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DMG-informiert 4/2015

Spannende und bewegende Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen.

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<strong>informiert</strong><br />

Berichte aus der weltweiten Mission Nr. 4/<strong>2015</strong><br />

Mit Wirkung


Thema<br />

Mit Wirkung<br />

Erinnern Sie<br />

sich noch<br />

... an das packende<br />

Endspiel der Fußballweltmeisterschaft<br />

in<br />

Brasilien? In Rio de<br />

Janeiro standen sich die<br />

Fußballstars Lionel Messi<br />

mit 1,69 m und Jérôme<br />

Boateng mit 1,92 m gegenüber. Trotz<br />

des beachtlichen Größenunterschiedes<br />

war es ein Spiel auf Augenhöhe. Beide<br />

zeigten Respekt und Anerkennung für die<br />

Stärke und technischen Fähigkeiten der<br />

anderen Mannschaft, und das trotz aller<br />

äußerlichen Unterschiede.<br />

Heute wird in der Entwicklungszusammenarbeit<br />

die Begegnung auf Augenhöhe<br />

sehr betont. Braucht es diese Erinnerung<br />

überhaupt? Setzt der Begriff Partnerschaft<br />

nicht automatisch eine gleichberechtigte,<br />

ebenbürtige, wertschätzende<br />

Beziehung voraus?<br />

Wir arbeiten Hand in<br />

Hand an derselben Sache<br />

als Menschen, die zu Gott<br />

gehören. Ihr seid Gottes<br />

Acker, sein Bauwerk –<br />

nicht unseres.<br />

Die Bibel, 1. Korinther 3,9<br />

Kann Schenken falsch sein?<br />

Oft sind es die kleinen, unscheinbaren<br />

Dinge, die den Unterschied machen: ein<br />

freundliches Lächeln, ein Dankeschön,<br />

ein offenes Ohr, eine helfende Hand.<br />

Mein Verhalten zeigt Wirkung, mein<br />

Gegenüber fühlt sich wertgeschätzt,<br />

wahrgenommen und beginnt übers ganze<br />

Gesicht zu strahlen. Viel mehr als die<br />

Geste selbst zählt die Haltung, die dahinter<br />

steckt: Anerkennung, Beachtung,<br />

Interesse, Wertschätzung.<br />

Als Missionsgemeinschaft wird uns in<br />

der Zusammenarbeit mit internationalen<br />

Organisationen, Kirchen und Christen<br />

aus aller Welt immer wieder bewusst,<br />

dass gutgemeinte Hilfe falsch verstanden<br />

werden, ja sogar verletzen kann. Kann<br />

denn Schenken falsch sein? Ja, wenn damit<br />

eine ungute Abhängigkeit entsteht. Wenn<br />

der Ursache eines Missstandes nicht auf<br />

den Grund gegangen und dadurch keine<br />

langfristige Lösung gefunden wird. Oder<br />

wenn die Partner zu „Empfängern meiner<br />

Hilfe“, zum Objekt degradiert werden.<br />

In Gesprächen über Afrika begegnet<br />

mir oft dieses Denken. Da wird ein<br />

ganzer Kontinent reduziert auf Armut,<br />

Unterentwicklung, ethnische<br />

Konflikte und<br />

Korruption. Europäer<br />

definieren ihre Rolle<br />

gerne als Helfende und<br />

Entwickelnde. Pläne<br />

werden geschmiedet,<br />

wie die Lebensbedingungen<br />

der armen<br />

Menschen verbessert werden können,<br />

Projekte aller Art gestartet, Brunnen und<br />

Kinderheime gebaut, Ausbildung finanziert,<br />

bewährte westliche Glaubenskurse<br />

übersetzt und durchgeführt …<br />

Menschen mit<br />

Respekt begegnen<br />

Diese Dinge sind nicht grundsätzlich<br />

schlecht oder falsch. Alles geschieht in<br />

gutgemeinter Absicht, weil man der<br />

empfundenen Not begegnen will. Helfer<br />

engagieren sich tatkräftig und merken<br />

oft lange nicht, dass sie ihren Glaubensgeschwistern<br />

auf der Südhalbkugel nicht<br />

auf Augenhöhe begegnen. Die Projekte<br />

spiegeln klassische Geber-Nehmer-<br />

Beziehungen wider. Die europäische Seite<br />

übernimmt die Rolle der Gebenden, während<br />

die sogenannten Entwicklungsländer<br />

in die Rolle der Nehmenden hineingepresst<br />

werden.<br />

Bei dieser traditionellen Art Hilfe<br />

müsste man eher von Patenschaft als von<br />

gleichberechtigter Partnerschaft sprechen.<br />

Ein Pate übernimmt alle Verantwortung.<br />

Um Unterentwicklung oder Armut<br />

zu überwinden und westliche Standards<br />

zu erreichen, wird der Transfer von Kapital,<br />

Technologie und Wissen für notwendig<br />

gehalten. Der Geber meint, alles über<br />

die Hilfeempfänger zu wissen; was sie<br />

brauchen und was ihrer Entwicklung gut<br />

tut – ein sehr einseitiges Verhältnis.<br />

Der Empfangende empfindet sich oft<br />

als entwürdigt und mangelhaft. Er hat offenbar<br />

nichts zu bieten, was ihn zu einem<br />

ebenbürtigen Partner macht. Er steht am<br />

unteren Ende der Leiter und kann nichts<br />

zur Beziehung beitragen, die normalerweise<br />

von einem wechselseitigen Geben<br />

und Nehmen geprägt ist. Im Grunde<br />

genommen wird der Empfänger nicht<br />

als Person, sondern als Projekt wahrgenommen.<br />

Es wirkt demütigend, wenn<br />

ein Geber die Kontrolle behält, Entscheidungen<br />

ohne die Betroffenen fällt und an<br />

seiner Macht festhält. Schnell werden die<br />

Regeln der scheinbar besseren Geberkultur<br />

zum Maßstab für die Beurteilung der<br />

Kultur des Gegenübers. Erinnerungen an<br />

alte Kolonialzeiten werden wach, die ein<br />

Miteinander auf Augenhöhe unmöglich<br />

machen.<br />

Dienen wie Jesus<br />

Maßstab der Mission ist die Bibel. Jesus<br />

hat uns für den Umgang mit Menschen<br />

ein einzigartiges Vorbild hinterlassen (Phil<br />

2,6–7). „Er, der Gott in allem gleich war<br />

… verzichtete auf alle seine Vorrechte<br />

und stellt sich auf dieselbe Stufe wie ein<br />

Diener. Er wurde einer von uns – ein<br />

Mensch wie andere Menschen.“ Das<br />

ist das Besondere an Jesus: Er kam auf<br />

Augenhöhe zu uns, in Niedrigkeit. Jesus<br />

beschreibt seinen Auftrag (Mt 20,28):<br />

„Der Menschensohn ist nicht gekommen,<br />

um sich dienen zu lassen, sondern um zu<br />

dienen und sein Leben als Lösegeld für<br />

viele hinzugeben.“ Und er ermutigt uns<br />

(Mk 10,43–44): „Wer unter euch groß<br />

werden will, soll den anderen dienen; wer<br />

unter euch der Erste sein will, soll zum<br />

Dienst an allen bereit sein.“<br />

Paulus greift diesen Gedanken auf<br />

und sagt über sich (2Kor 1,24): „Wir<br />

sind nicht Herren über euren Glauben,<br />

2 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 4 | <strong>2015</strong>


Die Partner mitwirken lassen<br />

Bei der Auswahl von Mitarbeitern für<br />

die Bibelübersetzung bezog Ulrike die<br />

Verantwortlichen des Gemeindeverbandes<br />

früh in Entscheidungen mit ein. Sie<br />

konnten von Anfang an aktiv mitwirken.<br />

Als es einige Jahre später zu einem Konflikt<br />

kam, übernahmen sie Verantwortung<br />

und fanden selbst eine Lösung. Die<br />

Zusammenarbeit auf Augenhöhe lohnte<br />

sich; inzwischen ist das Neue Testament<br />

in der Sola-Sprache fertiggestellt.<br />

Gemeinsam lernen und arbeiten,<br />

miteinander teilen und reden, in einer<br />

Haltung der Wertschätzung, ist notwendig<br />

– aber auch anstrengend. Zusammenarbeit<br />

erfordert Zeit. Im Westen sind wir<br />

eher aufgabenorientiert, Dinge müssen<br />

effizient erledigt werden, während unsere<br />

Partner im Süden vielfach personen- und<br />

ereignisorientiert leben. Immer wieder<br />

klopften Solas an Ulrikes Tür, und sie<br />

musste die Arbeit an der Bibelübersetzung<br />

unterbrechen. Doch von ihren afrikanischen<br />

Mitarbeitern hatte sie gelernt,<br />

wie sehr es sich lohnt, Gäste jederzeit<br />

herzlich willkommen zu heißen.<br />

Wo Menschen gemeinsam Probleme<br />

lösen, treffen unterschiedliche Ideen aufeinander,<br />

die sich aus den verschiedenen<br />

sozialen und kulturellen Hintergründen<br />

ergeben. Der berechtigte Anspruch, auf<br />

Augenhöhe miteinander zu diskutieren,<br />

darf diese Unterschiede nicht wegwischen.<br />

Im Gegenteil, sie machen unsere<br />

eigene Bedürftigkeit deutlich: wir brauchen<br />

Ergänzung; wir sind Gottes Acker,<br />

den andere bearbeiten. Es ist nicht leicht,<br />

die Kontrolle über ein Projekt aus der<br />

Hand zu geben, weil damit das Erreichen<br />

der eigenen Ziele unsicher wird. Aber<br />

es lohnt sich, gemeinsam unterwegs zu<br />

sein, voneinander zu lernen, die Stärken<br />

anderer zu entdecken und zur Entfaltung<br />

zu bringen. Hand in Hand. Nur wenn einheimische<br />

Partner echt mitwirken, haben<br />

Projekte bleibende Wirkung!<br />

Grafik: Designed by Freepik.com<br />

sondern Helfer zu eurer Freude.“ Er<br />

möchte nicht über andere herrschen und<br />

sie in Abhängigkeit bringen. Paulus will<br />

Unterstützer ihrer Freude sein. Hand in<br />

Hand mit vielen anderen arbeitet er an<br />

Gottes Mission (1Kor 3,9). Wir Missionare<br />

sind nicht die Macher, sondern Helfer<br />

in Gottes Evangelisation, Begleitung von<br />

Menschen, Schulung und Ausbildung, der<br />

Unterstützung von Gemeinden und im<br />

Projektmanagement. Denn wir sind selbst<br />

dringend auf Unterstützung, Rat, Ideen<br />

und Einsicht angewiesen.<br />

Umkehr der Verhältnisse<br />

Jesus, Paulus und viele andere haben<br />

uns vorgelebt, wie wir Menschen in<br />

dienender Haltung mit Achtung und<br />

Wertschätzung begegnen können. Das<br />

beginnt, indem ich die Würde und Rechte<br />

jedes Menschen achte und seine Kultur<br />

würdige. Ein erster Schritt ist das Erlernen<br />

seiner Sprache und der kulturellen<br />

Besonderheiten.<br />

Als meine Kollegin Ulrike Heyder im<br />

Benin begann, die Sola-Sprache zu erforschen,<br />

galt dieses Volk noch als unterentwickelt<br />

und Menschen zweiter Klasse.<br />

Monika Mench, damals<br />

in der Alphabetisierungsarbeit<br />

im Benin<br />

Schon die Tatsache, dass eine Deutsche<br />

ihre Sprache lernte und zu Papier<br />

brachte, drückte große Wertschätzung<br />

aus. Ulrike war dabei vollständig auf die<br />

Unterstützung der lokalen Bevölkerung<br />

angewiesen. Eine Umkehr der Verhältnisse:<br />

Plötzlich waren die Solas die Experten<br />

und sie als Missionarin die unwissende<br />

Schülerin. Langsam bauten sie ihre Minderwertigkeitskomplexe<br />

ab, die sie seit<br />

Jahrzehnten bestimmt hatten, und man<br />

begegnete sich auf Augenhöhe.<br />

Kommunikation konnte nun direkt<br />

geschehen, nicht mehr nur mit Hilfe von<br />

Übersetzern. Neben neuen Vokabeln und<br />

Redewendungen entdeckte Ulrike verborgenes<br />

Wissen und Lebensweisheiten,<br />

die für die künftige Bibelübersetzung von<br />

unschätzbarem Wert waren.<br />

Für das Wort „ko“ in der Sola-Sprache<br />

gibt es im Deutschen vier Begriffe: hören,<br />

verstehen, schmecken und riechen.<br />

Hören ist also nicht nur eine akustische<br />

Wahrnehmung, sondern bedeutet ein<br />

komplexes Erfassen. Verstehen geschieht<br />

nicht nur mit dem Verstand, sondern mit<br />

dem Herzen. Das intensive Sprach- und<br />

Kulturstudium war eine solide Grundlage<br />

für die weitere Zusammenarbeit.<br />

Monika Mench<br />

Mentorin für neue Missionare<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 4 | <strong>2015</strong><br />

3


Offene Stellen<br />

><br />

Starte dein Abenteuer mit Gott!<br />

Beispiele für offene Stellen (m/w) der <strong>DMG</strong> im Ausland<br />

Spanien<br />

IT-Fachkraft<br />

PC-Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene<br />

Laos<br />

Ingenieur, Fachkraft für Landwirtschaft<br />

Projekte umsetzen und Gottes Liebe leben<br />

Frankreich<br />

Gemeindegründung<br />

In Reims Menschen mit Jesus bekanntmachen<br />

Portugal<br />

Arbeit mit Studierenden<br />

Sprachunterricht, Sport, Bibelentdeckergruppen<br />

Südostasien<br />

Betriebswirt, Kaufmann, Marketing<br />

Hilfsprojekte, Fairtrade, Drogenarbeit<br />

Taiwan<br />

Gemeindegründung<br />

Unter Chinesen und asiatischen Einwanderern<br />

Grafik: Designed by Freepik.com<br />

Tschechien<br />

Kinder-/Jugendreferent<br />

Gitarrenkurse, Sportangebote, Glaubenskurse<br />

Senegal<br />

Gemeindebau<br />

Im bisher unerreichten Volk der Wolof<br />

Arabische Welt<br />

Projektleiter<br />

Bildung, Gesundheit, Infrastruktur, Umwelt<br />

Burkina Faso<br />

Gemeindebau<br />

Pionierarbeit, Entwicklungshilfe, Verkündigung<br />

Zentralasien<br />

Fach- und Allgemeinärzte<br />

Medizinische Grundversorgung und Ausbildung<br />

Alle Welt<br />

Sportmission<br />

Begleitung von Kindern und Jugendlichen<br />

Die detaillierten<br />

Stellenausschreibungen finden Sie unter:<br />

www.<strong>DMG</strong>int.de/Konkrete-Stellen<br />

5<br />

9<br />

10<br />

14<br />

18<br />

Inhalt<br />

EUROPA<br />

ASIEN<br />

AFRIKA<br />

AMERIKA<br />

Veranstaltungen<br />

Uns liegen rund 3.000 weitere Stellen vor, für die unsere<br />

108 Partnerorganisationen um neue Mitarbeitende bitten.<br />

Also geben Sie nicht auf, falls Ihr Beruf oder Wunscheinsatzland<br />

nicht dabei war. Auf unserer Internetseite (www.<br />

<strong>DMG</strong>int.de/Personalbedarf) finden Sie mehr. Oder nehmen<br />

Sie Kontakt mit Personalleiterin Monika Mench auf<br />

(Tel. 07265 959-115, MMench@<strong>DMG</strong>int.de).<br />

4 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 4 | <strong>2015</strong>


Europa<br />

Frankreich<br />

Karen Matthäus (Jahreseinsatz)<br />

Frankreich<br />

Samuel und Katrin Linda Hablützel<br />

Der Besuch<br />

Es war eine ganz normale Autobahnausfahrt,<br />

doch sie führte nicht<br />

in eine Stadt, sondern direkt in den<br />

„Jungle“: Verwildertes Gestrüpp,<br />

zwischendrin blaue und schwarze<br />

Flecken, notdürftige Zelte aus<br />

Silofolie – das „Zuhause“ hunderter<br />

Flüchtlinge, die<br />

auf eine Gelegenheit<br />

warten,<br />

Calais über den<br />

Ärmelkanal nach<br />

England verlassen<br />

zu können.<br />

Sie leben dort<br />

in menschenunwürdigen<br />

Umständen.<br />

Wir stiegen<br />

aus den Autos,<br />

schon kamen die ersten Afghanen,<br />

Pakistanis, Sudanesen, Eritreer und<br />

Äthiopier auf uns zu. Sie überhäuften<br />

uns mit Fragen und erzählten von<br />

sich. Wir brachten ihnen Kleider<br />

und Kekse mit. Afghanen luden uns<br />

zu einem Chai Latte ein. Sie hatten<br />

Denn ich bin hungrig gewesen<br />

und ihr habt mir<br />

zu essen gegeben. Ich bin<br />

durstig gewesen und ihr<br />

habt mir zu trinken gegeben.<br />

Ich bin ein Fremder<br />

gewesen und ihr habt mich<br />

aufgenommen.<br />

Matthäus 25,35<br />

ein Feuerchen gemacht, verbeulte<br />

Eimer dienten als Sitzgelegenheit. Ich<br />

staunte, wie sie von ihrem Wenigen<br />

mit uns teilten. Sie erzählten ihre<br />

Geschichten, und wir gaben ihnen<br />

Kurzpredigten fürs Handy in ihrer<br />

Sprache weiter, die das Evangelium<br />

erklären.<br />

Eine Gruppe junger<br />

Afrikaner lud uns<br />

freudestrahlend in<br />

ihre Unterkunft ein.<br />

Im Gegensatz zu<br />

anderen „Zelten“ war<br />

dieses sogar wasserund<br />

winddicht. Drinnen<br />

war es dunkel,<br />

ein Hauch von Muff<br />

kam uns entgegen, alles<br />

voller Dreck. Den<br />

Boden bildeten Paletten, über die<br />

Decken gelegt waren; ihre Betten.<br />

Irgendwie fühlte ich mich trotzdem<br />

wohl bei ihnen. Sie stammten aus<br />

Eritrea und waren vor der Regierung<br />

geflohen, weil sie an Jesus glauben.<br />

Wir waren Glaubensgeschwister!<br />

Sie erzählten, dass sie Jesus jeden<br />

Tag fürs Essen danken und wie er sie<br />

selbst in dieser Situation trägt. Was<br />

für ein Vertrauen.<br />

Es tut mir weh, wenn ich an diese<br />

heimatlosen Menschen denke. Ich<br />

kann einfach nicht Glaubensgeschwister<br />

so „wohnen“ sehen! Bei<br />

der Heimfahrt von diesem Besuch<br />

öffnete Jesus mir die Augen. Seither<br />

bete ich und bin gespannt,<br />

was für eine Tür er mir auftun<br />

wird, Flüchtlingen zu helfen.<br />

Karen Matthäus besuchte<br />

ein illegales Flüchtlingscamp<br />

„Wir haben<br />

euch erwartet!“<br />

Vor genau einem Jahr stellten wir uns<br />

erstmals in <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> vor und<br />

berichteten, dass wir künftig junge Einwanderer<br />

in Frankreich begleiten. Viele<br />

haben uns in der Vorbereitung ermutigt.<br />

Doch immer wieder stießen wir auch auf<br />

kritische Rückfragen: „Warum geht ihr<br />

ins Nachbarland, wenn doch die Not in<br />

Deutschlands Gemeinden so groß ist?“<br />

Oder: „Was macht euch so sicher, dass<br />

die Menschen dort eure Hilfe überhaupt<br />

wollen?“<br />

Ehrlich gesagt waren wir uns selbst<br />

nicht immer ganz sicher, ob nicht alles ein<br />

großer Fehler sein könnte. Ob es nicht<br />

vielleicht doch nur eigene, menschliche<br />

Überlegungen waren, die uns geleitet hatten,<br />

statt Gottes Berufung? Mittlerweile<br />

leben wir in einem Vorort der französischen<br />

Hauptstadt Paris. Man schätzt, dass<br />

40 Prozent der mehr als zwei Millionen<br />

Einwohner von Paris Einwanderer sind.<br />

Wir fühlen uns wohl hier, das liegt an<br />

etlichen Faktoren. Vor allem eine Sache<br />

hat uns in den ersten sechs Monaten unglaublich<br />

ermutigt: Wir wurden erwartet!<br />

Wir haben uns in verschiedenen<br />

Gemeinden der Umgebung vorgestellt,<br />

und immer wieder erlebten wir folgende<br />

Reaktion: „Wie schön, dass ihr gekommen<br />

seid. Schon seit Jahren bitten wir<br />

Gott um Mitarbeiter für die Jugendarbeit<br />

und Migrantenhilfe.“<br />

Wir verstehen diese Aussagen als<br />

Bestätigung, dass der Herr tatsächlich<br />

Großes vorhat in unserem „Städtchen“.<br />

Dass Jesus unter den Flüchtlingen hier in<br />

Paris seine Gemeinde bauen will. Denn<br />

letztlich war es nicht unsere eigene<br />

Idee, hierher zu kommen. Wir freuen<br />

uns schon auf die Zusammenarbeit mit<br />

französischen Gemeinden in unserer<br />

Nachbarschaft. Von ihnen können wir<br />

viel lernen, denn sie leben schon länger in<br />

einem stark multikulturellen Umfeld. Wir<br />

sind glücklich über ihre Bereitschaft, uns<br />

mitmischen zu lassen. Auch wenn dies<br />

keine Garantie ist, dass alles glatt läuft –<br />

es ist eine gute Grundlage für gelingende<br />

Zusammenarbeit.<br />

Man schätzt, dass 40 Prozent der<br />

mehr als zwei Millionen Einwohner<br />

von Paris Einwanderer sind.<br />

Wir fühlen uns wohl hier.<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 4 | <strong>2015</strong><br />

5


Europa<br />

Deutschland<br />

David und Deborah Born<br />

Deutschland<br />

Klaus und Fränzi Libuda<br />

Fremde<br />

verstehen lernen …<br />

Ich sitze mit meinen afghanischen<br />

Freunden S. und M. bei einer Pizza im Innenhof<br />

des „Café Hope“. Einer sagt: „David,<br />

in Malawi hast du erlebt wie es ist,<br />

ein Fremder zu sein. Du verstehst uns.“<br />

Ein Kompliment, das gut tut. Kehrten wir<br />

doch vorzeitig mit Kummer und Sorgen<br />

im Gepäck nach Deutschland zurück.<br />

Das „Café Hope“ in Gießen ist ein<br />

Ort, wo neuankommende Flüchtlinge viel<br />

Herzlichkeit erfahren – auch „gestrandete“<br />

Missionare. An<br />

vier Nachmittagen<br />

die Woche bieten<br />

hier Ehrenamtliche<br />

aus christlichen<br />

Gemeinden<br />

Deutschunterricht<br />

an – kostenfrei<br />

natürlich. Donnerstags<br />

verwandelt sich der Klassenraum in<br />

ein einladendes Bistro mit Knabbereien<br />

und Getränken. Mitarbeiter jeden Alters<br />

verwöhnen ihre Gäste, die sie zuvor mit<br />

privaten Autos vom zentralen Erstaufnahmelager<br />

abgeholt haben. Gemeinsam mit<br />

den Migranten aus aller Welt singen wir<br />

Lieder und erzählen ihnen von Jesus.<br />

Viele Neuankömmlinge aus dem Nahen<br />

Osten und Asien hören zum ersten Mal<br />

von christlicher Hoffnung, Liebe und<br />

Vergebung. Die meisten bekommen<br />

binnen weniger Wochen Unterkunft in<br />

einem Asylheim irgendwo in der Provinz.<br />

Wegen „Café Hope“ bleibt ihnen Gießen<br />

in herzlicher Erinnerung. Weil die meisten<br />

Flüchtlinge nur kurz hier bleiben, ist<br />

die Arbeit eher diakonisch-evangelistisch<br />

ausgerichtet. Wir bemühen uns um<br />

6 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 4 | <strong>2015</strong><br />

Viele Neuankömmlinge<br />

aus dem Nahen Osten<br />

und Asien hören im „Café<br />

Hope“ zum ersten Mal<br />

von christlicher Hoffnung,<br />

Liebe und Vergebung.<br />

diejenigen, die tiefer in den Glauben<br />

und die Gemeinschaft hineinwachsen<br />

wollen.<br />

M. lief der Unterdrückung und<br />

Brutalität des Islam in seinem Land<br />

davon. Im Café Hope erhielt er eine<br />

Bibel und ist fasziniert, wie Gott<br />

ihm durch Jesus seine Freundschaft<br />

anbietet. S. hörte bereits durch einen<br />

Missionar in seiner Heimat von Jesus.<br />

Seine Entscheidung brachte die Familie<br />

in höchste Not.<br />

Extremisten ermordeten<br />

seine Frau, und S.<br />

musste nach Deutschland<br />

fliehen. Bei uns<br />

in Gießen lernten sich<br />

die zwei gläubigen<br />

Afghanen kennen und<br />

ließen sich taufen.<br />

Seither treffen wir uns und lernen<br />

gemeinsam aus dem Markusevangelium,<br />

was es heißt, Jesus nachzufolgen.<br />

Inzwischen bereichern die beiden unseren<br />

deutschen Hauskreis. Und neulich<br />

baten sie aus heiterem Himmel:<br />

„David, wir möchten uns gerne in<br />

der Gemeinde einbringen – bitte zeig<br />

uns, wie das geht.“ Wir fördern das<br />

geistliche Potenzial von Asylsuchenden<br />

wie ihnen. Hat Gott sie vielleicht<br />

gesandt, um unseren Glaubens- und<br />

Gemeindetrott neu zu beleben?<br />

Übrigens: Am 10. Oktober findet<br />

in Gießen eine Jesus-Unites-Konferenz<br />

statt. Wenn Sie erleben wollen,<br />

welchen Segen das Miteinander<br />

der Kulturen bringt, dann kontaktieren<br />

Sie uns über die <strong>DMG</strong>.<br />

Musik macht’s<br />

möglich!<br />

Vor fünf Jahren entstand in unserer<br />

Freien ev. Gemeinde in Rostock<br />

die Idee zu „Woran ich glaube“.<br />

Angedacht war eine musikalische<br />

Reise durch elementare Themen<br />

des christlichen Glaubens – ansprechende,<br />

moderne Musik mit<br />

tiefgehenden Inhalten und Bezug<br />

zur Lebenssituation der Zuhörer.<br />

Wir wollten eine neue Möglichkeit<br />

schaffen, über die sich Menschen,<br />

besonders in Ostdeutschland, dem<br />

Gott der Bibel nähern und neu mit<br />

dem Glauben befassen können.<br />

Eine anonyme Spende schob das<br />

Musikprojekt an. Von Beginn an<br />

bezogen wir christliche Musiker<br />

aus ganz Rostock mit ein. Zwei<br />

Songs entstanden, mit denen wir<br />

in den Straßen der Stadt musikalisch<br />

Menschen auf den Glauben<br />

aufmerksam machten. Die gute Resonanz<br />

verblüffte uns selbst. Eine<br />

Internetseite www.woranichglaube.de<br />

entstand. Freunde gaben<br />

hilfreiche Tipps und viele fingen an,<br />

dafür zu beten.<br />

Seit Januar steht das Ganze:<br />

„Woran ich glaube“ umfasst 17<br />

christliche Musiktitel samt Wer -<br />

be video und der Möglichkeit, zu<br />

Konzerten einzuladen. Die Urauf<br />

führung fand im Mai im Kolosseum<br />

in Lübeck statt, organisiert<br />

von zwei Gemeinden dort. Das<br />

Publikum war begeistert. Video-<br />

Live mit schnitte wurden gemacht.<br />

1.000 Musik-CDs sind bereits<br />

verteilt, und wir sind begeistert<br />

über die Rückmeldungen. Ein<br />

Freund schrieb per SMS: „Am<br />

Sonntag bringe ich meinen Bruder<br />

in den Gottesdienst mit. Er hat die<br />

CD gehört und möchte nun den<br />

Glauben kennenlernen.“ Die Saat<br />

geht auf und bringt Frucht.<br />

Gerne dürfen<br />

Sie die 17 Songs<br />

aus dem Internet<br />

herunterladen,<br />

unbegrenzt vervielfältigen<br />

und Ihren Freunden und<br />

Nachbarn schenken.<br />

www.woranichglaube.de


Portugal<br />

Amrei Wehmeyer<br />

Spanien<br />

Gerald und Emöke Haupt<br />

Hilfe für die „Superhelden“<br />

Ein portugiesischer Pastor schreibt:<br />

„Meine Frau und ich müssen dringend<br />

an unserer Beziehung arbeiten, aber<br />

wir finden nicht den richtigen Weg.<br />

SOS! Könnt ihr uns helfen?“ Pastoren,<br />

geistliche Leiter und Missionare sind<br />

keine Superhelden. Ihnen geht es mit<br />

ihren Alltagsanforderungen<br />

wie allen<br />

anderen Christen.<br />

Manchmal geraten<br />

ihre Ehen, Familien<br />

und Beziehungen in<br />

Gefahr. Um ihnen<br />

zu helfen und Krisen<br />

vorzubeugen haben wir „Membercare<br />

Portugal“ gegründet.<br />

Es ist ein Seelsorge-Netzwerk, das<br />

Missionaren und Gemeindemitarbeitern<br />

Wegbegleiter und Ruheorte<br />

vermittelt, qualifizierte Hilfen zur<br />

Problembewältigung und Fortbildung.<br />

Die neue Arbeit stößt in portugiesischen<br />

Gemeinden auf gute Resonanz:<br />

„Das wird aber auch Zeit“, sagte eine<br />

Mitarbeiterin. „Kürzlich hätten wir<br />

Hilfe für unseren Pastor gebraucht und<br />

hatten keine Ahnung, wohin wir uns<br />

wenden sollten. Danke, dass ihr damit<br />

angefangen habt!“<br />

Unser Team begleitet Mitarbeiter<br />

und ihre Familien ganzheitlich. Zuerst<br />

geht es darum, ihre Beziehung zum<br />

Herrn wieder in den Mittelpunkt von<br />

Leben und Dienst zu stellen, damit sie<br />

daraus neue Kraft schöpfen. Dann können<br />

sie wieder Verantwortung für sich<br />

selbst, ihre Angehörigen und andere<br />

Mein Kollege Luiz aus<br />

Brasilien und ich wollen ein<br />

Zentrum eröffnen, einen<br />

Ruheort, wo auch Seelsorge<br />

angeboten wird.<br />

Menschen übernehmen und gesunde<br />

Beziehungen zu Kollegen pflegen.<br />

Membercare Portugal vermittelt fachliche<br />

Hilfe und Mentoren: rechtlichen<br />

Beistand, Mechaniker, Ärzte, Psychologen,<br />

Seelsorger, Sprachlehrer, Kinderbetreuung<br />

oder was sonst gebraucht wird.<br />

Ein Ehepaar, das sich<br />

auf Mission vorbereitet,<br />

bedankte sich:<br />

„Wir sind so froh für<br />

den Austausch mit<br />

erfahrenen Missionaren,<br />

den ihr uns<br />

vermittelt habt!“<br />

Als internationales Team (8 Personen<br />

aus 5 Ländern und verschiedenen Organisationen)<br />

hat jeder Ressourcen und<br />

wertvolle Kontakte, die er/sie einbringen<br />

kann. Wir haben uns in Arbeitsgruppen<br />

aufgeteilt. Eine widmet sich der<br />

Öffentlichkeitsarbeit (Webseite, Logo,<br />

Vorstellung der Arbeit in Gemeinden<br />

und Organisationen), eine der strategischen<br />

Planung und eine organisiert<br />

Schulungen und Freizeiten. Meine Kollegen<br />

Luiz und Artete aus Brasilien und<br />

ich wollen ein Zentrum eröffnen, einen<br />

Ruheort, wo auch Seelsorge angeboten<br />

wird.<br />

Momentan bin ich die einzige, die<br />

sich Vollzeit dem Aufbau des Netzwerks<br />

widmen kann. Bitte beten Sie,<br />

dass Antonio und seine Frau Maria ihre<br />

Aufgaben als Pastor und Psychologin<br />

abgeben und sich ebenfalls ganz einbringen<br />

können.<br />

Wir sind nicht<br />

für immer hier!<br />

Das erklären wir unseren Glaubensgeschwistern<br />

in Guadalajara, Spanien.<br />

Unser Ziel ist eine Gemeinde, die auf<br />

eigenen Beinen steht, mit einheimischer<br />

Leitung und Herz für Mission vor<br />

Ort und weltweit. Unsere Gemeinde<br />

„Cristo Vive Hoy“ (Christus lebt heute)<br />

ist im Sommer 2006 entstanden,<br />

als unsere philippinischen Kollegen<br />

Gerardo und Casiana Castillo nach Guadalajara<br />

zogen. Unterstützt durch ein<br />

spanisches Ehepaar evangelisierten sie<br />

und lasen die Bibel mit Interessierten.<br />

Es kamen immer mehr dazu. Seit 2010<br />

ergänzt unsere Familie das Team.<br />

Seit 2013 ist die Gemeinde offiziell<br />

anerkannt und Mitglied des spanischen<br />

Verbandes FIEIDE. Sonntags kommen<br />

30 bis 50 Personen in die Gottesdienste,<br />

Kinder und Jugendliche mitgezählt.<br />

Wir treffen uns in Hauskreisen, zum<br />

Bibelstudium, Kindergottesdienst, als<br />

Jugend, Frauenkreis, für Jüngerschaftskurse,<br />

Evangelisation und zu Treffen<br />

für Ehepaare.<br />

Schwerpunkt unserer eigenen<br />

Arbeit sind Schulungen, um spanische<br />

Gläubige für den Dienst zu befähigen.<br />

Wir ziehen Nachwuchs heran in<br />

Gottesdienst- und Hauskreisleitung<br />

und bilden Prediger aus. Erfahrenen<br />

Christen bieten wir Leiterkurse an,<br />

hinzu kommen Seminare für Kinderarbeit<br />

und Evangelisation. Mit Gottes<br />

Hilfe wollen wir in vier Jahren Älteste<br />

einsetzen, sodass die Gemeinde selbständig<br />

wird.<br />

Einige Christen mussten jedoch<br />

aufgrund von Wirtschaftskrise und<br />

Arbeitslosigkeit Guadalajara verlassen.<br />

Menschen gehen, neue kommen, Gott<br />

wirkt weiter. Bitte beten Sie für die<br />

Christen unserer Stadt, dass sie im<br />

Glauben wachsen und Verantwortung<br />

übernehmen.<br />

Hauskreis mit Gerald Haupt (rechts)<br />

Gemeinschaft unter Missionaren<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 4 | <strong>2015</strong><br />

7


Europa<br />

Italien<br />

Thomas und Rebecca Kröckertskothen<br />

Italien<br />

Eliane Dieruff (Jahreseinsatz)<br />

8<br />

Heiße Milch und Joghurt<br />

Wer hat sich nicht schon den<br />

Mund an zu heißer Milch verbrannt?<br />

Beim nächsten Mal ist man vorsichtiger<br />

und pustet vorher kräftig.<br />

So ähnlich geht es uns manchmal,<br />

wenn wir auf unseren Dienst in<br />

Italien schauen.<br />

Warum hat<br />

dies oder das<br />

nicht geklappt?<br />

Ich hab versagt<br />

… ein anderer<br />

hätte es besser<br />

gekonnt …<br />

Solche Gedanken<br />

kennen wir doch alle. Dann geht<br />

es in eine neue Aufgabe, und wir<br />

haben Angst, sie anzupacken. Wir<br />

haben uns halt schonmal den Mund<br />

verbrannt.<br />

Ein lieber türkischer Freund sagte<br />

uns folgendes Sprichwort zu: „Wer<br />

sich an heißer Milch verbrannt hat,<br />

pustet auch bei Joghurt.“ Das hat<br />

uns sehr ins Nachdenken gebracht.<br />

Was, wenn in der Tasse gar keine<br />

heiße Milch mehr ist? Ist es nicht<br />

oft so, dass wir nach (scheinbaren)<br />

Niederlagen auch Joghurt<br />

pusten?<br />

Wir stehen vor einem<br />

kompletten Neustart in<br />

Italien. Gemeinsam mit<br />

italienischen Christen<br />

Vergesst nicht, auch für uns<br />

zu beten, dass Gott uns viele<br />

Gelegenheiten schenkt, sein<br />

Geheimnis weiterzusagen:<br />

die Botschaft von Christus …<br />

Thomas Kröckertskothen<br />

mit Alessandro, dem Sohn<br />

von Freunden<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 4 | <strong>2015</strong><br />

Kolosser 4,3<br />

möchten wir Menschen in Sansepolcro<br />

in der Toskana Jesus nahebringen,<br />

damit eine Gemeinde entsteht.<br />

Wir beten darum, dass wir nicht<br />

pusten, wo keine Hitze ist. Dass wir<br />

nicht zu vorsichtig sind, nur weil<br />

uns manches an<br />

schmerzhafte<br />

Erfahrungen der<br />

Vergangenheit<br />

erinnert. Wir<br />

wollen mit Vertrauen<br />

auf den<br />

Herrn in die neue<br />

Aufgabe gehen.<br />

Denn Jesus beruft nicht die Befähigten,<br />

sondern befähigt die Berufenen.<br />

Er formt und verändert durch Siege<br />

wie Niederlagen.<br />

So wünschen wir Ihnen und uns,<br />

dass wir Altes hinter uns lassen, aus<br />

Fehlern lernen und nicht durch Niederlagen<br />

gestoppt werden. Um die<br />

beste Nachricht der Welt weiterzusagen<br />

– auch in Italien! Danke, wenn<br />

Sie mit dafür<br />

beten.<br />

Das Dienen im<br />

Hintergrund lohnt sich<br />

„Chaos, Stress, Routine, Angst, Wut<br />

… HALT! Es gibt mehr als das! Es gibt<br />

eine Begegnung, die dich verändert. Bei<br />

der Tränen zu einem Lächeln werden,<br />

Angst zu Sicherheit, Niederlage zu Sieg.<br />

Es gibt eine Begegnung, die dir eine neue<br />

Vision gibt. Die deinen Glauben wieder<br />

weckt, dich in Liebe wachsen lässt. Lerne<br />

Gott kennen! Entdecke die Kraft dieser<br />

Begegnung.“<br />

So endet der Werbespot unseres ev.<br />

Freizeitzentrums. Was steckt dahinter?<br />

Drei Gebäude mit vielen Zimmern, ein<br />

schönes Außengelände mit mediterranen<br />

Pflanzen und traumhaftem Blick auf den<br />

Gran Sasso, den höchsten Berg der italienischen<br />

Abruzzen, sowie viele Freizeiten<br />

und Konferenzen für alle Alters- und<br />

Personengruppen.<br />

Seit zehn Monaten gehöre ich zum Mitarbeiterteam<br />

des Centro Evangelico Isola.<br />

Meine Arbeit ist einfach; im Speisesaal<br />

Essen servieren, abspülen, aufräumen und<br />

immer wieder putzen.<br />

Ich bekomme nicht viel mit von dem,<br />

was bei Freizeiten, Andachten, im Lobpreis,<br />

an Spiel, Spaß und Ausflügen passiert.<br />

Deshalb bin ich am letzten Abend<br />

einer Freizeit, dem Zeugnisabend, immer<br />

sehr gespannt: Wurde jemand angesprochen<br />

und berührt? Hat jemand vielleicht<br />

sogar das erste Mal von Jesus gehört?<br />

Anfangs sind alle zögerlich. Dann macht<br />

einer den Anfang und erzählt, was ihm<br />

wichtig geworden ist. Ein Weiterer folgt.<br />

So stehen immer mehr auf und kommen<br />

nach vorne. In manchen Augen sehe ich<br />

Tränen der Freude, Gesichter erzählen<br />

von innerem Frieden und Reue. Wieder<br />

einmal sehe ich das Wirken dessen, der<br />

diese Menschen schon liebte, als sie noch<br />

Sünder waren. Jesus, der für sie gestorben<br />

ist, als sie ihn noch nicht kannten.<br />

Der sie zu sich ziehen wollte und sie<br />

hierher geschickt hat, um sie verändert<br />

wieder nach Hause gehen zu lassen.<br />

Ich sehe die Kraft der Begegnung mit<br />

Jesus. Sie bewirkt nicht nur Veränderung<br />

in meinen Mitmenschen, sondern auch<br />

in mir. Ich bin glücklich! Nicht nur,<br />

weil ich mich mit unseren<br />

Gästen freuen kann. Sondern<br />

weil ich aufs Neue<br />

merke, wie sich mein<br />

Einsatz im Hintergrund<br />

lohnt.<br />

Eliane<br />

(links)


Asien<br />

Zentralasien<br />

Unerreichte Volksgruppe<br />

Die Dunganen<br />

Die rund 110.000 Dunganen sind<br />

chinesisch-stämmige Muslime, die vor<br />

140 Jahren aus China nach Zentralasien<br />

flohen. Sie sprechen einen chinesischen<br />

Dialekt und leben vorwiegend von Landwirtschaft,<br />

andere sind findige Geschäftsleute.<br />

Ihre Kultur ist stark vom Islam und<br />

der Ahnenverehrung geprägt. Das Leben<br />

der Dunganen besteht aus harter Arbeit,<br />

sie pflegen starke Familienbande und<br />

feiern gerne. Einmal erlebten wir eine<br />

Hochzeit mit 700 Gästen.<br />

Besonders die islamischen Feste sind<br />

den Dunganen wichtig, wie das tägliche<br />

Fastenbrechen im Ramadan und das Opferfest.<br />

Aber auch die Gedächtnisfeiern<br />

zu Ehren ihrer Verstorbenen. Nach einer<br />

Beerdigung gibt es 40 Tage lang täglich<br />

eine Feier. Danach werden die jährlichen<br />

Todestage bis in die siebte Generation<br />

zelebriert. Einmal trafen wir einen Nachbarn,<br />

der gerade zur Gedächtnisfeier<br />

seines Urgroßvaters ging. Dieser war vor<br />

107 Jahren verstorben! Bei solchen Feiern<br />

wird gegessen, aus dem Koran zitiert und<br />

für Tote gebetet.<br />

Die starke Kontrolle durch Familie<br />

und Gesellschaft erschwert es sehr, dass<br />

Dunganen Christen werden. Es gibt wahrscheinlich<br />

weniger als 100 Christen und<br />

keinen Gottesdienst in ihrer Sprache.<br />

Gebetsanliegen:<br />

• <strong>2015</strong> führen gläubige Dunganen erstmals<br />

einen Sommereinsatz in ihrem<br />

eigenen Volk durch. Bitte beten Sie,<br />

dass viele Jesus kennenlernen und ihm<br />

nachfolgen.<br />

• Und für die Entstehung ganzer Gemeinden,<br />

die Gottesdienste in ihrer<br />

Muttersprache feiern.<br />

Geburten<br />

Timotheus Born (16.05.<strong>2015</strong>)<br />

David Nathanael Schmid (06.07.<strong>2015</strong>)<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 4 | <strong>2015</strong><br />

9


Afrika<br />

Südafrika<br />

Winfried und Dr. Hildegard Steiner<br />

Eines von vielen<br />

Zahnrädern<br />

Francis lernten wir am Anfang<br />

unserer Zeit in Malawi kennen. Er war<br />

Hausangestellter bei Kollegen. Wir<br />

sahen großes Potenzial in ihm und halfen<br />

ihm bei der biblischen Ausbildung.<br />

Mit viel Eifer wirken er und seine Frau<br />

Mary seither evangelistisch in seinem<br />

Volk, dem noch beinahe unerreichten<br />

Stamm der Yaos. Doch lassen wir Francis<br />

selbst erzählen:<br />

„Am 6. Mai 1966 bin ich in Malawi zur<br />

Welt gekommen. Mein Vater war Yao,<br />

meine Mutter gehörte dem Volk der<br />

Lomwe an. Ich wuchs in der traditionellen<br />

afrikanischen Religion<br />

und Kultur unserer Region<br />

auf, wo Gebräuche<br />

und Rituale sehr wichtig<br />

sind. 1984 hörte ich<br />

erstmals einen Prediger<br />

von Jesus reden.<br />

Ein ganzes Jahr lang<br />

musste ich immer wieder an diesen Jesus<br />

denken. Der Prediger hatte so betont,<br />

dass Jesus mein Leben verändern kann.<br />

Dieser Gedanke ließ mich nicht mehr los.<br />

Der Herr führte mich zu einem Missionar,<br />

der mir erklärte, was Christsein<br />

bedeutet. Ich gab Jesus mein Leben und<br />

wurde am 6. April 1985 getauft. Ich danke<br />

Gott für mein neues Leben und dass<br />

ich meinen Glauben mit den Yaos teilen<br />

„Meine Entscheidung,<br />

Jesus zu folgen, brachte<br />

mir viel Widerstand von<br />

Familie und Freunden ein.<br />

Das war nicht einfach.“<br />

kann. Und danke allen<br />

Missionaren, die Einfluss<br />

auf mein Leben<br />

hatten.<br />

Meine Entscheidung,<br />

Jesus zu folgen, brachte<br />

mir viel Widerstand von<br />

Familie und Freunden ein. Das<br />

war nicht einfach,<br />

doch mit der Zeit<br />

wuchs ich im Glauben.<br />

Die Missionarsehepaare<br />

Willemse, Nehls und<br />

Steiner zeigten mir, wie<br />

man Muslime erreicht.<br />

Wir haben viele Wunder<br />

erlebt. Steiners haben mir besonders<br />

geholfen, wir sind zu Freunden geworden.<br />

Später war ich Prüfleser bei ihrer Bibelübersetzung<br />

in die Yaosprache.<br />

Gemeinsam arbeiteten Winfried und<br />

ich in mosambikanischen Flüchtlingslagern.<br />

Es half uns, Steiners als Mentoren<br />

zu haben. Damals fragte ich mich, was<br />

geschieht, wenn es keine Missionare<br />

mehr in unserer Gegend gibt. Wer würde<br />

dann die Arbeit unter den Yaos tun? Dass<br />

ich selbst es sein könnte, hätte ich nicht<br />

erwartet.<br />

2005 schenkte der Herr mir die Vision,<br />

ein Schulungszentrum aufzubauen, um<br />

jungen Christen Gottes Wort nahezubringen<br />

und sie für Mission zu schulen.<br />

Mit Gottes Hilfe ist es gelungen, das<br />

„Gateway Bible Training and Resource<br />

Center“ ins Leben zu rufen. 2012 haben<br />

unsere ersten Studenten die Ausbildung<br />

abgeschlossen.“<br />

Soweit unser Freund Francis. Herzlichen<br />

Dank allen, die uns unterstützen.<br />

Ihr tragt dazu bei, dass Menschen wie<br />

er zu Botschaftern der guten Nachricht<br />

werden. Nun beten wir, dass Ähnliches<br />

auch hier in Südafrika geschieht.<br />

10 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 4 | <strong>2015</strong>


Simbabwe<br />

Martin und Silke Waldvogel<br />

Familie Waldvogel<br />

mit David und Joshua.<br />

Martin arbeitet in der Aidshilfe<br />

Nach Hause – nach Afrika …<br />

Dieses Jahr sind zwei junge Mitarbeiterinnen<br />

aus Österreich und der<br />

Schweiz für einen neunmonatigen<br />

Einsatz bei uns. Katharina erzählt:<br />

„Dass ich nach Simbabwe kam hat<br />

Bedeutung für mich, weil ich vor 18<br />

Jahren hier geboren bin! Mein Vater arbeitete<br />

zwei Jahre als Arzt in Simbabwe,<br />

ich habe sogar einen simbabwischen<br />

Namen: Tendai. Danach sind wir in<br />

die Schweiz gezogen, wo ich aufwuchs.<br />

Nun kam ich also wieder<br />

‚nach Hause‘ nach Afrika<br />

und arbeite mit Martin<br />

und Silke Waldvogel<br />

von der <strong>DMG</strong><br />

zusammen.<br />

Waldvogels<br />

sind Seelsorger, Lehrer, Erzieher,<br />

Freizeitleiter und Prediger – dazu noch<br />

Mentoren für uns Kurzzeitmissionare.<br />

Mein Alltag ist genauso variabel; ich<br />

unterrichte Englisch im Waisenheim,<br />

assistiere im Religionsunterricht an zwei<br />

Schulen und betreue Waldvogels Buben<br />

David und Joshua. Jeder Tag ist anders,<br />

was ich sehr genieße. Anfangs war ich<br />

unsicher, ob ich die Geduld habe für die<br />

Kinder im Waisenheim. Diese Sorge war<br />

überflüssig; inzwischen bin ich ganz in<br />

meinem Element.<br />

Mit den jüngeren Kindern im Heim<br />

übe ich lesen. Ed war das erste Mal dabei<br />

und traute sich kaum. Zusammen mit<br />

ihm hab ich jedes Wort buchstabiert und<br />

am Ende den ganzen Satz gelesen, bis er<br />

ihn verstanden hatte. Das dauerte, und<br />

die Geduld dazu kam sicher nicht aus<br />

meinem eigenen Herzen. Weil ich mir<br />

für Ed Zeit nahm und ihn für<br />

jeden Schritt lobte, gewann ich sein Vertrauen.<br />

Später auf dem Schulhof stellte er<br />

sich neben mich und nahm meine Hand.<br />

Es ist herzerwärmend, was ein wenig<br />

Aufmerksamkeit in einem Kind auslöst.<br />

Die Waisenkinder benötigen Anerkennung<br />

für ihr Selbstwertgefühl. Sie<br />

träumen davon, Pilot, Lehrerin, Arzt und<br />

Hotelmanagerin zu werden. Sie brauchen<br />

Vorbilder, die an sie glauben. Momente<br />

wie der mit Ed machen mir Hoffnung. Es<br />

lohnt sich, hier zu sein und das Wenige<br />

zu geben, was ich im Überfluss habe: Zeit<br />

und die Liebe Gottes. Ich kann nicht garantieren,<br />

dass die Kinder alle ihre Ziele<br />

erreichen. Aber ich hab mein Bestes gegeben,<br />

damit sie Jesus kennenlernen. Mit<br />

Jesus im Herzen werden sie erreichen,<br />

was Gott mit ihnen vorhat, und eines<br />

Tages helfen, seine weltweite Gemeinde<br />

zu bauen!“<br />

Katharina war in ihrem<br />

Kurzeinsatz Hilfslehrerin<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 4 | <strong>2015</strong><br />

11


Afrika<br />

Madagaskar<br />

Karin Mende<br />

Südsudan<br />

Ruth Gebhardt<br />

Gott sei Dank für<br />

meine Niederlage!<br />

Vor 18 Jahren machte ich eine bittere<br />

Erfahrung. Als Feldleiterin war ich<br />

damals, genau wie meine Kollegen, fest<br />

überzeugt, dass die Korruption in der<br />

kirchlichen Gesundheitsarbeit schnell und<br />

wirkungsvoll bestraft werden musste.<br />

Von unserer westlich geprägten Schuldkultur<br />

her waren wir entsetzt über das<br />

Fehlverhalten einiger afrikanischer Kollegen<br />

… das aus der Sicht ihrer Kultur aber<br />

eher eine Nebensächlichkeit war.<br />

Schnell wurde das<br />

medizinische Komitee<br />

einberufen. Die letzte<br />

Entscheidung jedoch<br />

kam von uns Missionaren:<br />

Kurzerhand<br />

wurden die Schuldigen<br />

entlassen oder unter Kirchendisziplin<br />

gestellt und das Gesundheitszentrum wegen<br />

Inventur geschlossen. Wir übersahen<br />

bei unserer Entscheidung zwei wesentliche<br />

Tatsachen: Erstens, dass man in der<br />

Kultur unseres Einsatzlandes niemals<br />

einen Menschen bloßstellt. Und zweitens,<br />

dass die Afrikaner selbst das Problem<br />

hätten lösen müssen.<br />

Im Nu bildete sich eine Gruppe<br />

Einheimischer, die uns Missionaren alle<br />

erdenklichen Fehler in einem langen<br />

Anschuldigungsbrief aufzählten. Mit Hilfe<br />

der Regierung übten sie Druck aus. Sie<br />

wollten uns nicht mehr haben, weil wir<br />

sie ihrer Meinung nach nicht mehr im<br />

biblischen Sinn liebten – und zumindest<br />

ein wenig hatten sie damit Recht.<br />

Ich verstand Gott und die Welt nicht<br />

mehr. War diese Revolte der Dank für<br />

meinen jahrelangen hilfsbereiten Einsatz<br />

in einer entlegenen Ecke Afrikas? Nach<br />

14 Tagen Gebet und Diskussion entschied<br />

Schulung von Mitarbeitern<br />

Jener Novembertag war<br />

der dunkelste Tag meines<br />

Lebens! Ich dachte, Gott<br />

liebt mich nicht mehr.<br />

die Missionsleitung, unser ganzes<br />

Team aus dem Land abzuziehen. Wir<br />

hatten nur eine Woche, um unsere<br />

Sachen zu packen. Jener Novembertag<br />

war der dunkelste Tag meines<br />

Lebens! Ich dachte, Gott liebt mich<br />

nicht mehr.<br />

Und heute? Gott kann Schlimmes<br />

zu Gutem gebrauchen. Die Lektionen,<br />

die ich in den Monaten nach<br />

dem Ende des damaligen Einsatzes in<br />

der Seelsorge über<br />

Gott als Vater lernte,<br />

waren weichenstellend.<br />

Gott brach<br />

harte Stellen in<br />

meinem Herzen auf<br />

und wandelte mich<br />

mehr in sein Ebenbild um.<br />

In Madagaskar hat Gott mich in<br />

eine neue Arbeit geführt, bei der es<br />

genau darum geht: die Schulung von<br />

Schlüsselpersonen aus Gemeinde<br />

und Mission, partizipatives Arbeiten,<br />

erneuertes Denken, verändertes<br />

Handeln und Entwicklung. Es funktioniert<br />

wunderbar, wenn einheimische<br />

Mitarbeiter und Seminarteilnehmer<br />

mitentscheiden dürfen. Echos aus<br />

meinen Schulungen bestätigen das.<br />

Da erkennt ein Dorfpastor: „Ich bin<br />

ja gar nicht arm!“ Und sein erneuertes<br />

Denken (Röm 12,2) verändert<br />

seine Gemeinde. Plötzlich fangen alle<br />

an, ihre Gaben einzusetzen. Dadurch<br />

verändert Jesus ihr Dorf – von innen<br />

nach außen.<br />

Gott sei Dank für meine Niederlage.<br />

Diese Erfahrung hilft mir heute,<br />

Christen zu schulen, wie sie seine<br />

Botschaft gemeinsam zu ihren Nachbarn<br />

tragen können.<br />

Vom Trauma<br />

zum inneren Frieden<br />

Wir sitzen im Flüchtlingscamp im<br />

Schatten eines großen Baumes und trinken<br />

Tee. Peter erzählt: „Mit 13 Jahren<br />

bin ich der Armee beigetreten. Eines<br />

Tages wurde unser Dorf überfallen. Wir<br />

versuchten, die Menschen zu schützen.<br />

Sie sind alle geflohen, zum Glück haben<br />

wir uns wiedergefunden. Ab da zogen<br />

wir von einem Ort zum nächsten …“<br />

Die Geschichte seiner Odyssee sprudelt<br />

nur so aus ihm heraus. Perfekt verstehe<br />

ich seine Sprache noch nicht, doch in<br />

groben Zügen kann ich seinen Kriegserlebnissen<br />

folgen.<br />

Ich bin dankbar, dass er an meinem<br />

Kurs teilnimmt, sich öffnet und erzählt.<br />

Es geht um Traumabewältigung aus<br />

biblischer Sicht. Wie es sein kann, dass<br />

Gott uns liebt, und wir trotzdem so<br />

viel leiden müssen. Und wie Wunden in<br />

unseren Herzen, die durch schlimme Erlebnisse<br />

entstanden sind, wieder heilen<br />

können. In mehreren Einheiten bringe<br />

ich den Kursteilnehmern bei, ihren<br />

Schmerz auszudrücken: ein Klagelied zu<br />

schreiben, ein Bild zu malen oder eine<br />

Figur aus Lehm zu formen.<br />

Peters Lehmfigur stellt einen Mann<br />

dar, der die Hände über dem Kopf<br />

zusammenschlägt. Ein Ausdruck tiefer<br />

Verzweiflung. Er erklärt: „Ich denke,<br />

dass Gott mich verlassen hat. Ich habe<br />

so viel Schmerz erlebt, auf dieser Welt<br />

wird überall gekämpft. Wenn ich in mein<br />

Leben schaue, habe ich das Gefühl, Gott<br />

ist nicht da.“<br />

Im weiteren Verlauf des Kurses<br />

bringen die Teilnehmer ihren Schmerz<br />

zu Jesus: Sie schreiben ihre Erlebnisse<br />

auf und gemeinsam verbrennen wir ihre<br />

Zettel unterm Kreuz. Als Symbol, dass<br />

Jesus ihr Leid getragen hat, wie es in<br />

Jesaja 53,5b heißt:<br />

„Die Strafe liegt auf ihm, auf dass<br />

wir Frieden hätten, und durch<br />

seine Wunden sind wir geheilt.“<br />

Diesen Trost hat Peter erfahren. Er<br />

konnte seine schweren Gedanken an<br />

Jesus abgeben und ist jetzt frei – ein<br />

wichtiger Schritt zur Heilung. Als ich<br />

ihn frage, ob ich seine Geschichte in<br />

Deutschland erzählen darf, meint er: „Ja,<br />

die Leute dort sollen wissen, wie es uns<br />

im Südsudan geht. Und sag ihnen, wir<br />

brauchen ihr Gebet!“<br />

12 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 4 | <strong>2015</strong>


Uganda<br />

Simon und Dr. Carina Gruber<br />

Lea war völlig<br />

verwandelt<br />

Keiner<br />

von uns war<br />

glücklich, wenn Lea<br />

beim Jüngerschaftskurs<br />

auftauchte. Sie wirkte<br />

unzufrieden und sorgte für<br />

Unmut. Jedesmal bettelte sie<br />

um Kleidung, Essen, Seife oder<br />

direkt um Geld. Insgeheim hofften<br />

wir, dass Lea irgendwann nicht<br />

mehr käme, wenn sie erkannt hatte,<br />

dass es bei uns weder Bezahlung noch<br />

Materielles gibt. Trotz ihres Verhaltens<br />

versuchten wir, ihr in Liebe zu begegnen.<br />

Das fiel uns wirklich nicht leicht. Und wir<br />

beteten,<br />

dass<br />

Gott ihr begegnen<br />

würde.<br />

Den Teilnehmern unseres<br />

Kurses bieten wir bewusst nur<br />

eine Mahlzeit und die Autofahrt nach<br />

Hause an. Sie sollen nicht aus falschen<br />

Motiven kommen,<br />

sondern weil sie etwas<br />

über Gott und die<br />

Bibel wissen wollen.<br />

Im Anschluss an den<br />

Jüngerkurs geben wir<br />

immer Leseunterricht.<br />

Zu unserem Erstaunen kam Lea weiterhin<br />

jede Woche, auch ohne Geschenke.<br />

So hörte sie eine Bibelgeschichte nach<br />

der anderen und lernte, was es heißt, als<br />

Christin zu leben. Eines Tages erzählte<br />

Simon von Nikodemus (Joh 3) und wie<br />

wir Menschen neu geboren werden. Er<br />

gab allen die Möglichkeit, sich bewusst für<br />

einen Neuanfang mit Jesus zu entscheiden.<br />

Viele standen auf, auch Lea. Innerlich<br />

beteten wir, dass sie wirklich verstanden<br />

hatte, um was es ging.<br />

Schon eine Woche später staunten<br />

wir, wie sehr Lea verändert war. Sie blieb<br />

ruhiger und sanfter, sie lachte und wirkte<br />

nicht mehr so missmutig. Am meisten<br />

fielen uns ihre Augen auf; sie strahlten.<br />

Noch nie haben wir so eine Veränderung<br />

in einem Menschen erlebt. Nicht, was sie<br />

sagte und tat, sondern die Art und Weise.<br />

Ihre Ausstrahlung hat sich verwandelt.<br />

Bei einem Gebetstreffen in ihrem Dorf<br />

stand sie auf und sagte, dass sie mit dem<br />

Trinken aufhören<br />

wolle. Und sie<br />

forderte die Leute<br />

auf, ein Leben<br />

nach Gottes<br />

Willen zu führen.<br />

Letzte Woche<br />

überraschte sie uns erneut, weil sie selbst<br />

der Gruppe aus der Bibel vorlas und sie<br />

ermutigte. Lea zeigt uns, wie der Heilige<br />

Geist Veränderung schenkt – nicht wir.<br />

Durch Ihre Gebete, liebe Leser, können<br />

Sie mit dazu beitragen, dass Menschen<br />

vom Volk der Karamojong zum Glauben<br />

kommen. Danke für alle Unterstützung.<br />

Lea zeigt uns, wie der Heilige<br />

Geist Leben schenkt: Nie zuvor<br />

haben wir so eine Veränderung<br />

in einem Menschen erlebt.<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 4 | <strong>2015</strong><br />

13


Amerika<br />

Haiti<br />

Priscilla und Arne Clemm<br />

† Werner Geiger<br />

* 08.02.1939 † 15.06.<strong>2015</strong><br />

Werner Geiger ist in einer gläubigen Familie in Urbach<br />

bei Stuttgart aufgewachsen; mit 14 Jahren hat er bewusst<br />

sein Leben Jesus Christus anvertraut. Der Polsterer- und<br />

Tapezierermeister ging zur Ausbildung an die Bibel- und Missionsschule<br />

Hamburg (1966–68), wo er seine Frau Sibila († 2014)<br />

kennenlernte. 1973 reisten sie als <strong>DMG</strong>-Missionare nach Brasilien<br />

aus. Zunächst leiteten sie ein Kinderheim und engagierten sich in<br />

Jugend- und Freizeitcamps; später in Evangelisation, und sie bauten<br />

mehrere christliche Gemeinden auf.<br />

Werner war stets wichtig, Menschen auf natürliche<br />

Weise mit Jesus bekannt zu machen. Unermüdlich<br />

bezeugte er in Brasilien Gottes Liebe,<br />

bis eine schwere Krankheit ihm die Kraft<br />

nahm und Jesus sein reiches Leben vollendet<br />

hat. Er darf jetzt schauen, was<br />

er hier geglaubt und unermüdlich<br />

gepredigt hat. Dankbar erinnern<br />

wir uns an Werners Vorbild<br />

und denken in der Fürbitte<br />

an seine Kinder Cornelia,<br />

Haniel und Marlei mit<br />

ihren Angehörigen.<br />

Den Voodoo-Kult erforschen<br />

Ich sitze im Wohnzimmer und schaue zum hundertsten<br />

Mal auf die Uhr. Mir ist heiß, die Luft ist<br />

stickig und mein Kopf tut weh. Seit einer Stunde<br />

warte ich auf D. Arne schaut mitleidig zu mir herüber,<br />

meine Töchter fangen an aufzudrehen, und<br />

auch das Baby in meinem Bauch wird unruhig.<br />

Die Abenddämmerung setzt<br />

ein. Dass D. noch auftaucht,<br />

wird immer unwahrscheinlicher.<br />

Ob sich mein Warten noch<br />

lohnt?<br />

Im Rahmen meiner Masterarbeit führe ich Interviews<br />

mit Haitianern und befrage sie nach ihrem<br />

Glauben. Welche Erfahrung sie mit Jesus machen<br />

und welche Rolle ihr Glaube praktisch im Alltag<br />

spielt. Vor allem möchte ich erfahren, was haitianische<br />

Christen über den Voodoo-Kult denken,<br />

eine Naturreligion mit afrikanischen Wurzeln,<br />

die in der Karibik weit verbreitet ist.<br />

D. ist nicht der erste Interviewpartner, bei<br />

dem plötzlich etwas dazwischenkommt. Nach<br />

einem tollen Interview mit einer jungen Frau,<br />

deren Glaube mich beeindruckt hat, bekam ihr<br />

Sohn am folgenden Tag einen schweren epileptischen<br />

Anfall. Eine andere Frau musste kurzfristig<br />

absagen, weil ihr Vater im Sterben lag. Einem<br />

ging auf der Fahrt zu uns das Motorrad kaputt.<br />

Jemand erhielt mehrere SMS’ einfach nicht, die<br />

ich zwecks Termin absprache schickte. Als ich<br />

ihn zufällig traf, versicherte er mir, sein Telefon<br />

sei in Ordnung und er warte schon<br />

Tage auf meine Nachricht.<br />

Diese Erfahrungen rufe ich mir vor<br />

Augen. Ich weiß, dass Gott alles in<br />

der Hand hat. Trotzdem fällt mir das Warten<br />

auf D. schwer. Endlich klopft es, und wie bei<br />

den anderen zuvor hat sich der Aufwand am<br />

Ende gelohnt. Wenn Haitianer von ihrem<br />

Glauben reden, wird uns warm ums Herz.<br />

Für meine Masterarbeit habe ich fast 40<br />

Bücher über den Voodoo-Kult<br />

gelesen. Die Bücher<br />

geben Einblick, aber<br />

manche Fragen können<br />

sie nicht beantworten:<br />

Warum wenden sich viele Haitianer, Nichtchristen<br />

wie Christen, in persönlichen Krisen<br />

lieber Voodoo zu als Jesus? Warum fällt es<br />

ihnen so schwer, mit dem alten Geisterglauben<br />

zu brechen? Haben Voodoo-Priester<br />

und Gemeindepastoren in ihren Augen die<br />

gleiche Macht und Autorität? Was sind die<br />

Konsequenzen, wenn sich jemand vom Voodoo<br />

abwendet?<br />

Antworten finden wir nur, wenn wir den<br />

Menschen zuhören. Ohne sie würde uns<br />

eine entscheidende Grundlage fehlen. Darauf<br />

können wir unsere Arbeit aufbauen, die<br />

wiederum mithilfe haitianischer Christen<br />

weiterentwickelt wird. Ich glaube fest, dass<br />

ein Missionsdienst ohne diesen Dreiklang<br />

nicht möglich ist. Deshalb werde ich weiterhin<br />

Fragen stellen und mich von Haitianern<br />

inspirieren lassen. Wir nutzen die Ergebnisse<br />

für eine nachhaltigere Arbeit unter Jugendlichen<br />

und stellen sie Missionarskollegen<br />

und haitianischen Pastoren zur Verfügung.<br />

Gemeinsam gehen wir voran …<br />

Ich weiß, dass Gott alles in<br />

der Hand hat. Trotzdem fällt<br />

mir das Warten schwer.<br />

14<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 4 | <strong>2015</strong>


Brasilien<br />

Chris und Nicola Hewitt<br />

Cafézinho und<br />

eine einsame Insel<br />

Die vergangenen Jahre unseres Einsatzes<br />

waren von krassen Gegensätzen<br />

zwischen Arm und Reich bestimmt. Mal<br />

arbeiteten wir mitten in der High Society,<br />

dann wieder bei ganz einfachen Fischern.<br />

Wie es dazu kam?<br />

Unsere Partnermission bat uns, Wege<br />

zu finden, die Mittel- und Oberschicht<br />

unserer Stadt zu erreichen. Menschen,<br />

die eine wirkliche Veränderung der Gesellschaft<br />

durch ihren Einfluss bewirken<br />

können, wenn Jesus sie verändert. Aus<br />

diesem Grund, haben wir mit einem<br />

Team brasilianischer Christen ein kleines<br />

Café begonnen, wo<br />

Das Café ist zum Treffpunkt<br />

geworden, in dem<br />

durch Atmosphäre, gute<br />

Musik und eine liebevolle<br />

Bedienung tiefe Gespräche<br />

mit Gästen entstehen.<br />

wir die Liebe von<br />

Jesus umfassend,<br />

dienend, nicht nur<br />

durch Worte, weitergeben.<br />

Das Café ist zum<br />

Treffpunkt geworden,<br />

in dem durch<br />

Atmosphäre, gute<br />

Musik und eine liebevolle Bedienung tiefe<br />

Gespräche mit Gästen entstehen. Sie<br />

fragen uns: „Was ist hier so anders?“ „Warum<br />

seid ihr so nett?“ „Weshalb interessiert<br />

ihr euch für uns?“ Ein super Anknüpfungspunkt<br />

für den Gedankenaustausch<br />

auch über Glaubensfragen. Und Mittwochabends<br />

wird das Café kurzerhand<br />

zur Predigtplattform, wo die Menschen<br />

das Evangelium auf moderne, praktische<br />

Weise hören. Es macht uns dankbar, wie<br />

Gott die Stunden des Backens, Kochens,<br />

Putzens und Bedienens segnet und Menschen<br />

zu Jesus finden.<br />

Zeitgleich begleiteten und ermutigten<br />

wir eine wunderbare Gruppe Brasilianer,<br />

die Menschen für Jesus gewinnen.<br />

Gemeinsam besuchten wir die abgelegene<br />

Fischerinsel Santa Barbara,<br />

acht Stunden von São Luís<br />

entfernt. Dort gibt es weder<br />

fließend Wasser, noch<br />

Strom, eigentlich fast gar<br />

nichts. Die Insel ist von<br />

der Außenwelt abgeschnitten.<br />

Im Überfluss gibt es<br />

dort eigentlich nur Fische<br />

– und einfache Fischer mit<br />

offenen Herzen. Durch ansprechende<br />

Musik, ein buntes Kinderprogramm und<br />

Hausbesuche konnten wir vielen von<br />

Jesus erzählen, der ihren Lebensdurst stillen<br />

möchte. Bitte beten Sie für die armen<br />

Inselbewohner und die wohlhabenden<br />

Städter in unserem Café, dass noch viele<br />

zum lebendigen Glauben finden.<br />

Missionseinsatz in<br />

einem Fischerdorf<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 4 | <strong>2015</strong><br />

15


Amerika<br />

Chile<br />

Hans und Carmen Ziefle<br />

Ecuador<br />

Dr. Eckehart und Dr. Klaudia Wolff<br />

Wir brauchen einander<br />

Missionaren<br />

aus Ländern<br />

des Südens<br />

Verantwortung<br />

übertragen<br />

Denkt zum Vergleich an den menschlichen Körper! Er stellt eine Einheit<br />

dar, die aus vielen Teilen besteht … Er setzt sich aus vielen Teilen zusammen,<br />

die alle miteinander ein zusammenhängendes Ganzes bilden.<br />

Genauso ist es bei Christus. Denn wir alle … sind mit demselben Geist<br />

getauft und haben von derselben Quelle, dem Geist Gottes, zu trinken<br />

bekommen, und dadurch sind wir alle zu einem Leib geworden.<br />

Hierzulande haben sich Dynamik und<br />

Aufgaben in der Mission in den vergangenen<br />

25 Jahren radikal verändert: Inzwischen<br />

gibt es Tausende Gemeinden<br />

mit fähigen Leitern und Pastoren, dazu<br />

viele junge Christen, die missionarisch<br />

aktiv sind. Wer hier noch auf rein von<br />

außen geschaffene Projekte setzt, ist mit<br />

Sicherheit der Zeit hinterher. Wir Ausländer<br />

arbeiten nicht mehr im „luftleeren<br />

Raum“, in Pioniersituationen, sondern<br />

eher im Hintergrund, indem wir einheimische<br />

Christen fördern.<br />

Unsere Aufgabe ist, lateinamerikanische<br />

Gemeinden für Mission zu motivieren,<br />

damit sie selbst aktiv und bewusst<br />

an Gottes weltweitem Wirken teilhaben.<br />

Es geht nicht mehr um „unsere“ Ideen<br />

und Projekte. Wir entwickeln einheimische<br />

Initiativen mit, damit sie erfolgreich<br />

vorankommen. In den vergangenen<br />

15 Jahren haben wir zwei chilenische<br />

Missionswerke und eine sozialmissionarische<br />

Stiftung von der Gründung an mit<br />

aufgebaut – als einfache Mitarbeiter im<br />

Hintergrund, nicht als deren Leiter. Die<br />

eine Mission ist in einem Kirchenverband<br />

entstanden. Die andere arbeitet wie die<br />

1. Korinther 12,12 ff.<br />

<strong>DMG</strong> übergemeindlich, landesweit<br />

und ist verbunden mit internationalen<br />

Partnerorganisationen. Das bedeutet<br />

Teamwork mit Kollegen aus aller Welt,<br />

nicht nur auf dem Papier, sondern ganz<br />

praktisch …<br />

Wir setzen auf gleichberechtigte Zusammenarbeit,<br />

Gemeinschaft, Nachhaltigkeit<br />

und Beständigkeit. Denn unsere<br />

einheimischen Mitarbeiter, wir Missionare<br />

und die Leiter sind aufeinander<br />

angewiesen. Wir brauchen einander. So<br />

zeigen wir glaubhaft, was es heißt, Gottes<br />

Reich in einer globalisierten Welt zu<br />

leben und als gemeinsamer Leib Christi<br />

den Menschen zu dienen. Das bedeutet<br />

ständiges Wachsen, Lernen, Vergeben<br />

und sich gegenseitig Unterordnen. Bitte<br />

beten Sie mit, dass diese Zusammenarbeit<br />

im Alltag gelingt und Frucht bringt.<br />

Übrigens: Wir Ziefles sind von<br />

August bis Dezember in Deutschland<br />

und der Schweiz und kommen gerne<br />

Ihre Gemeinden besuchen (ggf. auch<br />

spanischsprachig), um über Gottes<br />

Handeln in Chile zu berichten. Kontakt<br />

über die <strong>DMG</strong>.<br />

Auf das Herz<br />

kommt es an!<br />

Manchmal legt uns Gott etwas Unerwartetes<br />

vor die Füße – ein Beispiel:<br />

Nach dem Gottesdienst kommt eine<br />

Familie auf uns zu und bittet um ein Gespräch.<br />

Sie sind das erste Mal in unserer<br />

Gemeinde und merken, dass sie hier richtig<br />

sind. Sie brauchen Hilfe. Als Mitglieder<br />

einer Sekte haben sie fünf Gemeinden im<br />

Land gegründet, sind dann aus der Sekte<br />

ausgeschieden – unter massiver Verfolgung<br />

bis hin zu Rufschädigung – haben<br />

einen Großteil ihres Vermögens verloren,<br />

möchten aber die Gemeinden schützen.<br />

Die Familie hat eine seltene Begabung<br />

für Gemeindegründung. Vier der fünf<br />

Gemeinden haben inzwischen eigene<br />

Pastoren, mit minimaler Ausbildung, die<br />

aber von Herzen dabei sind. Theologisch<br />

haben sie ein Wirrwarr an Ideen. Diese<br />

einfachen Pastoren können kaum lesen<br />

und sind doch Seelsorger und Lebensbegleiter.<br />

Das Vorbild dieser Familie hat die<br />

Laienprediger geprägt.<br />

So eine Gabe wünscht sich jeder Missionar.<br />

Gemeinde wird mit Herz gebaut,<br />

nicht nur mit Wissen! Diese Familie hat in<br />

der Sekte das Gehorchen gelernt, beinahe<br />

bis hin zum Verlust ihrer persönlichen<br />

Habe. Die Leiter der ausländischen Sekte<br />

besitzen Flugzeuge und anderen Luxus.<br />

Dieser Gegensatz führte zum Bruch und<br />

zu gerichtlichen Auseinandersetzungen<br />

bis heute.<br />

Seit einem halben Jahr gehört die Familie<br />

nun zu unserer Gemeinde. Sie bringen<br />

sich ein und blühen auf. Der Druck ist<br />

gewichen. Es ist wunderbar, ihre drei<br />

Teenagerkinder zu erleben, die eigentlich<br />

den Glauben schon über Bord geworfen<br />

hatten und nun wieder begeistert von<br />

Jesus sind. Wir haben mit viel Freude die<br />

ganze Familie getauft.<br />

„Kleines“ Problem am Rande: Was wird<br />

aus den fünf Gemeinden? Bei zwei können<br />

wir mithelfen in Sonntagsschule und<br />

Predigt. Den Rest müssen sie als Familie<br />

selbst schultern; sie tun es mit Freude.<br />

Gottesdienst in einer Turnhalle in Quito<br />

16 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 4 | <strong>2015</strong>


Ecuador<br />

Christian und Julia Waidelich<br />

Familie Waidelich<br />

mit Sohn Levi Josha<br />

Gefragt, beobachtet, ernst genommen<br />

„Wir sind dann mal weg für ein Jahr!“ –<br />

Und wer begleitet jetzt die Menschen in<br />

Canguraca, einem abgelegenen Dörfchen<br />

der südlichen Provinz Loja? Wer weist<br />

sie auf Jesus hin, bis Murray und Sheryl<br />

wiederkommen? Kein Problem! Denn<br />

schon vor Jahren haben unsere Teamkollegen<br />

Christen<br />

ihrer Gemeinde<br />

in die Arbeit mit<br />

eingebunden.<br />

Noch besser: Alles<br />

begann, weil ecuadorianische Christen<br />

selbst die Not ihrer Verwandten in dem<br />

Dorf sahen und aktiv geworden sind.<br />

Sie wollten das Evangelium nach Canguraca<br />

bringen, doch wie? Die Missionare<br />

unterstützten sie mit Evangelisation,<br />

kreativen Bibelgeschichten, sozialer und<br />

„Wir sind dann mal weg für ein<br />

Jahr!“ – Und wer begleitet jetzt<br />

die Menschen in Canguraca?<br />

praktischer Hilfe sowie Jüngerschaftskursen.<br />

Bewusst förderten sie dabei<br />

die Christen der Region und stellten<br />

sich in die zweite Reihe. Es entstand ein<br />

einheimisches Team, das in die Verantwortung<br />

hineinwuchs. Nun fahren sie die<br />

kurvigen 160 Kilometer nach Canguraca<br />

alleine hinaus, um von<br />

Jesus weiterzusagen.<br />

Vielleicht sogar bald<br />

in ein weiteres Dorf,<br />

wo bisher noch keine<br />

Hoffnung in Jesus gepredigt wird. Es lohnt<br />

sich, Einheimische auf Augenhöhe in die<br />

Verantwortung hineinzunehmen.<br />

Nun ist unsere dreimonatige Erfahrung<br />

in Macará an der peruanischen Grenze zu<br />

Ende. Auch wir haben versucht, die Christen<br />

vor Ort einzubinden. Edy und Jessica<br />

haben uns bei Kindernachmittagen in<br />

Dörfern der Umgebung unterstützt, Luz<br />

und Mishel gestalteten Kinderstunden<br />

mit. Es gilt, auf die Menschen zu hören.<br />

Was haben sie wirklich nötig? An was<br />

sind sie interessiert? Wie lernen sie gerne<br />

und effektiv? Augen leuchten auf, wenn<br />

sie gefragt, beachtet und ernstgenommen<br />

werden. Das gibt ihnen Würde.<br />

Seit Anfang Juli leben wir wieder in der<br />

Stadt Loja. In den kommenden Wochen<br />

werden wir weitere Regionen der Provinz<br />

kennenlernen, um Gottes langfristigen<br />

Einsatzort für uns zu finden. Wir wollen<br />

wie das Gerüst beim Hausbau sein; damit<br />

die einheimischen Christen mit Freude<br />

anpacken und Menschen von Jesus hören.<br />

Danke, wenn Sie für uns beten.<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 4 | <strong>2015</strong><br />

17


F<br />

Termine<br />

www.buchenauerhof.de<br />

Heimatzentrum<br />

Sinsheim<br />

Den Buchenauerhof erleben …<br />

Name des Ko<br />

Konto-Nr. de<br />

Wir, der CVJM-Neubulach (Schwarzwald),<br />

hatten kürzlich ein Mitarbeiterwochenende<br />

mit jungen Erwachsenen. Unsere<br />

Outdooraktion diesmal, ein Besuch<br />

der <strong>DMG</strong>-Zentrale nahe Sinsheim, war<br />

inspirierend. Was „Outdoor“ rund um<br />

die Welt in Sachen Glaube und Mission<br />

geschieht, wurde uns auf dem Buchenauerhof<br />

anschaulich nahegebracht. Redakteur<br />

Theo Volland empfing uns herzlich<br />

mit Kaffee und Kuchen. Mitreißend führte<br />

er uns in die vielfältige Arbeit der <strong>DMG</strong><br />

ein. Missionarin Gabriela Fuchs brachte<br />

uns ins Staunen, wie moderne Mission<br />

in Brasilien funktioniert. Die Führung<br />

übers schöne Gelände werden wir so<br />

schnell nicht vergessen. Die Geschichte<br />

des Buchenauerhofs mit seinem Betsaal<br />

und Theos Erfahrungen mit Gebet waren<br />

beeindruckend. Ein Ort voller Leben aus<br />

der Hand Gottes. Dass das Anwesen Atmosphäre<br />

hat, gönnen wir der <strong>DMG</strong> von<br />

Herzen. Danke für eure Gastfreundschaft<br />

und euren offenen Blick in Gottes Welt.<br />

Anmerkung der Redaktion:<br />

Auch Sie können die <strong>DMG</strong> und den<br />

Buchenauerhof kennenlernen. Mitarbeiterin<br />

Annika Schwesig (E-Mail: ASchwesig@<br />

<strong>DMG</strong>int.de, Tel. 07265 959-0) organisiert<br />

gerne Termine und ein ansprechendes<br />

Programm für Sie.<br />

Bitte geben<br />

Spendenbe<br />

Freundesn<br />

vorhanden<br />

Namen un<br />

Veranstaltungen:<br />

Reisetipps:<br />

07.08.<strong>2015</strong>, Gebet für die Welt – Afrika<br />

20 Uhr: Buchenauerhof,<br />

Tel. 07265 959-0<br />

16.08.<strong>2015</strong>, Gebetssonntag – Europa<br />

10 Uhr: Buchenauerhof,<br />

Tel. 07265 959-0<br />

04.09.<strong>2015</strong>, Gebet für die Welt – Amerika<br />

20 Uhr: Buchenauerhof,<br />

Tel. 07265 959-0<br />

06.09.<strong>2015</strong>: Missionstag<br />

35232 Buchenau,<br />

Tel. 06466 339<br />

12.–13.09.<strong>2015</strong>: Missionswochenende<br />

38442 Wolfsburg,<br />

Tel. 05362 62621<br />

20.09.<strong>2015</strong>: Missionstag<br />

28199 Bremen,<br />

Tel. 0421 500688<br />

27.09.<strong>2015</strong>, Herbstmissionsfest<br />

ab 10 Uhr: Buchenauerhof,<br />

Tel. 07265 959-0<br />

(siehe Rückseite)<br />

Treffen Sie uns am Infostand und in Seminaren:<br />

05.–09.08.<strong>2015</strong> Allianzkonferenz<br />

in Bad Blankenburg<br />

08.–15.08.<strong>2015</strong><br />

Auszeit mit Inhalt<br />

in den französischen Ardennen<br />

Information und Anmeldung:<br />

Doris Keller, Tel. 07135 963713,<br />

www.auszeit-mit-inhalt.de<br />

03.–13.10.<strong>2015</strong><br />

Gebetreise in die Türkei<br />

mit Detlef Garbers (<strong>DMG</strong>) und<br />

dem Männergebetsbund (MGB).<br />

Nicht nur für Männer!<br />

Information und Anmeldung:<br />

www.schechinger-tours.de<br />

SCHECHINGER<br />

Tours<br />

29.10.–07.11.<strong>2015</strong><br />

Jordanienreise<br />

an biblische und<br />

archäologische Stätten<br />

Information und Anmeldung:<br />

Gerd Sigrist, Tel. 07265 8610,<br />

E-Mail: Gerd.Sigrist@gmx.net<br />

18 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 4 | <strong>2015</strong>


Vielen DAnk!<br />

ntoinhabers<br />

s Kontoinhabers<br />

Sie für die<br />

stätigung Ihre<br />

ummer (falls<br />

) oder Ihren<br />

d Ihre Anschrift an.<br />

Datum, Unterschrift<br />

Bei Bareinzahlung Empfängerbestätigung<br />

Bei Bareinzahlung Empfängerbestätigung<br />

des annehmenden Kreditinstituts<br />

des<br />

Helfen Sie, damit Menschen Gott begegnen<br />

Impressum<br />

Spenden per Lastschrift<br />

Zeitschrift „<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong>“ kostenlos beziehen<br />

Herausgeber:<br />

Ich möchte die Arbeit der <strong>DMG</strong> durch eine regelmäßige Lastschrift unterstützen.<br />

Ich bitte Sie, von meinem Girokonto folgenden Betrag abzubuchen:<br />

<strong>DMG</strong> interpersonal e.V.<br />

(ehem. Deutsche<br />

Missionsgemeinschaft)<br />

Buchenauerhof 2<br />

D-74889 Sinsheim<br />

Tel.: 07265 959-0<br />

Fax: 07265 959-109<br />

Kontakt@<strong>DMG</strong>int.de<br />

www.<strong>DMG</strong>int.de<br />

Schriftleitung: Dr. Detlef Blöcher<br />

Redaktion: Theo Volland<br />

Layout: David Spieth<br />

Erscheinung: Sechsmal jährlich<br />

Titelfoto:<br />

Rebekka Sons, Jahreseinsatz<br />

Spendenkonten:<br />

Volksbank Kraichgau, <strong>DMG</strong><br />

IBAN:<br />

DE02 6729 2200 0000 2692 04<br />

BIC: GENODE61WIE<br />

Schweiz: Swiss Post, SMG<br />

Vermerk: <strong>DMG</strong><br />

IBAN:<br />

CH92 0900 0000 8004 2881 3<br />

BIC: POFICHBEXXX<br />

Die Arbeit der <strong>DMG</strong> ist als steuerbegünstigt<br />

anerkannt. Spenden<br />

werden im Rahmen der Satzung<br />

entsprechend der Zweckbestimmung<br />

für missionarische oder mildtätige<br />

Zwecke eingesetzt. Stehen<br />

für ein Projekt ausreichend Mittel<br />

zur Verfügung, wird die Spende<br />

für einen ähnlichen satzungsgemäßen<br />

Zweck verwendet.<br />

Herzlichen Dank<br />

für Ihre Spende<br />

Wir freuen uns über<br />

Ihre Unterstützung der<br />

missionarischen und<br />

sozialen Arbeit der <strong>DMG</strong>.<br />

Damit lindern Sie Not und<br />

bringen Menschen in aller<br />

Welt die Liebe Gottes auf<br />

verständliche Weise nahe.<br />

Ihre <strong>DMG</strong><br />

Euro<br />

monatlich<br />

jeweils zum<br />

Telefon<br />

Name, Vorname<br />

Straße<br />

PLZ/Ort<br />

Datum<br />

Bitte diesen Abschnitt ausschneiden und per Post an die <strong>DMG</strong> einsenden.<br />

SEPA-Überweisung/Zahlschein<br />

Name Name und und Sitz Sitz des des Überweisenden Kreditinstituts<br />

Angaben zum zum Zahlungsempfänger: Name, Name, Vorname/Firma (max. (max. 27 Stellen, 27 Stellen, bei bei maschineller Beschriftung max. max. 35 Stellen) 35 Stellen)<br />

IBAN IBAN<br />

BIC BIC des des Kreditinstituts (8 oder (8 oder 11 Stellen) 11 Stellen)<br />

Spenden-/Mitgliedsnummer oder oder Name Name des des Spenders - (max. - (max. 27 27 Stellen)<br />

PLZ PLZ und und Straße Straße des des Spenders: (max. (max. 27 27 Stellen)<br />

IBAN IBAN<br />

Datum Datum<br />

für Verwendungszweck<br />

vierteljährlich<br />

01. / 15. des Monats<br />

Meine Freundesnummer:<br />

(Falls bekannt. Siehe auch sechsstellige Zahl im rückseitigen Adressfeld)<br />

SEPA-Lastschriftmandat:<br />

des IBAN des Auftraggebers<br />

IBAN<br />

für den Beleg/Quittung für den Auftraggeber<br />

Empfänger<br />

bei<br />

Konto-Nr. bei<br />

BLZ BLZ<br />

EUR EUR<br />

Auftraggeber/Einzahler:<br />

Verwendungszweck:<br />

zur beim Bestätigung zur Vorlage beim Finanzamt<br />

BIC BIC<br />

D M G 7 4 8 8 9 S i n s h e i m<br />

Abzugsfähige Spende<br />

D E 0 2 6 7 2 9 2 2 0 0 0 0 0 0 2 6 9 2 0 4<br />

G E N O D E 6 1 W I E<br />

Unterschrift(en)<br />

halbjährlich<br />

erstmals ab:<br />

(frühestens 15 Tage nach Eingang dieses Mandats bei der <strong>DMG</strong>)<br />

Geburtsdatum<br />

Unterschrift<br />

Betrag: Euro, Euro, Cent Cent<br />

Einzugsermächtigung<br />

Bitte geben Sie im Überweisungsträger das Stichwort, den Namen eines Missionars, „<strong>DMG</strong>“ oder „Wo am nötigsten“ an.<br />

ggf. ggf. Stichwort<br />

Angaben zum zum Kontoinhaber: Name, Name, Vorname/Firma, Ort Ort (max. (max. 27 27 Stellen, keine keine Straßen- oder oder Postfachangaben<br />

E-Mail<br />

<strong>DMG</strong> interpersonal e.V., Buchenauerhof 2, 74889 Sinsheim<br />

Gläubiger-Identifikationsnummer: DE84ZZZ00000848177<br />

Mandatsreferenz-Nr.: Wird von der <strong>DMG</strong> vergeben und Ihnen separat mitgeteilt.<br />

Ich ermächtige <strong>DMG</strong> interpersonal e.V., Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift<br />

einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von <strong>DMG</strong> interpersonal e.V. auf<br />

mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen.<br />

Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des<br />

belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

Bank<br />

IBAN<br />

BIC<br />

jährlich<br />

Für Für Überweisungen<br />

in in Deutschland und und<br />

in in andere EU-/EWR-<br />

Staaten in in Euro. Euro.<br />

06 06<br />

SPENDE<br />

SPENDE


© <strong>DMG</strong><br />

07/2014<br />

Kenia<br />

MitArBEit iN EiNEM WAiSENHEiM // 7 MoNAtE<br />

ES WurDE iMMEr DuNklEr …<br />

ein Lastwagen mit vielen Passagieren hielt<br />

an und gab uns Starthilfe, leider vergeblich.<br />

Schließlich fuhren sie weiter. es<br />

menschen. einmal fuhren wir als kleine<br />

Gruppe in den Norden, um Lebensmittel wurde immer später und nichts half. man<br />

zu verteilen. Leider streikte unser auto, weiß ja, wie schnell in afrika die Sonne<br />

deshalb mussten wir frühzeitig wieder untergeht und Dunkelheit einsetzt. Uns<br />

umkehren in Richtung hauptstadt. auf wurde mulmig. Ich überlegte, meiner<br />

dem Weg nach hause gab das auto dann Familie und Freunden in Deutschland eine<br />

endgültig den Geist auf. Da standen wir SmS zu schreiben, ob sie für uns beten<br />

nun, mitten in der Wüste, und die nächste<br />

Stadt war drei autostunden entfernt. und redete wieder mit den beiden Jungs.<br />

könnten, entschied mich jedoch dagegen<br />

Unser Team bemühte sich weiter, das<br />

DEr Motor SPrANg NicHt AN auto zum Laufen zu bekommen.<br />

Die männer unseres Teams versuchten<br />

das Fahrzeug wieder flott zu bekommen. HiEr giBt ES kEiNEN ADAc<br />

Ich glaube, ihnen war weniger wohl zumute<br />

wie mir. Ich sah mir die Umgebung angerufen. hier konnten wir niemanden<br />

In Deutschland hätte man den aDaC<br />

an. Das Privileg, in der Wüste spazieren rufen, der vor dem nächsten Tag hätte<br />

zu gehen, hatte ich vorher noch nie. eintreffen können. Niemanden?! Doch, einen<br />

gab es: Gott. Irgendwann schlug Ste-<br />

Irgendwann kamen zwei Jungen aus<br />

dem vermeintlichen Nichts auf uns zu. ve vor, wir sollten mal zusammen beten.<br />

Schüchtern standen sie etwas abseits und erstaunlich, dass unser kleiner haufen<br />

beobachteten uns. Ich ging zu ihnen hin. Christen erst so lange versucht hatte, das<br />

Sie konnten ein wenig englisch, so kamen Problem selbst zu lösen, statt sofort mit<br />

wir ins Gespräch.<br />

Gott zu reden. Nach vielen vergeblichen<br />

14 DmG-Kurzeinsätze | www.kurzeinsätze.de<br />

cHriStlicHE JugENDArBEit // 12 MoNAtE<br />

Versuchen, den Fehler zu finden, fassten<br />

wir uns also an den händen und beteten,<br />

die beiden Jungen standen ebenfalls im<br />

Kreis. Steve hatte mich gebeten, den<br />

abschluss zu machen.<br />

WAS DiE JuNgS WoHl DAcHtEN?<br />

Kaum hatte ich amen gesagt, sprang laut<br />

brummend der motor an. erstaunt drehten<br />

wir unsere Köpfe zum auto. einer<br />

hatte weitergearbeitet und zum ende<br />

des Gebetes den Zündschlüssel gedreht.<br />

Der Wagen war spontan angesprungen<br />

und funktionierte – ein Wunder! Schnell<br />

verabschiedete ich mich von den beiden<br />

jungen afrikanern und stieg ein. Wir<br />

wollten vor der Nacht noch eine gute<br />

Strecke zurücklegen. Später habe ich<br />

mich gefragt, was die „Wüstenjungen“<br />

wohl nach der spontanen Gebetserhörung<br />

gedacht haben.<br />

Jesus hat nicht nur vor 2.000 Jahren erstaunliches<br />

bewirkt. er lebt und tut auch<br />

heute Wunder. Unser erlebnis in der<br />

Wüste zeigt eindrucksvoll, was möglich<br />

ist, wenn wir Jesus in unser Denken und<br />

handeln mit einbeziehen.<br />

// Madeleine Stahl (26)<br />

Argentinien/Paraguay<br />

manche immer noch unterschwellig von Generation hin, die hoffnungslosigkeit<br />

welches Land er euch aufs herz legt, hass geprägte Witze über Ost- und und einsamkeit, all das Unverständnis, das<br />

und dann für dieses Land betet“, sagte die Westdeutschland, die ich zu hören bekommen<br />

hatte …<br />

Später meinte Jelena, es wäre eigent-<br />

einer dem anderen oft entgegenbringt …<br />

mitarbeiterin. es gab mehrere möglichkeiten,<br />

darunter auch: Deutschland. Da gab es kein halten mehr, ich weinte. lich schon krass, übers eigene Land zu<br />

Irgendwie kam es mir langweilig vor, für ernsthaft. Ich weinte über Deutschland. weinen. Dass Gott uns an diesem Tag ins<br />

mein eigenes Land zu beten. Dann kniete Das hatte ich noch nie erlebt. Plötzlich Gebet für Deutschland geführt hat, lag<br />

ich mich hin und fing an zu beten. „Lieber spürte ich, wie sich ein arm um mich wohl daran, dass wir unser Land gut kennen?!<br />

Wenn man es nach einem halben<br />

Gott, danke für Deutschland, danke …“ legte. Jelena, die ebenfalls hier einen<br />

Plötzlich stiegen Bilder in mir hoch. Jahreseinsatz macht, saß neben mir. auch Jahr in Südamerika von außen anschaut,<br />

Bilder die daheim normal für mich sie begann zu schluchzen. Chrissy, eine wirkt Deutschland irgendwie anders. man<br />

sind: Punks am Bahnhof, Senioren im andere Deutsche und micha setzten sich sieht die geistliche Not …<br />

altenheim, Freunde, die mir von ihren zu uns. Wir weinten und baten Gott, sich<br />

kaputten Familien erzählten, Pflegefamilien<br />

vom Jugendamt und ihre Geschichten. ihm die Orientierungslosigkeit unserer<br />

über unser Land zu erbarmen. Wir legten // Marie-Sophie Vogel (22)<br />

Grafik: ©CreationSwap/C K<br />

DmG-Kurzeinsätze | www.kurzeinsätze.de 17<br />

© <strong>DMG</strong><br />

07/2014<br />

ffene Stellen für junge Leute<br />

eite 20<br />

Jugendevent mit Festivalcharakter:<br />

Nun kommt es auf dich an!<br />

Seite 10<br />

Ein Stempel für die Freiheit<br />

Seite 18<br />

Jesus mitten in der Wüste<br />

ch war ein halbes Jahr in Kenia. Im<br />

INorden des Landes herrschte hungersnot,<br />

und unser Team half notleidenden<br />

EiN JAHrESEiNSAtZ VErÄNDErt<br />

Die teilnehmer eines kurzeinsatzes mit der<br />

DMg erleben hautnah mit, wie go t Menschen<br />

verändert – besonders auch sie selbst.<br />

Amerika<br />

What‘s<br />

Mission<br />

God's<br />

MY<br />

?<br />

J U M I - N I G H T 2 0 1 5<br />

Das Jugend-missions-event<br />

25. » 26. Juli <strong>2015</strong><br />

74889 SINSHEIM-Buchenauerhof<br />

Worship mit der Band „A-Team“<br />

Nah und ...?<br />

Erlebnisse im Kurzeinsatz<br />

„<br />

WEINEN UND BETEN<br />

FÜR DEUTSCHLAND<br />

ch möchte, dass ihr auf Gott hört,<br />

I<br />

Grafik: freevector/Vecteezy.com<br />

Bestellen Sie kostenlos Einladungen:<br />

www.jumi-night.de<br />

Nah und ...?<br />

Erlebnisse im Kurzeinsatz<br />

… heißt die einmalige Sonderausgabe unserer<br />

Zeitschrift, voll faszinierender Erlebnisse junger<br />

Christen in anderen Ländern und Kulturen. Ein<br />

Augenöffner, wie Gott handelt. Hier bestellen:<br />

Kontakt@<strong>DMG</strong>int.de, Tel. 07265 959-0<br />

Erntezeit!<br />

MdAko<br />

MIt unS<br />

MdAko<br />

Nr. 155<br />

Kennen Sie schon<br />

AbenteuerWelt?<br />

Das kostenlose Kinderblatt<br />

der <strong>DMG</strong>. Zweimonatlich,<br />

spannend, mit<br />

echten Erlebnissen von<br />

Kindern in anderen<br />

Kulturen. Eine Mama<br />

schreibt:<br />

Statt der Steine<br />

können wir auch<br />

kleine Muscheln<br />

nehmen. Das Spiel<br />

heißt Mdako und<br />

geht so:<br />

Male einen Kreis in den Sand,<br />

nicht zu klein. In eine Hand nimmst<br />

du einen Stein und in die andere<br />

acht Steine. Du hast also einen Stein<br />

rechts<br />

und acht<br />

links in<br />

der Hand<br />

(Linkshänder<br />

alles<br />

andersrum).<br />

Die<br />

Steine sollten<br />

etwa<br />

die Größe<br />

eines<br />

Würfels<br />

haben.<br />

Mission<br />

Mit Jan und Jule unterwegs ...<br />

Impressum<br />

<strong>DMG</strong> interpersonal e.V.<br />

Buchenauerhof 2 • D-74889 Sinsheim<br />

Kontakt@<strong>DMG</strong>int.de • www.<strong>DMG</strong>int.de<br />

Redaktion: Elke u. Theo Vo land,<br />

Bärbel Blaschke • Layout: David Spieth<br />

Grafiken: Ute Ha ler u.a.<br />

DE und EU: Volksbank Kraichgau<br />

IBAN: DE02 6729 2200 0000 2692 04<br />

BIC: GENODE61WIE<br />

Schweiz: Swiss Post, SMG<br />

IBAN: CH92 0900 0000 8004 2881 3<br />

BIC: POFICHBEXXX, Vermerk: <strong>DMG</strong><br />

SpIelt<br />

Toll, dieses<br />

Jahr machen wir<br />

Ferien am Meer.<br />

Da gib es einen<br />

super Strand mit<br />

Nun wirfst du den einzelnen Stein hoch. viel Während Sand … er<br />

fliegt, nimmst du mit der Wurfhand (rechts) einen der<br />

acht Kiesel aus der anderen Hand (links) und legst ihn<br />

mit rechts in den Kreis. Das muss echt schnell gehen.<br />

Denn nun musst du den hochgeworfenen Stein wieder<br />

auffangen – wieder mit derselben Hand (rechts). Hast<br />

du das geschafft, wirfst du den einzelnen Stein wieder<br />

hoch, legst einen weiteren Kiesel in den Kreis usw.<br />

(alles immer mit der einer Hand), bis alle acht im Kreis<br />

liegen. Machst du einen Fehler (= der einzelne Stein<br />

fällt runter, oder die anderen sind nicht im Kreis) dann<br />

kommt das nächste Kind dran.<br />

Ja, und da<br />

können wir auch<br />

Wenn du es mit allen acht Steinen geschafft hast,<br />

ein Spiel ausprobieren,<br />

das<br />

werden sie wieder aus dem Kreis geholt. Nun musst du<br />

versuchen, während du den einzelnen Stein hochwirfst,<br />

in Tansania alle<br />

zwei der anderen Steine in den Kreis zu bekommen<br />

kennen. Dazu<br />

und den geworfenen wieder aufzufangen. Wenn auch<br />

braucht man<br />

das geschafft ist, kannst du drei oder<br />

nämlich Sand<br />

mehr Steine in den Kreis schieben,<br />

und Steine.<br />

bevor du den hochgeworfenen wieder<br />

fängst. Wie viele Steine schaffst du?<br />

MdAko<br />

MIt unS<br />

Abenteuer<br />

MdAko<br />

Statt der Steine<br />

können wir auch<br />

kleine Muscheln<br />

nehmen. Das Spiel<br />

heißt Mdako und<br />

geht so:<br />

Mission<br />

„Hallo liebes <strong>DMG</strong>-<br />

Team, gestern lag wieder<br />

‚AbenteuerWelt‘ in unserem<br />

Briefkasten. Jedes<br />

Mal sind unsere drei Kinder gespannt, wie es<br />

aussieht, um welches Land es geht und was die<br />

Kinder mit Gott erleben. Wir lernen als ganze<br />

Familie davon. Diesmal sagte mein Sohn, sechs<br />

Jahre alt: ‚Gell Mama, das <strong>DMG</strong>-Heft ist wie das<br />

Lego-Heft. Außer, dass es da um Gott geht und<br />

es mir besser gefällt!‘“<br />

Nr. 155<br />

Male einen Kreis in den Sand,<br />

nicht zu klein. In eine Hand nimmst<br />

du einen Stein und in die andere<br />

acht Steine. Du hast also einen Stein<br />

rechts<br />

und acht<br />

links in<br />

der Hand<br />

(Linkshänder<br />

alles<br />

andersrum).<br />

Die<br />

Steine sollten<br />

etwa<br />

die Größe<br />

eines<br />

Würfels<br />

haben.<br />

Ta n s a n i a<br />

sandra Meyer<br />

Mit Jan und Jule unterwegs ...<br />

Impressum<br />

<strong>DMG</strong> interpersonal e.V.<br />

Buchenauerhof 2 • D-74889 Sinsheim<br />

Kontakt@<strong>DMG</strong>int.de • www.<strong>DMG</strong>int.de<br />

Redaktion: Elke u. Theo Volland,<br />

Bärbel Blaschke • Layout: David Spieth<br />

Grafiken: Ute Ha ler u.a.<br />

DE und EU: Volksbank Kraichgau<br />

IBAN: DE02 6729 2200 0000 2692 04<br />

BIC: GENODE61WIE<br />

Schweiz: Swiss Post, SMG<br />

IBAN: CH92 0900 0000 8004 2881 3<br />

BIC: POFICHBEXXX, Vermerk: <strong>DMG</strong><br />

Nun wirfst du den einzelnen Stein hoch. Während er<br />

fliegt, nimmst du mit der Wurfhand (rechts) einen der<br />

acht Kiesel aus der anderen Hand (links) und legst ihn<br />

mit rechts in den Kreis. Das muss echt schnell gehen.<br />

Denn nun musst du den hochgeworfenen Stein wieder<br />

auffangen – wieder mit derselben Hand (rechts). Hast<br />

du das geschafft, wirfst du den einzelnen Stein wieder<br />

hoch, legst einen weiteren Kiesel in den Kreis usw.<br />

(alles immer mit der einer Hand), bis alle acht im Kreis<br />

liegen. Machst du einen Fehler (= der einzelne Stein<br />

fällt runter, oder die anderen sind nicht im Kreis) dann<br />

kommt das nächste Kind dran.<br />

Wenn du es mit allen acht Steinen geschafft hast,<br />

werden sie wieder aus dem Kreis geholt. Nun musst du<br />

versuchen, während du den einzelnen Stein hochwirfst,<br />

zwei der anderen Steine in den Kreis zu bekommen<br />

und den geworfenen wieder aufzufangen. Wenn auch<br />

das geschafft ist, kannst du drei oder<br />

mehr Steine in den Kreis schieben,<br />

bevor du den hochgeworfenen wieder<br />

fängst. Wie viele Steine schaffst du?<br />

Abenteuer<br />

Herbstmissionsfest<br />

27. September <strong>2015</strong>, ab 10 Uhr<br />

Sinsheim-Buchenauerhof<br />

Parallel:<br />

Ta n s a n i a<br />

sandra Meyer<br />

TeenTREFF<br />

Infos:<br />

www.<strong>DMG</strong>int.de/hmf

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