teure Spamfallen
teure Spamfallen
teure Spamfallen
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AusgAbe Nr. 5/2011, 8. JAhrgANg, P. b. b. VerlAgsPostAMt 1170 WieN, VertriebskeNNzAhl gz 02z034501, eiNzelheftPreis: eur 4,−<br />
w w w . r e p o r t . a t + N a c h r i c h t e N t ä g l i c h a k t u e l l + w w w . r e p o r t . a t + N a c h r i c h t e N<br />
M e h r w e r t f ü r M a n a g e r<br />
uNzufrieDeNe<br />
MitarBeiter<br />
Konflikte und geringe Loyalität senken nicht<br />
nur die Produktivität, sondern sind auch ein<br />
Sicherheitsrisiko.<br />
n <strong>teure</strong> <strong>Spamfallen</strong><br />
Das Telekom-Gesetz wird auch von seriösen<br />
Unternehmen ignoriert. Das kann teuer werden:<br />
Klagen wegen Spamversand häufen sich.<br />
MoBile BaNkiNg plug & Drive<br />
Innovative Applikationen lösen den<br />
Besuch in der Bankfiliale immer<br />
mehr ab. Seite …28<br />
E-Tankstellen unter die Lupe<br />
genommen.<br />
Seite …36<br />
A KU T<br />
����<br />
cult<br />
Alles, was das Leben<br />
schöner macht.<br />
Seite …42<br />
e-Mail aus Übersee: Der Baum der weisheit.<br />
Michael Steinhardt, einer der erfolgreichsten<br />
amerikanischen investoren,<br />
erklärt, warum geld allein<br />
nicht genug ist.
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Sanitär<br />
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»Die Zukunft liegt in den Erneuerbaren« 16<br />
Plug & Drive 36<br />
Banken machen mobil 28<br />
Inhalt<br />
R E p o R t p l u s d a s<br />
u n a b h ä n g i g E<br />
W i R t s c h a f t s m a g a z i n<br />
Akut<br />
4 Manager des Monats. Erste-Group-Chef Andreas Treichl stößt mit<br />
seinen Verbalinjurien Freund und Feind vor den Kopf.<br />
8 E-Mail aus Übersee. Investor Michael Steinhardt erklärt, warum Geld<br />
allein nicht genug ist.<br />
titel<br />
10 Unzufriedene Mitarbeiter. Nur elf Prozent der Mitarbeiter fühlen<br />
sich emotional an das Unternehmen gebunden. Geringe Loyalität<br />
senkt nicht nur die Produktivität, sondern sind auch ein Sicher-<br />
heitsrisiko.<br />
15 Prävention gegen Stress und Burn-out. Arbeitspsychologen wollen als<br />
Präventivkräfte gesetzlich verankert werden.<br />
kommunikAtion<br />
20 Teure <strong>Spamfallen</strong>. Das Telekom-Gesetz wird auch von seriösen Unternehmen<br />
ignoriert. Das kann teuer werden, denn Klagen wegen<br />
Spamversand häufen sich.<br />
investment<br />
26 »Momentan wird um die Wette inflationiert«. Wachsende Inflation und<br />
Schuldenberge werden den Goldpreis noch weiter antreiben, meint<br />
Argentuminvest-Chef Richard Mayr.<br />
interview<br />
30 »Die Kunden haben ihre Lehren gezogen«. Helmut Praniess, Vorstand der<br />
Privat Bank AG, über Transparenz in der Vermögensverwaltung.<br />
soft skills<br />
40 Über Schluchten hangeln und gemeinsam kochen. Erlebnislernen ist angesagt.<br />
Doch die Seminardesigns müssen nicht immer »exotisch« sein,<br />
IMPRESSUM: Herausgeber/Chefredakteur: Dr. Alfons Flatscher [flatscher@report.at, mobil:<br />
0676/898 299 200] Chef vom Dienst: Mag. Bernd Affenzeller (affenzeller@report.at) Redaktion: Mag.<br />
Angela Heissenberger (heissenberger@report.at), Martin Szelgrad (szelgrad@report.at) AutorInnen:<br />
Univ.-Prof. Dr. Johann Risak, Heinz van Saanen, Mag. Rainer Sigl, Raimund Lang, Valerie Uhlmann Layout:<br />
Report Media LLC Produktion: Report Media LLC, Mag. Maria Schiestl Druck: Styria Medieninhaber:<br />
Report Verlag GmbH & Co KG, Nattergasse 4, 1170 Wien Telefon: (01)902 99 Fax: (01)902 99-37<br />
EMail: office@report.at. www.report.at<br />
report plus 5|2011 3
»ausgesprochen«<br />
»Das Kundenverhalten hat sich<br />
geändert. Als ich nach Österreich<br />
gekommen bin, war das Zahlungs-<br />
verhalten paradiesisch. Das ist<br />
heute nicht mehr so.«<br />
ThomAs schmiTZ, Volvo Baumaschinen<br />
Österreich Geschäftsführer mit<br />
deutschen Wurzeln, trauert der<br />
guten alten Zeit nach.<br />
»in Österreich factored man nur,<br />
wenn man finanziell schon fast am<br />
Ende ist.«<br />
chrisTiAn BErgEr, Vorstandsmitglied<br />
von Coface Austria & Central<br />
Europe, über das zähe Factoring-<br />
Geschäft in Österreich.<br />
»Wir müssen ein hotel nicht<br />
besitzen, um es zu erfolgreich zu<br />
managen.«<br />
clAuDiA BEErmAnn, CFO der Falkenstei-<br />
ner Michaeler Tourism Group, ver-<br />
spürt keinen übersteigerten Drang<br />
zu Eigentum.<br />
»in unserem rucksack ist noch<br />
genügend Platz für ein paar Ziegel-<br />
steine.«<br />
PETEr BosEK, Privat- und Firmenkun-<br />
denvorstand der Erste Bank, pola-<br />
risiert weit weniger als sein Chef,<br />
er kündigt lediglich an, in Zukunft<br />
kräftiger in der Bau- und Immobili-<br />
enbranche mitmischen zu wollen.<br />
4 RepoRt pLus 5|2011<br />
�� a k u t ��<br />
W a s b R i s a n t i s t u n d W a s s i e W i s s e n m Ü s s e n<br />
RAUER STIL, ABER BERECHTIGTE KRITIK? Die Verbalinjurien von<br />
Erste-Group-Chef Andreas Treichl spalten die Meinungen<br />
quer durch alle Lager.<br />
■ Mann des Monats: andreas treichl<br />
Wirtschaft vs. Politik —<br />
das ist Brutalität<br />
Fingerspitzengefühl bewies der Erste Group-Chef nicht, als er Politiker als<br />
»blöd und feig« beschimpfte. Die Entschuldigung kam recht kleinlaut und<br />
mit einigen Tagen Verspätung. Unter Österreichs Wirtschaftstreibenden<br />
hält sich die Empörung dennoch auffallend in Grenzen. Andreas Treichl<br />
hätte sich zwar im Ton vergriffen, in der Sache gibt man ihm aber Recht.<br />
Treichl stoßen vor allem die neuen Bankvorschriften durch Basel III sauer<br />
auf. Ein Kredit für ein wirtschaftlich gesundes Unternehmen müsse<br />
vielfach höher mit Eigenkapital unterlegt werden als etwa griechische<br />
Anleihen, obwohl die Sicherheit im letzteren Fall kaum gewährleistet sei.<br />
Die kritisierten Politiker, die — so Treichl — »von Wirtschaft keine Ahnung«<br />
hätten, goutierten die Angriffe des Bankchefs naturgemäß nicht<br />
und konterten mit süffisanten Hinweisen auf seine Millionengagen und<br />
das Hilfspaket aus Steuermitteln. Aber auch Experten des Wirtschaftsforschungsinstituts<br />
und der Wirtschaftsuniversität wiesen die auf Basel<br />
II und III bezogenen Äußerungen des Erste-Chefs als »schlichtweg falsch«<br />
zurück, das Lamentieren der Banken sei »hochgradig provinziell«. Kredite<br />
an Unternehmen wären grundsätzlich riskanter als Staatsanleihen, für<br />
»Ramschanleihen« aus Griechenland oder Portugal würden aber ebenso<br />
hohe Anforderungen gelten.<br />
Strabag-Chef Hans Peter Haselsteiner, Do&Co-Chef Attila Dogudan und<br />
Industriellen-Präsident Veit Sorger zollten dem Banker dagegen demonstrativ<br />
Zustimmung. Treichls Kritik sei ein Zeichen von »Unmut, der<br />
grundsätzlich da ist«, so Sorger. Der unverhohlene Applaus der Unternehmerseite<br />
offenbart die schon länger gärende Verstimmung zwischen der<br />
als Wirtschaftspartei deklarierten ÖVP und ihrer ureigensten Klientel,<br />
obwohl die ÖVP seit mehreren Legislaturperioden Wirtschafts- und Finanzminister<br />
stellt. Politiker aller Couleurs täten gut daran, die — zugegeben<br />
überzogene — Kritik ernst zu nehmen. Ein Fünkchen Wahrheit steckt<br />
schon drin: Die Politik hat sich von den tatsächlichen Anforderungen und<br />
Bedürfnissen der Wirtschaft weit entfernt. Der ungehobelte Ausbruch<br />
Treichls hat das Thema aufs Tapet gebracht. Sachliche Diskussionen, ohne<br />
untergriffige Wortmeldungen über Millionengagen und geistige Befindlichkeiten,<br />
wären nun wünschenswert.<br />
■ editorial<br />
Blöd&Feig statt<br />
Dick&Doof<br />
»Versagen der Politik«<br />
Alfons Flatscher,<br />
Herausgeber<br />
>> Der raue Ton hat jetzt auch<br />
die Chefetagen erreicht. Der Frust<br />
über die verfahrene Situation hat<br />
sich von der Breite an die Spitze<br />
entwickelt. Dass Andreas Treichl,<br />
der distinguierte Banker, der Regierungsspitze<br />
ganz uncharmant<br />
mit dem Allerwertesten ins Gesicht<br />
springt, zeigt, wie gereizt längst<br />
alle Seiten sind und wie unerträglich<br />
das Versagen der politischen<br />
Eliten vielen geworden ist. Treichl<br />
hat ein Stimmungsbild geliefert<br />
— und genau deshalb viel Applaus<br />
geerntet.<br />
Eine politische Bewegung ist im<br />
Entstehen, und ich halte jede<br />
Wette, dass bei der nächsten Nationalratswahl<br />
eine neue Gruppe mit<br />
einigen altbekannten Gesichtern<br />
zur Wahl antreten wird. Herbert<br />
Paierl, der frühere steirische<br />
Wirtschaftslandesrat, hat erst unlängst<br />
95 Thesen, wie die Republik<br />
saniert werden kann, herausgegeben,<br />
rund um Hannes Androsch<br />
haben sich mit dem Bildungsvolksbegehren<br />
Reformern aus allen<br />
politischen Lagern gruppiert. Eine<br />
Bewegung, die Auffangbecken für<br />
Vordenker aus allen Lagern ist,<br />
kommt aus den Startlöchern und<br />
ist in Wirklichkeit so etwas wie<br />
eine letzte Hoffnung in einem politischen<br />
System, das bisher immer<br />
nur die Wahl zwischen Pest und<br />
Cholera eröffnet hat.<br />
Die Versuche aus der Löwelstraße,<br />
die Partei in spe jetzt schon als<br />
wirtschaftsliberale Abzockergruppe<br />
zu diffamieren, greifen nicht, dazu ist<br />
die Front schon viel zu breit geworden:<br />
jede Wette!<br />
Fotos: Beigestellt, Archiv, WU Campus
■ Fuhrpark<br />
Ungenutzte Werbefläche<br />
nACHHoLBEDARF BEIM FUHRPARK-BRAnDInG orten Bawag P.S.K.<br />
Leasing-Geschäftsführer Alexander Schmidecker, Markenexperte<br />
Michael Brandtner und Fuhrparkleasing-<br />
Geschäftsführer Michael Schmid (v.li.).<br />
Unger Steel Group: Spezialist und Generalist.<br />
�� a ku t<br />
Die Unger Steel Group zählt als österreichische Unternehmensgruppe in der ausführenden Bauindustrie zu den führenden und international erfolgreichsten<br />
Industriebetrieben Europas. Die Kernkompetenzen des Unternehmens bilden der konstruktive sowie architektonische Stahlbau, die Projektentwicklung und<br />
die schlüsselfertige Realisierung gesamter Objekte als Generalunternehmen. Alle drei Geschäftsbereiche sind nach ISO 9001:2008 zertifiziert und bieten<br />
Transparenz und Qualität in sämtlichen Abläufen. Die Unger Steel Group steht seit jeher für Qualität, Kundenorientierung, Flexibilität und Termintreue. Das<br />
umfangreiche Netzwerk der gesamten Gruppe und eine Vielzahl an Partnerschaften ergänzen die zahlreichen Stärken.<br />
Von Österreich und dem Mittleren Osten in die ganze Welt.<br />
Ausgehend vom österreichischen Headquarters steuert die Unger Steel<br />
Group ihre rund 20 Niederlassungen in Zentral- und Osteuropa sowie im<br />
Mittleren Osten und bietet ihren Kunden so direkten Zugang zu sämtlichen<br />
Leistungen der Gruppe.<br />
investitionen in den Fuhrpark<br />
bringen nicht nur<br />
mehr Mobilität. Überlegte<br />
Auswahl der Fahrzeuge und<br />
geschickt eingesetztes Branding<br />
können das Image verbessern<br />
und die Marke schärfen.<br />
»Der Fuhrpark ist ein oft<br />
unterschätztes Kommunikationsmittel«,<br />
sagt Alexander<br />
Schmidecker, Geschäftsführer<br />
der Bawag P.S.K. Leasing. Dabei<br />
könne man gerade in diesem<br />
Bereich mit wenig Aufwand viel<br />
bewegen, zumal Werbeflächen<br />
immer <strong>teure</strong>r werden.<br />
Derzeit sind nur rund fünf<br />
Prozent der Firmenautos gebrandet.<br />
Meist wird der Fuhrpark<br />
in neutralem Weiß gehalten,<br />
Aufschriften und Logos sind<br />
Mit einer Gesamtkapazität der beiden Werke von jährlich 70.000 Tonnen kön-<br />
nen Kleinprojekte bis hin zu Komplettlösungen komplexer Bauvorhaben at-<br />
traktiv und schnell abgewickelt werden. Das Unternehmen im Familienbesitz<br />
verfügt über eine erstklassige Bonität. Europaweit ist die Unger Steel Group<br />
die Nummer eins im Stahlbau.<br />
oft nicht sehr werbewirksam<br />
formuliert und angebracht. Dabei<br />
erfordern auch Signalfarben<br />
mit hohem Wiedererkennungswert<br />
heute keinen großen Aufwand<br />
– der gesamte Wagen wird<br />
nicht mehr lackiert, sondern mit<br />
einer Folie überzogen. Das Auto<br />
ist dadurch sogar vor Kratzern<br />
geschützt, die Verwertung nach<br />
Ablauf des Leasingvertrags völlig<br />
unproblematisch. Type und<br />
Farbe sollten aber mit Bedacht<br />
gewählt werden, so Markenexperte<br />
Michael Brandtner:<br />
»Der Fuhrpark ist die Visitenkarte<br />
des Unternehmens. Im<br />
Idealfall ist auf einen Blick<br />
erkennbar, zu welcher Firma das<br />
Auto gehört – das Logo muss ich<br />
gar nicht erst lesen.“<br />
Headquarters | Unger Steel Group | Steinamangererstrasse 163 | 7400 Oberwart | Austria<br />
Phone +43/3352/33524-0 | Fax +43/3352/33524-15 | Mail office.at@ungersteel.com | www.ungersteel.com<br />
Second production site | Unger Steel Middle East FZE | P.O.Box: 42251 | Hamriyah Free Zone | Sharjah | United Arabic Emirates<br />
Phone +971/6/5132-555 | Fax +971/6/5132-570 | Mail office.uae@ungersteel.com | www.ungersteel.com
�� a ku t<br />
■ rating<br />
Schwellenländer<br />
auf der<br />
Überholspur<br />
die Risiko-Ratings von<br />
Schwellenländern und<br />
Industrienationen gleichen<br />
sich immer mehr an. China,<br />
Brasilien, Indien und Polen<br />
werden vom Kreditversicherer<br />
Coface bereits besser<br />
eingestuft als Griechenland,<br />
Irland und Portugal. Auch<br />
das LänderRating der Türkei<br />
liegt nur noch knapp<br />
hinter Großbritannien. »Die<br />
Schwellenländer haben ihr<br />
Risikoprofil in den vergangenen<br />
Jahren um zehn Prozent<br />
reduziert, in den Euro<br />
Ländern ist es dagegen um<br />
zwei Drittel gestiegen«, sagt<br />
Christian Berger, Vorstandsmitglied<br />
von Coface Austria<br />
& Central Europe. »Dieser<br />
Trend der Annäherung wird<br />
sich weiter fortsetzen.« Nach<br />
einem durchschnittlichen<br />
Wachstum von 6,8 Prozent im<br />
Vorjahr erwartet Coface für<br />
2011 5,7 Prozent. Zudem ist<br />
die Auslandsverschuldung der<br />
Schwellenländer mit durchschnittlich<br />
26 Prozent des BIP<br />
wesentlich niedriger als die<br />
der Industrienationen.<br />
Österreich schneidet mit<br />
206 Prozent Verschuldung<br />
noch schlechter als Griechenland<br />
(177 Prozent) und nur<br />
geringfügig besser als Portugal<br />
(215 Prozent) ab. Trotzdem<br />
sieht CofaceGeneraldirektorin<br />
Martina Dobringer<br />
eine »verlangsamte, aber<br />
sichtbare Erholung der Wirtschaft«,<br />
was auch Rückgänge<br />
bei den Zahlungsausfällen<br />
bestätigen. Nach dem »annus<br />
horibilis 2009«, so Dobringer,<br />
mit einer Schadensquote von<br />
101 Prozent konnte diese im<br />
Vorjahr auf 67 Prozent gesenkt<br />
werden. Im CEERaum<br />
verringerte sich die Schadensquote<br />
auf 62 Prozent (2009:<br />
219 Prozent).<br />
6 RepoRt pLus 5|2011<br />
DIE BIG liegt beim Bau der neuen Wirtschaftsuniversität<br />
im Zeit- und Kostenplan.<br />
■ Wu caMpus<br />
nächste Vergaberunde<br />
Seit 18 Monaten wird gebaut, rund 100 Millionen wurden ausgegeben, am<br />
Ende wird die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) an reinen Baukosten<br />
rund 220 Millionen für den neubau des Campus der Wirtschaftsuniversität<br />
aufwenden. »Wir liegen im Zeit- und im Kostenplan«, bestätigt<br />
BIG-Geschäftsführer Wolfgang Gleissner im Rahmen eines Gespräches<br />
direkt auf der Baustelle. Das Gesamtprojekt mit den von internationalen<br />
Architekten geplanten Bauteilen — Zaha Hadid entwarf das Bibliotheksgebäude<br />
— wird inklusive Grundstückskosten und aller Honorare<br />
492 Millionen kosten.<br />
Rund 60 Prozent aller Aufträge sind bereits vergeben. Swietelsky,<br />
Habau, Dywidag, Gebr. Haider, Bauer Spezialtiefbau wickeln Aushub,<br />
Baugrubenumschließungs- und Tiefgründungsarbeiten ab, die Baumeisterarbeiten<br />
gingen an die Firma Granit und Bilfinger Berger, Fassadenarbeiten<br />
an GIG, SFL und Matec. Die Haus und Elektrotechnik an die<br />
Firmen Hübl, Siemens Bacon, Cofely, Klenk & Meder, EAG und Gottwald.<br />
In den nächsten Monaten werden die Fassadenarbeiten für den Baubereich<br />
West, der Innenausbau mit den Schlosser-, Trockenbau- und<br />
Bodenverlegungsarbeiten vergeben. Die Zentralposition der campusübergreifenden<br />
Technik wird ebenfalls vergeben.<br />
■ Banken<br />
Zukunfts-<br />
szenarien<br />
aus deR Zukunft Zu leRnen<br />
erfordert Weitsicht, Mut<br />
und Vorstellungskraft. Der<br />
Club 2020 – Interessengemeinschaft<br />
von Bankern, Vorständen<br />
und Führungskräften<br />
– versteht sich als Impulsgeber<br />
für die Zukunft der Banken.<br />
2004 vom Bankausstatter<br />
Manigatterer und dem Consultingunternehmen<br />
emotion<br />
banking gegründet, entwickelten<br />
die Clubmitglieder unterschiedliche<br />
Szenarien sowie<br />
57 Thesen, deren Eintrittswahrscheinlichkeiten<br />
2007 im<br />
Rahmen einer Studie abgetestet<br />
wurden.<br />
Aus heutiger Perspektive bieten<br />
die damaligen Gedanken<br />
erstaunliche Ein und Ausblicke.<br />
So traten einige Prognosen<br />
tatsächlich ein, etwa die Regulierungs<br />
und Einlagenschutzbestimmungen<br />
des Staates.<br />
Einige Thesen wurden früher<br />
als erwartet verwirklicht, z.B.<br />
rechnete man erst ab 2010 mit<br />
einer eigenen Finanzoptimierungssoftware,<br />
die das Internet<br />
nach den besten Angeboten<br />
durchkämmt und Kunden über<br />
Tarifänderungen informiert.<br />
Entsprechende Plattformen<br />
existieren aber bereits seit<br />
2008. Andere Thesen zeichnen<br />
sich dagegen erst als Tendenz<br />
ab. So verfügt noch nicht die<br />
Mehrzahl der österreichischen<br />
Kunden über eine Direktbank<br />
als Zweitbankverbindung, die<br />
Quote lag 2010 zwischen 23<br />
und 32 Prozent.<br />
Um die Treffsicherheit der<br />
Thesen zu erhöhen, lädt der<br />
Club 2020 künftig auch internationale<br />
Banker aus dem<br />
deutschsprachigen Raum zum<br />
Gedankenaustausch ein, in den<br />
ClubWorkshops und virtuell<br />
via Xing. Mithilfe der Szenariotechnik<br />
werden Zukunftsszenarien<br />
für das Jahr 2025<br />
durchgespielt – inspirierende<br />
Inputs sind willkommen.
n Speed KillS<br />
Der Tsunami der Informationsflut<br />
persönliche Auseinandersetzen<br />
mit den Mitmenschen tritt<br />
in den Hintergrund. Nur die<br />
übermittelte Botschaft zählt.<br />
Das ist auch einfach, denn die<br />
Maschine kann ich abschalten.<br />
Schnell Geschriebenes tritt in<br />
den Vordergrund, um ja nur der<br />
oder die »Erste« zu sein. Damit<br />
stehen Tür und Tor offen für<br />
Fehlinterpretationen. Ein weiterer<br />
Nachteil dieser Entwicklung<br />
ist, dass wir nicht mehr genügend<br />
Zeit haben, um darüber<br />
nachzudenken, was wir sagen<br />
möchten. Konflikte sind vorprogrammiert,<br />
weil Missverständnisse<br />
nicht sofort aus der Welt<br />
geschafft werden, sondern nur<br />
investieren, ABer<br />
cAsh BehALten?<br />
Ganz einfach – weil auch wir<br />
die Ärmel hochkrempeln: Fuhrpark-,<br />
Mobilien-, Immobilien-Leasing.<br />
Infos unter 0810 20 52 51<br />
www.leasing.at<br />
�� A KU T<br />
Ein Gastkommentar von Hermann Holzer-Söllner, geschäftsführender Gesellschafter<br />
des Beratungsunternehmens CSI Communication Skills International.<br />
Wir leben in<br />
einer Welt,<br />
die nach Wohlstand,<br />
Fortschritt,<br />
mehr Macht und<br />
Einfluss strebt,<br />
und auf der anderen<br />
Seite erleben<br />
wir Krisen, die<br />
in Kriegen ausarten,<br />
aber auch<br />
Katastrophen, die<br />
uns die Überforderung<br />
unserer<br />
Lebensräume vor<br />
Augen führen . In<br />
der Bewältigung<br />
dieser Ereignisse müssen wir<br />
uns eingestehen, dass wir tief in<br />
unserem Inneren mit all diesen<br />
Herausforderungen gedanklich,<br />
aber vor allem kommunikativ<br />
überfordert sind. Die Welt ist<br />
anscheinend kleiner geworden,<br />
wenn man die internationalen<br />
Vernetzungen betrachtet, der<br />
Globus an sich ist aber nach wie<br />
vor als solcher unverändert.<br />
Wir leben in einem Gefüge,<br />
von dem wir permanent Informationen<br />
abverlangen, wobei<br />
wir aber mit der Menge der Informationsinhalte<br />
nicht zurecht<br />
kommen. Ist es die „NeuGier“,<br />
die uns dazu verleitet, über alles<br />
Mögliche Bescheid wissen zu<br />
wollen? Ist es das tatsächliche<br />
Interesse, die Notwendigkeit,<br />
die Informationen zu haben?<br />
Können wir überhaupt diese<br />
Flut an Inhalten verarbeiten?<br />
Wohin treibt uns dieses Angebot<br />
an Information? Findige<br />
Köpfe ermöglichen es uns,<br />
Technologien für die Kommunikation<br />
in jeder Lebenslage<br />
einzusetzen. Wir reden über<br />
die unsichtbare Gefahr der atomaren<br />
Industrielandschaft, wir<br />
sehen aber nicht die unsichtbare<br />
Gefahr des Übermaßes an<br />
Information. Vorfälle, welcher<br />
Art auch immer, erleben wir<br />
»Es IsT an DEr ZEIT, unsere<br />
Kommunikation zu<br />
überdenken.«<br />
zeitgleich mit. Katastrophenwerden<br />
uns direkt in<br />
unsere Wohnzimmer<br />
geliefert. Wir<br />
sind enttäuscht,<br />
wenn dann weiterhin<br />
nichts passiert.<br />
Wir lassen<br />
gar nicht mehr zu,<br />
dass Menschen<br />
bemüht sind, mit<br />
diesen unendlich<br />
tragischen Vorkommnissenzurande<br />
zu kommen.<br />
Jede Information,<br />
vor allem optimistisch positive,<br />
werden automatisch mit dem<br />
Wörtchen »aber« ergänzt. Gerade<br />
die Flut an Nachrichten<br />
über die Katastrophe in Japan<br />
zeigt, dass die Bemühungen um<br />
die Verbesserung der Situation<br />
in den Hintergrund treten,<br />
während das Warten auf den<br />
»Supergau« in den Vordergrund<br />
rückt.<br />
Wir verifizieren die auf uns<br />
einprasselnden Inhalte nicht<br />
mehr. Die immer beliebter<br />
werdenden sozialen Netzwerke<br />
verleiten uns dazu, Nachrichten<br />
als wahr und gegeben hinzunehmen.<br />
Gerüchte und persönliche<br />
Meinungen werden als der Weisheit<br />
letzter Schluss gesehen und<br />
nicht hinterfragt. Das ist auch<br />
durchaus verständlich, denn<br />
wer von uns hat noch Zeit, das<br />
Vermögen, all die Botschaften<br />
aufzunehmen und zu hinterfragen,<br />
und das nicht nur selektiv,<br />
sondern als Ganzes. Einfache<br />
Lebensweisheiten und der »gesunde<br />
Menschenverstand« treten<br />
in den Hintergrund.<br />
Die Technologie liefert die<br />
einzige Wahrheit, weil sie schnell<br />
ist und sich vermeintlich nicht<br />
irrt. Damit einher geht auch der<br />
Abbau sozialer Kompetenzen in<br />
der Kommunikation. Das sich<br />
zeitverzögert beim Empfänger<br />
ankommen und die Situation<br />
nur verschlimmern können.<br />
Es ist an der Zeit, dass wir uns<br />
einfach wieder die Zeit nehmen,<br />
um unsere Kommunikation<br />
zu überdenken. Die Qualität<br />
sollte wieder in den Vordergrund<br />
treten, und nicht der<br />
reine Zeitfaktor und die Quantität<br />
der Nachrichten. Die Informationstechnologien<br />
sind<br />
ein Mittel, um unser Leben zu<br />
erleichtern. Informationen aus<br />
dem Netz können unser Wissen<br />
bereichern, aber sie dürfen uns<br />
nicht beherrschen als das allmächtige<br />
Vermögen der Wahrheit.<br />
n<br />
Business-LeAsinG<br />
Einfach<br />
mEhr<br />
Liquidität!<br />
BPL_BUS_INS_88x130_2011_ssp.indd 1 RepoRt pLus 13.04.2011 5|2011 714:33:45<br />
Uhr
8 RepoRt pLus 5|2011<br />
�� E - M a i l a u s Ü b E r s E E��<br />
Der Baum der Weisheit<br />
Michael Steinhardt, einer der erfolgreichsten amerikanischen Investoren aller Zeiten,<br />
erklärt, warum Geld allein nicht genug ist.<br />
Wir sind eine eigenartige Runde. Tuvia, der<br />
Theatermacher und Schriftsteller, Spross einer<br />
Rabbiner-Dynastie, der von sich behauptet, nicht<br />
religiös zu sein, Michael, der in den vergangenen<br />
Jahren 120 Millionen US-Dollar an jüdische Organisationen<br />
gespendet hat, aber sich als Atheist<br />
bezeichnet, und ich, der österreichische Journalist,<br />
der von sich definitiv weiß, weder Jude<br />
noch Katholik zu sein. Tuvia hat in seine Wohnung<br />
im Zentrum Manhattans eingeladen, die wenige<br />
Blocks von dem Hotel entfernt liegt, in dem Dominique<br />
Strauss-Kahn sein unkontrollierter Sexualtrieb<br />
zum Verhängnis wurde. Wir brechen Brot,<br />
es ist Freitagabend und Sabbat hat begonnen,<br />
rituell, wie es seit jeher üblich ist.<br />
Wenn zwei New Yorker Juden und ein österreichischer<br />
Goi miteinander abendessen, kann<br />
es nicht lange dauern und der Holocaust wird<br />
Thema. »Ich bin Atheist«, sagt Michael, »weil<br />
ich nicht glauben kann, dass Gott, wenn es ihn<br />
gäbe, den Holocaust zugelassen hätte.« Vor ein<br />
paar Jahren sei er in Salzburg gewesen bei den<br />
Festspielen, und bei einer Abendgala mit all den<br />
Gästen in Dirndln und Trachten habe es ihn wie<br />
einen Keulenschlag getroffen. »Es war so eine<br />
zivilisierte Gesellschaft, und es wollte nicht in<br />
meinen Kopf, dass Vorfahren dieser netten Men-<br />
Von Alfons Flatscher, New York<br />
GRÖSSER ALS GELD: Der Weg zur Philantropie führt übers Geld.<br />
Wer‘s hat, der gibt, wer mehr hat, gibt mehr, ganz ohne staatlichen<br />
Zwang, nur weil es das Gewissen fordert.<br />
schen den industriellen Massenmord erfunden haben.« Tuvia ist mit einer Österreicherin verheiratet und in jedem<br />
seiner Theaterstücke ist der Holocaust präsent. Ein Teil seiner Familie ist in KZs umgekommen, und er ist überzeugt,<br />
der Herdentrieb war‘s, der all das möglich gemacht hat. Das eigene Gewissen, die eigene Meinung zählte nichts im<br />
Vergleich zum Diktat der Obrigkeit. Der Befehl hat das Gewissen ersetzt und da ist dann die Katastrophe passiert.<br />
Michael ist in Tuvias Kurzbeschreibung einer, der so reich ist, dass er Banken Geld borgt. In den 60er-Jahren hat<br />
er mit bescheidenen Mitteln seine Investmentfirma gegründet und dann, mit viel Geschick, Milliarden gemacht, so<br />
viele, dass ihn Medien auf die Liste der 20 größten Investoren aller Zeiten setzen. Wie hat er das geschafft? »Ich war<br />
opportunistisch und habe oft das Gegenteil von dem getan, was alle anderen gemacht haben«, erklärt Michael, »aber<br />
nur das Gegenteil tun reicht nicht, man muss damit auch recht haben.«<br />
Recht zu haben ist ihm offensichtlich oft gelungen, aber Mitte der 90er-Jahre hat es ihm gereicht. Er sperrte die<br />
bis dahin rasend erfolgreiche Firma zu. »Ich hatte das Gefühl, ich müsste im Leben mehr tun als nur Geld verdienen. Ich<br />
wollte einen bedeutenderen Beitrag leisten.« So wurde aus dem Investor ein Philanthrop, der Lernen, Lesen, Wissen<br />
zu seinen Themen machte und mit seinen Mitteln unterstützte.<br />
Er allein entschied, wann er genug verdient hatte und es Zeit war, sich etwas Größerem als Geld zu widmen.<br />
Sein Gewissen hat ihm gesagt, wann er seinem Leben einen neuen Inhalt geben wollte. Keine gesetzlich normierte<br />
Gehaltsobergrenze, keine staatlich verordnete Umverteilung durch Steuerraubrittertum, nur das Gewissen und die<br />
freie Entscheidung haben ihn geführt. Aus dem Investor wurde ein Philanthrop, jetzt ist er beides. Er hat vor kurzem<br />
wieder einen Fonds eröffnet, der heißt Wisdom-Tree, sprich: Baum der Weisheit. Sehr passend, irgendwie.<br />
Foto: Photos.com
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��<br />
C ov er<br />
UnzUfriedene Mitarbeiter<br />
Fotos: photos.com
Nur elf Prozent der Arbeitnehmer fühlen sich emotional an das Unternehmen<br />
gebunden. Jeder vierte Mitarbeiter würde bei einem attraktiveren<br />
Angebot sofort den Job wechseln. Geringe Zufriedenheit und Loyalität senken<br />
nicht nur die Produktivität, sondern sind auch ein Sicherheitsrisiko.<br />
Drei Tage vor seiner verseTzung nach Wien<br />
ließ Thierry Antinori den Plan platzen. Der<br />
designierte Vorstandsvorsitzende der Austrian<br />
Airlines gab Ende März bekannt, für diese und<br />
auch keine andere Funktion mehr zur Verfügung zu stehen.<br />
Nach 18 Jahren verließ der Manager den Lufthansa-Konzern.<br />
Ein Affront. Und ein großer Verlust für das Unternehmen<br />
– denn mit Antinori geht auch eine Menge Know-how<br />
verloren. Er ist seit 25 Jahren in der Luftfahrtbranche tätig,<br />
seit 1997 für die Lufthansa, davor war er Deutschland-Chef<br />
der Air France.<br />
Während über die Beweggründe des 49-jährigen Franzosen<br />
noch immer gerätselt wird, stellt sich vor allem eine<br />
Frage: Wie konnte der Konzernleitung Antinoris Unzufriedenheit<br />
mit dem geplanten Wechsel nach Wien verborgen<br />
bleiben? Antinori wäre den beiden bisherigen Vorständen<br />
Peter Malanik und Andreas Bierwirth vor die Nase gesetzt<br />
worden – eine Situation, die schon allein einiges an Spannungspotenzial<br />
bietet. Vor allem aber hätte er den harten<br />
Sanierungskurs der rot-weiß-roten Airline weiter vorantreiben<br />
sollen. Ein Fass ohne Boden, mit wenig Chance zur<br />
Profilierung: Im ersten Quartal flog die AUA erneut einen<br />
Betriebsverlust von 63,5 Millionen Euro ein. Dennoch soll<br />
die Lufthansa-Tochter noch heuer operativ die Gewinnzone<br />
erreichen, so die strengen Vorgaben. Inzwischen mehren<br />
sich jedoch im Mutterkonzern Zweifel, ob der Turnaround<br />
überhaupt zu schaffen sei. Wien hätte sich aus dieser Sicht<br />
für Antinori nicht als Sprungbrett, sondern als Abstellgleis<br />
präsentiert.<br />
>> Dienst nach Vorschrift > Erhebliche Kosten
�� C ov er<br />
c deutschen Industrieunternehmenerhoben.<br />
Die Experten<br />
unterschieden dabei<br />
insgesamt neun Konfliktkostenkategorien,<br />
die sich in drei Ebenen<br />
– Person, Team, Organisation<br />
– gliedern. HERBERT ScHloSSniKl,<br />
Die Kosten für auf-<br />
VöSlAuER:<br />
»Stärkung des<br />
grund von Konflikten Teamgeists«.<br />
gescheiterte oder verschleppte<br />
Projekte belaufen<br />
sich in jedem zweiten Unternehmen<br />
auf mindestens 50.000 Euro jährlich. Zehn<br />
Prozent der Betriebe rechnen sogar mit<br />
500.000 Euro oder mehr. Studienleiter Alexander<br />
Insam, KPMG-Partner, will »bewusst<br />
mit einem Tabu brechen« und »Controlling<br />
mit Mediation und Konfliktmanagement<br />
zusammenführen«. Am Problembewusstsein<br />
mangelt es jedoch: Viele Manager verdrängen<br />
oder leugnen die Existenz von Konflikten,<br />
werden diese doch noch immer als<br />
Zeichen von Schwäche und Überforderung<br />
gesehen.<br />
>> Teamgeist ist messbar > Auch die besten Teamplayer haben Konflikte — nur nicht so lange<br />
> Die Lebensqualität beschreibt den Anteil der Arbeitszeit, in der Führungskräfte gern in die Arbeit<br />
gehen.<br />
> Die Arbeitsbewältigung stellt den Anteil der Arbeitszeit dar, in der eigentliche Arbeitsaufgaben<br />
erledigt werden.<br />
> Der Konfliktanteil ist der Anteil der Arbeitszeit, in der sich Führungskräfte gezwungenermaßen mit<br />
Konflikten beschäftigen.<br />
> Die Stressbelastung beinhaltet den Anteil der Arbeitszeit, in der sich Führungskräfte über- oder<br />
unterfordert fühlen.<br />
Lebensqualität<br />
+<br />
Stressbelastung – + Arbeitsbewältigung<br />
–<br />
Konfliktanteil<br />
Die häufigsten grünDe für unzufrieDenheit<br />
tätigkeit erfüllt einen Sinn, jeder einzelne Mitarbeiter<br />
trägt zum Gelingen des Unternehmens<br />
bei. Gelingt es Führungskräften nicht, diese<br />
Wertschätzung glaubhaft zu vermitteln, empfinden<br />
sich Arbeitnehmer bald als anonyme Masse,<br />
die lediglich zur Gewinnmaximierung dient.<br />
5. Schlechtes Betriebsklima: Frostige Stimmungen<br />
im Büro schlagen sich auch auf die<br />
Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter nieder. Die<br />
Zahl der Krankheitstage steigt, zudem verursachen<br />
Konflikte erhebliche Kosten.<br />
6. Autoritärer Führungsstil: Ein Vorgesetzter,<br />
der außer seiner Meinung keine andere<br />
gelten lässt, schadet dem Unternehmen selbst.<br />
Niemand wird Vorschläge einbringen oder<br />
Verantwortung übernehmen — aus Angst vor<br />
Fehlern oder um dem Chef genüsslich beim<br />
Scheitern zuzusehen.<br />
7. Erstarren in Routine: Nicht jeder Job bietet<br />
geistige Herausforderungen, doch auch stupide<br />
Teamplayer<br />
Teamneutrale<br />
Teamfrustrierte<br />
Tätigkeiten können durch Abwechseln oder<br />
Eigenverantwortung aufgewertet werden. Denn<br />
mit der Unlust steigt auch die Fehleranfälligkeit.<br />
8. Mangelnde Anerkennung: Engagement<br />
und Erfolge müssen vom Chef wahrgenommen<br />
und honoriert werden, sonst ist es mit dem überdurchschnittlichen<br />
Einsatz schnell wieder vorbei.<br />
9. Falscher Job: Umstrukturierung, Neuverteilung<br />
der Kompetenzen, Beförderung<br />
— und plötzlich findet sich ein Mitarbeiter auf<br />
einer Position, die seinen Fähigkeiten nicht<br />
entspricht. Unter- und Überforderung können<br />
gleichermaßen zu schaffen machen.<br />
10. Fehlende Aufstiegschancen: Ein Konkurrent<br />
wird befördert — und der zuvor noch<br />
ehrgeizige Kollege steigt in puncto Einsatz<br />
auf die Bremse. Mitarbeiter, die sich in der<br />
beruflichen Sackgasse sehen, sind schwer zu<br />
motivieren und zu halten. Helfen können neue<br />
Aufgabenbereiche und mehr Verantwortung.<br />
Foto: Photos.com, Beigestellt
pliziert mit ihrem Durchschnittsgehalt<br />
ergeben sich daraus 1.444<br />
Euro monatliche Kosten pro Führungskraft.<br />
Zwar sei Konfliktmanagement<br />
inzwischen weitgehend<br />
anerkannt, »trotzdem hat es bei<br />
den meisten Betroffenen einen negativen<br />
Beigeschmack«, so Roland<br />
Graf, Generalsekretär des WdF.<br />
Die Studienautoren entwickelten<br />
ein Messinstrument, das Österreichische<br />
Teamgeistbarometer<br />
(ÖTB), mit dem anhand der Komponenten<br />
Stressbelastung, Konfliktanteil,<br />
Arbeitsbelastung und Lebensqualität »Reibungsverluste<br />
durch betriebsklimatisch bedingten<br />
Stress« beziffert werden können.<br />
Demnach sind 19 Prozent der Befragten<br />
der Gruppe der »Teamplayer« zuzurechnen.<br />
Sie managen Konflikte erfolgreich und haben<br />
dadurch genügend Zeit für ihre eigentlichen<br />
Aufgaben. Verbesserungspotenzial<br />
gibt es dagegen schon bei den »Teamneutralen«<br />
(76 Prozent). Beim dritten Typ, den<br />
»Teamfrustrierten« (fünf Prozent), überwiegen<br />
die negativen Indikatoren. Sie haben<br />
bereits »innerlich gekündigt«, ihre Ar-<br />
THoMAS MüllER, KRi-<br />
MinAlpSycHoloGE:<br />
»Nährboden für<br />
Zerstörung«.<br />
beit ist durch länger andauernde<br />
Konflikte stark belastet und kann<br />
zum überwiegenden Teil gar nicht<br />
mehr bewältigt werden. »Dieses<br />
Tool zeigt, wann sich ein Team<br />
einem kritischen Bereich nähert.<br />
Damit ist konstruktive Konfliktbewältigung<br />
schon möglich, bevor<br />
es wirklich teuer wird, weil<br />
die Produktivität im Unternehmen<br />
zum Erliegen kommt«, sagt<br />
WdF-Chef Graf.<br />
>> Positive Konfliktkultur
�� C ov er<br />
»Konflikte sind ein Zeichen<br />
für Veränderung«<br />
Konfliktmanagerin Elvira Hauska über Benefits, Hilferufe und Dienst<br />
nach Vorschrift.<br />
(+) plus: Woran können<br />
Führungskräfte erkennen,<br />
dass Mitarbeiter unzufrieden<br />
sind?<br />
Elvira Hauska: Das erste<br />
Anzeichen ist schon, wenn<br />
die Leistung nicht mehr<br />
passt. Egal, ob sich das im<br />
Umsatz oder in der Verfügbarkeit<br />
von Produkten niederschlägt<br />
– für mich ist es<br />
ein wichtiger Indikator, dass<br />
im sozialen Umfeld Handlungsbedarf<br />
besteht.<br />
(+) plus: Was macht Zufriedenheit<br />
eigentlich aus?<br />
Geld allein?<br />
Hauska: Die Überlebensfähigkeit sollte<br />
schon durch das Gehalt gegeben sein. Denn<br />
Zufriedenheit ist sehr wohl an ein Basisgehalt<br />
gekoppelt. Darüber hinaus sind aber drei<br />
Kernfaktoren wesentlich, die ich nach Peter<br />
Zulehner, einen Beraterkollegen und langjährigen<br />
Personalleiter von Magna International,<br />
zitiere: Das ist zunächst Wertschätzung,<br />
also die Fähigkeit von Führungskräften oder<br />
Kollegen, den Menschen an sich mit seinen<br />
Stärken und Schwächen zu sehen. Der zweite<br />
Faktor ist Anerkennung – da geht es darum,<br />
Leistung transparent zu machen. Das dritte<br />
Kriterium ist Orientierung. Die Mitarbeiter<br />
müssen wissen, welcher Aufgabenbereich für<br />
wen gedacht ist und welche Ziele es gibt.<br />
(+) plus: Sollten diese drei Prinzipien<br />
nicht ohnehin Teil einer gelebten Unternehmenskultur<br />
sein?<br />
Hauska: Was eine Unternehmenskultur vor<br />
allem ausmacht, ist Offenheit. Haben Mitarbeiter<br />
die Möglichkeit, etwas anzusprechen,<br />
ohne dass es ihnen zum Nachteil gerät? Ein<br />
Beispiel aus dem Gesundheitsbereich: Wenn<br />
Arbeitsunfälle vermieden werden sollen,<br />
muss man auch Beinahe-Unfälle aufzeigen.<br />
Rutscht also jemand aus und es passiert<br />
glücklicherweise nichts, muss diese Gefahrenstelle<br />
trotzdem gemeldet werden, um<br />
die tatsächlichen Unfälle zu reduzieren. Das<br />
muss in der Kultur verankert sein, denn das<br />
14 RepoRt pLus 5|2011<br />
ElViRA HAuSKA: »Oft liegt es<br />
einfach nur an der Gesprächsbereitschaft.«<br />
Ausrutschen könnte auch<br />
als Schwäche ausgelegt werden.<br />
Die meisten Unternehmen,<br />
die diese Offenheit im<br />
Sicherheitsbereich schaffen,<br />
bieten sie auch allgemein.<br />
Ein Mitarbeiter kann zum<br />
Beispiel ansprechen, wenn<br />
er überlastet ist.<br />
(+) plus: In manchen<br />
Unternehmen gibt es Prämien<br />
für besondere Leistungen.<br />
Welche Rolle spielen<br />
solche Benefits?<br />
Hauska: Natürlich sind<br />
Benefits nett, aber wenn das<br />
einzelne Mitarbeiter nicht<br />
bekommen, ist es eine Herabwürdigung.<br />
Grundsätzlich halte ich Gesprächsbereitschaft<br />
für viel wichtiger als ein zusätzliches<br />
Gehalt oder Wellness-Gutscheine, die über<br />
alle Mitarbeiter ausgeschüttet werden. Auch<br />
was die Flexibilität der Arbeitszeit betrifft:<br />
Gerade Führungskräfte kommen durch Allinklusive-Verträge<br />
auf eine sehr hohe Stundenanzahl,<br />
diese Leute legen auf Benefits gar<br />
keinen Wert. Denn was hilft mir eine tolle<br />
Reise, wenn ich zu Hause eine junge Familie<br />
habe und lieber mehr Zeit mit den Kindern<br />
verbringen würde?<br />
(+) plus: Einer Kündigung geht meist ein<br />
langer Prozess der »inneren Kündigung« voraus.<br />
Gibt es Indizien dafür?<br />
Hauska: Die meisten Führungskräfte nehmen<br />
nicht wahr, wann dieser Dienst nach<br />
Vorschrift beginnt. Mit dem Teamgeist-Barometer,<br />
das wir entwickelt haben, kann man<br />
das sehr schön abgrenzen. Wenn die negativen<br />
Indikatoren überwiegen, haben wir<br />
das als »Teamfrustrierte« klassifiziert. Für<br />
die Firmen ist es ein wichtiger Anhaltspunkt,<br />
wie groß dieser Anteil unter den Mitarbeitern<br />
ist. Oft liegt es einfach an der Gesprächsbereitschaft.<br />
Wenn es die Möglichkeit gibt,<br />
Probleme oder Änderungen anzusprechen,<br />
kann man auch teamfrustrierte Personen<br />
wieder ins Team holen. Ich hatte Fälle, da lag<br />
die Kündigung schon am Tisch und trotz-<br />
dem kam noch ein Gespräch in Gang, weil<br />
der Vorgesetzte den Mitarbeiter ungern verloren<br />
hätte.<br />
(+) plus: Gibt es unterschiedliche Verhaltensmuster?<br />
Hauska: Ein Choleriker wird sich in einem<br />
Konflikt eher als Angreifer darstellen und ein<br />
Phlegmatiker wird sich eher zurückziehen.<br />
Das hängt mit der Persönlichkeitsstruktur<br />
zusammen. Auch das ist Führungsaufgabe:<br />
zu erkennen, wie ein Mitarbeiter »gestrickt«<br />
ist. Wenn ein Mitarbeiter plötzlich anfängt,<br />
um zwei Uhr nachts Mails zu schreiben, dann<br />
sollte diese Verhaltensänderung angesprochen<br />
werden. Hier die richtigen Worte zu finden<br />
ist schwierig. Ich bin aber fest überzeugt,<br />
dass das Hilferufe sind. Eine Führungskraft<br />
muss es ja gar nicht bewerten, aber eine Rückmeldung<br />
öffnet die Option für den Mitarbeiter,<br />
ein Problem zu thematisieren. Gerade<br />
hier ist auch die Unterstützung durch externe<br />
Profis sehr hilfreich.<br />
(+) plus: Werden Sie als Konfliktmanagerin<br />
erst gerufen, wenn schon der Hut brennt?<br />
Hauska: Der Standardfall sind Inhouse-<br />
Trainings zum Thema Konfliktmanagement.<br />
In manche Firmen kommen wir auch gezielt<br />
zur Krisenintervention. Die Königsdisziplin<br />
ist für mich aber, Konfliktmanagement als<br />
integrierten Bestandteil zu implementieren.<br />
Das hat eine ganz andere Qualität – es gibt<br />
eine Funktionsbeschreibung und es ist klar<br />
definiert, welche Aufgaben dieser Konfliktmanager<br />
hat. Jeder Mitarbeiter kann Anonymität<br />
und Vertraulichkeit erwarten und weiß,<br />
welche Information wohin weitergegeben<br />
wird. Manche Unternehmen möchten das<br />
Wort Konflikt vermeiden, dann nenne ich es<br />
eben Projektbegleitung, Führungskräftetraining<br />
oder Gesundheitsprojekt. Eigentlich ist<br />
es schade, dass einem Konflikt immer etwas<br />
Zerstörerisches oder Negatives anhaftet. Für<br />
mich ist ein Konflikt ein Zeichen für Veränderung.<br />
Wenn sich Rahmenbedingungen ändern,<br />
muss sich auch in der Struktur selbst etwas<br />
ändern. Das ist über ein Gespräch immer<br />
leichter möglich, als wenn ich gleich mit dem<br />
Rechtsanwalt komme. n
Foto: Photos.com<br />
Flexibilisierung, Rationalisierung,<br />
Zeitdruck, neue Technologien und<br />
wechselnde Organistionsstrukturen<br />
prägen den modernen Arbeitsalltag.<br />
Viele Menschen können den wachsenden<br />
Anforderungen nicht mehr standhalten:<br />
Psychische Erkrankungen verursachen bei<br />
erwerbstätigen Frauen bereits knapp 35 Prozent<br />
aller Frühpensionierungen, bei Männern<br />
immerhin rund 22 Prozent. Laut Angaben des<br />
Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger<br />
hat sich die Zahl der Fehltage aufgrund<br />
psychischer Erkrankungen in den letzten 20<br />
Jahren verdreifacht. Zwischen 1995 und 2008<br />
stiegen die psychisch bedingten Krankheitstage<br />
um 103 Prozent, diese Erkrankungen<br />
dauern mit durchschnittlich 37 Tagen auch<br />
besonders lange.<br />
»Wir wissen, dass psychische Belastungen<br />
am Arbeitsplatz steigen. Burn-out,<br />
Depression und Stress gehören heutzutage<br />
zum Arbeitsalltag in vielen Betrieben«, sagt<br />
Andrea Birbaumer, Obfrau der Gesellschaft<br />
kritischer Psychologen und Psychologinnen<br />
(GkPP). Mit modernen Arbeitsanalysemethoden<br />
könnten diese Belastungen frühzeitig<br />
erkannt und vermieden werden, so die<br />
Expertin.<br />
>> Professionelle Begleitung
�� en erg i e<br />
»Die Zukunft liegt<br />
in Den erneuerbaren«<br />
16 RepoRt pLus 5|2011
Laut einer Studie des Instituts für<br />
höhere Studien ist der volle Umstieg<br />
auf saubere Energie in Österreich<br />
bis 2050 möglich. Doch Politik und<br />
Industrie warnen vor den Kosten.<br />
�� en erg i e<br />
V o n M a r t i n S z e l g r a d<br />
Bis zum Jahr 2050 eine Halbierung des Energieverbrauchs<br />
in Österreich, ein Anteil von 85 Prozent erneuerbarer Energieträger<br />
am gesamten Energiemix und eine Einsparung<br />
von mehr als 90 Prozent CO2-Emissionen. Das sind realisierbare<br />
Ziele für die heimische Wirtschaft, bestätigt eine aktuelle<br />
Studie des Instituts für höhere Studien (IHS). Trotz unterschiedlicher<br />
Technologien, vieler Protagonisten aus Wirtschaft und Politik,<br />
unterschiedlicher Interessen und Geschäftsmodelle – die große<br />
Energiewende ist machbar, ist IHS-Direktor Bernhard Felderer felsenfest<br />
überzeugt. Das Institut hat dutzende am Markt kursierende<br />
Studien untersucht und Resümee gezogen. Auftraggeber des Meta-<br />
Szenarios, wie die Österreicher die Energiewende schaffen können,<br />
sind Greenpeace, die Gewerkschaft vida und der Energieversorger<br />
EVN. »Hätte Greenpeace alleine diese Studie beauftragt, würde sie<br />
kaum Wellen schlagen«, heißt es unter der Hand anlässlich einer Präsentation<br />
im April. Eine Gewerkschaft und ein Energieversorger an<br />
Bord einer Roadmap für den Umweltschutz? Das ist allerdings neu<br />
und verleiht dem Auftritt Glaubwürdigkeit. Es heißt, Greenpeace<br />
habe bei drei Energieversorgern für die Studienkooperation angeklopft.<br />
Die niederösterreichische EVN hatte sofort zugesagt. »Wir<br />
wollen an der Gestaltung unserer Zukunft selbst teilhaben«, bekennt<br />
EVN-Vorstandssprecher Peter Layr. »Zwar müssen wir in unserer<br />
Rolle als Energieversorgungsunternehmen kurzfristig in der Versorgungssicherheit<br />
planen, bei mangelnden Investitionen in die Netzinfrastruktur<br />
wird aber garantiert Kapital aus Österreich abwandern.«<br />
Die Energieversorger quer durch Österreich kritisieren die staatlich<br />
oktruierte Marktregulierung in den Verteilnetzen.<br />
>> Veränderungen im Verkehr > Dezentrale Einspeisung
�� en erg i e<br />
rEInHoLD MIttErLEHnEr,<br />
WIrtScHaftS- unD EnErgIEMInIStEr.<br />
»Die Energiewende ist in<br />
Österreich längst eingeleitet.«<br />
18 RepoRt pLus 5|2011<br />
Die Energiewende wird<br />
vor allem als technologische<br />
Revolution gesehen. Zuerst<br />
ist ein Ausbau intelligenter<br />
Stromverteilnetze nötig, die<br />
ein Netzmanagement einer<br />
dezentralen Energieproduktion<br />
mittels Wasserkraft-,<br />
Windenergie-, Solar- und Biomasseanlagen<br />
unterstützen.<br />
Dann muss auch noch der<br />
Anlagenbau selbst boomen.<br />
Der Staat greift dazu über Investitionszuschüsse<br />
über den<br />
Klima- und Energiefonds<br />
und über eine Ökostromzulage<br />
ein, welche den neuen Anlagen<br />
eine gewisse finanzielle<br />
Sicherheit bieten sollen.<br />
>> Novelle in Diskussion > Das IHS-Energieszenario rechnet es vor: Eine Energiewende ist umsetzbar,<br />
leistbar, belebt den Arbeitsmarkt und fordert keinerlei Einbußen<br />
in der Lebensqualität der Österreicher. Bei sinkender Umweltbelastung<br />
steigt diese sogar. Die für das Jahr 2010 prognostizierte CO2-Jahresbilanz von 73,3 Millionen Tonnen kann laut Studie in den nächsten vier Jahrzehnten<br />
auf weniger als ein Zehntel reduziert werden. Ein hoher Anteil an<br />
CO2-Emissionen lässt sich durch den Ausbau erneuerbarer Energieträger<br />
für die Stromerzeugung einsparen. 100 Prozent CO2-Einsparungen sind<br />
allerdings nicht realistisch, wie Greenpeace gehofft hatte.<br />
Im Verkehr und bei der Heizenergie lässt sich der gesamte Energieverbrauch<br />
im gleichen Zeitraum von bisher 1.060 Petajoule auf 540 Petajoule<br />
halbieren. Ein 85-prozentiger Anteil an erneuerbaren Energieträgern ist<br />
laut IHS-Studie bis 2050 realistisch. Die Nutzung fossiler Energien würde<br />
sich dann lediglich auf einen Restanteil in der Industrie und teilweise im<br />
Verkehr beschränken. Für den Verkehrssektor zeigt die Studie ein großes<br />
Wachstumspotenzial im öffentlichen Verkehr und eine weitgehende<br />
Elektrifizierung des Individualverkehrs auf. Dem Zukunftsszenario zufolge<br />
wird die Leistung der öffentlichen Verkehrsmittel in den nächsten 40 Jahren<br />
von 24,3 auf 35 Milliarden Personenkilometer steigen, während sich<br />
der motorisierte Individualverkehr fast halbieren wird. Für die Einleitung<br />
der Energiewende brauche es in erster Linie aber auch eine Ökologisierung<br />
des Steuersystems, die Festlegung verbindlicher Ziele für die Reduktion<br />
der Treibhausgase sowie die Ausschüttung der Sanierungsmilliarde<br />
für den Wohnbau.<br />
Mehr unter www.greenpeace.at/energy-revolution<br />
pHotos.com<br />
>> Politik kritisiert
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aLExanDEr EgIt, gEScHäftSfüHrEr<br />
grEEnPEacE, konnte mit der EVN<br />
und der Gewerkschaft vida<br />
zwei attraktive Verbündete<br />
gewinnen.<br />
vorhanden. »Wir werden von<br />
unseren Kunden im Ausland<br />
ständig gefragt, warum wir<br />
in Österreich so wenig erfolgreich<br />
sind und überhaupt<br />
keine Neuanlagen vorweisen<br />
können«, klagt Energetica-<br />
Geschäftsführer René Battistutti.<br />
Die Industriellenvereinigung<br />
sorgt sich indes um eine<br />
möglicherweise doch noch zu<br />
ihren Ungunsten drohende<br />
Änderung im Ökostromgesetz.<br />
»Eine Kostenbegrenzung<br />
ist für die energieintensive Industrie<br />
eine Notwendigkeit,<br />
um die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der heimischen Betriebe<br />
im Vergleich zu europäischen<br />
und globalen Mitbewerbern<br />
zu erhalten«, warnt IV-Präsident<br />
Peter Koren. »Mehr-<br />
belastungen für energieintensive Unternehmen lehnen wir daher<br />
energisch ab. Die Industrie braucht Planungs- und Investitionssicherheit.«<br />
WELLNESS- UND GoURMETURLAUB AUF HöCHSTEM NivEAU<br />
Hoch oben über Serfaus thront unser Wellnesshotel und eröffnet ein<br />
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Freuen Sie sich auf eine 2.200 m² große Wellness- und Spa-Landschaft und<br />
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Nicht ohne Grund wurde unser Wellness-Angebot in diesem Jahr mit zwei<br />
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KREATiviTäT vEREiNT UNSER KüCHENCHEF HUBERT WACHTER ZU AUSSERGEWöHNLiCHEN GERiCHTEN.<br />
Mit dem richtigen Wein und perfektem Service wird ihr Urlaub bei uns auch zu einem kulinarischen Highlight.<br />
Lernen Sie uns kennen - und<br />
lassen Sie sich verwöhnen!<br />
Wir freuen uns darauf!<br />
Hugo und Gertrude Westreicher<br />
Gerade diese Angst ist freilich<br />
Wasser auf den Mühlen<br />
der opponierenden Erneuerbaren.<br />
Dort heißt es: Die Steuerzahler<br />
und auch die Industrie<br />
würden ohnehin kräftig<br />
zahlen müssen, sobald es zu<br />
Pönalen aus internationalen<br />
Klimaschutzvereinbarungen<br />
kommt. Österreich sei bislang<br />
schließlich eher Umweltsünder<br />
als Ökomusterland gewesen.<br />
»Das Thema hat zwar<br />
eine gewisse Grundkomplexität,<br />
aber ein Ökostromgesetz<br />
diskutieren wir nur ein<br />
einziges Mal. Ein gebremster<br />
Ausbau der Erneuerbaren, eine<br />
Verzögerung der Energiewende<br />
ist keinesfalls im Interesse<br />
der Wirtschaft und im Interesse<br />
des Wirtschaftsstandortes«,<br />
schließt Josef Plank,<br />
Präsident des Verbandes Er-<br />
Hotel Cervosa • Herrenanger 11 • A-6534 Serfaus - Tirol • +43 /5476 /6211 • reservierung@cervosa.com • www.cervosa.com<br />
�� en erg i e<br />
BErnHarD fELDErEr, gEScHäftSfüHrEr<br />
IHS. »Die bisherigen Fortschritte<br />
in Richtung Energiewende<br />
sind eher mittelmäßig<br />
– in Österreich ebenso wie in<br />
der EU.«<br />
neuerbare Energie Österreich. »Wir sind weiterhin offen und bereit,<br />
intensiv über dieses Thema zu reden«, bleibt Plank optimistisch. n
��<br />
ko m m u n i k ati o n<br />
20 RepoRt pLus 5|2011<br />
Teure<br />
<strong>Spamfallen</strong>
�� ko m m u n i k ati o n<br />
Das Telekom-Gesetz wird auch von seriösen Unternehmen herzhaft ignoriert.<br />
Das kann teuer werden, denn Klagen wegen Spamversand häufen<br />
sich. Einen besonderen Schnitzer leistet sich der Telekom-Regulator. Die<br />
»Robinsonliste« der RTR ist verschlüsselt – und trotzdem eine Steilvorlage<br />
für böse Spammer.<br />
Von Heinz van Saanen<br />
RepoRt pLus 5|2011 21
��<br />
ko m m u n i k ati o n<br />
täglich werden derzeit knapp 300 milliarden e-mails verschickt – nur rund 30 milliarden<br />
davon haben einen mehr oder weniger nützlichen inhalt und<br />
fallen nicht in die kategorie nerviger spam.<br />
Heute unvorstellbar, aber auch<br />
das Massenphänomen Spam hat<br />
einmal klein angefangen. 1978<br />
verschickte der DEC-Mitarbeiter<br />
Gary Thuerk 400 Mails an Teilnehmer des<br />
Internet-Vorläufers Arpanet, um Computerzubehör<br />
zu verticken. Reich wurde er mit<br />
dem damals neuen Geschäftsmodell nicht,<br />
dafür handelte er sich prompt jede Menge<br />
Ärger ein. Das US-Verteidigungsministerium,<br />
Betreiber des Arpanets, nahm Thuerk<br />
schneller in die Mangel, als dieser Bestelleingänge<br />
prüfen konnte. Aber die Zeiten des<br />
Arpanet, wo sich die Benutzer fast noch alle<br />
persönlich kannten, sind lange vorbei. Wer<br />
sich heute mit dem Erfolgsmedium E-Mail<br />
und der Begleiterscheinung Spam beschäftigt,<br />
sollte ein Gefühl für große Zahlen haben.<br />
Laut dem schwedischen Internetdienstleister<br />
Pingdom wurden letztes Jahr 107 Billionen<br />
E-Mails verschickt, rund 90 Prozent davon<br />
sollen Spam gewesen sein. Wer nicht gerade<br />
Finanzjongleur oder Mathematiker ist,<br />
dürfte mit den zwölf Nullen dieser Zahlen<br />
vorstellungsmäßig ein Problem haben. Etwas<br />
fasslicher ist schon der Versand pro Tag<br />
gerechnet. Täglich werden derzeit knapp<br />
300 Milliarden E-Mails verschickt, wovon<br />
freilich nur rund 30 Milliarden einen mehr<br />
oder weniger nützlichen Inhalt haben und<br />
nicht in die Kategorie nerviger Spam fallen.<br />
Auf die Goldwaage sollte man die Zahlen von<br />
Pingdom nicht legen. Der Anteil von Spam<br />
etwa wird von anderen Analysten leicht<br />
abweichend beziffert, bei den Größenordnungen<br />
von rund 90 bis 95 Prozent sind sich<br />
die Marktforscher jedoch weitgehend einig.<br />
22 RepoRt pLus 5|2011<br />
dass ausgerechnet seine roBinsonliste einfach<br />
gehackt Werden kann, beeindruckt<br />
RTR-GF Georg Serentschy offensichtlich<br />
nicht. Die RTR-Steilvorlage<br />
für böse Spammer und unseriöse<br />
Adresssammler bleibt weiterhin<br />
online.<br />
Einig sind sich die Auguren auch darüber,<br />
dass Spam gewaltige Kosten verursacht.<br />
Alleine den durch Spam induzierten jährlichen<br />
Energieverbrauch beziffert eine ältere<br />
McAfee-Studie aus 2009 mit 33 Milliarden<br />
Kilowattstunden – in etwa der Jahresverbrauch<br />
einer Großstadt wie Wien. Auch die<br />
vergeudete Lebens- und Arbeitszeit für Aussortierung<br />
und Sichtung summiert sich auf<br />
locker 100 Milliarden Arbeitsstunden pro<br />
Jahr. Besonders leiden natürlich die Provider.<br />
Die wertvolle Infrastruktur ist fast zur<br />
Gänze damit ausgelastet, Potenzmittelchen,<br />
Glücksspiel oder windige Finanzgeschäfte<br />
Wann Ignoranz für Unternehmen<br />
teUer WIrd<br />
>> Böse spammer ignorieren die gesetzlichen Vorgaben ohnehin. Aber auch seriöse Unternehmen<br />
sind sich der Rahmenbedingungen oft nicht bewusst. Und das kann teuer werden. Wer unaufgefordert<br />
Spam verschickt, dem droht zunächst einmal eine Verwaltungsstrafe. Nicht nur Fernmeldebüros<br />
können tätig werden, sondern auch die Empfänger via Unterlassungsklage. Bereits das könnte bis zu<br />
37.000 Euro kosten. Richtig schmerzhaft wird Spamversand, wenn unternehmerische Konkurrenten<br />
zur juristischen Keule greifen und neben Unterlassung noch eine einstweilige Verfügung nach dem<br />
UWG bewirken. Wie können seriöse Unternehmen die Klippen umschiffen? Nach dem geltenden<br />
Opt-in-System gibt es nur zwei Fälle, in denen Direktwerbung per E-Mail erlaubt ist: Entweder hat<br />
der Empfänger ausdrücklich schriftlich zugestimmt oder es liegt eine konkludente Zustimmung vor,<br />
beispielsweise wenn der Empfänger im Rahmen eines Vertragsabschlusses seine E-Mail-Adresse<br />
mitteilt und einer Werbenutzung nicht widerspricht. Die Robinsonliste der RTR ist ohnehin zu beachten<br />
– auch wenn sie als schwer kompromittiert angesehen werden kann (siehe zweiter Kasten).<br />
»Wer sich teilWeise an die spielregeln hält,<br />
kann verfolgt Werden. Wer seine Identität<br />
jedoch kunstvoll verschleiert,<br />
bleibt ungeschoren«, meint Andreas<br />
Manak, Rechtsanwalt und Universitäts-Lektor<br />
für E-Commerce-<br />
Recht.<br />
zu verkaufen. Was der ganze Spamwahnsinn<br />
auf Heller und Cent kostet, kann niemand<br />
genau sagen. Die Universität Maryland hat<br />
2005 zumindest versucht, einmal die Größenordnungen<br />
dingfest zu machen. Schon<br />
damals soll Spam der US-Volkswirtschaft 22<br />
Milliarden Dollar jährlich gekostet haben.<br />
Kein Wunder also, dass die Methoden zur<br />
Spamabwehr in jüngster Zeit fast schon brachiale<br />
Züge annehmen. Microsofts »Digital<br />
Crime Unit« hat im März in internationaler<br />
Kooperation mit Providern, Unis und Polizei<br />
etwa die Spamschleuder Rustock lahmgelegt,<br />
ein Jahr davor Waledoc. Ganz uneigennützig<br />
handelt Microsoft nicht. Beide Spammer<br />
bedienten sich – aufgrund von Sicherheitslücken<br />
– Millionen »fernsteuerbarer« Windows<br />
PCs. Ein für die Reputation der Redmonder<br />
nicht gerade förderlicher Umstand. Noch brachialer<br />
und naturgemäß investigativer agierte<br />
erst jüngst das FBI.<br />
>> RTR-Geschenk für Adressensammler
saftige strafen für unWissende spammer. Wer prospektive Kunden mit unverlangten<br />
Werbemails belästigt, bringt auch die Konkurrenz gegen sich auf.<br />
und Datenschutzrechte. Statt den Kriminellen<br />
fuhrwerkt jetzt das FBI auf privaten<br />
Windows-Rechnern herum und nimmt sich<br />
das Recht heraus, dort ungefragt »Malware«<br />
zu löschen oder Systemkonfigurationen zu<br />
verändern, oder in einem Aufwaschen möglicherweise<br />
gleich auch Daten auszulesen.<br />
Im Kampf gegen unerwünschten Spam zeigen<br />
sich auch Gesetzgeber und Behörden in<br />
den letzten Jahren zunehmend bemüht. Telekom-Regulatoren<br />
rund um den Globus bieten<br />
etwa den Eintrag in Robinsonlisten, die<br />
den unerwünschten Empfang von E-Mail-<br />
Spam wenn schon nicht verhindern, so zumindest<br />
reduzieren sollen. Den Vogel schießt<br />
hier freilich der heimische Telekom-Regulator<br />
RTR ab.<br />
Auf der Webseite der RTR kann man seine<br />
E-Mail-Adresse in eine Robinsonliste eintragen.<br />
Österreichische wie EU-Unternehmen<br />
sind verpflichtet, diese Liste als definitives<br />
Ausschlusskriterium für Werbemails aller<br />
Art zu betrachten (siehe Kasten). Zum leichteren<br />
Adressabgleich für Unternehmen stellt<br />
die RTR die verschlüsselte Liste auch gleich<br />
online zum Download bereit. Das ist als Service<br />
für seriöse Unternehmen gut gemeint<br />
und im E-Commerce-Gesetz zumindest indirekt<br />
auch so vorgesehen – aber ziemlich<br />
kontraproduktiv. Schon mit einfachsten<br />
technischen Mittel konnte der Report Plus<br />
mehr als 2.300 – mithin gut jede zehnte – der<br />
derzeit eingetragene Mailadressen entschlüsseln.<br />
Darunter auch prominente Adressen,<br />
wie etwa die von Kurt Einzinger, Vorstand<br />
der Providervereinigung ISPA und Mitglied<br />
des Europäischen Datenschutzrates. Dass<br />
die Robinsonliste aufgrund der Downloadmöglichkeit<br />
relativ einfach gehackt werden<br />
kann, ficht die RTR bislang nicht weiter an.<br />
»Aufgrund des gesetzlichen Auftrags, diese<br />
Liste zu führen und auf Anfrage zur Verfügung<br />
zu stellen, wird die Liste weiterhin so<br />
geführt werden«, so die offizielle Stellungnahme<br />
der RTR. Immerhin war die Daten-<br />
schutzlage schon einmal schlechter. In der<br />
Anfangszeit der Robinsonliste wurde diese<br />
gar unverschlüsselt verteilt, was unseriöse<br />
Unternehmen prompt für Spamzwecke<br />
ausnutzten. Die RTR reagierte – wer damals<br />
die bösen Spam-Buben tatsächlich waren,<br />
will die RTR aber bis heute für sich behalten:<br />
»Nach entsprechender Unterlassungsaufforderung<br />
wurden diese (Unternehmen) dann<br />
auch unverzüglich entfernt«, so das dürre<br />
offizielle Statement auf Anfrage des Report<br />
Plus.<br />
>> Nur »ehrliche« Spammer blechen heftig > die idee ist bestechend: Wer seine E-Mail-Adresse beim Telekom-Regulator in die »Robinsonliste«<br />
einträgt, wird — zumindest von seriösen Unternehmen — nicht mehr mit Spam belästigt. Auch auf<br />
Sicherheit wird geachtet: Die Mail-Adressen sind verschlüsselt. Als Service und für Abgleichzwecke<br />
stellt die RTR die verschlüsselte Liste sogar zum Download bereit. Das freilich ist ein Geschenk für<br />
Cracker. Schon mit einfachsten technischen Mitteln konnte etwa der Report-Verlag über 2.300 E-Mail-<br />
Adressen rekonstruieren. Dass damit ausgerechnet eine Robinsonliste schwer kompromittiert ist,<br />
ficht die RTR nicht an. Die Liste bleibt laut Auskunft des Regulators online. Wer sich trotzdem eintragen<br />
will, sollte seine E-Mail-Adresse wenigstens nach dem Muster von sicheren Passwörtern wählen<br />
— mithin eine Adresse mit langen und möglichst »sinnlosen« Zeichenketten. Alles andere kann in<br />
Sekunden geknackt werden.<br />
RepoRt pLus 5|2011 23
Von Johann Risak<br />
24 RepoRt pLus 5|2011<br />
R i s a k<br />
�� ��<br />
■ Aus der serie: Überlegene unternehmensquAlität schAffen<br />
Teil 2: Opportunitäten<br />
In diesem zweiten Teil des Arbeitsauftrags<br />
»Überlegene Unternehmensqualität schaffen«<br />
1 wird, nach dem allgemeinen Themenaufriss<br />
im März und der personalorientierten<br />
Vertiefung im April 2011, mit der<br />
Besprechung der Beschreibungs- und Gestaltungsperspektive<br />
Opportunitäten erkennen,<br />
aufbauen und nutzen fortgesetzt. Wie<br />
die folgenden Ausführungen zeigen werden,<br />
besteht zwischen dem Erkennen, Aufbauen<br />
und Nutzen von Opportunitäten und der<br />
Ausprägung von Leadership – den Qualitäten<br />
der Führung – in Unternehmen ein enger Zusammenhang.<br />
JOhann Risak: »Aus der steigenden<br />
Notwendigkeit von Innovationen<br />
ergibt sich ein starker Bedarf an unternehmerischem<br />
Handeln.«<br />
>> Die Notwendigkeit von Innovationen<br />
nimmt stark zu > Unternehmerisches Denken und<br />
Handeln ist gefragt > Schlüsselergebnisse der empirischen<br />
Forschung > Erfolgstriangel 6
(+) plus ausgabe 4/2011<br />
>> in der april-Glosse von Prof. Johann<br />
Risak wurde den Lesern eine Abbildung zum<br />
Thema »Personalfluss« unterschlagen. Den<br />
gesamten Artikel inklusive aller Grafiken finden<br />
Sie unter www.report.at.<br />
>> Leidenschaftliche Suche<br />
nach Neuem > Konsequentes Agieren bei der<br />
Umsetzung von Neuem > Wachsamkeit der Führungskräfte für Veränderungen<br />
> Zusammenhang zwischen konsequentem<br />
Agieren und Aufmerksamkeit > Zusammenfassung > Als Beitrag zur Verbesserung der Unternehmensqualität in Österreich bietet der Autor<br />
Unternehmen in Österreich mit über 200 Mitarbeitern für ihren Führungskreis (mindestens sechs<br />
Personen) einen halbtägigen honorarfreien Impulsworkshop zur Selbstbeschreibung ihres Unternehmens,<br />
inklusive Auswertung, befristet bis Jahresende 2011 an:<br />
KontaKtadresse: impulsworkshop.unternehmensqualitaet@wu.ac.at<br />
�� R i sa k<br />
nehmen in den letzten Jahren immer stärker<br />
geworden, und der Bedarf an unternehmerischem<br />
Denken und Handeln auf allen<br />
Ebenen des Unternehmens stieg deutlich<br />
an. Diese Fähigkeiten können nicht rasch<br />
aufgebaut werden, es bedarf einer längerfristigen<br />
Entwicklung, da erst die Voraussetzungen<br />
geschaffen werden müssen.<br />
Die vorgestellte Erfolgstriangel zeigte<br />
den engen und sich gegenseitig in der Entwicklung<br />
fördernden Zusammenhang zwischen<br />
der »leidenschaftlichen Suche« nach<br />
Neuem mit dem »konsequenten Agieren«<br />
bei der Umsetzung und der »Wachsamkeit«<br />
der Führungskräfte für Veränderungen auf.<br />
Auf dem erkannten wechselseitig hoch signifikanten<br />
Zusammenhang zwischen<br />
»konsequentem Agieren« und »Aufmerksamkeit«<br />
ist zu achten, da sonst ein die Performance<br />
schädigender Tunnelblick bei<br />
der Umsetzung bzw. Unruhe in der Steuerung<br />
auftreten können.<br />
Ergänzend ist anzumerken, dass um eine<br />
hohe Unternehmensqualität erreichen zu<br />
können, alle drei Beschreibungs- und Gestaltungsfelder<br />
(Leidenschaft, Konsequenz<br />
und Aufmerksamkeit), den Anforderungen<br />
von heute und morgen entsprechend, hohe<br />
Ausprägungen erreichen müssen. Neben<br />
dem Ausrichten, Einrichten und Tun bedarf<br />
es jedoch auch der Schaffung der Voraussetzungen,<br />
damit dies auch erfolgreich<br />
passieren kann.<br />
Die Kolumne im Juni 2011 befasst sich<br />
mit dem Beschreibungs- und Gestaltungsbereich<br />
Risiko. ■<br />
1) Vgl. Risak, J. (2010): Überlegene Unternehmensqualität<br />
schaffen, Wien.<br />
2) Vgl. Risak, J. (2010): S. 60—62.<br />
3) Vgl. Risak, J. (2010): S. 69—71.<br />
4) McGrath, R. G./MacMillan, I. (2000): The Entrepreneurial<br />
Mindset, Boston, S. 2—3.<br />
5) Vgl. Risak, J. (2011b): Überlegene Unternehmensqualität<br />
schaffen, Teil 1: Personal, in:<br />
Report(+)Plus, Heft 4, S. 24—25.<br />
6) Vgl. Risak, J. (2010): S.<br />
299—302.<br />
RepoRt pLus 5|2011 25
�� G o ld<br />
»Momentan wird um<br />
die Wette inflationiert«<br />
Mitte April knackte der Goldpreis die historische Marke von 1.500 Dollar je Feinunze.<br />
Trotz kleiner Korrekturen steigt die Kurskurve seit 2000 stetig an. Wachsende<br />
Inflation und Schuldenprobleme in den USA und Europa werden den Preis für Gold,<br />
aber auch für Silber noch weiter antreiben, meint Börsenfachwirt Richard H. Mayr,<br />
Geschäftsführer der Argentuminvest GmbH.<br />
(+) plus: Ein Rekord jagt den anderen. Ich<br />
nehme an, Sie sind dennoch von der anhaltenden<br />
Goldrallye nicht überrascht?<br />
Richard H. Mayr: Es wird noch länger so gehen,<br />
weil die Notenbanken so viel Geld emittiert<br />
haben. Nicht nur durch die Rettungsaktionen,<br />
sondern auch durch die Geldmengenausweitungen<br />
im US-Dollar-Raum. Die USA<br />
können die Problematik im Moment nur<br />
durch Inflationierung lösen, deshalb werden<br />
wir in Kürze auf jeden Fall neue Goldhochs<br />
sehen. Inflationsbereinigt betrachtet liegt das<br />
alte Hoch im aktuellen Consumer Price Index<br />
(CPI), dem Konsumentenpreisindex, bei<br />
circa 2.300. Wenn Sie den CPI allerdings nach<br />
26 RepoRt pLus 5|2011<br />
der alten Berechnungsmethode von 1980 ansehen,<br />
müsste der Goldpreis noch auf 7.500<br />
Dollar pro Unze steigen. Das hört sich sehr<br />
utopisch an, aber es ist nur eine Frage des<br />
Geldwertverfalls.<br />
(+) plus: Auch die anderen Rahmenbedingungen<br />
bleiben bestehen – schwacher<br />
Dollar, niedrige Zinsen, hohe Verschuldung<br />
der Euro-Länder?<br />
Mayr: Wir werden weiterhin einen<br />
schwachen Dollar sehen, auch der Euro ist<br />
durch die Rettungsaktionen stark geschwächt.<br />
Momentan wird zwischen zwei Papiergeld-<br />
Von Angela Heissenberger<br />
RichaRd MayR, aRgentuMinvest: »Stehen<br />
noch nicht am Ende des Trends«.<br />
währungen um die Wette inflationiert, des- Foto: Beigestellt, Phoitos.com
halb ist es für mich als Investor und Händler<br />
unerheblich, wo das Wechselkursverhältnis<br />
zwischen Euro und Dollar liegt. Man muss<br />
beide Währungen in Gold betrachten. In diesen<br />
Papiergeldwährungen steigt natürlich der<br />
Preis des Goldes weiter an.<br />
(+) plus: Sie haben im Vorjahr prophezeit,<br />
dass es wirklich schwierig werden könnte,<br />
wenn einer der großen europäischen Staaten<br />
zu wanken beginnt. Ist es schon so weit?<br />
Mayr: Soeben wurde die Rettungsaktion<br />
für Portugal in Höhe von 78 Milliarden Euro<br />
beschlossen. Das ist wieder nur ein Tropfen<br />
auf den heißen Stein. Es werden weitere<br />
Hilfsmaßnahmen kommen müssen, u.a.<br />
auch noch einmal für Griechenland und für<br />
Irland. Wenn wirklich eine große Nation kollabiert,<br />
etwa Spanien oder Italien, dann geht<br />
es mit dem Euro massiv bergab. Wir werden<br />
in den nächsten ein bis drei Jahren ganz starke<br />
Inflationsschübe erleben, je nachdem, wie<br />
lange es noch hinausgezögert werden kann.<br />
Aber diese Problematik rollt auf uns zu.<br />
(+) plus: Auf Asien, vor allem China und<br />
Indien, entfällt ein immer größerer Teil der<br />
Goldnachfrage. Ist das ein weiteres Indiz, dass<br />
der Zenit auf dem Goldmarkt noch nicht erreicht<br />
ist?<br />
Mayr: Das ist durchaus auch durch die<br />
Nachfrage aus China begründet. Haupttreiber<br />
für die Preise ist aber ganz klar die Inflation.<br />
Man sieht das auch an der Tankstelle:<br />
Wir haben momentan Höchstpreise für Ölprodukte.<br />
Die Inflation wird in jedem Sektor<br />
sichtbar. Das ist sozialer Sprengstoff, denn die<br />
Lebensmittelpreise werden ebenso davongaloppieren.<br />
(+) plus: Seitens der Banken wird Gold<br />
als Investment noch immer belächelt oder<br />
zumindest als rein spekulativ angesehen.<br />
Stört Sie das?<br />
Mayr: Daran sehen Sie, dass wir noch nicht<br />
am Ende des Trends stehen. Wenn sich Profis<br />
noch immer falsch positionieren, der Trend<br />
aber schon seit zehn Jahren läuft und noch<br />
kein Ende in Sicht ist, dann haben wir den<br />
Blasenpunkt noch nicht erreicht. Es wird<br />
mit Sicherheit irgendwann zu einer Blase am<br />
Edelmetall- und Rohstoffmarkt kommen.<br />
Ich gehe aber zeitgleich von einer Währungsreform<br />
aus.<br />
(+) plus: Empfehlen Sie physisches Gold<br />
oder Wertpapiere?<br />
Mayr: Man sollte generell – auch in guten<br />
Zeiten – fünf Prozent des Depots in Gold<br />
halten. Nur machen das die wenigsten Leu-<br />
�� G o ld<br />
Minenaktien, Fonds & Co.<br />
>> yamana gold. Das mittelgroße Unternehmen verfügt über sechs Minen in Zentral- und Südamerika.<br />
In den nächsten Jahren sollen vier Projekte die Produktion aufnehmen, drei der vier haben das<br />
Genehmigungsverfahren bereits erfolgreich durchlaufen. Laut Einschätzung der Morningstar-Analysten<br />
hat Yamana unter den größten Goldproduzenten derzeit das günstigste Verhältnis aus Unternehmenswert<br />
zu Reserven. Das entspräche nicht dem geringen Kostenprofil des Unternehmens und<br />
seinen Wachstumsaussichten, so Elizabeth Collins, CFA bei Morningstar.<br />
>> corex gold. Das kanadische Unternehmen betreibt sein Santana-Projekt auf einer 8.500 Hektar<br />
großen Explorationsfläche inmitten des mexikanischen Gold-Silber-Kupfer-Gürtel der Sierra Madre<br />
Occidental. Die ersten 20.000 Bohrmeter lieferten recht vielversprechende Ergebnisse, heuer sind<br />
weitere 20.000 Bohrmeter geplant. Corex-CEO Craig Schneider zeigte sich bei der Ressourcenkonferenz<br />
Anfang Mai in München optimistisch, Santana in den nächsten 24 Monaten an einen Produzenten<br />
verkaufen zu können. Ein weiteres Projekt, Zuloaga, betreibt Corex ebenfalls in Mexiko, in der Nähe<br />
von Zacatecas.<br />
>> anglogold ashanti und savuka. Die beiden südafrikanischen Goldminenbetreiber kämpfen mit<br />
besonders hohen Kosten bei der Goldgewinnung. Die Reserven liegen in immer tieferen Schichten,<br />
zudem nimmt der Goldgehalt ab. Die veraltete Infrastruktur der mehr als 100 Jahre alten Minen bringt<br />
zusätzlich operative Probleme. Die unterirdischen Minen sind auf menschliche Arbeitskraft und Elektrizität<br />
angewiesen — infolge des hohen Goldpreises forderten die Gewerkschaften entsprechende<br />
Lohnerhöhungen.<br />
>> exchange traded Funds. ETFs sind börsengehandelte Investmentsfonds, die indexorientiert sind<br />
und die Flexibilität von Aktien mit der Risikostreuung eines Investmentfonds verbinden. Im Gegensatz<br />
zu Zertifikaten, die im Falle einer Bankenpleite wertlos werden, ist das Vermögen bei Gold-ETFs abgesichert,<br />
da es bei der Bank physisch hinterlegt wird. Anleger sollten die Produkte allerdings genau<br />
prüfen, denn oft handelt es sich nicht um Indexfonds, sondern um Rohstofffonds mit Goldanteilen.<br />
Der Index bildet zudem die Entwicklung von Minenaktien nach — und die können durchaus fallen, auch<br />
wenn der Goldpreis weiter steigt.<br />
te. Ich würde sagen, dass nicht einmal zwei<br />
Prozent der Gesamtbevölkerung überhaupt<br />
in Gold oder Silber investiert sind. Zum Endpunkt<br />
der letzten Hausse 1980 waren es circa<br />
20 Prozent.<br />
Physisches Gold ist die letzte Sicherheit,<br />
die man hat. Sie sollten es auch selbst lagern<br />
und anonym kaufen, damit der Staat, falls<br />
er einmal wirklich ganz knapp bei Kasse ist,<br />
nicht an Sie herantreten kann und Gold einfordert.<br />
Wir werden in den nächsten Jahren<br />
kein Goldverbot bekommen – aber es ist in<br />
der Geschichte schon vorgekommen. Deshalb<br />
rate ich auch zu einer Mischung von<br />
Gold und Silber. Silber wurde noch nie verboten<br />
und weist noch wesentlich höhere Steigerungschancen<br />
auf. Wir werden bei Silber<br />
innerhalb der nächsten Jahre auf Dollarbasis<br />
dreistellig.<br />
(+) plus: Kommt die Hyperinflation tatsächlich,<br />
kann man sich aber schwer vom<br />
Goldbarren ein Stück abschneiden.<br />
Mayr: Deshalb rate ich wegen der kleineren<br />
Berechnungseinheiten zusätzlich zu Silber.<br />
Auch bei Gold sollte man nicht die größten<br />
Stückelungen nehmen. Alles über 100<br />
Gramm macht keinen Sinn. Am besten sind<br />
standardisierte Münzen wie der Wiener Philharmoniker<br />
oder Maple Leaf, die man leichter<br />
an den Mann bringt.<br />
(+) plus: Von Papieren raten Sie also ab?<br />
Mayr: Goldzertifikate würde ich wegen<br />
des Emittentenrisikos keinesfalls empfehlen.<br />
Was mittelfristig Sinn macht, sind Minenaktien,<br />
vor allem südafrikanische Minenwerte<br />
sind in der Performance wesentlich<br />
zurückgeblieben. Hier ist noch Musik<br />
drin. Allerdings würde ich nur mit einem geringen<br />
Prozentsatz des Depots in Minenaktien<br />
gehen. Wenn die Preise wirklich explodieren,<br />
wird es in einigen Ländern zur Repatriierung<br />
kommen. Der Staat konfisziert<br />
dann einfach die Goldminen und saniert so<br />
den Staatshaushalt. Das ist in Bolivien schon<br />
vorgekommen. Die Minenaktien werden<br />
dann wertlos. In diesem Sinn ist physisches<br />
Gold die sicherste Anlage. Will man in einen<br />
Exchange Traded Fund (ETF) gehen, würde<br />
ich nur den ETF der Züricher Kantonalbank<br />
empfehlen. Dort kann man sicher sein, dass<br />
das physische Material auch zu 100 Prozent<br />
hinterlegt ist. n<br />
RepoRt pLus 5|2011 27
28 RepoRt pLus 5|2011<br />
Foto: Photos.com<br />
Banken machen moBil
Vorbei sind die Zeiten, als ein Handy<br />
vorwiegend zum Telefonieren<br />
gedacht war. Smartphones sind<br />
die neuen Schweizer Messer. Vor<br />
allem die unzähligen Kleinprogramme, salopp<br />
»Apps« genannt, leisten einen wesentlichen<br />
Beitrag zum Boom der Alleskönner<br />
unter den Mobiltelefonen.<br />
85 Prozent der Smartphone-User ab zwölf<br />
Jahren haben bereits Applikationen im Einsatz,<br />
wie die »Social Impact«-Studie 2010<br />
der mobilkom ergab. Pro Monat lädt jeder<br />
von ihnen etwa drei Apps auf das Handy<br />
und nutzt im Schnitt sieben Apps regelmäßig.<br />
Fast drei Viertel der User setzten Applikationen<br />
primär für private Zwecke ein, 21<br />
Prozent privat und beruflich. Und wer noch<br />
keine Apps verwendet, hat es meist noch<br />
heuer vor (41 Prozent). Der Vorteil gegenüber<br />
der Nutzung mobiler Webseiten liegt<br />
in der benutzerfreundlichen Darstellung.<br />
Die Bildschirmgröße ist den Smartphones<br />
angepasst, lästiges Scrollen entfällt, die Navigation<br />
zu den gewünschten Funktionen<br />
ist bewusst einfach aufgebaut. Allerdings<br />
glauben noch einige Anbieter, mit einer abgespeckten,<br />
nicht handy-optimierten Version<br />
ihrer Webseite das Auslangen zu finden<br />
– sehr zum Ärger der User.<br />
Für Unternehmen bieten Applikationen<br />
den idealen Zugang zu Kunden. Knapp jeder<br />
dritte Handy-User – 2,1 Millionen Menschen<br />
– verwendet bereits ein Smartphone.<br />
Doch viele Firmen scheinen erst abzuwarten,<br />
ob es sich um eine Modeerscheinung<br />
oder tatsächlich um einen neuen Interaktionskanal<br />
handelt.<br />
>> Rasante Verbreitung > Innovationen gefragt
�� E - B a n k i n g<br />
Applikationen bieten den idealen Zugang zum kunden, denn schon<br />
jeder dritte handy-User verwendet ein Smart-Phone.<br />
geschäfte künftig auch unterwegs, unabhängig<br />
vom PC zu Hause, erledigen zu<br />
können, ist die logische Weiterentwicklung<br />
dieses Trends. »Bankkunden wollen zunehmend<br />
flexibel agieren, das heißt orts- und<br />
zeitunabhängig«, bestätigen die Studienautoren<br />
Michael Rosemann und Jürgen Moormann.<br />
Neben den üblichen Kontoaktivitäten<br />
erwarten Kunden aber zunehmend auch<br />
Informationen für unterschiedlichste Lebenssituationen<br />
(z.B. Wohnungssuche,<br />
Autokauf, Erbschaft oder Firmengründung)<br />
sowie Kontakt- und Interaktionsmöglichkeiten,<br />
die weit über den herkömmlichen<br />
Kundenservice hinausgehen.<br />
»Banken sollte es nicht mehr nur darum gehen,<br />
überhaupt eine App anzubieten, sondern<br />
diese mit Funktionaliäten ausstatten,<br />
die einen Mehrwert für den Kunden generieren«,<br />
meint Anne Dohmen, wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin am ProcessLab.<br />
»Wirklich einzigartige, innovative Applikationen<br />
haben wir bislang nicht ausmachen<br />
können.« Die GPS-Ortung der Smartphones<br />
wird beispielsweise außer für die<br />
Lokalisierung von Filialen und Geldautomaten<br />
kaum genutzt. Interessant wäre etwa<br />
die Möglichkeit, von der Bank angebotene<br />
Immobilien, die sich in der Nähe des jeweiligen<br />
Standortes befinden, anzuzeigen.<br />
Die bisher angebotenen Applikationen<br />
ermöglichen nur die Bearbeitung einzelner<br />
Aufgaben; ein Gesamtkonzept, bei dem der<br />
Kunde durch einen gesamten Prozess (z.B.<br />
Hauskauf) begleitet wird, fehlt aber. Im internationalen<br />
Vergleich stachen überraschenderweise<br />
die brasilianischen Banken<br />
heraus. Die Banco Bradesco bietet gleich<br />
fünf Applikationen an, die auf unterschiedliche<br />
Bedürfnisse der Kunden ausgerichtet<br />
sind: Zahlungsverkehr, Kontakt zur Bank,<br />
Anlegerinformationen, Thema Auto und<br />
Thema Leben. Auffallend ist die Trennung<br />
der einzelnen Anwendungsfelder, die meisten<br />
anderen Institute vereinen diese nämlich<br />
in einer einzigen Applikation.<br />
Nach Ansicht der Wissenschaftler wird<br />
letztlich der höhere Nutzen einer Anwendung<br />
für die Kundenbindung entscheidend<br />
sein. Die Kunden erwarten es: Nach<br />
einer Umfrage der Commerzbank geht jeder<br />
zweite Deutsche davon aus, dass Geldinstitute<br />
innerhalb der nächsten zehn Jahre<br />
30 RepoRt pLus 5|2011<br />
Mobile Banking flächendeckend anbieten<br />
werden. Jeder vierte Befragte erwartet diese<br />
Entwicklung bereits bis 2015. Immerhin<br />
nutzen bereits heute rund neun Millionen<br />
Deutsche ein Smartphone – ein gigantischer<br />
Markt mit noch weitgehend ungenutzten<br />
Möglichkeiten.<br />
>> Entwicklung verschlafen > Beim Mobile Banking lauern ähnliche Gefahren<br />
wie beim Online-Banking. Kunden, die ihre<br />
Bankgeschäfte unterwegs erledigen, sollten<br />
daher genauso aufmerksam agieren wie daheim<br />
auf dem PC. Das Online-Vergleichsportal für<br />
Finanzen und Versicherungen empfiehlt folgende<br />
Vorsichtsmaßnahmen:<br />
> Phishing-Attacken: Bei Smartphones fehlt im<br />
Gegensatz zum PC oft ein Filter, der User vor Angriffen<br />
schützt. Erhalten Sie per E-Mail oder SMS<br />
die Aufforderung, Bankdaten bekanntzugeben,<br />
sollten Sie diese ignorieren.<br />
> Updates von Betriebssystemen: Betriebssysteme<br />
von Handys, aber auch Apps und Virenscanner<br />
sollten wie der PC regelmäßig auf den neuesten<br />
Stand gebracht werden. Attacken auf das Smartphone<br />
laufen nicht immer über das mobile Endgerät<br />
ab. Manchmal wird zunächst der Computer<br />
befallen, über ihn später das Handy. Dabei wird eine<br />
infizierte SMS an das Smartphone gesendet.<br />
> mTAN-Verfahren: Bankkunden sollten nie das<br />
mTAN-Verfahren beim Mobile Banking nutzen.<br />
Das Verfahren ist über das Handy nicht sicher,<br />
da die TAN auf dem Gerät ankommt, das auch für<br />
die Bankgeschäfte verwendet wird. Beim Online-<br />
Banking mit mTAN sind TAN-Übermittlung und<br />
Bankgeschäfte getrennt und deshalb sicher.<br />
> Codes sichern: Speichern Sie TAN und PIN nie<br />
als getarnte Telefonnummern. Apps haben teilweise<br />
Zugriff auf die Kontaktdaten und können<br />
sie weitergeben. Auch Kriminelle kommen so<br />
leichter an Ihre Zugangsdaten.<br />
> Sperrfunktion: Die automatische Sperrfunktion<br />
sollte unbedingt aktiviert werden. So<br />
kommt nicht jeder sofort an die Daten heran,<br />
wenn man das Handy einmal einen Moment unbeaufsichtigt<br />
lässt. Nutzer sollten außerdem auf<br />
eine ausreichende Verschlüsselung bei WLAN-<br />
Verbindungen achten und keine Gerätekennung<br />
via Bluetooth senden, so wird Kriminellen der<br />
Zugriff auf die Daten erschwert.<br />
> Download: Laden Sie Apps nur aus vertrauenswürdigen<br />
Quellen herunter, es könnte sich<br />
um Malware handeln. Kontrollieren Sie auch<br />
Datenschutzeinstellungen und Zugriffsrechte<br />
bei Programmen aus App-Stores.<br />
> Passwörter: Bei einem Verlust des Handys<br />
sollten Sie alle über das Gerät genutzten<br />
Passwörter ändern, z.B. über eine Sicherheitssoftware,<br />
die eine Fernlöschung der Daten<br />
ermöglicht. Diese Remote-Wipe-Programme<br />
müssen allerdings schon vorab auf dem Handy<br />
installiert werden. Auch bevor man ein Handy<br />
verkauft oder verschenkt, sollten alle Daten<br />
gelöscht werden. Das Gerät auf die Originaleinstellungen<br />
zurückzusetzen reicht nicht aus.
SO SCHÖN<br />
KANN URLAUB SEIN ...<br />
PURER GENUSS<br />
Das Ambiente im Restaurant,<br />
an der Hotelbar und auf der<br />
wunderschönen Sonnenterrasse<br />
lädt zum Genießen ein.<br />
Kulinarisch kann man sich in einer der fünf individuell eingerichteten<br />
Stuben oder aber auch auf der wunderschönen idyllischen<br />
Sonnenterrasse direkt am Fluss verwöhnen lassen. Die leichte<br />
mediterrane Osttiroler Küche im Grandhotel lässt jeden Gourmet<br />
dahinschmelzen, und in dem sehr gut sortierten Weinkeller findet<br />
man mit Sicherheit auch den passenden Begleiter dazu.<br />
Der 1.400 m² große Spa- und Wellnessbereich des Grandhotels<br />
mit Indoor- und Outdoorpool, Saunen, Dampfbädern, Ruheräumen<br />
und Liegewiesen, ebenfalls direkt am Fluss, lädt zum Abschalten<br />
und Genießen ein. Die Mitarbeiter der Beautyabteilung<br />
im Grandhotel verwöhnen Sie nach Strich und Faden und sind<br />
stets bemüht, den Gästen jeden Wunsch zu erfüllen. Angrenzend<br />
an den Wellnessbereich befindet sich das von Dr. Peter Lechleitner<br />
geführte Medical Center. Dort kann man sich mit fachmännischer<br />
Beratung sportlich und auch gesundheitlich durchchecken<br />
lassen.<br />
Das Grandhotel Lienz ist für Motorradtouren und Ausflüge, wie etwa<br />
zum Großglockner, nach Italien, Kärnten, Salzburg, Nordtirol<br />
oder in die umliegenden Täler, ein idealer Ausgangspunkt. Auch<br />
das Golferherz fängt bei einem Besuch im Grandhotel zum Schlagen<br />
an. Nur zehn Minuten vom Hotel entfernt befindet sich der<br />
27-Loch-Golfplatz des GC Dolomitengolf. Dort genießt man nicht<br />
nur eine Anlage, die sich in einem Top-Zustand befindet, sondern<br />
auch ein traumhaftes Panorama der Lienzer Dolomiten.<br />
Grandhotel Lienz***** | Tel.: +43(0)4852/64070 |<br />
info@grandhotel-lienz.com | www.grandhotel-lienz.com<br />
Grandhotel Lienz***** begeistert mit Stil, Charme und Eleganz<br />
Das Grandhotel Lienz kann sich in jeder Hinsicht als Verwöhnhotel bezeichnen. Die luxuriös eingerichteten<br />
Zimmer mit einer Mindestgröße von 38 m² laden zum Verweilen ein. Der Wellnessbereich bietet alle Behandlungen<br />
und Einrichtungen, die man sich nur vorstellen kann ...<br />
Genießen Sie<br />
FRAUEN<br />
3 Nächte für<br />
POWER<br />
4 Personen<br />
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Grandhotel Lienz in einer Luxus Suite Süd (78 m²)<br />
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FRAUEN POWER MAL 4 Verfügbar im Zeitraum: 15.4.─1.11.<br />
Nur drei Damen bezahlen, die vierte urlaubt gratis.<br />
Gesamtpreis für 4 Damen/3 Nächte: € 1.497,─.<br />
Sie sparen € 499,─.<br />
INKLUSIVE:<br />
* Das Grandhotel-Gourmet-Frühstück mit Bio-Ecke und Sekt<br />
* 5-gängiges Gourmet-Menü<br />
* 1 Flasche Prosecco zur Begrüßung am Zimmer<br />
* Wellness- und Vital-Programm<br />
* Wellness- und Spabereich auf 1400 m² mit Früchten, Tees und Säften<br />
* 30 € Wellnessgutschein pro Person<br />
* Mineralwasser am Zimmer<br />
* Grandcard für viele Vergünstigungen im Hotel und der Stadt<br />
* 25 % auf Greenfees am Dolomiten Golfplatz<br />
* Abreisegeschenk<br />
OPTIONAL ERHäLTLICHE PROGRAMME<br />
CELLCOSMET – Anti-Aging-Tage für die Dame<br />
Mindestaufenthalt: 3 Tage<br />
Preis: € 354,─<br />
ab E 499,–
»Die Kunden haben<br />
ihre Lehren gezogen«<br />
Infolge der Finanzkrise zogen weltweit rund 25 Prozent der Anleger zumindest<br />
teilweise ihr von Privatbanken verwaltetes Vermögen ab. Mehr Beratung, Transparenz<br />
und Sicherheit sollen helfen, das Vertrauen der betuchten Klientel wieder zu<br />
gewinnen. Helmut Praniess, Vorstandsvorsitzender der Privat Bank AG der Raiffeisenlandesbank<br />
Oberösterreich, über dramatische Ereignisse, Unterlagen in Bananenschachteln<br />
und das Tabuthema Vorsorge.<br />
(+) plus: Die Konjunktur entwickelt sich überraschend positiv.<br />
Merken Sie auch bei Ihren Kunden, dass sich wieder mehr Optimismus<br />
breitmacht?<br />
Helmut Praniess: Als die Marktzinsen Anfang 2009 schlagartig wie<br />
ein Stein abstürzten, sind die Anleger aus Risikopapieren ausgestiegen<br />
und haben sehr viel in Cash geparkt, später gab es einen starken<br />
Drang zu festverzinslichen Wertpapieren. Das hält nach wie vor relativ<br />
stark an. Wir spüren zwar die Konjunktur, aber die Risikoaversion ist<br />
32 RepoRt pLus 5|2011<br />
Von Angela Heissenberger<br />
ähnlich geblieben. Es werden zwar wieder mehr Aktien gekauft, aber<br />
durchaus mit Zurückhaltung. Man wartet erst einmal ab, ob sich die<br />
Entwicklung tatsächlich stabilisiert. Dazu kommt relativ wenig Nachfrage<br />
nach Finanzierungen. Wenn investiert wird, dann aufgrund des<br />
niedrigen Zinsniveaus mit vorhandenen Einlagen. Der Optimismus ist<br />
schon deutlich größer, aber die Kurssteigerungen sind bisher von wenig<br />
Beigestellt<br />
Liquidität getrieben – da sind noch lange nicht alle im Markt, die früher<br />
dabei waren. Foto:
(+) plus: Was hat sich durch die Finanzkrise<br />
verändert?<br />
Praniess: Die globale Marktkapitalisierung<br />
hat sich Ende 2008 halbiert. Bei Kurswertverlusten<br />
von 50 Prozent hat natürlich schon<br />
manche der Schlag getroffen. Die Kunden haben<br />
daraus ihre Lehren gezogen. Nahezu alle<br />
Mitbewerber haben Vermögensverwaltung<br />
so angeboten, dass mit dem Kunden eine sogenannte<br />
Allokation der Assetklassen vereinbart<br />
wurde, z.B. aufgrund des Risikoprofils 50<br />
Prozent Aktien und 50 Prozent Anleihen. Und<br />
der Fondsmanager ist stur nach dieser rigiden<br />
Formel durchgetaucht – egal, woher der<br />
Wind geblasen hat und wie stürmisch es war.<br />
In einer modernen Vermögensverwaltung<br />
reichen diese klassischen Bewertungsmethoden<br />
nicht mehr. Die Märkte werden nicht unbeträchtlich<br />
von Stimmungen getrieben – das<br />
zeigt das Beispiel Japan. Anfang März sind die<br />
Börsenkurse abgestürzt, aber eigentlich ohne<br />
fundamentale Begründung. So tragisch<br />
Fukushima ist, die Weltwirtschaft wird dadurch<br />
nicht aus den Angeln gehoben.<br />
(+) plus: Entsprechend dem wissenschaftlichen<br />
Ansatz »Behavioral Finance«<br />
lassen Sie diese psychologischen Faktoren<br />
inzwischen in die Bewertung einfließen. Hat<br />
sich die Methode in der Praxis bewährt?<br />
Praniess: Behavioral Finance versucht zu<br />
messen, wie sich beispielsweise Medienberichte<br />
auf Kurse auswirken oder den Markt in<br />
eine Richtung treiben. Es liegt auf der Hand,<br />
dass es neben fundamentalen Daten auch andere<br />
Einflussfaktoren gibt. Je nach Risikoprofil<br />
des Kunden haben wir unterschiedliche Bandbreiten,<br />
innerhalb derer ein Fondsmanager<br />
agieren kann: Er kann zum Beispiel im Geldmarkt<br />
zwischen null und 70 Prozent investiert<br />
sein, 30 bis 80 Prozent Aktien oder bis zu 70<br />
Prozent Anleihen halten. Als an diesem Freitag<br />
im März das Erdbeben in Japan passierte,<br />
waren wir in diesem Beispielsportfolio mit<br />
67,5 Prozent in Aktien investiert, nutzten also<br />
die Bandbreite fast zur Gänze aus. Innerhalb<br />
von Stunden rief das Investmentkomitee eine<br />
Telefonkonferenz ein und verständigte sich<br />
darauf, die Aktienquote herunterzusetzen und<br />
in den Geldmarkt umzuschichten – im Wissen,<br />
dass es sich um keine nachhaltige Entwicklung<br />
handelt, und um bei positiveren Aussichten<br />
sofort in die anderen Assetklassen investieren<br />
zu können. Wenn es in der Welt einmal<br />
rumpelt, dann rührt sich auch im Portfolio<br />
etwas.<br />
(+) plus: Für diese Entscheidung muss<br />
ich aber nicht unbedingt Psychologin sein.<br />
Dass die Kurse fallen, wenn etwas derart Dra<br />
matisches passiert, liegt doch auf der Hand?<br />
Praniess: Nehmen Sie einmal Ihr eigenes<br />
Portfolio: Was machen Sie, wenn schlechte<br />
Nachrichten kommen? Steigen Sie mit Panik<br />
sofort aus und sperren Ihr Bargeld in den<br />
Safe? Die meisten reagieren gar nicht und<br />
warten ab, leider oft bis es schon zu spät ist.<br />
2008 gab es schon einige, die die Nerven weggeschmissen<br />
haben und die Verluste tatsächlich<br />
realisiert haben.<br />
(+) plus: Fordern die Kunden selbst mehr<br />
Beratung ein?<br />
Praniess: Absolut. Jeder Kunde hat die<br />
Gewähr, dass immer ein zweiter Berater im<br />
Detail über seine Situation Bescheid weiß.<br />
Ob Urlaub, Krankheit, Seminare – es ist undenkbar,<br />
dass ein Kunde zwei Monate im Jahr<br />
keinen Ansprechpartner hat. Wir haben mit<br />
dem Kunden vier bis sechs Kontakte pro Jahr<br />
und gleichen ständig ab, ob die vier Eckpfeiler<br />
Vorsorge, Vermögen, Sicherheit und Liquidität<br />
noch mit seinen Zielen und der Marktentwicklung<br />
übereinstimmen. Oft kommen<br />
Kunden mit Kisten – das ist nicht übertrieben<br />
– voller Unterlagen, weil sie sich nicht mehr<br />
auskennen. Genau für diese Kunden ist eine<br />
Vermögensverwaltung das richtige.<br />
(+) plus: Wie erstellen Sie einen Finanzplan?<br />
Praniess: Wie bei einem Erstgespräch müssen<br />
wir präzise Informationen vom Kunden<br />
bekommen: über seine Ziele, seine Vermögenssituation.<br />
Wir machen ein Abbild seiner Vermögensstruktur<br />
und zeigen dann, inwieweit<br />
diese Struktur die vorher definierten<br />
Ziele langfristig unterstützt. Überspitzt formuliert:<br />
Der Kunde kommt mit Bananenschachteln<br />
zu uns und bekommt ein »Buch«<br />
oder eine CDRom, die seine gesamte Vermögensstruktur<br />
abbildet. Der Financial Planner<br />
macht aber keine Produktvorschläge. Das ist<br />
Sache des Kundenberaters, der passend zum<br />
Kunden das geeignetste Instrument aus dem<br />
weltweiten Universum auswählt.<br />
(+) plus: Welche Faktoren werden dabei<br />
berücksichtigt?<br />
Praniess: Langfristiger Vermögenserhalt<br />
für die Kinder, Sicherheit sowie Liquidität<br />
sind wichtige Themen. Wenn ein Kind<br />
in zwei Jahren studieren oder heiraten wird<br />
und dann Liquidität für einen Wohnungskauf<br />
gebraucht wird, müssen wir abreifende<br />
Vermögensbestandteile so verpacken, damit<br />
wir sie in zwei Jahren abrufbar haben.<br />
Denn nichts ist schlimmer, als Wertpapiere<br />
zu einem ungünstigen Zeitpunkt verkaufen<br />
zu müssen.<br />
�� i nterv i ew<br />
(+) plus: Vorsorge ist ein recht tabuisiertes<br />
Thema – auch bei Ihren Kunden?<br />
Praniess: Die Menschen machen sich mit 40<br />
oder 50 noch keine Gedanken, wie das einmal<br />
sein wird. Aber haben sie dieses Einkommen<br />
dann noch, wenn sie es genießen könnten?<br />
Manche Kunden kommen mit der Erhaltung<br />
von Immobilien, einem Ferienhaus etc. auf<br />
einen monatlichen Aufwand von 7.000 Euro,<br />
die staatliche Pension beträgt 2.000 Euro<br />
– wie soll sich das ausgehen, ohne Substanz<br />
anzuknabbern? Je zeitgerechter man das zum<br />
Thema macht, umso besser.<br />
(+) plus: Vor ein paar Jahren wurde sehr<br />
stark in Immobilien investiert. Hat sich hier<br />
das Interesse erschöpft?<br />
Praniess: Immobilien waren insbesondere<br />
in den Jahren 2009 und 2010 noch ein großes<br />
Thema, wobei man sagen muss, Immobilien<br />
sind ja wie Gold kein wirklicher Inflationsschutz.<br />
Eine Immobilie macht dann Sinn,<br />
wenn ich heute davon ausgehen kann, dass<br />
die Wertsteigerung der Immobilie langfristig<br />
die Inflationsrate schlagen wird. Gekauft<br />
wurde aber auch Grund und Boden, nämlich<br />
mit der Einstellung: Wenn es in der Welt<br />
ganz schlecht wird, habe ich wenigstens einen<br />
Acker, wo ich mein Gemüse und Salat anbauen<br />
kann.<br />
(+) plus: Steht die Vermögenserhaltung<br />
heute mehr im Vordergrund als die Vermögensvermehrung?<br />
Praniess: Ich glaube, dass unserer Klientel<br />
eine sichere Veranlagung heute wichtiger<br />
ist als die Rendite. In guten Jahren, etwa<br />
2006/2007, sind schon Kunden gekommen,<br />
die sich acht oder zehn Prozent erwartet haben.<br />
Dann zeigt man in einer Vergangenheitsanalyse<br />
auf, welche Instrumente es gebraucht<br />
hätte, um diese Zielrendite zu schaffen. In so<br />
einem Portefeuille wäre sehr viel Risiko drinnen.<br />
Schläft der Kunde noch gut, wenn er<br />
einmal buchwertmäßig 40 Prozent des eingesetzten<br />
Kapitals verliert? Meist relativiert<br />
sich damit die Frage nach der Rendite.<br />
(+) plus: Haben Sie mit der Erfahrung<br />
von 2008 nicht ein gutes Argument in der<br />
Hand?<br />
Praniess: Manche vergessen schon wieder.<br />
Und wenn man sich den kleinen ATX<br />
anschaut, sind wir schon noch weit von<br />
früheren Höchstständen entfernt. Aber einige<br />
haben bereits aufgeholt und die Gier<br />
wieder neu entdeckt. Dennoch hat das Spekulieren<br />
grundsätzlich einen anderen Stellenwert<br />
bekommen. Das trifft auch unseren<br />
Ansatz. n<br />
RepoRt pLus 5|2011 33
�� i n n o v a t i v e s Ö s t e r r e i c h ��<br />
■ seekda<br />
Heimische Datenflüsterer<br />
SeekDa-GeScHäftSfüHrer alexanDer WaHler forscht an semantischen<br />
Netzen und reüssiert mit nutzerfreundlicher<br />
Tourismuslösung für Hoteliers.<br />
Wir haben das system der Onlinebuchung nicht erfunden,<br />
aber wir gestalten es am einfachsten«, verspricht Kristina<br />
Hawlitzek, Sprecherin des IT-Dienstleisters seekda. Das in Innsbruck<br />
und Wien beheimatete Unternehmen, ein Spin-off der Uni<br />
Innsbruck, fokussiert mit seiner Lösung »seekda connect« auf<br />
Tourismusbetriebe. Die Kunden sind Hoteliers und Betreiber<br />
von regionalen Plattformen wie »Söldenweb« oder »Golf in Austria«.<br />
Für sie binden die Softwareentwickler ein ebenso geniales<br />
wie einfaches Datenverwaltungsmodul in die Webauftritte ein.<br />
IT-Fuzzi muss bei seekda connect niemand sein. Sämtliche Daten<br />
müssen nur ein einziges Mal eingegeben werden, Bilder werden<br />
per Mausklick hochgeladen und anschließend wählt der Hotelier<br />
■ TU wien<br />
Der kleinste 3D-<br />
Drucker der Welt<br />
Drucker, die dreidimensionale Objekte<br />
herstellen können, gibt es schon seit<br />
Jahren. An der TU Wien wurde nun allerdings<br />
ein Gerät entwickelt, das kleiner,<br />
leichter und billiger ist als gewöhnliche 3D-<br />
34 RepoRt pLus 5|2011<br />
lediglich noch seine gewünschten Vertriebskanäle aus – sprich:<br />
die Onlineplattformen, auf denen das Angebot erscheinen soll.<br />
An die Lösung angebunden sind bereits eine Reihe von etablierten<br />
Reise- und Buchungsportalen. Mit der einheitlichen Eingabemaske<br />
für die Verwaltung von Zimmerdaten, Kapazitäten, unterschiedlichen<br />
Preisen und Eigenheiten ist es quasi getan. Im Hintergrund<br />
bespielt seekda connect die gewünschten Kanäle. Das spart viele<br />
Stunden mühsamen, wiederholten Eintragens in die verschiedenen<br />
Marktplätze. Am anderen Ende der Datenleitung, in den<br />
eigenen Hotelsystemen, ist das Allround-Werkzeug wiederum über<br />
Standardschnittstellen an die gängigen Hotelsoftwarelösungen<br />
wie »protel« oder »Casablanca« angebunden. »Unser Produkt<br />
deckt in der Regel alle benötigten Funktionalitäten bei den Kunden<br />
ab«, verspricht seekda-Geschäftsführer Alexander Wahler.<br />
seekda bindet bei den Onlineauftritten sogar externe Services<br />
von regionalen Partnern ein. Da können die Gäste das Doppelzimmer<br />
mit Bergsicht übers Internet buchen und sich gleichzeitig<br />
für den Mountainbike- oder, im Winter, Skiverleih vormerken<br />
lassen. Beim Einchecken vor Ort werden dann die Details zu<br />
Modell und Einstellung geklärt. »Die Hoteliers können dadurch<br />
als Full-Service-Provider agieren und zusätzliche Umsätze über<br />
Provisionen bei den Partnern erwirtschaften«, erklärt Wahler.<br />
Wahler hat sich mit dem ebenfalls in Wien ansässigen Forschungskooperationspartner<br />
STI auf die Zusammenführung<br />
von unterschiedlichsten Daten in IT-Systemen spezialisiert.<br />
Dank des Einsatzes von semantischen Regeln können dann<br />
die Inhalte von Produkt A mit den Inhalten von Produkt<br />
B eines anderen Datenhalters verglichen werden. Ein einheitliches<br />
Zeichensystem – vorstellbar wie ein Wörterbuch<br />
oder Thesaurus für Onlineinhalte – ermöglicht das sinnvolle<br />
Vergleichen von Inhalten etwa in einer Reisebörse.<br />
Trotz der vielen Technik geht es bei seekda sehr menschlich<br />
zu. Die Entwickler sind mit Herz bei der Sache und auch<br />
am Telefonsupport in Innsbruck hält man weiterhin fest.<br />
Weiter ausgebaut soll die Touristiklösung in Richtung mobile<br />
Nutzung werden. In einem von der FFG geförderten Entwicklungsprojekt<br />
forschen Wahler und sein Team nun an den<br />
mobilen Möglichkeiten des browserbasierten Werkzeugs.<br />
Da bei Reservierungen und Buchungen bei Konferenzen<br />
ähnliche Prozesse wie in der Touristik ablaufen, haben die<br />
Österreicher auch ein eigenes Softwareprodukt dafür kreiert.<br />
»seekda conferences« liefert eine Onlineplattform für<br />
die Verwaltung von Registrierungen und Teilnehmern von<br />
Veranstaltungen. Hawlitzek zufolge ist die Lösung flexibler<br />
als viele große Softwaretools der Veranstaltungsbranche.<br />
Mehr Infos unter www.seekda.com<br />
Drucker und damit zum massentauglichen<br />
Alltagsgerät werden könnte. Rund 1.200<br />
Euro soll das nur 1,5 Kilo schwere Gerät<br />
kosten. Das Grundprinzip des 3D-Druckers<br />
ist einfach: Das gewünschte Objekt<br />
wird in einem kleinen Becken mit flüssigem<br />
Kunstharz erzeugt. Das Kunstharz hat die<br />
Eigenschaft, dass es genau dort hart wird,<br />
wo man es intensiv mit Licht bestrahlt.<br />
Schicht für Schicht wird das Kunstharz also<br />
an den richtigen Stellen beleuchtet. Verhärtet<br />
eine Schicht, wird an ihr die nächste<br />
angelagert, bis das Objekt vollständig<br />
ausgehärtet ist. Und auch die Auflösung<br />
des Druckers kann sich sehen lassen. Nur<br />
ein 20stel eines Millimeters messen die<br />
Schichten, die jeweils durch Licht verhärtet<br />
werden. Damit sollte der Drucker auch für<br />
Anwendungsbereiche einsetzbar sein, in<br />
denen höchste Präzision erforderlich ist.<br />
Foto: photos.com, seekda, Florian lechner, die1ns, tU Graz/iaik
■ die1ns<br />
Bewegte Präsentation<br />
Der SolartecHnik-HerSteller<br />
kioto clear energy<br />
nutzt die bewegte<br />
Präsentationslösung<br />
bereits erfolgreich auf<br />
Fachmessen.<br />
Die junge, dynamische truppe<br />
der Kommunikations- und<br />
Werbeagentur »DIE1NS« bringt<br />
derzeit frischen Wind in die graue<br />
Welt der Präsentationen und<br />
PowerPoint-Schlachten. Die Klagenfurter<br />
sorgen seit kurzem mit<br />
einem neuartigen Präsentationskonzept<br />
für zufriedene Gesichter<br />
bei Firmenkunden. Die Lösung<br />
»Smart Media Presentation« – kurz<br />
»SMP« – ermöglicht es auch technischen<br />
Nackerbatzerln, komplexe<br />
Inhalte wie 3D-Animationen, Filmsequenzen<br />
und CAD-Daten in Prä-<br />
sentationen zu integrieren – und das ohne spezielle Software. Das<br />
Ergebnis lässt sich von jedem Standardcomputer oder Tablet-PC<br />
wie Apples iPad abspielen. »Damit lassen sich Information und<br />
Emotion so verkaufswirksam umsetzen wie nie zuvor«, bestätigen<br />
erste Firmenkunden. »SMP ist jedoch kein neues Programm und<br />
soll auch nicht PowerPoint ersetzen«, erläutert Agentur-Profi<br />
Gerhard Schmuck. »SMP ist eine Dienstleistung, die wir Unternehmen<br />
individuell anbieten.« Schmuck zufolge können damit<br />
Produkte und Innovationen deutlich unterscheidbar am Markt<br />
dargestellt werden. Bewegte Bilder und Animationen inmitten<br />
einer üblicherweise eher statischen Welt des Verkaufs sollen sich<br />
»positiv auf das Image und vertrauensbildend« auswirken.<br />
Mehr Infos unter www.die1ns.com<br />
■ TU graz<br />
original vs. Plagiat<br />
Mit neuen tecHnoloGien können Produkte<br />
den Echtheitsnachweis antreten.<br />
steirisches Kürbiskernöl oder billige Kopie?<br />
Wer viel Geld für Markenprodukte<br />
springen lässt, will sichergehen, dass drinnen<br />
ist, was drauf steht. Die Überprüfung<br />
award<br />
Teilnahmeschluss<br />
ist der 31. Juli 2011.<br />
Gewinner<br />
! gesucht<br />
Der »ebiz egovernment award« geht in<br />
die siebente Runde.<br />
Mehr unter award.report.at<br />
– Sonderpreis »Green Award« für nachhaltige,<br />
energieeffiziente Lösungen mit IT-Bezug.<br />
– Sonderpreis »T-Systems Innovation Award«<br />
für neue kreative IT-Services und -Lösungen.<br />
– Der Award wird in jedem Bundesland ausgeschrieben.<br />
02 e-biz-inserat88x130.indd 2 18.05.2011 17:00:16<br />
gestaltet sich mitunter schwierig. Geht es<br />
nach den Forschern des Instituts für Angewandte<br />
Informationsverarbeitung und<br />
Kommunikationstechnologie der TU Graz<br />
gehört die Zukunft der Qualitätssicherung<br />
sogenannten RFID-Tags. Damit sollen<br />
Konsumenten mithilfe ihrer Handys die<br />
Echtheit eines Produkts überprüfen können.<br />
Unterschieden wird zwischen aktiven<br />
und passiven Tags: Erstere sind an eine<br />
Stromquelle angeschlossen, Zweitere beziehen<br />
die benötigte Energie direkt aus dem<br />
Feld der Leseeinheit. Das Problem bislang<br />
war die Verwendung von symmetrischen<br />
Schlüsseln bei passiven Tags. Sichere, digitale<br />
Unterschriften waren damit nicht möglich.<br />
Jetzt haben die Forscher der TU Graz<br />
gemeinsam mit dem Halbleiterhersteller<br />
austriamicrosystems und dem RFID-<br />
Spezialisten RF-iT Solutions GmbH ein<br />
asymmetrisches Verfahren für passive Tags<br />
entwickelt. Für jedes Tag gibt es nun einen<br />
öffentlichen Schlüssel und einen privaten,<br />
der geheim bleibt. Damit kann ein eindeutiger<br />
Echtheitsnachweis geliefert werden.<br />
■ kwizda agro<br />
ab in den Müll<br />
ein Mistkübel mit<br />
praktischem Zusatznutzen<br />
kommt<br />
vom Wiener Unternehmen<br />
Kwizda<br />
Agro. Denn der Abfallbehälter<br />
fungiert<br />
gleichzeitig auch als<br />
Köderstation für lästige<br />
Nager. Im Sockel<br />
unter dem Auffangbehälter<br />
befindet sich<br />
ein separat zugänglicher,<br />
versperrbarer<br />
Hohlraum, in dem Nagerköder verschiedenster<br />
Art platziert und fixiert werden<br />
können. Der Mistkübel mit Zusatznutzen<br />
ist sowohl für den Indoor- als auch den<br />
Outdoor-Bereich anzuwenden und ist<br />
ebenso mit Aschenbechern kombinierbar.<br />
Mehr Infos unter www.kwizda-agro.at<br />
RepoRt pLus 5|2011 35
�� m o b i lität<br />
■ E-TanksTEllEn<br />
Plug & Drive<br />
Elektromobilität kann einen wichtigen Beitrag zu einer umweltfreundlichen<br />
Mobilität leisten. Dazu braucht es die passende Infrastruktur.<br />
Und es bedarf grünen Stroms, damit die saubere Elektromobilität<br />
nicht ad absurdum geführt wird. Wie es um die Infrastruktur für<br />
E-Fahrzeuge in Österreich und im nahen Ausland steht.<br />
IntegrIerte StromtankStelle vor der Zentrale der A1 Telekom Austria in<br />
Wien. Die Ladung für ein E-Bike dauert circa 20 Minuten, ein Elektroauto<br />
braucht 8 bis 10 Stunden (li.). Neue E-Tankstelle von Wien Energie in Spittelau<br />
(re.).<br />
Am 25. Jänner 2011 wurde die 3.000.<br />
StromtankStelle in ÖSterreich<br />
regiStriert. Zum Vergleich: In<br />
Österreich gibt es insgesamt 2.659<br />
öffentliche Tankstellen (WKO, 03/2011). Das<br />
Ladeproblem scheint damit gelöst, sowohl<br />
für die derzeit vorhandenen 353 E-Pkw wie<br />
auch für künftig 250.000 Fahrzeuge (Daten<br />
Umweltministerium). Das Problem liegt jedoch<br />
im Detail. Unter die mittlerweile 3.018<br />
36 RepoRt pLus 5|2011<br />
E-Tankstellen fallen neben den öffentlichen<br />
Ladevorrichtungen auch private und halböffentliche.<br />
Privatpersonen wie Elektrotechniker,<br />
Landwirte und Energieberater sind<br />
ebenso registriert wie Hotels, Landes-EVUs<br />
und Einkaufszentren. Damit wird die Gesamtzahl<br />
der E-Tankstellen verzerrt, da eine<br />
private Ladestation erst nach Rücksprache<br />
mit dem Eigentümer zur Verfügung steht.<br />
Bei allen E-Tankstellen ist eine technische<br />
Voraussetzung zu beachten: 16 Ampere Dauerstrom<br />
dürfen nicht unterschritten werden.<br />
Ansonsten erfolgt keine Ladung und es kann<br />
laut Bundesinnung der Elektro-, Alarmanlagen-<br />
und Kommunikationselektronik<br />
zum Brand kommen. Dazu Roman Bartha,<br />
Geschäftsführer der Austrian Mobile Power:<br />
»Steckdose und Stromzuleitung müssen die<br />
maximale Dauerleistung vertragen. Da wir<br />
für die Zukunft davon ausgehen, auch mit<br />
höheren Leistungen zu laden, werden neue<br />
Stecker wie der Menekes Stecker (geeignet<br />
für 230V-Anschluss und dreiphasigen 400V-<br />
Anschluss bis 63 Ampere) notwendig.«<br />
Wer Österreichs Grenzen überschreitet, ist<br />
ebenfalls gut versorgt. Laut Peter Zeller von<br />
LEMnet, dem internationalen Verzeichnis aller<br />
öffentlichen und privaten Stromtankstellen,<br />
sind Elektrofahrzeuge im europäischen<br />
E-Tankstellennetz durchaus gut bedient<br />
(siehe Kasten), die Ladestationen sind auch<br />
leicht zu finden. Laut Zeller gibt es eine Android<br />
App »LEMnet«, die Stromtankstellen<br />
in der Nähe anzeigt. »Für iPhones ist das in<br />
Vorbereitung, auf Navisysteme können POI-<br />
Dateien geladen werden.«<br />
>> Stehzeit = Ladezeit > langsame ladung: 230 Volt, Haushaltssteckdose,<br />
technisch unkompliziert, Ladedauer<br />
5 bis 8 Stunden.<br />
>> Schnelle ladung: 400 Volt, Dreiphasenstrom<br />
oder Gleichstrom, spezielle technische<br />
Anforderungen (Starkstrom), langfristige Auswirkungen<br />
fehlen noch, Lebensdauer der Batterie<br />
wird verkürzt, Ladedauer 15 bis 20 Minuten.<br />
>> Batteriewechsel: technisch komplexer Vorgang,<br />
hoher Lagerbestand an Wechselbatterien<br />
ist erforderlich, rascher Tausch, einheitliche<br />
Standards fehlen.<br />
>> Induktive ladung: Ladevorgang erfolgt<br />
über elektromagnetische Schwingkreise (ähnlich<br />
dem Zahnbürstenprinzip), Ladedauer 7 bis<br />
8 Stunden.<br />
Foto: A1 telekom AustriA, Wien energie gmbH
dies drei Stunden bei mir ein, da kommt es<br />
auf ein wenig Ladestrom nicht an«, so Bartha.<br />
»Wir verfolgen mit den Ladestationen derzeit<br />
keine kommerziellen Ziele, sondern wollen<br />
unseren Kunden ein zusätzliches Service<br />
bieten und einen Beitrag für den Start einer<br />
neuen Mobilitätsform leisten«, informiert<br />
Corinna Tinkler, Pressesprecherin und Leiterin<br />
der Unternehmenskommunikation<br />
von REWE International. 14 Merkur-Parkplätze<br />
sind derzeit mit Grünstrom-E-Tankstellen<br />
ausgerüstet, angeboten wird Langsamladung.<br />
Die Ladeinfrastruktur wird sich aber<br />
laut Bartha ändern müssen. »E-Säulen kosten<br />
zwischen 7.000 und 10.000 Euro. Bei einer<br />
einzigen Langsamladung ist die Säule bis zu<br />
acht Stunden blockiert. Auf diese Weise rechnet<br />
sich die Ladeinfrastruktur nicht. Noch<br />
gibt es aber kein laufendes Businessprojekt,<br />
weshalb am häufigsten Flattarife angeboten<br />
werden, oder der Strom ist gratis.«<br />
Öffentliche Ladestationen sind für die<br />
austrian mobile power wichtig, um Elektromobilität<br />
sichtbar zu machen und um<br />
E-Fahrern das sichere Gefühl zu geben, dass<br />
eine ausreichende Infrastruktur zur Verfügung<br />
steht. Hier ist der Bedarf an Standardisierung<br />
am größten, um überregional<br />
den problemlosen Ladezugang zu ermöglichen.<br />
In der ersten Phase der Elektromobilität<br />
wird zumeist nichts verrechnet. Die Verbuchung<br />
und der Rechnungsdruck würden<br />
austrian mobile power zufolge dem Unternehmen<br />
mehr kosten als die reinen Energiekosten.<br />
Nötig ist nur die Registrierung an<br />
der Zapfsäule. Derzeit werden drei Varianten<br />
QUELLE: EUROSOLAR, Mai 2011<br />
Vorarlberg<br />
60<br />
Tirol<br />
83<br />
österreich<br />
Salzburg<br />
224<br />
Portugal: 54<br />
Norwegen: 1<br />
�� m o b i lität<br />
e-tankStellen In euroPa: Es gibt noch viele fast weiße Flecken auf der europäischen<br />
E-Tankstellen-Landkarte (noch nicht in Betrieb stehende Standorte<br />
und reine Zweirad-Ladestationen sind nicht einbezogen).<br />
diskutiert: Autorisierung mittels RFID-Karte,<br />
Bankomatkarte oder SIM-Karte.<br />
Für den Ladevorgang selbst stehen derzeit<br />
drei einsetzbare Varianten zur Verfügung: die<br />
langsame Ladung, die schnelle Ladung, der<br />
Batteriewechsel sowie die induktive Ladung<br />
(Details siehe Kasten). Allerdings befindet<br />
sich die induktive Ladung noch im Entwicklungsendstadium.<br />
Einige Experten sehen in<br />
der Langsamladung die Zukunft. Im Schnitt<br />
Oberösterreich<br />
432<br />
Kärnten<br />
219<br />
Steiermark<br />
361<br />
europa<br />
Grossbritannien: 80<br />
Dänemark: 2<br />
Niederlande: 14<br />
Deutschland: 1002<br />
Belgien: 13<br />
Polen: 12<br />
Tschechien: 1<br />
Frankreich: 206 Liechtenstein: 4 Slowakei: 2<br />
Ungarn: 3<br />
Schweiz: 652 Slowenien: 1<br />
Kroatien: 1<br />
Serbien: 1<br />
Andorra: 8<br />
Italien: 22<br />
Bulgarien: 1<br />
Spanien: 44<br />
Wien<br />
126<br />
Niederösterreich<br />
1.277<br />
Burgenland<br />
229<br />
3.018 e-tankStellen sind im Elektrotankstellen-Verzeichnis registriert. Neben<br />
230V-Steckdosen werden auch 400V-Anschlüsse angeführt, ebenso Öffnungszeiten.<br />
Etwa ein Fünftel aller E-Tankstellen sind heute als Ökostromtankstellen<br />
ausgewiesen (http://www.elektrotankstellen.net).<br />
aktueLLe<br />
LademögLichkeiten<br />
>> Privat: laden zu Hause, sofern Privatgrund<br />
vorhanden ist.<br />
>> Halböffentlich: laden auf privatem Grund,<br />
aber öffentlich zugänglich, z.B. Firmenparkplatz,<br />
Parkhaus oder Einkaufszentrum.<br />
QUELLE: LEMnet Stromtankstellen-Statistik (Europa, Stand 29.4.2011)<br />
steht ein Auto 23 Stunden am Tag, ausreichend<br />
Zeit für eine Langsamladung. Andere<br />
Fachleute glauben, dass der Menekes-Stecker<br />
und die Schnelladung an Bedeutung zunehmen<br />
werden. Das dauert aber laut Bartha<br />
noch, denn Batterien sind für die Schnellladung<br />
noch nicht ausgereift, und langfristige<br />
Erfahrungswerte fehlen.<br />
>> Norm & Plug > Öffentlich: Ladestation auf öffentlichem<br />
Grund, die sämtlichen Interessenten zur Verfügung<br />
steht.<br />
RepoRt pLus 5|2011 37
■ opel<br />
Marktstart zu<br />
Jahresende<br />
Opel bringt mit dem »Ampera« im Herbst sein erstes Elektrofahrzeug in<br />
Serie. Für den Fünftürer liegen europaweit bereits rund 1.000 Reservierungen<br />
vor, die Hälfte davon sind Firmenkunden. »Der Ampera ist ein bildschönes<br />
Auto, das viel Fahrvergnügen bietet und erstklassig ausgestattet<br />
ist«, weiß man bei Opel. Der Komplettpreis für Auto und Batterie wird bei<br />
42.900 Euro liegen. Auch die Sorge, mit leerer Batterie liegenzubleiben, ist<br />
dank eines »Extended Range«-Konzepts unbegründet. Hierbei speist bei Bedarf<br />
weiterhin ein Verbrennungsmotor die Batterie und erweitert die Reichweite<br />
auf gut 500 Kilometer.<br />
Die Lithium-Ionen-Batterie lässt sich binnen vier Stunden an haushaltsüblichen<br />
230-Volt-Steckdosen komplett aufladen, was die Alltagstauglichkeit des Fahrzeugs<br />
unterstreicht. Studien zufolge fahren rund 80 Prozent der Europäer ohnehin<br />
weniger als 60 Kilometer pro Tag mit dem Auto. Der Elektroantrieb entspricht einer<br />
Stärke von 150 PS und beschleunigt den Ampera in rund neun Sekunden von null auf 100.<br />
Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 161 km/h.<br />
Info: www.opel-ampera.com<br />
■ bYD<br />
neuer Hersteller<br />
DAS E-cAR »BYD E6« hat eine Reichweite von bis zu 330<br />
Kilometern.<br />
Der chinesische Batteriehersteller BYD avanciert dank des<br />
Einstiegs von Großinvestor Waren Buffett zu einem Autohersteller<br />
mit großer Zukunft. Aufbauend auf die langjährige<br />
Erfahrung mit Akkumulatoren wollen die Chinesen nun zum<br />
weltweit größten Hersteller für Elektromobile aufsteigen. BYD<br />
(Build Your Dreams) will überwiegend Hybrid- und Elektrofahrzeuge<br />
in Europa. Der »BYD e6«, ein reines Elektroauto für<br />
fünf Personen, schafft eine Reichweite von bis zu 330 Kilometern.<br />
Denzel setzt die ersten Fahrzeuge – der e6 ist das bereits<br />
dritte E-Car-Modell im Denzel-Portfolio – in seinem Mobilitätsangebot<br />
CarSharing.at in Ballungszentren ein. Seit 2003 ist<br />
BYD als Autohersteller tätig, und seit 2009 ist er mit einem Verkaufsvolumen<br />
von circa 400.000 Fahrzeugen der größte rein<br />
chinesische Autohersteller.<br />
Info: www.denzel.at<br />
38 RepoRt pLus 5|2011<br />
�� E - m o b i l<br />
W a s s i c h b e W e g t u n d s c h n e L L i s t<br />
OPEL ERwEITERT mit dem Ampera im<br />
Herbst seine Palette erstmals um<br />
das Segment Elektrofahrzeuge.<br />
■ Mitsubishi<br />
Verkaufsrekord<br />
100 Elektrofahrzeuge der<br />
Marke i-MiEV seit Anfang<br />
2011 in nur zweieinhalb<br />
Monaten<br />
verkauft: Mitsubishi-Distributor<br />
Denzel<br />
spricht von<br />
einem höchst<br />
erfolgreichen<br />
S t a r t d i e s e s<br />
E-Cars in Österreich. Nur<br />
Norwegen und Deutschland<br />
sind mit den tatsächlichen<br />
Stückzahlen weiter<br />
vorne.<br />
Mit seiner Reichweite von bis zu 150 Kilometern und vier Sitzplätzen<br />
bei mindestens 216 Liter Kofferraum ist er auch für Familien geeignet.<br />
Durch die insgesamt vier Fahrstufen und sein hohes Drehmoment<br />
von 180 Nm besitzt das E-Car von Mitsubishi Sprintstärke vom Start<br />
weg und hat entscheidende Energienutzungsvorteile bei Bergfahrten.<br />
Durch den C/Comfort- oder den B/Bremsmodus wird die gewonnene<br />
Bremsenergie wieder in die Batterie eingespeist und vergrößert somit<br />
die Reichweite. Einfaches Aufladen an einer 230 Volt-Haushaltssteckdose,<br />
eine Vollladung dauert maximal sechs Stunden.<br />
Info: www.mitsubishi.at<br />
ERFOLgREIcH In ÖSTEREIcH: Mitsubishis<br />
»MiEV« steht für »Mitsubishi innovative<br />
Electric Vehicle«.<br />
Fotos: Beigestellt
■ li-ion Motors<br />
Schnell und sparsam<br />
>> Der US-Hersteller Li-ion Motors hat<br />
bereits im Jänner einen vollelektrischen<br />
Sportwagen vorgestellt. Der Sportwagen »Inizio«<br />
verspricht 274 km/h Spitze und wird mit<br />
einem Preis von 139.000 Dollar gehandelt. Vorbestellungen<br />
werden bereits aufgenommen,<br />
der Marktstart ist im Laufe des Jahres. Der<br />
Inizio schafft eine kolportierte Reichweite von<br />
knapp über 300 km in der schnellen »Extreme«-<br />
Variante. Zudem wird Li-ion Motors heuer auch<br />
den Zweisitzer »Wave II« auf den Markt bringen.<br />
Er zählte 2010 zu den Siegern des »Progressive<br />
Automotive X Prize« für energieeffiziente Fahrzeuge<br />
— mit einem Verbrauchsäquivalent von knapp 1,26 Litern<br />
auf 100 Kilometer. Trotz des ebenfalls stolzen Preises von<br />
39.000 Dollar ist der Wave wesentlich erschwinglicher als<br />
sein sportlicher Bruder.<br />
Info: www.li-ionmotors.com<br />
■ Volkswagen<br />
Vw golf, bald elektrisch<br />
Volkswagen präsentierte jüngst die Studie des »golf blue-e-motion«, die E-car-Variante des<br />
Kultautos. Mit 150 Kilometer Reichweite soll er Berufspendler ab 2013 von A nach B bringen. In<br />
gut zwei Jahren werden auch der technisch verwandte Jetta blue-e-motion sowie ein neues citycar<br />
namens »Up blue-e-motion« gelauncht. Erklärtes Ziel: Volkswagen will die Elektrofahrzeuge<br />
mit Bestsellern vom Schlage golf aus dem Bereich der nischenmodelle bringen und so als<br />
Marktführer bis 2018 eine neue Art nachhaltiger Mobilität etablieren.<br />
Der blue-e-motion wird von einem vorne im Motorraum integrierten Elektromotor mit einer Leistung<br />
von 85 kw/115 PS lautlos angetrieben. wie alle Elektromotoren liefert auch das im golf eingesetzte<br />
Aggregat aus dem Stand heraus ein sehr hohes Drehmomentmaximum (270 newtonmeter).<br />
gespeichert wird der Strom zum Antrieb des Elektromotors in einer Lithium-Ionen-Bat-<br />
��<br />
E - m o b i l<br />
terie mit einer Kapazität von 26,5 Kilowattstunden. Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h. Und wenn der Fahrer dank vorausschauender Fahrweise vom<br />
gas oder besser vom Strom geht, wird der Motor ausgekuppelt, um den wagen so mit möglichst geringen widerständen rollen zu lassen.<br />
Info: www.vw.de<br />
DER gELänDEgängIgEn »ZERO X« folgte<br />
eine ganze Reihe an unterschiedlichen<br />
E-Bikes beim Hersteller<br />
Zero Motorcycles.<br />
■ Zero MotorcYcles<br />
Zero X<br />
Mit einer Geländemaschine hat alles begonnen:<br />
Das Modell »X« des Motorradbauers<br />
Zero ist eine bislang einzigartige Hochleistungsmaschine.<br />
Mit einer eigenen Batterietechnologie<br />
und einem gewaltigen Drehmoment<br />
ausgestattet, jagt das extrem leise<br />
Motorrad fast unbemerkt über Berge, fliegt<br />
über Schanzen und pflügt durchs Wasser. Eine<br />
stärkere und weichere Federung, Direkt-<br />
DER HERSTELLER LI-IOn setzt auf<br />
Schnelligkeit (li.) und Energieeffizienz<br />
(re.).<br />
DEn Vw gOLF BLUEMOTIOn wird es im Jahr<br />
2013 auch in einer Elektroversion geben.<br />
antrieb und gewichtsoptimierte Komponenten<br />
erlauben es dem Fahrer, selbst anspruchsvollstes<br />
Gelände zu bewältigen. Kunden des<br />
US-Unternehmens haben die Möglichkeit, eine<br />
Ersatzbatterie zu erwerben, die bei Bedarf<br />
ganz leicht ausgetauscht werden kann. Die<br />
Zero X ist zu einem Preis ab rund 7.500 Euro<br />
inklusive Versand und Mehrwertsteuer erhältlich.<br />
Die Höchstgeschwindigkeit beträgt<br />
auf der Straße 85 km/h, die Zero X ist in knapp<br />
über einer Stunde voll aufgeladen.<br />
Info: www.zeromotorcycles.com<br />
RepoRt pLus 5|2011 39
�� S o f t S k i l l S<br />
»Im Team über<br />
Schluchten hangeln oder<br />
gemeinsam kochen?«<br />
Führungskräfte durchqueren mit dem Jeep die Sahara.<br />
Projektleiter hangeln sich durch Hochseilgärten.<br />
Erlebnislernen ist gefragt. Doch müssen die Seminardesigns<br />
hierfür stets »exotisch« sein? Nein, sagt Trainer-<br />
und Coachausbilderin Sabine Prohaska. Sie müssen vor<br />
allem zielführend sein.<br />
40 RepoRt pLus 5|2011<br />
(+) plus: Manager balancieren in schwindelnden<br />
Höhen und steigen in tiefe Höhlen<br />
hinab. Immer mehr Unternehmen scheinen<br />
in ihre Trainings Elemente zu integrieren, in<br />
denen ihre Mitarbeiter gemeinsam etwas erleben.<br />
Es scheint unendlich viele dieser eher<br />
ungewöhnlichen Trainingsdesigns zu geben.<br />
Sabine Prohaska: Es gibt tatsächlich jede<br />
Menge. Die Angebotspalette reicht von den<br />
klassischen Outdoor- sowie Survivaltrainings<br />
über Seminare, in denen die Teilnehmer gemeinsam<br />
kochen, malen, musizieren oder<br />
mit den verschiedensten Materialien etwas<br />
bauen, bis hin zu Seminaren mit Pferden und<br />
Wölfen. Der Fantasie sind beim sogenannten<br />
Erlebnislernen keine Grenzen gesetzt.<br />
(+) plus: Warum sind solche Seminarformen,<br />
zum Beispiel beim Teambuilding, so<br />
gefragt?<br />
Prohaska: Weil viele Unternehmen die Erfahrung<br />
gemacht haben, dass das gemeinsame<br />
Meistern einer Aufgabe die Mitarbeiter<br />
stärker zusammenschweißt, als wenn sie nur<br />
im Seminarraum sitzen. Zudem bleiben die<br />
Lerninhalte besser haften, weil über das gemeinsame<br />
Erleben sogenannte Erinnerungsanker<br />
geschaffen werden.<br />
(+) plus: Worin unterscheiden sich diese<br />
»Event-Trainings« von den klassischen Trainings?<br />
Prohaska: Der zentrale Unterschied liegt<br />
im unmittelbaren Erleben – zum Beispiel wie<br />
ein Team funktioniert. Oder wie eine Aufgabe<br />
gelöst werden kann, von der die Teilnehmer<br />
zunächst dachten: Das ist unmöglich. Dabei<br />
gilt es jedoch zu beachten: Das Erlebte stellt<br />
bei diesen Seminaren stets nur eine Metapher<br />
dar. Entsprechend wichtig ist die anschließende<br />
Reflexion. Zum Beispiel: Welches Verhalten<br />
haben wir beim Floßbauen gezeigt<br />
und was lernen wir daraus für unseren Arbeits-<br />
oder Führungsalltag? Erfolgt diese Reflexion<br />
nicht, wird das Erleben zum Selbstzweck,<br />
da kein Transfer erfolgt.<br />
(+) plus: Eignen sich die verschiedenen<br />
Formen des Erlebnislernens eigentlich für jedes<br />
Trainingsziel?<br />
Prohaska: Nein. Die Ausgangsfrage muss<br />
lauten: Welches Ziel möchten wir mit der<br />
Trainingsmaßnahme erreichen? Das Trainingsdesign<br />
muss sich sozusagen dem Lernziel<br />
unterordnen, sonst wird Letzteres nicht<br />
erreicht. Hierfür ein Beispiel: Angenommen,<br />
ein Unternehmen möchte, dass seine Vertriebsmitarbeiter<br />
stärker als Team agieren. In<br />
Beigestellt<br />
diesem Fall würde ich dem Unternehmen keinen<br />
Rafting empfehlen. Denn wenn ein Boot Foto:
einen reißenden Fluss hinabgleitet, dann<br />
muss ein Insasse das Sagen haben und die<br />
anderen Insassen müssen sozusagen seinen<br />
Kommandos folgen. Denn in Stromschnellen<br />
ist zum Diskutieren keine Zeit. Sinnvoller<br />
wäre es in diesem Fall, gemeinsam ein Floß zu<br />
planen und zu bauen, damit jeder Teilnehmer<br />
seine Fähigkeiten und Fertigkeiten einbringen<br />
kann.<br />
(+) plus: Was kosten solche Seminare eigentlich?<br />
Prohaska: Das variiert stark. Wenn ein<br />
Team nur gemeinsam kocht, dann ist das<br />
selbstverständlich günstiger, als wenn es auf<br />
Kamelen eine Wüste durchquert. Allgemein<br />
gilt: Die Kosten sind in der Regel höher als<br />
bei einem klassischen Seminar. Denn bei<br />
Seminaren, die stark auf ein Erlebnislernen<br />
speziell in der Natur setzen, ist häufig<br />
neben dem eigentlichen Trainer eine geschulte<br />
Fachkraft wie ein Bergführer nötig.<br />
Außerdem benötigt man das passende Equipment.<br />
(+) plus: Welchem Zweck dienen Veranstaltungen,<br />
bei denen vor allem Abenteuer<br />
und Mutproben im Vordergrund stehen?<br />
Prohaska: Sie verfolgen oft zwei Ziele. Zum<br />
einen den Aufbau von wechselseitigem Vertrauen,<br />
da es bei den integrierten Übungen<br />
häufig um die Frage geht: Inwieweit kann<br />
ich meinem Kollegen vertrauen bzw. inwieweit<br />
bin ich bereit, ihm zu vertrauen? Zum<br />
anderen das Wahrnehmen und Verschieben<br />
eigener Grenzen – zum Beispiel, indem man<br />
etwas tut, von dem man zunächst dachte:<br />
Das kann ich nicht. Solche Trainings kommen<br />
vor allem zum Einsatz, wenn in Unternehmen<br />
Veränderungen anstehen, die vom<br />
Einzelnen neue Denk- und Verhaltensmuster<br />
erfordern.<br />
(+) plus: Lenkt der Event-Charakter solcher<br />
Seminare nicht von den eigentlichen<br />
Trainingszielen ab?<br />
Prohaska: Das kann geschehen. Deshalb ist<br />
die Reflexion des gemeinsam bzw. individuell<br />
Erlebten unter professioneller Anleitung<br />
so wichtig. Denn den Teilnehmern erschließt<br />
sich oft nicht unmittelbar, was hieraus für<br />
ihren Arbeits- oder Lebensalltag folgt.<br />
(+) plus: Garantiert das eigene Erleben<br />
einen besseren Transfer in den Berufsalltag<br />
als ein rein theoretisches Vermitteln der<br />
Information?<br />
Prohaska: Aus der modernen Hirnforschung<br />
weiß man, dass Erlebtes – vor allem<br />
wenn es mit positiven Emotionen besetzt<br />
ist – langfristig im Gehirn verankert wird;<br />
jedoch nur, wenn es entsprechend aufgearbeitet<br />
und verarbeitet wird. Erfolgt dieses<br />
Aufarbeiten nicht, bleibt nur das tolle Erlebnis<br />
im Gedächtnis haften. Der Lerneffekt<br />
tendiert also gegen null. Wie erwähnt, ist für<br />
den Lernerfolg die positive Emotion, also zum<br />
Beispiel das Erfolgserlebnis, sehr wichtig.<br />
Deshalb sollten die Trainings die Teilnehmer<br />
zwar fordern, aber keinesfalls überfordern.<br />
Sonst ist die Gefahr groß, dass das<br />
Training zum Beispiel für eher unsportliche<br />
Teilnehmer zum Alptraum wird und das<br />
Gegenteil des intendierten Ziels erreicht<br />
wird.<br />
(+) plus: Worauf sollten Unternehmen<br />
bei der Auswahl der Veranstalter achten?<br />
Woran können sie im Vorfeld erkennen, dass<br />
bei dem Training vermutlich etwas Sinnvolles<br />
herauskommt?<br />
Prohaska: Wie bereits gesagt, ist das Erleben<br />
kein Selbstzweck. Vielmehr soll die<br />
gewünschte Veränderung erreicht werden.<br />
Deshalb sollten Unternehmen unter anderem<br />
darauf achten, inwieweit die Trainer aufgrund<br />
ihrer Biografie dazu in der Lage sind,<br />
die hierfür nötigen Reflexions- und Transferprozesse<br />
bei ihren Mitarbeitern auszulösen.<br />
Sie sollten auch darauf achten, dass das Seminardesign<br />
ausreichend Zeit für den Transfer<br />
vorsieht. Erleben und Be- sowie Verarbeiten<br />
müssen in einem ausgewogenen Verhältnis<br />
stehen.<br />
(+) plus: Welche Anforderungen stellen<br />
solche Trainingsdesigns an die Trainer?<br />
Prohaska: Sie müssen zunächst ausgewiesene<br />
Fachkräfte für die jeweilige alternative<br />
Trainingsart sein – also zum Beispiel bei<br />
Kletter-Events erfahrene Bergführer oder<br />
-steiger. Das ist wichtig für die Sicherheit<br />
der Teilnehmer. Sie müssen aber auch die<br />
Arbeits- und Kommunikationsprozesse in<br />
Unternehmen kennen und persönlichkeits-<br />
oder teambildende Prozesse bei Menschen<br />
auslösen und verantwortlich begleiten können.<br />
Also zum Beispiel eine Coaching- oder<br />
Trainingsausbildung haben. Eine Einzelperson<br />
kann diese Anforderungen oft nicht<br />
erfüllen. Deshalb kommen bei solchen<br />
Trainings häufig Trainerteams zum Einsatz.<br />
(+) plus: Wohin geht der Trend beim Erlebnislernen?<br />
Prohaska: Meines Erachtens geht der<br />
Trend weg von eher exotischen Designs, wie<br />
zum Beispiel dem gemeinsamen Durchqueren<br />
einer Wüste, und Trainings, die eine<br />
�� S o f t S k i l l S<br />
Survival-Komponente haben. Stattdessen<br />
werden zunehmend Elemente wie gemeinsames<br />
Kochen oder Trommeln in die Seminare<br />
integriert – aus Kostengründen und<br />
weil viele Unternehmen registrieren: Auch<br />
so erzielen wir die gewünschten Ergebnisse.<br />
Und keinesfalls vergessen sollte man: Auch<br />
das klassische Rollenspiel stellt eine Form<br />
des Erlebnislernens dar. Dasselbe gilt für das<br />
Bearbeiten von konkreten arbeitsplatzbezogenen<br />
Projektaufgaben im Seminar. Auch<br />
hiermit kann ein erfahrener Trainer Seminarteilnehmern<br />
das Aha-Erlebnis vermitteln,<br />
auf das das Erlebnislernen zumeist setzt.<br />
(+) plus: Warum werden trotzdem so<br />
viele Seminare mit einem eher exotischen<br />
Design angeboten?<br />
Prohaska: Eine Ursache ist gewiss, dass<br />
auch der Trainingsmarkt immer härter umkämpft<br />
ist. Deshalb sucht manch Anbieter<br />
nach ausgefallenen Seminardesigns, um seine<br />
Angebote von denen der Mitbewerber abzuheben.<br />
Das Ergebnis sind dann häufig scheinbar<br />
neue Seminare, die sich primär durch ihre<br />
Verpackung von den Konkurrenzangeboten<br />
unterscheiden.<br />
(+) plus: Haben Sie hierfür ein Beispiel?<br />
Prohaska: Nehmen Sie das Thema Führen.<br />
Das kann man heute in Seminaren mit Pferden,<br />
Wölfen, Schwertwalen und Adlern lernen<br />
– um nur ein paar »tierische« Beispiele<br />
zu nennen. Hinzu kommt: Je exotischer ein<br />
Seminardesign ist, umso leichter kann man<br />
es vielfach zumindest auf den ersten Blick<br />
vermarkten – auch weil die Presse gerne über<br />
solche neuen exotischen Angebote im Markt<br />
berichtet. Ob diese Trainings jedoch ausgehend<br />
vom postulierten Trainingsziel das intelligenteste<br />
Design haben, ist eine ganz andere<br />
Frage. Das gilt es im konkreten Einzelfall,<br />
abhängig von den Teilnehmern und der Zielsetzung,<br />
stets neu zu prüfen. n<br />
Zur pErSON<br />
>> Sabine Prohaska<br />
ist Inhaberin des<br />
Trainings- und Beratungsunternehmens<br />
seminar consult prohaska,<br />
Wien, das unter<br />
anderem Trainer und<br />
Coaches ausbildet. Sie<br />
ist Autorin des Buchs<br />
»Erfolgreich im Training<br />
— Praxishandbuch«. (Tel.: +43/664-3851767;<br />
E-Mail: prohaska@seminarconsult.at; Internet:<br />
www.seminarconsult.at).<br />
RepoRt pLus 5|2011 41
■ Garmin Forerunner 610<br />
��<br />
Training mit Touch<br />
l e b e n<br />
��<br />
Handys, Tablet-PCs und Navigationsgeräte mit Touchscreen überraschen keinen mehr. Eine Sportuhr<br />
mit Touchscreen ist dagegen eine Neuheit. Die GPS-Trainingsuhr Forerunner 610 von Garmin lässt sich<br />
über eine berührungsempfindliche LED-Oberfläche intuitiv bedienen. Der Touchscreen ist wetterfest<br />
und erlaubt auch behandschuhten Fingern den Zugriff auf Trainingsdaten und sonstige Funktionen.<br />
Der vollintegrierte GPS-Sensor misst Position, Distanz und Geschwindigkeit während des Lauftrainings.<br />
Verschiedene Funktionen sollen den ambitionierten Läufer dabei unterstützen, seine<br />
Trainigsziele zu erreichen: Die Applikation TrainingEffect zeigt schon während des Workouts<br />
die aerobe Wirkung an, und der VirtualPartner ermöglicht das Laufen gegen einen virtuellen Gegner.<br />
Der Forerunner 610 ist um etwa 349 Euro zu haben, die High-Resolution-Version kostet etwa<br />
399 Euro.<br />
INFO: www.garmin.at<br />
■ Bodum Fyrka<br />
Gut<br />
gegrillt<br />
W a s s c h ö n i s t u n d W a s s p a s s m a c h t<br />
sommerzeit ist bekanntlich<br />
auch Grillzeit. Doch nicht<br />
jeder hat einen eigenen Garten<br />
mit Grillplatz und kann die Jahreszeit<br />
diesem Motto entsprechend<br />
zelebrieren. Eine Alternative<br />
zum Profi-Grillgerät im<br />
Garten bietet der Fyrkat Picknick<br />
Holzkohlegrill. Mit den<br />
Maßen 39 x 39 x 36 Zentimeter<br />
ist er leicht auf die Picknick-<br />
Wiese zu transportieren und findet<br />
auch auf jedem Balkon Platz.<br />
Der Deckel des Grills kann bei<br />
Bedarf geschlossen und fixiert<br />
42 RepoRt pLus 5|2011<br />
werden. Dank des hitzeresistenten<br />
Griffs besteht auch nicht die<br />
Gefahr, sich die Finger zu verbrennen.<br />
Der kleine Griller ist in<br />
verschiedenen knalligen Farben<br />
erhältlich und kostet zwischen<br />
59,90 und 89,90 Euro.<br />
INFO: www.bodum.com<br />
■ 123skins<br />
Schöner<br />
Schutz<br />
MObiLER GRiLLER:<br />
passt leicht<br />
auf jeden Balkon<br />
und auf<br />
die Picknick-<br />
Wiese.<br />
Wer vom einfärbigen Design<br />
seines Smartphones<br />
oder Tablet-PCs langsam etwas<br />
angeödet ist, kann de-<br />
KEEP ON RuNNiNG: das Spielzeug<br />
mit Touchscreen für ambitionierte<br />
Läufer.<br />
NEuE ViELFALT: Cartoons,<br />
Blumen und Paul Cezanne<br />
machen Handys bunt.<br />
ren Outfits mit den Folien von<br />
123skins ganz einfach aufpeppen.<br />
Die Auswahl an Skins ist<br />
groß und bietet Motive wie verschiedene<br />
Blumen und Pflanzen,<br />
witzige Cartoons, coole<br />
Band-Logos, Raubkatzenmuster<br />
und sogar ein Gemälde<br />
von Paul Cezanne. Die hochwertigen<br />
Vinylfolien sind durch<br />
die spezielle Struktur der Klebeseite<br />
schnell und exakt anzubringen<br />
und schützen die<br />
Gadget-Oberfläche vor Kratzern<br />
und Abnutzungserscheinungen.<br />
Wenn das Design nicht<br />
mehr gefällt, ist die Folie ganz<br />
einfach wieder abzuziehen.<br />
INFO: www.123skins.at<br />
■ Wooden Case<br />
Hölzerne Hülle<br />
es gibt ja bereits eine flut an<br />
Laptop-Taschen in den unterschiedlichsten<br />
Farben, Formen<br />
und Materialien, doch das<br />
Wooden Case des deutschen<br />
Designers Rainer Spehl ist wirklich<br />
einzigartig. Die Hülle aus<br />
dem Holz der Eiche gibt es in<br />
verschiedenen Größen für das<br />
MacBook Pro zwischen 13 und<br />
17 Zoll. Ein Futter aus dunkelbraunem<br />
Leder schützt das Gerät<br />
im Inneren vor Kratzern. Ein<br />
Magnetverschluss sorgt dafür,<br />
dass der Laptop nicht herausfällt,<br />
selbst wenn das Wooden<br />
Case kopfüber gehalten wird.<br />
INFO: www.rainerspehl.com<br />
HOLZ-LOOK: Laptop-Hülle in<br />
ungewohntem Design.<br />
Foto: Beigestellt
DOPPELT GEMOPPELT:<br />
mit zwei Screens<br />
multifunktional<br />
unterwegs.<br />
■ sony TaBleT s2<br />
Klapp-Tab<br />
■ Finis sWimP3 V2<br />
Wasserspieler<br />
�� C U lT<br />
Gleich zwei Displays hat das neue Tablet S2 von Sony. Die beiden 5,5 Zoll<br />
großen Touchscreens können gemeinsam als ein großer bildschirm oder<br />
getrennt für unterschiedliche Applikationen verwendet werden. So soll<br />
es beispielweise möglich sein, auf dem oberen Screen eine E-Mail zu lesen,<br />
während man auf dem unteren die Antwort eintippt. Auch für eReader-Anwendungen<br />
soll es sich aufgrund seines Designs gut eignen. Durch<br />
den intelligenten Klappmechanismus ist der Tab einfach zu transportieren<br />
und passt zusammengeklappt locker in jede Jackentasche. betrieben<br />
wird das S2 mit Android 3.0, das speziell für Tablets entwickelt wurde.<br />
Die Markteinführung ist hierzulande für Herbst 2011 geplant. Gesehen<br />
bei Amazon um 119,00 Euro.<br />
INFO: www.sony.at<br />
uNTERWASSERMuSiK:<br />
Schallwellen via<br />
Wangenknochen<br />
ins Innenohr.<br />
Musik hören unter Wasser? Der Standard MP3-<br />
Player hält zwar aufgrund seines wasserdichten<br />
Gehäuses meist ein paar Spritzer aus, doch ein<br />
Abtauchen ins feuchte Element überlebt er<br />
nicht. Der SwiMP3 V2 des uS-amerikanischen<br />
Herstellers Finis ist genau dafür gedacht. Zur<br />
Übertragung von Tönen nützt er nicht wie<br />
Standardgeräte Luft oder Wasser, sondern<br />
die Schwingung der Wangenknochen. Die spezielle<br />
Knochenleitungstechnologie überträgt<br />
die Schallwellen direkt vom Wangenbein ins innenohr.<br />
Der Mp3-Player benötigt daher keine<br />
Kopfhörer, sondern wird einfach auf den Wagen<br />
angebracht. So können Schwimmbegeisterte und Wasserratten das bad<br />
im kühlen Nass mit ihren Lieblingssongs untermalen. Mit 1 Gigabyte bietet<br />
der SwiMP3 V2 Speicherplatz für etwa 240 Titel.<br />
INFO: www.finis.com<br />
RepoRt pLus 5|2011 43<br />
| EC12-09G |<br />
Robust und kompakt:<br />
der Embedded-PC mit<br />
Intel ®<br />
Atom <br />
.<br />
Die CX5000-Serie von Beckhoff.<br />
IPC<br />
I/O<br />
Motion<br />
Automation<br />
www.beckhoff.at/CX5000<br />
Die Embedded-PC-Serie CX5000 für die Hutschienenmontage:<br />
Geeignet zum fl exiblen Einsatz als kompakter Industrie-PC oder als<br />
PC-basierte Steuerung für SPS, Motion Control und Visualisierung:<br />
Intel ® -Atom-Z530-CPU 1,1 GHz (CX5010) oder 1,6 GHz (CX5020)<br />
Robustes und kompaktes Magnesiumgehäuse<br />
Erweiterter Betriebstemperaturbereich von -25…60 °C<br />
Lüfterlos, ohne rotierende Bauteile (Compact-Flash als Speichermedium)<br />
I/O-Interface für EtherCAT-Klemmen und Busklemmen<br />
Optionsplatz für serielle oder Feldbus-Schnittstellen<br />
Integrierte 1-Sekunden-USV<br />
CX1020/CX1030<br />
Embedded-PC mit<br />
Intel ® -Pentium ® -<br />
M-CPU, 1,8 GHz<br />
oder Intel ® -<br />
Celeron ® -M-ULV-<br />
CPU, 1 GHz<br />
CX1010<br />
Embedded-PC<br />
mit Pentium ® -<br />
MMX-kompatibler<br />
CPU,<br />
500 MHz<br />
CX9000/CX9010<br />
Ethernet-<br />
Controller mit<br />
Intel ® -IXP420-<br />
XScale ® -Techno -<br />
logie, 266 MHz<br />
oder 533 MHz<br />
CX8000<br />
Feldbus Controller<br />
mit ARM9-CPU,<br />
400 MHz z.B. für<br />
PROFIBUS, PROFI-<br />
NET, EtherCAT und<br />
Ethernet
�� le b en<br />
tipps<br />
Gut essen<br />
& faul sein<br />
»WIr ruhen SIe auS«, verspricht<br />
das erste Faulenzerhotel<br />
Österreichs im<br />
Waldviertel.<br />
>> Im ersten Faulenzerhotel<br />
Österreichs kann man vor allem<br />
eines: richtig gut essen. Natürlich<br />
ist im ehemaligen Hotel Schweighofer<br />
auch der Name Programm.<br />
Sowohl outdoor im hauseigenen<br />
Faulenzergarten mit Hängemattenrondo<br />
und Faulenzerterrasse<br />
als auch indoor im kleinen, aber<br />
feinen Wellnessbereich kann man<br />
richtig gut abschalten und entspannen.<br />
Größter Pluspunkt des neu<br />
herausgeputzten Hauses ist aber<br />
die hervorragende Küche. In der<br />
»Waldviertler Stub'n« werden fantasievolle<br />
Kreationen mit lokalen<br />
Zutaten auf Haubenniveau gezaubert.<br />
Das Waldviertler Mohnmenü<br />
zählt ebenso zu den Highlights<br />
wie das Sonnentor-Degustationsmenü.<br />
Dazu gibt’s eine reichhaltige<br />
Weinkarte sowie Spezialitäten von<br />
Waldviertler Schnaps- und Whiskyproduzenten.<br />
Ein weitere Pluspunkt des Faulenzerhotels<br />
ist die nähere Umgebung.<br />
Sechs Golfplätze sind gut erreichbar,<br />
wandern und Rad fahren kann<br />
man ab der Haustüre. Zudem gibt<br />
es jede Menge attraktive Ausflugsziele,<br />
wie den nahe gelegenen<br />
Ottensteiner Stausee oder die<br />
zahlreichen Burgen und Schlösser<br />
der Region.<br />
KontaKt: Faulenzerhotel<br />
Schweighofer<br />
A-3533 Friedersbach 53<br />
Tel.: 0043(0)2822/77511-0<br />
Fax: 0043(0)2822/77511-54<br />
willkommen@faulenzerhotel.at<br />
44 RepoRt pLus 5|2011<br />
hoher BekanntheItSgrad Für dIe Marke FaLkenSteIner: Das Tourismusunternehmen mit Südtiroler<br />
Wurzeln kennen laut Studie 43 Prozent aller Österreicher.<br />
n Falkensteiner<br />
Mit Luxus auf Wachstumskurs<br />
Die Reiselust nimmt wieder zu. Davon profitiert auch die Falkensteiner<br />
Michaeler Tourism Group. Nach einem stabilen Jahr 2010 stehen die Vorzeichen<br />
für 2011 wieder auf Wachstum. Dabei setzt Falkensteiner neben zusätzlichen<br />
Managementverträgen vor allem auf eine neue Luxusschiene.<br />
Die Falkensteiner<br />
Michaeler tourisM<br />
Group blickt auf ein<br />
erfolgreiches Jahr zurück.<br />
Die drei Geschäftsbereiche<br />
(FMTG Services mit den Falkensteiner<br />
Hotels & Residences,<br />
FMTG Development und Michaeler<br />
& Partner) erwirtschafteten<br />
2010 einen Umsatz von<br />
mehr als 60 Millionen Euro und<br />
ein EBIT von 7,7 Millionen Euro.<br />
Der operative Cashflow konnte<br />
im Vergleich zu 2009 signifikant<br />
gesteigert werden. Zu verdanken<br />
ist dies laut CEO Otmar Michaeler<br />
der konsequenten »wachstums-<br />
und qualitätsfokussierten<br />
Investitionsstrategie der letzten<br />
Jahre«. Ein weiterer Vorteil ist das<br />
One-Stop-Prinzip von FMTG.<br />
»Als 360-Grad-Anbieter hat<br />
Falkensteiner am Markt eine Alleinstellung«,<br />
erklärt Michaeler.<br />
»Es gibt außer uns niemanden,<br />
der alles von Anfang bis zum Ende<br />
anbietet: Wir entwickeln ein<br />
Hotel, wir bauen es, wir führen<br />
InternatIonale auszeIchnungen<br />
IM BLeIBergerhoF (L.) gibt’s Haubenküche, in Bad Leonfelden<br />
(r.) steht das erste Hotel Österreichs mit Nachhaltigkeitszertifikat.<br />
>> In den letzten Monaten konnte sich Falkensteiner über eine Reihe<br />
von internationalen Auszeichnungen freuen. Das Hotel Diadora wurde von<br />
der Online-Bewertungsplattform HolidayCheck zum besten Hotel Kroatiens<br />
gewählt, die Häuser Carinzia, Cristallo und Funimation Katschberg<br />
sicherten sich den Testsieg im Skiguide Austria. Der Bleibergerhof durfte<br />
sich über eine Gault Millau Haube freuen und das Falkensteiner Hotel<br />
Bratislava landete bei der hotel.info-Bewertung auf Platz zwei der besten<br />
Businesshotels Europas. Mit dem Hotel Am Schottenfeld auf Platz 7 schaffte<br />
es ein weiteres Falkensteinerhaus in die Top Ten. Außerdem darf sich<br />
das Falkensteiner Hotel in Bad Leonfelden als erstes Hotel in Österreich<br />
über eine Zertifizierung der Österreichischen Gesellschaft für nachhaltige<br />
Immobilien ÖGNI freuen.<br />
Fotos: beigestellt
das Hotel, und wir sorgen für<br />
die Auslastung durch den Vertrieb.<br />
Zusätzlich decken wir mit<br />
Michaeler & Partner auch noch<br />
das Beratungssegment ab.«<br />
>> Neue Schiene > alexander rössler, COO der Falkensteiner Michaeler Tourism Group, im<br />
Interview.<br />
(+) plus: In Wien schießen die Luxushotels wie Schwammerl aus dem Boden.<br />
Ist da überhaupt noch Platz für das neue Falkensteiner City Hotel?<br />
Alexander Rössler: Auf jeden Fall. Im Vergleich zu anderen Metropolen verträgt<br />
Wien sicher noch das eine oder andere Top-Hotel. Außerdem stellen wir<br />
ja nicht irgendein Hotel in die Stadt. Unser Ziel ist es, durch die Verbindung<br />
eines modernen City-Konzepts mit den Entwürfen namhafter Architekten ein<br />
richtungsweisendes Stadthotel zu schaffen. Schließlich geht es um das neue<br />
Flaggschiff der Gruppe.<br />
(+) plus: Was darf sich der Gast von der neuen Falkensteiner Premium<br />
Collection erwarten?<br />
Rössler: Die Premium Collection fasst die hochwertigsten Hotels der Gruppe zusammen, darunter<br />
das neue Hotel & Spa Iadera in Punta Skala oder das neu übernommene Balance Resort in Stegersbach.<br />
Diese Häuser stehen für höchste Qualität und einen ganz speziellen Service. Damit wollen wir die<br />
Nummer eins im hochwertigen Leisure-Bereich in Europa werden.<br />
(+) plus: Dem Trend der Zeit folgend setzt auch Falkensteiner auf Nachhaltigkeit. Spielt es für den<br />
Hotelgast im Buchungsverhalten eine Rolle, ob ein Hotel »grün« ist?<br />
Rössler: Ich glaube, für den Hotelgast spielt die Nachhaltigkeit derzeit noch eine untergeordnete<br />
Rolle. Viel wichtiger ist das Thema für uns als Tourismusunternehmen. Nachhaltige Gebäude lassen<br />
sich leichter verkaufen und sind auch im Betrieb günstiger. Es zahlt sich aus, vorne mit dabei zu sein,<br />
denn was heute noch eine freiwillige Mehrleistung ist, wird im Rahmen der europäischen Gesetzgebung<br />
bald Standard sein.<br />
daS BaLance reSort In Bad StegerSBach ist der jüngste Spross der Falkensteinerfamilie und<br />
Mitbegründer der »Premium Collection«.<br />
se folgen dabei dem Unternehmenscredo,<br />
jedes Haus wie einen<br />
kleinen Familienbetrieb zu führen<br />
und dieses Gefühl auch durch<br />
jeden Mitarbeiter direkt dem Gast<br />
vermitteln zu können.<br />
>> Ausblick 2011
Grüß Sie! Also ich bin ja schon erleichtert,<br />
dass ich wieder daheim bin. So eine Weltreise<br />
ist schon was Interessantes, aber ich sag Ihnen,<br />
jetzt bin ich richtig froh, wieder hier zu sein.<br />
Die Irmi, meine Frau, hat mich ja quasi jahrelang<br />
gelöchert, hat gejammert und gebettelt und bei<br />
jedem »Universum« immer ganz feuchte Augen<br />
gekriegt, immer wegen dieser Weltreise, und<br />
jetzt, in der Frühpension, hab ich halt nimmer<br />
auskönnen, nachdem mir unser Hausarzt partout<br />
das mit der Auslandsallergie nicht unterschreiben<br />
wollte. Aber naja, jetzt haben wir’s ja Gott<br />
sei Dank eh hinter uns. Jetzt, wo wir wieder da<br />
sind, heißt’s erstmal Jetlag ausschlafen, den Reisestaub<br />
abschütteln, die Fotos sortieren, meine<br />
geliebte Mulde in der Fernsehcouch besetzen, ein<br />
Schnitzel essen. Ja! Das sind die kleinen Dinge,<br />
die man halt so vermisst in der Fremde.<br />
Und dann — darauf freu ich mich schon besonders<br />
— werd ich mich gemütlich hinsetzen<br />
und in der Zeitung nachlesen, was so alles passiert ist hier in der lieben<br />
Heimat, während wir hin und her geflogen sind. Jaja, da kommt schon was<br />
zusammen, wenn man sich sechs Monate lang das Kleinformat von der<br />
Nachbarin archivieren lässt! Aber im Ausland, wissen S’ eh, die Zeitungen<br />
dort, man versteht ja kein Wort, nur die Bilder, und das Fernsehen im Hotel,<br />
also wirklich, ich hab mir vorgenommen, den heimischen Sendern allesamt<br />
Blumen zu schicken, weil nach zehn Stunden chinesischer Seifenoper im<br />
Bus lernt man den »Musikantenstadl« als die hochqualitative Bildungssendung<br />
schätzen, die er ist.<br />
Sonst? Ja, sonst war’s schon auch schön. Naja, bei so einer Weltreise<br />
sieht man halt überall das Schönste, nicht. Die Maya-Pyramiden: sehr<br />
schön. Der Grand Canyon: super. Das Taj Mahal: auch okay, aber so viele<br />
Leute, bitte, das hält man echt nicht aus. Nur ausgerechnet vor Angkor<br />
Wat ist uns die Kamera eingegangen, naja, da sind wir dann halt draußen<br />
geblieben.<br />
Das Essen war auch meistens nicht so übel, aber ich freu mich jetzt<br />
schon richtig auf Abwechslung, nicht, das eigene Essen ist halt schon das<br />
beste, weil auf Reisen, naja, Sie wissen’s eh, da isst man halt oft auch sehr<br />
schleißig, nicht wahr, also gesund ist das ja net unbedingt alles ... aber auf<br />
eine Leberkässemmel oder auf ein Schnitzel oder ein Geselchtes oder eine<br />
Pizza oder einen Döner, also ja, da freut man sich dann halt schon wieder<br />
sehr auf die Vorteile von Mitteleuropa!<br />
Wie’s sonst so war? Naja, das kann man nicht so sagen, weil die Welt<br />
ist schon groß und sehr unterschiedlich. Es ist ja schon alles ganz schön<br />
anders da draußen, und ich sag Ihnen, als ich in Schwechat dann aus dem<br />
Flieger gestiegen bin, da hab ich erstmals tief und lange die süße Luft<br />
der Heimat eingeatmet. Also eher so metaphorisch, weil die Raffinerie<br />
nebenan und der Flugzeugdiesel, aber halt so: innerlich. Und was für Ge-<br />
�� S A T I R E ��<br />
Wer die Insel der Seligen verlässt, kehrt freudig wieder hierher zurück. Genau: Zu Hause ist<br />
es halt doch am schönsten.<br />
Ein Reisebericht von Rainer Sigl.<br />
46 RepoRt pLus 5|2011<br />
Globetrottel<br />
schichten man da immer hört, also unvorstellbar,<br />
wie es anderswo anscheinend zugeht. Zum<br />
Beispiel in Indien, also wirklich un-vor-stell-bar,<br />
wie korrupt das ganze Land anscheinend ist. Eine<br />
Korruption, sag ich Ihnen, das geht unten los<br />
und geht bis ganz nach oben! Ein Rikschafahrer<br />
hat mir erzählt, dass grad aufgeflogen ist, dass<br />
die einen ehemaligen Finanzminister haben, der<br />
da ein so undurchsichtiges Firmenkonstrukt für<br />
seine ganzen Parteifreunderln und Verwandten<br />
gebastelt hat, dass dem sanftmütigsten Guru<br />
der Hut hochgeht, und was passiert? Nichts! Gar<br />
nichts! Oder in Peru! Da sagt mir der Chef vom<br />
Guesthouse, dass grad ein hoher Staatsbeamter<br />
dabei erwischt worden ist, wie er total unverfroren<br />
seine Dienste für private Firmen angeboten<br />
hat, so á la »Du zahlst, dann beschließe ich dir<br />
ein Gesetz«. Stellen Sie sich das vor! Der hat gemeint,<br />
das wäre ganz normal, so ein Geschäft für<br />
nebenbei, nicht wahr, Wirtschaft und Politik, ist<br />
eh alles dasselbe! Gell, da schauen S’ jetzt komisch, das kann man sich halt<br />
nur schwer vorstellen in Österreich, wie es anderswo in so manchen Bananenrepubliken<br />
und Kleptokratien zugeht, wo sich die Mächtigen aufführen,<br />
als wäre das Volk nur dafür da, hin und wieder mal ein Kreuzerl an der<br />
richtigen Stelle zu machen! Unfassbar, wie abgehoben und realitätsfern<br />
diese Eliten andernorts so sind!<br />
Und die Justiz erst! Habe die Ehre, Sie würden’s nicht glauben, wie<br />
es da in anderen Ländern zugeht! In Thailand etwa, da haben sie einen<br />
haarsträubenden Prozess geführt, über Jahre hinweg, gegen so extreme<br />
Vegetarier oder so was, und die haben da echt jahrelang herumgetan, mit<br />
Spitzeln und Anklägern und haarsträubenden Schlampereien, und das alles<br />
hat gekostet und gekostet und gekostet, und rausgekommen ist — bis jetzt<br />
noch gar nix! Man fragt sich als zivilisierter Mensch da halt schon, wie so<br />
ein Land funktionieren soll, wenn schon die Justiz so parteiisch ist, dass,<br />
wie mir ein Kellner in Buenos Aires erzählt hat, die Justizminister da wahllos<br />
mit Weisungen und Einflüsterungen von allen Seiten um sich werfen<br />
können — ich muss schon sagen, wenn man aus einem zivilisierten Land<br />
wie Österreich kommt, steigt einem da angesichts solcher Geschichten<br />
schon oft die Grausbirne auf.<br />
Und hier zu Hause? War was Besonderes? Nein, psst, sagen Sie’s mir<br />
nicht, weil wie gesagt: ich freu mich schon drauf, alles selber in der Zeitung<br />
nachzulesen. Aber ich muss schon sagen: So eine Reise erweitert den Horizont.<br />
Ja, ich sag Ihnen, da weiß man dann wirklich zu schätzen, was man<br />
an Österreich so hat! Und ich hab sofort noch in Schwechat gleich nach<br />
dem Aussteigen aus dem Flieger zur Irmi gesagt, so Irmi, jetzt hast deinen<br />
Willen gehabt, jetzt haben wir diese Weltreise gemacht, aber eins sag ich<br />
dir gleich: Da fahren wir nimmer hin.<br />
Weil daheim ist’s halt doch am schönsten.<br />
Foto: Photos.com
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Ein Luxushotel, wie Sie es in Kroatien nicht erwarten würden. Herausragendes Design, erstklassige<br />
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