Jahresbericht 2009 - Deutscher Kinderschutzbund
Jahresbericht 2009 - Deutscher Kinderschutzbund
Jahresbericht 2009 - Deutscher Kinderschutzbund
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<strong>Jahresbericht</strong><br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Kinderschutzbund</strong> Bundesverband e.V.
Vorwort<br />
1. Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong><br />
1.1 Arbeit des Bundesverbandes<br />
1.1.1 Aus dem Bundesvorstand<br />
1.1.2 Aus der Bundesgeschäftsstelle<br />
1.2 Finanzsituation des Bundesverbandes<br />
1.3 Blick in die Landesverbände<br />
1.4 <strong>Deutscher</strong> <strong>Kinderschutzbund</strong> Stiftung<br />
2. Schwerpunktthemen<br />
2.1 Kinderarmut<br />
2.2 Gewalt und Gewaltprävention<br />
2.3 Kinderrechte<br />
3. Angebote, Publikationen und Kampagnen<br />
3.1 BLAUER ELEFANT<br />
3.2 Starke Eltern – Starke Kinder ®<br />
3.3 Weltkindertag <strong>2009</strong><br />
3.4 KINDERSCHUTZ AKTUELL<br />
3.5 Jahresheft „Starke Eltern – Starke Kinder “ <strong>2009</strong><br />
3.6 Die „ich schaff‘s Tour mit Oliver Kahn“<br />
4. Nummer gegen Kummer<br />
5. Dank an die Förderer<br />
Anhang<br />
Mitgliedschaften, Anschriften, Impressum<br />
2 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
3<br />
4<br />
4<br />
4<br />
9<br />
10<br />
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Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
Vorwort<br />
Liebe Kinderschützerinnen und Kinderschützer,<br />
liebe Freunde, Förderer und Sponsoren,<br />
in der Arbeit für die Interessen der Kinder in Deutschland<br />
hat sich der Bundesvorstand im Jahr <strong>2009</strong> drei Schwerpunkte<br />
gesetzt.<br />
Kinderarmut<br />
Gemeinsam mit der Arbeiterwohlfahrt, der Gewerkschaft<br />
Erziehung und Wissenschaft, dem Zukunftsforum Familie<br />
sowie namhaften Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern<br />
hat der Deutsche <strong>Kinderschutzbund</strong> das Bündnis<br />
Kindergrundsicherung gegründet. Das zugrundeliegende<br />
Konzept wurde bei der Mitgliederversammlung <strong>2009</strong> mit<br />
großer Mehrheit beschlossen. Immer mehr Verbände<br />
und gesellschaftliche Gruppen schließen sich diesem<br />
Konzept an. Auch die politische Unterstützung in den<br />
verschiedenen Parteien für das Konzept der Kindergrundsicherung<br />
wächst. Wir werden auch in Zukunft weiter für<br />
die Kindergrundsicherung werben, denn sie ist das einzige<br />
Konzept, das nicht nur die wirtschaftliche Situation<br />
der Kinder in Hartz-IV-Familien verbessert, sondern<br />
auch eine Perspektive für viele Familien mit geringem<br />
Einkommen bietet.<br />
Kinderrechte<br />
Für die Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz<br />
streiten wir gemeinsam mit Unicef und dem Deutschen<br />
Kinderhilfswerk. Mittlerweile haben sich drei von fünf<br />
Bundestagsfraktionen für die Aufnahme der Kinderrechte<br />
ins Grundgesetz ausgesprochen. Auch in den beiden<br />
Koalitionsfraktionen CDU/CSU und FDP nimmt die Einsicht<br />
zu. Immerhin wurde im Koalitionsvertrag vereinbart,<br />
die Vorbehaltserklärung zur UN-Kinderrechtskonvention<br />
zurückzunehmen. Und auch auf Länderebene gab es<br />
mehrere erfreuliche Entwicklungen wie z.B. die Aufnahme<br />
der Kinderrechte in die niedersächsische Landesverfassung.<br />
Bundeskinderschutzgesetz<br />
Im Jahr <strong>2009</strong> hat die damalige Bundesregierung einen<br />
Gesetzentwurf eines Kinderschutzgesetzes vorbereitet,<br />
das sich auf verschärfte Interventionsregeln beschränkte.<br />
Frühzeitig hat der Deutsche <strong>Kinderschutzbund</strong> darauf<br />
hingewiesen, dass ein Kinderschutzgesetz ohne Ausbau<br />
des Präventionsbereichs Stückwerk bleiben muss<br />
Durch die gemeinsame Kritik nahezu aller Fachverbände<br />
sah sich die Regierung gezwungen, diesen Gesetzentwurf<br />
zurückzuziehen.<br />
Über die weitere Lobbyarbeit informiert Sie der ausführliche<br />
Bericht des Bundesvorstands.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
Schwerpunkt unserer Arbeit in<br />
den Orts-, Kreis- und Landesverbänden<br />
bildete im Jahr <strong>2009</strong><br />
die Weiterentwicklung unserer<br />
Angebote des helfenden Handelns.<br />
Es konnten drei zusätzliche Kinderhäuser BLAUER<br />
ELEFANT in Hamburg, Frankfurt und Friedrichshafen<br />
eingerichtet werden. Unsere Angebote an Elternkursen<br />
konnten ausgebaut werden. Viele Orts- und Kreisverbände<br />
haben ihre Angebote der frühen Förderung<br />
junger Familien ausgedehnt und qualifiziert. An den<br />
Medienkursen des Landesverbands Bayern besteht in<br />
immer mehr Bundesländern ein spürbares Interesse<br />
und auch andere Leuchtturmprojekte des Verbands<br />
wie z.B. „Anna und Marie“ des Ortsverbands Heilbronn<br />
und „Komm, wir finden eine Lösung“ des Ortsverbands<br />
München stoßen auf Interesse im Verband. In der engagierten<br />
und qualifizierten Arbeit unserer Orts-, Kreis-<br />
und Landesverbände zeigt sich das breite Spektrum<br />
der Kinderschutzarbeit in Deutschland.<br />
Ich bedanke mich sehr herzlich bei den Mitgliedern des<br />
Verbands, die <strong>2009</strong> freiwillige und unbezahlte Arbeit<br />
geleistet haben, aber auch bei unseren hauptamtlichen<br />
Fachkräften, ohne die dies nicht möglich gewesen<br />
wäre. Mein Dank gilt aber auch den Mitgliedern des<br />
Bundesvorstands und der Bundesgeschäftsstelle, die<br />
nach dem Umzug nach Berlin und dem Wechsel in der<br />
Bundesgeschäftsführung mit viel Arbeitseinsatz und<br />
fachlicher Kompetenz die Themen bearbeitet hat und in<br />
unserer Hauptstadt starke Präsenz zeigt.<br />
Ich bedanke mich besonders bei den Sponsoren, die<br />
uns <strong>2009</strong> die Treue gehalten haben und bei denen, die<br />
uns erstmals unterstützt haben.<br />
Mein besonderer Dank gilt dem Schatzmeister Rolf<br />
Himmelsbach und dem Geschäftsführer unserer Marketing<br />
GmbH Christian Briesen, die trotz des schwieriger<br />
werdenden wirtschaftlichen Umfelds dafür gesorgt<br />
haben, dass die Finanzen des Bundesverbandes auf<br />
soliden Füßen stehen.<br />
Ihr<br />
Heinz Hilgers<br />
Präsident<br />
3
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
1. Der DKSB auf Bundes- und Landesebene 2008/<strong>2009</strong><br />
1.1 Arbeit des Bundesverbandes<br />
1.1.1 Aus dem Bundesvorstand<br />
Der Bundesvorstand nimmt regelmäßig Stellung zu wichtigen aktuellen Themen und setzt damit zugleich die Schwerpunkte<br />
für die Verbandsarbeit. Die Bundesgeschäftsstelle als operative Einheit schafft für diese Themen des<br />
Vorstands eine Öffentlichkeit. Auch im Jahr <strong>2009</strong> war dies wieder eine anspruchsvolle Aufgabe, da für Gesellschaft,<br />
Politik und Medien die Wirtschaftskrise im Mittelpunkt des Interesses stand – und den Kinderschutz, die Rechte<br />
und Bedürfnisse der Kinder in unserem Land an den Rand zu drängen drohte.<br />
Kinderrechte: „Vorfahrt für die Kinderrechte –<br />
Wir trommeln für die Kinderrechte“<br />
Vorfahrt für die Kinderrechte – unter dieses Motto stellte<br />
der Deutsche <strong>Kinderschutzbund</strong> gemeinsam mit seinen<br />
Bündnispartnern Unicef und Deutsches Kinderhilfswerk<br />
im Jahr <strong>2009</strong> seine Aktivitäten am Weltkindertag.<br />
Und weil Vorfahrtsschilder häufig übersehen werden,<br />
haben überall in Deutschland Kinderschützerinnen und<br />
Kinderschützer und mit ihnen viele Kinder am 20. September<br />
<strong>2009</strong> die Trommeln für die Kinderrechte geschlagen.<br />
Unterstützt wurde diese Aktion von unseren Kooperationspartnern<br />
„Kinder sind der Rhythmus dieser Welt“<br />
und RUHR 2010, die dazu beitrugen, dass hier der<br />
Trommelwirbel besonders intensiv zu hören war.<br />
www.fraupauls.de<br />
bumm<br />
Wir trommeln<br />
für die Kinderrechte!<br />
Die UN-Konvention über die Rechte der Kinder ist über 20 Jahre alt – und die Kinderrechte<br />
stehen noch immer nicht in Deutschlands Grundgesetz. Höchste Zeit, dass<br />
sich das endlich ändert. Darum unser Aufruf an alle unsere Mitglieder, Orts- und<br />
Kreisverbände: Trommeln Sie mit – am Weltkindertag, den 20. September <strong>2009</strong>!<br />
www.dksb.de<br />
In 20 Jahren wenig geschehen<br />
Unsere Aktion am Weltkindertag <strong>2009</strong> war wichtiger<br />
denn je: Bereits am 1. April 2008 hatte das Bundesverfassungsgericht<br />
darauf hingewiesen, dass Kinder<br />
Träger eigenständiger Rechte sind und nicht nur Objekte<br />
der Fürsorgepflicht von Eltern und Staat. Aber diese<br />
Rechte sind noch immer nicht im Grundgesetz verankert<br />
– und das, obwohl sich die Verabschiedung der UN-<br />
Konvention über die Rechte des Kindes im Jahr <strong>2009</strong><br />
zum 20. Mal jährte. In diesen 20 Jahren ist einiges, aber<br />
noch viel zu wenig geschehen. Daher setzen wir uns<br />
weiter für die Kinderrechte ein.<br />
Kinderarmut: Wir blieben auch <strong>2009</strong> am Ball!<br />
Noch immer leben mehr als 2,5 Millionen Kinder und<br />
Jugendliche auf Sozialhilfeniveau, einhergehend mit<br />
gesundheitlichen Risiken, beengten Wohnverhältnissen,<br />
einem weit reichenden sozialen und kulturellen Ausschluss<br />
und schlechten Bildungschancen. Wir dürfen<br />
kein Kind zurücklassen – sie sind unsere Zukunft. Auch<br />
im Jahr <strong>2009</strong> setzte sich der Deutsche <strong>Kinderschutzbund</strong><br />
deshalb intensiv gegen Kinderarmut ein.<br />
Armut wirkt sich auf verschiedene Lebensbereiche<br />
aus, deshalb kann auch nur ein umfassender Ansatz<br />
der Armutsprävention erfolgreich sein. So sollte ein<br />
4 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
Erwerbseinkommen ausreichen, finanzielle Notlagen in<br />
Familien zu vermeiden. Dies ist in Zeiten geringfügiger<br />
Beschäftigung, vermehrter Teilzeitarbeit, befristeter<br />
Beschäftigungsverhältnisse und bei einem wachsenden<br />
Niedriglohnbereich leider allzu häufig nicht mehr der<br />
Fall. Und nach wie vor erschweren fehlende Betreuungsangebote<br />
die Vereinbarkeit von Familie und Erwerbsarbeit.<br />
Vor allem aber brauchen wir quantitativ ausreichende<br />
und qualitativ hochwertige Bildungs- und<br />
Betreuungsangebote, damit alle Kinder gleiche Chancen<br />
auf eine Entwicklung ihrer Fähigkeiten bekommen. Deshalb<br />
fordert der DKSB seit langem kostenlose Bildung<br />
von der Kindertagestätte bis zur Uni. Zu guter Letzt<br />
brauchen Kinder eine ausreichende finanzielle Absicherung,<br />
die nicht allein vom Status ihrer Eltern abhängt.<br />
Der Deutsche <strong>Kinderschutzbund</strong> setzt sich deshalb seit<br />
Jahren für eine Kindergrundsicherung ein. Solange die<br />
Bildungsangebote nicht kostenlos sind, sollte sie in<br />
Höhe von 500 Euro an jedes Kind ausgezahlt werden.<br />
Alle bisherigen Leistungen wie z.B. das Sozialgeld,<br />
Kindergeld oder die Kinderfreibeträge sollen durch die<br />
Kindergrundsicherung ersetzt werden. Eine Besteuerung<br />
sorgt für den sozialen Ausgleich. Im Gegensatz zum<br />
bisherigen Leistungssystem werden dann insbesondere<br />
die Kinder unterstützt, die Förderung am nötigsten haben.<br />
Gemeinsam mit unseren Partnern des Bündnisses<br />
Kindergrundsicherung, wie z.B. der Arbeiterwohlfahrt,<br />
der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, dem<br />
Zukunftsforum Familie sowie namhaften Wissenschaftlern,<br />
stellten wir unser Kindergrundsicherungskonzept<br />
in der Bundespressekonferenz am 14. April <strong>2009</strong><br />
vor. Große Aufmerksamkeit und zahlreiche positive<br />
Reaktionen waren die Folge. Hiervon bestärkt, befinden<br />
wir uns in einem intensiven Dialog mit Parteien und<br />
Verbänden, um für unsere Kindergrundsicherung als<br />
Meilenstein der Armutsvermeidung weiter zu werben.<br />
Gewaltprävention<br />
Auch bei diesem Schwerpunkt unserer Arbeit konnten<br />
wir im Jahr <strong>2009</strong> vieles bewegen und erreichen:<br />
Kinderschutzgesetz – eine Gesetzesinitiative der<br />
Bundesregierung<br />
Ein bestimmendes Thema bei der Arbeit des Bundesvorstandes<br />
im Jahr <strong>2009</strong> war unsere Mitarbeit an einem<br />
Kinderschutzgesetz auf Bundesebene. Denn mit der<br />
Ankündigung der Bundesregierung, ein solches Gesetz<br />
zu verabschieden, waren wir gefordert es mitzugestalten<br />
– leider auch, um dabei das Schlimmste zu verhindern.<br />
Unser Leitbild betont zu Recht die Notwendigkeit Familien<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 5<br />
und Kinder zu unterstützen, zu entlasten und zu fördern,<br />
bevor sie in Krisen und Probleme geraten. Diese Position<br />
bekräftigten wir im Zuge unserer Mitarbeit am Kinderschutzgesetz<br />
und forderten, anstelle weiterer Interventionsvorschriften<br />
die präventiven Angebote deutlich<br />
auszubauen. Denn das hieße, Kindeswohlgefährdung zu<br />
verhindern und aufwändige, teure und Eltern und Kinder<br />
belastende Interventionen zu vermeiden. Leider zeigte<br />
der Gesetzentwurf davon zu wenig und so wurde er nach<br />
massiver Kritik der Fachöffentlichkeit zurückgezogen<br />
und eine Neuformulierung auf die nächste Legislaturperiode<br />
vertagt. Wir sind uns mit den Vertreter/inne/n<br />
anderer Lobby- und Fachverbände darüber einig, dass<br />
der Hilfeauftrag für Kinder und Familien im Mittelpunkt<br />
stehen muss und an der Formulierung eines neuen Gesetzentwurfs<br />
die Fach- und Lobbyverbände frühzeitig<br />
beteiligt werden müssen.<br />
Empfehlung zur Umsetzung des § 8a SGB VIII im DKSB<br />
Zu den Kinderschutztagen <strong>2009</strong> hat der Fachausschuss<br />
zum § 8a SGB VIII die Empfehlung hinsichtlich des<br />
Schutzauftrages bei Kindeswohlgefährdung vorgestellt.<br />
An dieser hat für den Bundesvorstand federführend Prof.<br />
Dr. Hubertus Lauer mitgewirkt.<br />
Darin wurde das Selbstverständnis des DKSB, die Haltung<br />
der Mitarbeiter/innen zu den Kindern und deren Personensorgeberechtigten,<br />
eine Skizze der Handlungsschritte<br />
im Verdachtsfall sowie die fachgerechte Kooperation<br />
zwischen allen Beteiligten ausführlich dargestellt. Damit<br />
wird unser Verband dem Anliegen gerecht, die Kinderschutzarbeit<br />
der hauptamtlichen Fachkräfte sowie der<br />
ehrenamtlichen Kräfte weiter zu qualifizieren.<br />
Neue Entwicklung der „Prinzipien helfenden Handelns“<br />
Immer mehr Familien greifen auf die Angebote des<br />
DKSB zunächst nicht aus eigenem Antrieb zurück. Wir<br />
müssen uns verbandsintern also darüber auseinandersetzen,<br />
inwieweit unser Prinzip der ausschließlichen<br />
Freiwilligkeit aufrechtzuerhalten ist. Der Fachausschuss<br />
„Prinzipien helfenden Handelns“, der diesen Fachdiskurs<br />
unter Beteiligung von Vertreter/inne/n der Landesverbände<br />
stellvertretend begonnen hat, stellte an den<br />
Kinderschutztagen die vorläufigen Ergebnisse vor. In<br />
einem Workshop sammelten Mitglieder und Mitarbeiter/innen<br />
zahlreiche Anregungen für die Arbeit des<br />
Ausschusses. Ein Entwurf für ein Positionspapier des<br />
Verbandes soll zu den Kinderschutztagen 2010 als<br />
Diskussionsgrundlage vorgelegt werden.<br />
Frühe Hilfen als Präventionsangebot<br />
Im Bereich der Frühen Hilfen hat unser Verband in den<br />
letzten Jahren vielfältige Angebote entwickelt. Dies ist<br />
eine klare Konsequenz aus der Zielsetzung in unserem
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
Leitbild und wird zugleich aufgrund zunehmend schwieriger<br />
Lebensumstände in den Familien ein immer wichtigerer<br />
Baustein des Kinderschutzes.<br />
Auf den Kinderschutztagen <strong>2009</strong> in Sindelfingen wurde<br />
angeregt, einen Fachausschuss zu gründen, der diese<br />
vielfältigen, niederschwelligen Angebote im Verband<br />
erfasst, ihre Qualität festschreibt und die Wirksamkeit<br />
ermittelt. Der Bundesvorstand fasste daher den Beschluss<br />
zur Gründung eines Fachausschusses, auf dessen Basis<br />
Vertreter/innen der Landesverbände bestimmt wurden,<br />
die im Januar 2010 ihre Arbeit aufnahmen.<br />
Für den Bundesvorstand begleitet DKSB-Präsident Heinz<br />
Hilgers die Arbeit des Fachausschusses.<br />
Begleiteter Umgang<br />
Ein Baustein der Angebote des Deutschen <strong>Kinderschutzbund</strong>es<br />
ist der „Begleitete Umgang“. Der DKSB<br />
Bewusster Umgang statt blinder Konsum:<br />
Auch in der Medienbildung setzen wir uns ein<br />
bietet seit vielen Jahren Hilfestellung für Familien, die<br />
in Trennung bzw. Scheidung leben. Hierbei haben wir<br />
eine anerkannt hohe Fachkompetenz entwickelt, die es<br />
gilt, an die neuen gesetzlichen Anforderungen anzupassen.<br />
Besonders die Ausgestaltung des „begleiteten Umgangs“<br />
verlangt hohe fachliche Kompetenz, etwa wenn<br />
Eltern keine einvernehmlichen Lösungen für das Kind<br />
bei der Wahrnehmung des gemeinsamen Sorgerechts<br />
finden, die emotionale Belastung der Eltern stetige<br />
Problem- und Stresssituationen verursacht oder Kindeswohlgefährdung<br />
nicht ausgeschlossen werden kann. So<br />
entschied der Bundesvorstand, den Fachausschuss wieder<br />
aufleben zu lassen. Er soll die Empfehlungen überarbeiten<br />
und Themenfelder aufnehmen, die aufgrund<br />
veränderter Leistungsbereiche neu entstanden sind. Für<br />
den DKSB-Bundesvorstand begleitet Vize-Präsident Prof.<br />
Dr. Hubertus Lauer die Arbeit des Fachausschusses.<br />
6 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
Kindertagespflege „Qualität für Kinder“<br />
Angeleitet durch Herrn Dieter Greese, erarbeitete ein<br />
Ausschuss eine Empfehlung zur Kindertagespflege im<br />
DKSB mit dem Titel „Qualität für Kinder“. Diese Qualitätsempfehlung<br />
bietet jenen Kinderschutzverbänden<br />
eine Orientierungshilfe, die in der Kindertagespflege<br />
tätig sind. Die Empfehlung beschreibt die fachliche<br />
Ausgestaltung der Arbeit und die dafür notwendigen<br />
Rahmenbedingungen. Mit ihr reagieren wir auch auf<br />
das am 01.01.<strong>2009</strong> in Kraft getretene Kinderförderungsgesetz.<br />
Wir danken an dieser Stelle allen, die an der<br />
Qualitätsempfehlung mitgearbeitet haben. Für den<br />
Bundesvorstand begleitete Frau Ute Walker die Arbeit<br />
des Ausschusses.<br />
Starke Eltern – Starke Kinder®: unverändert<br />
erfolgreich<br />
Klarer Schwerpunkt unserer Arbeit im Jahr <strong>2009</strong> war<br />
es, das Kursangebot Starke Eltern – Starke Kinder ®<br />
weiterzuentwickeln und zu ergänzen. So begannen wir<br />
– basierend auf der Evaluation von Herrn Prof. Dr. Wulf<br />
Rauer – die Überarbeitung des Kurshandbuches und<br />
stellten Ergänzungsmaterialien für die Kurse „Null bis<br />
Drei“ sowie eine Übersetzung des Handbuches ins<br />
Russische fertig. Neu entwickelt wurde das Kursangebot<br />
Starke Großeltern – Starke Kinder; im September <strong>2009</strong><br />
startete das Projekt „Stärkung psychischer Gesundheit<br />
von Kindern und Jugendlichen“ im Rahmen der Elternkurse.<br />
Details dazu finden Sie in Kapitel 3.2 auf Seite 37.<br />
Kinderschutz und Neue Medien<br />
Kinderschutz heute heißt auch, sich verstärkt um die<br />
Mediennutzung und -kompetenz von Kindern zu kümmern.<br />
Mangelndes Interesse daran kann Kinder in<br />
mindestens so große Gefahren bringen wie häusliche<br />
Verwahrlosung und Gewalt.<br />
White IT<br />
Als Mitglied im neu gegründeten Bündnis „White IT“<br />
setzt sich der DKSB für eine ganzheitliche Strategie zur<br />
Bekämpfung von Kinderpornografie im Internet unter<br />
Einbeziehung vorhandener Maßnahmen von Staat,<br />
Wirtschaft und Wissenschaft ein. Dabei geht es ebenso<br />
um Prävention, Strafverfolgung und Hilfe für die Opfer<br />
wie darum, technische, rechtliche und politische Instrumente<br />
zu schaffen.<br />
Der Deutsche <strong>Kinderschutzbund</strong> will der starken<br />
Täter-Lobby eine Lobby für Kinder und Jugendliche entgegensetzen.<br />
Unser Kernziel ist es daher, den Opfer-<br />
schutz zu stärken. Weiterhin setzen wir uns dafür ein,<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
weitere Missbräuche zu verhindern und den kommerziellen<br />
On- und Offline-Märkten Boden zu entziehen.<br />
Grundlage unseres Handelns ist die UN-Konvention<br />
über die Rechte des Kindes, zu deren Forderungen der<br />
Schutz junger Menschen vor allen Formen sexuellen<br />
Missbrauchs und sexueller Ausbeutung gehört.<br />
Auf der CeBIT <strong>2009</strong>, der weltgrößten Computermesse in<br />
Hannover, wurde in diesem Zusammenhang ein „Compliance<br />
Scanner“ vorgestellt, der Unternehmen der Internet-<br />
und IT-Branchen ermöglicht, selbst nach behördenbekannten<br />
kinderpornografischen Bildern und Filmen zu<br />
fahnden. So könnten beispielsweise Suchmaschinenbetreiber,<br />
Webhoster und E-Mail-Dienste zum Kampf gegen<br />
Kinderpornografie im Internet beitragen. Im Falle von<br />
Treffern soll der Compliance Scanner automatisiert eine<br />
Meldung an eine Beschwerdestelle absetzen. Diese soll<br />
sich dann um die schnelle Löschung der Inhalte kümmern.<br />
Klicksafe<br />
Als Kooperationspartner der Initiative klicksafe.de wies<br />
der DKSB im Auftrag der Europäischen Kommission auf<br />
Chancen und Risiken des Internets hin. Ziel ist es, die<br />
bereits vorhandenen unterschiedlichen Initiativen und<br />
Akteure auf nationaler Ebene zu vernetzen und sie in<br />
den europäischen Kontext zu integrieren. Die fachliche<br />
Begleitung und Beratung bei klicksafe.de ermöglicht<br />
zudem eine hohe Qualität unserer Medienkompetenz-<br />
Elternkurse.<br />
Stiftung Digitale Chancen<br />
Als Mitglied des Fachbeirats der Stiftung Digitale Chancen<br />
setzt sich unser Vorstandsmitglied Ekkehard Mutschler,<br />
der den gesamten Bereich Neue Medien für den Vorstand<br />
betreut, für die Beteiligung von Kindern bei allen sie<br />
betreffenden Entscheidungen und Maßnahmen auf der<br />
Grundlage der UN-Kinderrechtskonvention ein. Dazu<br />
gehören unter anderem die Forderungen nach „Zugang zu<br />
den Medien“ (Artikel 17) und der „Schutz der Privatsphäre<br />
und Ehre“ (Artikel 16). Ziel der Stiftung ist es, Menschen<br />
an das Internet heranzuführen und sie dabei zu unterstützen,<br />
die Chancen dieses Mediums zu nutzen. Aktuelle<br />
Projekte befassen sich mit der Chancengleichheit in der<br />
Informationsgesellschaft, Jugendmedienschutz, barrierefreiem<br />
Internet und Medienkompetenzvermittlung an<br />
verschiedene Zielgruppen.<br />
Wege durch den Mediendschungel – Kinder und<br />
Jugendliche sicher in der Medienwelt begleiten<br />
Der vom DKSB-Landesverband Bayern entwickelte<br />
Kurs zur Vermittlung von Medienkompetenz an Eltern<br />
und Erziehende startete <strong>2009</strong> bundesweit nach einer<br />
eineinhalbjährigen Testphase. Die Landesverbände<br />
Hessen, Sachsen und Sachsen-Anhalt sind bereits an<br />
7
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
dem Projekt beteiligt, die Landesverbände Baden-<br />
Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Berlin und Saarland<br />
beteiligen sich in der nächsten Runde. In Niedersachsen<br />
wurde bereits eine Trainerin ausgebildet und<br />
auch in Mecklenburg-Vorpommern wird in Kürze eine<br />
Schulung stattfinden.<br />
Zwei neu eingeführte, jährliche Treffen zwischen Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
und allen Trainer/inne/n und<br />
Koordinator/inne/n sollen es ermöglichen, sich bundesweit<br />
auszutauschen und das Projekt gemeinsam<br />
weiterzuentwickeln. Auch die Öffentlichkeitsarbeit<br />
wurde weiter ausgebaut: Neben der Internetseite<br />
www.medien-dschungel.de gibt es nun weitere aktuelle<br />
Materialien wie Flyer und Broschüren mit Informationen<br />
für Eltern, Einrichtungen und pädagogische Fachkräfte.<br />
Erfolgreiche Kampagne gegen „Erwachsen auf Probe“<br />
Der Auftrag der Kinderschutztage <strong>2009</strong> alles zu tun, um<br />
die Ausstrahlung dieses bedenklichen neuen Formates zu<br />
verhindern konnte leider nicht erfüllt werden. Aber die<br />
Kampagne gegen die Sendung, bei der wir ungewöhnlich<br />
viel Unterstützung auch anderer Organisationen<br />
bekamen, war so erfolgreich, dass RTL von einer Fortsetzung<br />
abgesehen hat. Dank gilt dem Landesverband<br />
NRW, der die dafür erstellte Internet-Seite betreute. Für<br />
den Bundesvorstand engagierte sich Marlis Herterich bei<br />
Gesprächen mit RTL und in der Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Angemessene Würdigung des Ehrenamtes<br />
Der Bundesvorstand hat sich im Jahr <strong>2009</strong> intensiv damit<br />
befasst, wie das ehrenamtliche Engagement in unserem<br />
Verband angemessen gewürdigt werden kann. Denn<br />
langfristiges, ehrenamtliches Engagement ist im DKSB<br />
erfreulicherweise sehr häufig anzutreffen. Dies ist aber<br />
keinesfalls selbstverständlich. Zudem gibt es auch im<br />
DKSB die Tendenz, sich für bestimmte Aktionen und in<br />
Projekten zu engagieren. Umso wichtiger also, langjähriges<br />
Engagement besonders zu würdigen – und dies mit<br />
Wertschätzung und Respekt.<br />
Der Arbeit in Vorständen kommt dabei besondere Bedeutung<br />
zu, weil hier häufig die unmittelbare Anerkennung<br />
fehlt und die Verantwortung sehr hoch ist. Mit einer Ehrenordnung<br />
und den damit verbundenen Auszeichnungen<br />
wollen wir die ehrenamtliche Mitarbeit honorieren und<br />
die Bindung der Engagierten an den Verband stärken.<br />
Internes<br />
Der Bundesvorstand dankt der Geschäftsführung und<br />
dem gesamten Team der Bundesgeschäftsstelle. Denn<br />
hinter ihnen liegt ein besonders arbeitsreiches Jahr<br />
<strong>2009</strong> mit vielen Veränderungen: Neben der alltäglichen,<br />
vielschichtigen Lobbyarbeit galt es, nach dem Umzug<br />
der Bundesgeschäftsstelle nach Berlin, auch die damit<br />
verbundenen Veränderungen in neuer Besetzung zu<br />
meistern. Beides gelang hervorragend, dies zeigen die<br />
gemeinsam erreichten Ergebnisse eindrucksvoll. Daher<br />
gilt unser herzlicher Dank allen Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern.<br />
8 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
1.1.2 Aus der Bundesgeschäftsstelle<br />
Konsolidierung nach dem Umzug abgeschlossen<br />
Seit gut anderthalb Jahren arbeitet unsere Mannschaft<br />
nun schon in der Berliner Bundesgeschäftsstelle. Wir<br />
haben diese Zeit genutzt, um uns strukturell und personell<br />
zu konsolidieren und so besser auf die Bedürfnisse der<br />
Landes-, Orts- und Kreisverbände eingehen zu können.<br />
Aber auch die Qualität unserer inhaltlichen, kommunikativen<br />
und administrativen Arbeit konnten wir dadurch<br />
steigern.<br />
In diesem Zuge gab es einige Änderungen in unserem<br />
Team: Paula Honkanen-Schoberth ist nun alleinige Bundesgeschäftsführerin<br />
seit dem Weggang Jörg Angersteins,<br />
für dessen langjährigen tatkräftigen Einsatz wir uns<br />
herzlich bedanken. Mit Stellvertreterin Astrid Schlüter<br />
hat Frau Honkanen-Schoberth seit Juli <strong>2009</strong> eine kompetente<br />
Kraft für die administrativen Aufgaben an ihrer<br />
Seite.<br />
Für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit ist nun<br />
Johanna Suwelack zuständig. Sie sorgt für die starke<br />
mediale Präsenz unseres Verbandes. Christian Briesen<br />
verantwortet neben diesem Bereich zudem die Mittelakquise<br />
für den Bundesverband.<br />
Bessere Information im Innern und nach außen<br />
Das Internet spielt heute eine wichtige Rolle im medialen<br />
Repertoire jedes Verbandes. Daher haben wir <strong>2009</strong><br />
die Optimierung unserer Internetpräsenz www.dksb.de<br />
in Angriff genommen, mit der wir 2006 an den Start<br />
gegangen waren. Mittlerweile online, bietet der neue<br />
Auftrittauftritt eine klare Struktur, lesefreundlich aufbereitete<br />
Inhalte, mehr Service und Querverlinkungen<br />
zu Websites im DKSB-Umfeld.<br />
Auch der BLAUE ELEFANT, das Qualitätssiegel für Kinderhäuser<br />
im DKSB, verfügt nun über einen neuen zentralen<br />
Webauftritt – initiiert durch den 2008 neu ins Team<br />
gekommenen Referenten Andreas Kalbitz. Unter www.<br />
blauer-elefant.de erhalten Interessierte nun kompakte<br />
Informationen zum Siegel und zur wachsenden Familie<br />
der Kinderhäuser BLAUER ELEFANT, deren einzelne Mitglieder<br />
bequem per Übersichtsliste erreichbar sind.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 9<br />
Erfolgreiche Lobbyarbeit<br />
Neben der täglichen Umsetzung der vom Bundesvorstand<br />
erarbeiteten programmatischen Leitlinien widmeten wir<br />
uns auch <strong>2009</strong> wieder der Lobbyarbeit im Dienste der Kinder.<br />
Mit vielfältigen überregionalen Aktionen trat der DKSB<br />
ins öffentliche Blickfeld.<br />
Hier ist vor allem unsere viel beachtete bundesweite<br />
Aktion „Trommeln für die Kinderrechte“ am Weltkindertag<br />
zu nennen: Zehntausende Kinder und Erwachsene<br />
forderten am 20. September <strong>2009</strong> in ganz Deutschland<br />
lautstark trommelnd von der Bundesregierung, die<br />
Kinderrechte endlich ins Grundgesetz aufzunehmen.<br />
Zugleich waren wir im Aktionsbündnis Kinderrechte<br />
aktiv, das am Weltkindertag eine zentrale Kundgebung<br />
in Berlin veranstaltete (siehe Kap. 3.3, S. 38).<br />
Bei unseren Aktionen konnten wir <strong>2009</strong> erneut auf<br />
prominente Unterstützung zählen, sei es am Weltkindertag<br />
oder auch beim Motivationsprogramm „ich schaff‘s<br />
Tour mit Oliver Kahn“. Der Welttorhüter besuchte im<br />
Rahmen des Programms ausgewählte Schulen in Bayern<br />
und erläuterte in ausgebuchten Pressekonferenzen<br />
dessen Zielsetzung (s. Kap. 3.6, S. 41).<br />
Mehr als beachtlich war auch die mediale Präsenz, die<br />
wir als Lobby der Kinder <strong>2009</strong> erreichen konnten: Der<br />
Bundesvorstand war gefragter Interviewpartner für<br />
die führenden Fernsehnachrichten wie Tagesschau und<br />
Heute und stand in zahlreichen Magazinen und Sendungen<br />
öffentlich-rechtlicher wie privater Fernsehsender<br />
Rede und Antwort. Überregionale Tageszeitungen wie<br />
FAZ, SÜDDEUTSCHE, WELT, TAGESSPIEGEL und FRANK-<br />
FURTER RUNDSCHAU, regionale Zeitungen, Online-Medien<br />
wie SPIEGEL ONLINE und FOCUS ONLINE, Zeitschriften<br />
und Magazine fragten täglich nach Interviews,<br />
Statements und Hintergrundinformationen oder griffen<br />
auf unsere aktuellen Pressemitteilungen und Stellungnahmen<br />
zurück. Auch im Radio war unser Verband sehr<br />
präsent: Deutschlandfunk, die öffentlich-rechtlichen<br />
Landesrundfunkanstalten und auch lokale Sender berichteten<br />
erfreulich oft über uns.<br />
Zu diesen täglichen Anfragen kamen noch Highlights wie<br />
die Vorstellung unseres Konzepts einer Kindergrundsicherung<br />
in der Bundespressekonferenz im April sowie unsere<br />
Aktionen am Weltkindertag am 20. September, die auf<br />
eine besonders große Resonanz in der Berichterstattung<br />
stießen.
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
1.2 Finanzsituation des Bundesverbandes<br />
Angesichts der großen Wirtschafts- und Bankenkrise in unserem Land war das Jahr <strong>2009</strong> auch für uns kein einfaches.<br />
Dennoch ist es uns gelungen, durch eine weitere Professionalisierung unserer Kommunikations- und Akquisetätigkeit<br />
unsere Einnahmesituation fast auf dem Niveau des Vorjahres zu halten. Die Finanzziele, die wir uns für<br />
<strong>2009</strong> gesetzt hatten, haben wir erreicht und teilweise sogar übertroffen.<br />
So konnten wir im Jahr <strong>2009</strong> Spenden in Gesamthöhe von 461.422,95 Euro akquirieren. Die Einnahmen durch Mitgliedsbeiträge<br />
beliefen sich auf 305.482,70 Euro. Weitere 365.635,56 Euro vereinnahmten wir in Form von Zuschüssen<br />
(142.794,50 Euro) und Erbschaften zu unseren Gunsten (222.841,06 Euro). Die Gesamtsumme der <strong>2009</strong> von uns erzielten<br />
Erträge beläuft sich somit auf 1.664.380,91 Euro.<br />
Dem steht ein Aufwand in Höhe von 1.702.396,61 Euro gegenüber. Als größter Einzelposten ist hier beispielhaft zu<br />
nennen die Weiterleitung von Finanzmitteln aus Erbschaften, Spenden, Zuschüssen u.ä.. Insgesamt 581.987,96 Euro<br />
haben wir für Projekte unserer Orts-, Kreis- und Landesverbände zur Verfügung gestellt.<br />
Die genauen Zahlen entnehmen Sie bitte der beigefügten Gewinn- und Verlustrechnung sowie unserer Bilanz, geprüft<br />
durch das unabhängige Wirtschaftsprüfungsunternehmen Deloitte.<br />
Unser Versprechen: Ihre Spende kommt an!<br />
Garantierte Seriosität<br />
Der Deutsche <strong>Kinderschutzbund</strong> (DKSB) ist die älteste und größte Kinderschutzorganisation Deutschlands und als gemeinnütziger,<br />
eingetragener Verein der Dachverband von über 430 eigenständigen Orts- und Kreisverbänden und 16 Landesverbänden<br />
im DKSB. Diese Orts-, Kreis- und Landesverbände sind als ebenfalls eigenständige, eingetragene Vereine für den<br />
Kinderschutz in unserem Land aktiv und engagieren sich tagtäglich für die Kinder in unserem Land.<br />
Der Deutsche <strong>Kinderschutzbund</strong> Bundesverband e.V. legt mit seinen <strong>Jahresbericht</strong>en Rechenschaft über seine Arbeit als<br />
Bundesverband e.V. ab. Informationen zur Arbeit und zu den Finanzen der einzelnen Orts-, Kreis- und Landesverbände<br />
erhalten Sie direkt bei den jeweiligen Orts-, Kreis- und Landesverbänden.<br />
Als Spender können Sie sicher sein, dass wir Ihre Spende absolut seriös und ausschließlich für unsere satzungsgemäße<br />
Arbeit und damit zum Wohle der Kinder in unserem Land einsetzen. Wie und wofür wir dies tun, können Sie detailliert in<br />
unseren <strong>Jahresbericht</strong>en nachlesen.<br />
Der <strong>Jahresbericht</strong> ist ein Teil des Rechenschaftsberichts des Bundesvorstandes an die Mitglieder des DKSB. Ein weiterer<br />
wichtiger Teil ist der Prüfbericht des Wirtschaftsprüfers. Der Bericht des Wirtschaftsprüfers ist Bestandteil des jeweiligen<br />
Haushaltsjahresabschlusses über das zurückliegende Haushaltsjahr. Über diesen stimmen alljährlich die Mitglieder auf<br />
den Kinderschutztagen ab – der Verbandsversammlung des DKSB auf Bundesebene – und entlasten den Vorstand. So kontrollieren<br />
die Mitglieder des Verbandes den verantwortungsvollen Umgang mit den dem DKSB anvertrauten Geldern und<br />
erteilen dem Bundesvorstand Entlastung für seine Arbeit. Die testierten Prüfberichte der Jahre 2007, 2008 und <strong>2009</strong> des<br />
DKSB Bundesverbandes e.V. finden Sie auf unserer Internetseite. Die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung des<br />
Jahres <strong>2009</strong> entnehmen Sie bitte den folgenden Seiten.<br />
Sollten Sie weitere Fragen haben, so können Sie sich jederzeit mit uns in Verbindung setzen. Wir geben selbstverständlich gerne<br />
Auskunft oder senden Ihnen weitere Informationen zu. Die detaillierten Informationen finden Sie auch unter www.dksb.de.<br />
10 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
Ihre Spende – unsere Verantwortung<br />
Negative Beispiele hatten im Jahr 2008 in Deutschland eine Debatte zum verantwortungsvollen, transparenten Umgang<br />
mit Spenden ausgelöst. Obwohl alle diese Beispiele den Deutschen <strong>Kinderschutzbund</strong> Bundesverband e.V. nicht betrafen,<br />
hält der DKSB diese Debatte für sehr wichtig:<br />
Um einem verantwortungsvollen und transparenten Umgang mit den uns anvertrauten Geldern dokumentieren zu können,<br />
wird der Deutsche <strong>Kinderschutzbund</strong> Bundesverband e.V. seit vielen Jahren von unabhängigen Wirtschaftsprüfern nach<br />
den strengen handelsrechtlichen Vorschriften geprüft und testiert. Die Prüfberichte der letzten Jahre mit dem Testat der<br />
Wirtschaftsprüfer sind auf unserer Internetseite einsehbar.<br />
Zudem hat uns das für den DKSB Bundesverband e.V. zuständige Finanzamt durch die Ausstellung eines Freistellungsbescheides<br />
zur Körperschafts- und Gewerbesteuer stets die satzungsgemäße, ordnungsgemäße Verwendung der Mittel<br />
bescheinigt und damit bestätigt, dass der DKSB Bundesverband e.V. als gemeinnützige Körperschaft anerkannt ist. Oder<br />
anders ausgedrückt: Ohne diesen Bescheid würde der DKSB Bundesverband e.V. die Gemeinnützigkeit verlieren. Dieser<br />
Bescheid ist daher das wichtigste Dokument für eine gemeinnützige Körperschaft.<br />
In regelmäßigen Abständen wird der DSKB Bundesverband e.V. von der dafür zuständigen Landesversicherungsanstalt,<br />
dem Bundesverwaltungsamt und der Deutschen Rentenversicherung Braunschweig/Hannover geprüft. Diese leitete zum<br />
Beispiel im Jahr 2006 eine Betriebsprüfung nach § 28p Abs. 1 SGB IV ein. Alle Prüfungen haben keine Beanstandungen<br />
ergeben.<br />
Und selbstverständlich prüfen auch intern unabhängige, gewählte Revisor/inn/en und Kassenprüfer/innen die Bücher<br />
des DKSB Bundesverbandes e.V. und damit die ordnungsgemäße Mittelverwendung. Diese Prüfungen werden unterstützt<br />
durch einen unabhängigen, ebenfalls von den Mitgliedern gewählten Finanzbeirat.<br />
Sie sehen, wir nehmen unsere Verantwortung sehr ernst. Und wie gesagt: Ihre Spende kommt an!<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
11
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
Bilanz zum 31. Dezember <strong>2009</strong><br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Kinderschutzbund</strong> (DKSB)<br />
Bundesverband e.V., Berlin<br />
12 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
13
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Kinderschutzbund</strong> (DKSB)<br />
Bundesverband e.V., Berlin<br />
14 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
15
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
1.3 Blick in die Landesverbände<br />
Im Jahr <strong>2009</strong> haben die Landesverbände (LV) des DKSB<br />
wieder viele interessante Aktionen und Angebote auf<br />
den Weg gebracht oder fortgeführt. Im Folgenden geben<br />
sie Einblick in ihre Projekte und Entwicklungen, alphabetisch<br />
nach Bundesländern aufgeführt.<br />
Landesverband Baden-Württemberg<br />
Neuwahl Landesvorstand<br />
Bei der Mitgliederversammlung im März <strong>2009</strong> stand<br />
Gabriele Betz aus persönlichen Gründen nicht mehr<br />
für den Vorsitz zur Verfügung. Frau Betz gehörte dem<br />
Landesvorstand insgesamt neun Jahre an, davon drei<br />
als Vorsitzende.<br />
Die Nachfolge trat ihr bisheriger Stellvertreter Reinhard<br />
Steinhübl aus Sindelfingen an. Stellvertretende<br />
Landesvorsitzende bleibt Eva-Maria Nestelhut aus<br />
Dürmentingen. Zur weiteren Stellvertretenden Landesvorsitzenden<br />
wurde Dagmar Gräfingholt aus Freiburg<br />
gewählt. Der Posten der Schatzmeisterin bleibt in den<br />
bewährten Händen von Paola Goller aus Ludwigsburg.<br />
Vervollständigt wird der Landesvorstand durch die Beisitzer/innen<br />
Uwe Bodmer (Stuttgart), Günter Broichmann<br />
(Ditzingen) und Sylvia Nickerl-Dreizler (Schwäbisch-<br />
Gmünd).<br />
Politische Lobbyarbeit<br />
Am 15.01.<strong>2009</strong> fand auf Einladung des Sozialausschusses<br />
im Landtag von Baden-Württemberg eine öffentliche<br />
Anhörung zu Maßnahmen zum Schutz vernachlässigter<br />
Kinder statt. Hier haben wir als einer von sieben geladenen<br />
Verbänden unser Statement abgegeben.<br />
Im Sonderausschuss „Konsequenzen aus dem Amoklauf<br />
in Winnenden und Wendlingen: Jugendgefährdung<br />
und Jugendgewalt“ konnten wir im Anschluss an die<br />
Expertenanhörungen unsere Forderungen zum diskutierten<br />
Themenkomplex vortragen. Dabei haben wir auf<br />
die wichtigen Aspekte Prävention und Elternbildung<br />
hingewiesen, Projekte angeboten und deren nachhaltige<br />
Implementierung sowie Finanzierung eingefordert.<br />
Aufstockung der Finanzmittel gelungen<br />
Unsere langjährigen Bemühungen für eine verbesserte<br />
Finanzierung des DKSB in Baden-Württemberg haben<br />
im Jahr <strong>2009</strong> zu einem erfreulichen Ergebnis geführt:<br />
Der Landeshaushalt stellte im Rahmen der verstärkten<br />
Präventionsbemühungen Projektmittel in Höhe von<br />
50.000 Euro für die Projekte Starke Eltern – Starke Kinder ®<br />
für türkische Eltern und Familienpaten sowie „Anna &<br />
Marie“ zur Verfügung.<br />
Qualifizierungen<br />
In Zusammenarbeit mit dem LV Nordrhein-Westfalen<br />
und dem Wuppertaler Institut für soziale Arbeit (ISA)<br />
konnten wir <strong>2009</strong> eine weitere Qualifizierung zur Kinderschutzfachkraft<br />
nach § 8a des SGB VIII für unser Bundesland<br />
anbieten. 2010 findet eine weitere Qualifizierung<br />
statt. Desweiteren boten wir zum „Begleiteten Umgang“<br />
und zu den „Familienpaten“ Qualifizierungen an.<br />
Starke Eltern – Starke Kinder®<br />
Es fanden insgesamt fünf Ausbildungen für Elternkursleiter/innen<br />
statt, davon zwei für türkische Elternkursleiter/innen.<br />
Ferner organisierten wir einen Fachtag und<br />
vielfältige Fortbildungen.<br />
Gemeinsam sind wir stark<br />
Das Projekt des DKSB LV Bayern in Anlehnung an Starke<br />
Eltern – Starke Kinder ® qualifiziert Jugendtrainer/innen<br />
und Betreuer/innen für Kinder- und Jugendmannschaften.<br />
Gemeinsam mit dem „Württembergischen Fußballverband“<br />
(wfv) übernahmen wir dieses Konzept für unser<br />
Bundesland und boten dazu erste Fortbildungen an. Für<br />
2010 ist die Kooperation mit dem „Badischen Fußballverband“<br />
ebenfalls beschlossen.<br />
Wege durch den Mediendschungel<br />
Dieser ebenfalls in Bayern weiterentwickelte und auf<br />
Baden-Württemberg adaptierte Medienkompetenzkurs<br />
befähigt Eltern, ihre Kinder auf einen verantwortungsvollen<br />
Umgang mit den Medien vorzubereiten. Erste<br />
Medientrainer/innen schlossen im Februar 2010 ihre<br />
Ausbildung ab und werden nun ihre Arbeit aufnehmen.<br />
Kurz notiert<br />
Neugründungen • Am 19.03.<strong>2009</strong> wurde in Mosbach der<br />
KV Neckar-Odenwald gegründet, am 29.06.<strong>2009</strong> in<br />
Titisee-Neustadt der OV Titisee-Neustadt/Hochschwarzwald.<br />
Jubiläum • Die OVs Heidelberg und Tuttlingen feierten<br />
im Jahr <strong>2009</strong> ihr 50-jähriges Jubiläum. Herzlichen<br />
Glückwunsch!<br />
Landesverband Bayern<br />
Laufende Projekte<br />
Unsere klassischen Angebote wie der Begleitete Umgang,<br />
die Familienhilfe, das Kinder- und Jugendtelefon, das<br />
Elterntelefon und die Elternkurse Starke Eltern – Starke<br />
Kinder® konnten wir <strong>2009</strong> wie gewohnt weiterführen.<br />
Ebenfalls fortsetzen konnten wir <strong>2009</strong> auch folgende<br />
Projekte:<br />
16 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
Medienkurse<br />
Unsere bewährten Medienkurse für Eltern konnten nun<br />
auch in den Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Hessen<br />
umgesetzt werden. Für die Vorbereitung weiterer Einführungen<br />
fanden zahlreiche Gespräche statt. Wir haben<br />
mittlerweile die Bundesarbeitsgemeinschaft Medienkurse<br />
eingerichtet und auch für 2010 die Finanzierung<br />
der Minijob-Kosten für die Koordinationsstellen in den<br />
beteiligten Ländern erarbeitet.<br />
Gemeinsam sind wir stark<br />
Die Schulung von Trainer/inne/n der Sportverbände, die<br />
mit Kindern arbeiten, konnten wir mit Unterstützung<br />
der Landesbausparkasse (LBS) ausbauen. 16 Schulungen<br />
fanden statt.<br />
Vereint in Bewegung<br />
Dieses Projekt konnten wir <strong>2009</strong> in Kooperation mit<br />
dem Bayerischen Landessportverband, dem Bayerischen<br />
Fußballverband, der Sportjugend-Stiftung der Bayerischen<br />
Sparkassen und – neu dabei – der „Landesarbeitsgemeinschaft<br />
freie Wohlfahrtspflege in Bayern“ an zehn<br />
weiteren Modellstandorten ausbauen. Weitere drei<br />
Standorte werden 2010 hinzukommen. Im Rahmen<br />
des Projektes erarbeiteten wir die Grundlagen für eine<br />
Evaluation (Nutzwertanalyse) durch die Kath. Stiftungsfachhochschule<br />
Bayern. Die Finanzierung erfolgt durch<br />
das Bayerische Ministerium für Umwelt und Gesundheit.<br />
Elternkurse in russischer Sprache<br />
Wir haben mit der Evaluation der Elternkurse begonnen,<br />
deren Ergebnis voraussichtlich im Sommer 2010 vorliegen<br />
wird.<br />
Neue Projekte<br />
Muttersprachige Familienhilfe für Familien mit<br />
Migrationshintergrund<br />
Ein erster Kurs zur Ausbildung von ehrenamtlichen russisch-muttersprachigen<br />
Familienhelfer/inne/n fand im<br />
OV Amberg statt, die Resonanz war ausgesprochen gut.<br />
Weitere Orts- und Kreisverbände haben ihr Interesse<br />
bekundet. Die Finanzierung erfolgt zu 50 Prozent über<br />
den Europäischen Integrationsfonds des Bundesamtes<br />
für Migration und Flüchtlinge.<br />
Familienpaten<br />
Das Bayerische Sozialministerium wird den Aufbau<br />
eines bayernweit einheitlichen Modells von Familienpaten<br />
finanzieren. Es basiert auf unseren Standards<br />
und Erfahrungen und wurde entwickelt in Kooperation<br />
mit dem Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB) in<br />
Bayern, dem Verband der Mütterzentren, dem Zentrum<br />
Aktiver Bürger und dem Landesnetzwerk bürgerschaft-<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
liches Engagement. Die Umsetzung begann im Dezember<br />
<strong>2009</strong> und wird im November 2011 abgeschlossen sein.<br />
Fidelis<br />
Mit diesem Projekt unterstützen wir jene Kinder und ihre<br />
Familien, deren berechtigter Anspruch auf eine Leistung<br />
nach dem SGB VIII abgelehnt wurde. Mit Förderung<br />
durch „Aktion Mensch“ ab Januar <strong>2009</strong> konnten wir beginnen,<br />
die Grundlagen dieses Projektes zu erarbeiten.<br />
Die ersten Schulungen für ehrenamtliche Rechtspaten<br />
erfolgen im Frühjahr 2010.<br />
Medienlöwen<br />
Mit dem Lions Club Carl Valentin München entwickelten<br />
wir ein Konzept für ein Medientraining für Schüler/innen<br />
und setzten es in der Pilotphase um. 2010 soll dies<br />
Konzept an weiteren zehn Schulen eingesetzt werden.<br />
Internes<br />
Die Mitgliederversammlung im Herbst <strong>2009</strong> wählte<br />
Nora Singer (OV München) als neue Stellvertretende<br />
Vorsitzende sowie Susanna Kaiser (Vorsitzende KV Nürnberg)<br />
und Robert Wollborn (Vorsitzender KV Coburg)<br />
als neue Beisitzer in den Landesvorstand.<br />
Die Wahl wurde nach dem Tod von Bernhard Scharl und<br />
dem Ausscheiden von Thomas Dreikandt notwendig.<br />
Die drei dezentralen Standorte der Landesgeschäftsstelle<br />
fassten wir in einer gemeinsamen Büroeinheit<br />
zusammen (Adresse siehe Anhang).<br />
Landesverband Berlin<br />
Kinderrechte-Umfrage<br />
Anlässlich des 20. Jahrestages der UN-Kinderrechtskonvention<br />
realisierten wir eine Umfrage zum Thema<br />
Kinderrechte. 246 Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren<br />
nahmen daran teil. Die Ergebnisse waren erschreckend:<br />
Fast 30 Prozent der befragten Kinder waren überzeugt,<br />
dass ihre Eltern sie schlagen dürfen. Knapp 30 Prozent<br />
der befragten Mädchen und über 20 Prozent der Jungen<br />
wussten nicht, dass die Kinderrechte für alle Kinder<br />
gelten. 25 Prozent der Kinder meinten, dass sie ihre<br />
Meinung gegenüber Erwachsenen nicht sagen dürfen.<br />
18 Prozent der Jungen und 14 Prozent der Mädchen<br />
wussten nicht, dass sie ein Recht haben zu spielen.<br />
20 Jahre nach der Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention<br />
und 17 Jahre nach ihrem Inkrafttreten<br />
in Deutschland sind diese Ergebnisse ein Armutszeugnis.<br />
Daher hat es uns sehr gefreut, dass das Berliner<br />
Abgeordnetenhaus inzwischen beschlossen hat, die<br />
Kinderrechte endlich in die Berliner Verfassung auf-<br />
17
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
zunehmen. Künftig müssen die Interessen der Kinder<br />
quer durch alle Ressorts berücksichtigt werden – vom<br />
Städtebau bis hin zur besseren Förderung der Kinder<br />
in Kitas und Schulen. Als <strong>Kinderschutzbund</strong> hätten wir<br />
uns jedoch gewünscht, dass das Berliner Abgeordnetenhaus<br />
auch das Recht auf Bildung, die altersgemäße<br />
Beteiligung sowie die Vorrangstellung des Kindeswohls<br />
in die Berliner Verfassung mit aufnimmt. Dennoch<br />
ist der Antrag ein Schritt in die richtige Richtung. Wir<br />
hoffen nun, dass sich die Bundesregierung ein Beispiel<br />
an Berlin nimmt und die Kinderrechte auch im Grundgesetz<br />
ihren Platz erhalten.<br />
Anhörung im Abgeordnetenhaus<br />
2008 hatten wir bereits zu dem geplanten „Berliner<br />
Kinderschutzgesetz“ kritisch Stellung bezogen. Ende<br />
April <strong>2009</strong> erreichte uns die Einladung zu einer Anhörung<br />
im Berliner Abgeordnetenhaus. Dort konnten wir unsere<br />
Kritikpunkte näher ausführen. Nach dreistündigem<br />
Austausch von Argumenten wurde aus unserer Sicht<br />
einmal mehr deutlich, dass das Kinderschutzgesetz<br />
nicht zu einem wirkungsvollen Kinderschutz beiträgt.<br />
Denn die Kernaussage der Gesetzesvorlage bezieht<br />
sich in der Hauptsache auf Kontrolle, Meldung sowie<br />
Stigmatisierung sogenannter „Risikogruppen“. Daher<br />
fordern wir weiterhin den Ausbau von Präventionsangeboten<br />
und früher Förderung statt eines kostspieligen<br />
Einlade- und Meldewesens.<br />
Zu Besuch im Bundeskanzleramt<br />
Ende April hatte Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel<br />
200 Sozialarbeiter/innen zum Meinungsaustausch ins<br />
Kanzleramt geladen. Auch unsere Kollegin Katrin Hentze<br />
war dabei. Angela Merkel erklärte, ihr sei bewusst,<br />
dass die Fachkräfte aus den sozialen Bereichen sehr<br />
viel für das gesellschaftliche Gleichgewicht tun, aber<br />
nicht über die Ressourcen verfügen, die sie dringend<br />
bräuchten. Dies können wir als Berliner <strong>Kinderschutzbund</strong><br />
bestätigen und wir wünschen uns, dass diesen<br />
Worten auch Taten folgen.<br />
Fortbildung zu Kinderarmut<br />
Welche Auswirkungen hat Armut auf ein Kind und<br />
dessen Lebenslage? Was bedeutet das für die Arbeit<br />
in einer Kindergruppe? Welche Risiken birgt Armut<br />
hinsichtlich innerfamiliärer Gewalt? Mit diesen und<br />
anderen Fragen beschäftigten sich zwölf Erzieherinnen<br />
bei unserer ersten Fortbildung zum Thema „Kinderarmut<br />
und Vernachlässigung“. Die Teilnehmer/innen<br />
näherten sich dem Thema theoretisch und praktisch.<br />
Gemeinsam erarbeiteten sie, was ein vierjähriges Kind<br />
im Monat braucht und wieviel (oder eher wie wenig)<br />
Eltern leisten können, die den Regelsatz von 211 Euro<br />
für ihr Kind beziehen. Auch im Jahr 2010 werden wir<br />
eine Fortbildung zum diesem Thema anbieten.<br />
Gewalt gegen Kinder<br />
Um in der Öffentlichkeit verstärkt auf das Thema „Gewalt<br />
gegen Kinder“ aufmerksam zu machen, starteten<br />
wir im Dezember <strong>2009</strong> eine Plakatkampagne. Das<br />
Motto: „Gewalt hinterlässt Spuren“. Dafür stellte uns<br />
die Wall AG 500 Freiflächen zur Verfügung, die Werbeagentur<br />
Torius entwickelte kostenfrei ein tolles Plakatmotiv.<br />
Die Schirmherrschaft für die Kampagne übernahm<br />
der Meteorologe Jörg Kachelmann, der dann auch<br />
das erste Plakat feierlich in Berlin enthüllte.<br />
Kurz notiert<br />
• Programm „Kitas bewegen“ – Seit September <strong>2009</strong><br />
nimmt unsere Kita am Programm „Kitas bewegen“ teil.<br />
Wir freuen uns sehr, dass sie zu den 40 Kitas gehört,<br />
die für dieses Projekt ausgewählt wurden. „Kitas<br />
bewegen“ ist auf drei Jahre angelegt und wird u.a. von<br />
der Bertelsmann-Stiftung unterstützt. Im Mittelpunkt<br />
stehen Ernährung, Bewegung, Gesundheit und Bildung.<br />
• Weltspieltag <strong>2009</strong> – Das Motto des Weltspieltages<br />
lautete: „Spielen an ungewöhnlichen Orten!“ Aus<br />
diesem Anlass veranstalteten wir ein großes Kinderfest<br />
und forderten in diversen Interviews das Recht für<br />
Kinder auf Spielen im öffentlichen Raum.<br />
• Weddinger Kinder gehen in die Politik – Rund eine<br />
Woche vor der Bundestagswahl konnten Kinder und<br />
Jugendliche bei der U18-Wahl ihre Stimme abgeben.<br />
Auch in unserem Schülerladen „A13“ stand wieder<br />
eine Wahlurne. Und weil für viele Kinder Politik eine<br />
abstrakte Sache ist, begaben sich unsere Kinderprojekte<br />
auf die Spuren der Demokratie. So informierten sich die<br />
Jugendlichen z.B. bei einem Besuch im Reichstag über<br />
die Arbeit der Politiker/innen. Gut vorbereitet ging es<br />
dann an die Wahlurne. Die Gewinner der U-18-Wahl:<br />
Bündnis 90/Grüne (33,33 Prozent) knapp vor der SPD<br />
(30,56 Prozent).<br />
Landesverband Brandenburg<br />
Kinder- und Familientag <strong>2009</strong><br />
Am 1. Juni <strong>2009</strong> fand der 4. Kinder- und Familientag des<br />
Cottbuser Bündnisses für Familienfreundlichkeit im<br />
Tierpark Cottbus statt. Mit mehr als 5.000 Besuchern<br />
war es die bisher größte Veranstaltung zu Ehren der<br />
Kinder und Familien unserer Region. Unter dem Motto<br />
“Tierisch gut getarnt” waren über den gesamten Tierpark<br />
von zwölf Bündnispartnern liebevoll gestaltete<br />
und betreute Stationen verteilt. Da auch das Catering<br />
professionell organisiert und im Vergleich zu den Vorjahren<br />
18 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
deutlich erweitert wurde, waren Besucher wie Organisatoren<br />
insgesamt sehr zufrieden mit dem Kinder- und<br />
Familientag.<br />
Grundschulprojekt „Kinderkurse“<br />
Im vergangenen Jahr realisierten wir erneut die Kinderkurse:<br />
ein- bis zweistündige Gesprächsrunden mit<br />
Schüler/inne/n fünfter bis sechster Klassen zum Thema<br />
Gewalt gegen Kinder. Das Konzept der Veranstaltung<br />
basiert auf der Erfahrungs- und Wissenswelt der Grundschüler/innen.<br />
In den Kursen erhielten sie Handlungsempfehlungen<br />
für das tägliche Leben. Ein weiterer<br />
Kursschwerpunkt war die Information über die Rechte<br />
der Kinder. Dazu besuchten wir die Kinder in ihren Schulen<br />
und koordinierten unsere Arbeit im Vorfeld mit den<br />
Lehrer/inne/n. Hilfreich bei der Konzeptentwicklung<br />
war für uns die vom DKSB-OV Karlsruhe herausgegebene<br />
DVD “Kinder haben Rechte”.<br />
Unser Angebot an Gesprächsrunden haben wir inzwischen<br />
erweitert. Wir diskutieren nun auch mit Jugendlichen<br />
und jungen Erwachsenen über Möglichkeiten der gewaltfreien<br />
Erziehung auf Basis der Kinderrechte sowie<br />
über Formen der Gewalt an Kindern in Vergangenheit<br />
und Gegenwart.<br />
Gründung Ortsverband Potsdam<br />
Nachdem in den letzten Jahren die DKSB-Ortsverbände<br />
Brandenburg/Havel, Cottbus, Frankfurt (Oder) und<br />
Senftenberg ins Leben gerufen wurden, freuen wir uns<br />
nun über eine weitere Neugründung: den OV Potsdam.<br />
Ins Leben gerufen wurde er in Fahrland am Weltkindertag,<br />
den 20. September <strong>2009</strong> – mit Olaf Willuhn als<br />
Vorsitzendem. Motivation für die Gründung war der<br />
Fall des 13-jährigen Mädchens Jennifer, das von seinen<br />
Eltern im uckermärkischen Lindow jahrelang versteckt<br />
worden war. Der OV Potsdam wird sich nun gegen Kinderarmut<br />
und Gewalt an Kindern und für Kinderrechte engagieren.<br />
Geplant sind Veranstaltungen, Tagungen und<br />
Ausstellungen, aber auch praktische Arbeit, etwa in der<br />
Jugendhilfe. Als erste Maßnahme steht die Aufnahme<br />
der Kinderrechte in die Hauptsatzung Potsdams auf<br />
dem Programm. Dafür wirbt der neue OV um Unterstützung<br />
bei den Stadtverordneten.<br />
Landesverband Bremen<br />
Laufende Projekte und Angebote<br />
Das Bremer „Familiennetz“ wurde <strong>2009</strong> bereits im zweiten<br />
Jahr von der EU gefördert. Hier beschäftigen wir zwei<br />
Mitarbeiter/innen und eine Aushilfskraft. Das „Familiennetz“<br />
ist eine Kontakt- und Koordinierungsstelle für den<br />
Bereich Familienbildung und berücksichtigt insbesondere<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 19<br />
die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Die Projektförderung<br />
läuft zum Jahr 2011 aus.<br />
Im Schulprojekt „Kindernot braucht Lösungen“ arbeiten<br />
zwei DKSB-Fachkräfte an Bremer Grundschulen mit<br />
Schüler/inne/n, Eltern und Lehrer/inne/n. Bisher können<br />
wir nur 12 Wochenstunden finanzieren. Um die z.T.<br />
mehrjährigen Wartezeiten der Schulen deutlich zu verkürzen,<br />
wollen wir hier unser Engagement ausbauen.<br />
Eine Mitarbeiterin des Kinderschutz-Zentrums Bremen<br />
und drei Honorarkräfte bieten seit Jahren den Begleiteten<br />
Umgang für Familien in Trennungssituationen an. Die<br />
Zahl der Fälle wächst stetig. Für die betroffenen Kinder<br />
bedeutet unser Angebot eine wichtige Verbesserung<br />
ihrer Lebenssituation.<br />
Die Bremer „Nummer gegen Kummer“ ist dem Kinderschutz-Zentrum<br />
Bremen angegliedert. Dieses Projekt<br />
reicht von der Anwerbung freiwilliger Mitarbeiter/innen<br />
über die Ausbildung bis zur Supervision – ein Spektrum,<br />
für das wir neue Finanzierungswege finden müssen.<br />
Nach wie vor finden die Elternkurse Starke Eltern<br />
– Starke Kinder ® in unseren Räumlichkeiten statt.<br />
Dieses Angebot könnte noch mehr genutzt werden.<br />
Wir werden dazu die Kurse gezielt in weitere Gruppen<br />
und Institutionen tragen.<br />
Aktionen <strong>2009</strong><br />
Die zweite Jahreshälfte <strong>2009</strong> war geprägt von diversen<br />
Veranstaltungen, durch die man uns öffentlich als DKSB<br />
Bremen wahrnahm: Senatorin Dr. Ingelore Rosenkötter<br />
stellte medienwirksam den Veranstaltungskalender<br />
„ Erziehung ist nicht kinderleicht?! “ in unserer Geschäftsstelle<br />
vor. Eine Podiumsdiskussion mit den Bremer Kandidaten<br />
zur Bundestagswahl fand am Weltkindertag<br />
statt. Unsere Mitarbeiter/innen boten zahlreiche Fortbildungen<br />
an. Zum Ende des Jahres starteten wir einen<br />
Zertifizierungsprozess für unser Qualitätsmanagement.<br />
Internes<br />
Der Ende 2008 gewählte Vorstand nahm <strong>2009</strong> seine<br />
Arbeit auf und brachte den Landesverband wieder auf<br />
sicheren Kurs. Der Vorstand besteht aus Dr. Detlef Roth<br />
(1. Vorsitzender), Christian Humm (2. Vorsitzender),<br />
Dipl.-Psych. Matthias Biehler (Schatzmeister), Dr. Nils<br />
Köster (Schriftwart) und Ursula Wülfers (Beisitzende).<br />
In der Geschäftsführung kam es gegen Jahresmitte<br />
zu einem Wechsel: Hinrich Länger muss sich seinem<br />
Unternehmen stärker widmen. Seit Sommer <strong>2009</strong><br />
beschäftigen wir mit Andreas Bröcher wieder einen<br />
Vollzeit-Geschäftsführer.
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
Landesverband Hamburg<br />
Armut<br />
Eine gemeinsame Spendenkampagne mit dem Norddeutschen<br />
Rundfunk, der WELT und der WELT am Sonntag<br />
unter dem Motto „Für Kinder – gegen Armut“ konnten<br />
wir in der Vorweihnachtszeit <strong>2009</strong> mit erfreulichem<br />
Ergebnis abschließen. Erfolgreich war die Aktion nicht<br />
nur finanziell: Das Thema Kinderarmut wurde intensiv<br />
in den Medien erörtert, von einer breiten Öffentlichkeit<br />
wahrgenommen und dabei positiv mit dem <strong>Kinderschutzbund</strong><br />
Hamburg verknüpft.<br />
Frühe Hilfen<br />
Zum 01.04.<strong>2009</strong> haben wir unsere bisherigen Frühen<br />
Hilfen in Osdorf/Lurup auf den Ortsteil Iserbrook ausgeweitet.<br />
Am selben Termin startete unser neues Modellvorhaben<br />
„Däumling“ als Kooperationsprojekt mit dem Altonaer<br />
Kinderkrankenhaus. Mit Stundenanteilen ist eine<br />
Sozialpädagogin in die psychosomatische Abteilung des<br />
Krankenhauses integriert. Diese Fachkraft nimmt dort<br />
Kontakt zu problembelasteten Familien mit Säuglingen<br />
und Kleinkindern auf und begleitet diese anschließend<br />
beratend, um sie in das Helfernetz im jeweiligen Wohnquartier<br />
der Mütter fest einzubinden.<br />
Gesundheit<br />
Unser Gesundheits- und Familienmobil setzen wir mit<br />
großem Erfolg in sozialen Brennpunkten ein. Am Einsatz<br />
beteiligen sich die Beratungsstellen und Gesundheitsämter<br />
vor Ort. Familien mit Migrationshintergrund<br />
werden in ihrer Landessprache angesprochen. Während<br />
der Masernepidemie in Hamburg im Februar/März <strong>2009</strong><br />
wurde das Fahrzeug auf Bitten der Stadt als Impfmobil<br />
in sozialen Brennpunkten eingesetzt.<br />
Verbandsentwicklung<br />
Zum 01.07.<strong>2009</strong> übernahmen wir die Trägerschaft des<br />
Kinder- und Jugendzentrums Alsterdorf sowie eines<br />
Projektes, das mit der Einrichtung im Rahmen der Sozialräumlichen<br />
Angebotsentwicklung verbunden ist. Die<br />
Angebotspalette reicht von Frühen Hilfen über Mittagstischangebote<br />
der Offenen Kinder- und Jugendarbeit<br />
bis hin zur Beratung von problembelasteten Jugendlichen<br />
und Jungerwachsenen.<br />
Im Sommer <strong>2009</strong> errang das Kinder- und Familienzentrum<br />
Lurup das DKSB-Gütesiegel BLAUER ELEFANT.<br />
Ende <strong>2009</strong> wurden wir als Träger von Hilfen zur Erziehung-<br />
Maßnahmen anerkannt. Unser Konzept zielt darauf,<br />
eine Beratungsstelle aufzubauen, deren Angebot sich<br />
speziell auf hochstrittige Trennungs- und Scheidungsproblematiken<br />
bezieht. In diese Beratungsstelle soll<br />
das Projekt Betreuter Umgang integriert werden. Die<br />
Finanzierung erfolgt über Zuwendungen (Betreuter<br />
Umgang) und über Fachleistungsstunden (§28 SGB VIII).<br />
Gewalt gegen Kinder<br />
Das Kinderschutz-Zentrum Hamburg legte <strong>2009</strong> seinen<br />
Bericht über die Praxisbegleitung von Fachkräften im<br />
Kinderschutz vor. Allgemeine Projektziele sind<br />
• die bezirksbezogene Praxisbegleitung von Fachkräften<br />
der öffentlichen und freien Jugendhilfe,<br />
• die nachhaltige Qualitätsentwicklung im Kinderschutz<br />
in Hamburg sowie<br />
• Weiterentwicklung und Festigung von Kooperationsstrukturen.<br />
Absolvent/inn/en der Qualifizierungskurse sollen in<br />
ihrer Praxis als Kinderschutzfachkräfte begleitet und in<br />
ihrer Rollen- und Aufgabenwahrnehmung als „insoweit<br />
erfahrene Fachkraft“ unterstützt werden. Inhalt und<br />
Struktur der fachlichen Begleitung durch das Kinderschutz-Zentrum<br />
sollen am Bedarf in der Praxis orientiert<br />
sein und in enger Kooperation mit den Kinderschutzkoordinator/inn/en<br />
entwickelt werden.<br />
Landesverband Hessen<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Schwerpunktthemen im Jahr <strong>2009</strong><br />
In puncto Öffentlichkeitsarbeit konzentrierten wir uns<br />
im vergangenen Jahr auf das Thema Kindeswohlgefährdung<br />
und die Zusammenarbeit zwischen den<br />
Trägern. Den Tod eines Kindes in Wetzlar nahmen wir<br />
zum Anlass, uns nochmals mit den Ortsverbänden<br />
kurzzuschließen. Gemeinsam arbeiteten wir heraus,<br />
wie wichtig es ist, die eingehenden Meldungen einer<br />
Kindeswohlgefährdung zu dokumentieren und an das<br />
Jugendamt weiterzuleiten – zumal sich immer mehr<br />
besorgte Bürger an uns wenden. Dies zeigt uns, dass<br />
die Meldemöglichkeiten für Bürger/innen ausgebaut<br />
und durch qualifizierte Beratung aufgefangen werden<br />
sollten. Entsprechende Schulungen für pädagogische<br />
Fachkräfte nahmen Berater/innen der hessischen OVs<br />
vor. Die Mitarbeit im Landespräventionsrat konnten wir<br />
weiterführen.<br />
Das Recht auf Gesundheit war Thema einer Schulung<br />
für Verbandsvorstände sowie eines Vernetzungstreffens<br />
von DKSB und anderen Organisationen in Hessen. Ein<br />
Fachtag zum Thema ist in Planung. Eine Trainerin wird<br />
2010 eine Schulung zum Angebot „Gesunde Eltern –<br />
gesunde Kinder ® “ für Elternkursleitungen realisieren.<br />
20 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
Armut<br />
Mitgearbeitet haben wir auch in der Kommission der<br />
Caritas und des Diakonischen Werkes zum Thema<br />
„Kinderarmut bekämpfen!“. Ein Ergebnis der Kommissionsarbeit<br />
ist die gelungene Broschüre „Kein Kind darf<br />
verloren gehen“.<br />
Kinderrechte<br />
Wir setzen uns weiterhin für die Aufnahme der Kinderrechte<br />
in die hessische Verfassung ein. Dazu weisen wir<br />
immer wieder auf die Rechte der Kinder hin, vor allem<br />
auf das Recht auf Bildung und den Schulbesuch für<br />
Kinder mit prekärem Aufenthalt.<br />
Fortbildung <strong>2009</strong><br />
Der Fortbildungstag für Ortsverbände befasste sich<br />
mit dem Arbeitsrecht – ein wichtiges Thema für alle.<br />
Außerdem reflektierten wir die eigene Arbeit mit Blick<br />
auf den Einstieg neuer Vorstandsmitglieder und die<br />
Anfragen, sich für den Verband zu engagieren. Angebote<br />
und Begleitung wurden thematisiert.<br />
Starke Eltern – Starke Kinder ®<br />
Vier Trainerinnen boten sechs Kursleitungsschulungen<br />
in Hessen an. DKSB-OVs und andere Träger realisierten<br />
wieder hessenweit unsere Elternkurse. Auch Regionaltreffen<br />
fanden statt. Die Schulungen für pädagogische<br />
Fachkräfte wurden gut angenommen, die unterschiedlichen<br />
Module umgesetzt.<br />
Landestreffen der Elternkursleitungen <strong>2009</strong><br />
Auf unserem jährlich stattfinden Landestreffen setzten<br />
sich über 80 Teilnehmer/innen mit der „Bindungstheorie<br />
– ein wichtiges Thema für den Aufbau der Beziehung<br />
zwischen Kind und Eltern“ auseinander. Die Referentinnen<br />
machten deutlich, wie wichtig dieses Thema für die<br />
Elternarbeit ist.<br />
Für den neuen vom DKSB-LV Bayern initiierten Kurs<br />
„Wege durch den Mediendschungel – Kinder und Jugendliche<br />
sicher in der Medienwelt begleiten“ fand die erste<br />
Schulung statt; die Kooperation mit der Landesanstalt<br />
für den privaten Rundfunk wurde abgeschlossen. Unsere<br />
Koordinatorin wird sich im Jahr 2010 besonders um die<br />
Angebote geschulter Kursleitungen kümmern.<br />
Internes<br />
Drei OVs feierten mit Vorständen, Mitgliedern, Freunden<br />
und Förderern sowie Vertretern aus Politik und Fachöffentlichkeit<br />
zu verschiedenen Anlässen die vielfältige<br />
Arbeit des DKSB Hessen. Den Weltkindertag <strong>2009</strong> begingen<br />
wir mit vielfältigen Aktivitäten wie dem „Trommeln<br />
für die Kinderrechte“.<br />
Ferner diskutierten wir die Einrichtung einer hauptamtlichen<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 21<br />
Fachkraft für die Landesgeschäftsstelle. Es zeigte sich,<br />
wie wichtig die Unterstützung des Vorstandes durch eine<br />
Fachkraft ist, um die Lobbyarbeit weiterführen zu können.<br />
Landesverband Mecklenburg-Vorpommern<br />
Mit Unterstützung des Landes konnten wir <strong>2009</strong> unsere<br />
Verbandsarbeit weiter ausbauen und uns an der Weiterentwicklung<br />
des Kinderschutzes im Land beteiligen.<br />
Wir vertraten dabei landesweit die Interessen der<br />
Kinder und ihrer Familien in verschiedenen Fachgremien<br />
wie im Familienbeirat beim Ministerium für Soziales<br />
und Gesundheit, im Landesjugendhilfeausschuss sowie<br />
im Fachgremium der Vernetzungsstelle Schulverpflegung<br />
M-V. Wir entsandten darüber hinaus einen Delegierten<br />
in den erstmals tagenden Familienkonvent.<br />
Wettbewerb „Familienfreundliche Kommune“<br />
Die Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt,<br />
Mecklenburg-Vorpommern zum kinder- und familienfreundlichsten<br />
Bundesland zu machen – ein gewagtes<br />
Vorhaben, das nur in Kooperation mit den Kommunen,<br />
Vereinen, Verbänden, Unternehmen und den Familien<br />
selbst in die Tat umgesetzt werden kann. So schrieb<br />
das Land den Landeswettbewerb „Familienfreundliche<br />
Kommune <strong>2009</strong>“ aus. Sein Ziel: in den Städten und<br />
Gemeinden des Landes das Bewusstsein und das<br />
Verständnis zu stärken für die Bedürfnisse von Familien<br />
und insbesondere von Kindern. Die Kommunen wurden<br />
aufgefordert, ihre vorbildlichen Ansätze, Projekte und<br />
Vorhaben für mehr Kinderfreundlichkeit einer Jury zu<br />
präsentieren, in der auch wir mitarbeiteten. Die Vielzahl<br />
der eingegangenen Bewerbungen machte deutlich, dass<br />
das Thema Familienfreundlichkeit bei den Akteuren<br />
und Entscheidungsträgern in den Kommunen eine<br />
Schlüsselrolle spielt – auch weil immer mehr junge<br />
Menschen und Familien von dort wegziehen.<br />
Familienkonvent Mecklenburg - Vorpommern<br />
tagte am 29. Juni <strong>2009</strong><br />
Die Einrichtung eines Familienkonvents wurde vom Landtag<br />
Mecklenburg-Vorpommern am 4. Juli 2008 beschlossen.<br />
Ihm gehören 71 Delegierte aus dem ganzen Land an:<br />
36 Eltern und 35 Vertreter/innen von Vereinen und Verbänden,<br />
darunter auch der DKSB-LV. Der Familienkonvent<br />
arbeitet überparteilich und parteiunabhängig, nennt<br />
Handlungsbedarf und -empfehlungen und bringt diese<br />
zur Entscheidung in den Landtag ein. Am 29. Juni <strong>2009</strong><br />
trat der Familienkonvent Mecklenburg-Vorpommern<br />
erstmals im Schweriner Schloss zusammen, offiziell<br />
eröffnet von Landessozialministerin Manuela Schwesig.<br />
Der Konvent will mit einem Ideen- und Forderungskata-
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
log die Landespolitik zugunsten der Familien beeinflussen.<br />
Die Delegierten forderten u.a. kleinere Kitagruppen<br />
und eine Aufwertung des Erzieherberufes.<br />
Zudem schlugen sie vor, familienfreundliche Firmen in<br />
Mecklenburg-Vorpommern zu zertifizieren.<br />
Projekt „Eltern stark machen“<br />
Das Land Mecklenburg-Vorpommern finanzierte <strong>2009</strong><br />
weiterhin das Projekt „Eltern stark machen in Mecklenburg-Vorpommern“.<br />
Ein Schwerpunkt des Projekts ist<br />
die landesweite Unterstützung und Koordination aller<br />
Elternkurse. Die dafür eingerichtet Koordinierungsstelle<br />
befindet sich in Trägerschaft des DKSB.<br />
Zum Wohle unserer Kinder:<br />
Netzwerke schaffen<br />
Kindergesundheit und Kindeswohl sind untrennbar<br />
miteinander verbunden und erfordern eine bessere Vernetzung<br />
zwischen Gesundheitswesen, öffentlichen Gesundheitsdiensten<br />
und Jugendhilfe. Zu diesem Thema<br />
initiierten wir gemeinsam mit dem Landesministerium<br />
für Soziales und Gesundheit eine landesweite, erfolgreiche<br />
Fachtagung am 12./13.09.<strong>2009</strong> in Schwerin.<br />
Landesverband Niedersachsen<br />
Erfolg für die Kinderrechte<br />
Verfassungsänderung in Kraft!<br />
Im Jahr <strong>2009</strong> standen für uns die Kinderrechte im Mittelpunkt.<br />
Wir freuen uns über einen riesigen Erfolg: Die<br />
Kinderrechte sind in der niedersächsischen Landesverfassung<br />
verankert. Die Fraktionen des niedersächsischen<br />
Landtages hatten sich im Mai <strong>2009</strong> auf einen entsprechenden<br />
Gesetzentwurf geeinigt. Die Änderung der Landesverfassung<br />
ist zum 1.Juli <strong>2009</strong> in Kraft getreten. Der<br />
Gesetzestext lautet:<br />
Artikel 4a: Schutz und Erziehung von Kindern und<br />
Jugendlichen<br />
(1) Kinder haben als eigenständige Personen das Recht<br />
auf Achtung ihrer Würde und gewaltfreie Erziehung.<br />
(2) Wer Kinder erzieht, hat Anspruch auf angemessene<br />
staatliche Hilfe und Rücksichtnahme. Staat und<br />
G e s e l l s c h a f t t r a g e n f ür a l te r sg e r e c h te L e b e n sb e di n -<br />
gungen Sorge.<br />
( 3) Kinder und Jugendliche sind vor körperlicher und<br />
seelischer Vernachlässigung und Misshandlung zu<br />
schützen.<br />
Wir begrüßen, dass damit die eigenständige Rechtspersönlichkeit<br />
von Kindern herausgestellt wird. Selbstverständlich<br />
wünschen wir uns als <strong>Kinderschutzbund</strong>,<br />
dass neben das Recht auf Schutz und Förderung auch<br />
das Recht auf Beteiligung tritt. Die Gesetzesänderung<br />
sehen wir somit als Start für weitere Maßnahmen in der<br />
niedersächsischen Kinderpolitik. Auch für zukünftige<br />
politische Entscheidungen sind konkrete Datenerhebungen<br />
über die Lage der Kinder in Niedersachsen unerlässlich<br />
und wichtige Grundlage für ein Informationsmanagement.<br />
Wir fordern daher vom Land Niedersachsen einen regelmäßigen<br />
Bericht zum Stand der Umsetzungen.<br />
Der Niedersächsische Kinder-haben-Rechte-<br />
Preis <strong>2009</strong><br />
„Kultur macht schlau“: Unter diesem Motto stand der<br />
gemeinsame Preis des <strong>Kinderschutzbund</strong>es Niedersachsen<br />
und des Landes Niedersachsen. Im 20. Jahr der Ratifizierung<br />
der UN-Kinderrechtskonvention wurden Initiativen<br />
und Projekte gesucht, die sich öffentlich für Kinder und<br />
deren Rechte einsetzen. Die Preisträger <strong>2009</strong>:<br />
1. Preis: Kirchliche Stiftung St. Martin, Nienburg,<br />
für das Projekt „Lesen von Geburt an“<br />
2. Preis: Stadt Braunschweig für die Bekanntmachung<br />
der Kinderrechte an sich und für ihr Projekt<br />
„Kinderrechte nach vorn“<br />
3. Preis: Jugendtheater Maximal, Hannover,<br />
für eine besonders innovative Umsetzung von<br />
Jugendlichen für Jugendliche<br />
Schirmherrin Mechthild Ross-Luttmann, Niedersachsens<br />
Ministerin für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit,<br />
überreichte die Auszeichnungen im Kreis der Preisträger,<br />
die mit ihren Teams und natürlich den beteiligten Kindern<br />
und Jugendlichen anreisten. Die Ministerin gratulierte<br />
allen Initiativen und Projekten, die sich beworben haben,<br />
zu ihrer tollen Kreativität und ihrem großen, oft ehrenamtlichen<br />
Engagement. Dafür gab es nicht nur warme<br />
Worte, sondern auch Preisgelder von insgesamt 9.000 Euro.<br />
In der Jury arbeiteten mit:<br />
• Leonie Maus und Nicolai Paasch<br />
(Freiwilliges Soziales Jahr Kultur)<br />
• Prof. Waldemar Stange<br />
(Leuphana Universität Lüneburg)<br />
• Andreas Böer<br />
(Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Frauen,<br />
Familie u. Gesundheit)<br />
• Johannes Schmidt<br />
(Vorsitzender DKSB-LV Niedersachsen)<br />
Laufen für die Rechte der Kinder!<br />
Bereits seit zehn Jahren laufen beim KSK Küstenmarathon<br />
in Otterndorf internationale Spitzenathleten und Amateure<br />
aller Altersklassen für die globalen Kinderrechte. Unter Federführung<br />
unseres DKSB-Landesvorsitzenden, Johannes<br />
22 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
Schmidt, und in Kooperation mit örtlichen Sportvereinen<br />
hat sich der Marathon mittlerweile zu einem sportlichen<br />
Highlight erster Güte entwickelt. Im Jubiläumsjahr <strong>2009</strong><br />
eröffnete die Deutsche Meisterschaft im 10 km-Straßenlauf<br />
den Marathon – für Sicherheit, Freiheit und Bildung aller Kinder.<br />
Landesverband Nordrhein-Westfalen<br />
Gesundheit steckt an<br />
Zwei Themen beherrschen zur Zeit die sozialpädagogische<br />
Diskussion: die Gesundheit und die Bildung von Kindern.<br />
Beide Diskussionen laufen oft voneinander unabhängig.<br />
Dabei sind die Parallelen offensichtlich: Soziale Benachteiligung<br />
bedingt schlechte Gesundheit. Schlechte<br />
Gesundheit bedingt geringere Leistungsfähigkeit und<br />
Bildung. Geringere Leistungsfähigkeit und Bildung<br />
bedingen soziale Benachteiligung.<br />
Bildung ist also mehr als schulischer Unterricht. Zu unseren<br />
wichtigsten Zielen gehört es daher, eine hohe Qualität<br />
in der schulischen und außerschulischen Bildung sicherzustellen.<br />
Diese befähigt Kinder und Erwachsene, sich<br />
kritisch mit den existierenden Umwelt- und Systemvorgaben<br />
auseinander zu setzen und eigenständige, reflektierte<br />
und selbstbewusste Entscheidungen zu treffen. Die<br />
Bildung von Eltern in Gesundheitsfragen ist damit<br />
auch ein Beitrag zu einer guten Bildungsteilnahme der<br />
Kinder. Unser in Anlehnung an Starke Eltern – Starke<br />
Kinder ® entwickelter Gesundheitskurs für Eltern setzt<br />
dies deshalb in besonderer Weise um: Der Kurs hat das<br />
Ziel, Mütter und Väter in der ganzheitlichen Förderung<br />
der Kindergesundheit zu unterstützen. Gesunde Ernährung,<br />
Bewegung und Entspannung werden gleichermaßen als<br />
Themen aufgegriffen und mit den Eltern bearbeitet.<br />
Basisinformationen über Ernährung, Bewegung und Entspannung<br />
sowie vielfältige Anregungen und alltagstaugliche<br />
Anleitungen helfen Eltern dabei, gemeinsam mit<br />
ihren Kindern gesundheitsförderliche Lebensgewohnheiten<br />
in den Alltag zu integrieren und das Wohlbefinden<br />
aller Familienmitglieder zu fördern.<br />
Mit dem Kurs sprechen wir vor allem Familien an, für<br />
die aufgrund finanzieller oder zeitlicher Engpässe eine<br />
familiäre Gesundheitsförderung problematisch ist.<br />
Seinen Praxistest hat das Programm bereits bestanden:<br />
Die teilnehmenden Eltern waren begeistert und empfehlen<br />
das Angebot gern weiter – Ansporn für uns, unser<br />
Engagement auszuweiten. Unter dem Motto „Gesundheit<br />
steckt an“ organisieren wir nun in Kooperation mit<br />
vielen OVs und KVs in NRW nun Elternkurse in Kindertageseinrichtungen.<br />
Zudem begeistern auf „Gesundheitspartys“<br />
geschulte Eltern weitere Mütter und Väter für<br />
die ganzheitliche Förderung der Kindergesundheit.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
Armut von Kindern<br />
Ein NRW-Bündnis aus AWO, Deutschem Gewerkschaftsbund,<br />
der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft,<br />
dem Paritätischen Wohlfahrtsverband und dem DKSB<br />
legte im August <strong>2009</strong> politische Forderungen zur<br />
Bekämpfung der Kinderarmut vor. Das Memorandum<br />
wurde an Politiker aller Ebenen und Parteien verteilt.<br />
Den Schlüssel zur Problemlösung sieht das Bündnis in<br />
einer präventiven Ausrichtung der Kinder- und Jugendhilfe<br />
und des Bildungssystems sowie in der Begleitung<br />
der Familien durch eine Präventionskette – von der Geburt<br />
der Kinder bis zu deren Eintritt in das Berufsleben.<br />
Ebenso fordern wir eine Existenz sichernde Grundsicherung<br />
für alle Kinder in Deutschland.<br />
Das NRW-Bündnis zeigte <strong>2009</strong> starke Präsenz: In den<br />
Medien und auf Veranstaltungen setzten wir uns ein<br />
für ein gemeinsames, abgestimmtes und wirksames<br />
Vorgehen gegen die anhaltend hohe Armutsquote bei<br />
Kindern und Jugendlichen. Stets mit im Boot waren und<br />
sind unsere OVs und KVs. Mit großem Engagement organisierten<br />
ehren- und hautamtliche Mitarbeiter/innen<br />
öffentliche Foren zur Bekämpfung der Kinderarmut,<br />
stritten mit Politiker/inne/n vor Ort und schufen ein<br />
öffentliches Bewusstsein für das Ausmaß der Armut in<br />
unserem reichen Land.<br />
Kompetenzzentrum Kinderschutz<br />
Wie kann der Kinderschutz noch wirksamer werden?<br />
Wie kann er Lücken im Hilfesystem schließen helfen?<br />
Als Antwort darauf hat das Kompetenzzentrum Kinderschutz<br />
beim DKSB-LV NRW wichtige Impulse gesetzt,<br />
wie Kinder in schwierigen Lebenssituationen rechtzeitige<br />
verlässliche Hilfen erlangen können. Hierzu gehören<br />
insbesondere die Realisierung von Fortbildungen in Kooperation<br />
mit der Bildungsakademie BiS, Empfehlungen<br />
zur (Weiter-)Entwicklung sozialer Frühwarnsysteme<br />
und Früher Hilfen sowie zum Ausbau der Tageseinrichtungen<br />
für Kinder. Als Mitglied der Expertenkommission<br />
„Kinderschutz“ des Landes NRW konnten wir<br />
weitere Erkenntnisse und Vorschläge zum Ausbau des<br />
Kinderschutzes formulieren.<br />
Weiterbildung nach Maß!<br />
Mit einem umfangreichen Programm startete die<br />
Bildungsakademie BiS im Januar 2008. „Auxilium<br />
– gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung sozialer<br />
Kreativität mbH“ ist Trägerin der BiS. Der DKSB-LV NRW<br />
ist alleiniger Gesellschafter und kann nun einen breiten<br />
Fächerkanon an Kursen und Weiterbildungen anbieten.<br />
Dazu zählen Zertifikatskurse zur Kinderschutzfachkraft,<br />
Kurse und Fortbildungen zu Starke Eltern – starke<br />
Kinder ® Ernährung, Bewegung und Entspannung,<br />
Coachings, Konfliktmanagement sowie viele andere Bil-<br />
23
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
dungs- und Kommunikationsangebote. Das Bildungsprogramm<br />
2010 ist im Internet unter www.bis-akademie.de<br />
oder www.dksb-nrw.de zu finden.<br />
Die BiS-Fortbildungsangebote schaffen die Möglichkeit,<br />
Wissenswertes aufzunehmen, Neues zu entdecken,<br />
Gedanken zu vertiefen und Erfahrungen zu<br />
sammeln. BiS bietet einen Raum‚ der Begegnung von<br />
Fachkräften der Sozialen Arbeit, der Medizin, der schulischen<br />
und außerschulischen Bildung sowie Fort- und<br />
Weiterbildung auf hohem Niveau ermöglicht. Neueste<br />
Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis finden in den<br />
Themenangeboten ebenso wie das Wohlfühlen in den BiS-<br />
Veranstaltungen besondere Berücksichtigung.<br />
Lobbyarbeit<br />
Der Aufbau der Bildungsinstitutionen und das Klima in<br />
der zwischenmenschlichen Begegnung sind nur zwei<br />
Missstände in NRW, die uns fordern, als Lobby für Kinder<br />
sensibel und stark aufzutreten. Wir haben uns zusammen<br />
mit vielen OVs/KVs, Landesverbänden der Familien- und<br />
Jugendhilfe, Wissenschaftlern und weiteren Gesellschaftsgruppen<br />
für die Rechte des Kindes und damit für eine<br />
Verbesserung der Lebenssituation von Familien eingesetzt,<br />
etwa im NRW-Bündnis „Eine Schule für alle“, im<br />
Forum „Förderung von Kindern“, durch die Mitherausgabe<br />
des LBS-Kinderbarometers, durch Expertisen und<br />
Stellungnahmen zu kindgerechten Einrichtungen, durch<br />
Protestkampagnen gegen skandalöse Sendeformate<br />
(„Erwachsen auf Probe“) und eine lautstarke Trommelaktion<br />
zum Weltkindertag <strong>2009</strong> („Trommeln für die<br />
Kinderrechte“).<br />
Landesverband Rheinland-Pfalz<br />
Präsenz in Medien und Öffentlichkeit<br />
Im Jahr <strong>2009</strong> konnten wir uns zu folgenden Themen in<br />
den Medien platzieren: Kinderarmut, „Eltern auf Probe“,<br />
Kinderpornografie im Internet, Kinderrechte ins Grundgesetz.<br />
Erfreulich ist weiterhin unsere stetig wachsende<br />
Vernetzung mit vorhandenen und neuen Partnern.<br />
Andere Verbände kamen zwecks Kooperation auf uns<br />
zu, so die neu gegründeten Medienkompetenznetzwerke,<br />
die Landeszentralen für gesundheitliche Aufklärung<br />
und für Medienpolitik, der Landeselternbeirat, der<br />
Verein „Armut und Gesundheit in Deutschland“. Zudem<br />
konnten wir uns in folgenden Gremien einbringen:<br />
Landesjugendhilfeausschuss, Landesanstalt für Medien<br />
und Kommunikation, Landesbeirat für Familienpolitik<br />
Rheinland-Pfalz.<br />
Verleihung des Kinderschutzpreises<br />
Einen Höhepunkt unserer öffentlichen Präsenz markierte<br />
die Verleihung des Kinderschutzpreises an den Armutsforscher,<br />
Sozialarbeiter und Arzt Prof. Gerhard Trabert.<br />
Ausgezeichnet hatten wir seine Projekte zu in Armut<br />
lebenden bzw. von Krankheit betroffenen Kindern und<br />
erregten damit großes Interesse in der politischen und<br />
fachlichen Öffentlichkeit sowie bei den Medien.<br />
Dienstleister für die Orts- und Kreisverbände<br />
Die verbandsinterne Kommunikation und Zusammenarbeit<br />
befindet sich weiter im Aufwind. So fand anlässlich der<br />
Landesmitgliederversammlung ein Workshop zum Thema<br />
„Ehrenamtliche Vorstandsarbeit – kompetent, sicher<br />
und effizient“ statt. Anlässlich der Jahreskonferenz des<br />
DKSB in Rheinland-Pfalz haben mit der Erarbeitung<br />
eines Anforderungsprofils für ehrenamtliche Vorstände<br />
begonnen. Desweiteren legten wir ein Fortbildungsprogramm<br />
mit fünf Veranstaltungen für die ehren- und<br />
hauptamtlichen Mitarbeiter/innen auf. Wir übernahmen<br />
auch die Organisation und Teilnahme verbandsinterner<br />
Gremien. Dazu gehörten etwa die Konferenz der Hauptamtlichen,<br />
der Landesarbeitskreis Betreuter Umgang,<br />
die Arbeitskreise Kindertagespflege sowie Jugendhilfe<br />
und Schule, die Regionaltreffen für die Elternkursleiter/<br />
innen sowie Fachgespräche für die Koordinator/inn/en<br />
von Kinder- und Jugendtelefon und Elterntelefon.<br />
Internes<br />
Im vergangenen Jahr wurde aus Gründen der Wirtschaftlichkeit<br />
und auf Beschluss des Vorstandes die Landesgeschäftsstelle<br />
umstrukturiert: Geschäftsführerin und<br />
Verwaltungskraft arbeiten seit dem zweiten Halbjahr<br />
<strong>2009</strong> im Homeoffice. Die guten Erfahrungen mit der<br />
„virtuellen Geschäftsstelle“ und deren Akzeptanz<br />
rechtfertigen diese Entscheidung. Zugleich konnte die<br />
Präsenz von Vorstand und Geschäftsführerin in der<br />
Landeshauptstadt Mainz aufgrund der guten Kooperation<br />
mit dem dortigen Ortsverband durch die Nutzung von<br />
dessen Räumlichkeiten weiter gesteigert werden: Pressearbeit,<br />
Vorstandsarbeit, interne Gremienarbeit haben<br />
durch die räumliche Konzentration sichtbar gewonnen.<br />
Landesverband Saarland<br />
Internes<br />
Aus dem LV-Vorstand ist Beisitzer Markus Bischof ausgeschieden,<br />
um im LV-Projekt „Betreuter Umgang“ mitzuarbeiten.<br />
An seine Stelle getreten ist Gaby Schwarz,<br />
ehemals langjährige Vorsitzende des OV St. Ingbert.<br />
Unsere 2. Vorsitzende Birgit Küpper-Warnking, wird<br />
ihr Engagement im Vorstand aus familiären Gründen<br />
24 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
reduzieren. Stefan Behr (Beisitzer LV-Vorstand) und<br />
Elisabeth Geiger (Vorstandsmitglied OV Völklingen)<br />
werden ab der nächsten Vorstandswahl gemäß unserer<br />
Satzung die Stellvertretung übernehmen.<br />
Die seit Herbst 2007 bestehende Landesgeschäftsstelle<br />
mit Elke Lossen hat eine neue Adresse (siehe Anhang).<br />
Außerdem arbeiten nun die beiden Projekte des LV<br />
(Betreuter Umgang und KiTS – Kinder in Trennung und<br />
Scheidung) in neuen, gemeinsamen Räumlichkeiten in<br />
Saarbrücken.<br />
Markus Bischof sorgte zusammen mit Webmaster<br />
David Kunzler für die Neugestaltung unserer Website<br />
und realisierte eine Schulung zur selbständigen Pflege<br />
einzelner Themen durch die OVs und Projektmitarbeiter/innen.<br />
<strong>2009</strong> konnten wir uns wieder über zahlreiche Medienberichte<br />
über unsere Arbeit freuen. Für viel Aufmerksamkeit<br />
sorgten auch die Vorträge und Veröffentlichungen<br />
unseres 1. Vorsitzenden Prof. Dr. Günther Deegener zu<br />
verschiedenen Kinderschutzthemen.<br />
Facharbeit und Veranstaltungen<br />
• In zwei Klausurtagungen erarbeitete der Landesvorstand<br />
Anfang <strong>2009</strong> unter der Federführung von Markus<br />
Bischof drei Themenschwerpunkte künftiger Aktivitäten:<br />
Gefahren und Chancen neuer Medien, Primärprävention<br />
in Schulen und Kindertagesstätten sowie Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Seither kooperiert eine Arbeitsgruppe um<br />
Stefan Behr intensiv mit der Landesmedienanstalt Saar,<br />
um Elterntrainer/inne/n für Starke Eltern – Starke Kinder ®<br />
sowie Schulen und Kindertagesstätten zusätzliche<br />
Medienkompetenz zu vermitteln.<br />
• Ein Vertreter unseres LV wird am Ausbildungsprogramm<br />
des LV Bayern „Wege aus dem Mediendschungel“<br />
teilnehmen.<br />
• Stefan Behr brachte eine Fortbildung für OV- und Projektmitarbeiter/innen<br />
zum Thema Öffentlichkeitsarbeit<br />
auf den Weg.<br />
• Gemeinsam mit dem OV Völklingen organisierten<br />
Birgit Küpper-Warnking und Elke Lossen die Teilnahme<br />
am 2. Saarländischen Familientag in Völklingen.<br />
Projekte<br />
• Das seit 2006 laufende Präventionsprojekt für Familien<br />
mit seinen Bausteinen „Unterstützung für Eltern“<br />
(UFER), KiTS und „Sozialpädagogische Mediothek“ hat<br />
sich mittlerweile bestens etabliert; die Regelfinanzierung<br />
durch die örtlichen Jugendämter ist ab 2011 nach dem<br />
Ende der fünfjährigen Projektförderung gesichert.<br />
Anstelle unserer ausgeschiedenen Mitarbeiterin Heike<br />
Hans ist seit Mai <strong>2009</strong> die Sozialarbeiterin Katja Liedigk<br />
im Kreis St. Wendel für UFER zuständig. Der Saarpfalz-<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
kreis hat die Mittel für UFER aufgestockt, sodass dort<br />
die Kinderkrankenschwester Sabine Engel-Schirra mit<br />
14 Wochenstunden zum Einsatz kommen kann.<br />
• Projektleiter Klaus Ollinger gestaltete einen neuen<br />
Flyer des LV und organisierte im März <strong>2009</strong> eine Fachveranstaltung<br />
mit Dr. med. W. Kratzsch aus Düsseldorf<br />
zum Thema „Kinderschutz an der Schnittstelle von<br />
Gesundheitswesen und Jugendhilfe“. Weit über 100<br />
Fachleute nahmen daran teil.<br />
• Beim Betreuten Umgang im Bereich des Jugendamtes<br />
Saarbrücken hat Markus Bischof unseren langjährigen<br />
Honorarmitarbeiter Marc Eckerle abgelöst, der nun<br />
seine hauptberuflichen Tätigkeit ausdehnen möchte.<br />
Da auch der Kreis der Ehrenamtlichen kleiner geworden<br />
ist, begannen wir im November mit einem neuen Qualifizierungskurs<br />
von Ehrenamtlichen.<br />
• Im Jahr <strong>2009</strong> fand wieder eine große Zahl von Elternkursen<br />
und eine weitere Ausbildung für Elternkursleiter/innen<br />
durch unsere Multiplikatorentrainerin Astrid<br />
Braun-Oberhauser statt.<br />
Blick auf die Ortsverbände<br />
• Der OV St. Ingbert (Vorsitzende: Frau Strullmeier)<br />
beging im Oktober <strong>2009</strong> sein 25-jähriges Bestehen<br />
mit einer gelungenen Jubiläumsfeier im Festsaal der<br />
Stadthalle.<br />
• Unsere 14 OVs im Saarland sowie der Kreisverband<br />
St. Wendel arbeiteten auch <strong>2009</strong> mit großem Erfolg<br />
und Engagement. Die OVs Völklingen und Püttlingen<br />
wählten <strong>2009</strong> neue Vorstände.<br />
25
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
Landesverband Sachsen<br />
Internes<br />
Personell konnten wir im Jahr <strong>2009</strong> mit Vorstand und<br />
Mitarbeitern stabil weiterarbeiten und unser Team dank<br />
der Unterstützung aus Bayern noch um eine Minijobstelle<br />
für unser Medienkompetenzprojekt erweitern. Allein<br />
die Fachberatung für Kindertagesstätten konnte sich<br />
leider nicht etablieren.<br />
Nach fünfjähriger Tätigkeit endete für unseren ehemaligen<br />
Vorsitzenden Dr. Jost Schönfelder dessen Tätigkeit im<br />
Landesjugendhilfeausschuss des Freistaates Sachsen. Der<br />
Geschäftsführer Olaf Boye wurde als neues Mitglied<br />
berufen, sodass wir unsere Gremienarbeit in dieser<br />
Legislaturperiode fortsetzen können.<br />
Die sächsischen OVs/KVs des DKSB hatten sich auch<br />
im vergangenen Jahr mit den Folgen und Prozessen der<br />
Kreisgebietsreform des Jahres 2008 auseinanderzusetzen.<br />
Leider verzeichneten sie in Folge der Rezession<br />
einen Abbau von Fördermitteln und Zuwendungen. Die<br />
Verbände und ihre Präsenz bei den Zuwendungsgebern<br />
zu stabilisieren, war daher ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt<br />
für uns. Mancher Verband konnte allerdings<br />
erfreulicherweise verschiedene Jugendhilfe- und Kita-<br />
Projekte hinzugewinnen.<br />
Facharbeit und Aufgaben<br />
Im vergangenen Jahr standen Themen wie die Sicherung<br />
von Kindeswohl, Netzwerkarbeit für frühe Hilfen für<br />
Kinder und Familien, Familienbildung und -beratung sowie<br />
die Kinderrechte für die unterschiedlichen Zielgruppen<br />
im Mittelpunkt unserer Arbeit. Neben dem großen<br />
Fachtag zur Familienbildung „Innovative Zugangswege<br />
zu Eltern“ fanden weit über 100 Fortbildungen zu den<br />
Themen Kinderschutz und Kindeswohlsicherung in<br />
Kindertageseinrichtungen, Schulen, Horten und auch<br />
Sportvereinen statt. Erneut starteten wir in Kooperation<br />
mit der Diakonischen Akademie einen Kurs zur Zertifizierung<br />
von Kinderschutzfachkräften. Weiteren Schub<br />
bekamen die Elternkurse Starke Eltern – Starke Kinder ®<br />
sowie die Kurs-Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte.<br />
Im Rahmen des Medienkompetenzkurses wurden erste<br />
Trainer/innen ausgebildet.<br />
Sehr getroffen hat uns im vergangenen Jahr die Ablehnung<br />
des Antrages zu unserem geplanten zweijährigen internationalen<br />
Projekt mit einem tschechischen Partner<br />
und vier OVs/KVs – nach 15-monatigem Antragsverfahren<br />
und unzähligen ehrenamtlich geleisteten Stunden. Hier<br />
suchen wir nach neuen Wegen mit unseren Partnern.<br />
Erfolgreich bleibt dagegen unsere Kampagne „Stark<br />
und Sicher“. Mit ihr wollen wir Kinder in ihrer Selbstsicherheit<br />
stärken und vor Gewalt schützen. Unterstützt<br />
hat die Kampagne die nordrhein-westfälische Bethe-Stiftung.<br />
Bei unserer Anhörung im sächsischen Landtag zum<br />
Gesetz der „Früherkennungsuntersuchungen“ haben<br />
wir die überaus restriktive Gesetzgebung des Landes<br />
kritisiert – leider ohne Erfolg: Im Sommer <strong>2009</strong> beschloss<br />
der Landtag das „Gesetz zur Förderung der Teilnahme<br />
von Kindern an Früherkennungsuntersuchungen“.<br />
Das Landesjugendamt unterstützten wir dabei, einen<br />
Fachtag zu den „Netzwerken früher Hilfen“ in Sachsen<br />
zu realisieren. Vor einer Vielzahl von Teilnehmern wies<br />
DKSB-Präsident Heinz Hilgers darauf hin, wie wichtig<br />
präventive Netzwerkstrukturen sind.<br />
Aktionen<br />
Kinderrechte<br />
Gemeinsam mit unseren DKSB Orts- und Kreisverbänden<br />
realisierten wir zum 20. Jahrestag der UN-Kinderrechtskonvention<br />
die Kinderrechtswahlen in Sachsen. In einer<br />
Podiumsdiskussion mit sozialpolitischen Sprechern<br />
der Fraktionen des Landtages wurden die Ergebnisse<br />
diskutiert und der Politik sowie der Öffentlichkeit<br />
vorgestellt. Die sächsischen DKSB-Verbände werden<br />
2010 an diesem Projekt weiterarbeiten. Um das Thema<br />
Kinderrechte kreisten auch die vielfältigen, öffentlich<br />
wirksamen Aktionen unserer OVs und KVs zum Weltkindertag<br />
<strong>2009</strong>.<br />
Kinderarmut<br />
Zu diesem Thema fand die erste Regionalkonferenz des<br />
Vorstandes in Görlitz statt, einer Region Sachsens, in<br />
der besonders viele junge Bezieher/innen von Leistungen<br />
nach dem SGB II leben. An der Konferenz nahmen vor<br />
allem unsere DKSB-Verbände, aber auch Vertreter der<br />
öffentlichen Jugendhilfe und der Politik teil.<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Die Vorstandsmitglieder und Mitarbeiter des LV Sachsen<br />
setzten sich <strong>2009</strong> als Lobby für Kinder für deren Rechte<br />
und Interessen ein. Maßstab ist dabei die Umsetzung<br />
der UN-Kinderrechtskonvention. In unserer Öffentlichkeitsarbeit<br />
nahmen wir auf wichtige gesellschaftliche,<br />
insbesondere auf kinder- und familienpolitische Entwicklungen<br />
Einfluss, so z. B. um Kinder und Eltern gegen<br />
Missbrauchsgefahren zu stärken.<br />
Leider stand auch <strong>2009</strong> das Thema Gefährdung und<br />
Missbrauch von Kindern im öffentlichen Mittelpunkt,<br />
was sich in den Anfragen an den DKSB widerspiegelte.<br />
Auch für weitere Themen standen Vorstände und Mitarbeiter<br />
den verschiedenen Medienvertretern Rede und<br />
Antwort. Darüber hinaus erhielten wieder viele Bürger/<br />
innen telefonische und schriftliche Einzelfall-Beratung<br />
und Information gemäß unseres Prinzips „Hilfe zur<br />
Selbsthilfe“.<br />
26 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
Landesverband Sachsen-Anhalt<br />
Tagesseminare zum Kinderschutz vor Ort<br />
Wie kann Kinderschutz vor Ort noch besser gelingen?<br />
Im Laufe des Jahres <strong>2009</strong> diskutierten diese Frage landesweit<br />
mehr als 500 Vertreter von Kitas, Schulhorten,<br />
Kinder- und Jugendfreizeit-Einrichtungen sowie Familienbegegnungsstätten<br />
in 18 Tagesseminaren. Initiiert<br />
und organisiert wurden die Veranstaltungen von den<br />
Jugendämtern. Die Bilanz fiel positiv aus: Unsere jahrelangen<br />
Bemühungen um dezentrale, niedrigschwellige<br />
und bedarfsgerecht Hilfen sind bei den Entscheidungsträgern<br />
vor Ort angekommen. Damit haben wir aber<br />
auch Bedürfnisse geweckt: Das Interesse an der Kooperation<br />
mit uns war in manchen Regionen größer als unsere<br />
Kapazitäten. In diesen Fällen erwiesen sich die gewachsenen<br />
Netzwerkstrukturen, etwa unter dem Dach des<br />
Paritätischen oder in den lokalen Bündnissen für Familie,<br />
als belastbar und qualitativ gut. Allen Anforderungen,<br />
Anfragen, Hilfeersuchen usw. konnten wir im Sinne der<br />
betroffenen Familien und Kinder vor Ort entsprechen.<br />
EU-Projekt „Schulerfolg sichern!“<br />
Dies ist Motto und strategisches Ziel eines landesweiten<br />
EU-Projektes in Trägerschaft der Deutschen Kinder-<br />
und Jugendstiftung, Regionalstelle Sachsen-Anhalt.<br />
Erreicht werden soll dieses Ziel durch die Neueinstellung<br />
von 70 Schulsozialarbeiter/inne/n an Sekundarschulen.<br />
Wir haben uns dafür stark gemacht, dass auch an<br />
Grundschulen in sozialen Brennpunkten aus diesem<br />
Programm Stellen geschaffen werden. An zei Schulen<br />
ist uns dies gelungen. Aber nicht nur dort ermöglichten<br />
die Schulsozialarbeiter/innen als engagierte Verbindungsleute<br />
vor Ort dem DKSB, „Schule zu machen“.<br />
Gewaltprävention, Zukunftswerkstätten und andere<br />
Projekte zu Kinderrechten und Mediennutzung fanden<br />
an Sekundarschulen im Bördekreis, in der Altmark und<br />
in Anhalt-Bitterfeld statt. Intensiv gearbeitet haben wir<br />
mit ca. 500 Schüler/inne/n im Alter von acht bis 18 Jahren.<br />
Neugründung<br />
<strong>2009</strong> wurde ein neuer KV gegründet: der DKSB KV Salzlandkreis<br />
e.V. mit zunächst 25 Mitgliedern und Sitz in<br />
Aschersleben. Von sich reden machte der neue Verband<br />
schnell durch seine Präsenz bei Familien-, Stadt- und<br />
Stadteilfesten in Aschersleben, Bernburg und Staßfurt.<br />
Gut angelaufen war auch der wöchentliche Offene Treff<br />
in den Räumlichkeiten des Sozialforums Aschersleben.<br />
Leider können diese Räumlichkeiten 2010 nicht mehr<br />
genutzt werden, man wird an einem anderen Ort neu<br />
beginnen müssen. Wir werden die Kinderschützer im<br />
Salzlandkreis weiterhin nach Kräften unterstützen.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 27<br />
Neujahrsempfang<br />
Erstmals luden wir Anfang <strong>2009</strong> zu einem Neujahrsempfang.<br />
Mehr als 50 Gäste aus Politik, Verwaltung,<br />
dem öffentlichen Leben des Landes und der Landeshauptstadt<br />
Magdeburg amüsierten sich bei launigen<br />
Spielen aus dem Repertoire des Kurses Gesunde Eltern –<br />
Gesunde Kinder ® und sicherten uns ihre Unterstützung<br />
bei der Vorbereitung der Kinderschutztage 2010 zu. Es<br />
entstanden Arbeitsgruppen und ein Unterstützerkreis,<br />
zu dem Bundes- und Landtagsabgeordnete genauso gehören<br />
wie der Kinderbeauftragte des Landes, der Leiter<br />
des Landesjugendamtes, der OB Magdeburgs, Repräsentanten<br />
von Wohlfahrtsverbänden und Unternehmer.<br />
Landesverband Schleswig-Holstein<br />
Volksinitiative „Kinderrechte stärken – Armut<br />
bekämpfen“<br />
30.000 Schleswig-Holsteiner votierten <strong>2009</strong> mit ihrer<br />
Unterschrift für Kinderrechte und Armutsbekämpfung.<br />
Damit war die nächste Etappe der Landesverbände von<br />
<strong>Kinderschutzbund</strong>, Arbeiterwohlfahrt und Sozialverband<br />
erreicht: Gemeinsam hatten wir im Dezember 2008 eine<br />
Volksinitiative zur Reform der Landesverfassung gestartet.<br />
Somit konnten wir bei der Übergabe der Unterschriften<br />
an den Landtagspräsidenten beantragen, dass der<br />
Landtag sich mit der Volksinitiative beschäftigt. Deren<br />
Ziel ist die Aufnahme der Kinderrechte in die Verfassung<br />
Schleswig-Holsteins, um den Status der Kinder stärken.<br />
Tag der Kindergesundheit<br />
Sozialer Status und Kindergesundheit stehen leider in<br />
einem engeren Verhältnis, als es in unserer Gesellschaft<br />
der Fall sein dürfte. Statistiken zeigen, dass bereits<br />
jedes zweite Kind in Schleswig-Holstein bei der Schuleingangsuntersuchung<br />
mit gesundheitlichen oder<br />
entwicklungsbedingten Defiziten auffällt. In manchen von<br />
Kinderarmut betroffenen Stadtteilen leiden bis zu 30 Prozent<br />
der Kinder etwa an Adipositas (Fettleibigkeit).<br />
Gesundheit und Gesundheitschancen sind ein zentrales<br />
Recht von Kindern. Deswegen veranstalteten wir <strong>2009</strong><br />
gemeinsam mit der Landesgesundheitsmesse e.V. und<br />
dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in Schleswig-Holstein<br />
den „Tag der Kindergesundheit“ im Rahmen<br />
der Landesgesundheitsmesse. Über 300 Schulkinder im<br />
Alter von zehn bis 12 Jahren durchliefen den Gesundheitsparcours<br />
mit den Themen Asthma, Ernährung und Stress.<br />
Die Gesundheitsmappe für daheim machte das Erlernte<br />
für sie fassbar. Den Lehrer/inne/n bot das Institut für Qualitätsentwicklung<br />
an Schulen in Schleswig-Holstein als weiterer<br />
Kooperationspartner des Kindergesundheitstages eine<br />
Fortbildung zum Thema Asthma, Diabetes und Ernährung an.
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
Weltkindertag <strong>2009</strong>:<br />
„Trommeln für die Kinderrechte“<br />
Diejenigen fragen, die es betrifft: Auf unsere Einladung<br />
präsentierten Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene<br />
am 20. September <strong>2009</strong> im Kieler Landeshaus ihre<br />
ganz persönliche Sicht auf das Thema „Kinderrechte<br />
stärken“. Rhythmisch unterstützt von der Flensburger<br />
„Marimba-Steelband“, trommelten insgesamt 15 DKSB-<br />
Kinderhäuser, Jugend- und Schülergruppen sowie Studenten<br />
mit ihren Beiträgen für Kinderrechte.<br />
Kurz notiert<br />
• Starke Eltern – Starke Kinder ® – In Schleswig-Holstein<br />
werden die Elternkurse und die Ausbildungskurse zur<br />
Elternkursleitung häufig nachgefragt. Fester Bestandteil<br />
ist der Bereich „Fortbildung für pädagogische<br />
Fachkräfte“, zwei Kindertagesstätten forderten die<br />
Inhouse-Fortbildung an. Dieses Angebot werden wir<br />
weiter ausbauen.<br />
Landesverband Thüringen<br />
Gemeinsames Soziales Wort gegen Kinderarmut<br />
in Thüringen<br />
Am 1. Oktober 2008 war das Gemeinsame Soziale Wort<br />
gegen Kinderarmut in Thüringen der Landesregierung<br />
übergeben worden. Unter Beteiligung aller Kinder- und<br />
Jugend- sowie LIGA-Verbände, Gewerkschaften und<br />
Kirchen hatte damals eine Verständigung darüber<br />
stattgefunden, wie Kinderarmut im eigenen Verband<br />
entgegnet werden kann und was von politischer Seite<br />
gefordert wird.<br />
Die damalige Landesregierung setzte daraufhin u.a.<br />
folgende Maßnahmen um:<br />
• die Einführung der Thüringer Kindercard,<br />
• zusätzliche Ferienangebote für Grundschüler/innen,<br />
• die Aus- und Weiterbildung von Familientrainer/inne/n.<br />
In Aussicht gestellt wurde die Optimierung von Übergängen<br />
im Bildungssystem.<br />
Seit Oktober <strong>2009</strong> treffen sich die Verbände wieder, um<br />
intensiver am Thema Bildung zu arbeiten. Im April 2010<br />
wird die Landesregierung dann das fortgeschriebene<br />
Gemeinsame Soziale Wort zur Kinderarmut in Thüringen<br />
erhalten.<br />
Internationaler Tag für gewaltfreie Erziehung /<br />
Kinderrechtetag in Thüringen<br />
Bereits zum vierten Mal richteten wir diesen Tag aus.<br />
Acht Stationen boten für 120 Schüler/innen dritter und<br />
vierter Klassen verschiedene Zugänge zum Thema Kinderrechte.<br />
Die Stationen (Kinderrechte-Rallye, Körper-<br />
wahrnehmung, NEIN sagen können usw.) realisierten<br />
wir in Kooperation mit weiteren Trägern. Zuvor hatten<br />
die Schüler/innen bereits in der Schule am Thema gearbeitet.<br />
Die entstandenen Texte, Musikstücke, Collagen<br />
u.v.m. wurden im Erfurter Rathaus ausgestellt und<br />
füllten, wie schon in den Jahren zuvor, einen Kinderrechtekoffer.<br />
Dieser wurde am Ende der Veranstaltung<br />
der Erfurter Bürgermeisterin für Bildung und Soziales<br />
übergeben.<br />
Zudem realisierten am Kinderrechtetag Thüringens<br />
viele DKSB-Ortsverbände und Kinderschutzdienste<br />
weitere kreative Aktionen, sodass das Thema gewaltfreie<br />
Erziehung inzwischen immer mehr in die Öffentlichkeit<br />
rückt.<br />
Weltkindertag <strong>2009</strong><br />
Der Weltkindertag ist in den letzten Jahren unter dem<br />
Dach des DKSB zu einer öffentlichen Großveranstaltung<br />
in Thüringen geworden. Am 19.09.<strong>2009</strong> begingen wir in<br />
Kooperation mit dem Stadtjugendring Erfurt und rund<br />
25 Vereinen ein buntes Fest in der Erfurter Innenstadt,<br />
auf dem Kinder im Mittelpunkt standen und sich aktiv<br />
einbringen (oder aktiv mitgestalten) konnten.<br />
Mit diesem Fest verknüpften wir das sogenannte Superwahljahr.<br />
Unter dem Motto „Kinder-Wahl-Tag – Wir entscheiden<br />
mit!“ konnten Kinder und Jugendliche wählen,<br />
welchem der nachfolgenden Themen sie die meiste<br />
Bedeutung schenken:<br />
1. Ich möchte mehr mitbestimmen, wenn Erwachsene<br />
etwas entscheiden!<br />
2. Ich möchte mehr und länger gemeinsam mit anderen<br />
Kindern lernen!<br />
3. Ich möchte, dass die Busse und Bahnen mich<br />
preiswerter zu Angeboten bringen!<br />
4. Ich möchte, dass mir die Eltern (Lehrer) besser<br />
zuhören!<br />
Jede/r Teilnehmer/in durfte zwei Themen ankreuzen<br />
und mit Text und Bild konkretisieren. Die Auswertung<br />
ergab folgendes Bild:<br />
Auswertung Weltkindertag<br />
Umfragebarometer<br />
28 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
Kurz notiert<br />
• Kindeswohlgefährdung / Kinder- und Jugendschutz –<br />
Das Thema Kindeswohlgefährdung war für uns Anlass,<br />
in Thüringen regelmäßige Weiterbildungen anzubieten.<br />
Was zunächst als Inhouse-Angebot startete, konnten<br />
wir Ende <strong>2009</strong> als offene Weiterbildung für Mitarbeiter/innen<br />
in Kindertageseinrichtungen, offenen Kinder-<br />
und Jugendhilfeangeboten sowie Schulen erfolgreich<br />
realisieren: Der Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung<br />
ist in das neue Thüringer Schulgesetz aufgenommen<br />
worden, sodass nun Multiplikator/inn/en in den<br />
Schulamtsbereichen geschult werden können. Zurzeit<br />
verhandeln wir darum, künftig besonders Lehrer/innen<br />
auf diesem Gebiet zu schulen.<br />
1.4 <strong>Deutscher</strong> <strong>Kinderschutzbund</strong> Stiftung<br />
Die Aktivitäten im Jahr <strong>2009</strong><br />
In diesem Jahr hat das Kuratorium der Stiftung lediglich einem Antrag auf Förderung entsprochen: Der KV Starnberg<br />
erhält für sein Projekt „Schülercoaching“ im Jahr 2010 einen Betrag von 12.000,- Euro. Der KV möchte mit seinem<br />
Projekt Hauptschüler/innen der Klassen 7 bis 9 in ihrer sozialen und fachlichen Kompetenz fördern und besser auf das<br />
Berufsleben vorbereiten. Die ehrenamtlichen Coaches, die verpflichtet sind, an einer Ausbildung und an regelmäßigen<br />
Weiterbildungen teilzunehmen, sollen sich vorrangig als „Lobby“ für die Schüler/innen verstehen, aber zugleich auch<br />
als Ansprechpartner für Eltern und Schule fungieren.<br />
Dem OV Wiesbaden hatte die Stiftung im Jahr 2008 eine Förderung über 20.000,- Euro für dessen Projekt „BEB – Babys<br />
Entwicklung begleiten“ zugesprochen. Dem OV ist es zwischenzeitlich gelungen, das Land Hessen von seinem Projekt<br />
zu überzeugen: Es hat zugesagt, die noch fehlenden Mittel in voller Höhe beizutragen, sodass eine Förderung seitens<br />
der Stiftung nicht mehr nötig ist. Das Kuratorium kann diesen Betrag in diesem Jahr also zusätzlich ausschütten.<br />
Eine kurze Zusammenfassung der von der Stiftung geförderten Evaluation der Elternkurse „Starke Eltern - starke Kinder ®“<br />
hat der Bundesverband des DKSB als PDF-Download unter www.dksb.de ins Netz gestellt.<br />
Rundes Jubiläum<br />
Die Stiftung, die in diesem Jahr ihr 20jähriges Bestehen feiert, dankt den Mitgliedern des Kuratoriums für ihre fachliche<br />
Kompetenz, ihren Einsatz und ihre Bereitschaft, sich alljährlich mit den umfangreichen Antragsunterlagen auseinanderzusetzen.<br />
Insgesamt hat die Stiftung seit ihrer Gründung mehr als 1,1 Mio Euro für die vom Verband formulierten Zwecke<br />
ausgeschüttet. Um weiterhin einen Beitrag zur Fortentwicklung der Angebote des Verbandes leisten zu können, würde<br />
sich das Kuratorium darüber freuen, wenn innovative Vorhaben und Ideen in noch größerer Zahl vorgestellt würden.<br />
Antragsschluss ist jeweils der 1. Juni eines jeden Jahres.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 29<br />
• „LUZI im Schlaraffenland“ – Wachsende gesundheitliche<br />
Probleme wie Übergewicht betreffen nicht nur<br />
Kinder aus benachteiligten Familien. Vor diesem Hintergrund<br />
bieten wir ein Präventionsprojekt für gesunde<br />
Ernährung und gegen Übergewicht für Grundschulkinder<br />
an. <strong>2009</strong> beteiligten sich aus drei Grundschulklassen<br />
ca. 150 Schüler/innen. Das Projekt vermittelte spielerisch<br />
Wissen über gesunde Ernährung, Gefühle, (Ess-)Kultur,<br />
Bewegung und Übergewicht. Konzeptionell eingebunden<br />
sind neben den Kindern auch Lehrer und Eltern.
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
2. Unsere Schwerpunktthemen<br />
2.1 Kinderarmut<br />
Ausmaß der Kinderarmut nahezu unverändert<br />
Neue Untersuchungsergebnisse zeigen, dass das Ausmaß der Kinderarmut in Deutschland weiterhin hoch ist. Immer<br />
noch leben 2,5 Millionen und somit 18 Prozent aller Personen unter 18 Jahren in Einkommensarmut. Und noch immer<br />
wirkt sich das Aufwachsen in Armut allzu häufig negativ auf die Gesundheit, das Selbstbild und Selbstwertgefühl, das<br />
individuelle Wohlbefinden und die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen aus.<br />
Politische Maßnahmen des letzen Jahres<br />
Die Kinderarmut konnte trotz einiger politischer Maßnahmen nicht eingedämmt werden. Im März <strong>2009</strong> hatte der<br />
Gesetzgeber nach der Kritik von Wohlfahrtsverbänden und DKSB das Schulbedarfspaket von 100 Euro für bedürftige<br />
Familien zeitlich ausgeweitet; es steht den Kindern nun bis zum Abitur zu. Zu den bisherigen Hartz-IV-Regelsätzen für<br />
Kinder ab dem 15. Lebensjahr (80 Prozent des Erwachsenenregelsatzes) und für Kinder bis zum 15. Lebensjahr (60 Prozent)<br />
trat <strong>2009</strong> eine dritte Gruppe hinzu. So erhalten Kinder zwischen sechs und 13 Jahren nun 70 Prozent des Erwachsenenregelsatzes.<br />
Dies entspricht 251 Euro. Auch die Regelsätze der anderen Gruppen wurden leicht angehoben.<br />
So erhalten Kinder zwischen 14 und 18 Jahren nun 287 Euro und Kinder bis zum sechsten Lebensjahr 215 Euro. Ferner<br />
beschloss die neue schwarz-gelbe Bundesregierung eine Anhebung des Kindergeldes um 20 Euro und um monatlich<br />
ca. 30 Euro höhere Kinderfreibeträge, die Anfang 2010 in Kraft trat.<br />
Finanzielle Unterstützung erreicht nicht alle<br />
Diese Maßnahmen führten dennoch nicht zu einem Rückgang<br />
der Kinderarmut in Deutschland. Zunächst ist das<br />
Schulbedarfspaket in Anbetracht der immer noch viel zu<br />
geringen Regelsätze nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.<br />
Und auch der neu eingeführte Regelsatz für Kinder zwischen<br />
6 und 13 Jahren reicht nicht aus. Bereits 2008 fällte das<br />
Bundessozialgericht ein Urteil, nach dem die pauschale<br />
Herleitung des Regelsatzes für Kinder vom Erwachsenenregelsatz<br />
zu überprüfen ist, da sie den besonderen Bedarf<br />
von Kindern außen vor lässt. Auch das Bundesverfassungsgericht<br />
bestätigte mittlerweile, dass dieses Vorgehen<br />
nicht verfassungsgemäß ist. Der von politischer Seite<br />
nach dem Sozialgerichtsurteil eingeführte Regelsatz<br />
änderte überhaupt nichts an dem im Urteil kritisierten<br />
Sachverhalt der Herleitung. Er ist wohl eher als Reaktion<br />
auf die öffentliche Kritik zu verstehen. Die politischen<br />
Kräfte sind gefordert, kurzfristig einen Regelsatz für<br />
Kinder zu entwickeln. Ein neues Berechnungsverfahren<br />
muss dringend den besonderen Bedarf berücksichtigen,<br />
den Kinder für eine gesunde und gute Entwicklung benötigen.<br />
Nach wie vor gilt zudem das Prinzip, dass insbesondere<br />
Familien mit höherem Einkommen und deren Kinder gefördert<br />
werden. Die schwarz-gelbe Bundesregierung hat<br />
dies durch die Anhebung des Kindergeldes und der Kinderfreibeträge<br />
noch einmal bestätigt. Erwerbstätige mit<br />
unteren und mittleren Einkommen erhalten nun monatlich<br />
Kindergeld in Höhe von 184 Euro (für das erste und<br />
zweite Kind), 190 Euro (für das dritte Kind) und 215 Euro<br />
(für das vierte und alle weiteren Kinder). Das Kindergeld<br />
wird auf Leistungen nach Hartz IV angerechnet, sodass<br />
die von diesen Leistungen lebenden Haushalte nicht unterstützt<br />
werden. Ab einer bestimmten Einkommenshöhe<br />
können Haushalte anstelle des Kindergeldes zudem<br />
die steuerlichen Kinderfreibeträge geltend machen. Im<br />
Jahr 2006 war dies z.B. ab einem Jahreseinkommen von<br />
62.000 Euro der Fall. Die maximale steuerliche Entlastung<br />
über die Kinderfreibeträge beträgt ca. 263 Euro und ist<br />
somit um monatlich beinahe 80 Euro höher als das gezahlte<br />
Kindergeld für das erste Kind. Mit der Neuregelung<br />
durch die neue Regierung stieg diese maximale Entlastung<br />
durch den Freibetrag um ganze 58 Euro.<br />
Kurz: Haushalte, die von Sozialtransfers leben, profitierten<br />
von der Anhebung des Kindergeldes nicht, Familien mit<br />
maximal mittlerem Einkommen erhalten 20 Euro, Familien<br />
mit sehr hohem Einkommen bis zu 30 Euro mehr. Und<br />
auch die Entscheidungen aus anderen Politikfeldern geben<br />
Anlass zur Sorge. Die diskutierten Steuerentlastungen<br />
kommen gerade jenen Haushalten, die den größten Unterstützungsbedarf<br />
haben, nicht zu Gute, da sie keine Steuern<br />
zahlen. Das ökonomische Argument, die Steuerentlastungen<br />
trügen zu mehr Ausgaben und einer positiven<br />
Konjunkturentwicklung bei, ist mehr als umstritten. Und<br />
zu guter Letzt wird von Ländern und Kommunen zu Recht<br />
darauf hingewiesen, die Steuerausfälle durch geringere<br />
Ausgaben in anderen Bereichen, wie z.B. dem Ausbau<br />
der Kinderbetreuung, kompensieren zu müssen.<br />
30 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
Forderungen des Deutschen <strong>Kinderschutzbund</strong>es<br />
Kindergrundsicherung für jedes Kind!<br />
Wir setzen uns für eine einheitliche Kindergrundsicherung in Höhe von 502 Euro für jedes Kind ein. Sie soll bisherige<br />
Leistungen wie z.B. das Sozialgeld, das Kindergeld und die Kinderfreibeträge oder den Unterhaltsvorschuss ersetzen.<br />
Eine Besteuerung des Grundsicherungsbetrags soll dem sozialen Ausgleich dienen. Gemeinsam mit unseren Partnern<br />
im Bündnis Kindergrundsicherung, wie z.B. der Arbeiterwohlfahrt, der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft,<br />
dem Zukunftsforum Familie sowie zahlreichen renommierten Wissenschaftlern, haben wir ein Konzept entwickelt,<br />
dessen Umsetzung zeitnah möglich wäre. Dieses Konzept stellten wir der Öffentlichkeit im Rahmen einer Bundespressekonferenz<br />
am 14. April <strong>2009</strong> vor – und ernteten viele positive Reaktionen.<br />
Eine Kindergrundsicherung würde – im Gegensatz zum bestehenden System – insbesondere jene Kinder unterstützen,<br />
die Förderung am nötigsten hätten. Sie wäre ein Meilenstein, um die Kinderarmut in Deutschland endlich wirksam einzuschränken.<br />
Alle näheren Informationen zum Konzept und den Tätigkeiten des Bündnisses sind im Internet unter www.<br />
kinderarmut-hat-folgen.de zu finden.<br />
Ausbau der Kinderbetreuung!<br />
Die Versorgung mit Grundgütern wie Nahrungsmitteln oder Kleidung muss für Familien finanzierbar sein. Auch die für<br />
die Entwicklung der Kinder maßgebliche soziokulturelle Teilhabe (z.B. dem Besuch im Musik- oder Sportverein) kostet<br />
Geld, das arme Familien in der Regel nicht aufbringen können. Neben der finanziellen Unterstützung ist aber selbstverständlich<br />
auch der Ausbau der Betreuungseinrichtungen wichtig. Zum Einen dient er der Vereinbarkeit von Familie und<br />
Beruf. Zum Anderen leisten gute Betreuungsangebote einen wichtigen Beitrag zur Förderung und Bildung von Kindern<br />
insbesondere aus sozial benachteiligten Elternhäusern und Familien mit Migrationshintergrund.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 31<br />
ArmutdrängtKinderandenRand<br />
der Gesellschaft. Wir fordern daher<br />
mehrHilfenfürdieFamilien–und<br />
bessere Präventivkonzepte
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
Lohnende Erwerbsarbeit!<br />
Die Armut von Kindern steht in Zusammenhang mit den<br />
Erwerbsverhältnissen der Eltern. Es muss Eltern möglich<br />
sein, den eigenen Bedarf und den Bedarf ihrer Kinder mit<br />
der eigenen Erwerbstätigkeit decken zu können. Steigende<br />
Teilzeittätigkeit und mehr geringfügige Beschäftigung<br />
führen dazu, dass fast ein Drittel aller Erwerbstätigen<br />
lediglich ein Einkommen im Niedriglohnbereich erhält.<br />
Für ein Fünftel aller Arbeitnehmer reicht selbst der Verdienst<br />
aus einer Vollzeiterwerbstätigkeit nicht mehr aus,<br />
um Armut zu vermeiden. Erwerbstätigkeit muss zu einer<br />
ausreichenden und den Bedarf deckenden Entlohnung<br />
führen.<br />
Vielfältige Ursachen erfordern vielfältige Lösungen!<br />
Die Ursachen für Kinderarmut sind ebenso zahlreich wie<br />
ihre negativen Folgen. Es gilt daher, die Kinderarmut auf<br />
verschiedenen Ebenen anzugehen. Wir werden dies auch<br />
in Zukunft tun, um die Lebensbedingungen aller Kinder<br />
in Deutschland gerechter und deren Zukunftsaussichten<br />
positiver zu gestalten.<br />
2.2 Gewalt und Gewaltprävention<br />
Dramatische Fälle von Kindstötung, Vernachlässigung,<br />
Verwahrlosung und Gewalt erschütterten die Öffentlichkeit<br />
in den zurückliegenden Jahren.<br />
Das Schicksal der Kinder, die unbemerkt von Familie,<br />
Freunden, Nachbarn, Ämtern sowie Institutionen ein<br />
von dem sozialen Umfeld isoliertes und damit ausgegrenztes<br />
Leben führen, erregen die Gemüter zu Recht<br />
immer wieder. Dies macht vor allem eines deutlich:<br />
Es ist unerlässlich, die Sensibilität aller Beteiligten zu<br />
schärfen, um solche dramatischen Lebenssituationen<br />
von Kindern möglichst durch rechtzeitig einsetzende<br />
Unterstützungsangebote zu verhindern.<br />
Die Reaktionen auf diese Ereignisse waren u. a. verschiedene<br />
Gesetzesinitiativen auf Bundes- und Länderebene.<br />
Neben der Novellierung des Kinder- und Jugendhilfegesetzes<br />
haben verschiedene Bundesländer Gesetze<br />
verabschiedet, die die Früherkennung von Überforderungssituationen<br />
bei Eltern in den Mittelpunkt stellen,<br />
aber auch gleichzeitig ermöglichen sollen, das Kindeswohl<br />
durch Fachkräfte frühzeitig einzuschätzen.<br />
In unserer Arbeit zeigen sich im Bereich der Prävention<br />
daraufhin unterschiedliche Handlungsstränge, die insbesondere<br />
im Berichtszeitraum bestimmend waren.<br />
Gewaltfrei aufzuwachsen, ist eines jener<br />
Kinderechte, die ins Grundgesetz gehören.<br />
DennderAlltagvielerKindersiehtnoch<br />
immer düster aus<br />
32 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
Empfehlung zur Umsetzung des § 8a SGB VIII<br />
im DKSB<br />
Zu den Kinderschutztagen <strong>2009</strong> stellte der Fachausschuss<br />
zum § 8a SGB VIII die Empfehlung hinsichtlich<br />
des Schutzauftrages bei Kindeswohlgefährdung vor.<br />
In der umfangreichen Darstellung des Selbstverständnisses<br />
des DKSB, der Haltung der Mitarbeiter/innen zu<br />
den Kindern und deren Personensorgeberechtigten, der<br />
Skizzierung von Handlungsschritten bei Verdacht sowie<br />
der fachgerechten Kooperation zwischen allen Beteiligten<br />
werden wir dem Anliegen gerecht, die Kinderschutzarbeit<br />
der hauptamtlichen Fachkräfte sowie der ehrenamtlich<br />
semiprofessionellen Kräfte zu qualifizieren.<br />
Mitarbeit bei der Erstellung eines Kinderschutzgesetzes<br />
auf Bundesebene<br />
Mit der Ankündigung der Bundesregierung, ein Bundeskinderschutzgesetz<br />
zu verabschieden, waren die Verbände<br />
aufgefordert, an deren Ausgestaltung mitzuwirken. Wir<br />
bestärkten unsere Position in diesem Prozess gemäß<br />
unseres Leitbildes, das auf die Notwendigkeit aufmerksam<br />
macht, Familien und Kinder zu unterstützen, zu entlasten<br />
sowie zu fördern, bevor sie in Krisen und Probleme<br />
geraten. Präventive Angebote auszubauen, heißt dabei<br />
nicht nur Gefährdungssituationen abzubauen, sondern<br />
mögliche Kindeswohlgefährdungen zu verhindern.<br />
Aufgrund der massiven Kritik der Fachöffentlichkeit zog der<br />
Gesetzgeber den vorgeschlagenen Gesetzesentwurf zurück<br />
und verlegte die Neuformulierung in die nächste Legislaturperiode.<br />
Dabei sind sich die Vertreter/innen von Lobby- und<br />
Fachverbänden darüber einig, dass der Hilfeauftrag für Kinder<br />
und Familien primär im Mittelpunkt stehen sollte und<br />
bei der Formulierung des neuen Gesetzes eine frühzeitige<br />
Beteiligung der Fach- und Lobbyverbände unerlässlich ist.<br />
Entwicklung von Prinzipien helfenden Handelns<br />
Immer mehr Familien greifen auf die Angebote des DKSB<br />
zunächst nicht aus eigenem Antrieb zurück. Damit wurde die<br />
Auseinandersetzung im Verband erforderlich, inwieweit<br />
die bestehenden Prinzipien der ausschließlichen Freiwilligkeit<br />
aufrechtzuerhalten sind. Der Fachausschuss<br />
„Prinzipien helfenden Handelns“, der diesen Fachdiskurs<br />
unter Beteiligung von Vertreter/inne/n der Landesverbände<br />
stellvertretend begonnen hat, stellte an den Kinderschutztagen<br />
die vorläufigen Ergebnisse vor. In einem Workshop<br />
wurden Anregungen der Mitglieder und Mitarbeiter/innen<br />
aufgenommen, um sie in die Arbeit des Ausschusses<br />
einzubeziehen. Ein Entwurf für ein Positionspapier des<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
Verbandes soll an den Kinderschutztagen 2010 als Diskussionsgrundlage<br />
vorgelegt werden.<br />
Frühe Hilfen als Präventionsangebot<br />
Während der vergangenen Jahre haben sich im <strong>Kinderschutzbund</strong><br />
vielfältige Angebote Früher Hilfen entwickelt.<br />
Einerseits sind sie eine Konsequenz aus der Zielsetzung<br />
des Verbandes, andererseits sind sie ein wesentlicher<br />
Garant dafür, Familien frühzeitige Hilfen zu gewähren.<br />
Bei den Kinderschutztagen in Sindelfingen wurde angeregt,<br />
einen Fachausschuss zu gründen, der insbesondere<br />
die vielfältigen niederschwelligen Angebote im Verband<br />
erfasst, deren Qualität festschreibt und die Wirksamkeit<br />
ermittelt. Der Bundesvorstand fasste den Beschluss<br />
zur Gründung eines Fachausschusses. Auf dessen Basis<br />
wurden Vertreter/innen der Landesverbände bestimmt,<br />
die im Januar 2010 ihre Arbeit aufnahmen.<br />
Begleiteter Umgang<br />
Einen wesentlicher Baustein unserer Angebote bildet der<br />
Begleitete Umgang. Fachkräfte sind sich darüber einig,<br />
dass aufgrund vielschichtiger Gesetzesänderungen ein<br />
Wandel in der Gestaltung von Hilfen feststellbar ist. Wir<br />
bieten seit vielen Jahren Hilfestellung für Familien, die<br />
in Trennung oder Scheidung leben. Hier haben wir eine<br />
hohe, anerkannte Fachkompetenz entwickelt, die es an<br />
die neuen Anforderungen anzupassen gilt. Besonders in<br />
seiner individuellen Ausgestaltung steht der Begleitete<br />
Umgang vor großen fachlichen Herausforderungen, etwa<br />
wenn Eltern keine einvernehmliche Lösung für das gemeinsame<br />
Sorgerecht finden, die emotionale Belastung der<br />
Eltern stetige Problem- und Stresssituationen verursachen<br />
oder mutmaßlich eine Kindeswohlgefährdung vorliegt. So<br />
entschied der Bundesvorstand, den Fachausschuss wieder<br />
aufleben zu lassen. Er soll die Empfehlungen überarbeiten<br />
und Themenfelder aufnehmen, die aufgrund der Veränderungen<br />
im Leistungsbereich neu entstanden sind.<br />
Qualitätsentwicklung in der Fortbildung<br />
Wir sind in einigen Bundesländern als Anbieter der Fortbildung<br />
„zur insoweit erfahrenen Fachkraft bzw. Kinderschutzfachkraft“<br />
tätig. Die Anforderungen an eine solche Fachkraft<br />
setzen in der Praxis fundiertes Fach- und Methodenwissen sowie<br />
Kommunikationskompetenz voraus. Eine kleine Arbeitsgruppe<br />
im Rahmen der Landesgeschäftsführerkonferenz hat das<br />
Ziel, die geforderten Kompetenzen dieser Fachkräfte qualitativ<br />
festzuschreiben und die Ausbildungsinhalte zu vereinbaren.<br />
33
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
2.3 Kinderrechte<br />
DKSB-Aktionen <strong>2009</strong><br />
Des Mahnens nicht müde<br />
Auch <strong>2009</strong> haben wir uns für die Kinderrechte stark gemacht.<br />
Standen doch in diesem Jahr zwei wichtige Jubiläen an:<br />
60 Jahre Grundgesetz und 20 Jahre UN-Kinderrechtskonvention.<br />
DKSB-Präsident Heinz Hilgers forderte eindringlich einen<br />
Perspektivenwechsel und die vorbehaltlose Umsetzung<br />
der Kinderrechte in Deutschland. 20 Jahre nach der Verabschiedung<br />
der UN-Kinderrechtskonvention sei die Aufnahme<br />
der Kinderrechte ins Grundgesetz überfällig. Dies<br />
wäre ein Auftrag, alle Gesetze darauf zu prüfen, ob sie<br />
dem Recht des Kindes auf soziale Sicherheit, Bildung<br />
und Partizipation gerecht würden.<br />
Gemeinsame Protestaktion<br />
Ins neue Jahr starteten wir am 23. Januar mit einer Protestaktion<br />
des Aktionsbündnisses Kinderrechte, bestehend<br />
aus DKSB, UNICEF und Deutschem Kinderhilfswerk.<br />
Kinder verkleideten sich dabei mit Bärten als Greise, die<br />
bisher vergeblich auf die Berücksichtigung der Kinderrechte<br />
warten, und ergänzten die Glasmauer der Grundrechte<br />
am Berliner Reichstagsgebäude um den Artikel<br />
1a: „Jedes Kind hat das Recht auf Schutz, Förderung und<br />
Beteiligung.“<br />
Im Vorfeld der Bundestagswahl standen wir in intensivem<br />
Austausch mit den Parteien, besonders den damaligen<br />
Koalitionspartnern CDU/CSU und SPD. Wir forderten, das<br />
Wohl der Kinder stärker in den Mittelpunkt des politischen<br />
Handelns zu rücken und die Kinderrechte in die Verfassung<br />
aufzunehmen. Erfreulicherweise sind die Kinderkommission<br />
des Deutschen Bundestages und die Fraktionen der SPD,<br />
der Grünen und der Linken auf unserer Seite. Leider hat<br />
die neue Bundesregierung die Verankerung der Kinderrechte<br />
im Grundgesetz nicht in ihren Koalitionsvertrag<br />
aufgenommen. Wir werden daher hartnäckig bleiben, bis<br />
wir unser Ziel erreicht haben.<br />
Weltkindertag <strong>2009</strong><br />
Auch der Weltkindertag am 20. September drehte sich<br />
um dieses Schwerpunktthema des DKSB. Er stand unter<br />
dem Motto „Trommeln für die Kinderrechte“, das bundesweit<br />
vollkommen wörtlich zu nehmen war: Hunderte<br />
Trommelaktionen mit Kindern und Erwachsenen fanden<br />
statt. Bei uns gingen 8.748 Trommel-Bestellungen ein;<br />
Tausende Teilnehmer bastelten ihre Instrumente selbst.<br />
20 Jahre UN-Kinderrechtskonvention<br />
Der Geburtstag der UN-Kinderrechtskonvention am 20. November<br />
<strong>2009</strong> war für uns einmal mehr Anlass, uns öffentlichkeitswirksam<br />
für die Kinderrechte einzusetzen. Heinz<br />
Hilgers bekräftigte, die allgemeinen Menschenrechte für<br />
Kinder reichten nicht aus, weil Kinder zusätzliche Förder-<br />
und Schutzrechte bräuchten und keine kleinen Erwachsenen<br />
seien. Dabei unterstrich er, dass Flüchtlingskinder<br />
unseren besonderen Schutz brauchen. Deswegen fordern<br />
wir, dass Deutschland endlich die Vorbehalte gegen<br />
die UN-Kinderrechtskonvention zurücknimmt. Denn die<br />
damalige Bundesregierung hinterlegte 1992 mit der<br />
Ratifizierung der UN-Kinderrechtskonvention eine Vorbehaltsklärung,<br />
nach der das deutsche Ausländerrecht<br />
Vorrang vor den Verpflichtungen der Konvention hat.<br />
Deshalb werden unbegleitete Flüchtlinge ab 16 Jahren<br />
nicht als Kinder im Sinne der UN-Kinderrechtskonvention<br />
behandelt. Sie gelten als verfahrensfähig und durchlaufen<br />
dasselbe Verfahren wie Erwachsene, ohne Recht<br />
auf Beistand. Ebensowenig haben sie Anspruch auf eine<br />
ihrem Alter angemessene Unterbringung.<br />
Die Regierung begründete die Vorbehaltserklärung mit<br />
der Befürchtung, die Rücknahme könne zu einem Anstieg<br />
der Einreise unbegleiteter minderjähriger Ausländer<br />
nach Deutschland führen. Mittlerweile zeigen mehrere<br />
Gutachten und auch der Menschenrechtsbericht der<br />
Bundesregierung von 2008, dass diese Bedenken haltlos<br />
sind. Der Deutsche Bundestag hat daher die Bundesregierung<br />
mehrfach aufgefordert, die Vorbehaltserklärung<br />
zurückzunehmen. Auch im Bundesrat wurden mehrere<br />
Initiativen gestartet, die leider keine Mehrheit fanden.<br />
Immerhin erklärt die neue Bundesregierung im Koalitionsvertrag<br />
ihre Absicht, die Vorbehaltserklärung zur UN-<br />
Kinderrechtskonvention zurückzunehmen.<br />
Wir werden das Handeln der Bundesregierung weiterhin<br />
kritisch beobachten und darauf drängen, dass alle Kinder,<br />
unabhängig von ihrem ausländerrechtlichen Status, die<br />
gleichen Chancen auf Bildung und medizinische Hilfe bekommen.<br />
Auch im Jahr 2010 werden wir weiterhin Unterschriften<br />
sammeln, mit Politikern Gespräche führen und uns für die<br />
Verankerung der Kinderrechte ins Grundgesetz einsetzen.<br />
34 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
Unsere Welt muss liebevoller und<br />
lebenswerter für die Kinder werden.<br />
Unser Kampf für die Kinderrechte<br />
soll dazu beitragen<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
35
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
3. Angebote, Publikationen und Kampagnen<br />
3.1 BLAUER ELEFANT<br />
Der BLAUE ELEFANT ist das Qualitätssiegel<br />
für Kinderhäuser im DKSB.<br />
Der Bundesverband verleiht es Kinderhäusern,<br />
die besondere Qualitätsrichtlinien<br />
erfüllen und verschiedene<br />
Hilfen unter einem Dach anbieten.<br />
Dazu gehören Beratungs-, Betreuungs-<br />
und Freizeitangebote für Kinder und<br />
Familien. Einige Häuser verfügen<br />
auch über Kleiderläden und Angebote der Familienhilfe.<br />
Die Kinderhäuser sind zudem eine wichtige kinderpolitische<br />
Instanz vor Ort, die sich für die Rechte und<br />
Interessen von Kindern einsetzen.<br />
Konferenz der Kinderhäuser BLAUER ELEFANT<br />
in Dresden<br />
Anfang März <strong>2009</strong> fand die elfte Konferenz für Mitarbeiter/innen<br />
der Kinderhäuser BLAUER ELEFANT in Dresden<br />
statt. Nach einem Rückblick auf das Jahr 2008 entschied<br />
die Versammlung, die Kinderhäuser bei den Kinderschutztagen<br />
in Sindelfingen vorzustellen. Weiterer zentraler<br />
Diskussionspunkt war das Antrags- und Weitergewährungsverfahren<br />
des Gütesiegels.<br />
Kinderhäuser ausgezeichnet<br />
Insgesamt drei weitere Häuser erhielten im Jahr <strong>2009</strong><br />
das Gütesiegel BLAUER ELEFANT und freuten sich über<br />
einen Finanzierungszuschuss in Höhe von je 2.000 Euro<br />
durch die HanseMerkur Versicherungsgruppe:<br />
Dem Kinder- und Familienzentrum in Hamburg Lurup<br />
wurde im Juli im Rahmen eines lebendigen Kinderfestes<br />
das Qualitätszeichen verliehen.<br />
Das Haus des Bezirksverbandes Frankfurt erlangte das<br />
Siegel BLAUER ELEFANT im November während einer<br />
Festveranstaltung mit anschließendem Tag der offenen Tür.<br />
Ende des Jahres schließlich entsprach der Bundesverband<br />
dem Antrag des Kinderhauses Friedrichshafen. Es erhielt<br />
das Siegel Anfang 2010. Insgesamt dürfen bundesweit<br />
nun 28 Häuser das Siegel BLAUER ELEFANT führen.<br />
Sonderfonds<br />
Durch den Verkauf von Teddybären in den Wellness-Hotels<br />
Deutschland konnten wir Spenden zu Gunsten der Kinderhäuser<br />
BLAUER ELEFANT generieren. Wir förderten <strong>2009</strong><br />
auch Projekte in Häusern, die in einem unbürokratischen<br />
und schnellen Antragsverfahren ihren besonderen finanziellen<br />
Bedarf nachweisen konnten. Beispielsweise<br />
erhielt das Kinderhaus in Zittau ein Spielzimmer nach<br />
neuesten Sicherheitsstandards, der Rodelberg des Kinderhauses<br />
Leipzig wurde instand gesetzt, in Heiligenhafen<br />
freute sich eine Müttergruppe über Materialien<br />
und Mobiliar, das Kieler Kinderhaus konnte eine neue<br />
Küche für den pädagogischen Mittagstisch installieren.<br />
Neuer Newsletter<br />
<strong>2009</strong> erschienen die ersten beiden Ausgaben des<br />
neuen elektronischen Newsletters für die Kinderhäuser<br />
BLAUER ELEFANT. In ihm berichten wir von der guten<br />
Arbeit vor Ort und den Maßnahmen der Bundesgeschäftsstelle<br />
für die Kinderhäuser.<br />
Internetseite BLAUER ELEFANT online<br />
Seit September können sich alle Interessierten unter<br />
www.blauer-elefant.de über die Kinderhäuser informieren.<br />
Sei es das Vergabeverfahren für das Qualitätssiegel,<br />
die Angebote, Aktionen, Kampagnen oder die<br />
Adresse des Kinderhauses in der Nähe: Die Internetpräsenz<br />
bietet einen strukturierten Einblick ins Thema<br />
BLAUER ELEFANT.<br />
Fortbildung<br />
Im November fand eine weitere vom Bundesverband<br />
finanzierte Fortbildung für Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter der Kinderhäuser, diesmal zu dem Thema<br />
„lösungsorientierte Elternarbeit“, statt. Zahlreiche<br />
positive Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
waren die Folge der praxisnahen Schulung, die<br />
durch die Bildungsakademie BIS Wuppertal in Hattingen<br />
durchgeführt wurde.<br />
Weitergewährungen<br />
Wir gratulieren folgenden Kinderhäusern BLAUER ELEFANT<br />
zur erfolgreichen Weitergewährung im Jahr <strong>2009</strong>:<br />
• BLAUER ELEFANT Dresden<br />
• BLAUER ELEFANT Greifswald<br />
• BLAUER ELEFANT Essen-Katernberg<br />
• BLAUER ELEFANT Mainz<br />
• BLAUER ELEFANT Radebeul<br />
36 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
3.2 Starke Eltern – Starke Kinder ®<br />
Die Elternkurse Starke Eltern<br />
– Starke Kinder ® waren auch im<br />
Jahr <strong>2009</strong> wieder äußerst beliebt.<br />
Dies zeigte sich an der großen<br />
Zahl unserer Schulungen zur<br />
Elternkursleitung und der Umsetzung<br />
vielfältiger Angebote für<br />
Familien vor Ort. Die Kurse sind<br />
für viele Orts- und Kreisverbände<br />
zum kontinuierlichen Angebot geworden.<br />
Evaluation mit gutem Ergebnis<br />
Im März <strong>2009</strong> erschien die Evaluation der Elternkurse<br />
durch Prof. Dr. Wulf Rauer im Ergon-Verlag unter dem<br />
Titel: „Elternkurs Starke Eltern – Starke Kinder ®: Wirkungsanalyse<br />
bei Eltern und ihren Kindern in Verknüpfung<br />
mit Prozessanalysen in den Kursen – eine bundesweite<br />
Studie“. Ein Ergebnis der Evaluation: Durch den Kursbesuch<br />
können die meisten Eltern Unsicherheiten in der<br />
Elternrolle abbauen. Sie steigern Selbstwirksamkeit<br />
und positives Elternverhalten und reduzieren zugleich<br />
inkonsistente Verhaltensweisen.<br />
Vor allen Dingen lernen die Eltern, mehr auf die positiven<br />
Seiten und Stärken ihrer Kinder zu achten und diese wahrzunehmen.<br />
Dies ist ein besonders erfreuliches Ergebnis,<br />
ist es doch eines der wichtigsten Ziele der Elternkurse.<br />
Qualität steigern, Spektrum erweitern<br />
Derweil bleibt die Kursqualität ein wichtiges Moment<br />
in unserer Arbeit. Schwerpunkte in der Weiterentwicklung,<br />
etwa im Arbeitskreis „Evaluation der Kurse“,<br />
sollten künftig sein, das Handbuch fortlaufend zu aktualisieren<br />
und Kinder am Elternkurs zu beteiligen. Im<br />
Mai <strong>2009</strong> begannen wir also mit der Überarbeitung des<br />
Handbuches. Um die Integration neuer Elemente und<br />
die Verbindlichkeit für Trainer/innen zu sichern, werden<br />
die Ergebnisse mit den Trainer/inne/n in Fachgremien<br />
auf Bundes- und Landesebene diskutiert und, wo erforderlich,<br />
in den Qualitätsstandards festgeschrieben. Hierbei<br />
stellen wir den fachlichen Diskurs zur Beteiligung<br />
von Kindern an den Elternkursen ebenso in den Mittelpunkt.<br />
Neben der hohen Wirksamkeit der Kurse und<br />
dem Verbandsanliegen, Kinder in allen sie betreffenden<br />
Anliegen alters- und entwicklungsgemäß einzubeziehen,<br />
wird dieses Ergebnis des Evaluationsausschusses in<br />
der Weiterentwicklung des Angebotes Starke Eltern<br />
– Starke Kinder ® mehr Platz einnehmen.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 37<br />
Wir sicherten <strong>2009</strong> nicht nur die Qualität der Elternkurse,<br />
sondern erweiterten auch deren Spektrum: Die neuen<br />
Zusatzmaterialien für die Eltern der Null- bis Dreijährigen<br />
sowie das Kurshandbuch in Russisch liegen nun vor.<br />
Des Weiteren entwickelten wir den Kurs Starke Großeltern<br />
– Starke Kinder ®. Erste Trainer/innen hierfür bildeten wir<br />
im Dezember <strong>2009</strong> aus. Die Pilotphase und Kursleiterschulungen<br />
starten voraussichtlich im Frühjahr bzw. Herbst<br />
2010. Der Großelternkurs wird im Rahmen des DRK-Projektes<br />
„Wertebildung in der Familie“ von Bundesministerium<br />
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.<br />
Psychische Gesundheit stärken<br />
<strong>2009</strong> starteten wir ein weiteres neues Projekt im Rahmen<br />
von Starke Eltern – Starke Kinder ®. Es trägt den Titel<br />
„Stärkung der psychischen Gesundheit von Kindern<br />
und Jugendlichen“. Nach unseren langjährigen Elternkurs-Erfahrungen<br />
besteht ein Bedarf der Eltern und der<br />
Kursleiter/innen an zusätzlicher Information und Qualifikation<br />
im Bereich psychische Gesundheit von Kindern<br />
und Jugendlichen. Kern des neuen Projektes ist es<br />
deshalb, die für ihre psychische Gesundheit wichtigen<br />
Ressourcen von Kindern, Jugendlichen und deren Eltern<br />
im Rahmen der Elternkurse zu stärken. Die Projektmitarbeiter/innen<br />
haben die Aufgabe, wissenschaftliche<br />
Ergebnisse aufzuarbeiten und sie auf ein Handbuch für<br />
Elternkursleiter/innen, Elternmaterialien und Fortbildungskonzepte<br />
zu übertragen. Ein interdisziplinärer<br />
Expertenkreis aus Psychologen, (Sonder-)Pädagogen,<br />
Psychiatern und Medizinern begleitet deren Arbeit.<br />
Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium<br />
für Gesundheit. Es ist Bestandteil der Strategie der<br />
Bundesregierung zur Förderung der Kindergesundheit<br />
sowie des 13. Kinder- und Jugendberichtes, der die<br />
Schnittstellen zwischen Kinder- und Jugendhilfe und<br />
Gesundheitswesen beschreibt. Eines der formulierten<br />
Ziele ist die Unterstützung der gesunden psychischen<br />
Entwicklung von Kindern und Jugendlichen.<br />
Mehr Erfolg – mehr Arbeit<br />
Mit der steigenden Zahl an Angeboten, der erhöhten<br />
Nachfrage von Familien sowie der Sicherung der<br />
Qualitätsstandards wird die Steuerung der Elternkurse<br />
auf Bundes- und Landesebene anspruchsvoller. Der<br />
Koordinationskreis mit den Vertreter/inne/n der Landesverbände,<br />
die mit der Steuerung der Elternkurse betraut<br />
sind, traf sich <strong>2009</strong> zweimal in Berlin. Hier fand<br />
ein Austausch statt über Entwicklung, Tendenzen und<br />
Erfordernisse in diesem Leistungsangebot. Zugleich
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
unterzog der Koordinationskreis die tatsächlichen Rahmenbedingungen einer Prüfung. Die Ergebnisse sollen in ein strategisches<br />
Konzept münden, um Ziele, Aufgaben und notwendige Handlungsschritte für die kommenden Jahre festzuschreiben.<br />
Grund zu feiern<br />
Bei all den Aufgaben soll jedoch nicht vergessen werden, dass das Jahr 2010 ein Jahr der Jubiläen ist. So feiern wir 10 Jahre<br />
Elternkurse Starke Eltern – Starke Kinder ®. Seit ebenfalls 10 Jahren besteht das Gesetz „Recht der Kinder auf gewaltfreie<br />
Erziehung“ (§1631 BGB Abs. 2) und der modifizierte § 16 KJHG. Diese Gesetzesnovellen ermöglichten, dass die Elternkurse<br />
als Leistungsangebot in der Jugendhilfe festgeschrieben wurden. So begann die Bundesgeschäftsstelle in Kooperation<br />
mit dem Paritätischen Bildungswerk bereits <strong>2009</strong> mit der Planung einer Fachtagung. Ihr Ziel: den fachlichen Austausch der<br />
Fachkräfte und die Diskussion praktischer Erfahrungen zu ermöglichen. Dadurch kann und soll die Optimierung und<br />
Weiterentwicklung der Wirksamkeit im Vordergrund stehen, um auch die Nachhaltigkeit der Angebote zu sichern.<br />
3.3 Weltkindertag <strong>2009</strong><br />
„Vorfahrt für die Kinderrechte“<br />
Unter dieses Motto stellte das Aktionsbündis Kinderrechte,<br />
zu dem DKSB, UNICEF und Deutsches Kinderhilfswerk<br />
gehören, seine Aktivitäten am Weltkindertag<br />
<strong>2009</strong>. Und weil Vorfahrtsschilder häufig übersehen werden,<br />
fügten einige Hundert unserer DKSB-Ortsverbände<br />
lautes „Trommeln für die Kinderrechte“ hinzu. So haben wir<br />
Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat aufgefordert,<br />
endlich die Rechte der Kinder im Grundgesetz zu<br />
verankern. Und die Notwenigkeit besteht nach wie vor:<br />
„Es ist bislang noch zu wenig geschehen“, sagte DKSB-<br />
Präsident Heinz Hilgers anlässlich des Weltkindertages<br />
<strong>2009</strong>. „Wir brauchen ein umfassendes Konzept zur Bekämpfung<br />
der Kinderarmut. Gesundheit, Schutz, Förderung,<br />
Bildung und Beteiligung sind Grundrechte aller Kinder.<br />
Deswegen gehören sie auch ins Grundgesetz!“ Mit solchen<br />
Aktionen zum Weltkindertag würden Kinderrechte<br />
von vielen Menschen endlich gehört, so Heinz Hilgers.<br />
Starkes Bündnis<br />
Der traditionell vom DKSB am 20. September veranstaltete<br />
Weltkindertag verknüpft Spaß für Kinder und Eltern<br />
stets mit politischen Forderungen. So auch <strong>2009</strong>. Kinder<br />
trommelten für Kinderrechte, Erwachsene konnten sich an<br />
der Unterschriftenaktion „Kinderrechte ins Grundgesetz“<br />
am Weltkindertag beteiligen, die auch 2010 fortgeführt<br />
wird. Bis Dezember <strong>2009</strong> sammelte das Aktionsbündnis<br />
Kinderrechte bereits rund 46.000 Unterschriften, damit<br />
den Kinderrechten endlich Vorfahrt gewährt wird.<br />
Denn 20 Jahre nach der Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention<br />
und 17 Jahre nach deren Inkrafttreten<br />
in Deutschland spielen die Interessen der Kinder und<br />
Jugendlichen in unserem Land noch immer eine Nebenrolle.<br />
Sie können sich kaum an politischen Prozessen<br />
und Entscheidungen beteiligen. Das Aktionsbündnis<br />
Kinderrechte will erreichen, dass Kinderrechte als Grundrechte<br />
verankert werden. Festgeschrieben werden soll:<br />
• der Vorrang des Kindeswohls bei allen Kinder<br />
betreffenden Entscheidungen,<br />
• das Recht des Kindes auf Anerkennung als eigen-<br />
ständige Persönlichkeit,<br />
• das Recht des Kindes auf Entwicklung und Entfaltung,<br />
• das Recht des Kindes auf Schutz, Förderung und<br />
einen angemessenen Lebensstandard,<br />
• das Recht des Kindes auf Beteiligung, insbesondere<br />
die Berücksichtigung seiner Meinung entsprechend<br />
Alter und Reifegrad,<br />
• die Verpflichtung des Staates, für kindgerechte<br />
Lebensbedingungen Sorge zu tragen.<br />
Kurz vor der Bundestagswahl appellierten wir gemeinsam<br />
mit unseren Bündnispartnern an alle Parteien,<br />
in der kommenden Wahlperiode Politik für Kinder zur<br />
vorrangigen Aufgabe zu machen. Unterstützung erhielten<br />
wir dabei durch viel Prominenz aus Medien, Kultur<br />
und Politik, die die zentrale Aktion vor dem Reichstag<br />
besonders aufmerksamkeitsstark machte.<br />
Machten sich stark für die Kinderrechte: Schauspielerin Christiane Paul,<br />
UNICEF-Vorsitzender Dr. Jürgen Heraeus, DKHW-Präsident Thomas<br />
Krüger, TV-Moderatorin Enie van de Meiklokjes und DKSB-Vizepräsident<br />
Prof. Dr. Hubertus Lauer (v. l.)<br />
38 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
3.4 KINDERSCHUTZ AKTUELL<br />
Noch mehr Einblicke in die praktische Arbeit<br />
KINDERSCHUTZ AKTUELL (KSA) erschien im Geschäftsjahr<br />
<strong>2009</strong> wie gewohnt in jedem Quartal. In vier Ausgaben<br />
befasste sich KSA mit verschiedenen Schwerpunktthemen,<br />
aktuellen kinderpolitischen Fragen und der Vielfalt<br />
praktischer Arbeit vor Ort. Die Hefte widmeten sich<br />
im Berichtszeitraum folgenden Themen:<br />
Sprechzeit (KSA 2.09) befasste sich mit der Kommunikation<br />
von und mit Kindern sowie von Fachleuten, die in verschiedenen<br />
Kinderschutzsystemen wirken. Jede Äußerung<br />
kann stets auch zu Missverständnissen führen, wenn<br />
sie falsch verstanden oder interpretiert wird. Denn die<br />
sprachliche Verständigung steckt voller Bedeutungen<br />
und Zwischentöne, die das Verstehen erschweren.<br />
Die Reportage „Recht gut aufgehoben“ berichtet über<br />
zwei Projekte des OV Hannover: erstens die Betreuung<br />
von Kindern im Gerichtsgebäude, während Eltern einen<br />
Gerichtstermin wahrnehmen; zweitens die ehrenamtliche<br />
Rechtsberatung des OV für Kinder und Jugendliche durch<br />
einen Anwalt.<br />
Politik für Kinder (KSA 3.09) stellte eine zentrale Frage:<br />
Was ist eigentlich Politik für Kinder – und wer vertritt<br />
ihre Interessen auf welche Weise? Hier untersuchten<br />
die Autoren anhand verschiedener thematischer Beispiele<br />
teils gelungene, teils fehlgeschlagene Versuche, Politik<br />
für Kinder auf Orts-, Landes- und Bundesebene zu<br />
betreiben.<br />
Die OV-Reportage „Hoch im Norden“ eröffnete eine lose<br />
Abfolge von Reportagen über die Arbeit von Ortsverbänden<br />
in grenznahen Gebieten. Den Beginn machte der OV<br />
Flensburg mit seinen vielfältigen Angeboten für Kinder<br />
und Eltern, die allesamt darauf zielen, beide Seiten stark<br />
zu machen.<br />
Vergessene Kinder (KSA 4.09) stehen ständig im Fokus<br />
des <strong>Kinderschutzbund</strong>es. Denn gerade die Lebenssituation<br />
von Kindern, die aus unterschiedlichen Gründen an den<br />
Rand der Gesellschaft gedrängt oder von dieser völlig<br />
übersehen werden, möchte der DKSB sichtbar machen<br />
und verbessern. Dabei kann es sich um Kinder handeln,<br />
die in der Öffentlichkeit gar nicht mehr auftauchen – oder<br />
auch um jene, die direkt vor unserer Nase in Vergessenheit<br />
geraten.<br />
Die OV-Reportage „Kein Hokuspokus“ führt die Leser<br />
in den räumlichen Grenzbereich des OV Aachen nahe<br />
Belgien und Holland sowie in den inhaltlichen Grenzbereich<br />
seiner Arbeit im Rahmen der „Frühen Hilfen“.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 39<br />
Vorurteil oder Erkenntnis? (KSA 1.10) untersucht in drei<br />
thematischen Kapiteln anhand mehrerer Thesen, wie<br />
Ansichten über Kinder, Familien und Erziehung entstehen,<br />
wie sie sich auf der Festplatte unserer Gehirne einbrennen<br />
können und dort zu vermeintlichem „Allgemeinwissen“<br />
werden. Wird dieses dann weiter verbreitet, kann es<br />
sich auch im öffentlichen Bewusstsein verfestigen und<br />
zum Ausgangspunkt problematischer Entscheidungen<br />
entwickeln.<br />
Die OV-Reportage „Einmal Breitbandantibiotikum – reicht<br />
das?“ taucht ein in den Mediendschungel, in dem sich<br />
Kinder und Jugendliche gern aufhalten und Eltern oft<br />
verirren. Der LV Sachsen-Anhalt hat deshalb das Elternmedientraining<br />
„Elwis“ etabliert, das Müttern und Vätern<br />
Auswege zeigen soll.<br />
Aus der Redaktion<br />
Seit Anfang <strong>2009</strong> wird KSA von Chefredakteur Prof. Dr.<br />
Hubertus Lauer verantwortet, die Geschäfte führt<br />
unverändert die Redakteurin Swaantje Düsenberg<br />
(Hannover). Zum Redaktionsteam gehören außerdem:<br />
Stefan Schwarck (Kiel), Paula Honkanen-Schoberth<br />
(Bundesgeschäftsführerin, Berlin), Korinna Bächer<br />
(Kinderschutz-Zentrum Köln), Dr. Martin Stahlmann<br />
(Rendsburg) sowie Walter Wilken (Hamburg) als korrespondierendes<br />
Mitglied. Die Gestaltung des Heftes liegt<br />
weiterhin bei Rudolf Schwanke.<br />
Darüber hinaus beteiligen sich zahlreiche Autorinnen<br />
und Autoren innerhalb und außerhalb des Verbandes<br />
an KSA. Außerdem berichten auch immer mehr Ortsverbände<br />
in KSA über ihre praktische Arbeit, was der<br />
Bundesvorstand sehr begrüßt.<br />
Zusätzlich hat im Berichtszeitraum der KSA-Beirat<br />
getagt, in den jeder DKSB-Landesverband ein Mitglied<br />
entsenden kann. Auf diese Weise erhielt die Redaktion<br />
direkt aus den Landesverbänden wieder wertvolle<br />
Anregungen, die in einzelnen Heften umgesetzt werden<br />
konnten.<br />
Die KSA-Redaktion dankt allen Beteiligten und Mitwirkenden<br />
für die gute Kooperation im vergangenen Geschäftsjahr!
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
3.5 Jahresheft „Starke Eltern – Starke Kinder“ <strong>2009</strong><br />
Auch eine gute Sache kann im Laufe der Zeit ein wenig „in die Jahre“ kommen. Nach der zehnten Ausgabe von<br />
„Starke Eltern – Starke Kinder“ im Jahr 2008 haben wir uns deshalb für einen kompletten Relaunch entschieden.<br />
Mit der im April <strong>2009</strong> erschienen Ausgabe ist es uns gelungen, bewährte Inhalte gut lesbar und zeitgemäß zu vermitteln.<br />
Neben einer klaren und übersichtlichen Heftstruktur haben wir zu den jeweiligen Artikeln eine ganze Menge Service<br />
gepackt. Das heißt: noch mehr Tipps und Hinweise als bisher – alles in einer modernen, frischen Optik.<br />
Sehr wichtig war uns aber auch, den deutschen <strong>Kinderschutzbund</strong> und seine zahlreichen Aktivitäten stärker ins<br />
Licht zu rücken. Tu‘ Gutes und sprich darüber? Warum denn nicht. Unverändert ist unser Anspruch, verlässlich und<br />
umfassend zu informieren und Begleiter zu sein für ein gutes Miteinander von Eltern und Kindern.<br />
Wir sind davon überzeugt, dass es gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten notwendig ist, sich weiterzuentwickeln<br />
und sich dafür einzusetzen, die Welt für unsere Kinder ein wenig lebenswerter zu machen. Die durchweg<br />
positive Resonanz auf das neue Heft hat uns bestätigt und spornt uns an, noch besser zu werden.<br />
Die Themen<br />
Positionen & Projekte<br />
• Familie heute – in der Mitte oder am Rand der Gesellschaft<br />
• Kindheit zwischen Über- und Unterforderung:<br />
Alternative Bullerbü?<br />
• Ich hätte gerne ein Handbuch mit Tipps und Tricks!<br />
• Was brauchen Kinder, um glücklich zu sein?<br />
• Ohne was ich auf keinen Fall einschlafen kann!<br />
Familie & Co.<br />
• Geschwister – mehr Kampf als Liebe?<br />
• Leihgroßeltern: Gutes tun und Spaß haben<br />
• Kinder trauern anders<br />
• Vorsicht: Supermuttis!<br />
Erziehung & Entwicklung<br />
• „Werte“ müssen gelebt werden<br />
• Phantastische Welten<br />
• Raus aus der Verwöhnfalle!<br />
• Fit für den Straßenverkehr<br />
• Pubertät – muss das sein?!<br />
Kindergarten & Schule<br />
• Vom Hörsaal in den Kindergarten?<br />
• Die richtige Schule finden – ohne Stress<br />
• Alptraum Hauptschule?<br />
• Anleitung zum Glücklich sein<br />
Medien & Freizeit<br />
• Internetgefahren für „Glamourlady“<br />
• Kinder glücklich machen – geht das auch zum Nulltarif?<br />
• Mensch Papa, du machst das falsch!<br />
40 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
3.6 Die „ich schaff’s Tour mit<br />
Oliver Kahn“<br />
Der Kick fürs Lernen<br />
Unterstützt von easy living, der Vorteilskarte der Lechwerke<br />
AG Augsburg, veranstalteten wir <strong>2009</strong> die „ich schaff’s<br />
Tour mit Oliver Kahn“: Dieses bayerische Motivationsprogramm<br />
will Schüler/innen zu selbstständigem Lernen<br />
anleiten, um darüber zu einer positiven Selbstsicht zu<br />
finden. Gemeinsam mit dem ehemaligen Nationaltorhüter<br />
Oliver Kahn und dem ich-schaff’s-Institut besuchten wir<br />
zwölf Schulen in Bayern und stellten dort das Motivationsprogramm<br />
vor. Im Anschluss an eine große Auftaktveranstaltung<br />
wurde das Lehrerkollegium in dem<br />
Programm kostenfrei geschult.<br />
Starker Antritt des DKSB<br />
Die Finanzierung der Tour kam im Rahmen des Abschiedsspiels<br />
von Oliver Kahn am 2. September 2008 zustande.<br />
Damals stellte sich der Torwart in der Halbzeitpause zehn<br />
Amateurschützen zum Elfmeter-Duell. Fünf Bälle hielt<br />
Oliver Kahn zugunsten sozialer Einrichtungen; easy living<br />
spendete für jeden gehaltenen Ball 100.000 Euro. Einen Teil<br />
dieses Geldes erhielten wir, um damit die „ich schaff’s<br />
Tour mit Oliver Kahn – eine Initiative von easy living mit<br />
dem Deutschen <strong>Kinderschutzbund</strong>“ zu realisieren.<br />
Über 100 bayerische Schulen hatten sich für die Teilnahme<br />
an der Tour beworben. Zwölf Schulen wählten wir<br />
gemeinsam mit unserem Projektpartner aus. Hierbei<br />
wurden verschiedene Regionen und Schulformen be-<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 41<br />
rücksichtigt. Des Weiteren handelte es sich um Schulen,<br />
deren bisheriges Engagement einen erfolgreichen Ablauf<br />
des Programms erwarten ließ. Wie dies am besten<br />
gelingen kann, wurde den Lehrer/inne/n an den Schulen in<br />
einer mehrtägigen Schulung durch das „ich schaff’s“-<br />
Institut vermittelt. Für die Eltern boten wir in den besuchten<br />
Orten zusätzlich die Möglichkeit, die Elternkurse<br />
Starke Eltern – Starke Kinder ® zu besuchen.<br />
Der Tor-Titan live<br />
Höhepunkt für die Kinder und Jugendlichen zwischen<br />
11 und 16 Jahren war ganz klar der Besuch Oliver Kahns<br />
in ihrer Schule. Von Augsburg bis Würzburg empfingen<br />
den Ex-Profi jeweils bis zu 500 begeisterte Schüler/innen.<br />
Gemeinsam mit Oliver Kahn und dem Leiter des ich-schaff’s-<br />
Instituts, Dr. Thomas Hegemann, lud DKSB-Vertreter<br />
Andreas Kalbitz in jeder besuchten Schule zur Pressekonferenz<br />
und Diskussion. Der Welttorhüter berichtete<br />
aus seiner Profi-Zeit – darüber, wie wichtig es für<br />
ihn war, sich Ziele zu setzen, sich an seine Erfolge zu<br />
erinnern, sich ein Helfersystem für seinen Weg zum<br />
Weltfußballer zu suchen und vor allem auch aus Niederlagen<br />
gestärkt hervorzugehen. Stets im Mittelpunkt<br />
standen während der Veranstaltungen die Schüler/innen,<br />
die sich rege an den Diskussionen beteiligten und zahlreiche<br />
Nachfragen stellten.<br />
Doch nicht nur die Schüler/innen waren begeistert. Auch<br />
die geschulten Lehrer/innen waren überzeugt von der<br />
Tour und von ihren Ansätzen, das Konzept der Motivationsförderung<br />
im Schulalltag anwenden zu können.<br />
Zu guter Letzt erfuhr das Projekt auch eine sehr positive<br />
Medienresonanz. Weit<br />
über 100 Artikel in Tageszeitungen,<br />
unzählige<br />
Online-Artikel und zahlreiche<br />
TV-Berichte informierten<br />
über die Initiative<br />
des DKSB und easy living.<br />
Oliver Kahn bei der „Ich schaff’s<br />
Tour“ in Nürnberg
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
4.<br />
Mitglied im Deutschen <strong>Kinderschutzbund</strong><br />
Nummer gegen Kummer e.V. (NgK) ist der Dachverband<br />
aller Standorte, die in Deutschland Kinder- und Jugendtelefone<br />
sowie Elterntelefone betreiben.<br />
Die lokalen Träger der Beratungstelefone sind örtliche<br />
Verbände des Deutschen <strong>Kinderschutzbund</strong>es e.V. sowie<br />
anderer Wohlfahrtsverbände. Dieses Netzwerk ist<br />
deutschlandweit das größte kostenfreie, telefonische<br />
Beratungsangebot für Kinder, Jugendliche und Eltern.<br />
Sein Ziel ist, Kindern, Jugendlichen und Eltern für ihre<br />
ganz besonderen Probleme und Bedürfnisse, Trost,<br />
Unterstützung und Hilfe anzubieten. Speziell ausgebildete,<br />
ehrenamtlich engagierte Beraterinnen und<br />
Berater unterstützen die Anrufenden im Sinne von Hilfe<br />
zur Selbsthilfe. NgK ist aus dem Deutschen <strong>Kinderschutzbund</strong><br />
hervorgegangen und diesem als Mitglied<br />
in seiner Zielsetzung verbunden. Die Arbeit des Vereins<br />
wird seit vielen Jahren durch das Bundesministerium<br />
für Familien, Senioren, Frauen und Jugend und die<br />
Deutsche Telekom gefördert und unterstützt.<br />
Nummer gegen Kummer e.V. ist seit 2003 Gründungsmitglied<br />
im Internationalen Dachverband Child Helpline<br />
International, dem weltweiten Netzwerk von Kinder- und<br />
Jugendtelefonen, das sich für den Schutz von Kinderrechten<br />
einsetzt.<br />
Dem Verein Nummer gegen Kummer e.V. gehören aktuell<br />
insgesamt 110 Mitgliedsorganisationen an (Stand<br />
31.03.2010), 91 davon sind Untergliederungen des<br />
Deutschen <strong>Kinderschutzbund</strong>es und 19 anderer Träger<br />
wie die AWO, die Aktion Kinder- und Jugendschutz, die<br />
Diakonie u.a.. Das Netz des KJT besteht aus 93 Standorten;<br />
davon bieten 15 Standorte zusätzlich „Jugendliche<br />
beraten Jugendliche“ an. 20 Standorte beteiligen sich<br />
an der bundesweiten Online-Beratung. Das Elterntelefon<br />
wird von 47 NgK-Mitgliedern angeboten.<br />
Arbeitsschwerpunkte im Jahr <strong>2009</strong> waren bei NgK die<br />
Initiative „Jugendliche beraten Jugendliche am Kinder-<br />
und Jugendtelefon“, das europäische Projekt „Safer<br />
Internet“ und die Erweiterung der Beratungszeiten am<br />
Elterntelefon.<br />
Kinder- und Jugendtelefon – Beratung auch<br />
bei Web-Sorgen<br />
Die Arbeit des Kinder-<br />
und Jugendtelefon<br />
(KJT) stand in <strong>2009</strong><br />
ganz im Zeichen der<br />
Neuen – internetfähigen<br />
– Medien, die<br />
den Alltag von Kindern<br />
und Jugendlichen mehr und mehr prägen.<br />
Anlässlich des Safer Internet Day am 9. Februar 2010<br />
startete NgK offiziell den neuen Service „Beratung bei<br />
Web-Sorgen“. Als deutsche Helpline im Safer Internet<br />
Programm der Europäischen Union ist das Kinder- und<br />
Jugendtelefon nun auch Anlaufstelle bei Sorgen und<br />
Problemen im Internet zu Themen wie: Treffen mit<br />
Internetbekanntschaften, Mobbing über das Internet,<br />
sexuelle Belästigung, Abzocke, Onlinespielsucht, Webseiten<br />
Essgestörter oder Jugendlicher, die sich selbst<br />
verletzen, sowie andere schlechte Erfahrungen, die direkt<br />
oder indirekt mit neuen Medien zu tun haben.<br />
Die Berater/innen der NgK haben sich auf den Wandel<br />
der Mediennutzung und der daraus resultierenden Probleme<br />
eingestellt. Bereits seit Juni <strong>2009</strong> schult Nummer<br />
gegen Kummer e.V. in enger Kooperation mit der Medienkompetenzinitiative<br />
klicksafe die insgesamt 93 Standorte<br />
des Kinder- und Jugendtelefons im Rahmen der<br />
Multiplikatorenfortbildung „Safer Internet“. Und das<br />
mit Erfolg – viele der geschulten Multiplikator/inn/en<br />
geben bereits erfolgreich das Wissen um Probleme von<br />
Kindern und Jugendlichen im Internet an ihre Beratungsteams<br />
vor Ort weiter. Wie auch in anderen Ländern<br />
fördert die Europäische Union diese Multiplikatorenfortbildung<br />
und die Öffentlichkeitsarbeit zu diesem<br />
Themenschwerpunkt der Beratung.<br />
42 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
Im Rahmen der Veranstaltung „Safer Internet Day Rheinland-Pfalz“<br />
zum Internationalen Aktionstag für mehr<br />
Sicherheit im Internet im Kongresszentrum des ZDF<br />
informierte Nummer gegen Kummer e.V. erstmals<br />
jugendliche Internetnutzer über das neue Beratungsangebot,<br />
verteilte Giveaways und den Informations-<br />
Bastelbogen „Schutzengel“. Dieser steht im Internet<br />
unter www.nummergegenkummer.de als PDF-Dokument<br />
zum Download kostenlos bereit. Sowohl das Feedback<br />
der rund 400 Kinder und Jugendlichen als auch der<br />
Presse zu dieser Veranstaltung war sehr gut.<br />
In Deutschland wird das Safer Internet Programme der<br />
EU durch den Verbund Saferinternet DE umgesetzt. Diesem<br />
gehören neben dem Awareness Centre klicksafe die<br />
Internet-Hotlines internet-beschwerdestelle.de (realisiert<br />
von eco und FSM) und jugendschutz.net sowie das<br />
Kinder- und Jugendtelefon von Nummer gegen Kummer<br />
(Helpline) an. klicksafe ist ein gemeinsames Projekt<br />
der Landeszentrale für Medien und Kommunikation<br />
(LMK) Rheinland-Pfalz (Projektkoordination) sowie der<br />
Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM).<br />
Der deutsche Verbund Saferinternet DE gehört dem<br />
europäischen Netzwerk INSAFE an.<br />
Weitere Infos finden Sie unter www.saferinternet.de und<br />
http://ec.europa.eu/information_society/activities/sip/<br />
index_en.htm<br />
Für das Kinder und Jugendtelefon (KJT) wurden außerdem<br />
die Infocards überarbeitet, um auch die 2008 in Europa<br />
neu eingeführte Rufnummer 116111 für Kinder- und<br />
Jugendtelefone (Child Helplines) bekannt zu machen.<br />
Die KJT in Niedersachsen wurden in der Öffentlichkeitsarbeit<br />
vom DKSB-LV Niedersachsen in Abstimmung mit<br />
Nummer gegen Kummer e.V. großzügig unterstützt,<br />
da das niedersächsische Ministerium für <strong>2009</strong> erneut<br />
Mittel für die Arbeit der KJT bereit gestellt hatte.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
„Jugendliche beraten Jugendliche“ am KJT<br />
Partizipation von Kindern und Jugendlichen erfährt<br />
zurzeit eine größere öffentliche Beachtung, insbesondere<br />
im Zusammenhang mit den Neuen Medien.<br />
Auch in den großen Verbänden wie <strong>Deutscher</strong> <strong>Kinderschutzbund</strong><br />
und Child Helpline International, in<br />
denen Nummer gegen Kummer e.V. Mitglied ist, spielt<br />
Partizipation eine ausgewiesen wichtige Rolle. Bereits<br />
seit 1994 hat „Nummer gegen Kummer“ Jugendliche an<br />
der Beratungsarbeit beteiligt und das Projekt „Jugendliche<br />
beraten Jugendliche“ (JbJ) initiiert. NgK hat somit<br />
bereits langjährige Erfahrung mit „peer education“, die<br />
sie auch in die öffentliche und politische Diskussion<br />
einbringt.<br />
Der Ansatz der „peer-education“ geht von der Überlegung<br />
aus, dass Jugendliche selbst den Problemen und<br />
Sorgen Gleichaltriger näher stehen als Erwachsene und<br />
folglich einen direkteren und schnelleren Zugang zu<br />
ihnen haben. Die jungen Ehrenamtlichen sind mit der<br />
Alltagskultur, mit den altersspezifischen Bedürfnissen,<br />
Ängsten und Fragen der Anrufenden gut vertraut. Über<br />
einen ähnlichen Sprachcode kann leichter Nähe und<br />
Verständnis transportiert und Vertrauen aufgebaut<br />
werden. „Wir sind dichter dran. Wir sprechen die gleiche<br />
Sprache. Das gibt so eine ‚Unter-uns-Atmosphäre‘,<br />
die es leichter macht, mit den Anrufern ins Gespräch<br />
zu kommen“, so die Einschätzung der Jugendlichen<br />
selbst. Durch die aktive Beteiligung Jugendlicher an<br />
den Beratungsangeboten der NgK fließen zudem jugendspezifische<br />
Sichtweisen und neue Ideen in die Beratungspraxis<br />
der erwachsenen Freiwilligen ein, etwa<br />
in Fortbildungen und Supervisionen. Bei Gesprächen<br />
zwischen jugendlichen und erwachsenen Berater/inne/n<br />
in den Multiplikatoren-Fortbildungen „Safer Internet“<br />
konnten ebenfalls beide Gruppen von den Kompetenzen<br />
und Erfahrungen wechselseitig profitieren.<br />
Für die Träger der KJT-Standorte sind der Aufbau und<br />
die dauerhafte Sicherung von JbJ in der Regel mit enormen<br />
Anstrengungen verbunden. NgK unterstützt daher<br />
die Arbeit der Träger und förderte insbesondere im<br />
letzten Jahr mit Unterstützung der Robert Bosch Stiftung<br />
den weiteren Ausbau von Standorten in den neuen<br />
Bundesländern. Aktuell gibt es 15 JbJ-Angebote an den<br />
KJT (Stand: März 2010), an denen samstags jugendliche<br />
Berater/innen im Alter von 16 bis 21 Jahren die Anrufe<br />
annehmen.<br />
43
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
Online-Beratung für Kinder und Jugendliche<br />
Das Beratungsteam der Online-Beratung von Nummer<br />
gegen Kummer e.V. und seinen Mitgliedsverbänden ist<br />
im Jahr <strong>2009</strong> auf insgesamt 42 Berater/innen angewachsen,<br />
die von 20 Standorten des KJT aus die Anfragen der<br />
Rat suchenden Kinder und Jugendlichen beantworten.<br />
Dieses Angebot wurde auch im letzten Jahr von vielen<br />
jungen Menschen genutzt, sodass sich die Anzahl der<br />
Beratungen auf dem Niveau des Vorjahres bewegen.<br />
Das Elterntelefon<br />
Das Netz des Elterntelefons<br />
(ET) ist inzwischen<br />
auf insgesamt<br />
47 Standorte angewachsen<br />
und wird überwiegend durch Ortsverbände<br />
des DKSB getragen. Um noch mehr Rat suchenden Anrufern<br />
die Gelegenheit zu einem hilfreichen Gespräch<br />
zu geben, erweiterte das ET zum 1. Oktober <strong>2009</strong> seine<br />
Beratungszeiten auf Mo-Fr 9 -11 Uhr sowie Di+Do 17-19<br />
Uhr. Dies ermöglicht während der Woche eine durchgängige<br />
Besetzung am Vormittag. Die neuen Beratungszeiten<br />
sind einfacher zu merken und kommen dem Bedarf<br />
von Eltern entgegen. Über ein verändertes Routing<br />
der Anrufe können darüber hinaus die einzelnen ET-Standorte<br />
besser ausgelastet und mehr Anrufe angenommen werden.<br />
Die geplante bundesweite Öffentlichkeitskampagne für das<br />
Elterntelefon (ET) hat sich <strong>2009</strong> aufgrund fehlender Mittel<br />
nicht wie gewünscht realisieren lassen. Es konnten jedoch<br />
neue Materialien (Infocards, Freianzeigen) für die Standorte<br />
hergestellt werden. Zahlreiche neue Verlinkungen und Platzierungen<br />
des ET in Veröffentlichungen von Organisationen<br />
und Medien trugen neben der lokalen Öffentlichkeitsarbeit<br />
der ET-Standorte zur Erhöhung des Bekanntheitsgrades bei.<br />
Ausblick auf das Jahr 2010<br />
Das Projekt „Helpline Safer Internet“ geht in seine zweite<br />
Phase: Der Antrag von NgK an die EU war erfolgreich<br />
und wurde bis 2011 verlängert. Ab September 2010 können<br />
dann auch die ET-Standorte in das Fortbildungsprogramm<br />
von NgK zum sicheren Umgang mit den Neuen Medien mit<br />
einbezogen werden.<br />
JbJ wird auch in Zukunft ein wichtiger Baustein in der<br />
Angebotspalette von NgK sein. Die Beteiligung der Jugendlichen<br />
soll weiter intensiviert und auf neue Bereiche ausgeweitet<br />
werden.<br />
Im Jahr 2010 feiern Nummer gegen Kummer e.V. und das<br />
das KJT ihr 30-jähriges Bestehen. 1980 schlossen sich<br />
die damals unabhängig voneinander entstandenen<br />
„Sorgentelefone für Kinder und Jugendliche“ zur<br />
„BundesArbeitsGemeinschaft Sorgentelefon“ zusammen<br />
und richteten mit Unterstützung des DKSB-LV NRW<br />
eine Koordinierungsstelle ein. Daraus ging 1994 der<br />
selbstständige Verein Nummer gegen Kummer e.V.<br />
hervor. Die Beratungsangebote des Vereins konnten in<br />
den zurückliegenden Jahren erweitert und nachhaltig<br />
etabliert werden. Dies ist das Ergebnis herausragenden<br />
ehrenamtlichen Engagements, aber auch langjähriger,<br />
zielgerichteter Arbeit von Nummer gegen Kummer e.V.<br />
und seinen Mitgliedsorganisationen.<br />
Die bundesweiten statistischen <strong>Jahresbericht</strong>e über alle<br />
Beratungsangebote von Nummer gegen Kummer e.V.<br />
und seinen Mitgliedsverbänden geben einen detaillierten<br />
Einblick in die Themen der Beratungen. Sie werden<br />
wie gewohnt zur Mitgliederversammlung des Vereins<br />
am 24. April 2010 herausgegeben und auf den Internetseiten<br />
www.nummergegenkummer.de als PDF-Datei<br />
zum Download bereitgestellt.<br />
44 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
5. Dank an die Förderer<br />
Wenn wir Sie nicht hätten ...<br />
... wäre das Jahr <strong>2009</strong> für den Kinderschutz in Deutschland<br />
sicher nicht so erfolgreich verlaufen. Über jede<br />
Spende, ob klein oder groß, ob finanziell oder in Form<br />
von Tatkraft, kreativen Ideen und öffentlicher Fürsprache,<br />
hat sich der Bundesverband des Deutschen <strong>Kinderschutzbund</strong>es<br />
gefreut. Die Zuwendungen ermöglichen<br />
uns, dem gemeinsamen Ziel von uns allen jeden Tag ein<br />
Stückchen näher zu kommen: dem Wohl der Kinder und<br />
ihrer Familien.<br />
Viele Förderinnen und Förderer haben uns in ganz besonders<br />
dankenswerter Weise unterstützt. Hier sind –<br />
in alphabetischer Reihenfolge – vor allem zu nennen:<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
45<br />
ahr Service GmbH<br />
Bank für Sozialwirtschaft Hannover<br />
Bernd Wölbert<br />
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel<br />
Bundesministerium für Familie, Senioren,<br />
Frauen und Jugend<br />
Bundesministerium für Gesundheit<br />
Christoph Tritt<br />
Exklusivcards<br />
FamilyCards Gmbh<br />
Gustav und Frieda Nocke - Stiftung c/o<br />
Deutsche StiftungsTrust GmbH<br />
Hanse Merkur Versicherung<br />
Jan Hiedemann<br />
Jan Roesner<br />
Janine Schellhorn<br />
Kunststoff Information Verlagsgesellschaft mbH<br />
Lars Henning<br />
Lechwerke AG<br />
MDM Münzhandelsgesellschaft mbH & Co. KG<br />
Medienpalast<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
von Telefónica<br />
O2 Germany GmbH & Co. OHG<br />
MK Netzdienste GmbH und Co. KG<br />
Nathalie Sachs<br />
Rheinenergie AG<br />
RICOH DEUTSCHLAND GmbH<br />
Roland Hirsch<br />
Steuerberatung Wilms & Partner<br />
StrikoWestofen GmbH<br />
SüdLeasing GmbH<br />
Sven Seibold<br />
Tierklinik Hochmoor<br />
Udo Vanecek<br />
WELLNESS-HOTELS-DEUTSCHLAND GmbH<br />
Wilfried Oestreich<br />
Wilfried und Ingrid Müller
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
Anhang<br />
In folgenden Organisationen ist<br />
der DKSB Mitglied:<br />
• Aktionsbündnis Kinderrechte (ein Zusammenschluss<br />
von Deutsches Komitee für UNICEF, Deutsches<br />
Kinderhilfswerk und DKSB)<br />
• Arbeitsgemeinschaft Jugendhilfe (AGJ)<br />
• <strong>Deutscher</strong> Familiengerichtstag<br />
• <strong>Deutscher</strong> Paritätischer Wohlfahrtsverband (DPWV)<br />
– Gesamtverband<br />
• <strong>Deutscher</strong> Verein für öffentliche und private Fürsorge<br />
• <strong>Deutscher</strong> Verkehrssicherheitsrat<br />
• Deutschland für Kinder (ein Zusammenschluss von<br />
DKSB, Bündnis für Kinder, DKHW und UNICEF)<br />
• International Forum for Child Welfare (IFCW)<br />
• Internet ABC<br />
• klicksafe.de<br />
• National Coalition für die Umsetzung der<br />
UN-Konvention über die Rechte des Kindes (NC)<br />
• Paritätisches Bildungswerk, Bundesverband e.V.<br />
• Stiftung Digitale Chancen<br />
• Youth Protection Roundtable<br />
Arbeitsgruppen, Ausschüsse,<br />
Gremien, Mitgliedschaften<br />
Intern<br />
• Ausschuss Begleiteter Umgang<br />
• Ausschuss Prinzipien Helfenden Handelns<br />
• Ausschuss SGBVIII § 8a<br />
• Ausschuss Frühe Hilfen<br />
• Koordinationskreis Starke Eltern – Starke Kinder ®<br />
• Qualitätskriterien Tagespflege<br />
• Satzungskommission<br />
Extern<br />
• Aktionsbündnis Kinderrechte (DKSB, DKHW, UNICEF)<br />
• Arbeitsgemeinschaft Jugendhilfe (AGJ)<br />
• Arbeitskreis Familienhilfe und Familienpolitik<br />
• Bündnis Kindergrundsicherung<br />
• <strong>Deutscher</strong> Familiengerichtstag<br />
• <strong>Deutscher</strong> Paritätischer Wohlfahrtsverband (DPWV)<br />
– Gesamtverband<br />
• <strong>Deutscher</strong> Verein für öffentliche und private Fürsorge<br />
• <strong>Deutscher</strong> Verkehrssicherheitsrat<br />
• Deutschland für Kinder (ein Zusammenschluss von<br />
DKSB, Bündnis für Kinder, DKHW und UNICEF)<br />
• Internet ABC<br />
• klicksafe.de<br />
• Kuratorium ein Netz für Kinder<br />
• National Coalition für die Umsetzung der UN-<br />
Konvention über die Rechte des Kindes (NC)<br />
• Nationaler Aktionsplan Für ein kindgerechte<br />
Deutschland – Aufwachsen ohne Gewalt<br />
• Nationales Zentrum Frühe Hilfen<br />
• Paritätisches Bildungswerk, Bundesverband e.V.<br />
• Stiftung Digitale Chancen<br />
• White IT – Das Bündnis gegen Kinderpornographie<br />
im Internet<br />
• Youth Protection Roundtable<br />
Die Mitglieder<br />
des Bundesvorstandes<br />
Präsident<br />
Herr Heinz Hilgers<br />
Buschweg 10, 41540 Dormagen<br />
Vizepräsidentin<br />
Frau Marlis Herterich<br />
Moltkestrasse 48a, 50674 Köln<br />
Vizepräsident<br />
Herr Prof. Dr. Hubertus Lauer<br />
Rakampshöhe 4a, 21407 Deutsch Evern<br />
Schatzmeister<br />
Herr Rolf Himmelsbach<br />
Wolfskuhle 7, 30559 Hannover<br />
Schriftführer<br />
Herr Ekkehard Mutschler<br />
Römerstr. 7, 89435 Finningen<br />
Beisitzerin<br />
Frau Ute Walker<br />
Hermann-Kurz-Str. 15, 71069 Sindelfingen<br />
Beisitzer<br />
Herr Prof. Dr. Wilhelm Brinkmann<br />
Heidefelder Weg 4, 24988 Munkwolstrupfeld<br />
Landesverbände im DKSB<br />
LV Baden-Württemberg<br />
Vorsitzender: Reinhard Steinhübl<br />
Haußmannstr. 6, 70188 Stuttgart<br />
Tel.: 0711/24 28 18, Fax: 0711/2 36 15 13<br />
e-mail: info@kinderschutzbund-bw.de<br />
www.kinderschutzbund-bw.de<br />
LV Bayern<br />
Vorsitzender: Ekkehard Mutschler<br />
Goethestr. 17, 80336 München<br />
Tel.: 089/92 00 89- 0, Fax: 089/92 00 89 29<br />
e-mail: info@kinderschutzbund-bayern.de<br />
www.kinderschutzbund-bayern.de<br />
LV Berlin<br />
Vorsitzende: Ulrike Leyh<br />
Malplaquetstr. 38, 13347 Berlin<br />
Tel.: 030/45 80 29 31, Fax: 030/45 80 29 32<br />
e-mail: info@kinderschutzbund-berlin.de<br />
www.kinderschutzbund-berlin.de<br />
LV Brandenburg<br />
Vorsitzender: Fritz-Rudolf Holaschke<br />
p.A. RA Hermann Schäfers<br />
Gerichtsplatz 3, 03046 Cottbus<br />
Tel.: 0355/79 39 16, Fax: 0355/79 39 48<br />
e-mail: info@ra-schaefers.de<br />
46 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>
Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />
LV Bremen<br />
Vorsitzender: Dr. Detlef Roth<br />
Humboldtstr. 179, 28203 Bremen<br />
Tel.: 0421/79 08 946, Fax: 0421/70 46 79<br />
e-mail: Info@dksb-bremen.de, www.dksb-bremen.de<br />
LV Hamburg<br />
Vorsitzender: Prof. Dr. Wulf Rauer<br />
Fruchtallee 15, 20259 Hamburg<br />
Tel.: 040/43 29 27 - 0, Fax: 040/43 29 27 - 47<br />
e-mail: info@kinderschutzbund-hamburg.de<br />
www.kinderschutzbund-hamburg.de<br />
LV Hessen<br />
Vorsitzende: Verone Schöninger<br />
Gebrüder-Lang-Str. 7, 61169 Friedberg<br />
Tel.: 06031/1 87 33, Fax: 06031/72 26 49<br />
e-mail: kinderschutzbund.lv-hessen@t-online.de<br />
www.kinderschutzbund-hessen.de<br />
LV Mecklenburg-Vorpommern<br />
Vorsitzender: Wolfgang Block<br />
Potsdamer Str. 1, 19063 Schwerin<br />
Tel.: 0385/4 77 30 44, Fax: 0385/4 77 30 45<br />
e-mail: kontakt@dksb-mv.de<br />
www.dksb-mv.de<br />
LV Niedersachsen<br />
Vorsitzender: Johannes Schmidt<br />
Schwarzer Bär 8, 30449 Hannover<br />
Tel.: 0511/44 40 75, Fax: 0511/44 40 77<br />
e-mail: info@dksb-nds.de<br />
www.kinderschutzbund-niedersachsen.de<br />
LV Nordrhein-Westfalen<br />
Vorsitzender: Dieter Greese<br />
Hofkamp 102, 42103 Wuppertal<br />
Tel.: 0202 / 74 76 588-0, Fax: 0202 / 74 76 588-10<br />
e-mail: info@dksb-nrw.de<br />
www.kinderschutzbund-nrw.de<br />
LV Rheinland-Pfalz<br />
Vorsitzender: Christian Zainhofer<br />
Postfach 17 24, 76807 Landau<br />
Tel.: 06341/14 14 599 oder 0175/525 971 8<br />
Fax: 06341/93 57 12<br />
e-mail: info@kinderschutzbund-rlp.de<br />
www.kinderschutzbund-rlp.de<br />
LV Saarland<br />
Vorsitzender: Prof. Dr. Günther Deegener<br />
Geschäftsstelle<br />
Birkenstr. 45, 66119 Saarbrücken<br />
Tel.: 0681/ 87 28 10, Fax: 0681/87 28 34<br />
e-mail: elke@lossen-net.de<br />
www.kinderschutzbund-saarland.de<br />
LV Sachsen<br />
Vorsitzende: Frau Petra Verhees<br />
Klopstockstr. 50, 01157 Dresden<br />
Tel.: 0351/ 42 42 044, Fax: 0351 42 42 066<br />
e-mail: info@kinderschutzbund-sachsen.de<br />
www.kinderschutzbund-sachsen.de<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
LV Sachsen-Anhalt<br />
Vorsitzender: Herr Wolfgang Berzau<br />
Olvenstedter Chaussee 11, 39110 Magdeburg<br />
Tel.: 0391/7 34 73 - 93, Fax: 0391/6 96 55 47<br />
e-mail: dksb.lsa@online.de<br />
www.dksb-lsa.de<br />
LV Schleswig-Holstein<br />
Vorsitzende: Irene Johns<br />
Beselerallee 44, 24105 Kiel<br />
Tel.: 0431/80 52 49, Fax: 0431/8 26 14<br />
e-mail: info@<strong>Kinderschutzbund</strong>-sh.de<br />
www.kinderschutzbund-sh.de<br />
LV Thüringen<br />
Vorsitzender: Prof. Dr. Ronald Lutz<br />
Johannesstr. 2, 99084 Erfurt<br />
Tel.: 0361/65 31 94 83, Fax: 0361/65 31 94 83<br />
e-mail: post@dksbthueringen.de<br />
Bundesgeschäftsstelle<br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Kinderschutzbund</strong> Bundesverband e.V.<br />
Schöneberger Straße 15, 10963 Berlin<br />
Telefon 030/ 214 809 - 0 , Fax 030/ 214 809 - 99<br />
e-mail: info@dksb.de, www.dksb.de<br />
Spendenkonto:<br />
SEB AG, Hannover, BLZ 250 101 11, KTO 19 53<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Kinderschutzbund</strong> Bundesverband e.V.,<br />
Schöneberger Straße 15, 10963 Berlin<br />
Redaktion:<br />
mtext. anstalt für redaktion und werbung –<br />
Markus Hofmann, Hildesheim, www.mtext.de;<br />
DKSB Bundesgeschäftsstelle<br />
Gestaltung:<br />
fraupauls, Büro für Grafik Design, Hildesheim<br />
www.fraupauls.de<br />
Fotos:<br />
Tessa Susanne Müller (Seite 2, 6, 8, 11, 15, 31, 32, 35,45)<br />
DKSB (Seite 3, 4, 38, 39, 40, 41)<br />
istockphoto.com (Seite 42/43)<br />
Druck:<br />
Druckhaus Pinkvoss, Hannover<br />
www.druckhaus-pinkvoss.de<br />
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<strong>Deutscher</strong> <strong>Kinderschutzbund</strong><br />
Bundesverband e.V.<br />
Bundesgeschäftsstelle<br />
Schöneberger Straße 15<br />
10963 Berlin<br />
TELEFON (030) 214 809 - 0<br />
E-Mail: info@dksb.de<br />
www.dksb.de<br />
Spendenkonto: SEB AG Hannover<br />
BLZ 250 101 11 . KTO 19 53