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teure Spamfallen

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AusgAbe Nr. 5/2011, 8. JAhrgANg, P. b. b. VerlAgsPostAMt 1170 WieN, VertriebskeNNzAhl gz 02z034501, eiNzelheftPreis: eur 4,−<br />

w w w . r e p o r t . a t + N a c h r i c h t e N t ä g l i c h a k t u e l l + w w w . r e p o r t . a t + N a c h r i c h t e N<br />

M e h r w e r t f ü r M a n a g e r<br />

uNzufrieDeNe<br />

MitarBeiter<br />

Konflikte und geringe Loyalität senken nicht<br />

nur die Produktivität, sondern sind auch ein<br />

Sicherheitsrisiko.<br />

n <strong>teure</strong> <strong>Spamfallen</strong><br />

Das Telekom-Gesetz wird auch von seriösen<br />

Unternehmen ignoriert. Das kann teuer werden:<br />

Klagen wegen Spamversand häufen sich.<br />

MoBile BaNkiNg plug & Drive<br />

Innovative Applikationen lösen den<br />

Besuch in der Bankfiliale immer<br />

mehr ab. Seite …28<br />

E-Tankstellen unter die Lupe<br />

genommen.<br />

Seite …36<br />

A KU T<br />

����<br />

cult<br />

Alles, was das Leben<br />

schöner macht.<br />

Seite …42<br />

e-Mail aus Übersee: Der Baum der weisheit.<br />

Michael Steinhardt, einer der erfolgreichsten<br />

amerikanischen investoren,<br />

erklärt, warum geld allein<br />

nicht genug ist.


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»Die Zukunft liegt in den Erneuerbaren« 16<br />

Plug & Drive 36<br />

Banken machen mobil 28<br />

Inhalt<br />

R E p o R t p l u s d a s<br />

u n a b h ä n g i g E<br />

W i R t s c h a f t s m a g a z i n<br />

Akut<br />

4 Manager des Monats. Erste-Group-Chef Andreas Treichl stößt mit<br />

seinen Verbalinjurien Freund und Feind vor den Kopf.<br />

8 E-Mail aus Übersee. Investor Michael Steinhardt erklärt, warum Geld<br />

allein nicht genug ist.<br />

titel<br />

10 Unzufriedene Mitarbeiter. Nur elf Prozent der Mitarbeiter fühlen<br />

sich emotional an das Unternehmen gebunden. Geringe Loyalität<br />

senkt nicht nur die Produktivität, sondern sind auch ein Sicher-<br />

heitsrisiko.<br />

15 Prävention gegen Stress und Burn-out. Arbeitspsychologen wollen als<br />

Präventivkräfte gesetzlich verankert werden.<br />

kommunikAtion<br />

20 Teure <strong>Spamfallen</strong>. Das Telekom-Gesetz wird auch von seriösen Unternehmen<br />

ignoriert. Das kann teuer werden, denn Klagen wegen<br />

Spamversand häufen sich.<br />

investment<br />

26 »Momentan wird um die Wette inflationiert«. Wachsende Inflation und<br />

Schuldenberge werden den Goldpreis noch weiter antreiben, meint<br />

Argentuminvest-Chef Richard Mayr.<br />

interview<br />

30 »Die Kunden haben ihre Lehren gezogen«. Helmut Praniess, Vorstand der<br />

Privat Bank AG, über Transparenz in der Vermögensverwaltung.<br />

soft skills<br />

40 Über Schluchten hangeln und gemeinsam kochen. Erlebnislernen ist angesagt.<br />

Doch die Seminardesigns müssen nicht immer »exotisch« sein,<br />

IMPRESSUM: Herausgeber/Chefredakteur: Dr. Alfons Flatscher [flatscher@report.at, mobil:<br />

0676/898 299 200] Chef vom Dienst: Mag. Bernd Affenzeller (affenzeller@report.at) Redaktion: Mag.<br />

Angela Heissenberger (heissenberger@report.at), Martin Szelgrad (szelgrad@report.at) AutorInnen:<br />

Univ.-Prof. Dr. Johann Risak, Heinz van Saanen, Mag. Rainer Sigl, Raimund Lang, Valerie Uhlmann Layout:<br />

Report Media LLC Produktion: Report Media LLC, Mag. Maria Schiestl Druck: Styria Medieninhaber:<br />

Report Verlag GmbH & Co KG, Nattergasse 4, 1170 Wien Telefon: (01)902 99 Fax: (01)902 99-37<br />

E­Mail: office@report.at. www.report.at<br />

report plus 5|2011 3


»ausgesprochen«<br />

»Das Kundenverhalten hat sich<br />

geändert. Als ich nach Österreich<br />

gekommen bin, war das Zahlungs-<br />

verhalten paradiesisch. Das ist<br />

heute nicht mehr so.«<br />

ThomAs schmiTZ, Volvo Baumaschinen<br />

Österreich Geschäftsführer mit<br />

deutschen Wurzeln, trauert der<br />

guten alten Zeit nach.<br />

»in Österreich factored man nur,<br />

wenn man finanziell schon fast am<br />

Ende ist.«<br />

chrisTiAn BErgEr, Vorstandsmitglied<br />

von Coface Austria & Central<br />

Europe, über das zähe Factoring-<br />

Geschäft in Österreich.<br />

»Wir müssen ein hotel nicht<br />

besitzen, um es zu erfolgreich zu<br />

managen.«<br />

clAuDiA BEErmAnn, CFO der Falkenstei-<br />

ner Michaeler Tourism Group, ver-<br />

spürt keinen übersteigerten Drang<br />

zu Eigentum.<br />

»in unserem rucksack ist noch<br />

genügend Platz für ein paar Ziegel-<br />

steine.«<br />

PETEr BosEK, Privat- und Firmenkun-<br />

denvorstand der Erste Bank, pola-<br />

risiert weit weniger als sein Chef,<br />

er kündigt lediglich an, in Zukunft<br />

kräftiger in der Bau- und Immobili-<br />

enbranche mitmischen zu wollen.<br />

4 RepoRt pLus 5|2011<br />

�� a k u t ��<br />

W a s b R i s a n t i s t u n d W a s s i e W i s s e n m Ü s s e n<br />

RAUER STIL, ABER BERECHTIGTE KRITIK? Die Verbalinjurien von<br />

Erste-Group-Chef Andreas Treichl spalten die Meinungen<br />

quer durch alle Lager.<br />

■ Mann des Monats: andreas treichl<br />

Wirtschaft vs. Politik —<br />

das ist Brutalität<br />

Fingerspitzengefühl bewies der Erste Group-Chef nicht, als er Politiker als<br />

»blöd und feig« beschimpfte. Die Entschuldigung kam recht kleinlaut und<br />

mit einigen Tagen Verspätung. Unter Österreichs Wirtschaftstreibenden<br />

hält sich die Empörung dennoch auffallend in Grenzen. Andreas Treichl<br />

hätte sich zwar im Ton vergriffen, in der Sache gibt man ihm aber Recht.<br />

Treichl stoßen vor allem die neuen Bankvorschriften durch Basel III sauer<br />

auf. Ein Kredit für ein wirtschaftlich gesundes Unternehmen müsse<br />

vielfach höher mit Eigenkapital unterlegt werden als etwa griechische<br />

Anleihen, obwohl die Sicherheit im letzteren Fall kaum gewährleistet sei.<br />

Die kritisierten Politiker, die — so Treichl — »von Wirtschaft keine Ahnung«<br />

hätten, goutierten die Angriffe des Bankchefs naturgemäß nicht<br />

und konterten mit süffisanten Hinweisen auf seine Millionengagen und<br />

das Hilfspaket aus Steuermitteln. Aber auch Experten des Wirtschaftsforschungsinstituts<br />

und der Wirtschaftsuniversität wiesen die auf Basel<br />

II und III bezogenen Äußerungen des Erste-Chefs als »schlichtweg falsch«<br />

zurück, das Lamentieren der Banken sei »hochgradig provinziell«. Kredite<br />

an Unternehmen wären grundsätzlich riskanter als Staatsanleihen, für<br />

»Ramschanleihen« aus Griechenland oder Portugal würden aber ebenso<br />

hohe Anforderungen gelten.<br />

Strabag-Chef Hans Peter Haselsteiner, Do&Co-Chef Attila Dogudan und<br />

Industriellen-Präsident Veit Sorger zollten dem Banker dagegen demonstrativ<br />

Zustimmung. Treichls Kritik sei ein Zeichen von »Unmut, der<br />

grundsätzlich da ist«, so Sorger. Der unverhohlene Applaus der Unternehmerseite<br />

offenbart die schon länger gärende Verstimmung zwischen der<br />

als Wirtschaftspartei deklarierten ÖVP und ihrer ureigensten Klientel,<br />

obwohl die ÖVP seit mehreren Legislaturperioden Wirtschafts- und Finanzminister<br />

stellt. Politiker aller Couleurs täten gut daran, die — zugegeben<br />

überzogene — Kritik ernst zu nehmen. Ein Fünkchen Wahrheit steckt<br />

schon drin: Die Politik hat sich von den tatsächlichen Anforderungen und<br />

Bedürfnissen der Wirtschaft weit entfernt. Der ungehobelte Ausbruch<br />

Treichls hat das Thema aufs Tapet gebracht. Sachliche Diskussionen, ohne<br />

untergriffige Wortmeldungen über Millionengagen und geistige Befindlichkeiten,<br />

wären nun wünschenswert.<br />

■ editorial<br />

Blöd&Feig statt<br />

Dick&Doof<br />

»Versagen der Politik«<br />

Alfons Flatscher,<br />

Herausgeber<br />

>> Der raue Ton hat jetzt auch<br />

die Chefetagen erreicht. Der Frust<br />

über die verfahrene Situation hat<br />

sich von der Breite an die Spitze<br />

entwickelt. Dass Andreas Treichl,<br />

der distinguierte Banker, der Regierungsspitze<br />

ganz uncharmant<br />

mit dem Allerwertesten ins Gesicht<br />

springt, zeigt, wie gereizt längst<br />

alle Seiten sind und wie unerträglich<br />

das Versagen der politischen<br />

Eliten vielen geworden ist. Treichl<br />

hat ein Stimmungsbild geliefert<br />

— und genau deshalb viel Applaus<br />

geerntet.<br />

Eine politische Bewegung ist im<br />

Entstehen, und ich halte jede<br />

Wette, dass bei der nächsten Nationalratswahl<br />

eine neue Gruppe mit<br />

einigen altbekannten Gesichtern<br />

zur Wahl antreten wird. Herbert<br />

Paierl, der frühere steirische<br />

Wirtschaftslandesrat, hat erst unlängst<br />

95 Thesen, wie die Republik<br />

saniert werden kann, herausgegeben,<br />

rund um Hannes Androsch<br />

haben sich mit dem Bildungsvolksbegehren<br />

Reformern aus allen<br />

politischen Lagern gruppiert. Eine<br />

Bewegung, die Auffangbecken für<br />

Vordenker aus allen Lagern ist,<br />

kommt aus den Startlöchern und<br />

ist in Wirklichkeit so etwas wie<br />

eine letzte Hoffnung in einem politischen<br />

System, das bisher immer<br />

nur die Wahl zwischen Pest und<br />

Cholera eröffnet hat.<br />

Die Versuche aus der Löwelstraße,<br />

die Partei in spe jetzt schon als<br />

wirtschaftsliberale Abzockergruppe<br />

zu diffamieren, greifen nicht, dazu ist<br />

die Front schon viel zu breit geworden:<br />

jede Wette!<br />

Fotos: Beigestellt, Archiv, WU Campus


■ Fuhrpark<br />

Ungenutzte Werbefläche<br />

nACHHoLBEDARF BEIM FUHRPARK-BRAnDInG orten Bawag P.S.K.<br />

Leasing-Geschäftsführer Alexander Schmidecker, Markenexperte<br />

Michael Brandtner und Fuhrparkleasing-<br />

Geschäftsführer Michael Schmid (v.li.).<br />

Unger Steel Group: Spezialist und Generalist.<br />

�� a ku t<br />

Die Unger Steel Group zählt als österreichische Unternehmensgruppe in der ausführenden Bauindustrie zu den führenden und international erfolgreichsten<br />

Industriebetrieben Europas. Die Kernkompetenzen des Unternehmens bilden der konstruktive sowie architektonische Stahlbau, die Projektentwicklung und<br />

die schlüsselfertige Realisierung gesamter Objekte als Generalunternehmen. Alle drei Geschäftsbereiche sind nach ISO 9001:2008 zertifiziert und bieten<br />

Transparenz und Qualität in sämtlichen Abläufen. Die Unger Steel Group steht seit jeher für Qualität, Kundenorientierung, Flexibilität und Termintreue. Das<br />

umfangreiche Netzwerk der gesamten Gruppe und eine Vielzahl an Partnerschaften ergänzen die zahlreichen Stärken.<br />

Von Österreich und dem Mittleren Osten in die ganze Welt.<br />

Ausgehend vom österreichischen Headquarters steuert die Unger Steel<br />

Group ihre rund 20 Niederlassungen in Zentral- und Osteuropa sowie im<br />

Mittleren Osten und bietet ihren Kunden so direkten Zugang zu sämtlichen<br />

Leistungen der Gruppe.<br />

investitionen in den Fuhrpark<br />

bringen nicht nur<br />

mehr Mobilität. Überlegte<br />

Auswahl der Fahrzeuge und<br />

geschickt eingesetztes Branding<br />

können das Image verbessern<br />

und die Marke schärfen.<br />

»Der Fuhrpark ist ein oft<br />

unterschätztes Kommunikationsmittel«,<br />

sagt Alexander<br />

Schmidecker, Geschäftsführer<br />

der Bawag P.S.K. Leasing. Dabei<br />

könne man gerade in diesem<br />

Bereich mit wenig Aufwand viel<br />

bewegen, zumal Werbeflächen<br />

immer <strong>teure</strong>r werden.<br />

Derzeit sind nur rund fünf<br />

Prozent der Firmenautos gebrandet.<br />

Meist wird der Fuhrpark<br />

in neutralem Weiß gehalten,<br />

Aufschriften und Logos sind<br />

Mit einer Gesamtkapazität der beiden Werke von jährlich 70.000 Tonnen kön-<br />

nen Kleinprojekte bis hin zu Komplettlösungen komplexer Bauvorhaben at-<br />

traktiv und schnell abgewickelt werden. Das Unternehmen im Familienbesitz<br />

verfügt über eine erstklassige Bonität. Europaweit ist die Unger Steel Group<br />

die Nummer eins im Stahlbau.<br />

oft nicht sehr werbewirksam<br />

formuliert und angebracht. Dabei<br />

erfordern auch Signalfarben<br />

mit hohem Wiedererkennungswert<br />

heute keinen großen Aufwand<br />

– der gesamte Wagen wird<br />

nicht mehr lackiert, sondern mit<br />

einer Folie überzogen. Das Auto<br />

ist dadurch sogar vor Kratzern<br />

geschützt, die Verwertung nach<br />

Ablauf des Leasingvertrags völlig<br />

unproblematisch. Type und<br />

Farbe sollten aber mit Bedacht<br />

gewählt werden, so Markenexperte<br />

Michael Brandtner:<br />

»Der Fuhrpark ist die Visitenkarte<br />

des Unternehmens. Im<br />

Idealfall ist auf einen Blick<br />

erkennbar, zu welcher Firma das<br />

Auto gehört – das Logo muss ich<br />

gar nicht erst lesen.“<br />

Headquarters | Unger Steel Group | Steinamangererstrasse 163 | 7400 Oberwart | Austria<br />

Phone +43/3352/33524-0 | Fax +43/3352/33524-15 | Mail office.at@ungersteel.com | www.ungersteel.com<br />

Second production site | Unger Steel Middle East FZE | P.O.Box: 42251 | Hamriyah Free Zone | Sharjah | United Arabic Emirates<br />

Phone +971/6/5132-555 | Fax +971/6/5132-570 | Mail office.uae@ungersteel.com | www.ungersteel.com


�� a ku t<br />

■ rating<br />

Schwellenländer<br />

auf der<br />

Überholspur<br />

die Risiko-Ratings von<br />

Schwellenländern und<br />

Industrienationen gleichen<br />

sich immer mehr an. China,<br />

Brasilien, Indien und Polen<br />

werden vom Kreditversicherer<br />

Coface bereits besser<br />

eingestuft als Griechenland,<br />

Irland und Portugal. Auch<br />

das Länder­Rating der Türkei<br />

liegt nur noch knapp<br />

hinter Großbritannien. »Die<br />

Schwellenländer haben ihr<br />

Risikoprofil in den vergangenen<br />

Jahren um zehn Prozent<br />

reduziert, in den Euro­<br />

Ländern ist es dagegen um<br />

zwei Drittel gestiegen«, sagt<br />

Christian Berger, Vorstandsmitglied<br />

von Coface Austria<br />

& Central Europe. »Dieser<br />

Trend der Annäherung wird<br />

sich weiter fortsetzen.« Nach<br />

einem durchschnittlichen<br />

Wachstum von 6,8 Prozent im<br />

Vorjahr erwartet Coface für<br />

2011 5,7 Prozent. Zudem ist<br />

die Auslandsverschuldung der<br />

Schwellenländer mit durchschnittlich<br />

26 Prozent des BIP<br />

wesentlich niedriger als die<br />

der Industrienationen.<br />

Österreich schneidet mit<br />

206 Prozent Verschuldung<br />

noch schlechter als Griechenland<br />

(177 Prozent) und nur<br />

geringfügig besser als Portugal<br />

(215 Prozent) ab. Trotzdem<br />

sieht Coface­Generaldirektorin<br />

Martina Dobringer<br />

eine »verlangsamte, aber<br />

sichtbare Erholung der Wirtschaft«,<br />

was auch Rückgänge<br />

bei den Zahlungsausfällen<br />

bestätigen. Nach dem »annus<br />

horibilis 2009«, so Dobringer,<br />

mit einer Schadensquote von<br />

101 Prozent konnte diese im<br />

Vorjahr auf 67 Prozent gesenkt<br />

werden. Im CEE­Raum<br />

verringerte sich die Schadensquote<br />

auf 62 Prozent (2009:<br />

219 Prozent).<br />

6 RepoRt pLus 5|2011<br />

DIE BIG liegt beim Bau der neuen Wirtschaftsuniversität<br />

im Zeit- und Kostenplan.<br />

■ Wu caMpus<br />

nächste Vergaberunde<br />

Seit 18 Monaten wird gebaut, rund 100 Millionen wurden ausgegeben, am<br />

Ende wird die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) an reinen Baukosten<br />

rund 220 Millionen für den neubau des Campus der Wirtschaftsuniversität<br />

aufwenden. »Wir liegen im Zeit- und im Kostenplan«, bestätigt<br />

BIG-Geschäftsführer Wolfgang Gleissner im Rahmen eines Gespräches<br />

direkt auf der Baustelle. Das Gesamtprojekt mit den von internationalen<br />

Architekten geplanten Bauteilen — Zaha Hadid entwarf das Bibliotheksgebäude<br />

— wird inklusive Grundstückskosten und aller Honorare<br />

492 Millionen kosten.<br />

Rund 60 Prozent aller Aufträge sind bereits vergeben. Swietelsky,<br />

Habau, Dywidag, Gebr. Haider, Bauer Spezialtiefbau wickeln Aushub,<br />

Baugrubenumschließungs- und Tiefgründungsarbeiten ab, die Baumeisterarbeiten<br />

gingen an die Firma Granit und Bilfinger Berger, Fassadenarbeiten<br />

an GIG, SFL und Matec. Die Haus und Elektrotechnik an die<br />

Firmen Hübl, Siemens Bacon, Cofely, Klenk & Meder, EAG und Gottwald.<br />

In den nächsten Monaten werden die Fassadenarbeiten für den Baubereich<br />

West, der Innenausbau mit den Schlosser-, Trockenbau- und<br />

Bodenverlegungsarbeiten vergeben. Die Zentralposition der campusübergreifenden<br />

Technik wird ebenfalls vergeben.<br />

■ Banken<br />

Zukunfts-<br />

szenarien<br />

aus deR Zukunft Zu leRnen<br />

erfordert Weitsicht, Mut<br />

und Vorstellungskraft. Der<br />

Club 2020 – Interessengemeinschaft<br />

von Bankern, Vorständen<br />

und Führungskräften<br />

– versteht sich als Impulsgeber<br />

für die Zukunft der Banken.<br />

2004 vom Bankausstatter<br />

Manigatterer und dem Consultingunternehmen<br />

emotion<br />

banking gegründet, entwickelten<br />

die Clubmitglieder unterschiedliche<br />

Szenarien sowie<br />

57 Thesen, deren Eintrittswahrscheinlichkeiten<br />

2007 im<br />

Rahmen einer Studie abgetestet<br />

wurden.<br />

Aus heutiger Perspektive bieten<br />

die damaligen Gedanken<br />

erstaunliche Ein­ und Ausblicke.<br />

So traten einige Prognosen<br />

tatsächlich ein, etwa die Regulierungs­<br />

und Einlagenschutzbestimmungen<br />

des Staates.<br />

Einige Thesen wurden früher<br />

als erwartet verwirklicht, z.B.<br />

rechnete man erst ab 2010 mit<br />

einer eigenen Finanzoptimierungssoftware,<br />

die das Internet<br />

nach den besten Angeboten<br />

durchkämmt und Kunden über<br />

Tarifänderungen informiert.<br />

Entsprechende Plattformen<br />

existieren aber bereits seit<br />

2008. Andere Thesen zeichnen<br />

sich dagegen erst als Tendenz<br />

ab. So verfügt noch nicht die<br />

Mehrzahl der österreichischen<br />

Kunden über eine Direktbank<br />

als Zweitbankverbindung, die<br />

Quote lag 2010 zwischen 23<br />

und 32 Prozent.<br />

Um die Treffsicherheit der<br />

Thesen zu erhöhen, lädt der<br />

Club 2020 künftig auch internationale<br />

Banker aus dem<br />

deutschsprachigen Raum zum<br />

Gedankenaustausch ein, in den<br />

Club­Workshops und virtuell<br />

via Xing. Mithilfe der Szenariotechnik<br />

werden Zukunftsszenarien<br />

für das Jahr 2025<br />

durchgespielt – inspirierende<br />

Inputs sind willkommen.


n Speed KillS<br />

Der Tsunami der Informationsflut<br />

persönliche Auseinandersetzen<br />

mit den Mitmenschen tritt<br />

in den Hintergrund. Nur die<br />

übermittelte Botschaft zählt.<br />

Das ist auch einfach, denn die<br />

Maschine kann ich abschalten.<br />

Schnell Geschriebenes tritt in<br />

den Vordergrund, um ja nur der<br />

oder die »Erste« zu sein. Damit<br />

stehen Tür und Tor offen für<br />

Fehlinterpretationen. Ein weiterer<br />

Nachteil dieser Entwicklung<br />

ist, dass wir nicht mehr genügend<br />

Zeit haben, um darüber<br />

nachzudenken, was wir sagen<br />

möchten. Konflikte sind vorprogrammiert,<br />

weil Missverständnisse<br />

nicht sofort aus der Welt<br />

geschafft werden, sondern nur<br />

investieren, ABer<br />

cAsh BehALten?<br />

Ganz einfach – weil auch wir<br />

die Ärmel hochkrempeln: Fuhrpark-,<br />

Mobilien-, Immobilien-Leasing.<br />

Infos unter 0810 20 52 51<br />

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�� A KU T<br />

Ein Gastkommentar von Hermann Holzer-Söllner, geschäftsführender Gesellschafter<br />

des Beratungsunternehmens CSI Communication Skills International.<br />

Wir leben in<br />

einer Welt,<br />

die nach Wohlstand,<br />

Fortschritt,<br />

mehr Macht und<br />

Einfluss strebt,<br />

und auf der anderen<br />

Seite erleben<br />

wir Krisen, die<br />

in Kriegen ausarten,<br />

aber auch<br />

Katastrophen, die<br />

uns die Überforderung<br />

unserer<br />

Lebensräume vor<br />

Augen führen . In<br />

der Bewältigung<br />

dieser Ereignisse müssen wir<br />

uns eingestehen, dass wir tief in<br />

unserem Inneren mit all diesen<br />

Herausforderungen gedanklich,<br />

aber vor allem kommunikativ<br />

überfordert sind. Die Welt ist<br />

anscheinend kleiner geworden,<br />

wenn man die internationalen<br />

Vernetzungen betrachtet, der<br />

Globus an sich ist aber nach wie<br />

vor als solcher unverändert.<br />

Wir leben in einem Gefüge,<br />

von dem wir permanent Informationen<br />

abverlangen, wobei<br />

wir aber mit der Menge der Informationsinhalte<br />

nicht zurecht<br />

kommen. Ist es die „NeuGier“,<br />

die uns dazu verleitet, über alles<br />

Mögliche Bescheid wissen zu<br />

wollen? Ist es das tatsächliche<br />

Interesse, die Notwendigkeit,<br />

die Informationen zu haben?<br />

Können wir überhaupt diese<br />

Flut an Inhalten verarbeiten?<br />

Wohin treibt uns dieses Angebot<br />

an Information? Findige<br />

Köpfe ermöglichen es uns,<br />

Technologien für die Kommunikation<br />

in jeder Lebenslage<br />

einzusetzen. Wir reden über<br />

die unsichtbare Gefahr der atomaren<br />

Industrielandschaft, wir<br />

sehen aber nicht die unsichtbare<br />

Gefahr des Übermaßes an<br />

Information. Vorfälle, welcher<br />

Art auch immer, erleben wir<br />

»Es IsT an DEr ZEIT, unsere<br />

Kommunikation zu<br />

überdenken.«<br />

zeitgleich mit. Katastrophenwerden<br />

uns direkt in<br />

unsere Wohnzimmer<br />

geliefert. Wir<br />

sind enttäuscht,<br />

wenn dann weiterhin<br />

nichts passiert.<br />

Wir lassen<br />

gar nicht mehr zu,<br />

dass Menschen<br />

bemüht sind, mit<br />

diesen unendlich<br />

tragischen Vorkommnissenzurande<br />

zu kommen.<br />

Jede Information,<br />

vor allem optimistisch positive,<br />

werden automatisch mit dem<br />

Wörtchen »aber« ergänzt. Gerade<br />

die Flut an Nachrichten<br />

über die Katastrophe in Japan<br />

zeigt, dass die Bemühungen um<br />

die Verbesserung der Situation<br />

in den Hintergrund treten,<br />

während das Warten auf den<br />

»Supergau« in den Vordergrund<br />

rückt.<br />

Wir verifizieren die auf uns<br />

einprasselnden Inhalte nicht<br />

mehr. Die immer beliebter<br />

werdenden sozialen Netzwerke<br />

verleiten uns dazu, Nachrichten<br />

als wahr und gegeben hinzunehmen.<br />

Gerüchte und persönliche<br />

Meinungen werden als der Weisheit<br />

letzter Schluss gesehen und<br />

nicht hinterfragt. Das ist auch<br />

durchaus verständlich, denn<br />

wer von uns hat noch Zeit, das<br />

Vermögen, all die Botschaften<br />

aufzunehmen und zu hinterfragen,<br />

und das nicht nur selektiv,<br />

sondern als Ganzes. Einfache<br />

Lebensweisheiten und der »gesunde<br />

Menschenverstand« treten<br />

in den Hintergrund.<br />

Die Technologie liefert die<br />

einzige Wahrheit, weil sie schnell<br />

ist und sich vermeintlich nicht<br />

irrt. Damit einher geht auch der<br />

Abbau sozialer Kompetenzen in<br />

der Kommunikation. Das sich<br />

zeitverzögert beim Empfänger<br />

ankommen und die Situation<br />

nur verschlimmern können.<br />

Es ist an der Zeit, dass wir uns<br />

einfach wieder die Zeit nehmen,<br />

um unsere Kommunikation<br />

zu überdenken. Die Qualität<br />

sollte wieder in den Vordergrund<br />

treten, und nicht der<br />

reine Zeitfaktor und die Quantität<br />

der Nachrichten. Die Informationstechnologien<br />

sind<br />

ein Mittel, um unser Leben zu<br />

erleichtern. Informationen aus<br />

dem Netz können unser Wissen<br />

bereichern, aber sie dürfen uns<br />

nicht beherrschen als das allmächtige<br />

Vermögen der Wahrheit.<br />

n<br />

Business-LeAsinG<br />

Einfach<br />

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8 RepoRt pLus 5|2011<br />

�� E - M a i l a u s Ü b E r s E E��<br />

Der Baum der Weisheit<br />

Michael Steinhardt, einer der erfolgreichsten amerikanischen Investoren aller Zeiten,<br />

erklärt, warum Geld allein nicht genug ist.<br />

Wir sind eine eigenartige Runde. Tuvia, der<br />

Theatermacher und Schriftsteller, Spross einer<br />

Rabbiner-Dynastie, der von sich behauptet, nicht<br />

religiös zu sein, Michael, der in den vergangenen<br />

Jahren 120 Millionen US-Dollar an jüdische Organisationen<br />

gespendet hat, aber sich als Atheist<br />

bezeichnet, und ich, der österreichische Journalist,<br />

der von sich definitiv weiß, weder Jude<br />

noch Katholik zu sein. Tuvia hat in seine Wohnung<br />

im Zentrum Manhattans eingeladen, die wenige<br />

Blocks von dem Hotel entfernt liegt, in dem Dominique<br />

Strauss-Kahn sein unkontrollierter Sexualtrieb<br />

zum Verhängnis wurde. Wir brechen Brot,<br />

es ist Freitagabend und Sabbat hat begonnen,<br />

rituell, wie es seit jeher üblich ist.<br />

Wenn zwei New Yorker Juden und ein österreichischer<br />

Goi miteinander abendessen, kann<br />

es nicht lange dauern und der Holocaust wird<br />

Thema. »Ich bin Atheist«, sagt Michael, »weil<br />

ich nicht glauben kann, dass Gott, wenn es ihn<br />

gäbe, den Holocaust zugelassen hätte.« Vor ein<br />

paar Jahren sei er in Salzburg gewesen bei den<br />

Festspielen, und bei einer Abendgala mit all den<br />

Gästen in Dirndln und Trachten habe es ihn wie<br />

einen Keulenschlag getroffen. »Es war so eine<br />

zivilisierte Gesellschaft, und es wollte nicht in<br />

meinen Kopf, dass Vorfahren dieser netten Men-<br />

Von Alfons Flatscher, New York<br />

GRÖSSER ALS GELD: Der Weg zur Philantropie führt übers Geld.<br />

Wer‘s hat, der gibt, wer mehr hat, gibt mehr, ganz ohne staatlichen<br />

Zwang, nur weil es das Gewissen fordert.<br />

schen den industriellen Massenmord erfunden haben.« Tuvia ist mit einer Österreicherin verheiratet und in jedem<br />

seiner Theaterstücke ist der Holocaust präsent. Ein Teil seiner Familie ist in KZs umgekommen, und er ist überzeugt,<br />

der Herdentrieb war‘s, der all das möglich gemacht hat. Das eigene Gewissen, die eigene Meinung zählte nichts im<br />

Vergleich zum Diktat der Obrigkeit. Der Befehl hat das Gewissen ersetzt und da ist dann die Katastrophe passiert.<br />

Michael ist in Tuvias Kurzbeschreibung einer, der so reich ist, dass er Banken Geld borgt. In den 60er-Jahren hat<br />

er mit bescheidenen Mitteln seine Investmentfirma gegründet und dann, mit viel Geschick, Milliarden gemacht, so<br />

viele, dass ihn Medien auf die Liste der 20 größten Investoren aller Zeiten setzen. Wie hat er das geschafft? »Ich war<br />

opportunistisch und habe oft das Gegenteil von dem getan, was alle anderen gemacht haben«, erklärt Michael, »aber<br />

nur das Gegenteil tun reicht nicht, man muss damit auch recht haben.«<br />

Recht zu haben ist ihm offensichtlich oft gelungen, aber Mitte der 90er-Jahre hat es ihm gereicht. Er sperrte die<br />

bis dahin rasend erfolgreiche Firma zu. »Ich hatte das Gefühl, ich müsste im Leben mehr tun als nur Geld verdienen. Ich<br />

wollte einen bedeutenderen Beitrag leisten.« So wurde aus dem Investor ein Philanthrop, der Lernen, Lesen, Wissen<br />

zu seinen Themen machte und mit seinen Mitteln unterstützte.<br />

Er allein entschied, wann er genug verdient hatte und es Zeit war, sich etwas Größerem als Geld zu widmen.<br />

Sein Gewissen hat ihm gesagt, wann er seinem Leben einen neuen Inhalt geben wollte. Keine gesetzlich normierte<br />

Gehaltsobergrenze, keine staatlich verordnete Umverteilung durch Steuerraubrittertum, nur das Gewissen und die<br />

freie Entscheidung haben ihn geführt. Aus dem Investor wurde ein Philanthrop, jetzt ist er beides. Er hat vor kurzem<br />

wieder einen Fonds eröffnet, der heißt Wisdom-Tree, sprich: Baum der Weisheit. Sehr passend, irgendwie.<br />

Foto: Photos.com


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��<br />

C ov er<br />

UnzUfriedene Mitarbeiter<br />

Fotos: photos.com


Nur elf Prozent der Arbeitnehmer fühlen sich emotional an das Unternehmen<br />

gebunden. Jeder vierte Mitarbeiter würde bei einem attraktiveren<br />

Angebot sofort den Job wechseln. Geringe Zufriedenheit und Loyalität senken<br />

nicht nur die Produktivität, sondern sind auch ein Sicherheitsrisiko.<br />

Drei Tage vor seiner verseTzung nach Wien<br />

ließ Thierry Antinori den Plan platzen. Der<br />

designierte Vorstandsvorsitzende der Austrian<br />

Airlines gab Ende März bekannt, für diese und<br />

auch keine andere Funktion mehr zur Verfügung zu stehen.<br />

Nach 18 Jahren verließ der Manager den Lufthansa-Konzern.<br />

Ein Affront. Und ein großer Verlust für das Unternehmen<br />

– denn mit Antinori geht auch eine Menge Know-how<br />

verloren. Er ist seit 25 Jahren in der Luftfahrtbranche tätig,<br />

seit 1997 für die Lufthansa, davor war er Deutschland-Chef<br />

der Air France.<br />

Während über die Beweggründe des 49-jährigen Franzosen<br />

noch immer gerätselt wird, stellt sich vor allem eine<br />

Frage: Wie konnte der Konzernleitung Antinoris Unzufriedenheit<br />

mit dem geplanten Wechsel nach Wien verborgen<br />

bleiben? Antinori wäre den beiden bisherigen Vorständen<br />

Peter Malanik und Andreas Bierwirth vor die Nase gesetzt<br />

worden – eine Situation, die schon allein einiges an Spannungspotenzial<br />

bietet. Vor allem aber hätte er den harten<br />

Sanierungskurs der rot-weiß-roten Airline weiter vorantreiben<br />

sollen. Ein Fass ohne Boden, mit wenig Chance zur<br />

Profilierung: Im ersten Quartal flog die AUA erneut einen<br />

Betriebsverlust von 63,5 Millionen Euro ein. Dennoch soll<br />

die Lufthansa-Tochter noch heuer operativ die Gewinnzone<br />

erreichen, so die strengen Vorgaben. Inzwischen mehren<br />

sich jedoch im Mutterkonzern Zweifel, ob der Turnaround<br />

überhaupt zu schaffen sei. Wien hätte sich aus dieser Sicht<br />

für Antinori nicht als Sprungbrett, sondern als Abstellgleis<br />

präsentiert.<br />

>> Dienst nach Vorschrift > Erhebliche Kosten


�� C ov er<br />

c deutschen Industrieunternehmenerhoben.<br />

Die Experten<br />

unterschieden dabei<br />

insgesamt neun Konfliktkostenkategorien,<br />

die sich in drei Ebenen<br />

– Person, Team, Organisation<br />

– gliedern. HERBERT ScHloSSniKl,<br />

Die Kosten für auf-<br />

VöSlAuER:<br />

»Stärkung des<br />

grund von Konflikten Teamgeists«.<br />

gescheiterte oder verschleppte<br />

Projekte belaufen<br />

sich in jedem zweiten Unternehmen<br />

auf mindestens 50.000 Euro jährlich. Zehn<br />

Prozent der Betriebe rechnen sogar mit<br />

500.000 Euro oder mehr. Studienleiter Alexander<br />

Insam, KPMG-Partner, will »bewusst<br />

mit einem Tabu brechen« und »Controlling<br />

mit Mediation und Konfliktmanagement<br />

zusammenführen«. Am Problembewusstsein<br />

mangelt es jedoch: Viele Manager verdrängen<br />

oder leugnen die Existenz von Konflikten,<br />

werden diese doch noch immer als<br />

Zeichen von Schwäche und Überforderung<br />

gesehen.<br />

>> Teamgeist ist messbar > Auch die besten Teamplayer haben Konflikte — nur nicht so lange<br />

> Die Lebensqualität beschreibt den Anteil der Arbeitszeit, in der Führungskräfte gern in die Arbeit<br />

gehen.<br />

> Die Arbeitsbewältigung stellt den Anteil der Arbeitszeit dar, in der eigentliche Arbeitsaufgaben<br />

erledigt werden.<br />

> Der Konfliktanteil ist der Anteil der Arbeitszeit, in der sich Führungskräfte gezwungenermaßen mit<br />

Konflikten beschäftigen.<br />

> Die Stressbelastung beinhaltet den Anteil der Arbeitszeit, in der sich Führungskräfte über- oder<br />

unterfordert fühlen.<br />

Lebensqualität<br />

+<br />

Stressbelastung – + Arbeitsbewältigung<br />

–<br />

Konfliktanteil<br />

Die häufigsten grünDe für unzufrieDenheit<br />

tätigkeit erfüllt einen Sinn, jeder einzelne Mitarbeiter<br />

trägt zum Gelingen des Unternehmens<br />

bei. Gelingt es Führungskräften nicht, diese<br />

Wertschätzung glaubhaft zu vermitteln, empfinden<br />

sich Arbeitnehmer bald als anonyme Masse,<br />

die lediglich zur Gewinnmaximierung dient.<br />

5. Schlechtes Betriebsklima: Frostige Stimmungen<br />

im Büro schlagen sich auch auf die<br />

Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter nieder. Die<br />

Zahl der Krankheitstage steigt, zudem verursachen<br />

Konflikte erhebliche Kosten.<br />

6. Autoritärer Führungsstil: Ein Vorgesetzter,<br />

der außer seiner Meinung keine andere<br />

gelten lässt, schadet dem Unternehmen selbst.<br />

Niemand wird Vorschläge einbringen oder<br />

Verantwortung übernehmen — aus Angst vor<br />

Fehlern oder um dem Chef genüsslich beim<br />

Scheitern zuzusehen.<br />

7. Erstarren in Routine: Nicht jeder Job bietet<br />

geistige Herausforderungen, doch auch stupide<br />

Teamplayer<br />

Teamneutrale<br />

Teamfrustrierte<br />

Tätigkeiten können durch Abwechseln oder<br />

Eigenverantwortung aufgewertet werden. Denn<br />

mit der Unlust steigt auch die Fehleranfälligkeit.<br />

8. Mangelnde Anerkennung: Engagement<br />

und Erfolge müssen vom Chef wahrgenommen<br />

und honoriert werden, sonst ist es mit dem überdurchschnittlichen<br />

Einsatz schnell wieder vorbei.<br />

9. Falscher Job: Umstrukturierung, Neuverteilung<br />

der Kompetenzen, Beförderung<br />

— und plötzlich findet sich ein Mitarbeiter auf<br />

einer Position, die seinen Fähigkeiten nicht<br />

entspricht. Unter- und Überforderung können<br />

gleichermaßen zu schaffen machen.<br />

10. Fehlende Aufstiegschancen: Ein Konkurrent<br />

wird befördert — und der zuvor noch<br />

ehrgeizige Kollege steigt in puncto Einsatz<br />

auf die Bremse. Mitarbeiter, die sich in der<br />

beruflichen Sackgasse sehen, sind schwer zu<br />

motivieren und zu halten. Helfen können neue<br />

Aufgabenbereiche und mehr Verantwortung.<br />

Foto: Photos.com, Beigestellt


pliziert mit ihrem Durchschnittsgehalt<br />

ergeben sich daraus 1.444<br />

Euro monatliche Kosten pro Führungskraft.<br />

Zwar sei Konfliktmanagement<br />

inzwischen weitgehend<br />

anerkannt, »trotzdem hat es bei<br />

den meisten Betroffenen einen negativen<br />

Beigeschmack«, so Roland<br />

Graf, Generalsekretär des WdF.<br />

Die Studienautoren entwickelten<br />

ein Messinstrument, das Österreichische<br />

Teamgeistbarometer<br />

(ÖTB), mit dem anhand der Komponenten<br />

Stressbelastung, Konfliktanteil,<br />

Arbeitsbelastung und Lebensqualität »Reibungsverluste<br />

durch betriebsklimatisch bedingten<br />

Stress« beziffert werden können.<br />

Demnach sind 19 Prozent der Befragten<br />

der Gruppe der »Teamplayer« zuzurechnen.<br />

Sie managen Konflikte erfolgreich und haben<br />

dadurch genügend Zeit für ihre eigentlichen<br />

Aufgaben. Verbesserungspotenzial<br />

gibt es dagegen schon bei den »Teamneutralen«<br />

(76 Prozent). Beim dritten Typ, den<br />

»Teamfrustrierten« (fünf Prozent), überwiegen<br />

die negativen Indikatoren. Sie haben<br />

bereits »innerlich gekündigt«, ihre Ar-<br />

THoMAS MüllER, KRi-<br />

MinAlpSycHoloGE:<br />

»Nährboden für<br />

Zerstörung«.<br />

beit ist durch länger andauernde<br />

Konflikte stark belastet und kann<br />

zum überwiegenden Teil gar nicht<br />

mehr bewältigt werden. »Dieses<br />

Tool zeigt, wann sich ein Team<br />

einem kritischen Bereich nähert.<br />

Damit ist konstruktive Konfliktbewältigung<br />

schon möglich, bevor<br />

es wirklich teuer wird, weil<br />

die Produktivität im Unternehmen<br />

zum Erliegen kommt«, sagt<br />

WdF-Chef Graf.<br />

>> Positive Konfliktkultur


�� C ov er<br />

»Konflikte sind ein Zeichen<br />

für Veränderung«<br />

Konfliktmanagerin Elvira Hauska über Benefits, Hilferufe und Dienst<br />

nach Vorschrift.<br />

(+) plus: Woran können<br />

Führungskräfte erkennen,<br />

dass Mitarbeiter unzufrieden<br />

sind?<br />

Elvira Hauska: Das erste<br />

Anzeichen ist schon, wenn<br />

die Leistung nicht mehr<br />

passt. Egal, ob sich das im<br />

Umsatz oder in der Verfügbarkeit<br />

von Produkten niederschlägt<br />

– für mich ist es<br />

ein wichtiger Indikator, dass<br />

im sozialen Umfeld Handlungsbedarf<br />

besteht.<br />

(+) plus: Was macht Zufriedenheit<br />

eigentlich aus?<br />

Geld allein?<br />

Hauska: Die Überlebensfähigkeit sollte<br />

schon durch das Gehalt gegeben sein. Denn<br />

Zufriedenheit ist sehr wohl an ein Basisgehalt<br />

gekoppelt. Darüber hinaus sind aber drei<br />

Kernfaktoren wesentlich, die ich nach Peter<br />

Zulehner, einen Beraterkollegen und langjährigen<br />

Personalleiter von Magna International,<br />

zitiere: Das ist zunächst Wertschätzung,<br />

also die Fähigkeit von Führungskräften oder<br />

Kollegen, den Menschen an sich mit seinen<br />

Stärken und Schwächen zu sehen. Der zweite<br />

Faktor ist Anerkennung – da geht es darum,<br />

Leistung transparent zu machen. Das dritte<br />

Kriterium ist Orientierung. Die Mitarbeiter<br />

müssen wissen, welcher Aufgabenbereich für<br />

wen gedacht ist und welche Ziele es gibt.<br />

(+) plus: Sollten diese drei Prinzipien<br />

nicht ohnehin Teil einer gelebten Unternehmenskultur<br />

sein?<br />

Hauska: Was eine Unternehmenskultur vor<br />

allem ausmacht, ist Offenheit. Haben Mitarbeiter<br />

die Möglichkeit, etwas anzusprechen,<br />

ohne dass es ihnen zum Nachteil gerät? Ein<br />

Beispiel aus dem Gesundheitsbereich: Wenn<br />

Arbeitsunfälle vermieden werden sollen,<br />

muss man auch Beinahe-Unfälle aufzeigen.<br />

Rutscht also jemand aus und es passiert<br />

glücklicherweise nichts, muss diese Gefahrenstelle<br />

trotzdem gemeldet werden, um<br />

die tatsächlichen Unfälle zu reduzieren. Das<br />

muss in der Kultur verankert sein, denn das<br />

14 RepoRt pLus 5|2011<br />

ElViRA HAuSKA: »Oft liegt es<br />

einfach nur an der Gesprächsbereitschaft.«<br />

Ausrutschen könnte auch<br />

als Schwäche ausgelegt werden.<br />

Die meisten Unternehmen,<br />

die diese Offenheit im<br />

Sicherheitsbereich schaffen,<br />

bieten sie auch allgemein.<br />

Ein Mitarbeiter kann zum<br />

Beispiel ansprechen, wenn<br />

er überlastet ist.<br />

(+) plus: In manchen<br />

Unternehmen gibt es Prämien<br />

für besondere Leistungen.<br />

Welche Rolle spielen<br />

solche Benefits?<br />

Hauska: Natürlich sind<br />

Benefits nett, aber wenn das<br />

einzelne Mitarbeiter nicht<br />

bekommen, ist es eine Herabwürdigung.<br />

Grundsätzlich halte ich Gesprächsbereitschaft<br />

für viel wichtiger als ein zusätzliches<br />

Gehalt oder Wellness-Gutscheine, die über<br />

alle Mitarbeiter ausgeschüttet werden. Auch<br />

was die Flexibilität der Arbeitszeit betrifft:<br />

Gerade Führungskräfte kommen durch Allinklusive-Verträge<br />

auf eine sehr hohe Stundenanzahl,<br />

diese Leute legen auf Benefits gar<br />

keinen Wert. Denn was hilft mir eine tolle<br />

Reise, wenn ich zu Hause eine junge Familie<br />

habe und lieber mehr Zeit mit den Kindern<br />

verbringen würde?<br />

(+) plus: Einer Kündigung geht meist ein<br />

langer Prozess der »inneren Kündigung« voraus.<br />

Gibt es Indizien dafür?<br />

Hauska: Die meisten Führungskräfte nehmen<br />

nicht wahr, wann dieser Dienst nach<br />

Vorschrift beginnt. Mit dem Teamgeist-Barometer,<br />

das wir entwickelt haben, kann man<br />

das sehr schön abgrenzen. Wenn die negativen<br />

Indikatoren überwiegen, haben wir<br />

das als »Teamfrustrierte« klassifiziert. Für<br />

die Firmen ist es ein wichtiger Anhaltspunkt,<br />

wie groß dieser Anteil unter den Mitarbeitern<br />

ist. Oft liegt es einfach an der Gesprächsbereitschaft.<br />

Wenn es die Möglichkeit gibt,<br />

Probleme oder Änderungen anzusprechen,<br />

kann man auch teamfrustrierte Personen<br />

wieder ins Team holen. Ich hatte Fälle, da lag<br />

die Kündigung schon am Tisch und trotz-<br />

dem kam noch ein Gespräch in Gang, weil<br />

der Vorgesetzte den Mitarbeiter ungern verloren<br />

hätte.<br />

(+) plus: Gibt es unterschiedliche Verhaltensmuster?<br />

Hauska: Ein Choleriker wird sich in einem<br />

Konflikt eher als Angreifer darstellen und ein<br />

Phlegmatiker wird sich eher zurückziehen.<br />

Das hängt mit der Persönlichkeitsstruktur<br />

zusammen. Auch das ist Führungsaufgabe:<br />

zu erkennen, wie ein Mitarbeiter »gestrickt«<br />

ist. Wenn ein Mitarbeiter plötzlich anfängt,<br />

um zwei Uhr nachts Mails zu schreiben, dann<br />

sollte diese Verhaltensänderung angesprochen<br />

werden. Hier die richtigen Worte zu finden<br />

ist schwierig. Ich bin aber fest überzeugt,<br />

dass das Hilferufe sind. Eine Führungskraft<br />

muss es ja gar nicht bewerten, aber eine Rückmeldung<br />

öffnet die Option für den Mitarbeiter,<br />

ein Problem zu thematisieren. Gerade<br />

hier ist auch die Unterstützung durch externe<br />

Profis sehr hilfreich.<br />

(+) plus: Werden Sie als Konfliktmanagerin<br />

erst gerufen, wenn schon der Hut brennt?<br />

Hauska: Der Standardfall sind Inhouse-<br />

Trainings zum Thema Konfliktmanagement.<br />

In manche Firmen kommen wir auch gezielt<br />

zur Krisenintervention. Die Königsdisziplin<br />

ist für mich aber, Konfliktmanagement als<br />

integrierten Bestandteil zu implementieren.<br />

Das hat eine ganz andere Qualität – es gibt<br />

eine Funktionsbeschreibung und es ist klar<br />

definiert, welche Aufgaben dieser Konfliktmanager<br />

hat. Jeder Mitarbeiter kann Anonymität<br />

und Vertraulichkeit erwarten und weiß,<br />

welche Information wohin weitergegeben<br />

wird. Manche Unternehmen möchten das<br />

Wort Konflikt vermeiden, dann nenne ich es<br />

eben Projektbegleitung, Führungskräftetraining<br />

oder Gesundheitsprojekt. Eigentlich ist<br />

es schade, dass einem Konflikt immer etwas<br />

Zerstörerisches oder Negatives anhaftet. Für<br />

mich ist ein Konflikt ein Zeichen für Veränderung.<br />

Wenn sich Rahmenbedingungen ändern,<br />

muss sich auch in der Struktur selbst etwas<br />

ändern. Das ist über ein Gespräch immer<br />

leichter möglich, als wenn ich gleich mit dem<br />

Rechtsanwalt komme. n


Foto: Photos.com<br />

Flexibilisierung, Rationalisierung,<br />

Zeitdruck, neue Technologien und<br />

wechselnde Organistionsstrukturen<br />

prägen den modernen Arbeitsalltag.<br />

Viele Menschen können den wachsenden<br />

Anforderungen nicht mehr standhalten:<br />

Psychische Erkrankungen verursachen bei<br />

erwerbstätigen Frauen bereits knapp 35 Prozent<br />

aller Frühpensionierungen, bei Männern<br />

immerhin rund 22 Prozent. Laut Angaben des<br />

Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger<br />

hat sich die Zahl der Fehltage aufgrund<br />

psychischer Erkrankungen in den letzten 20<br />

Jahren verdreifacht. Zwischen 1995 und 2008<br />

stiegen die psychisch bedingten Krankheitstage<br />

um 103 Prozent, diese Erkrankungen<br />

dauern mit durchschnittlich 37 Tagen auch<br />

besonders lange.<br />

»Wir wissen, dass psychische Belastungen<br />

am Arbeitsplatz steigen. Burn-out,<br />

Depression und Stress gehören heutzutage<br />

zum Arbeitsalltag in vielen Betrieben«, sagt<br />

Andrea Birbaumer, Obfrau der Gesellschaft<br />

kritischer Psychologen und Psychologinnen<br />

(GkPP). Mit modernen Arbeitsanalysemethoden<br />

könnten diese Belastungen frühzeitig<br />

erkannt und vermieden werden, so die<br />

Expertin.<br />

>> Professionelle Begleitung


�� en erg i e<br />

»Die Zukunft liegt<br />

in Den erneuerbaren«<br />

16 RepoRt pLus 5|2011


Laut einer Studie des Instituts für<br />

höhere Studien ist der volle Umstieg<br />

auf saubere Energie in Österreich<br />

bis 2050 möglich. Doch Politik und<br />

Industrie warnen vor den Kosten.<br />

�� en erg i e<br />

V o n M a r t i n S z e l g r a d<br />

Bis zum Jahr 2050 eine Halbierung des Energieverbrauchs<br />

in Österreich, ein Anteil von 85 Prozent erneuerbarer Energieträger<br />

am gesamten Energiemix und eine Einsparung<br />

von mehr als 90 Prozent CO2-Emissionen. Das sind realisierbare<br />

Ziele für die heimische Wirtschaft, bestätigt eine aktuelle<br />

Studie des Instituts für höhere Studien (IHS). Trotz unterschiedlicher<br />

Technologien, vieler Protagonisten aus Wirtschaft und Politik,<br />

unterschiedlicher Interessen und Geschäftsmodelle – die große<br />

Energiewende ist machbar, ist IHS-Direktor Bernhard Felderer felsenfest<br />

überzeugt. Das Institut hat dutzende am Markt kursierende<br />

Studien untersucht und Resümee gezogen. Auftraggeber des Meta-<br />

Szenarios, wie die Österreicher die Energiewende schaffen können,<br />

sind Greenpeace, die Gewerkschaft vida und der Energieversorger<br />

EVN. »Hätte Greenpeace alleine diese Studie beauftragt, würde sie<br />

kaum Wellen schlagen«, heißt es unter der Hand anlässlich einer Präsentation<br />

im April. Eine Gewerkschaft und ein Energieversorger an<br />

Bord einer Roadmap für den Umweltschutz? Das ist allerdings neu<br />

und verleiht dem Auftritt Glaubwürdigkeit. Es heißt, Greenpeace<br />

habe bei drei Energieversorgern für die Studienkooperation angeklopft.<br />

Die niederösterreichische EVN hatte sofort zugesagt. »Wir<br />

wollen an der Gestaltung unserer Zukunft selbst teilhaben«, bekennt<br />

EVN-Vorstandssprecher Peter Layr. »Zwar müssen wir in unserer<br />

Rolle als Energieversorgungsunternehmen kurzfristig in der Versorgungssicherheit<br />

planen, bei mangelnden Investitionen in die Netzinfrastruktur<br />

wird aber garantiert Kapital aus Österreich abwandern.«<br />

Die Energieversorger quer durch Österreich kritisieren die staatlich<br />

oktruierte Marktregulierung in den Verteilnetzen.<br />

>> Veränderungen im Verkehr > Dezentrale Einspeisung


�� en erg i e<br />

rEInHoLD MIttErLEHnEr,<br />

WIrtScHaftS- unD EnErgIEMInIStEr.<br />

»Die Energiewende ist in<br />

Österreich längst eingeleitet.«<br />

18 RepoRt pLus 5|2011<br />

Die Energiewende wird<br />

vor allem als technologische<br />

Revolution gesehen. Zuerst<br />

ist ein Ausbau intelligenter<br />

Stromverteilnetze nötig, die<br />

ein Netzmanagement einer<br />

dezentralen Energieproduktion<br />

mittels Wasserkraft-,<br />

Windenergie-, Solar- und Biomasseanlagen<br />

unterstützen.<br />

Dann muss auch noch der<br />

Anlagenbau selbst boomen.<br />

Der Staat greift dazu über Investitionszuschüsse<br />

über den<br />

Klima- und Energiefonds<br />

und über eine Ökostromzulage<br />

ein, welche den neuen Anlagen<br />

eine gewisse finanzielle<br />

Sicherheit bieten sollen.<br />

>> Novelle in Diskussion > Das IHS-Energieszenario rechnet es vor: Eine Energiewende ist umsetzbar,<br />

leistbar, belebt den Arbeitsmarkt und fordert keinerlei Einbußen<br />

in der Lebensqualität der Österreicher. Bei sinkender Umweltbelastung<br />

steigt diese sogar. Die für das Jahr 2010 prognostizierte CO2-Jahresbilanz von 73,3 Millionen Tonnen kann laut Studie in den nächsten vier Jahrzehnten<br />

auf weniger als ein Zehntel reduziert werden. Ein hoher Anteil an<br />

CO2-Emissionen lässt sich durch den Ausbau erneuerbarer Energieträger<br />

für die Stromerzeugung einsparen. 100 Prozent CO2-Einsparungen sind<br />

allerdings nicht realistisch, wie Greenpeace gehofft hatte.<br />

Im Verkehr und bei der Heizenergie lässt sich der gesamte Energieverbrauch<br />

im gleichen Zeitraum von bisher 1.060 Petajoule auf 540 Petajoule<br />

halbieren. Ein 85-prozentiger Anteil an erneuerbaren Energieträgern ist<br />

laut IHS-Studie bis 2050 realistisch. Die Nutzung fossiler Energien würde<br />

sich dann lediglich auf einen Restanteil in der Industrie und teilweise im<br />

Verkehr beschränken. Für den Verkehrssektor zeigt die Studie ein großes<br />

Wachstumspotenzial im öffentlichen Verkehr und eine weitgehende<br />

Elektrifizierung des Individualverkehrs auf. Dem Zukunftsszenario zufolge<br />

wird die Leistung der öffentlichen Verkehrsmittel in den nächsten 40 Jahren<br />

von 24,3 auf 35 Milliarden Personenkilometer steigen, während sich<br />

der motorisierte Individualverkehr fast halbieren wird. Für die Einleitung<br />

der Energiewende brauche es in erster Linie aber auch eine Ökologisierung<br />

des Steuersystems, die Festlegung verbindlicher Ziele für die Reduktion<br />

der Treibhausgase sowie die Ausschüttung der Sanierungsmilliarde<br />

für den Wohnbau.<br />

Mehr unter www.greenpeace.at/energy-revolution<br />

pHotos.com<br />

>> Politik kritisiert


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grEEnPEacE, konnte mit der EVN<br />

und der Gewerkschaft vida<br />

zwei attraktive Verbündete<br />

gewinnen.<br />

vorhanden. »Wir werden von<br />

unseren Kunden im Ausland<br />

ständig gefragt, warum wir<br />

in Österreich so wenig erfolgreich<br />

sind und überhaupt<br />

keine Neuanlagen vorweisen<br />

können«, klagt Energetica-<br />

Geschäftsführer René Battistutti.<br />

Die Industriellenvereinigung<br />

sorgt sich indes um eine<br />

möglicherweise doch noch zu<br />

ihren Ungunsten drohende<br />

Änderung im Ökostromgesetz.<br />

»Eine Kostenbegrenzung<br />

ist für die energieintensive Industrie<br />

eine Notwendigkeit,<br />

um die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der heimischen Betriebe<br />

im Vergleich zu europäischen<br />

und globalen Mitbewerbern<br />

zu erhalten«, warnt IV-Präsident<br />

Peter Koren. »Mehr-<br />

belastungen für energieintensive Unternehmen lehnen wir daher<br />

energisch ab. Die Industrie braucht Planungs- und Investitionssicherheit.«<br />

WELLNESS- UND GoURMETURLAUB AUF HöCHSTEM NivEAU<br />

Hoch oben über Serfaus thront unser Wellnesshotel und eröffnet ein<br />

herrliches Panorama auf die umliegende Bergwelt. Mit viel Liebe zum<br />

Detail haben wir hier ein Urlaubsdomizil geschaffen, das keine Wünsche<br />

offen lässt. Treten Sie ein und fühlen Sie sich wohl!<br />

Freuen Sie sich auf eine 2.200 m² große Wellness- und Spa-Landschaft und<br />

auf wohltuendste Wellness-Anwendungen aus aller Welt. Beim Entspannen<br />

unter geschulten Händen genießen Sie die schönste Zeit des Jahres ...<br />

Nicht ohne Grund wurde unser Wellness-Angebot in diesem Jahr mit zwei<br />

Lilien vom Relax-Guide ausgezeichnet.<br />

ERLEBEN SiE iM CERvoSA AUCH WELLNESS FüR DEN GAUMEN: BESTE ZUTATEN UND EiNE GRoSSE PoRTioN<br />

KREATiviTäT vEREiNT UNSER KüCHENCHEF HUBERT WACHTER ZU AUSSERGEWöHNLiCHEN GERiCHTEN.<br />

Mit dem richtigen Wein und perfektem Service wird ihr Urlaub bei uns auch zu einem kulinarischen Highlight.<br />

Lernen Sie uns kennen - und<br />

lassen Sie sich verwöhnen!<br />

Wir freuen uns darauf!<br />

Hugo und Gertrude Westreicher<br />

Gerade diese Angst ist freilich<br />

Wasser auf den Mühlen<br />

der opponierenden Erneuerbaren.<br />

Dort heißt es: Die Steuerzahler<br />

und auch die Industrie<br />

würden ohnehin kräftig<br />

zahlen müssen, sobald es zu<br />

Pönalen aus internationalen<br />

Klimaschutzvereinbarungen<br />

kommt. Österreich sei bislang<br />

schließlich eher Umweltsünder<br />

als Ökomusterland gewesen.<br />

»Das Thema hat zwar<br />

eine gewisse Grundkomplexität,<br />

aber ein Ökostromgesetz<br />

diskutieren wir nur ein<br />

einziges Mal. Ein gebremster<br />

Ausbau der Erneuerbaren, eine<br />

Verzögerung der Energiewende<br />

ist keinesfalls im Interesse<br />

der Wirtschaft und im Interesse<br />

des Wirtschaftsstandortes«,<br />

schließt Josef Plank,<br />

Präsident des Verbandes Er-<br />

Hotel Cervosa • Herrenanger 11 • A-6534 Serfaus - Tirol • +43 /5476 /6211 • reservierung@cervosa.com • www.cervosa.com<br />

�� en erg i e<br />

BErnHarD fELDErEr, gEScHäftSfüHrEr<br />

IHS. »Die bisherigen Fortschritte<br />

in Richtung Energiewende<br />

sind eher mittelmäßig<br />

– in Österreich ebenso wie in<br />

der EU.«<br />

neuerbare Energie Österreich. »Wir sind weiterhin offen und bereit,<br />

intensiv über dieses Thema zu reden«, bleibt Plank optimistisch. n


��<br />

ko m m u n i k ati o n<br />

20 RepoRt pLus 5|2011<br />

Teure<br />

<strong>Spamfallen</strong>


�� ko m m u n i k ati o n<br />

Das Telekom-Gesetz wird auch von seriösen Unternehmen herzhaft ignoriert.<br />

Das kann teuer werden, denn Klagen wegen Spamversand häufen<br />

sich. Einen besonderen Schnitzer leistet sich der Telekom-Regulator. Die<br />

»Robinsonliste« der RTR ist verschlüsselt – und trotzdem eine Steilvorlage<br />

für böse Spammer.<br />

Von Heinz van Saanen<br />

RepoRt pLus 5|2011 21


��<br />

ko m m u n i k ati o n<br />

täglich werden derzeit ­knapp 300 milliarden e-mails verschickt – nur rund 30 milliarden<br />

davon haben einen mehr oder weniger nützlichen inhalt und<br />

fallen nicht in die kategorie nerviger spam.<br />

Heute unvorstellbar, aber auch<br />

das Massenphänomen Spam hat<br />

einmal klein angefangen. 1978<br />

verschickte der DEC-Mitarbeiter<br />

Gary Thuerk 400 Mails an Teilnehmer des<br />

Internet-Vorläufers Arpanet, um Computerzubehör<br />

zu verticken. Reich wurde er mit<br />

dem damals neuen Geschäftsmodell nicht,<br />

dafür handelte er sich prompt jede Menge<br />

Ärger ein. Das US-Verteidigungsministerium,<br />

Betreiber des Arpanets, nahm Thuerk<br />

schneller in die Mangel, als dieser Bestelleingänge<br />

prüfen konnte. Aber die Zeiten des<br />

Arpanet, wo sich die Benutzer fast noch alle<br />

persönlich kannten, sind lange vorbei. Wer<br />

sich heute mit dem Erfolgsmedium E-Mail<br />

und der Begleiterscheinung Spam beschäftigt,<br />

sollte ein Gefühl für große Zahlen haben.<br />

Laut dem schwedischen Internetdienstleister<br />

Pingdom wurden letztes Jahr 107 Billionen<br />

E-Mails verschickt, rund 90 Prozent davon<br />

sollen Spam gewesen sein. Wer nicht gerade<br />

Finanzjongleur oder Mathematiker ist,<br />

dürfte mit den zwölf Nullen dieser Zahlen<br />

vorstellungsmäßig ein Problem haben. Etwas<br />

fasslicher ist schon der Versand pro Tag<br />

gerechnet. Täglich werden derzeit knapp<br />

300 Milliarden E-Mails verschickt, wovon<br />

freilich nur rund 30 Milliarden einen mehr<br />

oder weniger nützlichen Inhalt haben und<br />

nicht in die Kategorie nerviger Spam fallen.<br />

Auf die Goldwaage sollte man die Zahlen von<br />

Pingdom nicht legen. Der Anteil von Spam<br />

etwa wird von anderen Analysten leicht<br />

abweichend beziffert, bei den Größenordnungen<br />

von rund 90 bis 95 Prozent sind sich<br />

die Marktforscher jedoch weitgehend einig.<br />

22 RepoRt pLus 5|2011<br />

dass ausgerechnet seine roBinsonliste einfach<br />

gehackt Werden kann, beeindruckt<br />

RTR-GF Georg Serentschy offensichtlich<br />

nicht. Die RTR-Steilvorlage<br />

für böse Spammer und unseriöse<br />

Adresssammler bleibt weiterhin<br />

online.<br />

Einig sind sich die Auguren auch darüber,<br />

dass Spam gewaltige Kosten verursacht.<br />

Alleine den durch Spam induzierten jährlichen<br />

Energieverbrauch beziffert eine ältere<br />

McAfee-Studie aus 2009 mit 33 Milliarden<br />

Kilowattstunden – in etwa der Jahresverbrauch<br />

einer Großstadt wie Wien. Auch die<br />

vergeudete Lebens- und Arbeitszeit für Aussortierung<br />

und Sichtung summiert sich auf<br />

locker 100 Milliarden Arbeitsstunden pro<br />

Jahr. Besonders leiden natürlich die Provider.<br />

Die wertvolle Infrastruktur ist fast zur<br />

Gänze damit ausgelastet, Potenzmittelchen,<br />

Glücksspiel oder windige Finanzgeschäfte<br />

Wann Ignoranz für Unternehmen<br />

teUer WIrd<br />

>> Böse spammer ignorieren die gesetzlichen Vorgaben ohnehin. Aber auch seriöse Unternehmen<br />

sind sich der Rahmenbedingungen oft nicht bewusst. Und das kann teuer werden. Wer unaufgefordert<br />

Spam verschickt, dem droht zunächst einmal eine Verwaltungsstrafe. Nicht nur Fernmeldebüros<br />

können tätig werden, sondern auch die Empfänger via Unterlassungsklage. Bereits das könnte bis zu<br />

37.000 Euro kosten. Richtig schmerzhaft wird Spamversand, wenn unternehmerische Konkurrenten<br />

zur juristischen Keule greifen und neben Unterlassung noch eine einstweilige Verfügung nach dem<br />

UWG bewirken. Wie können seriöse Unternehmen die Klippen umschiffen? Nach dem geltenden<br />

Opt-in-System gibt es nur zwei Fälle, in denen Direktwerbung per E-Mail erlaubt ist: Entweder hat<br />

der Empfänger ausdrücklich schriftlich zugestimmt oder es liegt eine konkludente Zustimmung vor,<br />

beispielsweise wenn der Empfänger im Rahmen eines Vertragsabschlusses seine E-Mail-Adresse<br />

mitteilt und einer Werbenutzung nicht widerspricht. Die Robinsonliste der RTR ist ohnehin zu beachten<br />

– auch wenn sie als schwer kompromittiert angesehen werden kann (siehe zweiter Kasten).<br />

»Wer sich teilWeise an die spielregeln hält,<br />

kann verfolgt Werden. Wer seine Identität<br />

jedoch kunstvoll verschleiert,<br />

bleibt ungeschoren«, meint Andreas<br />

Manak, Rechtsanwalt und Universitäts-Lektor<br />

für E-Commerce-<br />

Recht.<br />

zu verkaufen. Was der ganze Spamwahnsinn<br />

auf Heller und Cent kostet, kann niemand<br />

genau sagen. Die Universität Maryland hat<br />

2005 zumindest versucht, einmal die Größenordnungen<br />

dingfest zu machen. Schon<br />

damals soll Spam der US-Volkswirtschaft 22<br />

Milliarden Dollar jährlich gekostet haben.<br />

Kein Wunder also, dass die Methoden zur<br />

Spamabwehr in jüngster Zeit fast schon brachiale<br />

Züge annehmen. Microsofts »Digital<br />

Crime Unit« hat im März in internationaler<br />

Kooperation mit Providern, Unis und Polizei<br />

etwa die Spamschleuder Rustock lahmgelegt,<br />

ein Jahr davor Waledoc. Ganz uneigennützig<br />

handelt Microsoft nicht. Beide Spammer<br />

bedienten sich – aufgrund von Sicherheitslücken<br />

– Millionen »fernsteuerbarer« Windows<br />

PCs. Ein für die Reputation der Redmonder<br />

nicht gerade förderlicher Umstand. Noch brachialer<br />

und naturgemäß investigativer agierte<br />

erst jüngst das FBI.<br />

>> RTR-Geschenk für Adressensammler


saftige strafen für unWissende spammer. Wer prospektive Kunden mit unverlangten<br />

Werbemails belästigt, bringt auch die Konkurrenz gegen sich auf.<br />

und Datenschutzrechte. Statt den Kriminellen<br />

fuhrwerkt jetzt das FBI auf privaten<br />

Windows-Rechnern herum und nimmt sich<br />

das Recht heraus, dort ungefragt »Malware«<br />

zu löschen oder Systemkonfigurationen zu<br />

verändern, oder in einem Aufwaschen möglicherweise<br />

gleich auch Daten auszulesen.<br />

Im Kampf gegen unerwünschten Spam zeigen<br />

sich auch Gesetzgeber und Behörden in<br />

den letzten Jahren zunehmend bemüht. Telekom-Regulatoren<br />

rund um den Globus bieten<br />

etwa den Eintrag in Robinsonlisten, die<br />

den unerwünschten Empfang von E-Mail-<br />

Spam wenn schon nicht verhindern, so zumindest<br />

reduzieren sollen. Den Vogel schießt<br />

hier freilich der heimische Telekom-Regulator<br />

RTR ab.<br />

Auf der Webseite der RTR kann man seine<br />

E-Mail-Adresse in eine Robinsonliste eintragen.<br />

Österreichische wie EU-Unternehmen<br />

sind verpflichtet, diese Liste als definitives<br />

Ausschlusskriterium für Werbemails aller<br />

Art zu betrachten (siehe Kasten). Zum leichteren<br />

Adressabgleich für Unternehmen stellt<br />

die RTR die verschlüsselte Liste auch gleich<br />

online zum Download bereit. Das ist als Service<br />

für seriöse Unternehmen gut gemeint<br />

und im E-Commerce-Gesetz zumindest indirekt<br />

auch so vorgesehen – aber ziemlich<br />

kontraproduktiv. Schon mit einfachsten<br />

technischen Mittel konnte der Report Plus<br />

mehr als 2.300 – mithin gut jede zehnte – der<br />

derzeit eingetragene Mailadressen entschlüsseln.<br />

Darunter auch prominente Adressen,<br />

wie etwa die von Kurt Einzinger, Vorstand<br />

der Providervereinigung ISPA und Mitglied<br />

des Europäischen Datenschutzrates. Dass<br />

die Robinsonliste aufgrund der Downloadmöglichkeit<br />

relativ einfach gehackt werden<br />

kann, ficht die RTR bislang nicht weiter an.<br />

»Aufgrund des gesetzlichen Auftrags, diese<br />

Liste zu führen und auf Anfrage zur Verfügung<br />

zu stellen, wird die Liste weiterhin so<br />

geführt werden«, so die offizielle Stellungnahme<br />

der RTR. Immerhin war die Daten-<br />

schutzlage schon einmal schlechter. In der<br />

Anfangszeit der Robinsonliste wurde diese<br />

gar unverschlüsselt verteilt, was unseriöse<br />

Unternehmen prompt für Spamzwecke<br />

ausnutzten. Die RTR reagierte – wer damals<br />

die bösen Spam-Buben tatsächlich waren,<br />

will die RTR aber bis heute für sich behalten:<br />

»Nach entsprechender Unterlassungsaufforderung<br />

wurden diese (Unternehmen) dann<br />

auch unverzüglich entfernt«, so das dürre<br />

offizielle Statement auf Anfrage des Report<br />

Plus.<br />

>> Nur »ehrliche« Spammer blechen heftig > die idee ist bestechend: Wer seine E-Mail-Adresse beim Telekom-Regulator in die »Robinsonliste«<br />

einträgt, wird — zumindest von seriösen Unternehmen — nicht mehr mit Spam belästigt. Auch auf<br />

Sicherheit wird geachtet: Die Mail-Adressen sind verschlüsselt. Als Service und für Abgleichzwecke<br />

stellt die RTR die verschlüsselte Liste sogar zum Download bereit. Das freilich ist ein Geschenk für<br />

Cracker. Schon mit einfachsten technischen Mitteln konnte etwa der Report-Verlag über 2.300 E-Mail-<br />

Adressen rekonstruieren. Dass damit ausgerechnet eine Robinsonliste schwer kompromittiert ist,<br />

ficht die RTR nicht an. Die Liste bleibt laut Auskunft des Regulators online. Wer sich trotzdem eintragen<br />

will, sollte seine E-Mail-Adresse wenigstens nach dem Muster von sicheren Passwörtern wählen<br />

— mithin eine Adresse mit langen und möglichst »sinnlosen« Zeichenketten. Alles andere kann in<br />

Sekunden geknackt werden.<br />

RepoRt pLus 5|2011 23


Von Johann Risak<br />

24 RepoRt pLus 5|2011<br />

R i s a k<br />

�� ��<br />

■ Aus der serie: Überlegene unternehmensquAlität schAffen<br />

Teil 2: Opportunitäten<br />

In diesem zweiten Teil des Arbeitsauftrags<br />

»Überlegene Unternehmensqualität schaffen«<br />

1 wird, nach dem allgemeinen Themenaufriss<br />

im März und der personalorientierten<br />

Vertiefung im April 2011, mit der<br />

Besprechung der Beschreibungs- und Gestaltungsperspektive<br />

Opportunitäten erkennen,<br />

aufbauen und nutzen fortgesetzt. Wie<br />

die folgenden Ausführungen zeigen werden,<br />

besteht zwischen dem Erkennen, Aufbauen<br />

und Nutzen von Opportunitäten und der<br />

Ausprägung von Leadership – den Qualitäten<br />

der Führung – in Unternehmen ein enger Zusammenhang.<br />

JOhann Risak: »Aus der steigenden<br />

Notwendigkeit von Innovationen<br />

ergibt sich ein starker Bedarf an unternehmerischem<br />

Handeln.«<br />

>> Die Notwendigkeit von Innovationen<br />

nimmt stark zu > Unternehmerisches Denken und<br />

Handeln ist gefragt > Schlüsselergebnisse der empirischen<br />

Forschung > Erfolgstriangel 6


(+) plus ausgabe 4/2011<br />

>> in der april-Glosse von Prof. Johann<br />

Risak wurde den Lesern eine Abbildung zum<br />

Thema »Personalfluss« unterschlagen. Den<br />

gesamten Artikel inklusive aller Grafiken finden<br />

Sie unter www.report.at.<br />

>> Leidenschaftliche Suche<br />

nach Neuem > Konsequentes Agieren bei der<br />

Umsetzung von Neuem > Wachsamkeit der Führungskräfte für Veränderungen<br />

> Zusammenhang zwischen konsequentem<br />

Agieren und Aufmerksamkeit > Zusammenfassung > Als Beitrag zur Verbesserung der Unternehmensqualität in Österreich bietet der Autor<br />

Unternehmen in Österreich mit über 200 Mitarbeitern für ihren Führungskreis (mindestens sechs<br />

Personen) einen halbtägigen honorarfreien Impulsworkshop zur Selbstbeschreibung ihres Unternehmens,<br />

inklusive Auswertung, befristet bis Jahresende 2011 an:<br />

KontaKtadresse: impulsworkshop.unternehmensqualitaet@wu.ac.at<br />

�� R i sa k<br />

nehmen in den letzten Jahren immer stärker<br />

geworden, und der Bedarf an unternehmerischem<br />

Denken und Handeln auf allen<br />

Ebenen des Unternehmens stieg deutlich<br />

an. Diese Fähigkeiten können nicht rasch<br />

aufgebaut werden, es bedarf einer längerfristigen<br />

Entwicklung, da erst die Voraussetzungen<br />

geschaffen werden müssen.<br />

Die vorgestellte Erfolgstriangel zeigte<br />

den engen und sich gegenseitig in der Entwicklung<br />

fördernden Zusammenhang zwischen<br />

der »leidenschaftlichen Suche« nach<br />

Neuem mit dem »konsequenten Agieren«<br />

bei der Umsetzung und der »Wachsamkeit«<br />

der Führungskräfte für Veränderungen auf.<br />

Auf dem erkannten wechselseitig hoch signifikanten<br />

Zusammenhang zwischen<br />

»konsequentem Agieren« und »Aufmerksamkeit«<br />

ist zu achten, da sonst ein die Performance<br />

schädigender Tunnelblick bei<br />

der Umsetzung bzw. Unruhe in der Steuerung<br />

auftreten können.<br />

Ergänzend ist anzumerken, dass um eine<br />

hohe Unternehmensqualität erreichen zu<br />

können, alle drei Beschreibungs- und Gestaltungsfelder<br />

(Leidenschaft, Konsequenz<br />

und Aufmerksamkeit), den Anforderungen<br />

von heute und morgen entsprechend, hohe<br />

Ausprägungen erreichen müssen. Neben<br />

dem Ausrichten, Einrichten und Tun bedarf<br />

es jedoch auch der Schaffung der Voraussetzungen,<br />

damit dies auch erfolgreich<br />

passieren kann.<br />

Die Kolumne im Juni 2011 befasst sich<br />

mit dem Beschreibungs- und Gestaltungsbereich<br />

Risiko. ■<br />

1) Vgl. Risak, J. (2010): Überlegene Unternehmensqualität<br />

schaffen, Wien.<br />

2) Vgl. Risak, J. (2010): S. 60—62.<br />

3) Vgl. Risak, J. (2010): S. 69—71.<br />

4) McGrath, R. G./MacMillan, I. (2000): The Entrepreneurial<br />

Mindset, Boston, S. 2—3.<br />

5) Vgl. Risak, J. (2011b): Überlegene Unternehmensqualität<br />

schaffen, Teil 1: Personal, in:<br />

Report(+)Plus, Heft 4, S. 24—25.<br />

6) Vgl. Risak, J. (2010): S.<br />

299—302.<br />

RepoRt pLus 5|2011 25


�� G o ld<br />

»Momentan wird um<br />

die Wette inflationiert«<br />

Mitte April knackte der Goldpreis die historische Marke von 1.500 Dollar je Feinunze.<br />

Trotz kleiner Korrekturen steigt die Kurskurve seit 2000 stetig an. Wachsende<br />

Inflation und Schuldenprobleme in den USA und Europa werden den Preis für Gold,<br />

aber auch für Silber noch weiter antreiben, meint Börsenfachwirt Richard H. Mayr,<br />

Geschäftsführer der Argentuminvest GmbH.<br />

(+) plus: Ein Rekord jagt den anderen. Ich<br />

nehme an, Sie sind dennoch von der anhaltenden<br />

Goldrallye nicht überrascht?<br />

Richard H. Mayr: Es wird noch länger so gehen,<br />

weil die Notenbanken so viel Geld emittiert<br />

haben. Nicht nur durch die Rettungsaktionen,<br />

sondern auch durch die Geldmengenausweitungen<br />

im US-Dollar-Raum. Die USA<br />

können die Problematik im Moment nur<br />

durch Inflationierung lösen, deshalb werden<br />

wir in Kürze auf jeden Fall neue Goldhochs<br />

sehen. Inflationsbereinigt betrachtet liegt das<br />

alte Hoch im aktuellen Consumer Price Index<br />

(CPI), dem Konsumentenpreisindex, bei<br />

circa 2.300. Wenn Sie den CPI allerdings nach<br />

26 RepoRt pLus 5|2011<br />

der alten Berechnungsmethode von 1980 ansehen,<br />

müsste der Goldpreis noch auf 7.500<br />

Dollar pro Unze steigen. Das hört sich sehr<br />

utopisch an, aber es ist nur eine Frage des<br />

Geldwertverfalls.<br />

(+) plus: Auch die anderen Rahmenbedingungen<br />

bleiben bestehen – schwacher<br />

Dollar, niedrige Zinsen, hohe Verschuldung<br />

der Euro-Länder?<br />

Mayr: Wir werden weiterhin einen<br />

schwachen Dollar sehen, auch der Euro ist<br />

durch die Rettungsaktionen stark geschwächt.<br />

Momentan wird zwischen zwei Papiergeld-<br />

Von Angela Heissenberger<br />

RichaRd MayR, aRgentuMinvest: »Stehen<br />

noch nicht am Ende des Trends«.<br />

währungen um die Wette inflationiert, des- Foto: Beigestellt, Phoitos.com


halb ist es für mich als Investor und Händler<br />

unerheblich, wo das Wechselkursverhältnis<br />

zwischen Euro und Dollar liegt. Man muss<br />

beide Währungen in Gold betrachten. In diesen<br />

Papiergeldwährungen steigt natürlich der<br />

Preis des Goldes weiter an.<br />

(+) plus: Sie haben im Vorjahr prophezeit,<br />

dass es wirklich schwierig werden könnte,<br />

wenn einer der großen europäischen Staaten<br />

zu wanken beginnt. Ist es schon so weit?<br />

Mayr: Soeben wurde die Rettungsaktion<br />

für Portugal in Höhe von 78 Milliarden Euro<br />

beschlossen. Das ist wieder nur ein Tropfen<br />

auf den heißen Stein. Es werden weitere<br />

Hilfsmaßnahmen kommen müssen, u.a.<br />

auch noch einmal für Griechenland und für<br />

Irland. Wenn wirklich eine große Nation kollabiert,<br />

etwa Spanien oder Italien, dann geht<br />

es mit dem Euro massiv bergab. Wir werden<br />

in den nächsten ein bis drei Jahren ganz starke<br />

Inflationsschübe erleben, je nachdem, wie<br />

lange es noch hinausgezögert werden kann.<br />

Aber diese Problematik rollt auf uns zu.<br />

(+) plus: Auf Asien, vor allem China und<br />

Indien, entfällt ein immer größerer Teil der<br />

Goldnachfrage. Ist das ein weiteres Indiz, dass<br />

der Zenit auf dem Goldmarkt noch nicht erreicht<br />

ist?<br />

Mayr: Das ist durchaus auch durch die<br />

Nachfrage aus China begründet. Haupttreiber<br />

für die Preise ist aber ganz klar die Inflation.<br />

Man sieht das auch an der Tankstelle:<br />

Wir haben momentan Höchstpreise für Ölprodukte.<br />

Die Inflation wird in jedem Sektor<br />

sichtbar. Das ist sozialer Sprengstoff, denn die<br />

Lebensmittelpreise werden ebenso davongaloppieren.<br />

(+) plus: Seitens der Banken wird Gold<br />

als Investment noch immer belächelt oder<br />

zumindest als rein spekulativ angesehen.<br />

Stört Sie das?<br />

Mayr: Daran sehen Sie, dass wir noch nicht<br />

am Ende des Trends stehen. Wenn sich Profis<br />

noch immer falsch positionieren, der Trend<br />

aber schon seit zehn Jahren läuft und noch<br />

kein Ende in Sicht ist, dann haben wir den<br />

Blasenpunkt noch nicht erreicht. Es wird<br />

mit Sicherheit irgendwann zu einer Blase am<br />

Edelmetall- und Rohstoffmarkt kommen.<br />

Ich gehe aber zeitgleich von einer Währungsreform<br />

aus.<br />

(+) plus: Empfehlen Sie physisches Gold<br />

oder Wertpapiere?<br />

Mayr: Man sollte generell – auch in guten<br />

Zeiten – fünf Prozent des Depots in Gold<br />

halten. Nur machen das die wenigsten Leu-<br />

�� G o ld<br />

Minenaktien, Fonds & Co.<br />

>> yamana gold. Das mittelgroße Unternehmen verfügt über sechs Minen in Zentral- und Südamerika.<br />

In den nächsten Jahren sollen vier Projekte die Produktion aufnehmen, drei der vier haben das<br />

Genehmigungsverfahren bereits erfolgreich durchlaufen. Laut Einschätzung der Morningstar-Analysten<br />

hat Yamana unter den größten Goldproduzenten derzeit das günstigste Verhältnis aus Unternehmenswert<br />

zu Reserven. Das entspräche nicht dem geringen Kostenprofil des Unternehmens und<br />

seinen Wachstumsaussichten, so Elizabeth Collins, CFA bei Morningstar.<br />

>> corex gold. Das kanadische Unternehmen betreibt sein Santana-Projekt auf einer 8.500 Hektar<br />

großen Explorationsfläche inmitten des mexikanischen Gold-Silber-Kupfer-Gürtel der Sierra Madre<br />

Occidental. Die ersten 20.000 Bohrmeter lieferten recht vielversprechende Ergebnisse, heuer sind<br />

weitere 20.000 Bohrmeter geplant. Corex-CEO Craig Schneider zeigte sich bei der Ressourcenkonferenz<br />

Anfang Mai in München optimistisch, Santana in den nächsten 24 Monaten an einen Produzenten<br />

verkaufen zu können. Ein weiteres Projekt, Zuloaga, betreibt Corex ebenfalls in Mexiko, in der Nähe<br />

von Zacatecas.<br />

>> anglogold ashanti und savuka. Die beiden südafrikanischen Goldminenbetreiber kämpfen mit<br />

besonders hohen Kosten bei der Goldgewinnung. Die Reserven liegen in immer tieferen Schichten,<br />

zudem nimmt der Goldgehalt ab. Die veraltete Infrastruktur der mehr als 100 Jahre alten Minen bringt<br />

zusätzlich operative Probleme. Die unterirdischen Minen sind auf menschliche Arbeitskraft und Elektrizität<br />

angewiesen — infolge des hohen Goldpreises forderten die Gewerkschaften entsprechende<br />

Lohnerhöhungen.<br />

>> exchange traded Funds. ETFs sind börsengehandelte Investmentsfonds, die indexorientiert sind<br />

und die Flexibilität von Aktien mit der Risikostreuung eines Investmentfonds verbinden. Im Gegensatz<br />

zu Zertifikaten, die im Falle einer Bankenpleite wertlos werden, ist das Vermögen bei Gold-ETFs abgesichert,<br />

da es bei der Bank physisch hinterlegt wird. Anleger sollten die Produkte allerdings genau<br />

prüfen, denn oft handelt es sich nicht um Indexfonds, sondern um Rohstofffonds mit Goldanteilen.<br />

Der Index bildet zudem die Entwicklung von Minenaktien nach — und die können durchaus fallen, auch<br />

wenn der Goldpreis weiter steigt.<br />

te. Ich würde sagen, dass nicht einmal zwei<br />

Prozent der Gesamtbevölkerung überhaupt<br />

in Gold oder Silber investiert sind. Zum Endpunkt<br />

der letzten Hausse 1980 waren es circa<br />

20 Prozent.<br />

Physisches Gold ist die letzte Sicherheit,<br />

die man hat. Sie sollten es auch selbst lagern<br />

und anonym kaufen, damit der Staat, falls<br />

er einmal wirklich ganz knapp bei Kasse ist,<br />

nicht an Sie herantreten kann und Gold einfordert.<br />

Wir werden in den nächsten Jahren<br />

kein Goldverbot bekommen – aber es ist in<br />

der Geschichte schon vorgekommen. Deshalb<br />

rate ich auch zu einer Mischung von<br />

Gold und Silber. Silber wurde noch nie verboten<br />

und weist noch wesentlich höhere Steigerungschancen<br />

auf. Wir werden bei Silber<br />

innerhalb der nächsten Jahre auf Dollarbasis<br />

dreistellig.<br />

(+) plus: Kommt die Hyperinflation tatsächlich,<br />

kann man sich aber schwer vom<br />

Goldbarren ein Stück abschneiden.<br />

Mayr: Deshalb rate ich wegen der kleineren<br />

Berechnungseinheiten zusätzlich zu Silber.<br />

Auch bei Gold sollte man nicht die größten<br />

Stückelungen nehmen. Alles über 100<br />

Gramm macht keinen Sinn. Am besten sind<br />

standardisierte Münzen wie der Wiener Philharmoniker<br />

oder Maple Leaf, die man leichter<br />

an den Mann bringt.<br />

(+) plus: Von Papieren raten Sie also ab?<br />

Mayr: Goldzertifikate würde ich wegen<br />

des Emittentenrisikos keinesfalls empfehlen.<br />

Was mittelfristig Sinn macht, sind Minenaktien,<br />

vor allem südafrikanische Minenwerte<br />

sind in der Performance wesentlich<br />

zurückgeblieben. Hier ist noch Musik<br />

drin. Allerdings würde ich nur mit einem geringen<br />

Prozentsatz des Depots in Minenaktien<br />

gehen. Wenn die Preise wirklich explodieren,<br />

wird es in einigen Ländern zur Repatriierung<br />

kommen. Der Staat konfisziert<br />

dann einfach die Goldminen und saniert so<br />

den Staatshaushalt. Das ist in Bolivien schon<br />

vorgekommen. Die Minenaktien werden<br />

dann wertlos. In diesem Sinn ist physisches<br />

Gold die sicherste Anlage. Will man in einen<br />

Exchange Traded Fund (ETF) gehen, würde<br />

ich nur den ETF der Züricher Kantonalbank<br />

empfehlen. Dort kann man sicher sein, dass<br />

das physische Material auch zu 100 Prozent<br />

hinterlegt ist. n<br />

RepoRt pLus 5|2011 27


28 RepoRt pLus 5|2011<br />

Foto: Photos.com<br />

Banken machen moBil


Vorbei sind die Zeiten, als ein Handy<br />

vorwiegend zum Telefonieren<br />

gedacht war. Smartphones sind<br />

die neuen Schweizer Messer. Vor<br />

allem die unzähligen Kleinprogramme, salopp<br />

»Apps« genannt, leisten einen wesentlichen<br />

Beitrag zum Boom der Alleskönner<br />

unter den Mobiltelefonen.<br />

85 Prozent der Smartphone-User ab zwölf<br />

Jahren haben bereits Applikationen im Einsatz,<br />

wie die »Social Impact«-Studie 2010<br />

der mobilkom ergab. Pro Monat lädt jeder<br />

von ihnen etwa drei Apps auf das Handy<br />

und nutzt im Schnitt sieben Apps regelmäßig.<br />

Fast drei Viertel der User setzten Applikationen<br />

primär für private Zwecke ein, 21<br />

Prozent privat und beruflich. Und wer noch<br />

keine Apps verwendet, hat es meist noch<br />

heuer vor (41 Prozent). Der Vorteil gegenüber<br />

der Nutzung mobiler Webseiten liegt<br />

in der benutzerfreundlichen Darstellung.<br />

Die Bildschirmgröße ist den Smartphones<br />

angepasst, lästiges Scrollen entfällt, die Navigation<br />

zu den gewünschten Funktionen<br />

ist bewusst einfach aufgebaut. Allerdings<br />

glauben noch einige Anbieter, mit einer abgespeckten,<br />

nicht handy-optimierten Version<br />

ihrer Webseite das Auslangen zu finden<br />

– sehr zum Ärger der User.<br />

Für Unternehmen bieten Applikationen<br />

den idealen Zugang zu Kunden. Knapp jeder<br />

dritte Handy-User – 2,1 Millionen Menschen<br />

– verwendet bereits ein Smartphone.<br />

Doch viele Firmen scheinen erst abzuwarten,<br />

ob es sich um eine Modeerscheinung<br />

oder tatsächlich um einen neuen Interaktionskanal<br />

handelt.<br />

>> Rasante Verbreitung > Innovationen gefragt


�� E - B a n k i n g<br />

Applikationen bieten den idealen Zugang zum kunden, denn schon<br />

jeder dritte handy-User verwendet ein Smart-Phone.<br />

geschäfte künftig auch unterwegs, unabhängig<br />

vom PC zu Hause, erledigen zu<br />

können, ist die logische Weiterentwicklung<br />

dieses Trends. »Bankkunden wollen zunehmend<br />

flexibel agieren, das heißt orts- und<br />

zeitunabhängig«, bestätigen die Studienautoren<br />

Michael Rosemann und Jürgen Moormann.<br />

Neben den üblichen Kontoaktivitäten<br />

erwarten Kunden aber zunehmend auch<br />

Informationen für unterschiedlichste Lebenssituationen<br />

(z.B. Wohnungssuche,<br />

Autokauf, Erbschaft oder Firmengründung)<br />

sowie Kontakt- und Interaktionsmöglichkeiten,<br />

die weit über den herkömmlichen<br />

Kundenservice hinausgehen.<br />

»Banken sollte es nicht mehr nur darum gehen,<br />

überhaupt eine App anzubieten, sondern<br />

diese mit Funktionaliäten ausstatten,<br />

die einen Mehrwert für den Kunden generieren«,<br />

meint Anne Dohmen, wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin am ProcessLab.<br />

»Wirklich einzigartige, innovative Applikationen<br />

haben wir bislang nicht ausmachen<br />

können.« Die GPS-Ortung der Smartphones<br />

wird beispielsweise außer für die<br />

Lokalisierung von Filialen und Geldautomaten<br />

kaum genutzt. Interessant wäre etwa<br />

die Möglichkeit, von der Bank angebotene<br />

Immobilien, die sich in der Nähe des jeweiligen<br />

Standortes befinden, anzuzeigen.<br />

Die bisher angebotenen Applikationen<br />

ermöglichen nur die Bearbeitung einzelner<br />

Aufgaben; ein Gesamtkonzept, bei dem der<br />

Kunde durch einen gesamten Prozess (z.B.<br />

Hauskauf) begleitet wird, fehlt aber. Im internationalen<br />

Vergleich stachen überraschenderweise<br />

die brasilianischen Banken<br />

heraus. Die Banco Bradesco bietet gleich<br />

fünf Applikationen an, die auf unterschiedliche<br />

Bedürfnisse der Kunden ausgerichtet<br />

sind: Zahlungsverkehr, Kontakt zur Bank,<br />

Anlegerinformationen, Thema Auto und<br />

Thema Leben. Auffallend ist die Trennung<br />

der einzelnen Anwendungsfelder, die meisten<br />

anderen Institute vereinen diese nämlich<br />

in einer einzigen Applikation.<br />

Nach Ansicht der Wissenschaftler wird<br />

letztlich der höhere Nutzen einer Anwendung<br />

für die Kundenbindung entscheidend<br />

sein. Die Kunden erwarten es: Nach<br />

einer Umfrage der Commerzbank geht jeder<br />

zweite Deutsche davon aus, dass Geldinstitute<br />

innerhalb der nächsten zehn Jahre<br />

30 RepoRt pLus 5|2011<br />

Mobile Banking flächendeckend anbieten<br />

werden. Jeder vierte Befragte erwartet diese<br />

Entwicklung bereits bis 2015. Immerhin<br />

nutzen bereits heute rund neun Millionen<br />

Deutsche ein Smartphone – ein gigantischer<br />

Markt mit noch weitgehend ungenutzten<br />

Möglichkeiten.<br />

>> Entwicklung verschlafen > Beim Mobile Banking lauern ähnliche Gefahren<br />

wie beim Online-Banking. Kunden, die ihre<br />

Bankgeschäfte unterwegs erledigen, sollten<br />

daher genauso aufmerksam agieren wie daheim<br />

auf dem PC. Das Online-Vergleichsportal für<br />

Finanzen und Versicherungen empfiehlt folgende<br />

Vorsichtsmaßnahmen:<br />

> Phishing-Attacken: Bei Smartphones fehlt im<br />

Gegensatz zum PC oft ein Filter, der User vor Angriffen<br />

schützt. Erhalten Sie per E-Mail oder SMS<br />

die Aufforderung, Bankdaten bekanntzugeben,<br />

sollten Sie diese ignorieren.<br />

> Updates von Betriebssystemen: Betriebssysteme<br />

von Handys, aber auch Apps und Virenscanner<br />

sollten wie der PC regelmäßig auf den neuesten<br />

Stand gebracht werden. Attacken auf das Smartphone<br />

laufen nicht immer über das mobile Endgerät<br />

ab. Manchmal wird zunächst der Computer<br />

befallen, über ihn später das Handy. Dabei wird eine<br />

infizierte SMS an das Smartphone gesendet.<br />

> mTAN-Verfahren: Bankkunden sollten nie das<br />

mTAN-Verfahren beim Mobile Banking nutzen.<br />

Das Verfahren ist über das Handy nicht sicher,<br />

da die TAN auf dem Gerät ankommt, das auch für<br />

die Bankgeschäfte verwendet wird. Beim Online-<br />

Banking mit mTAN sind TAN-Übermittlung und<br />

Bankgeschäfte getrennt und deshalb sicher.<br />

> Codes sichern: Speichern Sie TAN und PIN nie<br />

als getarnte Telefonnummern. Apps haben teilweise<br />

Zugriff auf die Kontaktdaten und können<br />

sie weitergeben. Auch Kriminelle kommen so<br />

leichter an Ihre Zugangsdaten.<br />

> Sperrfunktion: Die automatische Sperrfunktion<br />

sollte unbedingt aktiviert werden. So<br />

kommt nicht jeder sofort an die Daten heran,<br />

wenn man das Handy einmal einen Moment unbeaufsichtigt<br />

lässt. Nutzer sollten außerdem auf<br />

eine ausreichende Verschlüsselung bei WLAN-<br />

Verbindungen achten und keine Gerätekennung<br />

via Bluetooth senden, so wird Kriminellen der<br />

Zugriff auf die Daten erschwert.<br />

> Download: Laden Sie Apps nur aus vertrauenswürdigen<br />

Quellen herunter, es könnte sich<br />

um Malware handeln. Kontrollieren Sie auch<br />

Datenschutzeinstellungen und Zugriffsrechte<br />

bei Programmen aus App-Stores.<br />

> Passwörter: Bei einem Verlust des Handys<br />

sollten Sie alle über das Gerät genutzten<br />

Passwörter ändern, z.B. über eine Sicherheitssoftware,<br />

die eine Fernlöschung der Daten<br />

ermöglicht. Diese Remote-Wipe-Programme<br />

müssen allerdings schon vorab auf dem Handy<br />

installiert werden. Auch bevor man ein Handy<br />

verkauft oder verschenkt, sollten alle Daten<br />

gelöscht werden. Das Gerät auf die Originaleinstellungen<br />

zurückzusetzen reicht nicht aus.


SO SCHÖN<br />

KANN URLAUB SEIN ...<br />

PURER GENUSS<br />

Das Ambiente im Restaurant,<br />

an der Hotelbar und auf der<br />

wunderschönen Sonnenterrasse<br />

lädt zum Genießen ein.<br />

Kulinarisch kann man sich in einer der fünf individuell eingerichteten<br />

Stuben oder aber auch auf der wunderschönen idyllischen<br />

Sonnenterrasse direkt am Fluss verwöhnen lassen. Die leichte<br />

mediterrane Osttiroler Küche im Grandhotel lässt jeden Gourmet<br />

dahinschmelzen, und in dem sehr gut sortierten Weinkeller findet<br />

man mit Sicherheit auch den passenden Begleiter dazu.<br />

Der 1.400 m² große Spa- und Wellnessbereich des Grandhotels<br />

mit Indoor- und Outdoorpool, Saunen, Dampfbädern, Ruheräumen<br />

und Liegewiesen, ebenfalls direkt am Fluss, lädt zum Abschalten<br />

und Genießen ein. Die Mitarbeiter der Beautyabteilung<br />

im Grandhotel verwöhnen Sie nach Strich und Faden und sind<br />

stets bemüht, den Gästen jeden Wunsch zu erfüllen. Angrenzend<br />

an den Wellnessbereich befindet sich das von Dr. Peter Lechleitner<br />

geführte Medical Center. Dort kann man sich mit fachmännischer<br />

Beratung sportlich und auch gesundheitlich durchchecken<br />

lassen.<br />

Das Grandhotel Lienz ist für Motorradtouren und Ausflüge, wie etwa<br />

zum Großglockner, nach Italien, Kärnten, Salzburg, Nordtirol<br />

oder in die umliegenden Täler, ein idealer Ausgangspunkt. Auch<br />

das Golferherz fängt bei einem Besuch im Grandhotel zum Schlagen<br />

an. Nur zehn Minuten vom Hotel entfernt befindet sich der<br />

27-Loch-Golfplatz des GC Dolomitengolf. Dort genießt man nicht<br />

nur eine Anlage, die sich in einem Top-Zustand befindet, sondern<br />

auch ein traumhaftes Panorama der Lienzer Dolomiten.<br />

Grandhotel Lienz***** | Tel.: +43(0)4852/64070 |<br />

info@grandhotel-lienz.com | www.grandhotel-lienz.com<br />

Grandhotel Lienz***** begeistert mit Stil, Charme und Eleganz<br />

Das Grandhotel Lienz kann sich in jeder Hinsicht als Verwöhnhotel bezeichnen. Die luxuriös eingerichteten<br />

Zimmer mit einer Mindestgröße von 38 m² laden zum Verweilen ein. Der Wellnessbereich bietet alle Behandlungen<br />

und Einrichtungen, die man sich nur vorstellen kann ...<br />

Genießen Sie<br />

FRAUEN<br />

3 Nächte für<br />

POWER<br />

4 Personen<br />

MAL<br />

im<br />

4<br />

Grandhotel Lienz in einer Luxus Suite Süd (78 m²)<br />

BEST|TIPP<br />

FRAUEN POWER MAL 4 Verfügbar im Zeitraum: 15.4.─1.11.<br />

Nur drei Damen bezahlen, die vierte urlaubt gratis.<br />

Gesamtpreis für 4 Damen/3 Nächte: € 1.497,─.<br />

Sie sparen € 499,─.<br />

INKLUSIVE:<br />

* Das Grandhotel-Gourmet-Frühstück mit Bio-Ecke und Sekt<br />

* 5-gängiges Gourmet-Menü<br />

* 1 Flasche Prosecco zur Begrüßung am Zimmer<br />

* Wellness- und Vital-Programm<br />

* Wellness- und Spabereich auf 1400 m² mit Früchten, Tees und Säften<br />

* 30 € Wellnessgutschein pro Person<br />

* Mineralwasser am Zimmer<br />

* Grandcard für viele Vergünstigungen im Hotel und der Stadt<br />

* 25 % auf Greenfees am Dolomiten Golfplatz<br />

* Abreisegeschenk<br />

OPTIONAL ERHäLTLICHE PROGRAMME<br />

CELLCOSMET – Anti-Aging-Tage für die Dame<br />

Mindestaufenthalt: 3 Tage<br />

Preis: € 354,─<br />

ab E 499,–


»Die Kunden haben<br />

ihre Lehren gezogen«<br />

Infolge der Finanzkrise zogen weltweit rund 25 Prozent der Anleger zumindest<br />

teilweise ihr von Privatbanken verwaltetes Vermögen ab. Mehr Beratung, Transparenz<br />

und Sicherheit sollen helfen, das Vertrauen der betuchten Klientel wieder zu<br />

gewinnen. Helmut Praniess, Vorstandsvorsitzender der Privat Bank AG der Raiffeisenlandesbank<br />

Oberösterreich, über dramatische Ereignisse, Unterlagen in Bananenschachteln<br />

und das Tabuthema Vorsorge.<br />

(+) plus: Die Konjunktur entwickelt sich überraschend positiv.<br />

Merken Sie auch bei Ihren Kunden, dass sich wieder mehr Optimismus<br />

breitmacht?<br />

Helmut Praniess: Als die Marktzinsen Anfang 2009 schlagartig wie<br />

ein Stein abstürzten, sind die Anleger aus Risikopapieren ausgestiegen<br />

und haben sehr viel in Cash geparkt, später gab es einen starken<br />

Drang zu festverzinslichen Wertpapieren. Das hält nach wie vor relativ<br />

stark an. Wir spüren zwar die Konjunktur, aber die Risikoaversion ist<br />

32 RepoRt pLus 5|2011<br />

Von Angela Heissenberger<br />

ähnlich geblieben. Es werden zwar wieder mehr Aktien gekauft, aber<br />

durchaus mit Zurückhaltung. Man wartet erst einmal ab, ob sich die<br />

Entwicklung tatsächlich stabilisiert. Dazu kommt relativ wenig Nachfrage<br />

nach Finanzierungen. Wenn investiert wird, dann aufgrund des<br />

niedrigen Zinsniveaus mit vorhandenen Einlagen. Der Optimismus ist<br />

schon deutlich größer, aber die Kurssteigerungen sind bisher von wenig<br />

Beigestellt<br />

Liquidität getrieben – da sind noch lange nicht alle im Markt, die früher<br />

dabei waren. Foto:


(+) plus: Was hat sich durch die Finanzkrise<br />

verändert?<br />

Praniess: Die globale Marktkapitalisierung<br />

hat sich Ende 2008 halbiert. Bei Kurswertverlusten<br />

von 50 Prozent hat natürlich schon<br />

manche der Schlag getroffen. Die Kunden haben<br />

daraus ihre Lehren gezogen. Nahezu alle<br />

Mitbewerber haben Vermögensverwaltung<br />

so angeboten, dass mit dem Kunden eine sogenannte<br />

Allokation der Assetklassen vereinbart<br />

wurde, z.B. aufgrund des Risikoprofils 50<br />

Prozent Aktien und 50 Prozent Anleihen. Und<br />

der Fondsmanager ist stur nach dieser rigiden<br />

Formel durchgetaucht – egal, woher der<br />

Wind geblasen hat und wie stürmisch es war.<br />

In einer modernen Vermögensverwaltung<br />

reichen diese klassischen Bewertungsmethoden<br />

nicht mehr. Die Märkte werden nicht unbeträchtlich<br />

von Stimmungen getrieben – das<br />

zeigt das Beispiel Japan. Anfang März sind die<br />

Börsenkurse abgestürzt, aber eigentlich ohne<br />

fundamentale Begründung. So tragisch<br />

Fukushima ist, die Weltwirtschaft wird dadurch<br />

nicht aus den Angeln gehoben.<br />

(+) plus: Entsprechend dem wissenschaftlichen<br />

Ansatz »Behavioral Finance«<br />

lassen Sie diese psychologischen Faktoren<br />

inzwischen in die Bewertung einfließen. Hat<br />

sich die Methode in der Praxis bewährt?<br />

Praniess: Behavioral Finance versucht zu<br />

messen, wie sich beispielsweise Medienberichte<br />

auf Kurse auswirken oder den Markt in<br />

eine Richtung treiben. Es liegt auf der Hand,<br />

dass es neben fundamentalen Daten auch andere<br />

Einflussfaktoren gibt. Je nach Risikoprofil<br />

des Kunden haben wir unterschiedliche Bandbreiten,<br />

innerhalb derer ein Fondsmanager<br />

agieren kann: Er kann zum Beispiel im Geldmarkt<br />

zwischen null und 70 Prozent investiert<br />

sein, 30 bis 80 Prozent Aktien oder bis zu 70<br />

Prozent Anleihen halten. Als an diesem Freitag<br />

im März das Erdbeben in Japan passierte,<br />

waren wir in diesem Beispielsportfolio mit<br />

67,5 Prozent in Aktien investiert, nutzten also<br />

die Bandbreite fast zur Gänze aus. Innerhalb<br />

von Stunden rief das Investmentkomitee eine<br />

Telefonkonferenz ein und verständigte sich<br />

darauf, die Aktienquote herunterzusetzen und<br />

in den Geldmarkt umzuschichten – im Wissen,<br />

dass es sich um keine nachhaltige Entwicklung<br />

handelt, und um bei positiveren Aussichten<br />

sofort in die anderen Assetklassen investieren<br />

zu können. Wenn es in der Welt einmal<br />

rumpelt, dann rührt sich auch im Portfolio<br />

etwas.<br />

(+) plus: Für diese Entscheidung muss<br />

ich aber nicht unbedingt Psychologin sein.<br />

Dass die Kurse fallen, wenn etwas derart Dra­<br />

matisches passiert, liegt doch auf der Hand?<br />

Praniess: Nehmen Sie einmal Ihr eigenes<br />

Portfolio: Was machen Sie, wenn schlechte<br />

Nachrichten kommen? Steigen Sie mit Panik<br />

sofort aus und sperren Ihr Bargeld in den<br />

Safe? Die meisten reagieren gar nicht und<br />

warten ab, leider oft bis es schon zu spät ist.<br />

2008 gab es schon einige, die die Nerven weggeschmissen<br />

haben und die Verluste tatsächlich<br />

realisiert haben.<br />

(+) plus: Fordern die Kunden selbst mehr<br />

Beratung ein?<br />

Praniess: Absolut. Jeder Kunde hat die<br />

Gewähr, dass immer ein zweiter Berater im<br />

Detail über seine Situation Bescheid weiß.<br />

Ob Urlaub, Krankheit, Seminare – es ist undenkbar,<br />

dass ein Kunde zwei Monate im Jahr<br />

keinen Ansprechpartner hat. Wir haben mit<br />

dem Kunden vier bis sechs Kontakte pro Jahr<br />

und gleichen ständig ab, ob die vier Eckpfeiler<br />

Vorsorge, Vermögen, Sicherheit und Liquidität<br />

noch mit seinen Zielen und der Marktentwicklung<br />

übereinstimmen. Oft kommen<br />

Kunden mit Kisten – das ist nicht übertrieben<br />

– voller Unterlagen, weil sie sich nicht mehr<br />

auskennen. Genau für diese Kunden ist eine<br />

Vermögensverwaltung das richtige.<br />

(+) plus: Wie erstellen Sie einen Finanzplan?<br />

Praniess: Wie bei einem Erstgespräch müssen<br />

wir präzise Informationen vom Kunden<br />

bekommen: über seine Ziele, seine Vermögenssituation.<br />

Wir machen ein Abbild seiner Vermögensstruktur<br />

und zeigen dann, inwieweit<br />

diese Struktur die vorher definierten<br />

Ziele langfristig unterstützt. Überspitzt formuliert:<br />

Der Kunde kommt mit Bananenschachteln<br />

zu uns und bekommt ein »Buch«<br />

oder eine CD­Rom, die seine gesamte Vermögensstruktur<br />

abbildet. Der Financial Planner<br />

macht aber keine Produktvorschläge. Das ist<br />

Sache des Kundenberaters, der passend zum<br />

Kunden das geeignetste Instrument aus dem<br />

weltweiten Universum auswählt.<br />

(+) plus: Welche Faktoren werden dabei<br />

berücksichtigt?<br />

Praniess: Langfristiger Vermögenserhalt<br />

für die Kinder, Sicherheit sowie Liquidität<br />

sind wichtige Themen. Wenn ein Kind<br />

in zwei Jahren studieren oder heiraten wird<br />

und dann Liquidität für einen Wohnungskauf<br />

gebraucht wird, müssen wir abreifende<br />

Vermögensbestandteile so verpacken, damit<br />

wir sie in zwei Jahren abrufbar haben.<br />

Denn nichts ist schlimmer, als Wertpapiere<br />

zu einem ungünstigen Zeitpunkt verkaufen<br />

zu müssen.<br />

�� i nterv i ew<br />

(+) plus: Vorsorge ist ein recht tabuisiertes<br />

Thema – auch bei Ihren Kunden?<br />

Praniess: Die Menschen machen sich mit 40<br />

oder 50 noch keine Gedanken, wie das einmal<br />

sein wird. Aber haben sie dieses Einkommen<br />

dann noch, wenn sie es genießen könnten?<br />

Manche Kunden kommen mit der Erhaltung<br />

von Immobilien, einem Ferienhaus etc. auf<br />

einen monatlichen Aufwand von 7.000 Euro,<br />

die staatliche Pension beträgt 2.000 Euro<br />

– wie soll sich das ausgehen, ohne Substanz<br />

anzuknabbern? Je zeitgerechter man das zum<br />

Thema macht, umso besser.<br />

(+) plus: Vor ein paar Jahren wurde sehr<br />

stark in Immobilien investiert. Hat sich hier<br />

das Interesse erschöpft?<br />

Praniess: Immobilien waren insbesondere<br />

in den Jahren 2009 und 2010 noch ein großes<br />

Thema, wobei man sagen muss, Immobilien<br />

sind ja wie Gold kein wirklicher Inflationsschutz.<br />

Eine Immobilie macht dann Sinn,<br />

wenn ich heute davon ausgehen kann, dass<br />

die Wertsteigerung der Immobilie langfristig<br />

die Inflationsrate schlagen wird. Gekauft<br />

wurde aber auch Grund und Boden, nämlich<br />

mit der Einstellung: Wenn es in der Welt<br />

ganz schlecht wird, habe ich wenigstens einen<br />

Acker, wo ich mein Gemüse und Salat anbauen<br />

kann.<br />

(+) plus: Steht die Vermögenserhaltung<br />

heute mehr im Vordergrund als die Vermögensvermehrung?<br />

Praniess: Ich glaube, dass unserer Klientel<br />

eine sichere Veranlagung heute wichtiger<br />

ist als die Rendite. In guten Jahren, etwa<br />

2006/2007, sind schon Kunden gekommen,<br />

die sich acht oder zehn Prozent erwartet haben.<br />

Dann zeigt man in einer Vergangenheitsanalyse<br />

auf, welche Instrumente es gebraucht<br />

hätte, um diese Zielrendite zu schaffen. In so<br />

einem Portefeuille wäre sehr viel Risiko drinnen.<br />

Schläft der Kunde noch gut, wenn er<br />

einmal buchwertmäßig 40 Prozent des eingesetzten<br />

Kapitals verliert? Meist relativiert<br />

sich damit die Frage nach der Rendite.<br />

(+) plus: Haben Sie mit der Erfahrung<br />

von 2008 nicht ein gutes Argument in der<br />

Hand?<br />

Praniess: Manche vergessen schon wieder.<br />

Und wenn man sich den kleinen ATX<br />

anschaut, sind wir schon noch weit von<br />

früheren Höchstständen entfernt. Aber einige<br />

haben bereits aufgeholt und die Gier<br />

wieder neu entdeckt. Dennoch hat das Spekulieren<br />

grundsätzlich einen anderen Stellenwert<br />

bekommen. Das trifft auch unseren<br />

Ansatz. n<br />

RepoRt pLus 5|2011 33


�� i n n o v a t i v e s Ö s t e r r e i c h ��<br />

■ seekda<br />

Heimische Datenflüsterer<br />

SeekDa-GeScHäftSfüHrer alexanDer WaHler forscht an semantischen<br />

Netzen und reüssiert mit nutzerfreundlicher<br />

Tourismuslösung für Hoteliers.<br />

Wir haben das system der Onlinebuchung nicht erfunden,<br />

aber wir gestalten es am einfachsten«, verspricht Kristina<br />

Hawlitzek, Sprecherin des IT-Dienstleisters seekda. Das in Innsbruck<br />

und Wien beheimatete Unternehmen, ein Spin-off der Uni<br />

Innsbruck, fokussiert mit seiner Lösung »seekda connect« auf<br />

Tourismusbetriebe. Die Kunden sind Hoteliers und Betreiber<br />

von regionalen Plattformen wie »Söldenweb« oder »Golf in Austria«.<br />

Für sie binden die Softwareentwickler ein ebenso geniales<br />

wie einfaches Datenverwaltungsmodul in die Webauftritte ein.<br />

IT-Fuzzi muss bei seekda connect niemand sein. Sämtliche Daten<br />

müssen nur ein einziges Mal eingegeben werden, Bilder werden<br />

per Mausklick hochgeladen und anschließend wählt der Hotelier<br />

■ TU wien<br />

Der kleinste 3D-<br />

Drucker der Welt<br />

Drucker, die dreidimensionale Objekte<br />

herstellen können, gibt es schon seit<br />

Jahren. An der TU Wien wurde nun allerdings<br />

ein Gerät entwickelt, das kleiner,<br />

leichter und billiger ist als gewöhnliche 3D-<br />

34 RepoRt pLus 5|2011<br />

lediglich noch seine gewünschten Vertriebskanäle aus – sprich:<br />

die Onlineplattformen, auf denen das Angebot erscheinen soll.<br />

An die Lösung angebunden sind bereits eine Reihe von etablierten<br />

Reise- und Buchungsportalen. Mit der einheitlichen Eingabemaske<br />

für die Verwaltung von Zimmerdaten, Kapazitäten, unterschiedlichen<br />

Preisen und Eigenheiten ist es quasi getan. Im Hintergrund<br />

bespielt seekda connect die gewünschten Kanäle. Das spart viele<br />

Stunden mühsamen, wiederholten Eintragens in die verschiedenen<br />

Marktplätze. Am anderen Ende der Datenleitung, in den<br />

eigenen Hotelsystemen, ist das Allround-Werkzeug wiederum über<br />

Standardschnittstellen an die gängigen Hotelsoftwarelösungen<br />

wie »protel« oder »Casablanca« angebunden. »Unser Produkt<br />

deckt in der Regel alle benötigten Funktionalitäten bei den Kunden<br />

ab«, verspricht seekda-Geschäftsführer Alexander Wahler.<br />

seekda bindet bei den Onlineauftritten sogar externe Services<br />

von regionalen Partnern ein. Da können die Gäste das Doppelzimmer<br />

mit Bergsicht übers Internet buchen und sich gleichzeitig<br />

für den Mountainbike- oder, im Winter, Skiverleih vormerken<br />

lassen. Beim Einchecken vor Ort werden dann die Details zu<br />

Modell und Einstellung geklärt. »Die Hoteliers können dadurch<br />

als Full-Service-Provider agieren und zusätzliche Umsätze über<br />

Provisionen bei den Partnern erwirtschaften«, erklärt Wahler.<br />

Wahler hat sich mit dem ebenfalls in Wien ansässigen Forschungskooperationspartner<br />

STI auf die Zusammenführung<br />

von unterschiedlichsten Daten in IT-Systemen spezialisiert.<br />

Dank des Einsatzes von semantischen Regeln können dann<br />

die Inhalte von Produkt A mit den Inhalten von Produkt<br />

B eines anderen Datenhalters verglichen werden. Ein einheitliches<br />

Zeichensystem – vorstellbar wie ein Wörterbuch<br />

oder Thesaurus für Onlineinhalte – ermöglicht das sinnvolle<br />

Vergleichen von Inhalten etwa in einer Reisebörse.<br />

Trotz der vielen Technik geht es bei seekda sehr menschlich<br />

zu. Die Entwickler sind mit Herz bei der Sache und auch<br />

am Telefonsupport in Innsbruck hält man weiterhin fest.<br />

Weiter ausgebaut soll die Touristiklösung in Richtung mobile<br />

Nutzung werden. In einem von der FFG geförderten Entwicklungsprojekt<br />

forschen Wahler und sein Team nun an den<br />

mobilen Möglichkeiten des browserbasierten Werkzeugs.<br />

Da bei Reservierungen und Buchungen bei Konferenzen<br />

ähnliche Prozesse wie in der Touristik ablaufen, haben die<br />

Österreicher auch ein eigenes Softwareprodukt dafür kreiert.<br />

»seekda conferences« liefert eine Onlineplattform für<br />

die Verwaltung von Registrierungen und Teilnehmern von<br />

Veranstaltungen. Hawlitzek zufolge ist die Lösung flexibler<br />

als viele große Softwaretools der Veranstaltungsbranche.<br />

Mehr Infos unter www.seekda.com<br />

Drucker und damit zum massentauglichen<br />

Alltagsgerät werden könnte. Rund 1.200<br />

Euro soll das nur 1,5 Kilo schwere Gerät<br />

kosten. Das Grundprinzip des 3D-Druckers<br />

ist einfach: Das gewünschte Objekt<br />

wird in einem kleinen Becken mit flüssigem<br />

Kunstharz erzeugt. Das Kunstharz hat die<br />

Eigenschaft, dass es genau dort hart wird,<br />

wo man es intensiv mit Licht bestrahlt.<br />

Schicht für Schicht wird das Kunstharz also<br />

an den richtigen Stellen beleuchtet. Verhärtet<br />

eine Schicht, wird an ihr die nächste<br />

angelagert, bis das Objekt vollständig<br />

ausgehärtet ist. Und auch die Auflösung<br />

des Druckers kann sich sehen lassen. Nur<br />

ein 20stel eines Millimeters messen die<br />

Schichten, die jeweils durch Licht verhärtet<br />

werden. Damit sollte der Drucker auch für<br />

Anwendungsbereiche einsetzbar sein, in<br />

denen höchste Präzision erforderlich ist.<br />

Foto: photos.com, seekda, Florian lechner, die1ns, tU Graz/iaik


■ die1ns<br />

Bewegte Präsentation<br />

Der SolartecHnik-HerSteller<br />

kioto clear energy<br />

nutzt die bewegte<br />

Präsentationslösung<br />

bereits erfolgreich auf<br />

Fachmessen.<br />

Die junge, dynamische truppe<br />

der Kommunikations- und<br />

Werbeagentur »DIE1NS« bringt<br />

derzeit frischen Wind in die graue<br />

Welt der Präsentationen und<br />

PowerPoint-Schlachten. Die Klagenfurter<br />

sorgen seit kurzem mit<br />

einem neuartigen Präsentationskonzept<br />

für zufriedene Gesichter<br />

bei Firmenkunden. Die Lösung<br />

»Smart Media Presentation« – kurz<br />

»SMP« – ermöglicht es auch technischen<br />

Nackerbatzerln, komplexe<br />

Inhalte wie 3D-Animationen, Filmsequenzen<br />

und CAD-Daten in Prä-<br />

sentationen zu integrieren – und das ohne spezielle Software. Das<br />

Ergebnis lässt sich von jedem Standardcomputer oder Tablet-PC<br />

wie Apples iPad abspielen. »Damit lassen sich Information und<br />

Emotion so verkaufswirksam umsetzen wie nie zuvor«, bestätigen<br />

erste Firmenkunden. »SMP ist jedoch kein neues Programm und<br />

soll auch nicht PowerPoint ersetzen«, erläutert Agentur-Profi<br />

Gerhard Schmuck. »SMP ist eine Dienstleistung, die wir Unternehmen<br />

individuell anbieten.« Schmuck zufolge können damit<br />

Produkte und Innovationen deutlich unterscheidbar am Markt<br />

dargestellt werden. Bewegte Bilder und Animationen inmitten<br />

einer üblicherweise eher statischen Welt des Verkaufs sollen sich<br />

»positiv auf das Image und vertrauensbildend« auswirken.<br />

Mehr Infos unter www.die1ns.com<br />

■ TU graz<br />

original vs. Plagiat<br />

Mit neuen tecHnoloGien können Produkte<br />

den Echtheitsnachweis antreten.<br />

steirisches Kürbiskernöl oder billige Kopie?<br />

Wer viel Geld für Markenprodukte<br />

springen lässt, will sichergehen, dass drinnen<br />

ist, was drauf steht. Die Überprüfung<br />

award<br />

Teilnahmeschluss<br />

ist der 31. Juli 2011.<br />

Gewinner<br />

! gesucht<br />

Der »ebiz egovernment award« geht in<br />

die siebente Runde.<br />

Mehr unter award.report.at<br />

– Sonderpreis »Green Award« für nachhaltige,<br />

energieeffiziente Lösungen mit IT-Bezug.<br />

– Sonderpreis »T-Systems Innovation Award«<br />

für neue kreative IT-Services und -Lösungen.<br />

– Der Award wird in jedem Bundesland ausgeschrieben.<br />

02 e-biz-inserat88x130.indd 2 18.05.2011 17:00:16<br />

gestaltet sich mitunter schwierig. Geht es<br />

nach den Forschern des Instituts für Angewandte<br />

Informationsverarbeitung und<br />

Kommunikationstechnologie der TU Graz<br />

gehört die Zukunft der Qualitätssicherung<br />

sogenannten RFID-Tags. Damit sollen<br />

Konsumenten mithilfe ihrer Handys die<br />

Echtheit eines Produkts überprüfen können.<br />

Unterschieden wird zwischen aktiven<br />

und passiven Tags: Erstere sind an eine<br />

Stromquelle angeschlossen, Zweitere beziehen<br />

die benötigte Energie direkt aus dem<br />

Feld der Leseeinheit. Das Problem bislang<br />

war die Verwendung von symmetrischen<br />

Schlüsseln bei passiven Tags. Sichere, digitale<br />

Unterschriften waren damit nicht möglich.<br />

Jetzt haben die Forscher der TU Graz<br />

gemeinsam mit dem Halbleiterhersteller<br />

austriamicrosystems und dem RFID-<br />

Spezialisten RF-iT Solutions GmbH ein<br />

asymmetrisches Verfahren für passive Tags<br />

entwickelt. Für jedes Tag gibt es nun einen<br />

öffentlichen Schlüssel und einen privaten,<br />

der geheim bleibt. Damit kann ein eindeutiger<br />

Echtheitsnachweis geliefert werden.<br />

■ kwizda agro<br />

ab in den Müll<br />

ein Mistkübel mit<br />

praktischem Zusatznutzen<br />

kommt<br />

vom Wiener Unternehmen<br />

Kwizda<br />

Agro. Denn der Abfallbehälter<br />

fungiert<br />

gleichzeitig auch als<br />

Köderstation für lästige<br />

Nager. Im Sockel<br />

unter dem Auffangbehälter<br />

befindet sich<br />

ein separat zugänglicher,<br />

versperrbarer<br />

Hohlraum, in dem Nagerköder verschiedenster<br />

Art platziert und fixiert werden<br />

können. Der Mistkübel mit Zusatznutzen<br />

ist sowohl für den Indoor- als auch den<br />

Outdoor-Bereich anzuwenden und ist<br />

ebenso mit Aschenbechern kombinierbar.<br />

Mehr Infos unter www.kwizda-agro.at<br />

RepoRt pLus 5|2011 35


�� m o b i lität<br />

■ E-TanksTEllEn<br />

Plug & Drive<br />

Elektromobilität kann einen wichtigen Beitrag zu einer umweltfreundlichen<br />

Mobilität leisten. Dazu braucht es die passende Infrastruktur.<br />

Und es bedarf grünen Stroms, damit die saubere Elektromobilität<br />

nicht ad absurdum geführt wird. Wie es um die Infrastruktur für<br />

E-Fahrzeuge in Österreich und im nahen Ausland steht.<br />

IntegrIerte StromtankStelle vor der Zentrale der A1 Telekom Austria in<br />

Wien. Die Ladung für ein E-Bike dauert circa 20 Minuten, ein Elektroauto<br />

braucht 8 bis 10 Stunden (li.). Neue E-Tankstelle von Wien Energie in Spittelau<br />

(re.).<br />

Am 25. Jänner 2011 wurde die 3.000.<br />

StromtankStelle in ÖSterreich<br />

regiStriert. Zum Vergleich: In<br />

Österreich gibt es insgesamt 2.659<br />

öffentliche Tankstellen (WKO, 03/2011). Das<br />

Ladeproblem scheint damit gelöst, sowohl<br />

für die derzeit vorhandenen 353 E-Pkw wie<br />

auch für künftig 250.000 Fahrzeuge (Daten<br />

Umweltministerium). Das Problem liegt jedoch<br />

im Detail. Unter die mittlerweile 3.018<br />

36 RepoRt pLus 5|2011<br />

E-Tankstellen fallen neben den öffentlichen<br />

Ladevorrichtungen auch private und halböffentliche.<br />

Privatpersonen wie Elektrotechniker,<br />

Landwirte und Energieberater sind<br />

ebenso registriert wie Hotels, Landes-EVUs<br />

und Einkaufszentren. Damit wird die Gesamtzahl<br />

der E-Tankstellen verzerrt, da eine<br />

private Ladestation erst nach Rücksprache<br />

mit dem Eigentümer zur Verfügung steht.<br />

Bei allen E-Tankstellen ist eine technische<br />

Voraussetzung zu beachten: 16 Ampere Dauerstrom<br />

dürfen nicht unterschritten werden.<br />

Ansonsten erfolgt keine Ladung und es kann<br />

laut Bundesinnung der Elektro-, Alarmanlagen-<br />

und Kommunikationselektronik<br />

zum Brand kommen. Dazu Roman Bartha,<br />

Geschäftsführer der Austrian Mobile Power:<br />

»Steckdose und Stromzuleitung müssen die<br />

maximale Dauerleistung vertragen. Da wir<br />

für die Zukunft davon ausgehen, auch mit<br />

höheren Leistungen zu laden, werden neue<br />

Stecker wie der Menekes Stecker (geeignet<br />

für 230V-Anschluss und dreiphasigen 400V-<br />

Anschluss bis 63 Ampere) notwendig.«<br />

Wer Österreichs Grenzen überschreitet, ist<br />

ebenfalls gut versorgt. Laut Peter Zeller von<br />

LEMnet, dem internationalen Verzeichnis aller<br />

öffentlichen und privaten Stromtankstellen,<br />

sind Elektrofahrzeuge im europäischen<br />

E-Tankstellennetz durchaus gut bedient<br />

(siehe Kasten), die Ladestationen sind auch<br />

leicht zu finden. Laut Zeller gibt es eine Android<br />

App »LEMnet«, die Stromtankstellen<br />

in der Nähe anzeigt. »Für iPhones ist das in<br />

Vorbereitung, auf Navisysteme können POI-<br />

Dateien geladen werden.«<br />

>> Stehzeit = Ladezeit > langsame ladung: 230 Volt, Haushaltssteckdose,<br />

technisch unkompliziert, Ladedauer<br />

5 bis 8 Stunden.<br />

>> Schnelle ladung: 400 Volt, Dreiphasenstrom<br />

oder Gleichstrom, spezielle technische<br />

Anforderungen (Starkstrom), langfristige Auswirkungen<br />

fehlen noch, Lebensdauer der Batterie<br />

wird verkürzt, Ladedauer 15 bis 20 Minuten.<br />

>> Batteriewechsel: technisch komplexer Vorgang,<br />

hoher Lagerbestand an Wechselbatterien<br />

ist erforderlich, rascher Tausch, einheitliche<br />

Standards fehlen.<br />

>> Induktive ladung: Ladevorgang erfolgt<br />

über elektromagnetische Schwingkreise (ähnlich<br />

dem Zahnbürstenprinzip), Ladedauer 7 bis<br />

8 Stunden.<br />

Foto: A1 telekom AustriA, Wien energie gmbH


dies drei Stunden bei mir ein, da kommt es<br />

auf ein wenig Ladestrom nicht an«, so Bartha.<br />

»Wir verfolgen mit den Ladestationen derzeit<br />

keine kommerziellen Ziele, sondern wollen<br />

unseren Kunden ein zusätzliches Service<br />

bieten und einen Beitrag für den Start einer<br />

neuen Mobilitätsform leisten«, informiert<br />

Corinna Tinkler, Pressesprecherin und Leiterin<br />

der Unternehmenskommunikation<br />

von REWE International. 14 Merkur-Parkplätze<br />

sind derzeit mit Grünstrom-E-Tankstellen<br />

ausgerüstet, angeboten wird Langsamladung.<br />

Die Ladeinfrastruktur wird sich aber<br />

laut Bartha ändern müssen. »E-Säulen kosten<br />

zwischen 7.000 und 10.000 Euro. Bei einer<br />

einzigen Langsamladung ist die Säule bis zu<br />

acht Stunden blockiert. Auf diese Weise rechnet<br />

sich die Ladeinfrastruktur nicht. Noch<br />

gibt es aber kein laufendes Businessprojekt,<br />

weshalb am häufigsten Flattarife angeboten<br />

werden, oder der Strom ist gratis.«<br />

Öffentliche Ladestationen sind für die<br />

austrian mobile power wichtig, um Elektromobilität<br />

sichtbar zu machen und um<br />

E-Fahrern das sichere Gefühl zu geben, dass<br />

eine ausreichende Infrastruktur zur Verfügung<br />

steht. Hier ist der Bedarf an Standardisierung<br />

am größten, um überregional<br />

den problemlosen Ladezugang zu ermöglichen.<br />

In der ersten Phase der Elektromobilität<br />

wird zumeist nichts verrechnet. Die Verbuchung<br />

und der Rechnungsdruck würden<br />

austrian mobile power zufolge dem Unternehmen<br />

mehr kosten als die reinen Energiekosten.<br />

Nötig ist nur die Registrierung an<br />

der Zapfsäule. Derzeit werden drei Varianten<br />

QUELLE: EUROSOLAR, Mai 2011<br />

Vorarlberg<br />

60<br />

Tirol<br />

83<br />

österreich<br />

Salzburg<br />

224<br />

Portugal: 54<br />

Norwegen: 1<br />

�� m o b i lität<br />

e-tankStellen In euroPa: Es gibt noch viele fast weiße Flecken auf der europäischen<br />

E-Tankstellen-Landkarte (noch nicht in Betrieb stehende Standorte<br />

und reine Zweirad-Ladestationen sind nicht einbezogen).<br />

diskutiert: Autorisierung mittels RFID-Karte,<br />

Bankomatkarte oder SIM-Karte.<br />

Für den Ladevorgang selbst stehen derzeit<br />

drei einsetzbare Varianten zur Verfügung: die<br />

langsame Ladung, die schnelle Ladung, der<br />

Batteriewechsel sowie die induktive Ladung<br />

(Details siehe Kasten). Allerdings befindet<br />

sich die induktive Ladung noch im Entwicklungsendstadium.<br />

Einige Experten sehen in<br />

der Langsamladung die Zukunft. Im Schnitt<br />

Oberösterreich<br />

432<br />

Kärnten<br />

219<br />

Steiermark<br />

361<br />

europa<br />

Grossbritannien: 80<br />

Dänemark: 2<br />

Niederlande: 14<br />

Deutschland: 1002<br />

Belgien: 13<br />

Polen: 12<br />

Tschechien: 1<br />

Frankreich: 206 Liechtenstein: 4 Slowakei: 2<br />

Ungarn: 3<br />

Schweiz: 652 Slowenien: 1<br />

Kroatien: 1<br />

Serbien: 1<br />

Andorra: 8<br />

Italien: 22<br />

Bulgarien: 1<br />

Spanien: 44<br />

Wien<br />

126<br />

Niederösterreich<br />

1.277<br />

Burgenland<br />

229<br />

3.018 e-tankStellen sind im Elektrotankstellen-Verzeichnis registriert. Neben<br />

230V-Steckdosen werden auch 400V-Anschlüsse angeführt, ebenso Öffnungszeiten.<br />

Etwa ein Fünftel aller E-Tankstellen sind heute als Ökostromtankstellen<br />

ausgewiesen (http://www.elektrotankstellen.net).<br />

aktueLLe<br />

LademögLichkeiten<br />

>> Privat: laden zu Hause, sofern Privatgrund<br />

vorhanden ist.<br />

>> Halböffentlich: laden auf privatem Grund,<br />

aber öffentlich zugänglich, z.B. Firmenparkplatz,<br />

Parkhaus oder Einkaufszentrum.<br />

QUELLE: LEMnet Stromtankstellen-Statistik (Europa, Stand 29.4.2011)<br />

steht ein Auto 23 Stunden am Tag, ausreichend<br />

Zeit für eine Langsamladung. Andere<br />

Fachleute glauben, dass der Menekes-Stecker<br />

und die Schnelladung an Bedeutung zunehmen<br />

werden. Das dauert aber laut Bartha<br />

noch, denn Batterien sind für die Schnellladung<br />

noch nicht ausgereift, und langfristige<br />

Erfahrungswerte fehlen.<br />

>> Norm & Plug > Öffentlich: Ladestation auf öffentlichem<br />

Grund, die sämtlichen Interessenten zur Verfügung<br />

steht.<br />

RepoRt pLus 5|2011 37


■ opel<br />

Marktstart zu<br />

Jahresende<br />

Opel bringt mit dem »Ampera« im Herbst sein erstes Elektrofahrzeug in<br />

Serie. Für den Fünftürer liegen europaweit bereits rund 1.000 Reservierungen<br />

vor, die Hälfte davon sind Firmenkunden. »Der Ampera ist ein bildschönes<br />

Auto, das viel Fahrvergnügen bietet und erstklassig ausgestattet<br />

ist«, weiß man bei Opel. Der Komplettpreis für Auto und Batterie wird bei<br />

42.900 Euro liegen. Auch die Sorge, mit leerer Batterie liegenzubleiben, ist<br />

dank eines »Extended Range«-Konzepts unbegründet. Hierbei speist bei Bedarf<br />

weiterhin ein Verbrennungsmotor die Batterie und erweitert die Reichweite<br />

auf gut 500 Kilometer.<br />

Die Lithium-Ionen-Batterie lässt sich binnen vier Stunden an haushaltsüblichen<br />

230-Volt-Steckdosen komplett aufladen, was die Alltagstauglichkeit des Fahrzeugs<br />

unterstreicht. Studien zufolge fahren rund 80 Prozent der Europäer ohnehin<br />

weniger als 60 Kilometer pro Tag mit dem Auto. Der Elektroantrieb entspricht einer<br />

Stärke von 150 PS und beschleunigt den Ampera in rund neun Sekunden von null auf 100.<br />

Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 161 km/h.<br />

Info: www.opel-ampera.com<br />

■ bYD<br />

neuer Hersteller<br />

DAS E-cAR »BYD E6« hat eine Reichweite von bis zu 330<br />

Kilometern.<br />

Der chinesische Batteriehersteller BYD avanciert dank des<br />

Einstiegs von Großinvestor Waren Buffett zu einem Autohersteller<br />

mit großer Zukunft. Aufbauend auf die langjährige<br />

Erfahrung mit Akkumulatoren wollen die Chinesen nun zum<br />

weltweit größten Hersteller für Elektromobile aufsteigen. BYD<br />

(Build Your Dreams) will überwiegend Hybrid- und Elektrofahrzeuge<br />

in Europa. Der »BYD e6«, ein reines Elektroauto für<br />

fünf Personen, schafft eine Reichweite von bis zu 330 Kilometern.<br />

Denzel setzt die ersten Fahrzeuge – der e6 ist das bereits<br />

dritte E-Car-Modell im Denzel-Portfolio – in seinem Mobilitätsangebot<br />

CarSharing.at in Ballungszentren ein. Seit 2003 ist<br />

BYD als Autohersteller tätig, und seit 2009 ist er mit einem Verkaufsvolumen<br />

von circa 400.000 Fahrzeugen der größte rein<br />

chinesische Autohersteller.<br />

Info: www.denzel.at<br />

38 RepoRt pLus 5|2011<br />

�� E - m o b i l<br />

W a s s i c h b e W e g t u n d s c h n e L L i s t<br />

OPEL ERwEITERT mit dem Ampera im<br />

Herbst seine Palette erstmals um<br />

das Segment Elektrofahrzeuge.<br />

■ Mitsubishi<br />

Verkaufsrekord<br />

100 Elektrofahrzeuge der<br />

Marke i-MiEV seit Anfang<br />

2011 in nur zweieinhalb<br />

Monaten<br />

verkauft: Mitsubishi-Distributor<br />

Denzel<br />

spricht von<br />

einem höchst<br />

erfolgreichen<br />

S t a r t d i e s e s<br />

E-Cars in Österreich. Nur<br />

Norwegen und Deutschland<br />

sind mit den tatsächlichen<br />

Stückzahlen weiter<br />

vorne.<br />

Mit seiner Reichweite von bis zu 150 Kilometern und vier Sitzplätzen<br />

bei mindestens 216 Liter Kofferraum ist er auch für Familien geeignet.<br />

Durch die insgesamt vier Fahrstufen und sein hohes Drehmoment<br />

von 180 Nm besitzt das E-Car von Mitsubishi Sprintstärke vom Start<br />

weg und hat entscheidende Energienutzungsvorteile bei Bergfahrten.<br />

Durch den C/Comfort- oder den B/Bremsmodus wird die gewonnene<br />

Bremsenergie wieder in die Batterie eingespeist und vergrößert somit<br />

die Reichweite. Einfaches Aufladen an einer 230 Volt-Haushaltssteckdose,<br />

eine Vollladung dauert maximal sechs Stunden.<br />

Info: www.mitsubishi.at<br />

ERFOLgREIcH In ÖSTEREIcH: Mitsubishis<br />

»MiEV« steht für »Mitsubishi innovative<br />

Electric Vehicle«.<br />

Fotos: Beigestellt


■ li-ion Motors<br />

Schnell und sparsam<br />

>> Der US-Hersteller Li-ion Motors hat<br />

bereits im Jänner einen vollelektrischen<br />

Sportwagen vorgestellt. Der Sportwagen »Inizio«<br />

verspricht 274 km/h Spitze und wird mit<br />

einem Preis von 139.000 Dollar gehandelt. Vorbestellungen<br />

werden bereits aufgenommen,<br />

der Marktstart ist im Laufe des Jahres. Der<br />

Inizio schafft eine kolportierte Reichweite von<br />

knapp über 300 km in der schnellen »Extreme«-<br />

Variante. Zudem wird Li-ion Motors heuer auch<br />

den Zweisitzer »Wave II« auf den Markt bringen.<br />

Er zählte 2010 zu den Siegern des »Progressive<br />

Automotive X Prize« für energieeffiziente Fahrzeuge<br />

— mit einem Verbrauchsäquivalent von knapp 1,26 Litern<br />

auf 100 Kilometer. Trotz des ebenfalls stolzen Preises von<br />

39.000 Dollar ist der Wave wesentlich erschwinglicher als<br />

sein sportlicher Bruder.<br />

Info: www.li-ionmotors.com<br />

■ Volkswagen<br />

Vw golf, bald elektrisch<br />

Volkswagen präsentierte jüngst die Studie des »golf blue-e-motion«, die E-car-Variante des<br />

Kultautos. Mit 150 Kilometer Reichweite soll er Berufspendler ab 2013 von A nach B bringen. In<br />

gut zwei Jahren werden auch der technisch verwandte Jetta blue-e-motion sowie ein neues citycar<br />

namens »Up blue-e-motion« gelauncht. Erklärtes Ziel: Volkswagen will die Elektrofahrzeuge<br />

mit Bestsellern vom Schlage golf aus dem Bereich der nischenmodelle bringen und so als<br />

Marktführer bis 2018 eine neue Art nachhaltiger Mobilität etablieren.<br />

Der blue-e-motion wird von einem vorne im Motorraum integrierten Elektromotor mit einer Leistung<br />

von 85 kw/115 PS lautlos angetrieben. wie alle Elektromotoren liefert auch das im golf eingesetzte<br />

Aggregat aus dem Stand heraus ein sehr hohes Drehmomentmaximum (270 newtonmeter).<br />

gespeichert wird der Strom zum Antrieb des Elektromotors in einer Lithium-Ionen-Bat-<br />

��<br />

E - m o b i l<br />

terie mit einer Kapazität von 26,5 Kilowattstunden. Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h. Und wenn der Fahrer dank vorausschauender Fahrweise vom<br />

gas oder besser vom Strom geht, wird der Motor ausgekuppelt, um den wagen so mit möglichst geringen widerständen rollen zu lassen.<br />

Info: www.vw.de<br />

DER gELänDEgängIgEn »ZERO X« folgte<br />

eine ganze Reihe an unterschiedlichen<br />

E-Bikes beim Hersteller<br />

Zero Motorcycles.<br />

■ Zero MotorcYcles<br />

Zero X<br />

Mit einer Geländemaschine hat alles begonnen:<br />

Das Modell »X« des Motorradbauers<br />

Zero ist eine bislang einzigartige Hochleistungsmaschine.<br />

Mit einer eigenen Batterietechnologie<br />

und einem gewaltigen Drehmoment<br />

ausgestattet, jagt das extrem leise<br />

Motorrad fast unbemerkt über Berge, fliegt<br />

über Schanzen und pflügt durchs Wasser. Eine<br />

stärkere und weichere Federung, Direkt-<br />

DER HERSTELLER LI-IOn setzt auf<br />

Schnelligkeit (li.) und Energieeffizienz<br />

(re.).<br />

DEn Vw gOLF BLUEMOTIOn wird es im Jahr<br />

2013 auch in einer Elektroversion geben.<br />

antrieb und gewichtsoptimierte Komponenten<br />

erlauben es dem Fahrer, selbst anspruchsvollstes<br />

Gelände zu bewältigen. Kunden des<br />

US-Unternehmens haben die Möglichkeit, eine<br />

Ersatzbatterie zu erwerben, die bei Bedarf<br />

ganz leicht ausgetauscht werden kann. Die<br />

Zero X ist zu einem Preis ab rund 7.500 Euro<br />

inklusive Versand und Mehrwertsteuer erhältlich.<br />

Die Höchstgeschwindigkeit beträgt<br />

auf der Straße 85 km/h, die Zero X ist in knapp<br />

über einer Stunde voll aufgeladen.<br />

Info: www.zeromotorcycles.com<br />

RepoRt pLus 5|2011 39


�� S o f t S k i l l S<br />

»Im Team über<br />

Schluchten hangeln oder<br />

gemeinsam kochen?«<br />

Führungskräfte durchqueren mit dem Jeep die Sahara.<br />

Projektleiter hangeln sich durch Hochseilgärten.<br />

Erlebnislernen ist gefragt. Doch müssen die Seminardesigns<br />

hierfür stets »exotisch« sein? Nein, sagt Trainer-<br />

und Coachausbilderin Sabine Prohaska. Sie müssen vor<br />

allem zielführend sein.<br />

40 RepoRt pLus 5|2011<br />

(+) plus: Manager balancieren in schwindelnden<br />

Höhen und steigen in tiefe Höhlen<br />

hinab. Immer mehr Unternehmen scheinen<br />

in ihre Trainings Elemente zu integrieren, in<br />

denen ihre Mitarbeiter gemeinsam etwas erleben.<br />

Es scheint unendlich viele dieser eher<br />

ungewöhnlichen Trainingsdesigns zu geben.<br />

Sabine Prohaska: Es gibt tatsächlich jede<br />

Menge. Die Angebotspalette reicht von den<br />

klassischen Outdoor- sowie Survivaltrainings<br />

über Seminare, in denen die Teilnehmer gemeinsam<br />

kochen, malen, musizieren oder<br />

mit den verschiedensten Materialien etwas<br />

bauen, bis hin zu Seminaren mit Pferden und<br />

Wölfen. Der Fantasie sind beim sogenannten<br />

Erlebnislernen keine Grenzen gesetzt.<br />

(+) plus: Warum sind solche Seminarformen,<br />

zum Beispiel beim Teambuilding, so<br />

gefragt?<br />

Prohaska: Weil viele Unternehmen die Erfahrung<br />

gemacht haben, dass das gemeinsame<br />

Meistern einer Aufgabe die Mitarbeiter<br />

stärker zusammenschweißt, als wenn sie nur<br />

im Seminarraum sitzen. Zudem bleiben die<br />

Lerninhalte besser haften, weil über das gemeinsame<br />

Erleben sogenannte Erinnerungsanker<br />

geschaffen werden.<br />

(+) plus: Worin unterscheiden sich diese<br />

»Event-Trainings« von den klassischen Trainings?<br />

Prohaska: Der zentrale Unterschied liegt<br />

im unmittelbaren Erleben – zum Beispiel wie<br />

ein Team funktioniert. Oder wie eine Aufgabe<br />

gelöst werden kann, von der die Teilnehmer<br />

zunächst dachten: Das ist unmöglich. Dabei<br />

gilt es jedoch zu beachten: Das Erlebte stellt<br />

bei diesen Seminaren stets nur eine Metapher<br />

dar. Entsprechend wichtig ist die anschließende<br />

Reflexion. Zum Beispiel: Welches Verhalten<br />

haben wir beim Floßbauen gezeigt<br />

und was lernen wir daraus für unseren Arbeits-<br />

oder Führungsalltag? Erfolgt diese Reflexion<br />

nicht, wird das Erleben zum Selbstzweck,<br />

da kein Transfer erfolgt.<br />

(+) plus: Eignen sich die verschiedenen<br />

Formen des Erlebnislernens eigentlich für jedes<br />

Trainingsziel?<br />

Prohaska: Nein. Die Ausgangsfrage muss<br />

lauten: Welches Ziel möchten wir mit der<br />

Trainingsmaßnahme erreichen? Das Trainingsdesign<br />

muss sich sozusagen dem Lernziel<br />

unterordnen, sonst wird Letzteres nicht<br />

erreicht. Hierfür ein Beispiel: Angenommen,<br />

ein Unternehmen möchte, dass seine Vertriebsmitarbeiter<br />

stärker als Team agieren. In<br />

Beigestellt<br />

diesem Fall würde ich dem Unternehmen keinen<br />

Rafting empfehlen. Denn wenn ein Boot Foto:


einen reißenden Fluss hinabgleitet, dann<br />

muss ein Insasse das Sagen haben und die<br />

anderen Insassen müssen sozusagen seinen<br />

Kommandos folgen. Denn in Stromschnellen<br />

ist zum Diskutieren keine Zeit. Sinnvoller<br />

wäre es in diesem Fall, gemeinsam ein Floß zu<br />

planen und zu bauen, damit jeder Teilnehmer<br />

seine Fähigkeiten und Fertigkeiten einbringen<br />

kann.<br />

(+) plus: Was kosten solche Seminare eigentlich?<br />

Prohaska: Das variiert stark. Wenn ein<br />

Team nur gemeinsam kocht, dann ist das<br />

selbstverständlich günstiger, als wenn es auf<br />

Kamelen eine Wüste durchquert. Allgemein<br />

gilt: Die Kosten sind in der Regel höher als<br />

bei einem klassischen Seminar. Denn bei<br />

Seminaren, die stark auf ein Erlebnislernen<br />

speziell in der Natur setzen, ist häufig<br />

neben dem eigentlichen Trainer eine geschulte<br />

Fachkraft wie ein Bergführer nötig.<br />

Außerdem benötigt man das passende Equipment.<br />

(+) plus: Welchem Zweck dienen Veranstaltungen,<br />

bei denen vor allem Abenteuer<br />

und Mutproben im Vordergrund stehen?<br />

Prohaska: Sie verfolgen oft zwei Ziele. Zum<br />

einen den Aufbau von wechselseitigem Vertrauen,<br />

da es bei den integrierten Übungen<br />

häufig um die Frage geht: Inwieweit kann<br />

ich meinem Kollegen vertrauen bzw. inwieweit<br />

bin ich bereit, ihm zu vertrauen? Zum<br />

anderen das Wahrnehmen und Verschieben<br />

eigener Grenzen – zum Beispiel, indem man<br />

etwas tut, von dem man zunächst dachte:<br />

Das kann ich nicht. Solche Trainings kommen<br />

vor allem zum Einsatz, wenn in Unternehmen<br />

Veränderungen anstehen, die vom<br />

Einzelnen neue Denk- und Verhaltensmuster<br />

erfordern.<br />

(+) plus: Lenkt der Event-Charakter solcher<br />

Seminare nicht von den eigentlichen<br />

Trainingszielen ab?<br />

Prohaska: Das kann geschehen. Deshalb ist<br />

die Reflexion des gemeinsam bzw. individuell<br />

Erlebten unter professioneller Anleitung<br />

so wichtig. Denn den Teilnehmern erschließt<br />

sich oft nicht unmittelbar, was hieraus für<br />

ihren Arbeits- oder Lebensalltag folgt.<br />

(+) plus: Garantiert das eigene Erleben<br />

einen besseren Transfer in den Berufsalltag<br />

als ein rein theoretisches Vermitteln der<br />

Information?<br />

Prohaska: Aus der modernen Hirnforschung<br />

weiß man, dass Erlebtes – vor allem<br />

wenn es mit positiven Emotionen besetzt<br />

ist – langfristig im Gehirn verankert wird;<br />

jedoch nur, wenn es entsprechend aufgearbeitet<br />

und verarbeitet wird. Erfolgt dieses<br />

Aufarbeiten nicht, bleibt nur das tolle Erlebnis<br />

im Gedächtnis haften. Der Lerneffekt<br />

tendiert also gegen null. Wie erwähnt, ist für<br />

den Lernerfolg die positive Emotion, also zum<br />

Beispiel das Erfolgserlebnis, sehr wichtig.<br />

Deshalb sollten die Trainings die Teilnehmer<br />

zwar fordern, aber keinesfalls überfordern.<br />

Sonst ist die Gefahr groß, dass das<br />

Training zum Beispiel für eher unsportliche<br />

Teilnehmer zum Alptraum wird und das<br />

Gegenteil des intendierten Ziels erreicht<br />

wird.<br />

(+) plus: Worauf sollten Unternehmen<br />

bei der Auswahl der Veranstalter achten?<br />

Woran können sie im Vorfeld erkennen, dass<br />

bei dem Training vermutlich etwas Sinnvolles<br />

herauskommt?<br />

Prohaska: Wie bereits gesagt, ist das Erleben<br />

kein Selbstzweck. Vielmehr soll die<br />

gewünschte Veränderung erreicht werden.<br />

Deshalb sollten Unternehmen unter anderem<br />

darauf achten, inwieweit die Trainer aufgrund<br />

ihrer Biografie dazu in der Lage sind,<br />

die hierfür nötigen Reflexions- und Transferprozesse<br />

bei ihren Mitarbeitern auszulösen.<br />

Sie sollten auch darauf achten, dass das Seminardesign<br />

ausreichend Zeit für den Transfer<br />

vorsieht. Erleben und Be- sowie Verarbeiten<br />

müssen in einem ausgewogenen Verhältnis<br />

stehen.<br />

(+) plus: Welche Anforderungen stellen<br />

solche Trainingsdesigns an die Trainer?<br />

Prohaska: Sie müssen zunächst ausgewiesene<br />

Fachkräfte für die jeweilige alternative<br />

Trainingsart sein – also zum Beispiel bei<br />

Kletter-Events erfahrene Bergführer oder<br />

-steiger. Das ist wichtig für die Sicherheit<br />

der Teilnehmer. Sie müssen aber auch die<br />

Arbeits- und Kommunikationsprozesse in<br />

Unternehmen kennen und persönlichkeits-<br />

oder teambildende Prozesse bei Menschen<br />

auslösen und verantwortlich begleiten können.<br />

Also zum Beispiel eine Coaching- oder<br />

Trainingsausbildung haben. Eine Einzelperson<br />

kann diese Anforderungen oft nicht<br />

erfüllen. Deshalb kommen bei solchen<br />

Trainings häufig Trainerteams zum Einsatz.<br />

(+) plus: Wohin geht der Trend beim Erlebnislernen?<br />

Prohaska: Meines Erachtens geht der<br />

Trend weg von eher exotischen Designs, wie<br />

zum Beispiel dem gemeinsamen Durchqueren<br />

einer Wüste, und Trainings, die eine<br />

�� S o f t S k i l l S<br />

Survival-Komponente haben. Stattdessen<br />

werden zunehmend Elemente wie gemeinsames<br />

Kochen oder Trommeln in die Seminare<br />

integriert – aus Kostengründen und<br />

weil viele Unternehmen registrieren: Auch<br />

so erzielen wir die gewünschten Ergebnisse.<br />

Und keinesfalls vergessen sollte man: Auch<br />

das klassische Rollenspiel stellt eine Form<br />

des Erlebnislernens dar. Dasselbe gilt für das<br />

Bearbeiten von konkreten arbeitsplatzbezogenen<br />

Projektaufgaben im Seminar. Auch<br />

hiermit kann ein erfahrener Trainer Seminarteilnehmern<br />

das Aha-Erlebnis vermitteln,<br />

auf das das Erlebnislernen zumeist setzt.<br />

(+) plus: Warum werden trotzdem so<br />

viele Seminare mit einem eher exotischen<br />

Design angeboten?<br />

Prohaska: Eine Ursache ist gewiss, dass<br />

auch der Trainingsmarkt immer härter umkämpft<br />

ist. Deshalb sucht manch Anbieter<br />

nach ausgefallenen Seminardesigns, um seine<br />

Angebote von denen der Mitbewerber abzuheben.<br />

Das Ergebnis sind dann häufig scheinbar<br />

neue Seminare, die sich primär durch ihre<br />

Verpackung von den Konkurrenzangeboten<br />

unterscheiden.<br />

(+) plus: Haben Sie hierfür ein Beispiel?<br />

Prohaska: Nehmen Sie das Thema Führen.<br />

Das kann man heute in Seminaren mit Pferden,<br />

Wölfen, Schwertwalen und Adlern lernen<br />

– um nur ein paar »tierische« Beispiele<br />

zu nennen. Hinzu kommt: Je exotischer ein<br />

Seminardesign ist, umso leichter kann man<br />

es vielfach zumindest auf den ersten Blick<br />

vermarkten – auch weil die Presse gerne über<br />

solche neuen exotischen Angebote im Markt<br />

berichtet. Ob diese Trainings jedoch ausgehend<br />

vom postulierten Trainingsziel das intelligenteste<br />

Design haben, ist eine ganz andere<br />

Frage. Das gilt es im konkreten Einzelfall,<br />

abhängig von den Teilnehmern und der Zielsetzung,<br />

stets neu zu prüfen. n<br />

Zur pErSON<br />

>> Sabine Prohaska<br />

ist Inhaberin des<br />

Trainings- und Beratungsunternehmens<br />

seminar consult prohaska,<br />

Wien, das unter<br />

anderem Trainer und<br />

Coaches ausbildet. Sie<br />

ist Autorin des Buchs<br />

»Erfolgreich im Training<br />

— Praxishandbuch«. (Tel.: +43/664-3851767;<br />

E-Mail: prohaska@seminarconsult.at; Internet:<br />

www.seminarconsult.at).<br />

RepoRt pLus 5|2011 41


■ Garmin Forerunner 610<br />

��<br />

Training mit Touch<br />

l e b e n<br />

��<br />

Handys, Tablet-PCs und Navigationsgeräte mit Touchscreen überraschen keinen mehr. Eine Sportuhr<br />

mit Touchscreen ist dagegen eine Neuheit. Die GPS-Trainingsuhr Forerunner 610 von Garmin lässt sich<br />

über eine berührungsempfindliche LED-Oberfläche intuitiv bedienen. Der Touchscreen ist wetterfest<br />

und erlaubt auch behandschuhten Fingern den Zugriff auf Trainingsdaten und sonstige Funktionen.<br />

Der vollintegrierte GPS-Sensor misst Position, Distanz und Geschwindigkeit während des Lauftrainings.<br />

Verschiedene Funktionen sollen den ambitionierten Läufer dabei unterstützen, seine<br />

Trainigsziele zu erreichen: Die Applikation TrainingEffect zeigt schon während des Workouts<br />

die aerobe Wirkung an, und der VirtualPartner ermöglicht das Laufen gegen einen virtuellen Gegner.<br />

Der Forerunner 610 ist um etwa 349 Euro zu haben, die High-Resolution-Version kostet etwa<br />

399 Euro.<br />

INFO: www.garmin.at<br />

■ Bodum Fyrka<br />

Gut<br />

gegrillt<br />

W a s s c h ö n i s t u n d W a s s p a s s m a c h t<br />

sommerzeit ist bekanntlich<br />

auch Grillzeit. Doch nicht<br />

jeder hat einen eigenen Garten<br />

mit Grillplatz und kann die Jahreszeit<br />

diesem Motto entsprechend<br />

zelebrieren. Eine Alternative<br />

zum Profi-Grillgerät im<br />

Garten bietet der Fyrkat Picknick<br />

Holzkohlegrill. Mit den<br />

Maßen 39 x 39 x 36 Zentimeter<br />

ist er leicht auf die Picknick-<br />

Wiese zu transportieren und findet<br />

auch auf jedem Balkon Platz.<br />

Der Deckel des Grills kann bei<br />

Bedarf geschlossen und fixiert<br />

42 RepoRt pLus 5|2011<br />

werden. Dank des hitzeresistenten<br />

Griffs besteht auch nicht die<br />

Gefahr, sich die Finger zu verbrennen.<br />

Der kleine Griller ist in<br />

verschiedenen knalligen Farben<br />

erhältlich und kostet zwischen<br />

59,90 und 89,90 Euro.<br />

INFO: www.bodum.com<br />

■ 123skins<br />

Schöner<br />

Schutz<br />

MObiLER GRiLLER:<br />

passt leicht<br />

auf jeden Balkon<br />

und auf<br />

die Picknick-<br />

Wiese.<br />

Wer vom einfärbigen Design<br />

seines Smartphones<br />

oder Tablet-PCs langsam etwas<br />

angeödet ist, kann de-<br />

KEEP ON RuNNiNG: das Spielzeug<br />

mit Touchscreen für ambitionierte<br />

Läufer.<br />

NEuE ViELFALT: Cartoons,<br />

Blumen und Paul Cezanne<br />

machen Handys bunt.<br />

ren Outfits mit den Folien von<br />

123skins ganz einfach aufpeppen.<br />

Die Auswahl an Skins ist<br />

groß und bietet Motive wie verschiedene<br />

Blumen und Pflanzen,<br />

witzige Cartoons, coole<br />

Band-Logos, Raubkatzenmuster<br />

und sogar ein Gemälde<br />

von Paul Cezanne. Die hochwertigen<br />

Vinylfolien sind durch<br />

die spezielle Struktur der Klebeseite<br />

schnell und exakt anzubringen<br />

und schützen die<br />

Gadget-Oberfläche vor Kratzern<br />

und Abnutzungserscheinungen.<br />

Wenn das Design nicht<br />

mehr gefällt, ist die Folie ganz<br />

einfach wieder abzuziehen.<br />

INFO: www.123skins.at<br />

■ Wooden Case<br />

Hölzerne Hülle<br />

es gibt ja bereits eine flut an<br />

Laptop-Taschen in den unterschiedlichsten<br />

Farben, Formen<br />

und Materialien, doch das<br />

Wooden Case des deutschen<br />

Designers Rainer Spehl ist wirklich<br />

einzigartig. Die Hülle aus<br />

dem Holz der Eiche gibt es in<br />

verschiedenen Größen für das<br />

MacBook Pro zwischen 13 und<br />

17 Zoll. Ein Futter aus dunkelbraunem<br />

Leder schützt das Gerät<br />

im Inneren vor Kratzern. Ein<br />

Magnetverschluss sorgt dafür,<br />

dass der Laptop nicht herausfällt,<br />

selbst wenn das Wooden<br />

Case kopfüber gehalten wird.<br />

INFO: www.rainerspehl.com<br />

HOLZ-LOOK: Laptop-Hülle in<br />

ungewohntem Design.<br />

Foto: Beigestellt


DOPPELT GEMOPPELT:<br />

mit zwei Screens<br />

multifunktional<br />

unterwegs.<br />

■ sony TaBleT s2<br />

Klapp-Tab<br />

■ Finis sWimP3 V2<br />

Wasserspieler<br />

�� C U lT<br />

Gleich zwei Displays hat das neue Tablet S2 von Sony. Die beiden 5,5 Zoll<br />

großen Touchscreens können gemeinsam als ein großer bildschirm oder<br />

getrennt für unterschiedliche Applikationen verwendet werden. So soll<br />

es beispielweise möglich sein, auf dem oberen Screen eine E-Mail zu lesen,<br />

während man auf dem unteren die Antwort eintippt. Auch für eReader-Anwendungen<br />

soll es sich aufgrund seines Designs gut eignen. Durch<br />

den intelligenten Klappmechanismus ist der Tab einfach zu transportieren<br />

und passt zusammengeklappt locker in jede Jackentasche. betrieben<br />

wird das S2 mit Android 3.0, das speziell für Tablets entwickelt wurde.<br />

Die Markteinführung ist hierzulande für Herbst 2011 geplant. Gesehen<br />

bei Amazon um 119,00 Euro.<br />

INFO: www.sony.at<br />

uNTERWASSERMuSiK:<br />

Schallwellen via<br />

Wangenknochen<br />

ins Innenohr.<br />

Musik hören unter Wasser? Der Standard MP3-<br />

Player hält zwar aufgrund seines wasserdichten<br />

Gehäuses meist ein paar Spritzer aus, doch ein<br />

Abtauchen ins feuchte Element überlebt er<br />

nicht. Der SwiMP3 V2 des uS-amerikanischen<br />

Herstellers Finis ist genau dafür gedacht. Zur<br />

Übertragung von Tönen nützt er nicht wie<br />

Standardgeräte Luft oder Wasser, sondern<br />

die Schwingung der Wangenknochen. Die spezielle<br />

Knochenleitungstechnologie überträgt<br />

die Schallwellen direkt vom Wangenbein ins innenohr.<br />

Der Mp3-Player benötigt daher keine<br />

Kopfhörer, sondern wird einfach auf den Wagen<br />

angebracht. So können Schwimmbegeisterte und Wasserratten das bad<br />

im kühlen Nass mit ihren Lieblingssongs untermalen. Mit 1 Gigabyte bietet<br />

der SwiMP3 V2 Speicherplatz für etwa 240 Titel.<br />

INFO: www.finis.com<br />

RepoRt pLus 5|2011 43<br />

| EC12-09G |<br />

Robust und kompakt:<br />

der Embedded-PC mit<br />

Intel ®<br />

Atom <br />

.<br />

Die CX5000-Serie von Beckhoff.<br />

IPC<br />

I/O<br />

Motion<br />

Automation<br />

www.beckhoff.at/CX5000<br />

Die Embedded-PC-Serie CX5000 für die Hutschienenmontage:<br />

Geeignet zum fl exiblen Einsatz als kompakter Industrie-PC oder als<br />

PC-basierte Steuerung für SPS, Motion Control und Visualisierung:<br />

Intel ® -Atom-Z530-CPU 1,1 GHz (CX5010) oder 1,6 GHz (CX5020)<br />

Robustes und kompaktes Magnesiumgehäuse<br />

Erweiterter Betriebstemperaturbereich von -25…60 °C<br />

Lüfterlos, ohne rotierende Bauteile (Compact-Flash als Speichermedium)<br />

I/O-Interface für EtherCAT-Klemmen und Busklemmen<br />

Optionsplatz für serielle oder Feldbus-Schnittstellen<br />

Integrierte 1-Sekunden-USV<br />

CX1020/CX1030<br />

Embedded-PC mit<br />

Intel ® -Pentium ® -<br />

M-CPU, 1,8 GHz<br />

oder Intel ® -<br />

Celeron ® -M-ULV-<br />

CPU, 1 GHz<br />

CX1010<br />

Embedded-PC<br />

mit Pentium ® -<br />

MMX-kompatibler<br />

CPU,<br />

500 MHz<br />

CX9000/CX9010<br />

Ethernet-<br />

Controller mit<br />

Intel ® -IXP420-<br />

XScale ® -Techno -<br />

logie, 266 MHz<br />

oder 533 MHz<br />

CX8000<br />

Feldbus Controller<br />

mit ARM9-CPU,<br />

400 MHz z.B. für<br />

PROFIBUS, PROFI-<br />

NET, EtherCAT und<br />

Ethernet


�� le b en<br />

tipps<br />

Gut essen<br />

& faul sein<br />

»WIr ruhen SIe auS«, verspricht<br />

das erste Faulenzerhotel<br />

Österreichs im<br />

Waldviertel.<br />

>> Im ersten Faulenzerhotel<br />

Österreichs kann man vor allem<br />

eines: richtig gut essen. Natürlich<br />

ist im ehemaligen Hotel Schweighofer<br />

auch der Name Programm.<br />

Sowohl outdoor im hauseigenen<br />

Faulenzergarten mit Hängemattenrondo<br />

und Faulenzerterrasse<br />

als auch indoor im kleinen, aber<br />

feinen Wellnessbereich kann man<br />

richtig gut abschalten und entspannen.<br />

Größter Pluspunkt des neu<br />

herausgeputzten Hauses ist aber<br />

die hervorragende Küche. In der<br />

»Waldviertler Stub'n« werden fantasievolle<br />

Kreationen mit lokalen<br />

Zutaten auf Haubenniveau gezaubert.<br />

Das Waldviertler Mohnmenü<br />

zählt ebenso zu den Highlights<br />

wie das Sonnentor-Degustationsmenü.<br />

Dazu gibt’s eine reichhaltige<br />

Weinkarte sowie Spezialitäten von<br />

Waldviertler Schnaps- und Whiskyproduzenten.<br />

Ein weitere Pluspunkt des Faulenzerhotels<br />

ist die nähere Umgebung.<br />

Sechs Golfplätze sind gut erreichbar,<br />

wandern und Rad fahren kann<br />

man ab der Haustüre. Zudem gibt<br />

es jede Menge attraktive Ausflugsziele,<br />

wie den nahe gelegenen<br />

Ottensteiner Stausee oder die<br />

zahlreichen Burgen und Schlösser<br />

der Region.<br />

KontaKt: Faulenzerhotel<br />

Schweighofer<br />

A-3533 Friedersbach 53<br />

Tel.: 0043(0)2822/77511-0<br />

Fax: 0043(0)2822/77511-54<br />

willkommen@faulenzerhotel.at<br />

44 RepoRt pLus 5|2011<br />

hoher BekanntheItSgrad Für dIe Marke FaLkenSteIner: Das Tourismusunternehmen mit Südtiroler<br />

Wurzeln kennen laut Studie 43 Prozent aller Österreicher.<br />

n Falkensteiner<br />

Mit Luxus auf Wachstumskurs<br />

Die Reiselust nimmt wieder zu. Davon profitiert auch die Falkensteiner<br />

Michaeler Tourism Group. Nach einem stabilen Jahr 2010 stehen die Vorzeichen<br />

für 2011 wieder auf Wachstum. Dabei setzt Falkensteiner neben zusätzlichen<br />

Managementverträgen vor allem auf eine neue Luxusschiene.<br />

Die Falkensteiner<br />

Michaeler tourisM<br />

Group blickt auf ein<br />

erfolgreiches Jahr zurück.<br />

Die drei Geschäftsbereiche<br />

(FMTG Services mit den Falkensteiner<br />

Hotels & Residences,<br />

FMTG Development und Michaeler<br />

& Partner) erwirtschafteten<br />

2010 einen Umsatz von<br />

mehr als 60 Millionen Euro und<br />

ein EBIT von 7,7 Millionen Euro.<br />

Der operative Cashflow konnte<br />

im Vergleich zu 2009 signifikant<br />

gesteigert werden. Zu verdanken<br />

ist dies laut CEO Otmar Michaeler<br />

der konsequenten »wachstums-<br />

und qualitätsfokussierten<br />

Investitionsstrategie der letzten<br />

Jahre«. Ein weiterer Vorteil ist das<br />

One-Stop-Prinzip von FMTG.<br />

»Als 360-Grad-Anbieter hat<br />

Falkensteiner am Markt eine Alleinstellung«,<br />

erklärt Michaeler.<br />

»Es gibt außer uns niemanden,<br />

der alles von Anfang bis zum Ende<br />

anbietet: Wir entwickeln ein<br />

Hotel, wir bauen es, wir führen<br />

InternatIonale auszeIchnungen<br />

IM BLeIBergerhoF (L.) gibt’s Haubenküche, in Bad Leonfelden<br />

(r.) steht das erste Hotel Österreichs mit Nachhaltigkeitszertifikat.<br />

>> In den letzten Monaten konnte sich Falkensteiner über eine Reihe<br />

von internationalen Auszeichnungen freuen. Das Hotel Diadora wurde von<br />

der Online-Bewertungsplattform HolidayCheck zum besten Hotel Kroatiens<br />

gewählt, die Häuser Carinzia, Cristallo und Funimation Katschberg<br />

sicherten sich den Testsieg im Skiguide Austria. Der Bleibergerhof durfte<br />

sich über eine Gault Millau Haube freuen und das Falkensteiner Hotel<br />

Bratislava landete bei der hotel.info-Bewertung auf Platz zwei der besten<br />

Businesshotels Europas. Mit dem Hotel Am Schottenfeld auf Platz 7 schaffte<br />

es ein weiteres Falkensteinerhaus in die Top Ten. Außerdem darf sich<br />

das Falkensteiner Hotel in Bad Leonfelden als erstes Hotel in Österreich<br />

über eine Zertifizierung der Österreichischen Gesellschaft für nachhaltige<br />

Immobilien ÖGNI freuen.<br />

Fotos: beigestellt


das Hotel, und wir sorgen für<br />

die Auslastung durch den Vertrieb.<br />

Zusätzlich decken wir mit<br />

Michaeler & Partner auch noch<br />

das Beratungssegment ab.«<br />

>> Neue Schiene > alexander rössler, COO der Falkensteiner Michaeler Tourism Group, im<br />

Interview.<br />

(+) plus: In Wien schießen die Luxushotels wie Schwammerl aus dem Boden.<br />

Ist da überhaupt noch Platz für das neue Falkensteiner City Hotel?<br />

Alexander Rössler: Auf jeden Fall. Im Vergleich zu anderen Metropolen verträgt<br />

Wien sicher noch das eine oder andere Top-Hotel. Außerdem stellen wir<br />

ja nicht irgendein Hotel in die Stadt. Unser Ziel ist es, durch die Verbindung<br />

eines modernen City-Konzepts mit den Entwürfen namhafter Architekten ein<br />

richtungsweisendes Stadthotel zu schaffen. Schließlich geht es um das neue<br />

Flaggschiff der Gruppe.<br />

(+) plus: Was darf sich der Gast von der neuen Falkensteiner Premium<br />

Collection erwarten?<br />

Rössler: Die Premium Collection fasst die hochwertigsten Hotels der Gruppe zusammen, darunter<br />

das neue Hotel & Spa Iadera in Punta Skala oder das neu übernommene Balance Resort in Stegersbach.<br />

Diese Häuser stehen für höchste Qualität und einen ganz speziellen Service. Damit wollen wir die<br />

Nummer eins im hochwertigen Leisure-Bereich in Europa werden.<br />

(+) plus: Dem Trend der Zeit folgend setzt auch Falkensteiner auf Nachhaltigkeit. Spielt es für den<br />

Hotelgast im Buchungsverhalten eine Rolle, ob ein Hotel »grün« ist?<br />

Rössler: Ich glaube, für den Hotelgast spielt die Nachhaltigkeit derzeit noch eine untergeordnete<br />

Rolle. Viel wichtiger ist das Thema für uns als Tourismusunternehmen. Nachhaltige Gebäude lassen<br />

sich leichter verkaufen und sind auch im Betrieb günstiger. Es zahlt sich aus, vorne mit dabei zu sein,<br />

denn was heute noch eine freiwillige Mehrleistung ist, wird im Rahmen der europäischen Gesetzgebung<br />

bald Standard sein.<br />

daS BaLance reSort In Bad StegerSBach ist der jüngste Spross der Falkensteinerfamilie und<br />

Mitbegründer der »Premium Collection«.<br />

se folgen dabei dem Unternehmenscredo,<br />

jedes Haus wie einen<br />

kleinen Familienbetrieb zu führen<br />

und dieses Gefühl auch durch<br />

jeden Mitarbeiter direkt dem Gast<br />

vermitteln zu können.<br />

>> Ausblick 2011


Grüß Sie! Also ich bin ja schon erleichtert,<br />

dass ich wieder daheim bin. So eine Weltreise<br />

ist schon was Interessantes, aber ich sag Ihnen,<br />

jetzt bin ich richtig froh, wieder hier zu sein.<br />

Die Irmi, meine Frau, hat mich ja quasi jahrelang<br />

gelöchert, hat gejammert und gebettelt und bei<br />

jedem »Universum« immer ganz feuchte Augen<br />

gekriegt, immer wegen dieser Weltreise, und<br />

jetzt, in der Frühpension, hab ich halt nimmer<br />

auskönnen, nachdem mir unser Hausarzt partout<br />

das mit der Auslandsallergie nicht unterschreiben<br />

wollte. Aber naja, jetzt haben wir’s ja Gott<br />

sei Dank eh hinter uns. Jetzt, wo wir wieder da<br />

sind, heißt’s erstmal Jetlag ausschlafen, den Reisestaub<br />

abschütteln, die Fotos sortieren, meine<br />

geliebte Mulde in der Fernsehcouch besetzen, ein<br />

Schnitzel essen. Ja! Das sind die kleinen Dinge,<br />

die man halt so vermisst in der Fremde.<br />

Und dann — darauf freu ich mich schon besonders<br />

— werd ich mich gemütlich hinsetzen<br />

und in der Zeitung nachlesen, was so alles passiert ist hier in der lieben<br />

Heimat, während wir hin und her geflogen sind. Jaja, da kommt schon was<br />

zusammen, wenn man sich sechs Monate lang das Kleinformat von der<br />

Nachbarin archivieren lässt! Aber im Ausland, wissen S’ eh, die Zeitungen<br />

dort, man versteht ja kein Wort, nur die Bilder, und das Fernsehen im Hotel,<br />

also wirklich, ich hab mir vorgenommen, den heimischen Sendern allesamt<br />

Blumen zu schicken, weil nach zehn Stunden chinesischer Seifenoper im<br />

Bus lernt man den »Musikantenstadl« als die hochqualitative Bildungssendung<br />

schätzen, die er ist.<br />

Sonst? Ja, sonst war’s schon auch schön. Naja, bei so einer Weltreise<br />

sieht man halt überall das Schönste, nicht. Die Maya-Pyramiden: sehr<br />

schön. Der Grand Canyon: super. Das Taj Mahal: auch okay, aber so viele<br />

Leute, bitte, das hält man echt nicht aus. Nur ausgerechnet vor Angkor<br />

Wat ist uns die Kamera eingegangen, naja, da sind wir dann halt draußen<br />

geblieben.<br />

Das Essen war auch meistens nicht so übel, aber ich freu mich jetzt<br />

schon richtig auf Abwechslung, nicht, das eigene Essen ist halt schon das<br />

beste, weil auf Reisen, naja, Sie wissen’s eh, da isst man halt oft auch sehr<br />

schleißig, nicht wahr, also gesund ist das ja net unbedingt alles ... aber auf<br />

eine Leberkässemmel oder auf ein Schnitzel oder ein Geselchtes oder eine<br />

Pizza oder einen Döner, also ja, da freut man sich dann halt schon wieder<br />

sehr auf die Vorteile von Mitteleuropa!<br />

Wie’s sonst so war? Naja, das kann man nicht so sagen, weil die Welt<br />

ist schon groß und sehr unterschiedlich. Es ist ja schon alles ganz schön<br />

anders da draußen, und ich sag Ihnen, als ich in Schwechat dann aus dem<br />

Flieger gestiegen bin, da hab ich erstmals tief und lange die süße Luft<br />

der Heimat eingeatmet. Also eher so metaphorisch, weil die Raffinerie<br />

nebenan und der Flugzeugdiesel, aber halt so: innerlich. Und was für Ge-<br />

�� S A T I R E ��<br />

Wer die Insel der Seligen verlässt, kehrt freudig wieder hierher zurück. Genau: Zu Hause ist<br />

es halt doch am schönsten.<br />

Ein Reisebericht von Rainer Sigl.<br />

46 RepoRt pLus 5|2011<br />

Globetrottel<br />

schichten man da immer hört, also unvorstellbar,<br />

wie es anderswo anscheinend zugeht. Zum<br />

Beispiel in Indien, also wirklich un-vor-stell-bar,<br />

wie korrupt das ganze Land anscheinend ist. Eine<br />

Korruption, sag ich Ihnen, das geht unten los<br />

und geht bis ganz nach oben! Ein Rikschafahrer<br />

hat mir erzählt, dass grad aufgeflogen ist, dass<br />

die einen ehemaligen Finanzminister haben, der<br />

da ein so undurchsichtiges Firmenkonstrukt für<br />

seine ganzen Parteifreunderln und Verwandten<br />

gebastelt hat, dass dem sanftmütigsten Guru<br />

der Hut hochgeht, und was passiert? Nichts! Gar<br />

nichts! Oder in Peru! Da sagt mir der Chef vom<br />

Guesthouse, dass grad ein hoher Staatsbeamter<br />

dabei erwischt worden ist, wie er total unverfroren<br />

seine Dienste für private Firmen angeboten<br />

hat, so á la »Du zahlst, dann beschließe ich dir<br />

ein Gesetz«. Stellen Sie sich das vor! Der hat gemeint,<br />

das wäre ganz normal, so ein Geschäft für<br />

nebenbei, nicht wahr, Wirtschaft und Politik, ist<br />

eh alles dasselbe! Gell, da schauen S’ jetzt komisch, das kann man sich halt<br />

nur schwer vorstellen in Österreich, wie es anderswo in so manchen Bananenrepubliken<br />

und Kleptokratien zugeht, wo sich die Mächtigen aufführen,<br />

als wäre das Volk nur dafür da, hin und wieder mal ein Kreuzerl an der<br />

richtigen Stelle zu machen! Unfassbar, wie abgehoben und realitätsfern<br />

diese Eliten andernorts so sind!<br />

Und die Justiz erst! Habe die Ehre, Sie würden’s nicht glauben, wie<br />

es da in anderen Ländern zugeht! In Thailand etwa, da haben sie einen<br />

haarsträubenden Prozess geführt, über Jahre hinweg, gegen so extreme<br />

Vegetarier oder so was, und die haben da echt jahrelang herumgetan, mit<br />

Spitzeln und Anklägern und haarsträubenden Schlampereien, und das alles<br />

hat gekostet und gekostet und gekostet, und rausgekommen ist — bis jetzt<br />

noch gar nix! Man fragt sich als zivilisierter Mensch da halt schon, wie so<br />

ein Land funktionieren soll, wenn schon die Justiz so parteiisch ist, dass,<br />

wie mir ein Kellner in Buenos Aires erzählt hat, die Justizminister da wahllos<br />

mit Weisungen und Einflüsterungen von allen Seiten um sich werfen<br />

können — ich muss schon sagen, wenn man aus einem zivilisierten Land<br />

wie Österreich kommt, steigt einem da angesichts solcher Geschichten<br />

schon oft die Grausbirne auf.<br />

Und hier zu Hause? War was Besonderes? Nein, psst, sagen Sie’s mir<br />

nicht, weil wie gesagt: ich freu mich schon drauf, alles selber in der Zeitung<br />

nachzulesen. Aber ich muss schon sagen: So eine Reise erweitert den Horizont.<br />

Ja, ich sag Ihnen, da weiß man dann wirklich zu schätzen, was man<br />

an Österreich so hat! Und ich hab sofort noch in Schwechat gleich nach<br />

dem Aussteigen aus dem Flieger zur Irmi gesagt, so Irmi, jetzt hast deinen<br />

Willen gehabt, jetzt haben wir diese Weltreise gemacht, aber eins sag ich<br />

dir gleich: Da fahren wir nimmer hin.<br />

Weil daheim ist’s halt doch am schönsten.<br />

Foto: Photos.com


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