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9Musik spielen sollte (Giersch 1998). Neben den Chören etablierten sich ausserdem dieTanzorchester, die später als Bigbands mit entsprechendem Repertoire sich derUnterhaltungsmusik widmen sollten. Tabelle 2 zeigt die aktuelle Struktur der deutschenRundfunkklangkörper (ARD 2002). Kleinere und zeitlich beschränkte Ensembles bzw.Einrichtungen wie Kammerorchester oder das Experimentalstudio der Heinrich-Strobel-Stiftungdes SWR e.V. wurden nicht aufgenommen.Betreiber Klangkörper Gründung(Umbenennungoder Fusion)Rundfunk-Orchesterund –Chöre GmbHBerlinWestdeutscherRundfunk (WDR)Südwestrundfunk(SWR)BayrischerRundfunk (BR)MitteldeutscherRundfunk (MDR)NorddeutscherRundfunk (NDR)Deutsches Symphonie-Orchester Berlin 1946 (1956,1993) 114Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin 1925 114RIAS-Kammerchor 1948 35Rundfunkchor Berlin 1925 65MusikerRIAS-Jugendchor 1948 wechselndWDR Sinfonieorchester Köln 1947 (1956) 118WDR Rundfunkorchester Köln 1947 (1956) 58WDR Rundfunkchor Köln 1948 (1956) 48WDR Bigband Köln 1947 (1956) 17SWR Sinfonieorchester Baden-Baden 1946 (1998) 99und FreiburgSWR Rundfunkorchester Kaiserslautern 1946 (1951) 45SWR Radio-Sinfonieorchester Stuttgart 1945 (1949,1998) 107SWR Big Band 1951 17SWR Vokalensemble Stuttgart 1946 (1949,1998) 36Symphonieorchester des Bayerischen 1949 100RundfunksChor des Bayerischen Rundfunks 1946 (1948) 44Münchner Rundfunkorchester 1952 70MDR Sinfonieorchester 1924 140MDR Rundfunkchor Leipzig 1946 (1992) 73MDR Kinderchor 1948 (1992) wechselndNDR-Sinfonieorchester 1945 (1956) 115Radio-Philharmonie Hannover des NDR 1950 (1956) 81NDR-Bigband 1945 (1956) 17NDR-Chor 1946 (1956) 39Hessischer Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt 1945 107Rundfunk (HR) HR Bigband 1946 (1948) 18SaarländischerRundfunk (SR)Rundfunk-SinfonieorchesterSaarbrücken1937 (1972) 85Tabelle 2: Deutsche öffentlich-rechtliche Rundfunkklangkörper (Stand Januar 2003)Die Fragen wie Rundfunksendungen wirklich genutzt und wahrgenommen werden und welcheFunktion sie für den Rezipienten darstellen gehören in den Bereich der
10Medienwirkungsforschung bzw. der Musikpsychologie, deren Ergebnisse hier nur angedeutetwerden können. Der Hörfunk wird (inzwischen) überwiegend als Nebenbei-Medium nebenanderen Tätigkeiten genutzt. Als besondere Qualitäten des Radios gelten neben der schnellenInformation sein parasozialer Charakter und die (angenehme) Begleitung der Haupttätigkeit(Affektkontrolle und Handlungskoordination). Der Rundfunk trägt aber auch zur Meinungs- undWillensbildung bei. Im Nationalsozialismus wurde daher zur Ablenkung in den Kriegsjahren mitErfolg verstärkt unterhaltende und scheinbar unpolitische Musik ausgestrahlt. Die Bedeutung desRundfunks für den Verkauf von Tonträgern war besonders in den Nachkriegsjahren bis in die1980er Jahre groß und führte zu einer recht engen Verflechtung von Musikindustrie undRundfunk.Peter Stieber (Stieber 1995) konstatiert unter Berufung auf die ARD/ZDF-Kulturstudie aus demJahr 1991 ein großes Interesse an klassischer Musik, da rund 71 Prozent der Bevölkerung anKlassik interessiert und fast 30 Prozent der Bevölkerung über Tonträger oder elektronischeMedien mit anspruchsvoller Klassik zu erreichen sei. Die Rundfunkanstalten der ARD versuchendieser Nachfrage mit einem umfangreichen E-Musik-Angebot nachzukommen, das vor allem indafür spezialisierten Kultur- und Klassikwellen gesendet wird. 1995 bot jedeLandesrundfunkanstalt durchschnittlich 15 Stunden E-Musik ihren Hörerinnen und Hörern proTag an, die zu 40 Prozent von Tonträgern der Industrie, zu rund 60 Prozent ausEigenproduktionen, neueren ebenso wie Aufnahmen aus dem großen Archivbestand bestehen.Der relative Anteil der E-Musik am Gesamtangebot ist zwar von 20,8 Prozent im Jahr 1985 auf14,3 Prozent im Jahr 1995 gesunken; dies ist aber auf die Einführung von jungen Wellen, dieüberwiegend Pop-Musik anbieten und von Informationswellen, die fast ausschließlichWortsendungen enthalten zurückzuführen. Ein Vergleich der tatsächlich mit E-Musik gesendetenMinuten ergibt für den gleichen Zeitraum eine Zunahme um mehr als ein Drittel von 2 914 465auf 3 916 035 Minuten (Jenke 1998). Die Hörfunkstatistik 2000 der ARD weist eine weitereSteigerung auf 5 444 006 Minuten auf, was 15,9 Prozent am gesamten Hörfunkprogrammentspricht. Der prozentuale Anteil der Kulturprogramme an der Gesamthörerschaft des Radiosliegt allerdings seit Jahrzehnten (nur) zwischen zwei und vier Prozent. Die größte Gruppeinnerhalb der Kernhörerschaft dieser Programme gehört dabei der Altersgruppe zwischen 50 und64 Jahren an.Die aktuelle Situation der öffentlich-rechtlichen Klangkörper und ihre Legitimation ist durch denUmfang seiner produzierten Sendungen für den Rundfunk und durch die Akzeptanz desPublikums bestimmt, die wesentlich über die Qualität ihrer Arbeit bestimmt ist.
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Seite 7 und 8: 6Zulassung von privaten Hörfunk- u
Seite 9: 8zur NS-Zeit zu dem vom Gesetzgeber
Seite 13 und 14: 124. LiteraturBayerischer Rundfunk
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