Jahresbericht - Behinderten-Werk Main-Kinzig eV
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<strong>Jahresbericht</strong><br />
2004 – Individualisierung<br />
BEHINDERTEN-WERK MAIN-KINZIG e.V.
<strong>Behinderten</strong>-<strong>Werk</strong><br />
<strong>Main</strong>-<strong>Kinzig</strong> e.V.<br />
Geschäftsstelle:<br />
Vor der Kaserne 6<br />
63571 Gelnhausen<br />
Postfach 11 65<br />
63551 Gelnhausen<br />
Telefon 0 60 51/ 92 18-0<br />
Telefax 0 60 51/ 92 18-60<br />
www.bwmk.de<br />
info@bwmk.de<br />
Brief der Geschäftsführung 2004:<br />
Individualisierung<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
Individualisierung – die Wahlmöglichkeit zwischen unterschiedlichsten Lebensformen, die<br />
herkömmlichen Normen und Handlungsorientierungen als eine Option unter vielen, die neue Eigenverantwortlichkeit,<br />
durch die ein Mehr an Chancen und Risiken entsteht: Was bedeutet diese Entwicklung,<br />
die sich durch alle Gruppierungen der Gesellschaft zieht, für Menschen mit Behinderung?<br />
Ein wechselseitiger Prozess hat begonnen: Die Forderungen nach Selbstbestimmung und Gleichstellung<br />
haben Eingang in die Gesetzgebung gefunden. Träger mit festen Ablaufregeln und daraus<br />
resultierender Bevormundung werden zugunsten bedarfsorientierter Unterstützung im individuellen<br />
sozialen Bezugssystem aufgelöst. Das Spektrum der Unterstützungsleistungen differenziert sich vor<br />
dem Hintergrund einer sich individueller gestaltenden Nachfrage. Um diese individuelle Nachfrage<br />
erfassen zu können, gilt es, Kommunikation zu fördern und eine Kultur des Fragens zu etablieren.<br />
Eine Neuorganisation verlässlicher Hilfen wird erforderlich. Das Zusammenspiel zwischen Nutzern,<br />
Personal, weiteren Dienstleistern, Sozialleistungsträgern und politisch Verantwortlichen definiert<br />
sich in veränderter Weise.<br />
Wir, das <strong>Behinderten</strong>-<strong>Werk</strong> <strong>Main</strong>-<strong>Kinzig</strong> e.V., sehen uns in diesem Prozess vor der Herausforderung,<br />
unsere Angebote nutzerzentriert umzugestalten und Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten. Wir setzen<br />
uns dafür ein, dass die Grundlagen der Angebotsgestaltung weiterhin die Bedürfnisse und Lebensvorstellungen<br />
der einzelnen Menschen mit Behinderung bilden und nicht die Finanzlage der öffentlichen<br />
Haushalte zum Grenzstein wird.<br />
Wir sehen uns im Jahr 2004 auf einem Weg der Veränderung unserer Angebote, unseres eigenen<br />
Rollenverständnisses und dessen unserer Nutzer.<br />
Der vorliegende <strong>Jahresbericht</strong> beleuchtet die Aktivitäten des BWMK unter dem Blickwinkel<br />
der Individualisierung.<br />
<strong>Behinderten</strong>-<strong>Werk</strong><br />
<strong>Main</strong>-<strong>Kinzig</strong> e. V.<br />
Martin Berg<br />
Geschäftsführer
<strong>Jahresbericht</strong><br />
2004 – Individualisierung<br />
Seite<br />
Individualisierung der Angebote<br />
für behinderte Menschen . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
Vorstellung<br />
BWMK:<br />
Assistent für Menschen mit Behinderung –<br />
Partner für Industrie und Handwerk . . . . . . . . . . 6<br />
Organigramm BWMK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
Weiterentwicklung und Organisation . . . . . . . . . 8<br />
Qualitätsziele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
Angebote für Kinder<br />
Standortübersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
Angebote für Kinder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
Individualisierungsbeispiel . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
Entwicklung in den Einrichtungen . . . . . . . . . . 15<br />
Wohnangebote<br />
Standortübersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />
Wohnangebote . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
Entwicklung in den Einrichtungen . . . . . . . . . . 19<br />
Individualisierungsbeispiel . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />
Wohnangebote für Menschen mit psychischer<br />
Erkrankung/seelischer Behinderung . . . . . . . . 22<br />
Arbeitsangebote<br />
Standortübersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
Arbeitsangebote . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
Individualisierungsbeispiel . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />
Entwicklung in den Einrichtungen . . . . . . . . . . 30<br />
Beratende Angebote<br />
Standortübersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />
Beratende Angebote . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />
Individualisierungsbeispiel . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />
Mitwirkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />
Dienstleistungen für Industrie, Handwerk<br />
und Dienstleistungsunternehmen . . . . . . . . 38<br />
Geschäftsjahr 2004 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
4<br />
Individualisierung der Angebote für behinderte Menschen<br />
Individualisierung bedeutet, den<br />
behinderten Menschen als<br />
Einzelwesen mit seinen „individuellen“<br />
Merkmalen wahrzunehmen.<br />
Bei der Gestaltung<br />
von Angeboten sind also seine<br />
Besonderheiten zu berücksichtigen.<br />
Sie werden bislang<br />
unter dem Begriff „Hilfebedarf“<br />
gefasst. Der Hilfebedarf ist die<br />
Richtschnur für die Zuerkennung<br />
von Leistungen. Zukünftig<br />
sollen aber diesem von<br />
außen festgestellten individuellen<br />
Bedarf die persönlichen<br />
Bedürfnisse gleichgestellt werden.<br />
Elisabeth Wacker, Professorin<br />
an der Universität Dortmund,<br />
spricht von Bedarfsgerechtigkeit<br />
und Bedürfnisorientierung<br />
als Entscheidungsgrundlage<br />
für die anzubietenden<br />
Maßnahmen. Damit<br />
ist allerdings eine erweiterte<br />
Form der Individualisierung<br />
verbunden.<br />
Die Individualisierung der Angebote<br />
kann sich nicht mehr<br />
an bestimmten Theorien wie<br />
z.B. Normalisierung orientieren.<br />
Vielmehr sollen behinderte<br />
Menschen direkt in die Entwicklung<br />
der Aktivitäten einbezogen<br />
werden, die ihren Bedürfnissen<br />
entsprechen. Individualisierung<br />
bedeutet also,<br />
dass die Einrichtungen von<br />
„Reha all inclusive“ (Elisabeth<br />
Wacker) Abschied nehmen<br />
müssen und sich an „Reha by<br />
participation“ orientieren sollen.<br />
Partizipation erfordert in<br />
der Praxis nicht nur die Beteiligung<br />
an der Durchführung von<br />
Hilfeprozessen, sondern auch<br />
an deren Planung und an der<br />
Bewertung ihrer Ergebnisse.<br />
Individualisierung erfordert von<br />
den Einrichtungen als Anbieter<br />
bedarfsgerechter und bedürfnisorientierter<br />
Leistungen die<br />
Partizipation bzw. Einbeziehung<br />
der behinderten Menschen.<br />
Die Praxis der Partizipation<br />
findet in Form von Beteiligung<br />
statt – ein Begriff, der<br />
„Partizipation“ eher gerecht<br />
wird als die im SGB IX verwendete<br />
Übersetzung „Teilhabe“.<br />
Wenn Beteiligung die Praxis<br />
der Partizipation darstellt, bedeutet<br />
das, dass die Individualisierung<br />
der Leistungen für<br />
behinderte Menschen in ein<br />
Beteiligungsmanagement und<br />
ein beteiligendes Management<br />
eingebunden werden muss.<br />
Beteiligungsmanagement hat<br />
Beteiligung zum Ziel und nutzt<br />
sie in der Form des beteiligenden<br />
Managements auch als<br />
Methode, und dies unter mehreren<br />
Gesichtspunkten:<br />
• In einer ersten Perspektive<br />
ist Beteiligung insofern ein<br />
Ziel, als es den gesetzlichen<br />
Auftrag gibt, durch die Angebote<br />
an die leistungsberechtigten<br />
behinderten Menschen<br />
deren Selbstbestimmung und<br />
Teilhabe zu fördern. Methode<br />
ist Beteiligung insofern, als die<br />
für Selbstbestimmung und<br />
Teilhabe nötigen Kompetenzen<br />
und Qualifikationen nur in einer<br />
beteiligenden Praxis entwickelt<br />
werden können.<br />
• Die zweite Perspektive<br />
orientiert sich daran, das Personal<br />
dazu zu befähigen, die<br />
Beteiligung der behinderten<br />
Menschen zu praktizieren. Ziel<br />
ist hier die Entwicklung der<br />
Beteiligungsbereitschaft und<br />
der Beteiligungsfähigkeit der<br />
MitarbeiterInnen als Voraussetzung<br />
dafür, dass die Beteiligung<br />
der behinderten Menschen<br />
im Sinne der Individualisierung<br />
der Angebote auch<br />
verwirklicht wird. In dieser<br />
Perspektive ist Beteiligung<br />
des Personals im Sinne durch<br />
ein beteiligendes Management<br />
die Methode, mit der die entsprechenden<br />
Kenntnisse,<br />
Fertigkeiten und Einstellungen<br />
„erzeugt“ und entwickelt<br />
werden.<br />
• Die dritte Perspektive von<br />
Beteiligung bezieht sich auf<br />
das Engagement des Personals<br />
zur Sicherung und Entwicklung<br />
der individuellen,<br />
bedarfs- und bedürfnisorientierten<br />
Leistungen. Beteiligendes<br />
Management dient hier<br />
als Methode zur Aktivierung<br />
der Ressourcen der MitarbeiterInnen.<br />
Ziel ist hier die Beteiligung<br />
an der nachhaltigen<br />
Gestaltung und Weiterentwicklung<br />
der Angebote und<br />
damit an der Sicherung der<br />
Zukunftsfähigkeit der Qualifikationen<br />
und Kompetenzen<br />
der behinderten Menschen<br />
und auch an der Sicherung<br />
der eigenen Zukunft und der<br />
Zukunft des Unternehmens.
Individualisierung der Angebote<br />
– auch unter dem Aspekt<br />
der Einführung des persönlichen<br />
Budgets – hat Selbstbestimmung<br />
und Teilhabe<br />
nicht nur zum proklamierten<br />
Ziel, sondern erfordert Teilhabe<br />
in Form der Beteiligung<br />
auch als Methode. So bietet<br />
sich die Chance, die Notwendigkeit<br />
der Individualisierung<br />
der Angebote für behinderte<br />
Menschen zu nutzen, um auch<br />
die Strukturen und Prozesse<br />
der Hilfe zu individualisieren.<br />
Die Verwirklichung dieser<br />
Chance erfordert allerdings in<br />
der Praxis eine umfassende<br />
Beteiligung aller davon berührten<br />
Personen an der Planung,<br />
Durchführung und Bewertung<br />
von Strukturen und<br />
Prozessen – keine leichte,<br />
aber eine spannende und zukunftssichernde<br />
Aufgabe.<br />
Verfasser<br />
Prof. Dr. Gerd Grampp,<br />
Fachhochschule Jena,<br />
Fachbereich Sozialwesen<br />
gerd.grampp@fh-jena.de<br />
5
6<br />
<strong>Behinderten</strong>-<strong>Werk</strong> <strong>Main</strong>-<strong>Kinzig</strong> e.V.<br />
BWMK<br />
Das <strong>Behinderten</strong>-<strong>Werk</strong> <strong>Main</strong>-<br />
<strong>Kinzig</strong> e.V. ist ein gemeinnütziger<br />
Träger der freien Wohlfahrtspflege<br />
und bietet derzeit<br />
im <strong>Main</strong>-<strong>Kinzig</strong>-Kreis in 40<br />
Einrichtungen Förderung und<br />
Betreuung für Menschen mit<br />
Behinderung an. 1974 als ein<br />
Zusammenschluss verschiedener<br />
Vereine (Trägervereine:<br />
Lebenshilfe Hanau, Lebenshilfe<br />
Gelnhausen, Lebenshilfe<br />
Schlüchtern, Verein für Körperund<br />
Mehrfachbehinderte) und<br />
des <strong>Main</strong>-<strong>Kinzig</strong>-Kreises gegründet,<br />
entwickelte sich das BWMK<br />
bis heute zu einem mittelständischen<br />
Unternehmen mit ca.<br />
550 Angestellten. Das Spektrum<br />
seiner Leistungen umfasst<br />
Angebote für Kinder mit und<br />
ohne Behinderung, Angebote<br />
für den Bereich Wohnen und<br />
Arbeit sowie Beratung und<br />
Begleitung in allen Lebenslagen<br />
für erwachsene Menschen<br />
mit Behinderung.<br />
Assistent für Menschen mit<br />
Behinderung<br />
Wir verstehen uns als Assistenten<br />
und Dienstleister für die<br />
Menschen, die sich an uns<br />
wenden. Wir sehen unsere<br />
Aufgabe in der Unterstützung<br />
und Förderung zu größtmöglicher<br />
Selbstbestimmung. Unser<br />
Engagement richten wir<br />
darauf aus, dass Menschen<br />
mit Behinderung nicht aus der<br />
Gesellschaft ausgesondert<br />
werden. Wir setzen uns dafür<br />
ein, dass Behinderungen als<br />
Erscheinungsformen menschlichen<br />
Lebens gesehen werden<br />
– so selbstverständlich, wie es<br />
unterschiedliche Geschlechter<br />
und Hautfarben gibt. In dieser<br />
Bereitschaft zum Bejahen des<br />
kleinen Unterschiedes<br />
zwischen den Menschen sehen<br />
wir den Grundstein für<br />
Akzeptanz und Integration.<br />
Partner für Industrie und<br />
Handwerk<br />
Mit unseren Dienstleistungen<br />
der <strong>Werk</strong>stätten und Integrationsbetriebe<br />
stehen wir Industrie,<br />
Handwerk und Dienstleistungsunternehmen<br />
zur Verfügung.<br />
Diese erstrecken sich<br />
von Holz- und Metallbearbeitung<br />
über Gärtnerei, Landwirtschaft<br />
und Gastronomie bis<br />
hin zu Datenarchivierung und<br />
Digitaldruck. Aufgrund des<br />
hohen technischen und qualitativen<br />
Niveaus haben sich<br />
zahlreiche langfristige Kooperationen<br />
zwischen Wirtschaftsunternehmen<br />
und den Integrationsbetrieben<br />
oder <strong>Werk</strong>stätten<br />
für behinderte Menschen<br />
ergeben. Die Qualität unserer<br />
Angebote für Menschen mit<br />
Behinderung lassen wir durch<br />
unser Qualitätsmanagement<br />
transparent werden und arbeiten<br />
an einer stetigen Verbesserung.<br />
Unsere Einrichtungen<br />
sind nach DIN ISO 9001:2000<br />
zertifiziert.
<strong>Behinderten</strong>-<strong>Werk</strong> <strong>Main</strong>-<strong>Kinzig</strong> e.V.<br />
Organigramm<br />
Verbundene<br />
Unternehmen<br />
„Heinzelmännchen“<br />
Wäscheservice und Hausdienstleistungsgesellschaft<br />
mbH<br />
Martin Berg<br />
„M & S“<br />
Markt- und Servicegesellschaft<br />
mbH<br />
Martin Berg<br />
BW Dienstleistungs-<br />
Gesellschaft mbH<br />
Heinz Beyer<br />
Sekretariat<br />
Zentrale Dienste<br />
Martin Berg<br />
TQM<br />
Personalwesen<br />
Verwaltung<br />
Therapeutische Praxis<br />
Hanau-Steinheim<br />
BFF Altenhaßlau, Hanau<br />
und Schlüchtern<br />
Geschäftsführender Vorstand<br />
Heinrich Heck, Doris Peter, Martin Berg<br />
Geschäftsführer<br />
Martin Berg<br />
Geschäftsbereich 1<br />
Joachim Schröck<br />
Koordination<br />
Produktion<br />
QM<br />
WfbM Steinheim I, II<br />
WfbM Altenhaßlau I, II<br />
WfbM Schlüchtern I, II<br />
Hofgut Marjoß<br />
Reha-<strong>Werk</strong>stätten<br />
IKT Altenhaßlau, Hanau<br />
und Schlüchtern<br />
Controlling<br />
Geschäftsbereich 2<br />
Halgard Bestelmeyer-<br />
Grommet<br />
QM<br />
FED<br />
Beratungszentrum<br />
Betreutes Wohnen<br />
WS/AWG HU-Kesselstadt<br />
WS HU-Steinheim<br />
WS/AWG Langenselbold<br />
WS Birstein<br />
WS Altenhaßlau<br />
WS/AWG Schlüchtern<br />
WS/AWG Marjoß<br />
7
8<br />
<strong>Behinderten</strong>-<strong>Werk</strong> <strong>Main</strong>-<strong>Kinzig</strong> e.V.<br />
Weiterentwicklung und Organisation<br />
„Als ein nach DIN ISO<br />
9001: 2000 zertifiziertes Unternehmen<br />
arbeiten wir fortwährend<br />
an unserer Organisationsentwicklung.<br />
In diesem Rahmen<br />
überprüfen wir, ob wir die<br />
Projekte<br />
in unserem Qualitätsmanagement<br />
definierten Ziele erreichen.<br />
Gegebenenfalls leiten<br />
wir Maßnahmen ein, um unsere<br />
Ziele zu erfüllen. Dadurch garantieren<br />
wir eine ständige<br />
Verbesserung unserer Leistungen<br />
und Angebote und helfen<br />
damit, die Lebensqualität behinderter<br />
Menschen immer<br />
weiter zu verbessern.“<br />
(Konzeption BWMK)<br />
Bereich/Einrichtung Projektbezeichnung Termin<br />
ProjektProjektbeginnende Bauprojekt WfbM Dienstleistungszentrum (DLZ)<br />
Langenselbold<br />
2003<br />
06/2006<br />
Bauprojekt WS Wohnstätte<br />
HU-Feuerbachstraße<br />
2002<br />
06/2006<br />
BWMK Einführung Intranet 01/2004<br />
12/2005<br />
Arbeit Standardisierung der Machbarkeitsprüfung von<br />
Arbeitsaufträgen<br />
Arbeit:<br />
Reha-<strong>Werk</strong>stätten<br />
WfbM<br />
a) Konzeption Eingangsverfahren<br />
b) Konzeption BBB<br />
Konzeption Eingangsverfahren WfbM<br />
11/2002<br />
05/2003<br />
Arbeit Veränderung der personellen Besetzung in den WfbM aufgrund<br />
Neubau DLZ und Auflösung WfbM II Altenhaßlau<br />
10/2004<br />
Arbeit Neustrukturierung der Produktions-/Dienstleistungsbereiche in<br />
den WfbM aufgrund Neubau DLZ und Auflösung WfbM II Altenhaßlau<br />
10/2004<br />
Arbeit EDV-gestützte Optimierung<br />
der Reha-Abläufe<br />
Arbeit: Tafö Konzeption und Einführung einer<br />
organisationsspezifischen Darstellung<br />
der Leistungsprozesse<br />
02/2002<br />
Arbeit Einführung eines neuen PPS-Systems 2002<br />
2005<br />
Wohnen für Menschen mit<br />
psychischer Erkrankung<br />
Wohnen WS Konzeption und Einführung einer<br />
organisationsspezifischen Darstellung<br />
der Leistungsprozesse<br />
2003<br />
12/2004<br />
06/2005<br />
06/2005<br />
07/2005<br />
02/2005<br />
Nicht<br />
festgelegt<br />
06/2005<br />
Lebens- und Leistungsbereich Wohnen 01/2003<br />
12/2006<br />
Wohnen Einführung TopSoz 12/2003<br />
12/2004<br />
Kinder Einführung QMS 05/2003<br />
04/2005<br />
2003<br />
2005
<strong>Behinderten</strong>-<strong>Werk</strong> <strong>Main</strong>-<strong>Kinzig</strong> e.V.<br />
Qualitätsziele<br />
Aus den Qualitätszielen, die die<br />
Bereiche für sich festgeschrieben<br />
haben, leitet sich jegliches<br />
Handeln im BWMK ab.<br />
Vor dem Hintergrund aktueller<br />
Bedarfe werden für jedes Jahr<br />
Qualitätsziele<br />
Beratungs- und Frühförderstellen<br />
– In interdisziplinärer Zusammenarbeit fördern wir behinderte und von Behinderung bedrohte Kinder ab der<br />
Geburt bis zum Schuleintritt.<br />
– Wir beraten die Familien behinderter und von Behinderung bedrohter Kinder von deren Geburt bis zum Schuleintritt.<br />
Integrative Kindertagesstätten<br />
– Wir bieten allen Kindern einen Ort, an dem sie mit gleichaltrigen Kindern aufwachsen können, gebildet,<br />
gefördert und in ihrer individuellen Entwicklung unterstützt werden.<br />
– Wir verstehen uns als Partner der Eltern in der Erziehung und bieten nach Wunsch und Bedarf Hilfestellung,<br />
Begleitung und Unterstützung in Erziehungsfragen. Unser Miteinander ist von gegenseitiger Wertschätzung<br />
geprägt.<br />
– Wir unterstützen Familien, in denen ein behindertes oder von Behinderung bedrohtes Kind lebt,<br />
in deren Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft.<br />
Familienentlastender Dienst<br />
– Wir unterstützen behinderte Kinder, Jugendliche und Erwachsene in derem sozialen Umfeld<br />
im Alltag.<br />
– Wir beraten Menschen mit Behinderung und deren Familien in Fragen der Eingliederungshilfe<br />
und der Pflege.<br />
Wohnangebote<br />
– Bei uns haben Menschen mit Behinderung die Möglichkeit, ein Zuhause zu finden und zu erhalten.<br />
– Wir fördern und begleiten das selbstständige Handeln unserer Bewohner und Klienten.<br />
– Wir fördern und begleiten die Teilhabe unserer Bewohner und Klienten am Leben in der Gemeinschaft.<br />
Arbeitsangebote<br />
– Wir qualifizieren die Mitarbeiter zur Teilhabe am Arbeitsleben und zum Leben in der Gemeinschaft.<br />
– Wir bieten ein umfassendes Arbeits-, Beschäftigungs- und Qualifizierungsangebot.<br />
– Wir fördern und begleiten das selbstständige Handeln der Mitarbeiter.<br />
– Durch Qualifizierung der Angestellten entwickeln wir uns weiter.<br />
(Qualitätsziele des <strong>Behinderten</strong>-<strong>Werk</strong> <strong>Main</strong>-<strong>Kinzig</strong> e.V.)<br />
so genannte „zielorientierte<br />
Aktivitäten“ aus den Qualitätszielen<br />
abgeleitet, um eine ständige<br />
Optimierung zu erreichen.<br />
9
Angebote für Kinder
<strong>Main</strong>tal<br />
Hanau<br />
Steinheim<br />
12<br />
Angebote für Kinder<br />
Standortübersicht<br />
IKT <strong>Main</strong>tal<br />
(60 Plätze)<br />
Betreuung, Förderung und Bildung für Kinder<br />
mit und ohne Behinderung (3–6 Jahre)<br />
Langenselbold<br />
Gelnhausen<br />
Altenhaßlau<br />
Niedermittlau<br />
BFF Hanau<br />
Clearing – Feststellung des Förderbedarfs,<br />
Diagnostik nach Vademecum, MüFeD, Wiener<br />
Entwicklungstest, interdisziplinär abgestimmtes<br />
individuelles Förderkonzept, heilpäd.<br />
Kindergartenfachberatung<br />
Praxis Hanau-Steinheim<br />
Physiotherapie für Kinder und Erwachsene<br />
nach Bobath und Vojta,<br />
allg. Krankengymnastik<br />
FED<br />
Stundenweise Betreuung von in Familien<br />
lebenden Kindern, Jugendlichen<br />
und Erwachsenen mit Behinderung<br />
Birstein<br />
Bad Soden-<br />
Salmünster<br />
Steinau<br />
IKT Altenhaßlau (57 Plätze)<br />
Betreuung, Förderung und Bildung<br />
von Kindern mit und ohne Behinderung,<br />
(3–6 Jahre)<br />
BFF Altenhaßlau<br />
Clearing – Feststellung des Förderbedarfs,<br />
Diagnostik nach Vademecum, MüFeD, Wiener<br />
Entwicklungstest, interdisziplinär abgestimmtes<br />
individuelles Förderkonzept, heilpäd.<br />
Kindergartenfachberatung<br />
Marjoß<br />
Schlüchtern<br />
IKT Schlüchtern (37 Plätze)<br />
Betreuung, Förderung und Bildung von<br />
Kindern mit und ohne Behinderung,<br />
(3–6 Jahre)<br />
BFF Schlüchtern<br />
Clearing – Feststellung des Förderbedarfs,<br />
Diagnostik nach Vademecum, MüFeD, Wiener<br />
Entwicklungstest, interdisziplinär abgestimmtes<br />
individuelles Förderkonzept, heilpäd.<br />
Kindergartenfachberatung
Angebote für Kinder<br />
Kind sein bedeutet, in aktiver<br />
Auseinandersetzung mit der<br />
Umwelt Erfahrungen zu machen<br />
und Lernprozesse zu durchlaufen.<br />
Diese sind Voraussetzung<br />
dafür, dass sich die Gesamtpersönlichkeit<br />
entwickeln<br />
kann.<br />
Die Angebote in diesem Bereich<br />
umfassen Betreuung, Förderung<br />
und Therapie für Kinder<br />
mit und ohne Behinderung<br />
von der Geburt bis zum Schuleintritt.<br />
Dafür stehen unterschiedliche<br />
Einrichtungen zur<br />
Verfügung:<br />
Beratungs- und Frühförderstellen<br />
(BFF)<br />
Die Beratungs- und Frühförderstellen<br />
(BFF) wenden sich an<br />
Familien, die ein entwicklungsauffälliges,<br />
behindertes oder von<br />
Behinderung bedrohtes Kind<br />
von Geburt an bis zum Schuleintritt<br />
haben. Auf der Grundlage<br />
eines Clearing-Verfahrens<br />
wird der Hilfebedarf des Kindes<br />
ermittelt und in interdisziplinärer<br />
Zusammenarbeit ein Förderkonzept<br />
erarbeitet und<br />
durchgeführt.<br />
30% Gruppenm.<br />
9% Clearings<br />
BFF-Maßnahmen<br />
gesamt 7.518<br />
BFF-Maßnahmen differenziert<br />
19% Beratung<br />
42% Einzel<br />
gesamt<br />
Integrative Kindertagesstätten<br />
(IKT)<br />
Integrative Kindertagesstätten<br />
(IKT) erbringen Erziehungs-,<br />
Betreuungs- und Bildungsleistungen<br />
sowohl für Kinder, die<br />
behindert oder von einer Behinderung<br />
bedroht sind, wie<br />
auch für Kinder ohne Behinderung<br />
im Alter von drei Jahren<br />
bis zur Einschulung. Betreuung<br />
und Förderung orientieren sich<br />
an einer integrativen Pädagogik.<br />
Durch eine ganzheitliche<br />
Erziehung und Bildung wird<br />
die Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit<br />
in den Vordergrund<br />
gestellt. Vermittlung von<br />
Fähigkeiten und Sozialkompetenz<br />
tragen zur Entfaltung<br />
größtmöglicher Selbstständigkeit<br />
der Kinder bei.<br />
IKT-Pätze<br />
laut Betriebserlaubnis 154, Belegung 147<br />
71% ohne<br />
Behinderung<br />
21% wohnortfern<br />
IKT-Belegung<br />
Kinder mit/ohne Behinderung<br />
IKT-Belegung<br />
wohnortnah/wohnortfern<br />
29% mit<br />
Behinderung<br />
79% wohnortnah<br />
Praxis für Physiotherapie<br />
Die freie Praxis für Physiotherapie<br />
bietet Krankengymnastik<br />
nach Bobath und Vojta<br />
vorrangig für Kinder an.<br />
46% extern<br />
28,26% Pflege<br />
Praxis -<br />
Maßnahmen gesamt 3.812<br />
Behandlung gesamt<br />
extern/intern<br />
Familienentlastender Dienst (FED)<br />
Leistungen in Stunden 14.884,64<br />
FED-Maßnahmen differnziert<br />
54% intern<br />
Familienentlastender Dienst<br />
(FED)<br />
Der Familienentlastende Dienst<br />
(FED) betreut Kinder, Jugendliche<br />
und Erwachsene mit<br />
Behinderungen, die in ihren<br />
Familien leben, um Teilhabe<br />
am Leben in der Gemeinschaft<br />
zu ermöglichen und den Verbleib<br />
im gewohnten Lebensumfeld<br />
so lange wie möglich<br />
zu sichern. Die Leistungen des<br />
FED beinhalten auch pflegerische<br />
Maßnahmen.<br />
71,74% Betreuung<br />
13
14 14<br />
Angebote für Kinder<br />
Individualisierungsbeispiel<br />
Handlungsorientierter Förderansatz für Kinder in Intensivgruppen<br />
Die allgemein konstatierte Zunahme an entwicklungsauffälligen Kindern, die zusätzlich stark in ihrer Handlungskompetenz<br />
und Kommunikationsfähigkeit eingeschränkt sind, zeichnete sich auch in den Einrichtungen für Kinder des<br />
BWMK ab. Diese Kinder haben Probleme, adäquat zu anderen Kindern Kontakt aufzunehmen, sich sprachlich zu<br />
äußern oder Regeln und Strukturen einzuhalten. Insbesondere manifestierte sich der Bedarf eines neuen Angebotes<br />
in der Beratungs- und Frühförderstelle Hanau.<br />
Da Sozialverhalten ausschließlich im Kontakt mit anderen und nicht in der Einzelförderung erlernt werden kann,<br />
wurden für diese Kinder Intensivgruppen auf der Basis eines handlungsorientierten Förderansatzes konzipiert. Diese<br />
haben eine Gruppengröße von drei bis vier Kindern und werden von zwei Fachkräften geleitet. Ziele dieser intensiven<br />
Förderung sind:<br />
– verbale Kommunikationsfähigkeit verbessern<br />
– Handlungskompetenz stärken (Problemlösung, Flexibilität, Wortschatz, Dialog, seriale Leistung)<br />
– Kompetenzen im nonverbalen Bereich erhöhen (Aufmerksamkeit, Kreativität, Freude,<br />
Selbstvertrauen, Motivation)<br />
– sinnliche Eindrücke (Materialerfahrung) bewusst machen und mit Sprache verbinden<br />
– mit gezielter Unterstützung Handlungsschritte in der erlebten Reihenfolge erinnern und<br />
sprachlich wiedergeben<br />
Zusätzlich finden eine Beratung der Eltern für den Umgang mit ihrem Kind, Transfer in den Alltag und weitere Förderplanung<br />
statt.
Angebote für Kinder<br />
Entwicklungen in den<br />
Einrichtungen<br />
In allen Einrichtungen für Kinder<br />
wurde die Prozessentwicklung<br />
und -abstimmung des Qualitätsmanagements<br />
so weit<br />
vorangetrieben, dass die Erstauditierung<br />
im Frühjahr 2005<br />
erfolgen kann.<br />
Beratungs- und Frühförderstellen<br />
(BFF)<br />
Vor dem Hintergrund der neuen<br />
Rahmenkonzeption Frühförderung<br />
Hessen des Hessischen<br />
Sozialministeriums passten<br />
die Beratungs- und Frühförderstellen<br />
ihre Leistungen an und<br />
intensivierten ihre Kooperationen<br />
mit den niedergelassenen<br />
Kinderärzten sowie anderen<br />
Therapeuten, um eine interdisziplinäre<br />
Planung und Umsetzung<br />
des Frühförderkonzepts<br />
zu gewährleisten.<br />
Die BFF Altenhaßlau richtete<br />
einen neuen Bewegungsraum ein.<br />
In der BFF Hanau ergab sich<br />
der Bedarf einer Intensivgruppe<br />
(siehe Seite 14).<br />
Ein Schwimmangebot für Kinder<br />
zwischen 0 und 3 Jahren wurde<br />
eingeführt.<br />
Die BFF Schlüchtern intensivierte<br />
ihre Zusammenarbeit<br />
mit Kinderärzten der Region<br />
Schlüchtern.<br />
Integrative Kindertagesstätten<br />
(IKT)<br />
In den Integrativen Kindertagesstätten<br />
waren, angeregt durch<br />
die allgemeine Diskussion über<br />
vorschulische Bildung, Bildungsangebote<br />
ein wichtiges Thema.<br />
In der IKT Altenhaßlau wurde<br />
in diesem Zusammenhang ein<br />
eigener Raum für die Vorschul-<br />
erziehung gestaltet. Das Projekt<br />
„Natur erfahren und erleben“<br />
wurde durchgeführt. Dabei<br />
konnten die Kinder das Anlegen<br />
und Pflegen eines Beetes mit<br />
heimischen Blumen erlernen.<br />
Die IKT <strong>Main</strong>tal ließ Bildungsprojekte<br />
wie „Gesundes Frühstück“,<br />
„Sicheres Verhalten im<br />
Straßenverkehr für Vorschulkinder“,<br />
Umweltprojekt mit dem<br />
Umweltzentrum <strong>Kinzig</strong>aue in<br />
den Kindergartenalltag einfließen.<br />
Das „Café Bambus“ – von<br />
Vorschulkindern unter Anleitung<br />
betrieben – wurde in der IKT<br />
eröffnet. Die Einrichtung entwickelte<br />
eine für Kinder verständliche<br />
Konzeption.<br />
„Hören, Lauschen, Lernen“ –<br />
in der IKT Schlüchtern wurde<br />
das Würzburger Trainingsprogramm<br />
zur Sprachförderung<br />
als zusätzliches Angebot für<br />
alle Kinder angeboten. Im Bereich<br />
der Vorschulerziehung<br />
gab es eine enge Kooperation<br />
der Einrichtungen in Altenhaßlau<br />
und Schlüchtern. Eine gemeinsame<br />
Aktion war zum Beispiel<br />
der Besuch der Kinderakademie<br />
Fulda. Ein Workshop für<br />
Großeltern, die im ländlichen<br />
Raum Schlüchtern häufig die<br />
Kinderbetreuung mit übernehmen,<br />
wurde durchgeführt.<br />
Familienentlastender<br />
Dienst (FED)<br />
Neben der individuellen Betreuung<br />
und Assistenz richtete der<br />
FED neue Ferienspielmaßnahmen<br />
für Schüler der Schulen für<br />
praktisch Bildbare in Hanau,<br />
Schlüchtern und Altenhaßlau<br />
ein. Außerdem wurden ein Abenteuerurlaub<br />
und eine Freizeit<br />
für jüngere Kinder angeboten.<br />
In Kooperation mit der Heinrich-<br />
Hehrmann-Schule in Schlüchtern<br />
wurde ein Gruppenbetreuungsangebot<br />
an Nachmittagen aufgebaut.<br />
15
Wohnangebote
<strong>Main</strong>tal<br />
Hanau<br />
Steinheim<br />
18<br />
Bereich Wohnangebote Wohnen<br />
Standortübersicht<br />
Projekt Lebens- und<br />
Leistungsbereich Wohnen ,<br />
Ambulantes Wohnen für Menschen mit<br />
psych. Behinderung im <strong>Main</strong>-<strong>Kinzig</strong>-Kreis<br />
(Einzelwohnen und BWG) (60 Plätze)<br />
Büro: Gelnhausen,<br />
Unterstützung bei der alltäglichen Lebensführung<br />
in der eigenen Wohnung oder<br />
Wohngruppe in geringem Stundenumfang,<br />
Freizeitangebote<br />
Betreutes Wohnen für Menschen mit<br />
geistiger Behinderung im <strong>Main</strong>-<strong>Kinzig</strong>-Kreis<br />
(Einzelwohnen und BWG) (95 Plätze)<br />
Büro: Gelnhausen,<br />
Unterstützung bei der alltäglichen Lebensführung<br />
in der eigenen Wohnung oder<br />
Wohngruppe in geringem Stundenumfang,<br />
Freizeitangebote für Menschen mit geistiger<br />
Behinderung<br />
Langenselbold<br />
Gelnhausen<br />
Altenhaßlau<br />
Niedermittlau<br />
Projekt Lebens- und<br />
Leistungsbereich Wohnen,<br />
Haus Pappelried (25 Plätze)<br />
Basisversorgung, individuelle Begleitung und<br />
Unterstützung für Menschen mit psychischer<br />
Behinderung rund um die Uhr, lebenspraktische<br />
Aktivitäten, Freizeitangebote,<br />
Tagesstruktur, Bezugsbetreuung<br />
AWG Hanau-Großauheim (12 Plätze)<br />
Unterstützung bei der individuellen Basisversorgung<br />
und alltäglichen Lebensführung<br />
stundenweise, Freizeitangebote<br />
Wohnstätte Hanau-Steinheim (31 Plätze)<br />
Individuelle Basisversorgung, Begleitung und<br />
Förderung rund um die Uhr, lebenspraktische<br />
Aktivitäten, Freitzeitangebote<br />
Projekt Lebens- und<br />
Leistungsbereich Wohnen,<br />
AWG Gelnhausen (10 Plätze)<br />
Unterstützung bei der individuellen Basisversorgung<br />
und alltäglichen Lebensführung<br />
stundenweise, Freizeitangebote,<br />
Bezugsbetreuung<br />
Birstein<br />
Wohnstätte Haus Schlossblick<br />
Birstein (40 Plätze)<br />
Individuelle Basisversorgung, Begleitung und<br />
Förderung rund um die Uhr, lebenspraktische<br />
Aktivitäten, Freizeitangebote<br />
Bad Soden-<br />
Salmünster<br />
Steinau<br />
Projekt Lebens- und<br />
Leistungsbereich Wohnen,<br />
AWG Niedermittlau (6 Plätze)<br />
Unterstützung bei der individuellen Basisversorgung<br />
und alltäglichen Lebensführung<br />
stundenweise, Freizeitangebote,<br />
Bezugsbetreuung<br />
Hanauer Wohnstätten (48 Plätze)<br />
Individuelle Basisversorgung, Begleitung und<br />
Förderung rund um die Uhr, lebenspraktische<br />
Aktivitäten, Freizeitangebote<br />
AWG Hanau Nord (8 Plätze)<br />
Unterstützung bei der individuellen Basisversorgung<br />
und alltäglichen Lebensführung<br />
stundenweise, Freizeitangebote<br />
AWG Schlüchtern (8 Plätze)<br />
Unterstützung bei der individuellen Basisversorgung<br />
und alltäglichen Lebensführung<br />
stundenweise, Freizeitangebote<br />
Wohnstätte Dr.-Rudolf-Pabst-Haus<br />
Schlüchtern (29 Plätze)<br />
Individuelle Basisversorgung, Begleitung und<br />
Förderung rund um die Uhr, lebenspraktische<br />
Aktivitäten, Freizeitangebote<br />
Marjoß<br />
Schlüchtern<br />
Wohnstätten Marjoß (33 Plätze)<br />
Individuelle Basisversorgung, Begleitung und<br />
Förderung rund um die Uhr, lebenspraktische<br />
Aktivitäten, Freizeitangebote<br />
Wohnstätte Heinrich-Kress-Haus<br />
(41 Plätze)<br />
Individuelle Basisversorgung, Begleitung und<br />
Förderung rund um die Uhr, lebenspraktische<br />
Aktivitäten, Freizeitangebote
Wohnangebote:<br />
Wohnen – zu Hause sein<br />
Die Wohnangebote des BWMK<br />
setzen sich aus einem abgestuften<br />
Wohn- und Hilfesystem<br />
zusammen, welches nach individuellem<br />
Wunsch und Bedarf<br />
Unterstützung anbietet. Dabei<br />
besteht die Möglichkeit, in allen<br />
Bereichen des täglichen Lebens<br />
Assistenz zu erhalten.<br />
Alle Einrichtungen wenden ein<br />
einheitliches Förder-Dokumentations-System<br />
an, um Entwicklungspotentzialen<br />
und -wünschen<br />
gerecht zu werden. Die Einrichtungen<br />
arbeiten nach dem Bezugsbetreuer-Konzept,<br />
welches<br />
jedem Bewohner einen Assistenten<br />
für individuelle Belange<br />
zur Seite stellt. Eine Selbstvertretung<br />
der Bewohner konstituiert<br />
sich im Bewohnerrat.<br />
Die Wohnangebote richten sich<br />
an Menschen mit geistiger und<br />
mehrfacher Behinderung sowie<br />
an Menschen mit psychischer<br />
Erkrankung bzw. seelischer<br />
Behinderung. Für beide Personenkreise<br />
bestehen getrennte<br />
Einrichtungssysteme.<br />
Wohnformen<br />
Um den verschiedenen Wohnbedürfnissen<br />
gerecht zu werden,<br />
bietet das BWMK unterschiedliche<br />
Wohnformen an.<br />
Die Angebote sind vernetzt<br />
und durchlässig.<br />
Wohnstätten<br />
Die Wohnstätten verfügen jeweils<br />
über 15 bis 50 Wohnplätze<br />
und sind in Wohngruppen<br />
gegliedert. Hier findet<br />
Betreuung rund um die Uhr statt.<br />
Für lebensältere Menschen<br />
besteht ein freiwilliges, tagesstrukturierendes<br />
Angebot.<br />
HBG 4 =<br />
34,78%<br />
Außenwohngruppen (AWG)<br />
Die AWG sind organisatorisch<br />
an eine Wohnstätte angebunden<br />
und umfassen ca. 6–15 Plätze.<br />
Dort findet eine stundenweise<br />
Betreuung statt.<br />
HBG 4 =<br />
26,67%<br />
Wohnstättenplätze<br />
gesamt 230, Belegung 101,30%<br />
Wohnstättenbelegung<br />
nach Hilfebedarfsgruppen (HBG)<br />
HBG 5 = 5,31%<br />
HBG 1 = 0%<br />
HBG 2 =17,39%<br />
Außenwohngruppen (AWG)<br />
gesamt 61, Belegung 98,36%<br />
AWG-Plätze-Belegung<br />
nach Hilfebedarfsgruppen (HBG)<br />
HBG 5 = 0%<br />
HBG 3 = 42,22%<br />
HBG 3 = 42,52%<br />
HBG 1 = 0%<br />
HBG 2 =<br />
31,11%<br />
Betreutes Wohnen (BW)<br />
Das Betreute Wohnen bietet<br />
Beratung und Assistenz in der<br />
eigenen Wohnung bzw. in<br />
Wohngemeinschaften für<br />
Menschen mit Behinderung,<br />
die ihren Alltag überwiegend<br />
selbstständig gestalten.<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Platzzahl<br />
`93 `94 `95 `96 `97 `98 `99 `00 `01 `02 `03 `04<br />
Entwicklungen in den Einrichtungen<br />
Im Rückblick auf die Geschehnisse<br />
in den Wohnangeboten<br />
kristallisieren sich drei Schwerpunkte<br />
der Entwicklung heraus:<br />
Ambulantisierung – der Ausbau<br />
von ambulanten Unterstützungsformen<br />
in der Gemeinde<br />
wird vor dem Hintergrund der<br />
Selbstbestimmung in sozialer<br />
Integration sowie der Kostenzwänge<br />
weiter vorangetrieben.<br />
Ein Ausbau des Betreuten<br />
Wohnens wird vom Leistungsträger<br />
forciert, der stationäre<br />
Bereich soll perspektivisch<br />
reduziert werden. Das BWMK<br />
reagierte auf diese Entwicklung<br />
mit der Vorbereitung einer<br />
Umstrukturierung seines<br />
Wohnangebots: Es wurden so<br />
genannte regionale Wohnverbünde<br />
geplant, die sich auf<br />
die Regionen um Hanau,<br />
Gelnhausen und Schlüchtern<br />
beziehen. In jedem Wohnverbund<br />
besteht das komplette<br />
Angebot aus Wohnstätten,<br />
Außenwohngruppen und Betreutem<br />
Wohnen unter einer<br />
Leitung. Jedem Wohnverbund<br />
obliegt die Versorgungsverantwortung<br />
für die jeweilige<br />
Region. Ziel dieser Umstrukturierung<br />
ist es, alle Angebote<br />
durchlässig zu gestalten und<br />
Zwischenstufen und passgenaue<br />
Hilfen zu schaffen, um<br />
individuellen Bedürfnissen und<br />
Lebenswegen entsprechen zu<br />
können.<br />
Mehr Eigenverantwortlichkeit<br />
der Bewohner – die viel<br />
erörtete Rollenveränderung –<br />
von der Betreuung zur Assistenz<br />
bei den Fachkräften und<br />
19
20<br />
Wohnangebote<br />
Individualisierungsbeispiel<br />
Individualisierung der Wohnangebote im BWMK seit 1960 – Auszug<br />
1960 – Menschen mit geistiger Behinderung leben auch im Erwachsenenalter<br />
im elterlichen Haushalt, in psychiatrischen Anstalten oder<br />
dorfähnlichen Komplexeinrichtungen<br />
1976 – Wohnheim Marjoß: erstes Wohnheim des BWMK im <strong>Main</strong>-<strong>Kinzig</strong>-<br />
Kreis mit 13 Plätzen und Mehrfach-Betten-Zimmern, Zielsetzung:<br />
Entlastung der Eltern, Loslösung von den Eltern oder Zuhause nach<br />
Tod eines Elternteils<br />
1982 – Konzept der Kerneinheiten mit Satelliten: Für jeden Altkreis gibt es<br />
eine Kerneinheit (größeres Wohnheim), die bei Bedarf sukzessive<br />
durch kleinere Einheiten erweitert wird<br />
1983 – Heimmindestbau-Verordnung mit räumlichen Vorgaben tritt in Kraft<br />
1984 – Wohnheime in Hessen haben eine Zielgröße von 48 – 60 Plätzen,<br />
davon in der Regel ein Drittel Einzelzimmer, der Rest Doppelzimmer<br />
1984 – Bezug Wohnheim Hanau: Wohnheime werden auch baulich in<br />
Wohngruppen mit Wohnzimmer und Teeküche aufgeteilt. Die<br />
Gruppengröße liegt bei ca. 12 Personen<br />
1987 – Entstehung der ersten Außenwohngruppe (AWG) in Rodenbach mit<br />
6 Plätzen und ausschließlich Einzelzimmern sowie stundenweise<br />
Betreuung. Zielsetzung: Verselbstständigung von ehemaligen<br />
Wohnheimbewohnern<br />
1988 – Entstehung von Trainingswohngruppen, d.h. abgeschlossenen<br />
Wohneinheiten unter dem Dach der Wohnstätte, zur Vorbereitung<br />
zum eigenständigen Wohnen in einer Außenwohngruppe<br />
1989 – Entstehung der Heilpädagogischen Heime nahe den Psychiatrien in<br />
Hessen zur Auflösung der Langzeitstationen<br />
1992 – Entstehung des Betreuten Wohnens durch Umwandlung von AWG<br />
in Betreute Wohngemeinschaften (BWG). Zielsetzung: Betreuung<br />
in der eigenen Wohnung<br />
1993 – Intensiv-Gruppen mit besonderer Betreuung für Menschen mit<br />
Verhaltensauffälligkeiten zur Vermeidung von Psychiatrie-Aufenthalten<br />
ab Mitte der 90er Jahre – Abbau der Doppelzimmer,<br />
tendenziell nur Einzelzimmer<br />
1997 – Einführung des Förderdokumentationssystems. Zielsetzung:<br />
Förderung von eigenständiger Lebensführung nach individuellen<br />
Wünschen, Leistungsvereinbarung mit dem Kostenträger,<br />
Dokumentation erbrachter Leistungen<br />
1997 – Wahl des ersten Bewohnerrats<br />
2000 – Ausstattung aller Wohnstätten für die Versorgung/Pflege älterer<br />
Bewohner<br />
2003 – Projekt Lebens- und Leistungsbereich Wohnen für Menschen mit<br />
psychischer Erkrankung<br />
2005 – Einführung regionaler Wohnverbünde. Zielsetzung: durchlässige,<br />
individuelle Hilfestruktur<br />
von der passiven „Insassenrolle“<br />
zum Kunden bei den<br />
Bewohnern – gestaltet sich in<br />
der Arbeit mit Menschen mit<br />
geistiger Behinderung als umfangreicher<br />
Prozess. Das<br />
emanzipatorische Aufbegehren<br />
und Fordern ist bei diesem<br />
Personenkreis seltener oder<br />
wird in anderer Form ausgedrückt.<br />
Viele Initiativen in den<br />
Wohnangeboten verliefen in<br />
die Richtung, Wünsche zu<br />
erfragen bzw. eine Meinungsbildung<br />
anzustoßen. Die Rolle<br />
und Funktion der Bewohnerräte<br />
wurde gefestigt. Durch<br />
Fortbildungen wurden die<br />
Teams in diesem Veränderungsprozess<br />
gestärkt.<br />
Älter werden – in allen Wohnstätten<br />
ist ein Anstieg des Altersdurchschnitts<br />
festzustellen.<br />
Die Zunahme von älteren Menschen<br />
in Wohnstätten forderte<br />
eine Veränderung des Angebots:<br />
Haben Bewohner das<br />
Rentenalter erreicht, stellt sich<br />
die Frage, wie sie ihren Lebensabend<br />
gestalten wollen. In<br />
mehreren Wohnstätten wurden<br />
Tagesangebote für Senioren<br />
geschaffen. Mit zunehmendem<br />
Alter nehmen aber auch die<br />
familiären Sozialkontakte ab,<br />
die oft die einzigen Beziehungen<br />
in die Wohngemeinde darstellen.<br />
Wie zeigen sich diese Entwicklungen<br />
in den Einrichtungen?<br />
Um der erwähnten Vereinsamung<br />
im Alter entgegenzuwirken,<br />
wurde in der Wohnstätte<br />
Altenhaßlau, Heinrich-Kreß-
Wohnangebote<br />
Haus, ein „Besuchspaten-<br />
Projekt“ initiiert. Dabei sprach<br />
das Team Nachbarn und Bekannte<br />
aus der Gemeinde an,<br />
die mit einzelnen Bewohnern<br />
nach deren Interessen Freizeit<br />
verbringen.<br />
Es wurde ein Fest für alle Senioren<br />
im BWMK veranstaltet.<br />
In der Wohnstätte Birstein,<br />
Haus Schlossblick, wurde<br />
die Bewohnerratsarbeit gezielt<br />
aktiviert. Der Bewohnerrat<br />
strukturierte seine Aufgabenverteilung<br />
neu und brachte<br />
Ideen und Wünsche für die Freizeitgestaltung<br />
ein. Nach einer<br />
gezielten Befragung der Bewohner<br />
wurden z.B. eine Reihe<br />
von Tagesausflügen geplant,<br />
zu denen sich Bewohner nach<br />
Interesse anmelden konnten.<br />
Dieses Projekt zeigt, dass Mitwirkung<br />
wachsen kann, indem<br />
in einem wechselseitigen Prozess<br />
Fragen gestellt, Wahlmöglichkeiten<br />
geboten und Meinungen<br />
wahr- und ernst genommen<br />
werden. Ähnliche Erfahrungen<br />
machten auch die Fachkräfte<br />
der Wohnstätte Hanau,<br />
die die Urlaubsangebote auf<br />
der Grundlage der Bewohnerwünsche<br />
planten und durchführten.<br />
Eine anschließende<br />
Erhebung ergab eine hohe<br />
Zufriedenheit mit dem diesjährigen<br />
Urlaub.<br />
In der Wohnstätte Hanau-<br />
Steinheim brachten Umbaumaßnahmen<br />
einen unerwarteten<br />
Beitrag zur Integration:<br />
Der Anbau einer Terrasse, auf<br />
der sich die Bewohner gerne<br />
aufhalten, fördert nun den<br />
nachbarschaftlichen Kontakt:<br />
Sie wird immer mehr zum Ort<br />
gemeinsamer Gespräche.<br />
In der Wohnstätte Schlüchtern,<br />
Dr.-Rudolf-Pabst-Haus, haben<br />
sich vier Bewohner entschlossen,<br />
eine Haushaltsgemeinschaft<br />
innerhalb der Wohnstätte<br />
zu gründen. Organisatorisch<br />
bilden diese Bewohner nun eine<br />
Wohngruppe mit geringerer<br />
Unterstützung im Gebäude der<br />
Wohnstätte. Das Team wurde<br />
auf diesem Weg mit Workshops<br />
zu „Selbstbestimmung und<br />
Grenzen der Selbstbestimmung“<br />
qualifiziert. Die Bewohner der<br />
Wohnstätte Schlüchtern und<br />
der Wohnstätte Marjoß nahmen<br />
an einem „Emanzipationsworkshop“<br />
von „people first“ teil.<br />
In den Wohnstätten Marjoß<br />
wurden Angebote für Senioren<br />
eingeführt, die aus dem Arbeitsleben<br />
ausgeschieden sind. Zu<br />
Beginn jeder Woche werden<br />
Wünsche aufgenommen, aus<br />
denen ein Wochenprogramm<br />
erstellt wird. Die Senioren in<br />
der Wohnstätte nehmen die<br />
Aktivitäten gerne wahr. Zur<br />
Erweiterung der Kompetenzen<br />
für ein selbstständiges Wohnen<br />
wurde im Haus „Schützenhof“<br />
ein Kochprojekt eingeführt,<br />
bei dem die Bewohner immer<br />
mehr Verantwortung und Aufgaben<br />
bei der Verpflegung am<br />
Wochenende übernehmen.<br />
Ein langjähriger Bewohner der<br />
Wohnstätte wechselte ins<br />
Betreute Wohnen.<br />
Betreutes Wohnen für<br />
geistig behinderte Menschen<br />
Auch im Jahr 2004 war ein<br />
steigender Bedarf an ambulanter<br />
Unterstützung im Wohnen<br />
zu verzeichnen. Die seit 1992<br />
kontinuierlich gestiegene Platzzahl<br />
erhöhte sich auch in diesem<br />
Jahr. Eine genauere Betrachtung<br />
der Klientenstruktur<br />
ergab, dass der überwiegende<br />
Teil zusätzlich zur geistigen<br />
Behinderung besondere Unterstützungsbedürfnisse<br />
hat. Beispiele<br />
dafür sind Suchterkrankungen,<br />
Essstörungen, psychische<br />
Erkrankungen, Neigung<br />
zu delinquentem Verhalten oder<br />
Ähnlichem. Es wurden konzeptionelle<br />
Grundlagen für einen<br />
professionellen Umgang mit<br />
diesen individuellen Hilfebedürfnissen<br />
geschaffen. Betreuungsangebote<br />
und Betreuungszeit<br />
wurden vertieft differenziert,<br />
auch vor dem Hintergrund<br />
der Individualisierung<br />
des Angebots im Zusammenhang<br />
mit den entstehenden<br />
regionalen Wohnverbünden.<br />
Eine Kehrseite des Wohnens<br />
in der eigenen Wohnung äußerten<br />
die Klienten des Betreuten<br />
Wohnens: Nachbarschaftliche<br />
Kontakte seien selten. So wurden<br />
gezielt Gruppenangebote<br />
gemacht, um Vereinsamung<br />
in der eigenen Wohnung abzumildern.<br />
Es stellt sich hier – ähnlich<br />
wie im Bereich der Migration<br />
– die Frage, wie wirkliche<br />
Integration unterstützt und die<br />
Bildung von „Parallelgesellschaften“<br />
vermieden werden<br />
kann.<br />
21
22<br />
Wohnangebote<br />
Wohnangebote für<br />
Menschen mit psychischer<br />
Erkrankung/seelischer<br />
Behinderung<br />
Projekt „Lebens- und Leistungsbereich<br />
Wohnen“<br />
Seit Beginn des Jahres 2003<br />
läuft das Projekt „Lebens- und<br />
Leistungsbereich Wohnen“<br />
für Menschen mit psychischer<br />
Erkrankung/seelischer Behinderung.<br />
Ziel des Projektes ist<br />
das Angebot einer bedarfsgerechten<br />
Unterstützung im<br />
Wohnen. Die Projektidee ist,<br />
die traditionellen Einrichtungsstrukturen<br />
Wohnstätte, Außenwohngruppe<br />
und Betreutes<br />
Wohnen aufzubrechen und<br />
Unterstützung nach individuellem<br />
Bedarf zu leisten. Wünsche<br />
und Bedürfnisse werden in<br />
einem einheitlichen Verfahren<br />
im Integrierten Behandlungsund<br />
Rehabilitationsplan (IBRP)<br />
erfasst. Eine vom Klienten mitbestimmte<br />
„Koordinierende<br />
Bezugsperson“ begleitet die<br />
Organisation der gewünschten<br />
Ziele und Hilfen. Das Projekt<br />
wurde vom BWMK zusammen<br />
mit dem „Verein Vogelsberger<br />
Lebensräume“ sowie dem<br />
<strong>Main</strong>-<strong>Kinzig</strong>-Kreis, dem Vogelsbergkreis<br />
und dem Landeswohlfahrtsverband<br />
Hessen ins<br />
Leben gerufen und startete zu<br />
Beginn des Jahres.<br />
Zugrunde liegt die Bereitschaft<br />
zur regionalen Versorgungspflicht.<br />
Mit Hilfe eines Budgets<br />
sind die Träger in der Lage,<br />
die Angebote an die einzelnen<br />
Bewohner so zu steuern, dass<br />
sie dem individuellen Bedarf<br />
entsprechen. Es gilt das Prinzip<br />
der Wirtschaftlichkeit und<br />
der Nutzung der Möglichkei-<br />
ten und Fähigkeiten, die bei<br />
jedem Bewohner bestehen.<br />
In einer Hilfeplan-Konferenz<br />
werden die Unterstützungsmaßnahmen<br />
und deren Finanzierung<br />
verbindlich vereinbart.<br />
Um ambulantes und stationäres<br />
Wohnen zunächst gemeinsam<br />
zu verwalten und dann in einen<br />
einzigen Angebotsbereich zusammenzuführen,<br />
wurden<br />
Personalschlüssel (Betreutes<br />
Wohnen) und Hilfebedarfsgruppen<br />
(Wohnstätten) zu einem<br />
einheitlichen Abrechnungssystem<br />
in so genannte Leistungsbereiche<br />
umgewandelt.<br />
Der Unterstützungsbedarf aller<br />
Klienten wurde in diesem neuen<br />
System erfasst.<br />
Folgende Entwicklungen ergaben<br />
sich in diesem Jahr:<br />
Zusammenfassung der Ergebnisse in Zahlen<br />
Aufnahmen: 23 (ambulant: 17, stationär: 6)<br />
Einrichtungsjubiläen<br />
Wohnstätte Birstein<br />
„Haus Schlossblick“<br />
25 Jahre<br />
Wohnstätte Hanau<br />
20 Jahre<br />
Lebenshilfe Schlüchtern<br />
35 Jahre<br />
Klienten<br />
Durch die personenzentrierte<br />
Hilfeplanung fokussiert sich<br />
der Blick auf den einzelnen<br />
Klienten: Bei den Hilfeplangesprächen<br />
im stationären Bereich<br />
stellte sich nicht selten<br />
heraus, dass die Klienten diese<br />
Art des Fragens nach ihren<br />
Wünschen nicht gewohnt sind<br />
und teilweise als Verunsicherung<br />
erlebten. Das Team machte<br />
die Erfahrung, dass es angebracht<br />
ist, Ziele und Wünsche<br />
durch Zuhören und Ermutigung<br />
in kleinen Schritten zu<br />
erarbeiten.<br />
Die Mitbestimmung wurde<br />
durch die Vernetzung zwischen<br />
den Bewohnerräten der Vogelsberger<br />
Lebensräume und des<br />
<strong>Behinderten</strong>-<strong>Werk</strong> <strong>Main</strong>-<strong>Kinzig</strong><br />
e.V. gestärkt.<br />
Wartezeit bis Aufnahme:<br />
Dauer der Wartezeit<br />
- direkt nach Vorstellung in<br />
Anzahl der Personen<br />
der Hilfeplankonferenz 14 Personen<br />
- ein Monat 2 Personen<br />
- zwei Monate 5 Personen<br />
- drei Monate 2 Personen<br />
Umzüge:<br />
Wechsel vom stationären<br />
Wohnen ins ambulante Wohnen: 5 Personen<br />
Wechsel vom ambulanten<br />
Wohnen ins stationäre Wohnen: 1 Person<br />
Wechsel von der Wohnstätte<br />
in eine Außenwohngruppe: 1 Person<br />
Veränderung der Leistungsgruppen:<br />
Reduzierung: 14 Personen<br />
Erhöhung: 5 Personen
Wohnangebote<br />
Leistungen<br />
Besonders die Mahlzeiten und<br />
die Medikamenteneinnahme<br />
zeigten, dass die „All-inclusive-<br />
Versorgung“ im stationären<br />
Bereich im Abbau begriffen<br />
ist. Sich nicht mehr komplett<br />
versorgen zu lassen, mehr<br />
Verantwortung für sich selbst<br />
zu übernehmen, selbst einzukaufen<br />
und zu kochen oder<br />
Medikamente eigenständig zu<br />
nehmen war Wunsch und Ziel<br />
einiger Bewohner und wurde<br />
in diesem Jahr umgesetzt.<br />
Die flexible Leistungsgestaltung<br />
ermöglichte es, fünf Klienten<br />
aus dem stationären Wohnen<br />
in die eigene Wohnung zu begleiten.<br />
In der Übergangsphase<br />
wurden sie durch Mitarbeiter<br />
des ambulanten sowie des<br />
stationären Bereichs unterstützt.<br />
So konnte gewährleistet werden,<br />
dass der Wohnungswechsel<br />
durch die Kontinuität<br />
in der Betreuung gelang.<br />
Die Erhebung der Zufriedenheit<br />
mit den im Wohnen erbrachten<br />
Leistungen ergab für den stationären<br />
Bereich, dass zwei<br />
Drittel der Bewohner „zufrieden“<br />
oder „eher zufrieden“ sind. Im<br />
ambulanten Wohnen fühlen<br />
sich 90% der Klienten „zufrieden“<br />
oder „eher zufrieden“ mit<br />
den geleisteten Hilfen.<br />
Team und Strukturen<br />
Der Prozess des Zusammenwachsens<br />
der Teams aus dem<br />
stationären und aus dem ambulanten<br />
Wohnen wurde weiter<br />
unterstützt. Neben der<br />
Einführung eines gemeinsamen<br />
Teams erschien auch die<br />
gemeinsame Supervision als<br />
hilfreich und zusammenführend<br />
und wird Anfang 2005<br />
eingeführt.<br />
Projekt „Lebens- und Leistungsbereich<br />
Wohnen“ – Mitarbeiterstatuserhebung<br />
Herbst 2004<br />
Überblick Zustimmung der Mitarbeiter<br />
Es ist tatsächlich umsetzbar, jede<br />
Leistung an jedem Ort abzurufen<br />
Gesamt 47%<br />
Vogelsberger 43%<br />
Lebensräume<br />
BWMK 51%<br />
Erfolg: Ich bin durch die Veränderungen<br />
im Rahmen des Projektes insgesamt<br />
noch besser in der Lage, den Klienten<br />
in seinem Rehabilitationsprozess zu<br />
begleiten<br />
Gesamt 58%<br />
Vogelsberger 54%<br />
Lebensräume<br />
BWMK 62%<br />
Die Vorstellung der Klienten in der<br />
Hilfeplankonferenz halte ich für ein<br />
sinnvolles und wirksames Instrument<br />
der Hilfeplanung und -erbringung<br />
Gesamt 66%<br />
Vogelsberger 54%<br />
Lebensräume<br />
BWMK 78%<br />
Quelle: Gutjahr 2004<br />
Entwicklungen in den<br />
Einzelprojekten<br />
Das Gesamtprojekt ist in verschiedene<br />
Teilprojekte gegliedert.<br />
Diese werden von Projektgruppen<br />
bearbeitet, die paritätisch<br />
durch Vertreter beider<br />
Träger besetzt sind. In diesem<br />
Jahr wurden die Gruppen zeitweise<br />
durch Delegierte von<br />
Kooperationspartnern wie<br />
<strong>Werk</strong>stätten und Kliniken sowie<br />
LWV und <strong>Main</strong>-<strong>Kinzig</strong>-Kreis<br />
ergänzt. Es wurde insbesondere<br />
die Abstimmung der gewünschten<br />
Hilfen genauer<br />
betrachtet, um einen Prozess<br />
für eine abgestimmte Hilfeerbringung<br />
zu entwerfen. Ein<br />
weiteres Schwerpunktthema<br />
war die Rolle und Aufgabe<br />
der koordinierenden Bezugsperson.<br />
Kooperation der<br />
Projektpartner<br />
Eine Projektsteuerungsgruppe<br />
sichert Zusammenarbeit und<br />
Verlauf. Sie besteht aus Vertretern<br />
beider Träger, Landeswohlfahrtsverband<br />
Hessen (LWV),<br />
Psychiatriekoordinatoren der<br />
beiden Kreise und der wissenschaftlichen<br />
Begleitung. Dieses<br />
Gremium bewertet den<br />
aktuellen Zustand und treibt<br />
den gesamten Projektverlauf<br />
durch neue Impulse und Teilprojekte<br />
voran. Ein zentraler<br />
Informationsfluss wurde installiert,<br />
um einen gleichen Informationsstand<br />
zu erreichen.<br />
23
Arbeitsangebote
<strong>Main</strong>tal<br />
Hanau<br />
Steinheim<br />
26<br />
Arbeitsangebote<br />
Standortübersicht<br />
Integrationsbetrieb<br />
„Heinzelmännchen“ Wäscheservice und<br />
Hausdienstleitungsgesellschaft mbH<br />
Arbeitsplätze des allgemeinen Arbeitsmarktes<br />
im Bereich Wäsche- und Hausdienstleistungen<br />
für Menschen mit Behinderung<br />
Qualifizierung<br />
Fort- und Weiterbildung, arbeitsbegleitende<br />
Maßnahmen, Praktika, Ausbildung in<br />
verschiedenen Einrichtungen des Arbeitsbereichs<br />
Reha-Verbund Gelnhausen/<strong>Werk</strong>statt<br />
(30 Plätze)<br />
Arbeits- und Beschäftigungsplätze in den<br />
Bereichen Gastronomie, Konfektionierung/<br />
Mailing, Industriemontage für<br />
Menschen mit seelischen Behinderungen<br />
Langenselbold<br />
Gelnhausen<br />
Altenhaßlau<br />
Niedermittlau<br />
Reha-<strong>Werk</strong>statt Großauheim (50 Plätze)<br />
Arbeits- und Beschäftigungsplätze in den<br />
Bereichen Datenarchivierung und Industriemontage<br />
für Menschen mit seelischen<br />
Behinderungen<br />
WfbM Steinheim (255 Plätze)<br />
Arbeits- und Beschäftigungsplätze im<br />
Bereich Industriemontage für Menschen mit<br />
geistiger oder Mehrfachbehinderung<br />
WfbM Steinheim II (30 Plätze)<br />
Arbeits- und Beschäftigungsplätze für<br />
Menschen mit geistiger oder Mehrfachbehinderung<br />
im Bereich Metallbearbeitung<br />
Tagesförderstätte Steinheim<br />
Tagesstrukturierende Angebote für ältere<br />
Menschen mit Behinderung und schwerstmehrfachbehinderte<br />
Menschen, Angebote zu<br />
Erwerb, Förderung und Erhalt von Fähigkeiten<br />
und Fertigkeiten im persönlichen, lebenspraktischen<br />
und arbeitsvorbereitenden<br />
Bereich, Basisversorgung tagsüber<br />
WfbM Schlüchtern (136 Plätze)<br />
Arbeits- und Beschäftigungsplätze in den<br />
Bereichen Holzbearbeitung und Industriemontage<br />
für Menschen mit geistiger oder<br />
Mehrfachbehinderung<br />
Integrationsbetrieb<br />
„M&S“ Markt- und Servicegessellschaft<br />
mbH<br />
1-2-3 Markt<br />
Arbeitsplätze des allgemeinen Arbeitsmarktes<br />
im Bereich Verkauf, Warenzusammenstellung,<br />
Service für Menschen mit Behinderung<br />
Birstein<br />
Bad Soden-<br />
Salmünster<br />
Steinau<br />
WfbM Altenhaßlau (178 Plätze)<br />
Arbeits- und Beschäftigungsplätze in den<br />
Bereichen Aktenvernichtung, Industriemontage,<br />
Wäscherei, Garten- und Landschaftspflege<br />
für Menschen mit geistiger<br />
oder Mehrfachbehinderung<br />
WfbM Altenhaßlau II (60 Plätze)<br />
Arbeits- und Beschäftigungsplätze im<br />
Bereich Industriemontage für Menschen mit<br />
geistiger oder Mehrfachbehinderung<br />
Tagesförderstätte Altenhaßlau<br />
Tagesstrukturierende Angebote für ältere<br />
Menschen mit Behinderung und schwerstmehrfachbehinderte<br />
Menschen, Angebote zu<br />
Erwerb, Förderung und Erhalt von Fähigkeiten<br />
und Fertigkeiten im persönlichen, lebenspraktischen<br />
und arbeitsvorbereitenden<br />
Bereich, Basisversorgung tagsüber<br />
WfbM Schlüchtern II (30 Plätze)<br />
Arbeits- und Beschäftigungsplätze im Bereich<br />
Holzbearbeitung für Menschen mit<br />
geistiger oder Mehrfachbehinderung<br />
Tagesförderstätte Schlüchtern<br />
Tagesstrukturierende Angebote für ältere<br />
Menschen mit Behinderung und schwerstmehrfach<br />
behinderte Menschen, Angebote zu<br />
Erwerb, Förderung und Erhalt von Fähigkeiten<br />
und Fertigkeiten im persönlichen, lebenspraktischen<br />
und arbeitsvorbereitenden<br />
Bereich, Basisversorgung tagsüber<br />
Marjoß<br />
Schlüchtern<br />
Hofgut Marjoß (24 Plätze)<br />
Arbeits- und Beschäftigungsplätze im<br />
Bereich Land- und Viehbewirtschaftung<br />
für Menschen mit geistiger oder<br />
Mehrfachbehinderung<br />
Reha-<strong>Werk</strong>statt Ost (30 Plätze)<br />
Arbeits- und Beschäftigungsplätze in den<br />
Bereichen Gestaltung, Druckweiterverarbeitung,<br />
Mailing für Menschen mit<br />
seelischen Behinderungen
Arbeitsangebote<br />
Arbeitsangebote<br />
Die Arbeitsangebote im BWMK<br />
sind nach dem Prinzip der<br />
Agentur für angepasste Arbeit<br />
(LAG WfbM Hessen) strukturiert.<br />
Dabei dient das BWMK als<br />
Kompetenz-Zentrum, das ein<br />
System an Einrichtungen zur<br />
beruflichen Rehabilitation vorhält.<br />
Dieses System setzt sich<br />
aus den Komponenten Tagesförderstätte,<br />
<strong>Werk</strong>statt für behinderte<br />
Menschen (WfbM), Integrationsbetrieb,<br />
Fachdienst<br />
berufliche Integration (FBI)<br />
und Integrationsfachdienst<br />
(IFD), siehe auch „Beratende<br />
Angebote“, zusammen.<br />
Jedem Angebot liegt die Frage<br />
zugrunde, wie Arbeit zu gestalten<br />
ist, damit sie den Bedürfnissen<br />
und Fähigkeiten des<br />
Einzelnen entspricht und ihm<br />
Fördermöglichkeiten eröffnet.<br />
Die Entwicklung der Mitarbeiter<br />
wird durch ein Förder-Dokumentationssystem<br />
begleitet.<br />
Darüber hinaus verfügt das<br />
BWMK über ein differenziertes<br />
Qualifizierungssystem, das Entwicklungsschritte<br />
im Arbeitsbereich<br />
durch Fort- und Weiterbildungsangebote,arbeitsbegleitende<br />
Maßnahmen und<br />
Praktikumsmöglichkeiten<br />
unterstützt.<br />
Um den verschiedenen Fähigkeitsprofilen<br />
und Bedürfnissen<br />
der Menschen gerecht zu werden,<br />
bietet das BWMK unterschiedlicheArbeitsmöglichkeiten<br />
an.<br />
Tagesförderstätte<br />
Die Tagesförderstätten für Menschen<br />
mit geistiger oder schwerer<br />
mehrfacher Behinderung<br />
sind den <strong>Werk</strong>stätten für behinderte<br />
Menschen angegliedert.<br />
Schwerpunkt ist die arbeitspädagogische<br />
Begleitung und<br />
Förderung mit dem Ziel der<br />
Eingliederung in die WfbM.<br />
Darüber hinaus finden schwerstbehinderte<br />
Menschen eine angemessene<br />
Betreuung und<br />
Begleitung während des Tages.<br />
In den Tagesförderstätten sind<br />
die Angebote im pädagogischtherapeutischen,lebenspraktischen<br />
und pflegerischen Bereich<br />
so strukturiert, dass sie<br />
ein Höchstmaß an Selbstbestimmung<br />
und Selbstständigkeit<br />
ermöglichen.<br />
<strong>Werk</strong>statt für behinderte<br />
Menschen (WfbM)<br />
In den WfbM finden erwachsene<br />
Menschen (Mitarbeiter),<br />
denen aufgrund der Art und<br />
Schwere ihrer Behinderung<br />
zurzeit oder auf Dauer keine<br />
betriebliche Berufsausbildung<br />
und keine Stelle im Sinne üblicher<br />
Erwerbsarbeit auf dem<br />
allgemeinen Arbeitsmarkt angeboten<br />
werden kann, einen<br />
Arbeits- und Lebensraum. Dort<br />
findet eine Qualifizierung statt<br />
mit dem Ziel, die Voraussetzungen<br />
für eine Vermittlung auf<br />
den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />
zu schaffen. Aber auch innerhalb<br />
der WfbM führen Qualifizierungsmaßnahmen<br />
dazu,<br />
dass jeder Mitarbeiter seine<br />
jeweilige Tätigkeit gut vorbereitet<br />
ausführen und seine<br />
Fertigkeiten erweitern kann.<br />
WfbM-Plätze-Belegung nach Bereichen<br />
6% Tagesförderstätte 2% Außenarbeitsplätze<br />
15% Berufsbildungsbereich<br />
40,37%<br />
HBG 3<br />
WfbM-Plätze<br />
gesamt 823, Belegung 109,23%<br />
77% Arbeitsbereich<br />
WfbM-Plätze-Belegung<br />
nach Hilfebedarfsgruppen<br />
1,28% HBG 5<br />
8,85% HBG 4<br />
2,28% HBG 1<br />
47,22%<br />
HBG 2<br />
Besondere Arbeitsgruppen:<br />
arbeitsmarktnahe Arbeitsplätze<br />
Zu den Angeboten der <strong>Werk</strong>stätten<br />
für behinderte Menschen<br />
gehören auch die produktionsorientierten<br />
Ausgangsgruppen<br />
„Metallwerkstatt“ in Hanau-<br />
Steinheim und „Bergwinkel-<br />
Schreinerei“ in Schlüchtern<br />
sowie der „Scanbereich“ in<br />
Hanau-Großauheim. Hier wird<br />
in maschinell hochwertig ausgestatteten<br />
Produktionsstätten<br />
unter arbeitsmarktnahen Bedingungen<br />
gearbeitet, um die<br />
Mitarbeiter an übliche Arbeitsbedingungen<br />
heranzuführen.<br />
Das Bioland Hofgut in Steinau-<br />
Marjoß und das „Café und<br />
Bistro Lili Marleen“ in Gelnhausen<br />
ergänzen das Angebot<br />
und bieten für den gesamten<br />
27
28<br />
Arbeitsangebote „Heinzelmännchen“ Wäscheservice und<br />
Hausdienstleistungsgesellschaft mbH<br />
Mitarbeiter (MA)<br />
44 MA ohne Behinderung<br />
41 MA mit Behinderung<br />
13 MA in der ausgelagerten<br />
<strong>Werk</strong>stattgruppe<br />
14 Praktikanten aus der WfbM<br />
im gesamten Jahr<br />
1 Auszubildende<br />
7 Schulpraktika<br />
3 Auszubildende Helfer in der Hauswirtschaft<br />
„Wäschebearbeitung“<br />
11 Arbeitssuchende zur Arbeitserprobung<br />
<strong>Werk</strong>stattbereich Arbeitsmöglichkeiten<br />
mit besonderen<br />
Herausforderungen.<br />
Ausgelagerte Arbeitsplätze<br />
in Firmen und Verwaltung<br />
Das BWMK akquiriert für die<br />
Mitarbeiter Arbeitsplätze unter<br />
Fortbestehen der rechtlichen<br />
Anbindung an die <strong>Werk</strong>stätten<br />
in Firmen und Verwaltungen.<br />
Damit wird der Übergang auf<br />
den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />
erleichtert.<br />
Integrationsfirmen als Tochterunternehmen<br />
des BWMK<br />
In den Integrationsfirmen sind<br />
tariflich bezahlte Arbeitsplätze<br />
für behinderte Menschen vorhanden,<br />
die auf dem allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt nicht in ausreichendem<br />
Maß zur Verfügung<br />
stehen.<br />
Bei der „Heinzelmännchen“<br />
Wäscheservice und Hausdienstleistungsgesellschaft<br />
mbH,<br />
Bad Soden-Salmünster, bestehen<br />
integrative Arbeitsplätze für<br />
behinderte und nicht behinderte<br />
Menschen in der Wäscherei<br />
und in den Bereichen Hausdienstleistungen,<br />
Büro und<br />
Logistik.<br />
Im „1-2-3 Markt“, Bad Soden-<br />
Salmünster, stellt die Marktund<br />
Servicegesellschaft mbH<br />
integrative Arbeitsplätze in<br />
einem Lebensmittelmarkt zur<br />
Verfügung. In den Tochterunternehmen<br />
gibt es auch<br />
Außenarbeitsplätze für WfbM-<br />
Mitarbeiter.<br />
„M&S“ Markt- und Servicegesellschaft<br />
mbH „1-2-3 Markt“<br />
Mitarbeiter (MA)<br />
3 MA ohne Behinderung<br />
6 MA mit Behinderung<br />
9 MA in der ausgelagerten<br />
<strong>Werk</strong>stattgruppe<br />
5 Praktikanten aus der WfbM<br />
im gesamten Jahr<br />
2 Auszubildende ohne Behinderung<br />
1 Auszubildender mit Behinderung<br />
1 Schulpraktikum<br />
BW Dienstleistungsgesellschaft<br />
mbH (BWDL)<br />
Die BWDL ist eine Tochtergesellschaft<br />
zur Arbeitnehmerüberlassung.<br />
Sie hat es sich u.<br />
a. zur Aufgabe gemacht, arbeitssuchende<br />
Menschen mit<br />
Behinderung einzustellen und<br />
als „Zeitarbeitnehmer“ für einen<br />
begrenzten Zeitraum an<br />
Betriebe, unterschiedliche<br />
Einrichtungen des BWMK oder<br />
seine Tochterunternehmen zu<br />
verleihen. Arbeitnehmer der<br />
BWDL sind überwiegend im<br />
handwerklichen Bereich oder<br />
im Dienstleistungsbereich tätig.<br />
Langfristiges Ziel der BWDL ist<br />
es, ihre Mitarbeiter durch die<br />
erworbene Berufserfahrung<br />
und gezielte Qualifizierung auf<br />
Dauerarbeitsplätze außerhalb<br />
der Zeitarbeit zu vermitteln.<br />
BWDienstleistungsgesellschaft mbH<br />
15 Mitarbeiter mit Behinderung<br />
33 Mitarbeiter ohne Behinderung
Arbeitsangebote<br />
Individualisierungsbeispiel<br />
Angepasste Qualifizierung<br />
„Training on the Job“ für interne<br />
Büro-Dienstleistungen in der<br />
<strong>Werk</strong>statt für behinderte Menschen<br />
In einer <strong>Werk</strong>statt fallen eine Menge<br />
einfacher Bürotätigkeiten an. Diese<br />
werden meistens von Verwaltungskräften<br />
oder Gruppenleitern übernommen,<br />
bieten jedoch auch ein breites Lernfeld<br />
für die Mitarbeiter der <strong>Werk</strong>stätten.<br />
Die WfbM Steinheim gliederte die<br />
einfachen Büro-Tätigkeiten aus und<br />
vergab sie an ein „Mitarbeiter-Büro“.<br />
Die Mitarbeiter wurden für diese Büro-<br />
Dienstleistungen in einer individualisierten<br />
Maßnahme geschult.<br />
Konzept<br />
Das Konzept des Büros beinhaltet die<br />
Arbeitsaufträge, die Gestaltung der<br />
Arbeiten nach den Bedürfnissen der<br />
Mitarbeiter und die Organisation<br />
(Besetzung, Dienstplanung). Es wurde<br />
vom Sozialen Dienst, der Verwaltungskraft<br />
und der Verantwortlichen für<br />
Qualifizierung gemeinsam erarbeitet.<br />
Folgende Aufträge kristallisierten sich<br />
für das Büro heraus:<br />
- Kopierarbeiten<br />
- Schreibarbeiten am PC<br />
- Kuvertieren von Mailings<br />
- Lohnzettelverteilung<br />
- Führen der Fachbibliothek der WfbM<br />
- Rechnungsablage<br />
- Ausgabe des Büromaterials für die<br />
Gruppen<br />
Diese Aufträge sollen zu festen Zeiten<br />
von einem Zweierteam in einem dafür<br />
ausgestatteten Raum erledigt werden.<br />
Angepasste Qualifizierung<br />
Das „Training on the Job“ vollzog sich<br />
in drei Stufen: Eine Grundschulung,<br />
welche die speziellen Kompetenzen für<br />
das Mitarbeiterbüro beinhaltete,<br />
wurde für alle Mitarbeiter der <strong>Werk</strong>statt<br />
ausgeschrieben. Insgesamt wurden 12<br />
Mitarbeiter geschult, wobei die unterschiedlichen<br />
Lernvoraussetzungen und<br />
Wissensstände der einzelnen Mitarbeiter<br />
berücksichtigt wurden. Die verschiedenen<br />
Tätigkeiten wurden an den<br />
Materialien, Geräten und Hilfsmitteln<br />
trainiert, die auch im späteren Echtbetrieb<br />
zum Einsatz kamen. Dies<br />
erleichterte den Wissenstransfer. Mit<br />
Abschluss der Schulung wurden die<br />
individuellen Fähigkeiten für die<br />
einzelnen Bürotätigkeiten in einem<br />
Lernziel-Kontrollbogen erfasst. Kurz<br />
vor Inbetriebnahme des Büros erfolgte<br />
eine Auffrischungsschulung. Der Übergang<br />
in das selbstständige Arbeiten<br />
wurde durch eine unterstützte Einarbeitung<br />
sowie 14-tägig stattfindende<br />
Teamsitzungen geebnet, in der insbesondere<br />
Arbeitstugenden wie Eigenständigkeit<br />
und Zuverlässigkeit sowie<br />
die Kooperation geübt wurden.<br />
Erste Erfahrungen<br />
Bei der Grundschulung stellte sich<br />
heraus, dass die Fähigkeiten für die<br />
unterschiedlichen Bürotätigkeiten<br />
stark differierten. Um zu erreichen,<br />
dass das Büro seine Aufgaben ausgeglichen<br />
erledigen kann, wurde bei<br />
der Konstellation der Zweierteams<br />
darauf geachtet, dass sich die Fähigkeitsprofile<br />
der Mitarbeiter ergänzen.<br />
Zu Beginn der Einarbeitungsphase<br />
lagen die größten Schwierigkeiten<br />
beim selbstständigen Organisieren der<br />
anfallenden Arbeiten und der Vertretungssituation.<br />
Die Etablierung des Mitarbeiterbüros<br />
wurde in allen Phasen mit Akzeptanz<br />
schaffenden Maßnahmen bei den<br />
Gruppenleitern verbunden. Insgesamt<br />
werden die Leistungen des Büros gut<br />
angenommen.<br />
Nachdem ihnen das Konzept vorgestellt<br />
wurde, akzeptieren alle Angestellten<br />
die veränderten Zeiten für die<br />
Materialausgabe oder nutzen den<br />
Kopierservice. Nach und nach etabliert<br />
sich das Mitarbeiterbüro als Dienstleistungsstelle<br />
für Büroarbeiten.<br />
29
30<br />
Arbeitsangebote<br />
Entwicklungen in den<br />
Einrichtungen<br />
Die WfbM Altenhaßlau, Barbarossa-<strong>Werk</strong>statt,<br />
richtete eine<br />
Projektgruppe „Arbeit und<br />
Förderung“ (AFÖ) ein. In dieser<br />
Gruppe finden Menschen mit<br />
autistischen Zügen einen sicheren<br />
Rahmen, in dem sie mit ihren<br />
Wahrnehmungseinschränkungen<br />
zur Arbeitstätigkeit hingeführt<br />
werden. Für Mitarbeiter mit<br />
Verhaltensauffälligkeiten bietet<br />
diese Gruppe eine Möglichkeit<br />
zur Krisenintervention: Sie können<br />
dort eine Auszeit mit Entlastungsgesprächen<br />
in engerem<br />
Betreuungsrahmen nehmen.<br />
Die WfbM veranstaltete<br />
in Kooperation mit der Wohnstätte<br />
Heinrich-Kreß-Haus ein<br />
Fest für alle Senioren im BWMK.<br />
Die WfbM Hanau-Steinheim<br />
erweiterte mit Kompetenztransfer<br />
der WfbM Altenhaßlau ihr<br />
Arbeitsspektrum um eine Garten-<br />
und Landschaftspflege-<br />
Gruppe. Eine „Brandschutzwoche“<br />
als Mitarbeiterschulung<br />
in Kooperation mit der<br />
Feuerwehr Hanau wurde<br />
durchgeführt. Es wurde ein<br />
„Offenes Angebot“ für Mitarbeiter<br />
geschaffen, die im normalen<br />
Gruppenalltag die Arbeit<br />
verweigern, fremd- oder<br />
autoaggressives Verhalten<br />
zeigen. Zielsetzung des Projektes<br />
ist langfristig eine bessere<br />
Integration in die „Stamm“-<br />
Arbeitsgruppe durch den Abbau<br />
des auffälligen Verhaltens.<br />
Im Projekt „Kompetenzbildung<br />
für Menschen mit schweren<br />
und schwersten Behinderungen“<br />
fanden Mitarbeiter, die<br />
aufgrund ihres Fähigkeitsprofils<br />
zwischen Tagesförderstätte<br />
und Berufsbildungsbereich<br />
stehen, besondere Förderung.<br />
Ziel dieser arbeitspädagogischen<br />
Förderung ist die Erreichung<br />
eines Mindestmaßes an<br />
wirtschaftlich verwertbarer<br />
Arbeitsleistung und damit die<br />
Aufnahme in eine Gruppe des<br />
Berufsbildungsbereichs.<br />
In den Bergwinkel-<strong>Werk</strong>stätten<br />
in Schlüchtern wurde ein Angebot<br />
für lebensältere Menschen<br />
eingerichtet. Zwei Mitarbeiter<br />
schafften durch Unterstützung<br />
und Anpassung der Arbeit den<br />
Wechsel aus der Tagesförderstätte<br />
in den Arbeitsbereich. Ein<br />
Rollstuhl-Arbeitsplatz in der<br />
Schreinerei wurde eingerichtet.<br />
Durch umfangreiche Sanierungsarbeiten<br />
an Fassade und<br />
Dach bekam das Gebäude der<br />
<strong>Werk</strong>statt ein neues Gesicht.<br />
In den Außenanlagen wurde<br />
ein Ruhe- und Erholungsbereich<br />
angelegt.<br />
Das Hofgut Marjoß führte seinen<br />
Umstrukturierungsprozess<br />
weiter: Die Arbeits- und Qualifizierungsmöglichkeiten<br />
für die<br />
Mitarbeiter mit Behinderung<br />
wurden erweitert. So wurde<br />
beispielsweise die Milchwirtschaft<br />
abgeschafft und eine<br />
Mutterkuhherde aufgebaut.<br />
Durch die Gänsemast ergaben<br />
sich neue Arbeitsfelder.<br />
Die Bio-Imkerei wurde aus der<br />
Wohnstätte Marjoß auf das<br />
Hofgut verlegt.<br />
Einrichtungsjubiläen<br />
Café Lili Marleen<br />
5 Jahre<br />
Arbeitsangebote für<br />
Menschen mit psychischer<br />
Behinderung<br />
In der Reha-<strong>Werk</strong>statt Großauheim<br />
wurde das Arbeitsangebot<br />
durch den Umbau der<br />
Nachbearbeitung der gescannten<br />
Unterlagen erweitert.<br />
Das Praktikumsangebot für<br />
Mitarbeiter wurde in Kooperation<br />
mit dem Fachdienst Berufliche<br />
Integration vergrößert.<br />
Eine Bedarfsanalyse ergab<br />
einen Bedarf an arbeitsbegleitenden<br />
Maßnahmen im Bereich<br />
Lese- und Rechtschreibübung.<br />
Ein Deutschkurs wurde<br />
durchgeführt.<br />
Die Eingangsgruppe, in der<br />
bisher alle neuen Mitarbeiter<br />
der <strong>Werk</strong>statt zu Beginn ihren<br />
Arbeitsplatz fanden, wurde aufgelöst<br />
und in den Nachbearbeitungsbereich<br />
integriert. Tritt<br />
eine Person neu in die <strong>Werk</strong>statt<br />
ein, so wird die passende<br />
Arbeitsgruppe auf der Grundlage<br />
einer individuellen Rehabilitationsplanung<br />
ausgewählt.<br />
In der Reha-<strong>Werk</strong>statt Gelnhausen<br />
wurde mit der digitalen<br />
Archivierung ein neuer Arbeitsbereich<br />
aufgebaut. Für diesen<br />
wurden Mitarbeiter gezielt<br />
qualifiziert.<br />
Das Café Lili Marleen nahm<br />
die Küche und Speisenausgabe<br />
im nahe gelegenen<br />
Café-Bistro KIC in Betrieb.<br />
Hier werden nun die Speisen<br />
für den Mittagstisch im Café<br />
Lili Marleen und für das Café<br />
Bistro KIC hergestellt.
Arbeitsangebote<br />
Qualifizierung<br />
Zur Qualifizierung werden im<br />
BWMK Arbeitsbegleitende<br />
Maßnahmen, Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen,<br />
Praktika<br />
in eigenen oder externen<br />
Einrichtungen bzw. Betrieben<br />
sowie Ausbildungen nach § 48<br />
BBiG (Berufsbildungs-Gesetz)<br />
angeboten. Aus einem Katalog<br />
können Mitarbeiter der <strong>Werk</strong>stättenQualifizierungsmaßnahmen<br />
auswählen, die im Rahmen<br />
der Förderplanung besprochen<br />
und organisiert werden.<br />
Durchgeführte Fortbildungskurse 2004<br />
Tochterunternehmen<br />
„Heinzelmännchen“ Wäscheservice-<br />
und Hausdienstleistungsgesellschaft<br />
mbH<br />
Das Team der Wäscherei führte<br />
folgende neue Dienstleistungsbereiche<br />
ein: Mietwäsche im<br />
Bereich der Dienstkleidung,<br />
personenbezogene Sortierung<br />
sowie die Barcode-Erfassung<br />
der Oberbekleidung aus Altenheimen<br />
und Wohnstätten. Die<br />
Praktika für Mitarbeiter der <strong>Werk</strong>stätten<br />
wurden ausgeweitet.<br />
Markt- und Servicegesellschaft<br />
mbH „1-2-3 Markt“<br />
Die Schließung verschiedener<br />
kleiner Supermärkte in der<br />
Region gab Anlass zu Standortprüfungen<br />
für weitere Märkte<br />
mit dem „Markt mit Service“-<br />
Angebot. Diese fielen jedoch<br />
negativ aus.<br />
Die Erweiterung des bestehenden<br />
Lebensmittelmarktes um<br />
einen mobilen Service für die<br />
umliegenden Ortschaften wird<br />
derzeit geprüft. Ein Konzept<br />
wird in 2005 erstellt.<br />
Bezeichnung Anzahl der Kurse Teilnehmer<br />
Textverarbeitung mit WORD – Grundkurs 5 36<br />
Textverarbeitung mit WORD – Aufbaukurs 5 33<br />
PC-Kurs Bildbearbeitung und Präsentation 1 4<br />
Bürohelfer I 2 12<br />
Bürohelfer II 1 4<br />
Bürohelfer im Mitarbeiterbüro 2 12<br />
Rund ums Telefon 3 18<br />
Führen eines Gabelhubwagens 2 13<br />
Führen eines kraftbetriebenen Mitgehstaplers 3 21<br />
Grundkurs für Sicherheitsbeauftragte 1 12<br />
Ersthelfer 2 22<br />
Rückenschule 2 23<br />
Gesamt 29 210<br />
Ausbildungen im Jahr 2004<br />
Keine Abschlussprüfungen in diesem Jahr<br />
Helferinnen in der Hauswirtschaft<br />
1. Eine Auszubildende im zweiten/drittenJahr (Beginn 01.09.2002)<br />
2. Drei Auszubildende im ersten/zweiten Jahr (Beginn 01.09.2003)<br />
3. Drei Auszubildende im ersten Jahr (Beginn 01.09.2004)<br />
Holzbearbeiter<br />
1. Drei Auszubildende im zweiten/drittenJahr (Beginn 01.09.2002)<br />
2. Drei Auszubildende im ersten/zweiten Jahr (Beginn 01.09.2003)<br />
3. Vier Auszubildende im ersten Jahr (Beginn 01.09.2004)<br />
31
Beratende Angebote
<strong>Main</strong>tal<br />
Hanau<br />
Steinheim<br />
34<br />
Beratende Angebote<br />
Standortübersicht<br />
Langenselbold<br />
Gelnhausen<br />
Altenhaßlau<br />
Niedermittlau<br />
Reha-Verbund-Tagesstätte<br />
(26 Plätze)<br />
Aktivierende Angebote im lebenspraktischen,<br />
arbeitsvorbereitenden und freizeitgestaltenden<br />
Bereich, angebotsbezogene Betreuung<br />
PSKB<br />
Klientenzentrierte Beratung und Begleitung<br />
bei psychosozialen Problemen, Hilfebedarfsklärung,<br />
gemeinschaftsbildende<br />
Maßnahmen, koordinierende und<br />
vermittelnde Funktion<br />
Birstein<br />
Bad Soden-<br />
Salmünster<br />
Steinau<br />
FBI<br />
Förderung und Vermittlung von behinderten<br />
Mitarbeitern aus <strong>Werk</strong>stätten auf den allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt<br />
IFD begleitend<br />
Beratung und Begleitung schwerbehinderter<br />
Arbeitnehmer am Arbeitsplatz<br />
IFD vermittelnd<br />
Vermittlung schwerbehinderter<br />
Arbeitnehmer auf den allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt<br />
Marjoß<br />
Schlüchtern
Beratende Angebote<br />
Beratung und Unterstützung<br />
für Menschen in Lebenskrisen<br />
Zu diesem Angebotsbereich<br />
gehören verschiedene ambulante<br />
Angebote, die insbesondere<br />
Menschen, die psychisch<br />
krank sind, die von einer Behinderung<br />
bedroht oder betroffen<br />
sind, oder sich in Lebenskrisen<br />
befinden ansprechen.<br />
Ziel dieser Angebote ist es, die<br />
Verwirklichung individueller<br />
Lebensentwürfe zu unterstützen<br />
und durch eine integrierte<br />
Rehabilitationsplanung angemessene<br />
Begleitung zu leisten.<br />
Psychosoziale Kontakt- und<br />
Beratungsstelle (PSKB)<br />
Die PSKB steht mit Informationen,<br />
Beratung und Begleitung<br />
für Menschen zur Verfügung,<br />
die sich in einer Lebenskrise<br />
befinden und/ oder psychische<br />
Schwierigkeiten oder Erkrankungen<br />
haben, bzw. die als<br />
Angehörige Rat und Hilfe suchen.<br />
In persönlichen Gesprächen<br />
werden das Anliegen und<br />
der Hilfebedarf des Interessenten<br />
geklärt und geeignete Hilfen<br />
in die Wege geleitet. Die<br />
PSKB übernimmt trägerintern<br />
als zentrale Ansprechstelle die<br />
Koordination innerhalb der<br />
Einrichtungen für Menschen<br />
mit psychischer Erkrankung.<br />
Sie informiert über Angebote<br />
der Tagesstätte, im Wohn- und<br />
Arbeitsbereich.<br />
Neben der Einzelberatung finden<br />
in der PSKB niederschwellige<br />
Gruppenangebote statt.<br />
Aufgrund der Kürzung der<br />
79% Folgekontakte<br />
PSKB-Klientenkontakte<br />
gesamt 998<br />
PSKB-Klientenkontakte<br />
Neue Kontakte/Folgekontakte<br />
21% neue<br />
Kontakte<br />
Landesmittel und der daraus<br />
resultierenden Reduzierung der<br />
Stellenanteile musste in diesem<br />
Jahr der „Frühstückstreff“ eingestellt<br />
werden. Wartezeiten<br />
für Erstgespräche und Abstände<br />
zwischen Folgeterminen in der<br />
Einzelberatung vergrößerten<br />
sich. Um die Klienten in dieser<br />
Situation nicht ohne Angebot<br />
zu lassen, wurde die Kooperation<br />
zwischen PSKB, Betreutem<br />
Wohnen und Tagesstätte intensiviert.<br />
In diesem Rahmen entstand<br />
ein Freizeitangebot für<br />
Klienten aller drei Einrichtungen.<br />
Integrationsfachdienst (IFD)<br />
Der vermittelnde Integrationsfachdienst<br />
(IFDv) ist ein Angebot<br />
für arbeitslose schwerbehinderte<br />
Menschen. Durch die<br />
Suche nach geeigneten Arbeitsplätzen,<br />
Förderung von Berufsfähigkeit<br />
und Assistenz bei<br />
der Beantragung notwendiger<br />
Hilfsmittel erfolgt eine Unterstützung<br />
bei der dauerhaften<br />
Eingliederung in das Arbeitsleben.<br />
Er arbeitet eng mit den<br />
Arbeitsagenturen, Integrationsämtern<br />
sowie den Rentenversicherungsträgern<br />
zusammen.<br />
Darüber hinaus berät der begleitende<br />
Integrationsfachdienst<br />
(IFDb) Unternehmen, Behörden<br />
und Organisationen, die<br />
schwerbehinderte Menschen<br />
einstellen wollen.<br />
Zum Ende des Jahres wurden<br />
die Verträge zwischen der<br />
Agentur für Arbeit, dem Landeswohlfahrtsverband<br />
Hessen<br />
(LWV), Integrationsamt, und<br />
dem BWMK gekündigt. Die<br />
Strukturverantwortung der<br />
Agentur für Arbeit für den IFD<br />
endete und ging an das Integrationsamt<br />
über.<br />
Der begleitende IFD (IFDb)<br />
sichert durch Förderung und<br />
Begleitung die Arbeitsplätze<br />
schwerbehinderter Menschen<br />
auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt.<br />
Er hilft bei der Problembewältigung<br />
am Arbeitsplatz<br />
und vermittelt zwischen berechtigten<br />
Interessen von Beschäftigten<br />
und Unternehmen.<br />
Er informiert Betriebe, Behörden<br />
und Organisationen über<br />
angemessene Beschäftigungsmöglichkeiten.<br />
Die nach wie vor schwierige<br />
Arbeitsmarktlage wirkte sich in<br />
diesem Jahr für Menschen mit<br />
Behinderung äußerst problematisch<br />
aus: So stieg die Anzahl<br />
der Beratungen, in denen<br />
der drohende oder anstehende<br />
Arbeitsplatzverlust Thema war.<br />
Vielen Ratsuchenden konnte<br />
der IFD nur noch Wege aufzeigen<br />
und Unterstützung leisten,<br />
eine Erwerbsminderungsrente<br />
zu beantragen.<br />
35
36<br />
Beratende Angebote<br />
Integrationsfachdienst (IFD)<br />
IFD vermittelnd<br />
1837 Beratungen/Kontakte<br />
38 Vermittlungen<br />
IFD begleitend<br />
55 Personen in laufenden Begleitungen<br />
274 Kurzzeitberatungen<br />
Fachdienst Berufliche<br />
Integration (FBI)<br />
Der Fachdienst Berufliche Integration<br />
(FBI) bietet Mitarbeitern<br />
der <strong>Werk</strong>statt für behinderte<br />
Menschen strukturierte Fördermaßnahmen<br />
als Unterstützung<br />
bei der zielgerichteten Vorbereitung<br />
auf den allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt. Er vermittelt und<br />
begleitet Praktika mit dem Ziel<br />
einer dauerhaften Beschäftigung<br />
außerhalb der WfbM.<br />
In der Tagesstätte für Menschen<br />
mit psychischer Erkrankung/<br />
seelischer Behinderung findet<br />
eine Begleitung bei der Alltagsbewältigung<br />
statt.<br />
Fachdienst Berufliche Integration (FBI)<br />
39 Praktika<br />
24 Arbeitserprobungs-/<br />
Beschäftigungsverhältnisse<br />
6 Arbeitsverhältnisse<br />
Tagesstätte<br />
26 Plätze, Auslastung: 128%<br />
Durch Angebote im lebenspraktischen,<br />
tagesgestaltenden und<br />
arbeitsvorbereitenden Bereich<br />
ist eine Stabilisierung nach<br />
schweren Phasen der Erkrankung<br />
möglich. Neben dem Training<br />
von Berufs- und Arbeitsfähigkeit<br />
werden Angebote zur<br />
Leistungsbejahung vorgehalten.<br />
Die Tagesstätte vergrößerte<br />
ihr Angebot im Freizeitbereich<br />
nachmittags und öffnete es für<br />
weitere Klientengruppen in<br />
Kooperation mit der PSKB<br />
und dem Betreuten Wohnen.<br />
In das Wochenprogramm<br />
wurde eine Frauengesprächsgruppe<br />
aufgenommen.<br />
Individualisierungsbeispiel<br />
Vermittlung durch den FBI:<br />
Herr V. montiert bei Firma Klose<br />
Elektronikbau GmbH<br />
Herr V. ist nach einer Kinderlähmung<br />
gehbehindert. Er besuchte die Schule<br />
für Lernhilfe und nahm danach seine<br />
Arbeit in der Steinheimer <strong>Werk</strong>statt<br />
für behinderte Menschen auf. 2002<br />
verlor er durch einen Unfall das<br />
Augenlicht auf einer Seite. Herr V.<br />
trat schon vor einigen Jahren an den<br />
Fachdienst Berufliche Integration<br />
heran, um den Weg auf den ersten<br />
Arbeitsmarkt zu suchen. Aufgrund<br />
seiner mehrfachen Behinderung musste<br />
Herr V. sich gedulden, bis eine passende<br />
Stelle für ihn gefunden werden<br />
konnte. Der Kontakt zwischen der<br />
Firma Klose Elektronikbau GmbH und<br />
der Steinheimer <strong>Werk</strong>statt bestand<br />
bereits durch Montage-Aufträge, die<br />
Herr Klose dort regelmäßig bearbeiten<br />
lässt. Da er zu dieser Zeit gerade<br />
Personalbedarf im Betrieb hatte, war<br />
er gerne bereit, Herrn V. ein Praktikum<br />
anzubieten. So bekam er die Möglichkeit,<br />
sich bei der Montage von Elektronikbauteilen<br />
zu beweisen. Die Praktikums-<br />
und Arbeitserprobungsphase<br />
verlief problemlos. Er fehlte an keinem<br />
Tag und zeichnete sich durch hohe<br />
Zuverlässigkeit aus. Er erhielt zum<br />
16.12.2004 einen Arbeitsvertrag.
Mitwirkung<br />
Aktivitäten des<br />
<strong>Werk</strong>stattrates<br />
Mitwirkung bei<br />
Projekten<br />
• Neue Entgeltrichtlinie<br />
• Standardisierung der<br />
Machbarkeitsprüfung<br />
von Arbeitsaufträgen<br />
• Beschwerdewesen<br />
• Bauprojekt „Dienstleistungszentrum<br />
Langenselbold“<br />
• Sicherheitslehrgang für<br />
Mitarbeiter<br />
• Lenkungskreis QM<br />
Veränderung von Strukturen<br />
• Veränderung der Pausenzeiten<br />
• Veränderung des Fahrdienstes<br />
• Einführung von Gruppensprechern<br />
als Kommunikatoren<br />
von Problemen<br />
in der Arbeitsgruppe<br />
Fortbildung<br />
• Neues Lohnsystem (intern)<br />
• LAG WfbM: hessenweites<br />
Treffen aller <strong>Werk</strong>stattrats-<br />
Vorsitzenden<br />
Veranstaltungen<br />
• <strong>Werk</strong>stättentag Erfurt<br />
• <strong>Werk</strong>stättenmesse<br />
Offenbach: Speaker´s<br />
Corner: Bildungsdialog<br />
Kooperationen<br />
• Zusammenarbeit mit<br />
anderen <strong>Werk</strong>statträten<br />
• Besuch und Gegenbesuch<br />
des <strong>Werk</strong>stattrats der<br />
Praunheimer <strong>Werk</strong>stätten<br />
Aktivitäten der Bewohnerräte<br />
und der Vertrauensleute<br />
Mitwirkung bei der Veränderung<br />
von Strukturen<br />
• Entwicklung und Einführung<br />
eines Fragebogens zur Urlaubsplanung<br />
für Bewohner<br />
des Betreuten Wohnens<br />
• Entwicklung und Vorstellung<br />
eines Formulars für Beschwerden<br />
und Ideen „Vertrauensgesprächs-Protokoll“<br />
Fortbildung<br />
• Interne Fortbildung über<br />
Rechte und Aufgaben der<br />
Bewohnerräte<br />
37
38<br />
Dienstleistungen für Industrie,<br />
Handwerk und<br />
Dienstleistungsunternehmen<br />
Jahrzehntelang nahmen <strong>Werk</strong>stätten<br />
für behinderte Menschen<br />
unterschiedlichste Aufträge an,<br />
die aufgrund eines hohen Anteils<br />
an nicht maschinellen Tätigkeiten<br />
oder anderer Besonderheiten<br />
von anderen Unternehmen<br />
ausgelagert wurden. Sie entwickelten<br />
dadurch Flexibilität und<br />
Kreativität, um auch speziellen<br />
Kundenwünschen entsprechen<br />
zu können. Dieses Reaktionsvermögen<br />
prägt heute ihr Profil.<br />
Die einzelnen <strong>Werk</strong>stätten des<br />
BWMK haben sich auf unterschiedlicheLeistungsschwerpunkte<br />
spezialisiert. Die Auftragskoordination<br />
und -abwicklung<br />
für die zehn <strong>Werk</strong>stätten<br />
erfolgt zentral. Damit erreicht<br />
das BWMK eine hohe Verbindlichkeit<br />
im Kundenkontakt. Der<br />
eigene Vorrichtungsbau ermöglicht<br />
es, individuelle Wünsche<br />
umzusetzen. Arbeitsabläufe<br />
werden nach den Erfordernissen<br />
des Auftrags und den Bedürfnissen<br />
der Mitarbeiter aufgebaut<br />
und zergliedert. Diese<br />
Gestaltung des Arbeitsprozesses<br />
ermöglicht einerseits eine<br />
optimale Entfaltung der Poten-<br />
Dienstleistungen für Industrie,<br />
Handwerk und Dienstleistungsunternehmen<br />
L) 33,88%<br />
Dienstleistungen nach<br />
Bereichen<br />
N) 7,20%<br />
M) 2,26%<br />
K) 1,81%<br />
J) 1,77%<br />
A) Montage<br />
B) Gärtner<br />
C) Wäscherei<br />
D) Aktenvernichtung<br />
E) Tampondruck<br />
F) Außenarbeitsgruppe<br />
G) Schreinerei<br />
H) Metallwerkstatt<br />
A) 20,13%<br />
B) 2,52%<br />
C) 2,86%<br />
D) 5,62%<br />
E) 0,99%<br />
F) 0,42%<br />
G) 7,07%<br />
H) 7,58%<br />
I) 5,89%<br />
I) Imkereiartikel<br />
J) Landwirtschaft<br />
K) Schälbetrieb<br />
L) Elektronische<br />
Archivierung<br />
M) Cafeteria<br />
N) Kopierdienstleistung<br />
tiale der Mitarbeiter, andererseits<br />
erhöht diese Zergliederung<br />
des Arbeitsprozesses Struktur,<br />
Transparenz und Qualitätskontrolle.<br />
Alle Leistungen sind nach<br />
DIN ISO 9001:2000 zertifiziert.<br />
Aktenvernichtung<br />
Daten sicher vernichten: Die<br />
Aktenvernichtung bietet einen<br />
geschlossenen Kreislauf nach<br />
Sicherheitsstufe 4 (DIN 32757).<br />
Geschlossene Container werden<br />
durch den Lieferservice beim<br />
Kunden platziert und regelmäßig<br />
ausgetauscht. Der Bereich<br />
Aktenvernichtung unterliegt<br />
strengsten Sicherheitsbedingungen<br />
– nur Mitarbeitern mit<br />
dokumentierter Datenschutzunterweisung<br />
wird Zutritt gewährt.<br />
Bis zu vier Tonnen Papier werden<br />
täglich geschreddert. Die<br />
Papierreste werden direkt dem<br />
Recycling-Kreislauf zugeführt.<br />
Datenarchivierung<br />
Aktenordner wälzen – diese<br />
Tätigkeit gehört bald der Vergangenheit<br />
an: Der Datenzugriff<br />
auf CD-ROM oder ein elektronisches<br />
Archiv erspart langes<br />
Suchen. Mit Datensortierung,<br />
Scanning und elektronischer<br />
Archivierung im Datenschutzbereich<br />
leistet die Reha-<strong>Werk</strong>statt<br />
Großauheim den sicheren Übergang<br />
von Papier zur EDV. Eine<br />
Software zur Freiformerkennung<br />
steht zur Verfügung. Pro Tag<br />
werden zwischen 55.000 und<br />
70.000 Belege gescannt. Die<br />
Nachbereitung wurde erweitert,<br />
so dass nun über Handscanner<br />
eine 100%-Kontrolle des Warenausgangs<br />
möglich ist.<br />
Gastronomie und Küche<br />
Ein Café- und Bistrobetrieb<br />
mit allem, was dazugehört:<br />
Frühstück, Snacks, wechselnder<br />
Mittagstisch, Kaffee und<br />
Kuchen. Dazu bietet das Café<br />
Lili Marleen einen Catering-<br />
Service an. Es steht als Veranstaltungsort<br />
auch außerhalb<br />
seiner Öffnungszeiten zur Verfügung.<br />
Es besteht eine Kooperation<br />
mit einem nahe gelegenen<br />
Bistro, für welches das<br />
Café-Team die Speisen herstellt.<br />
Garten- und Landschaftspflege<br />
Pflege von Außenanlagen: Grasschnitt,<br />
Gehölzschnitt, Heckenschnitt<br />
und Vertikutieren – das<br />
erledigt die mobile Gärtnergruppe.<br />
Sie ist überwiegend<br />
für Firmen und Gemeinden<br />
tätig. 2004 wurde das Angebot<br />
ausgeweitet und in Steinheim<br />
ein weiterer Standort gebildet,<br />
von dem aus die Kunden im<br />
Raum Hanau bedient werden.<br />
Holz<br />
Imkereibedarf, Einwegpaletten<br />
und Geschenkverpackungen –<br />
diese Produkte bilden das<br />
Standardangebot der Schreinerei<br />
der Bergwinkel-<strong>Werk</strong>statt.<br />
Darüber hinaus sind Sonderfertigungen<br />
nach Kundenwunsch<br />
möglich. Eine speziell entwickelte<br />
Maschinenausstattung<br />
gewährleistet hohe Präzision<br />
und optimale Nutzung der Rohmaterialien.<br />
Die Kooperation<br />
im Bereich des Imkereibedarfs<br />
mit den Vogtlandwerkstätten/<br />
Naitschau wurde erweitert.<br />
Industriemontage<br />
Montage von Baugruppen, Verpacken,<br />
Zählen – aber auch<br />
Komplettfertigung von Artikeln:<br />
Alles ist möglich. Denn durch<br />
die flexible Kooperation der<br />
zehn <strong>Werk</strong>stätten des BWMK<br />
können auch große Aufträge in
Dienstleistungen für Industrie,<br />
Handwerk und<br />
Dienstleistungsunternehmen<br />
diesem Bereich abgewickelt<br />
werden. Ein Ingenieur konstruiert<br />
Spezialvorrichtungen, wenn<br />
dies die Arbeitsabläufe zur Auftragsbewältigung<br />
erfordern.<br />
Die maschinelle Ausstattung<br />
bietet als Besonderheit den<br />
Tampondruck. Ein breites Repertoire<br />
an maschinellen Möglichkeiten<br />
steht zur Verfügung.<br />
Der Schwerpunkt dieses Leistungsbereichs<br />
liegt in der Montage<br />
für die Automobilzulieferindustrie.<br />
Landwirtschaft<br />
Eigenprodukte in Bioland-Qualität<br />
– Kartoffeln, Honig, Milch<br />
und Fleisch – erzeugt das Hofgut<br />
Marjoß. Besonderer Service<br />
für die Gastronomie: Kartoffeln<br />
werden auf Wunsch geschält<br />
und geliefert.<br />
Die Betriebszweige des Hofes<br />
befinden sich in einem Veränderungsprozess.<br />
In 2004 wurde<br />
die Milchwirtschaft durch eine<br />
Mutterkuhhaltung ersetzt und<br />
eine Gänsemast eingeführt.<br />
Zukünftig werden eine ökologische<br />
Schweinemast und eine<br />
Legehennenhaltung aufgebaut.<br />
Metall<br />
Drehen, Fräsen, Sägen und<br />
Bohren in Präzision durch einen<br />
modernen CNC-gesteuerten<br />
Maschinenpark und fachlichtechnische<br />
Kompetenz: Dabei<br />
sind Klein- und Großserien<br />
möglich. Qualitätskontrolle über<br />
die CNC-3D-Koordinaten-Messmaschine<br />
ist möglich. Der<br />
Schichtbetrieb von 6.00 Uhr bis<br />
19.00 Uhr erhöht die Effizienz.<br />
Papier<br />
Kommunikation ist für jedes<br />
Gewerbe wichtig – eine Möglichkeit<br />
sind Broschüren und<br />
Flyer. Die Reha-<strong>Werk</strong>statt Ost<br />
bietet dafür einen Komplett-<br />
Service: von der Gestaltung<br />
über die Vervielfältigung und<br />
Bindung bis zur Versendung.<br />
Je nach Auftrag kann der Service<br />
komplett oder partiell in<br />
Anspruch genommen werden<br />
Tochterunternehmen:<br />
Integrationsbetriebe<br />
„Heinzelmännchen“ Wäscheservice<br />
und Hausdienstleistungsgesellschaft<br />
mbH<br />
Von Großwäsche für Gewerbe,<br />
Gastronomie und Kliniken bis<br />
zum einzelnen Hemd aus dem<br />
Privathaushalt – individuelle<br />
Aufträge werden umgesetzt.<br />
Mit eigenem Abhol- und Lieferservice<br />
entfällt für den Kunden<br />
auch die Sorge um den Transport.<br />
Als besonderen Service<br />
bieten die „Heinzelmännchen“<br />
die bewohnerbezogene Verteilung<br />
von Wäsche in Seniorenheimen<br />
und Reparaturmöglichkeiten<br />
an. Die Kennzeichnung<br />
der Wäsche mit Barcode ermöglicht<br />
eine EDV-gestützte Erfassung.<br />
Außerdem verleiht der<br />
Wäscheservice Dienstkleidung.<br />
BW Dienstleistungsgesellschaft<br />
mbH (BWDL)<br />
Auftragsspitzen bewältigen –<br />
durch Zeitarbeit: Als Arbeitnehmerüberlassung<br />
verleiht<br />
die BWDL Personal für einen<br />
begrenzten Zeitraum an unterschiedliche<br />
Einrichtungen des<br />
BWMK, seine Tochterunternehmen<br />
oder andere Betriebe.<br />
Die BWDL hat es sich auch zur<br />
Aufgabe gemacht, Menschen<br />
mit Behinderung einzustellen<br />
und in unterschiedlichen Bereichen<br />
einzusetzen. Arbeitnehmer<br />
der BWDL sind überwiegend<br />
im handwerklichen Bereich<br />
oder im Dienstleistungsbereich<br />
tätig.<br />
Markt- und Servicegesellschaft<br />
mbH mit „1-2-3 Markt“<br />
Ein Supermarkt mit besonderem<br />
Service: Lieferungen an Privathaushalte<br />
und Unterstützung<br />
beim Einpacken und Tragen<br />
zeichnen diesen Markt aus.<br />
Außer dem üblichen Komplettangebot<br />
vom Apfel bis zur Zahnpasta<br />
bietet er Obst, Gemüse<br />
und Fleisch mit Bio-Siegel. Die<br />
Möglichkeiten und der Bedarf<br />
eines mobilen Verkaufs in den<br />
umliegenden Orten werden derzeit<br />
erhoben. 39
Geschäftsjahr 2004
Erlösstruktur<br />
42<br />
Geschäftsjahr 2004<br />
Die Haupterlösposition des BWMK sind die Erlöse für die<br />
Betreuungsleistungen im Bereich der <strong>Werk</strong>stätten, der<br />
Wohnheime und des Betreuten Wohnen. Diese machen<br />
rund zwei Drittel der Gesamterlöse aus. Enthalten sind in<br />
dieser Position auch die Erlöse aus den Bereichen Frühförderung,<br />
Freie Praxis und Familienentlastender Dienst.<br />
Mit 17,38% stellen die Zuschüsse die zweitgrößte Position<br />
und blieben im Vergleich zum Vorjahr relativ konstant.<br />
Enthalten sind darin vor allem die Erstattungen der Sozialversicherung<br />
und des Arbeitsförderungsgeldes der Mitarbeiter<br />
mit Behinderung. Zudem werden die Erstattungen<br />
der Gemeinden für die Integrativen Kindertagesstätten<br />
und die Zuschüsse für das Beratungszentrum wie auch<br />
die Erstattungen für die Zivildienstleistenden und die geförderten<br />
Maßnahmen der Arbeitsagentur in dieser Position<br />
berücksichtigt.<br />
Die durch die Verkäufe von Waren und Dienstleistungen<br />
erzielten Umsatzerlöse nahmen im Jahr 2004 absolut erneut<br />
stark zu, was auch Auswirkungen auf den Anteil an<br />
den Gesamterlösen hatte.<br />
Aufwandsstruktur<br />
In die Position Personalkosten und die Position Sozialabgaben<br />
fließen nur die Kosten für das angestellte Personal<br />
ein (einschließlich der Berufsgenossenschaftsbeiträge).<br />
Die Arbeitsvergütung und die Sozialversicherung für die<br />
Mitarbeiter mit Behinderung wurden dem Betreuungsbereich<br />
zugeordnet. In den Verwaltungskosten sind lediglich<br />
Sachkosten (z.B. Büromaterial, Telefonkosten, EDV) der<br />
Einrichtung und der Zentralen Dienste enthalten.<br />
1,61% Erträge aus aufl.<br />
Investitionszuschüssen<br />
1,69%% Zins- und sonstige Erträge<br />
0,47% Mieteinnahmen<br />
13,09% Umsatzerlöse<br />
17,38% Zuschüsse<br />
16,98% Betreuungskosten<br />
3,17% Energie,<br />
Wasser, Miete<br />
3,21% Lebensmittel<br />
2,58% Verwaltungskosten 0,65% Sonstige<br />
8,47% Betriebskosten<br />
1,12% Zinsaufwand,<br />
Steuern,Versicherungen<br />
7,14% Abschreibungen,<br />
Instandhaltungen<br />
2,71% Wareneinsatz<br />
65,76% Erträge aus Betreuungsleistungen<br />
8,97% Sozialabgaben<br />
45,00% Personalkosten
Geschäftsjahr 2004<br />
Platzzahlen Dezember 2004<br />
Die Platzzahlen stellen die Ist-Belegung im Dezember<br />
2004 dar. In den <strong>Werk</strong>stattplätzen sind auch die Mitarbeiter<br />
berücksichtigt, die zu diesem Zeitpunkt ein Praktikum<br />
bei einem externen Betrieb durchgeführt haben.<br />
Im Wohnheimbereich übersteigt die Ist-Belegung die Soll-<br />
Plätze, da zum Zeitpunkt der Betrachtung auch die Kurzzeitplätze<br />
belegt waren.<br />
Verteilung Plätze WfbM nach Bereichen<br />
Die Plätze in den <strong>Werk</strong>stätten sind unterteilt in den<br />
Arbeitsbereich, die Tagesförderstätte und den Berufsbildungsbereich.<br />
Die 4. Kategorie bilden die Außenarbeitsplätze,<br />
die ebenfalls noch zum <strong>Werk</strong>stattbereich gehören.<br />
Verteilung Plätze Arbeitsbereich WfbM<br />
nach Hilfebedarfsgruppen<br />
Die Verteilung der Plätze nach Hilfebedarfsgruppen innerhalb<br />
des Arbeitsbereiches verläuft kurvenförmig. Über<br />
87% der Mitarbeiter sind in die Hilfebedarfsgruppen 3 und<br />
4 eingruppiert, während die Hilfebedarfsgruppen 1 und 5<br />
nur vereinzelt belegt sind.<br />
Belegte Plätze<br />
1.000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
<strong>Werk</strong>stätten<br />
Wohnheime<br />
AWG<br />
Soll<br />
Tagesförderstätte<br />
5,38% Außenarbeitsplätze 1,55% 1,64 %<br />
Tagesförderstätte 5,90%<br />
BerufsbildungsbereichBerufsbildungs12,39%<br />
bereich 14,57%<br />
Hilfebedarfsgruppe 5 = 1,28%<br />
Hilfebedarfsgruppe 4 = 8,85%<br />
Hilfebedarfsgruppe<br />
3 =<br />
40,37%<br />
Hilfebedarfsgruppe 1 = 2,28%<br />
Ist<br />
Betreutes Wohnen<br />
Arbeitsbereich 77,98%<br />
Arbeitsbereich 80,58 %<br />
Hilfebedarfsgruppe<br />
2 =<br />
47,22%<br />
43
44<br />
Geschäftsjahr 2004<br />
Verteilung Wohnheimplätze nach Hilfebedarfsgruppen<br />
Die Belegung im Wohnheimbereich nach Hilfebedarfsgruppen<br />
geschieht analog dem Arbeitsbereich der <strong>Werk</strong>stätten.<br />
Die Hauptbelegung erfolgt in den Hilfebedarfsgruppen<br />
3 und 4 (78%). Die Hilfebedarfsgruppe 1 war<br />
zum 31.12.2004 nicht belegt. Nicht enthalten sind die<br />
Plätze im Wohnheim in Langenselbold, da dort im Rahmen<br />
des Projektes Lebens- und Leistungsbereich Wohnen<br />
eine Eingruppierung nach Leistungsbereichen erfolgt.<br />
Verteilung AWG nach Hilfebedarfsgruppen<br />
Die Bewohner in den Außenwohngruppen sind<br />
ausschließlich in die Hilfebedarfsgruppen 2, 3 und 4 eingruppiert.<br />
Der größte Anteil entfällt hier auf die Hilfebedarfsgruppe<br />
3, während die Verteilung auf die Hilfebedarfsgruppen<br />
2 und 4 gleich ist.<br />
Nicht enthalten sind die Plätze in den Außenwohngruppen<br />
in Hasselroth und Gelnhausen, da dort im Rahmen des<br />
Projektes Lebens- und Leistungsbereich Wohnen eine<br />
Eingruppierung nach Leistungsbereichen erfolgt.<br />
Hilfebedarfsgruppe 5 = 5,31%<br />
Hilfebedarfsgruppe<br />
4 = 34,78%<br />
Hilfebedarfsgruppe<br />
4 = 26,67%<br />
Hilfebedarfsgruppe<br />
3 = 42,22%<br />
Hilfebedarfsgruppe 2 = 17,39%<br />
Hilfebedarfsgruppe 3 = 42,51%<br />
Hilfebedarfsgruppe<br />
2 = 31,11%
Geschäftsjahr 2004<br />
Personalstand Dezember 2004<br />
Im Dezember 2004 beschäftigte das BWMK 529 Personen,<br />
von denen 276 Vollzeitstellen und 253 Teilzeitstellen<br />
waren. Nicht berücksichtigt sind in der Statistik die Auszubildenden<br />
im Bereich der Hauswirtschaftshelferinnen<br />
und der Holzbearbeiter sowie die nebenamtlichen Kräfte<br />
des FED.<br />
Vergleich Entwicklung Umsatz/Arbeitsvergütung/<br />
Materialaufwand 2003/2004<br />
Im Bereich der Produktion sind die Umsätze, aber auch<br />
die Arbeitsvergütung der Mitarbeiter mit Behinderung und<br />
der Materialaufwand in gleichem Maße angestiegen.<br />
Eine Verbesserung des Gesamt-Arbeitsergebnisses<br />
konnte erzielt werden. Nicht berücksichtigt sind hier die<br />
produktionsbedingten Kosten aus dem Bereich Betriebskosten,<br />
Energie, Wasser, Miete und Verwaltungskosten.<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
5,0 Mio<br />
4,5 Mio<br />
4,0 Mio<br />
3,5 Mio<br />
3,0 Mio<br />
2,5 Mio<br />
2,0 Mio<br />
1,5 Mio<br />
1,0 Mio<br />
0,5 Mio<br />
Stellen<br />
2003<br />
Anzahl Beschäftigte<br />
Davon Vollzeit<br />
2004<br />
Davon Teilzeit<br />
Umsatzerlöse<br />
Arbeitsvergütung<br />
Materialaufwand<br />
Sonstige Sachkosten<br />
Investitionen<br />
45
46<br />
Überschrift
Überschrift<br />
Fotos: Dominik Mentzos<br />
47
<strong>Main</strong>tal<br />
Hanau<br />
Steinheim<br />
<strong>Behinderten</strong>-<strong>Werk</strong><br />
<strong>Main</strong>-<strong>Kinzig</strong> e.V.<br />
Geschäftsstelle:<br />
Vor der Kaserne 6<br />
63571 Gelnhausen<br />
Postfach 11 65<br />
63551 Gelnhausen<br />
Telefon 0 60 51/ 92 18-0<br />
Telefax 0 60 51/ 92 18-60<br />
www.bwmk.de<br />
info@bwmk.de<br />
Langenselbold<br />
Gelnhausen<br />
Altenhaßlau<br />
Niedermittlau<br />
Birstein<br />
Bad Soden-<br />
Salmünster<br />
Steinau<br />
Marjoß<br />
Schlüchtern