care tuareg - CARE Deutschland e.V.
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Bau und Ausstattung von<br />
Dorfläden<br />
Die alltägliche Versorgung mit den einfachsten Grundnahrungsmitteln<br />
und Gebrauchsgütern wie Lebensmitteln (Getreide, Öl,<br />
Tee, Zucker, Salz etc.), Stoffen, Medikamenten, Gewürzen, Batterien,<br />
Taschenlampen, etc. stellt für die nomadische Bevölkerung<br />
wegen der Abgeschiedenheit des Aïr-Gebirges ein großes<br />
Problem dar. Insbesondere die Hirtinnen sind von der Versorgung<br />
mit den einfachsten Dingen des Alltags abgeschnitten.<br />
Die Versorgung der Nomadenbevölkerung mit Alltagsgütern<br />
kann durch Dorfläden wesentlich erleichtert werden.<br />
Installation<br />
von Getreidemühlen<br />
In den Oasengärten wird Weizen und Mais angebaut, die neben<br />
Hirse zu den Grundnahrungsmitteln der Bevölkerung gehören.<br />
Die Verarbeitung des Getreides zu Mehl ist eine schwere körperliche<br />
Arbeit. Mit der Installation von Getreidemühlen wird<br />
die Arbeit der Frauen sehr erleichtert. Für die Mühle wird ein<br />
Schutzhaus gebaut und eine Person zum Müller ausgebildet.<br />
Revolvierende Fonds für<br />
Karawaniers, Gartenbauer und<br />
Frauengruppen<br />
Ein revolvierender Fond ist eine Art Sparkasse, die von den<br />
Selbsthilfegruppen eigenverantwortlich verwaltet wird. Die<br />
einzelnen Mitglieder der Gruppen beantragen eine Art Kredit<br />
für eine ökonomische Aktivität, die sie selbst bestimmen. Sie<br />
zahlen nach einigen Monaten das geborgte Geld zusätzlich<br />
einiger Zinsen wieder in die Kasse zurück damit es anderen<br />
Gruppen oder Personen zur Verfügung steht.<br />
Zum Beispiel schützt der revolvierende Fonds den Tuareg-<br />
Karawanenhandel vor der ungleichen Konkurrenz mit großen<br />
Händlern, die den Salztransport mit Lastkraftwagen durchführen.<br />
Die Salzkarawane von Timia nach Bilma, ist die letzte<br />
noch bestehende Karawane der Sahara und stellt ein wichtiges<br />
Kulturelement der Saharanomaden dar. Die Karawaniersgruppen<br />
erhalten im Dezember von Ihrer langen Reise in den Süden<br />
einen Fond in Höhe von etwa 20 Euro pro Person. Hiermit kaufen<br />
sie nach ihrer Ankunft in Zinder sofort Hirse ein, bevor der<br />
Hirsepreis steigt. Sie können nun in Ruhe abwarten, bis der<br />
Salzpreis steigt. Ohne diesen Fond würden sie kein Einkommen<br />
erzielen.