care tuareg - CARE Deutschland e.V.

Entwicklungszusammenarbeit für den Frieden
Jahrzehntelang waren die Tuareg von der Entwicklung ausgeschlossen. Heute fehlt es an allem.
Es gibt kaum Schulen, Gesundheitszentren, zu wenige Brunnen, kaum Ausbildungsmaßnahmen
oder Ansätze zur Verbesserung der landwirtschaftlichen und handwerklichen Produktion.
Die Tuareg Nomadengesellschaft eignet sich in besonderem Maße für eine selbstbestimmte
Entwicklung, denn nur sie, die in der Wüste überleben können, wissen auch geeignete Lösungen
für ihre Entwicklungsprobleme. Sie haben jahrzehntelang gegen Unterdrückung, staatliche
Willkür und katastrophale Dürren gekämpft. Es ist ihnen schließlich gelungen einen Teil ihrer
Forderungen, nämlich die bessere Integration in das nationale Leben und den Aufbau ihrer Siedlungsgebiete
durchzusetzen. Ihre Führer haben eine Vision von Entwicklung, die den Wunsch der
Nomaden, ihre Kultur und Identität zu erhalten, in den Mittelpunkt aller Bemühungen stellt.
Vieles wurde im Friedensvertrag von 1995 durch die Regierung versprochen, wenig gehalten.
Aber dabei muß man bedenken, dass die Möglichkeiten der Regierung begrenzt und die Armut
in den anderen Landesteilen groß ist. So ist es eine besondere Aufgabe der internationalen Entwicklungszusammenarbeit
hier, zu helfen.
Niger ist das zweit ärmste Land der Welt, es nimmt Platz 173 von 174
auf dem Index für menschliche Entwicklung der Vereinten Nationen
ein. Auf einer Fläche von 1, 267 000 qkm – größtenteils Wüste – leben
11 Millionen Menschen. Das Pro-Kopfeinkommen beträgt 180 USD pro
Jahr. 61,4 % der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze.
Die Analphabetenrate liegt für Männer bei 78, für Frauen bei 93%.
80% der Bevölkerung sind Muslime, zwischen 8 und 9% sind Tuareg.