Lederhandbuch 23.8.98

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18 Das <strong>Lederhandbuch</strong> dermännern ging es ebenso. Es scheint mir jedoch sinnlos, mein eigenes Buch mit einer Schlammschlacht einzuleiten. Das überlasse ich der Tuntenfraktion und erspare mir alle Beschuldigungen, wer angeblich was gesagt hat. Statt dessen will ich versuchen, mit einer positiven Aussage anzufangen und ebenso von den guten wie den schlechten Erzeugnissen meiner Vorgänger zu profitieren. Die Ratgeber und Handbücher, die ich am lesbarsten fand, waren aus einer ganz subjektiven Perspektive – im Gegensatz zu den akademischen Untersuchungen, bei denen man sich fragt, ob der Verfasser das, worüber er schreibt, je selbst erlebt hat, und ob er überhaupt schwul ist. Daher will ich eines von Anfang an klarstellen: Ich bin schwul und mit der Lederszene in einem Maße vertraut, daß ich behaupten darf, beinahe jede ihrer Spielarten als Beteiligter oder als Zeuge selbst erlebt zu haben. Und meiner Meinung nach engt mich dieses „Engagement“ nicht so sehr ein, daß ich nicht ab und zu einen objektiven Blick auf den Weg werfen könnte, den ich einstmals betreten habe und der mich zum heutigen Stand meiner sexuellen und/oder emotionalen Entwicklung geführt hat. Doch wer mich durch die folgenden Seiten begleitet, wird das besser beurteilen können. Bei meinem Wissen über die Szene halte ich es für wichtig, nicht etwa Praktiken zu kritisieren, nur weil sie nicht mein Ding sind. Deshalb werdet ihr viele Stellen im Buch finden, die ich mit den Worten einleite: „Ich bin der Meinung, daß …“. Wenn eine bestimmte Praktik – egal, wieviele sie ausüben – Spaß macht und von allen Beteiligten gewünscht wird, dann glaube ich nicht, daß sie an sich „schlecht“ oder „falsch“ oder „böse“ sein kann. Ich mag z.B. kein Vanilleeis, aber es ist nicht meine Aufgabe, irgend jemandem zu erklären, es sei auch nichts für ihn. Es ist Geschmacksache, und wie etwas schmeckt, läßt sich manchmal schwer beschreiben. Um diese Schwierigkeit zu überwinden, habe ich eine Reihe kurzer Schilderungen aufgenommen, um die Praktik, die ich gerade bespreche, besser zu illustrieren. Wenn einige davon euch packen, betrachte ich meinen Versuch als geglückt, so anschaulich wie möglich zu schreiben.
Vorwort des Verfassers zur Silbernen Jubiläumsausgabe Meine Erfahrungen erstrecken sich hauptsächlich auf die Westküste – glücklicherweise, glaube ich, weil die meisten meiner Kollegen von der Ostküste kamen und ihre Berichte sich meist auf Begebenheiten und Ereignisse in New York oder anderen Städten dort beziehen. Meine eigenen Erlebnisse sowie die meiner vielen Freunde und Bekannten in der internationalen Lederszene bilden den Grundstock für meine Beschreibung eines äußerst befriedigenden Lebensstils. Da sich unser Sexualleben in vieler Hinsicht von dem „üblichen“ unterscheidet, ist es notwendig, es denjenigen zu erklären, die sich dem Thema mit einem ganz unterschiedlichen Wissensstand nähern. Sollten meine Darlegungen anfangs zu stark auf Grundlagen eingehen, bitte ich den fortgeschrittenen Ledermann, etwas Geduld zu haben; bald wird es auch für ihn interessanter. Was meine Referenzen betrifft, die mich für dieses Unterfangen qualifizieren, so kann ich den Leser nur auf meine zahlreichen Romane zum Thema Ledersex verweisen. Diese erfreuen sich einer recht großen und zuweilen enthusiastischen Beliebtheit, und in vielen Rezensionen der wichtigsten schwulen Zeitschriften wurden sie als „maßgeblich“ und als „Standardwerke des SM“ bezeichnet. Solltet ihr meine Bemühungen in dieser Richtung bereits kennen, um so besser. Falls nicht, werdet ihr sie alsbald kennenlernen. Auch wenn ich schon mit einer Menge „Lederfans“ in den Vereinigten Staaten, Kanada und Europa in Verbindung stehe, bin ich stets begierig, noch mehr über die Lederwelt zu erfahren. Besonders wenn ihr das Gefühl habt, ich liege irgendwie bei einem Thema sachlich falsch, laßt es mich wissen; vielleicht finden sich eure Gedanken dann in einer meiner späteren Arbeiten wieder. Zu erreichen bin ich unter: P.O. Box 302, Beverly Hills, CA 90213, USA. Da ich schon einmal die egozentrische Schiene fahre – hier ein paar Einzelheiten aus meinem Lebenslauf: Von meiner Ausbildung her bin ich Psychologe – zumindest auf dem Papier. Das Studium habe ich jedoch nach dem Diplom geschmissen, vor allem weil ich nicht mit der (früher) vorherrschenden Theorie einverstanden war, daß die Ergebnisse aus Labortests an Tieren 19
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Seite 3 und 4: 6 Das Lederhandbuch 7. Kapitel. . .
Seite 5: Hier ist sie also: die Ausgabe zum
Seite 9 und 10: Vorwort des Verfassers zur Silberne

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