-, Fern- und Güterverkehr erreichen.


Denkbare Neukonzeption der Eisenbahnstrecke „<strong>ABS</strong>/<strong>NBS</strong> <strong>Hanau</strong> - <strong>Fulda</strong> / <strong>Würzburg</strong> – <strong>Erfurt</strong>“<br />

3. Anhang<br />

3.1 Kennziffern der Alternativlösung<br />

Frankfurt - Kassel (- Hamburg/Berlin)<br />

Fahrzeit heute 1 h 22 min<br />

Fahrzeit zukünftig 52 min<br />

Fahrzeitgewinn 30 min (37 %)<br />

Streckenlänge heute 194 km<br />

Streckenlänge zukünftig 178 km<br />

Streckenverkürzung 16 km<br />

Durchschnittsgeschwindigkeit heute 142 km/h<br />

Durchschnittsgeschwindigkeit zukünftig<br />

Frankfurt - ~Bebra (- <strong>Erfurt</strong> - Dresden/Berlin)<br />

205 km/h<br />

Fahrzeit heute 1 h 15 min<br />

Fahrzeit zukünftig 41 min<br />

Fahrzeitgewinn 34 min (45 %)<br />

Streckenlänge heute 153 km<br />

Streckenlänge zukünftig 139 km<br />

Streckenverkürzung 14 km<br />

Durchschnittsgeschwindigkeit heute 122 km/h<br />

Durchschnittsgeschwindigkeit zukünftig 203 km/h<br />

Gesamtlänge der Neubaustrecke inkl. Abzweig 110 - 130 km<br />

davon im Tunnel ca. 40 km<br />

Baukosten ca. 3 - 4 Mrd EUR<br />

Seite 12


Denkbare Neukonzeption der Eisenbahnstrecke „<strong>ABS</strong>/<strong>NBS</strong> <strong>Hanau</strong> - <strong>Fulda</strong> / <strong>Würzburg</strong> – <strong>Erfurt</strong>“<br />

3.2 Fahrzeiten im Fernverkehr vor und nach Verwirklichung der beschriebenen Alternativ-<br />

lösung<br />

Strecke Fahrzeit heute<br />

(2000/01)<br />

Fahrzeit<br />

Alternativlösung<br />

Zeitgewinn<br />

Frankfurt - Kassel 1 h 20 min 50 min 30 min (38 %)<br />

Frankfurt - Hannover 2 h 15 min 1 h 45 min 30 min (22 %)<br />

Frankfurt - Bremen 3 h 15 min 2 h 30 min 45 min (23 %)<br />

Frankfurt - Hamburg 3 h 35 min 2 h 40 min 55 min (26 %)<br />

Frankfurt - <strong>Erfurt</strong> 2 h 05 min 1 h 25 min 40 min (32 %)<br />

Frankfurt - Leipzig 3 h 10 min 2 h 10 min 1 h 00 min (32 %)<br />

Frankfurt - Dresden 4 h 25 min 3 h 05 min 1 h 20 min (30 %)<br />

Frankfurt - Berlin 4 h 00 min 3 h 00 min 1 h 00 min (25 %)<br />

Mannheim - Hamburg 4 h 15 min 3 h 15 min 1 h 00 min (24 %)<br />

Mannheim - Berlin 4 h 40 min 3 h 35 min 1 h 05 min (23 %)<br />

Stuttgart - Hamburg 5 h 00 min 4 h 00 min 1 h 00 min (20 %)<br />

Stuttgart - Berlin 5 h 25 min 4 h 20 min 1 h 05 min (20 %)<br />

Saarbrücken - Hamburg 5 h 40 min 4 h 20 min 1 h 20 min (24 %)<br />

Saarbrücken - Berlin 6 h 05 min 4 h 40 min 1 h 25 min (23 %)<br />

Köln/Bonn - Leipzig 5 h 50 min 3 h 15 min 2 h 35 min (44 %)<br />

Köln/Bonn - Dresden 7 h 00 min 4 h 10 min 2 h 50 min (40 %)<br />

Fahrzeiten in Verbindung mit anderen Projekten. Fahrzeiten auf 5 min gerundet. Teilweise geschätzte Fahrzeiten.<br />

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Denkbare Neukonzeption der Eisenbahnstrecke „<strong>ABS</strong>/<strong>NBS</strong> <strong>Hanau</strong> - <strong>Fulda</strong> / <strong>Würzburg</strong> – <strong>Erfurt</strong>“<br />

3.3 Durchschnittsgeschwindigkeiten im Fernverkehr vor und nach Verwirklichung der<br />

beschriebenen Alternativlösung<br />

Strecke Entfernung Fahrzeit Zahl der<br />

Zwischenhalte<br />

1. heute<br />

Durchschnitts-<br />

geschwindigkeit<br />

Frankfurt - Kassel 194 km 1 h 22 min 0 142 km/h<br />

Frankfurt - Hannover 338 km 2 h 15 min 2 150 km/h<br />

Frankfurt - Bremen 460 km 3 h 15 min 3 142 km/h<br />

Frankfurt - Hamburg 515 km 3 h 35 min 3 144 km/h<br />

Frankfurt - Berlin 573 km 4 h 00 min 5 143 km/h<br />

Frankfurt - <strong>Erfurt</strong> 258 km 2 h 05 min 2 124 km/h<br />

Frankfurt - Leipzig 376 km 3 h 10 min 4 119 km/h<br />

Frankfurt - Dresden 496 km 4 h 25 min 6 112 km/h<br />

2. zukünftig<br />

Frankfurt - Kassel 178 km 52 min 0 205 km/h<br />

Frankfurt - Hannover 322 km 1 h 45 min 2 184 km/h<br />

Frankfurt - Bremen 437 km 2 h 30 min 3 175 km/h<br />

Frankfurt - Hamburg 465 km 2 h 40 min 3 174 km/h<br />

Frankfurt - <strong>Erfurt</strong> 244 km 1 h 25 min 1 172 km/h<br />

Frankfurt - Leipzig 360 km 2 h 10 min 2 166 km/h<br />

Frankfurt - Dresden 480 km 3 h 05 min 4 156 km/h<br />

Frankfurt - Berlin 501 km 3 h 00 min 3 167 km/h<br />

3. andere Strecken heute<br />

Köln - Frankfurt/Flugh. 169 km 50 min 0 203 km/h<br />

Bonn - Frankfurt/Flugh. 143 km 40 min 0 215 km/h<br />

B-Spandau - Wolfsburg 168 km 50 min 0 202 km/h<br />

Hamburg - Berlin 285 km 1 h 30 min 0 190 km/h<br />

Hannover - <strong>Würzburg</strong> 327 km 1 h 55 min 3 171 km/h<br />

Paris - Lille 225 km 1 h 05 min 0 208 km/h<br />

Paris - Lyon 427 km 1 h 55 min 0 223 km/h<br />

Paris - Marseille 750 km 3 h 00 min 0 250 km/h<br />

Madrid - Ciudad Real 171 km 47 min 0 218 km/h<br />

Madrid - Sevilla 471 km 2 h 15 min 0 209 km/h<br />

Madrid - Barcelona 635 km 2 h 30 min 0 254 km/h<br />

Kokura - Hiroshima 192 km 50 min 0 230 km/h<br />

Tokyo - Osaka 515 km 2 h 15 min 2 211 km/h<br />

Tokyo - Fukuoka 1069 km 5 h 04 min 6 206 km/h<br />

In Verbindung mit anderen Projekten.<br />

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Denkbare Neukonzeption der Eisenbahnstrecke „<strong>ABS</strong>/<strong>NBS</strong> <strong>Hanau</strong> - <strong>Fulda</strong> / <strong>Würzburg</strong> – <strong>Erfurt</strong>“<br />

3.4 Denkbare Streckenführung der Alternativlösung<br />

Variante 1 (West-Anbindung Frankfurts)<br />

Die Reisezüge in Richtung Norden und Osten verlassen Frankfurt zunächst über die bestehende Strecke<br />

Frankfurt - Gießen. [Bau von 2 zusätzlichen Gleisen von Frankfurt Hbf bis <strong>zum</strong> Beginn der Neubaustrecke;<br />

bereits im Frankfurter S-Bahn-Ausbauprogramm enthalten.] Nach Kreuzen der Bundesautobahn A 661 und<br />

kurz vor Erreichen des Bahnhofes Frankfurter Berg beginnt die eigenständige Trassierung der Neubau-<br />

strecke (km 9). In einem weiten Bogen umfährt die Strecke zunächst die Ortschaften Bonames und Nieder-<br />

Eschbach und erreicht anschließend die Autobahn A 5.<br />

Im weiteren Verlauf wird - soweit möglich - eine Bündelung mit der Autobahn angestrebt. Nördl. von<br />

Kirchheim (Betriebsbahnhof Kirchheim; km 117) erfolgt Verknüpfung mit der <strong>NBS</strong> Hannover - <strong>Würzburg</strong> für<br />

Züge in Richtung Kassel-Hannover. Zuvor gibt die Strecke einen Ast für Züge in Richtung <strong>Erfurt</strong> ab, welcher<br />

über Niederaula (km 113) - Bad Hersfeld oder bei Mecklar (km 130) in die Strecke <strong>Fulda</strong> - Bebra (- <strong>Erfurt</strong>)<br />

einfädelt (Verknüpfung in Richtung <strong>Erfurt</strong>).<br />

Die Gesamtlänge der zu bauenden Tunnel dürften bei einer maximalen Streckenneigung von ca. 25 ‰ und<br />

einem Mindestradius von ca. 4 000 m bei ca. 40 km liegen.<br />

Variante 1b<br />

Bei teilweisem Verzicht auf eine Bündelung mit der Autobahn (und stattdessen einer teilw. Bündelung<br />

insbesondere mit Hochspannungsleitungen) ist nördl. von Frankfurt auch eine Trassenvariante mit einem<br />

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kürzeren Streckenverlauf denkbar. (Streckenführung über Friedberg-Ost - Wölfersheim-Ost - Hungen-West -<br />

Laubach-West - Romrod-West/A5; von hier weiter wie Variante 1.) Die Vorteile dieser Variante liegen in<br />

einer um knapp 10 km kürzeren Streckenlänge und damit einer nochmals 2 - 3 min kürzeren Fahrzeit.<br />

Variante 2 (Ost-Anbindung Frankfurts)<br />

Bei einer Verwirklichung von "Frankfurt 21" (einem Tunnel vom Frankfurter Hauptbahnhof <strong>zum</strong> Bahnhof<br />

Frankfurt-Ost und Ersatz des Frankfurter Hauptbahnhofs (Kopfbahnhof) durch einen tiefergelegten<br />

Durchgangsbahnhof) sollte eine <strong>NBS</strong> Frankfurt - Kassel/<strong>Erfurt</strong> aus östlicher Richtung an Frankfurt<br />

herangeführt werden, da nur dann für viele Zugverbindungen der Richtungswechsel in Frankfurt entfallen<br />

könnte.<br />

Die Neubaustrecke würde in diesem Fall bei Frankfurt-Mainkur von der Strecke Frankfurt-Hbf - <strong>Hanau</strong><br />

abzweigen. Die Hügellandschaft nordöstlich von Frankfurt kann dabei in teilweiser Bündelung mit<br />

bestehenden Trassen (Straßen, Eisenbahnlinien sowie Hochspannungsleitungen) durchquert werden.<br />

(Streckenführung: Frankfurt-Mainkur - Bischofsheim-West - Niederdorfeldern-Ost - Assenheim-Ost -<br />

Berenheim-Ost - Wölfersheim-Ost; weiter wie Variante 1b.) Die erreichbaren Fahrzeit- und<br />

Streckenverkürzungen entsprechen in etwa denen von Variante 1b.

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