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Alfons-Boellert - Schnaps blieb nicht das letzte Wort

Lebenszeugnis der ersten 40 Jahre des Schicksals eines Kriegskindes (1932-1973). Alfons lebte von 20. Januar 1932 bis 27.Juli 2015. Er hinterließ bis zu seinem Heimgang, zwei Kinder, sieben Enkel und 7 Urenkel. Eines seiner Lieblingsverse stammt aus dem Buch Jesaja (43,1b): "Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Denn du bist mein."

Lebenszeugnis der ersten 40 Jahre des Schicksals eines Kriegskindes (1932-1973).

Alfons lebte von 20. Januar 1932 bis 27.Juli 2015.
Er hinterließ bis zu seinem Heimgang, zwei Kinder, sieben Enkel und 7 Urenkel.

Eines seiner Lieblingsverse stammt aus dem Buch Jesaja (43,1b):
"Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst.
Ich habe dich bei deinem Namen gerufen.
Denn du bist mein."

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<strong>Alfons</strong> Böllerter sich auch manchmal viel Zeit dazu läßt – einmalkommt der Augenblick in jedem Menschenleben.Als ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, warich voller Haß auf meine Umgebung, auf mich, auf alles.Mein erster Weg führte in die Kneipe. Sich dort einmal sorichtig vollaufen lassen, alles vergessen! Doch schonwährend ich trank, wurde mir klar, dieses Vergessen istnur für kurze Zeit.Meine Eltern nahmen mich liebevoll auf, und ichnahm mir vor, etwas netter und freundlicher zu ihnen zusein. Ich lebte eigentlich ein Doppelleben: Zuhause versuchteich den braven Jungen zu spielen, während in denKneipen mein altes Leben weiterlief. Obwohl meinganzer Verdienst in die Gaststätten ging, reichte er <strong>nicht</strong>aus, die Zeche zu bezahlen. So mußte mein Vater auchnoch diese Schulden tilgen. Wie gemein ein Mensch seinkann, habe ich an mir selbst erfahren: Als ich merkte, derVater zahlt, machte ich noch mehr Schulden.Nun nahm ich nochmals einen Anlauf herauszukommen,indem ich es mit Philosophie und fernöstlichenReligionen versuchte. Für kurze Zeit war der Alkoholtabu, aber was ich in dieser Zeit erlebte, möchte ich meinemärgsten Feind <strong>nicht</strong> wünschen. Dagegen war derAlkohol ein Kinderspiel! Ich konnte keine Nacht mehrschlafen. Erst meinte ich, ich würde mich in einem Deliriumbefinden, aber dann stellte ich fest: »Nein, <strong>das</strong> sinddie Dinge, mit denen du dich beschäftigst.«Die Gedanken an den Selbstmord wurden immerstärker, und ich erinnerte mich an meinen ersten vergeblichenVersuch im Krankenhaus. So besorgte ich mir wiederTabletten und ich stellte fest: Mit ein wenig Alkoholhatten diese Tabletten dieselbe Wirkung wie ein Vollrausch.Nach dieser Entdeckung vergaß ich schnell die94

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