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BR-Magazin 13/2014

Das hauseigene Magazin des Bayerischen Rundfunks informiert vierzehntägig über die Höhepunkte im Programm. Hier finden Sie Hintergründe zu neuen Produktionen und Veranstaltungen. Außerdem gibt es eine ausführliche Programmübersicht. Hier können Sie sich das BR-Magazin im pdf bequem herunterladen.

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Bayern<br />

Zwölfuhrläuten<br />

Aus …<br />

–<br />

Schöngeising<br />

–<br />

Wenige Kilometer nördlich des Ammersees<br />

und etwas südwestlich von Fürstenfeldbruck<br />

liegt an einer Amperschleife der<br />

Ort Schöngeising. Die rund 1.900 Einwohner<br />

der Gemeinde leben in einer malerischen<br />

Landschaft zwischen eiszeitlichen<br />

Moränenhügeln, von denen aus sie einen<br />

wunderbaren Blick auf die Alpenkette genießen.<br />

Orlando di Lasso, herzoglicher Hofkapellmeister<br />

und bedeutender Komponist<br />

der Hochrenaissance, lebte zeitweise<br />

in Schöngeising. An ihn erinnert das heutige<br />

Ortswappen. Es nimmt auch Bezug<br />

auf die engen Verbindungen zum Kloster<br />

Fürstenfeld, in dessen Hofmark das Dorf<br />

bis 1803 lag. Die Schöngeisinger feierten<br />

20<strong>13</strong> das seltene Jubiläum der ersten urkundlichen<br />

Erwähnung vor 1.250 Jahren,<br />

denn der Adelige Reginperth aus dem Geschlecht<br />

der Huosi stiftete 763 dem Kloster<br />

Scharnitz seine in „Kisingas“ gelegenen<br />

Güter. Erst in der frühen Neuzeit erhielt<br />

der auch „Gisungun“ genannte Ort die<br />

Namenserweiterung zu Schöngeising. Die<br />

Besiedelungsgeschichte reicht aber bis in<br />

die Jungsteinzeit zurück. Am Ortsrand<br />

steht die Johannes dem Täufer geweihte,<br />

katholische Pfarrkirche. Zwischen 1683 und<br />

1699 wurde sie anstelle einer schon im<br />

10. Jahrhundert belegten Vorgängerkirche<br />

errichtet. Der barocke Saalbau mit seinem<br />

lichtdurchfluteten Chor und der Doppelempore<br />

wurde 1861 im neugotischen<br />

Stil umgestaltet. Der Münchner Maler<br />

Georg Lacher schuf dazu – neben Altarblättern<br />

und dem Kreuzweg – auch das<br />

Deckengemälde. Die barocken Figuren und<br />

der Hochaltar aus dem aufgelösten Kloster<br />

Taxa verblieben aber und so zeigt sich die<br />

prächtig renovierte Schöngeisinger Kirche<br />

heute in einer gelungenen Stilmischung<br />

mit ausgezeichneten Werken der Kirchenkunst.<br />

Unter der Turmzwiebel läuten drei<br />

Glocken.<br />

––<br />

Bayern 1<br />

Sonntag, 22.6.<strong>2014</strong>, 12.00 Uhr<br />

Zwölfuhrläuten aus Schöngeising<br />

bayern1.de/zwoelfuhrlaeuten<br />

–<br />

München St. Peter<br />

–<br />

Wer in München vom „Alten Peter“ spricht,<br />

meinte früher den 91 Meter hohen Turm<br />

der Peterskirche. Inzwischen hat sich der<br />

umgangssprachliche Begriff auf das ganze<br />

Gotteshaus übertragen und ist zum Synonym<br />

geworden für die namensgebende<br />

Keimzelle der Isarstadt. Wer Mitte des<br />

12. Jahrhunderts das Kirchlein auf dem „Petersbergel“<br />

besuchte, ging zu den „Munichen“.<br />

Sie sollen, wie das Petrus- und Paulus-Patrozinium<br />

nahelegte, aus Tegernsee<br />

gekommen sein. Inzwischen gilt eine<br />

Gründung durch das Kloster Schäftlarn<br />

oder den Freisinger Bischof als wahrscheinlicher.<br />

Der romanischen Klosterkirche<br />

folgte Ende des <strong>13</strong>. Jahrhunderts eine<br />

gotische Basilika, die nach dem Stadtbrand<br />

von Februar <strong>13</strong>27 wiedererrichtet und dabei<br />

um zwei Joche vergrößert wurde. In der<br />

Folge machten die Um-, Aus- und Vergrößerungsbauten<br />

des 17. und 18. Jahrhun-<br />

derts und Künstler wie Egid Quirin Asam,<br />

Ignaz Anton Gunetzrhainer oder Johann<br />

Baptist Zimmermann die Peterskirche zu<br />

einem der prächtigsten Gotteshäuser Bayerns.<br />

Die hochgerühmte, spätbarocke Innenausstattung,<br />

die alle sogenannten<br />

„Purifikationsmoden“ des 19. Jahrhunderts<br />

schadlos überstanden hatte, fiel im Februar<br />

1945 fast gänzlich der Kriegsfurie zum<br />

Opfer. Von St. Peter standen nur noch<br />

Turmstumpf und Hochchormauern. Sie<br />

waren zum Abriss freigegeben und die<br />

Sprenglöcher schon gebohrt, da retteten<br />

Max Stritter und sein Nachfolger, Max<br />

Zistl, mit Hilfe Kardinal Faulhabers in letzter<br />

Stunde ihre Stadtpfarrkirche. Der Wiederaufbau<br />

begann 1946 und dauerte insgesamt<br />

55 Jahre. Im 91 Meter hohen Turm<br />

hängen acht Glocken und bilden – angeführt<br />

vom dunklen f° der sechseinhalb<br />

Tonnen schweren, 1958 gegossenen Jubiläumsglocke<br />

– das tontiefste und eines der<br />

mächtigsten Geläute Münchens.<br />

––<br />

Bayern 1<br />

Sonntag, 29.6.<strong>2014</strong>, 12.00 Uhr<br />

Zwölfuhrläuten aus München St. Peter<br />

bayern1.de/zwoelfuhrlaeuten<br />

Fotos: Resi und Thomas Schapfl, Georg Impler<br />

10 – <strong>BR</strong>-<strong>Magazin</strong>

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