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en koon friisk ~ en kan friisk ~ en kon friisk ~ en ... - Nordfriisk Instituut

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<strong>en</strong> <strong>koon</strong> <strong>friisk</strong> ~ <strong>en</strong> <strong>kan</strong> <strong>friisk</strong> ~ <strong>en</strong> <strong>kon</strong> <strong>friisk</strong> ~ <strong>en</strong> kuon <strong>friisk</strong><br />

Der Newsletter des Nord<strong>friisk</strong> <strong>Instituut</strong> zur friesisch<strong>en</strong> Sprache, Geschichte und Kultur<br />

Gur Dai lef Lir,<br />

in der elft<strong>en</strong>, der Adv<strong>en</strong>tsausgabe unseres Newsletters <strong>en</strong> <strong>koon</strong> <strong>friisk</strong> (eine Kanne Friesisch)<br />

möcht<strong>en</strong> wir einige Bücher aus unserem Verlag vorstell<strong>en</strong>. Darunter befind<strong>en</strong> sich Lesebücher,<br />

Bibliographi<strong>en</strong> und Bücher zur nordfriesisch<strong>en</strong> Geschichte und Landeskunde.<br />

Die Redaktion des Newsletters wünscht Ihn<strong>en</strong> im Nam<strong>en</strong> aller Kolleginn<strong>en</strong> und Kolleg<strong>en</strong> des<br />

Nord<strong>friisk</strong> <strong>Instituut</strong> ein besinnliches, friedliches Weihnachtsfest und ein in jeder Hinsicht<br />

erfolgreiches Neues Jahr.<br />

1. jest kop ~ iarst kop ~ iaars kop ~ iirst kop ~ jarst kop ~ eerst kop<br />

sölr. Leedji; fe.-öö. liitje; hal. Leet; wirh. liid; moor. sung; ngoosh. liid; halifr. leed<br />

Zur Einstimmung auf die bevorsteh<strong>en</strong>de Weihnachtszeit möcht<strong>en</strong> wir an dieser Stelle ein<br />

friesisches Lied aus dem Gesangbuch „Loowe nü e Hiire“ vorstell<strong>en</strong>. Der folg<strong>en</strong>de Text wird nach<br />

der Melodie „Vom Himmel hoch, da komm ich her“ gesung<strong>en</strong> und lautet in der deutsch<strong>en</strong><br />

Übersetzung: „Ein Stern leuchtet durch die Winternacht, scheint über’s (Dorf und) Land voll<br />

Macht; die Engel Gott zu Ehre sing<strong>en</strong>, verkünd<strong>en</strong> Fried<strong>en</strong> für alt und jung.“<br />

Anstelle des gesamt<strong>en</strong> Liedtextes folgt hier die erste Strophe in drei friesisch<strong>en</strong> Dialekt<strong>en</strong>. Viel<br />

Spaß beim Sing<strong>en</strong>!<br />

mooring<br />

En stäär jucht’ döör e wunternåcht<br />

schint ouer toorp än lönj ful måcht;<br />

e aingle iire Good ma sung,<br />

ferkünie fröid’ for üülj <strong>en</strong> jung.<br />

fering<br />

En stäär ljocht döör a wonternaacht,<br />

skintj auer’t hiale lun so laacht;<br />

a <strong>en</strong>gler God tu iar<strong>en</strong> schong,<br />

fer<strong>kan</strong>’ge frees för ual an jong.<br />

Salring<br />

En Stiar ljucht döör di Wunternacht<br />

<strong>en</strong> skintj aur Tērp <strong>en</strong> Lön fol Macht;<br />

di Engler Got tö Iar<strong>en</strong> sjung,<br />

fork<strong>en</strong>’ge Freer fuar ual <strong>en</strong> jung.<br />

Wer jetzt auf d<strong>en</strong> Geschmack gekomm<strong>en</strong> ist, der findet in diesem Gesangbuch noch weitere<br />

schöne Adv<strong>en</strong>ts- und Weihnachtslieder auf Friesisch. Ernst Martin Dahl: „Loow nü e Hiire“.<br />

Nordfrasch sungebök - Nuurdfresk salembuk – Nuurð<strong>friisk</strong> Salembok – Nordfriesisches<br />

Gesangbuch, 871 S., ISBN 3-88007-281-7, Verlag Nord<strong>friisk</strong> <strong>Instituut</strong>, Bräist/Bredstedt 2000,<br />

14,80 €.<br />

2. taust kop ~ naist kop ~ tweet kop ~ uur kop ~ tweerd kop ~ tweed kop<br />

sölr. Engel; fe.-öö. <strong>en</strong>gel; hal. Engel; wirh. ängel moor. aingel; ngoosh.-halifr. ängel<br />

Wie in dem ob<strong>en</strong> angeführt<strong>en</strong> Lied geseh<strong>en</strong>, ist Adv<strong>en</strong>ts- und Weihnachtszeit auch die Zeit der<br />

Engel. Man singt nicht nur von ihn<strong>en</strong>, sondern sie werd<strong>en</strong> auch als Engelsfigur<strong>en</strong> aufgestellt und


schmück<strong>en</strong> viele weihnachtliche Dekoration<strong>en</strong>. Der Engel ist ein Symbol für Reinheit und<br />

Schönheit, aber auch für Schutz.<br />

Auf Friesisch sagt man fer. diar hee jo wel <strong>en</strong> <strong>en</strong>gel för ham beedicht (da hat ja wohl ein Engel für<br />

ihn gebetet), w<strong>en</strong>n jemand eine Gefahr überstand<strong>en</strong> hat.<br />

Engel werd<strong>en</strong> von jeher <strong>en</strong>g in Verbindung mit Kindern geseh<strong>en</strong>. So ist auch folg<strong>en</strong>de Aussage<br />

nicht verwunderlich: Wirh. wän börne oon e waag smile, späle e ängle ermä (W<strong>en</strong>n Kinder in der<br />

Wiege lächeln, spiel<strong>en</strong> die Engel mit ihn<strong>en</strong>).<br />

In der Adv<strong>en</strong>tszeit erwart<strong>en</strong> die Kinder aber auch „handfeste“ Freud<strong>en</strong> von ihn<strong>en</strong>. Früher war es<br />

üblich wirh. e tälre tot ängle äpsjite (d<strong>en</strong> Teller für die Engel auf[zu]stell<strong>en</strong>), um kleine Leckerei<strong>en</strong> zu<br />

bekomm<strong>en</strong>. Man <strong>kon</strong>nte ja an dem glüh<strong>en</strong>drot<strong>en</strong> Ab<strong>en</strong>dhimmel seh<strong>en</strong>, dass wirh. e ängle to jül<br />

baage (die Engel für Weihnacht<strong>en</strong> back<strong>en</strong>). Und davon wollte man gerne etwas abhab<strong>en</strong>.<br />

Als Himmelsbewohner wurd<strong>en</strong> Engel auch mit dem Wetter in Verbindung gebracht. Donnert es, so<br />

wirh. sän e ängle dir boow<strong>en</strong> al wüder bai to käägeln (sind die Engel da ob<strong>en</strong> schon wieder am<br />

Kegeln), und schneit es dicke Flock<strong>en</strong>, dann wirh. röste et ängle jär fäärebeed äp (schütteln die<br />

Engel ihr Federbett aus).<br />

So positiv, wie man die himmlisch<strong>en</strong> Engel betrachtet, so vorsichtig ist man andererseits im<br />

Umgang mit irdisch<strong>en</strong> „Engeln“. Die Redew<strong>en</strong>dung moor. <strong>en</strong> aingel aw e stroot, <strong>en</strong> döiwel önj e<br />

koot (ein Engel auf der Straße, ein Teufel zu Hause) ist heutzutage noch sehr geläufig. Und w<strong>en</strong>n<br />

jemand zu Ihn<strong>en</strong> sagt: Hi kuon e ängle schong<strong>en</strong> hiire (er <strong>kan</strong>n die Engel sing<strong>en</strong> hör<strong>en</strong>), dann hat<br />

er sich wohl ein<strong>en</strong> Weihnachtspunsch zuviel gegönnt.<br />

3. trer kop ~ traad kop ~ treed kop ~ der kop ~ treerd kop<br />

sölr. Boker; fe.-öö. buk<strong>en</strong>; hal. Bukker; wirh. buke moor. böke; ngoosh. bouke; halifr. bööke<br />

Pünktlich zur Weihnachtszeit sind im Verlag Nord<strong>friisk</strong> <strong>Instituut</strong> neue Bücher erschi<strong>en</strong><strong>en</strong>. Bestimmt<br />

ist auch etwas für Sie oder Ihre Lieb<strong>en</strong> dabei:<br />

Ferteel iinjs<strong>en</strong>!<br />

In „Ferteel iinjs<strong>en</strong> faan a Eilun<strong>en</strong>“ und „Ferteel iinjs<strong>en</strong> foon e Fååstewål“ find<strong>en</strong> sich<br />

Erzählung<strong>en</strong>, der<strong>en</strong> Handlungsorte von Sansibar bis San Francisco reich<strong>en</strong> und zu d<strong>en</strong><strong>en</strong> natürlich<br />

auch Nordfriesland gehört. Zu d<strong>en</strong> Them<strong>en</strong> „Unerwäis“ und „Uun a knip“ wurd<strong>en</strong> die<br />

unterschiedlichst<strong>en</strong> Geschicht<strong>en</strong> für die erst<strong>en</strong> beid<strong>en</strong> „Ferteel iinjs<strong>en</strong>!“-Wettbewerbe verfasst. Sie<br />

handeln von Gesp<strong>en</strong>stern und von Mord, aber auch von Liebe und von glücklicher Wiederkehr.<br />

Geschrieb<strong>en</strong> wurde in fast all<strong>en</strong> nordfriesisch<strong>en</strong> Dialekt<strong>en</strong>. Preis: jeweils 5,00 €.<br />

Die Nordfries<strong>en</strong> im Mittelalter<br />

Warum wandert<strong>en</strong> die Fries<strong>en</strong> nach Nord<strong>en</strong>? Was verschaffte ihn<strong>en</strong> die g<strong>en</strong>eration<strong>en</strong>lange<br />

Feindschaft der Dithmarscher? Wie starb Dän<strong>en</strong>könig Abel wirklich? Antwort<strong>en</strong> auf diese und viele<br />

andere Frag<strong>en</strong> gibt das Buch „Die Nordfries<strong>en</strong> im Mittelalter“. Der Niebüller Geschichtsforscher<br />

Albert Pant<strong>en</strong> verfasste es als zweit<strong>en</strong> Teil des vom Nord<strong>friisk</strong> Institut erarbeitet<strong>en</strong><br />

regionalkundlich<strong>en</strong> Standardwerkes „Geschichte Nordfrieslands“, das Mitte der 1990er Jahre in<br />

zwei Auflag<strong>en</strong> erschi<strong>en</strong> und inzwisch<strong>en</strong> vergriff<strong>en</strong> ist. Das Institut publizierte nun dies<strong>en</strong> Teil in<br />

einer völlig neu bearbeitet<strong>en</strong>, aktualisiert<strong>en</strong> Sonderausgabe. Preis: 9,90 €.<br />

Matthias der Glückliche und seine Zeit<br />

Der erfolgreichste Walfänger der Nordfries<strong>en</strong> wurde „Matthias der Glückliche“ g<strong>en</strong>annt. Matthias<br />

Peters<strong>en</strong> (1632-1706) aus Oldsum auf der Insel Föhr erlegte in fünf Jahrzehnt<strong>en</strong> Grönlandfahrt<br />

373 Wale, mehr als jeder andere. Uwe Steff<strong>en</strong>, emeritierter Dompropst in Ratzeburg und einer der<br />

zahlreich<strong>en</strong> Nachkomm<strong>en</strong> des Glücklich<strong>en</strong> Matthias, hat die vorhand<strong>en</strong><strong>en</strong> K<strong>en</strong>ntnisse über d<strong>en</strong><br />

Leb<strong>en</strong>slauf seines berühmt<strong>en</strong> Vorfahr<strong>en</strong> zusamm<strong>en</strong>getrag<strong>en</strong>. Er schildert in seinem Buch Herkunft,<br />

Werdegang und familiäre Verbindung<strong>en</strong> des Kommandeurs eb<strong>en</strong>so wie das Leb<strong>en</strong> an Bord und die<br />

dramatische Jagd auf die Wale, die größt<strong>en</strong> Lebewes<strong>en</strong> unseres Planet<strong>en</strong>. Preis: 9,90 €.


Jarling<br />

Zum Schluss möcht<strong>en</strong> wir noch auf unser<strong>en</strong> Kal<strong>en</strong>der hinweis<strong>en</strong>. Bereits zum dritt<strong>en</strong> Mal gestaltet<br />

der Amrumer Fotograf Georg Qued<strong>en</strong>s mit sein<strong>en</strong> Bildern d<strong>en</strong> Jarling. Der Titel des Kal<strong>en</strong>ders für<br />

2005 lautet A hemel auer Nuurdfresklun, was auf Öömrang „Der Himmel über Nordfriesland“<br />

heißt. In dreizehn Bildern werd<strong>en</strong> hierin Farb<strong>en</strong> des friesisch<strong>en</strong> Himmels gezeigt. Die Nam<strong>en</strong> der<br />

Monate und der Woch<strong>en</strong>- sowie Feiertage sind in d<strong>en</strong> Dialekt<strong>en</strong> des jeweilig<strong>en</strong> Bildtextes gehalt<strong>en</strong>;<br />

soweit in dem jeweilig<strong>en</strong> Dialekt vorhand<strong>en</strong>, wurd<strong>en</strong> auch die volkssprachlich<strong>en</strong> Bezeichnung<strong>en</strong><br />

der Monate mit aufgeführt. Der Jarling ist also ein Kal<strong>en</strong>der zum Les<strong>en</strong> und zum Schau<strong>en</strong>. Preis:<br />

13,80 €.<br />

Abkürzung<strong>en</strong>:<br />

sölr. = Sölring (Sylterfriesisch)<br />

fe.-öö. = Fering-Öömrang (Föhr-Amrumer Friesisch)<br />

hal. = Halunder (Helgoländer Friesisch)<br />

wirh. = Wiringhiirder freesk (Wiedingharder Friesisch)<br />

moor. = Mooringer frasch (Mooringer Friesisch)<br />

ngoosh. = Noordergooshiirder fräisch (Norder Goesharder Friesisch)<br />

halifr. = Halifreesk (Halligfriesisch)<br />

Redaktion dieser Ausgabe: Antje Arfst<strong>en</strong><br />

___________________________________________________________________________<br />

Wir weis<strong>en</strong> darauf hin, dass Mitglieder des Vereins Nordfriesisches Institut fast alle<br />

Veröff<strong>en</strong>tlichung<strong>en</strong> zu vergünstigt<strong>en</strong> Mitgliederpreis<strong>en</strong> bezieh<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>!

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