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Jahresbericht 2009 - Deutscher Kinderschutzbund

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<strong>Jahresbericht</strong><br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Kinderschutzbund</strong> Bundesverband e.V.


Vorwort<br />

1. Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong><br />

1.1 Arbeit des Bundesverbandes<br />

1.1.1 Aus dem Bundesvorstand<br />

1.1.2 Aus der Bundesgeschäftsstelle<br />

1.2 Finanzsituation des Bundesverbandes<br />

1.3 Blick in die Landesverbände<br />

1.4 <strong>Deutscher</strong> <strong>Kinderschutzbund</strong> Stiftung<br />

2. Schwerpunktthemen<br />

2.1 Kinderarmut<br />

2.2 Gewalt und Gewaltprävention<br />

2.3 Kinderrechte<br />

3. Angebote, Publikationen und Kampagnen<br />

3.1 BLAUER ELEFANT<br />

3.2 Starke Eltern – Starke Kinder ®<br />

3.3 Weltkindertag <strong>2009</strong><br />

3.4 KINDERSCHUTZ AKTUELL<br />

3.5 Jahresheft „Starke Eltern – Starke Kinder “ <strong>2009</strong><br />

3.6 Die „ich schaff‘s Tour mit Oliver Kahn“<br />

4. Nummer gegen Kummer<br />

5. Dank an die Förderer<br />

Anhang<br />

Mitgliedschaften, Anschriften, Impressum<br />

2 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

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Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

Vorwort<br />

Liebe Kinderschützerinnen und Kinderschützer,<br />

liebe Freunde, Förderer und Sponsoren,<br />

in der Arbeit für die Interessen der Kinder in Deutschland<br />

hat sich der Bundesvorstand im Jahr <strong>2009</strong> drei Schwerpunkte<br />

gesetzt.<br />

Kinderarmut<br />

Gemeinsam mit der Arbeiterwohlfahrt, der Gewerkschaft<br />

Erziehung und Wissenschaft, dem Zukunftsforum Familie<br />

sowie namhaften Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern<br />

hat der Deutsche <strong>Kinderschutzbund</strong> das Bündnis<br />

Kindergrundsicherung gegründet. Das zugrundeliegende<br />

Konzept wurde bei der Mitgliederversammlung <strong>2009</strong> mit<br />

großer Mehrheit beschlossen. Immer mehr Verbände<br />

und gesellschaftliche Gruppen schließen sich diesem<br />

Konzept an. Auch die politische Unterstützung in den<br />

verschiedenen Parteien für das Konzept der Kindergrundsicherung<br />

wächst. Wir werden auch in Zukunft weiter für<br />

die Kindergrundsicherung werben, denn sie ist das einzige<br />

Konzept, das nicht nur die wirtschaftliche Situation<br />

der Kinder in Hartz-IV-Familien verbessert, sondern<br />

auch eine Perspektive für viele Familien mit geringem<br />

Einkommen bietet.<br />

Kinderrechte<br />

Für die Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz<br />

streiten wir gemeinsam mit Unicef und dem Deutschen<br />

Kinderhilfswerk. Mittlerweile haben sich drei von fünf<br />

Bundestagsfraktionen für die Aufnahme der Kinderrechte<br />

ins Grundgesetz ausgesprochen. Auch in den beiden<br />

Koalitionsfraktionen CDU/CSU und FDP nimmt die Einsicht<br />

zu. Immerhin wurde im Koalitionsvertrag vereinbart,<br />

die Vorbehaltserklärung zur UN-Kinderrechtskonvention<br />

zurückzunehmen. Und auch auf Länderebene gab es<br />

mehrere erfreuliche Entwicklungen wie z.B. die Aufnahme<br />

der Kinderrechte in die niedersächsische Landesverfassung.<br />

Bundeskinderschutzgesetz<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> hat die damalige Bundesregierung einen<br />

Gesetzentwurf eines Kinderschutzgesetzes vorbereitet,<br />

das sich auf verschärfte Interventionsregeln beschränkte.<br />

Frühzeitig hat der Deutsche <strong>Kinderschutzbund</strong> darauf<br />

hingewiesen, dass ein Kinderschutzgesetz ohne Ausbau<br />

des Präventionsbereichs Stückwerk bleiben muss<br />

Durch die gemeinsame Kritik nahezu aller Fachverbände<br />

sah sich die Regierung gezwungen, diesen Gesetzentwurf<br />

zurückzuziehen.<br />

Über die weitere Lobbyarbeit informiert Sie der ausführliche<br />

Bericht des Bundesvorstands.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Schwerpunkt unserer Arbeit in<br />

den Orts-, Kreis- und Landesverbänden<br />

bildete im Jahr <strong>2009</strong><br />

die Weiterentwicklung unserer<br />

Angebote des helfenden Handelns.<br />

Es konnten drei zusätzliche Kinderhäuser BLAUER<br />

ELEFANT in Hamburg, Frankfurt und Friedrichshafen<br />

eingerichtet werden. Unsere Angebote an Elternkursen<br />

konnten ausgebaut werden. Viele Orts- und Kreisverbände<br />

haben ihre Angebote der frühen Förderung<br />

junger Familien ausgedehnt und qualifiziert. An den<br />

Medienkursen des Landesverbands Bayern besteht in<br />

immer mehr Bundesländern ein spürbares Interesse<br />

und auch andere Leuchtturmprojekte des Verbands<br />

wie z.B. „Anna und Marie“ des Ortsverbands Heilbronn<br />

und „Komm, wir finden eine Lösung“ des Ortsverbands<br />

München stoßen auf Interesse im Verband. In der engagierten<br />

und qualifizierten Arbeit unserer Orts-, Kreis-<br />

und Landesverbände zeigt sich das breite Spektrum<br />

der Kinderschutzarbeit in Deutschland.<br />

Ich bedanke mich sehr herzlich bei den Mitgliedern des<br />

Verbands, die <strong>2009</strong> freiwillige und unbezahlte Arbeit<br />

geleistet haben, aber auch bei unseren hauptamtlichen<br />

Fachkräften, ohne die dies nicht möglich gewesen<br />

wäre. Mein Dank gilt aber auch den Mitgliedern des<br />

Bundesvorstands und der Bundesgeschäftsstelle, die<br />

nach dem Umzug nach Berlin und dem Wechsel in der<br />

Bundesgeschäftsführung mit viel Arbeitseinsatz und<br />

fachlicher Kompetenz die Themen bearbeitet hat und in<br />

unserer Hauptstadt starke Präsenz zeigt.<br />

Ich bedanke mich besonders bei den Sponsoren, die<br />

uns <strong>2009</strong> die Treue gehalten haben und bei denen, die<br />

uns erstmals unterstützt haben.<br />

Mein besonderer Dank gilt dem Schatzmeister Rolf<br />

Himmelsbach und dem Geschäftsführer unserer Marketing<br />

GmbH Christian Briesen, die trotz des schwieriger<br />

werdenden wirtschaftlichen Umfelds dafür gesorgt<br />

haben, dass die Finanzen des Bundesverbandes auf<br />

soliden Füßen stehen.<br />

Ihr<br />

Heinz Hilgers<br />

Präsident<br />

3


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

1. Der DKSB auf Bundes- und Landesebene 2008/<strong>2009</strong><br />

1.1 Arbeit des Bundesverbandes<br />

1.1.1 Aus dem Bundesvorstand<br />

Der Bundesvorstand nimmt regelmäßig Stellung zu wichtigen aktuellen Themen und setzt damit zugleich die Schwerpunkte<br />

für die Verbandsarbeit. Die Bundesgeschäftsstelle als operative Einheit schafft für diese Themen des<br />

Vorstands eine Öffentlichkeit. Auch im Jahr <strong>2009</strong> war dies wieder eine anspruchsvolle Aufgabe, da für Gesellschaft,<br />

Politik und Medien die Wirtschaftskrise im Mittelpunkt des Interesses stand – und den Kinderschutz, die Rechte<br />

und Bedürfnisse der Kinder in unserem Land an den Rand zu drängen drohte.<br />

Kinderrechte: „Vorfahrt für die Kinderrechte –<br />

Wir trommeln für die Kinderrechte“<br />

Vorfahrt für die Kinderrechte – unter dieses Motto stellte<br />

der Deutsche <strong>Kinderschutzbund</strong> gemeinsam mit seinen<br />

Bündnispartnern Unicef und Deutsches Kinderhilfswerk<br />

im Jahr <strong>2009</strong> seine Aktivitäten am Weltkindertag.<br />

Und weil Vorfahrtsschilder häufig übersehen werden,<br />

haben überall in Deutschland Kinderschützerinnen und<br />

Kinderschützer und mit ihnen viele Kinder am 20. September<br />

<strong>2009</strong> die Trommeln für die Kinderrechte geschlagen.<br />

Unterstützt wurde diese Aktion von unseren Kooperationspartnern<br />

„Kinder sind der Rhythmus dieser Welt“<br />

und RUHR 2010, die dazu beitrugen, dass hier der<br />

Trommelwirbel besonders intensiv zu hören war.<br />

www.fraupauls.de<br />

bumm<br />

Wir trommeln<br />

für die Kinderrechte!<br />

Die UN-Konvention über die Rechte der Kinder ist über 20 Jahre alt – und die Kinderrechte<br />

stehen noch immer nicht in Deutschlands Grundgesetz. Höchste Zeit, dass<br />

sich das endlich ändert. Darum unser Aufruf an alle unsere Mitglieder, Orts- und<br />

Kreisverbände: Trommeln Sie mit – am Weltkindertag, den 20. September <strong>2009</strong>!<br />

www.dksb.de<br />

In 20 Jahren wenig geschehen<br />

Unsere Aktion am Weltkindertag <strong>2009</strong> war wichtiger<br />

denn je: Bereits am 1. April 2008 hatte das Bundesverfassungsgericht<br />

darauf hingewiesen, dass Kinder<br />

Träger eigenständiger Rechte sind und nicht nur Objekte<br />

der Fürsorgepflicht von Eltern und Staat. Aber diese<br />

Rechte sind noch immer nicht im Grundgesetz verankert<br />

– und das, obwohl sich die Verabschiedung der UN-<br />

Konvention über die Rechte des Kindes im Jahr <strong>2009</strong><br />

zum 20. Mal jährte. In diesen 20 Jahren ist einiges, aber<br />

noch viel zu wenig geschehen. Daher setzen wir uns<br />

weiter für die Kinderrechte ein.<br />

Kinderarmut: Wir blieben auch <strong>2009</strong> am Ball!<br />

Noch immer leben mehr als 2,5 Millionen Kinder und<br />

Jugendliche auf Sozialhilfeniveau, einhergehend mit<br />

gesundheitlichen Risiken, beengten Wohnverhältnissen,<br />

einem weit reichenden sozialen und kulturellen Ausschluss<br />

und schlechten Bildungschancen. Wir dürfen<br />

kein Kind zurücklassen – sie sind unsere Zukunft. Auch<br />

im Jahr <strong>2009</strong> setzte sich der Deutsche <strong>Kinderschutzbund</strong><br />

deshalb intensiv gegen Kinderarmut ein.<br />

Armut wirkt sich auf verschiedene Lebensbereiche<br />

aus, deshalb kann auch nur ein umfassender Ansatz<br />

der Armutsprävention erfolgreich sein. So sollte ein<br />

4 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

Erwerbseinkommen ausreichen, finanzielle Notlagen in<br />

Familien zu vermeiden. Dies ist in Zeiten geringfügiger<br />

Beschäftigung, vermehrter Teilzeitarbeit, befristeter<br />

Beschäftigungsverhältnisse und bei einem wachsenden<br />

Niedriglohnbereich leider allzu häufig nicht mehr der<br />

Fall. Und nach wie vor erschweren fehlende Betreuungsangebote<br />

die Vereinbarkeit von Familie und Erwerbsarbeit.<br />

Vor allem aber brauchen wir quantitativ ausreichende<br />

und qualitativ hochwertige Bildungs- und<br />

Betreuungsangebote, damit alle Kinder gleiche Chancen<br />

auf eine Entwicklung ihrer Fähigkeiten bekommen. Deshalb<br />

fordert der DKSB seit langem kostenlose Bildung<br />

von der Kindertagestätte bis zur Uni. Zu guter Letzt<br />

brauchen Kinder eine ausreichende finanzielle Absicherung,<br />

die nicht allein vom Status ihrer Eltern abhängt.<br />

Der Deutsche <strong>Kinderschutzbund</strong> setzt sich deshalb seit<br />

Jahren für eine Kindergrundsicherung ein. Solange die<br />

Bildungsangebote nicht kostenlos sind, sollte sie in<br />

Höhe von 500 Euro an jedes Kind ausgezahlt werden.<br />

Alle bisherigen Leistungen wie z.B. das Sozialgeld,<br />

Kindergeld oder die Kinderfreibeträge sollen durch die<br />

Kindergrundsicherung ersetzt werden. Eine Besteuerung<br />

sorgt für den sozialen Ausgleich. Im Gegensatz zum<br />

bisherigen Leistungssystem werden dann insbesondere<br />

die Kinder unterstützt, die Förderung am nötigsten haben.<br />

Gemeinsam mit unseren Partnern des Bündnisses<br />

Kindergrundsicherung, wie z.B. der Arbeiterwohlfahrt,<br />

der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, dem<br />

Zukunftsforum Familie sowie namhaften Wissenschaftlern,<br />

stellten wir unser Kindergrundsicherungskonzept<br />

in der Bundespressekonferenz am 14. April <strong>2009</strong><br />

vor. Große Aufmerksamkeit und zahlreiche positive<br />

Reaktionen waren die Folge. Hiervon bestärkt, befinden<br />

wir uns in einem intensiven Dialog mit Parteien und<br />

Verbänden, um für unsere Kindergrundsicherung als<br />

Meilenstein der Armutsvermeidung weiter zu werben.<br />

Gewaltprävention<br />

Auch bei diesem Schwerpunkt unserer Arbeit konnten<br />

wir im Jahr <strong>2009</strong> vieles bewegen und erreichen:<br />

Kinderschutzgesetz – eine Gesetzesinitiative der<br />

Bundesregierung<br />

Ein bestimmendes Thema bei der Arbeit des Bundesvorstandes<br />

im Jahr <strong>2009</strong> war unsere Mitarbeit an einem<br />

Kinderschutzgesetz auf Bundesebene. Denn mit der<br />

Ankündigung der Bundesregierung, ein solches Gesetz<br />

zu verabschieden, waren wir gefordert es mitzugestalten<br />

– leider auch, um dabei das Schlimmste zu verhindern.<br />

Unser Leitbild betont zu Recht die Notwendigkeit Familien<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 5<br />

und Kinder zu unterstützen, zu entlasten und zu fördern,<br />

bevor sie in Krisen und Probleme geraten. Diese Position<br />

bekräftigten wir im Zuge unserer Mitarbeit am Kinderschutzgesetz<br />

und forderten, anstelle weiterer Interventionsvorschriften<br />

die präventiven Angebote deutlich<br />

auszubauen. Denn das hieße, Kindeswohlgefährdung zu<br />

verhindern und aufwändige, teure und Eltern und Kinder<br />

belastende Interventionen zu vermeiden. Leider zeigte<br />

der Gesetzentwurf davon zu wenig und so wurde er nach<br />

massiver Kritik der Fachöffentlichkeit zurückgezogen<br />

und eine Neuformulierung auf die nächste Legislaturperiode<br />

vertagt. Wir sind uns mit den Vertreter/inne/n<br />

anderer Lobby- und Fachverbände darüber einig, dass<br />

der Hilfeauftrag für Kinder und Familien im Mittelpunkt<br />

stehen muss und an der Formulierung eines neuen Gesetzentwurfs<br />

die Fach- und Lobbyverbände frühzeitig<br />

beteiligt werden müssen.<br />

Empfehlung zur Umsetzung des § 8a SGB VIII im DKSB<br />

Zu den Kinderschutztagen <strong>2009</strong> hat der Fachausschuss<br />

zum § 8a SGB VIII die Empfehlung hinsichtlich des<br />

Schutzauftrages bei Kindeswohlgefährdung vorgestellt.<br />

An dieser hat für den Bundesvorstand federführend Prof.<br />

Dr. Hubertus Lauer mitgewirkt.<br />

Darin wurde das Selbstverständnis des DKSB, die Haltung<br />

der Mitarbeiter/innen zu den Kindern und deren Personensorgeberechtigten,<br />

eine Skizze der Handlungsschritte<br />

im Verdachtsfall sowie die fachgerechte Kooperation<br />

zwischen allen Beteiligten ausführlich dargestellt. Damit<br />

wird unser Verband dem Anliegen gerecht, die Kinderschutzarbeit<br />

der hauptamtlichen Fachkräfte sowie der<br />

ehrenamtlichen Kräfte weiter zu qualifizieren.<br />

Neue Entwicklung der „Prinzipien helfenden Handelns“<br />

Immer mehr Familien greifen auf die Angebote des<br />

DKSB zunächst nicht aus eigenem Antrieb zurück. Wir<br />

müssen uns verbandsintern also darüber auseinandersetzen,<br />

inwieweit unser Prinzip der ausschließlichen<br />

Freiwilligkeit aufrechtzuerhalten ist. Der Fachausschuss<br />

„Prinzipien helfenden Handelns“, der diesen Fachdiskurs<br />

unter Beteiligung von Vertreter/inne/n der Landesverbände<br />

stellvertretend begonnen hat, stellte an den<br />

Kinderschutztagen die vorläufigen Ergebnisse vor. In<br />

einem Workshop sammelten Mitglieder und Mitarbeiter/innen<br />

zahlreiche Anregungen für die Arbeit des<br />

Ausschusses. Ein Entwurf für ein Positionspapier des<br />

Verbandes soll zu den Kinderschutztagen 2010 als<br />

Diskussionsgrundlage vorgelegt werden.<br />

Frühe Hilfen als Präventionsangebot<br />

Im Bereich der Frühen Hilfen hat unser Verband in den<br />

letzten Jahren vielfältige Angebote entwickelt. Dies ist<br />

eine klare Konsequenz aus der Zielsetzung in unserem


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

Leitbild und wird zugleich aufgrund zunehmend schwieriger<br />

Lebensumstände in den Familien ein immer wichtigerer<br />

Baustein des Kinderschutzes.<br />

Auf den Kinderschutztagen <strong>2009</strong> in Sindelfingen wurde<br />

angeregt, einen Fachausschuss zu gründen, der diese<br />

vielfältigen, niederschwelligen Angebote im Verband<br />

erfasst, ihre Qualität festschreibt und die Wirksamkeit<br />

ermittelt. Der Bundesvorstand fasste daher den Beschluss<br />

zur Gründung eines Fachausschusses, auf dessen Basis<br />

Vertreter/innen der Landesverbände bestimmt wurden,<br />

die im Januar 2010 ihre Arbeit aufnahmen.<br />

Für den Bundesvorstand begleitet DKSB-Präsident Heinz<br />

Hilgers die Arbeit des Fachausschusses.<br />

Begleiteter Umgang<br />

Ein Baustein der Angebote des Deutschen <strong>Kinderschutzbund</strong>es<br />

ist der „Begleitete Umgang“. Der DKSB<br />

Bewusster Umgang statt blinder Konsum:<br />

Auch in der Medienbildung setzen wir uns ein<br />

bietet seit vielen Jahren Hilfestellung für Familien, die<br />

in Trennung bzw. Scheidung leben. Hierbei haben wir<br />

eine anerkannt hohe Fachkompetenz entwickelt, die es<br />

gilt, an die neuen gesetzlichen Anforderungen anzupassen.<br />

Besonders die Ausgestaltung des „begleiteten Umgangs“<br />

verlangt hohe fachliche Kompetenz, etwa wenn<br />

Eltern keine einvernehmlichen Lösungen für das Kind<br />

bei der Wahrnehmung des gemeinsamen Sorgerechts<br />

finden, die emotionale Belastung der Eltern stetige<br />

Problem- und Stresssituationen verursacht oder Kindeswohlgefährdung<br />

nicht ausgeschlossen werden kann. So<br />

entschied der Bundesvorstand, den Fachausschuss wieder<br />

aufleben zu lassen. Er soll die Empfehlungen überarbeiten<br />

und Themenfelder aufnehmen, die aufgrund<br />

veränderter Leistungsbereiche neu entstanden sind. Für<br />

den DKSB-Bundesvorstand begleitet Vize-Präsident Prof.<br />

Dr. Hubertus Lauer die Arbeit des Fachausschusses.<br />

6 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

Kindertagespflege „Qualität für Kinder“<br />

Angeleitet durch Herrn Dieter Greese, erarbeitete ein<br />

Ausschuss eine Empfehlung zur Kindertagespflege im<br />

DKSB mit dem Titel „Qualität für Kinder“. Diese Qualitätsempfehlung<br />

bietet jenen Kinderschutzverbänden<br />

eine Orientierungshilfe, die in der Kindertagespflege<br />

tätig sind. Die Empfehlung beschreibt die fachliche<br />

Ausgestaltung der Arbeit und die dafür notwendigen<br />

Rahmenbedingungen. Mit ihr reagieren wir auch auf<br />

das am 01.01.<strong>2009</strong> in Kraft getretene Kinderförderungsgesetz.<br />

Wir danken an dieser Stelle allen, die an der<br />

Qualitätsempfehlung mitgearbeitet haben. Für den<br />

Bundesvorstand begleitete Frau Ute Walker die Arbeit<br />

des Ausschusses.<br />

Starke Eltern – Starke Kinder®: unverändert<br />

erfolgreich<br />

Klarer Schwerpunkt unserer Arbeit im Jahr <strong>2009</strong> war<br />

es, das Kursangebot Starke Eltern – Starke Kinder ®<br />

weiterzuentwickeln und zu ergänzen. So begannen wir<br />

– basierend auf der Evaluation von Herrn Prof. Dr. Wulf<br />

Rauer – die Überarbeitung des Kurshandbuches und<br />

stellten Ergänzungsmaterialien für die Kurse „Null bis<br />

Drei“ sowie eine Übersetzung des Handbuches ins<br />

Russische fertig. Neu entwickelt wurde das Kursangebot<br />

Starke Großeltern – Starke Kinder; im September <strong>2009</strong><br />

startete das Projekt „Stärkung psychischer Gesundheit<br />

von Kindern und Jugendlichen“ im Rahmen der Elternkurse.<br />

Details dazu finden Sie in Kapitel 3.2 auf Seite 37.<br />

Kinderschutz und Neue Medien<br />

Kinderschutz heute heißt auch, sich verstärkt um die<br />

Mediennutzung und -kompetenz von Kindern zu kümmern.<br />

Mangelndes Interesse daran kann Kinder in<br />

mindestens so große Gefahren bringen wie häusliche<br />

Verwahrlosung und Gewalt.<br />

White IT<br />

Als Mitglied im neu gegründeten Bündnis „White IT“<br />

setzt sich der DKSB für eine ganzheitliche Strategie zur<br />

Bekämpfung von Kinderpornografie im Internet unter<br />

Einbeziehung vorhandener Maßnahmen von Staat,<br />

Wirtschaft und Wissenschaft ein. Dabei geht es ebenso<br />

um Prävention, Strafverfolgung und Hilfe für die Opfer<br />

wie darum, technische, rechtliche und politische Instrumente<br />

zu schaffen.<br />

Der Deutsche <strong>Kinderschutzbund</strong> will der starken<br />

Täter-Lobby eine Lobby für Kinder und Jugendliche entgegensetzen.<br />

Unser Kernziel ist es daher, den Opfer-<br />

schutz zu stärken. Weiterhin setzen wir uns dafür ein,<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

weitere Missbräuche zu verhindern und den kommerziellen<br />

On- und Offline-Märkten Boden zu entziehen.<br />

Grundlage unseres Handelns ist die UN-Konvention<br />

über die Rechte des Kindes, zu deren Forderungen der<br />

Schutz junger Menschen vor allen Formen sexuellen<br />

Missbrauchs und sexueller Ausbeutung gehört.<br />

Auf der CeBIT <strong>2009</strong>, der weltgrößten Computermesse in<br />

Hannover, wurde in diesem Zusammenhang ein „Compliance<br />

Scanner“ vorgestellt, der Unternehmen der Internet-<br />

und IT-Branchen ermöglicht, selbst nach behördenbekannten<br />

kinderpornografischen Bildern und Filmen zu<br />

fahnden. So könnten beispielsweise Suchmaschinenbetreiber,<br />

Webhoster und E-Mail-Dienste zum Kampf gegen<br />

Kinderpornografie im Internet beitragen. Im Falle von<br />

Treffern soll der Compliance Scanner automatisiert eine<br />

Meldung an eine Beschwerdestelle absetzen. Diese soll<br />

sich dann um die schnelle Löschung der Inhalte kümmern.<br />

Klicksafe<br />

Als Kooperationspartner der Initiative klicksafe.de wies<br />

der DKSB im Auftrag der Europäischen Kommission auf<br />

Chancen und Risiken des Internets hin. Ziel ist es, die<br />

bereits vorhandenen unterschiedlichen Initiativen und<br />

Akteure auf nationaler Ebene zu vernetzen und sie in<br />

den europäischen Kontext zu integrieren. Die fachliche<br />

Begleitung und Beratung bei klicksafe.de ermöglicht<br />

zudem eine hohe Qualität unserer Medienkompetenz-<br />

Elternkurse.<br />

Stiftung Digitale Chancen<br />

Als Mitglied des Fachbeirats der Stiftung Digitale Chancen<br />

setzt sich unser Vorstandsmitglied Ekkehard Mutschler,<br />

der den gesamten Bereich Neue Medien für den Vorstand<br />

betreut, für die Beteiligung von Kindern bei allen sie<br />

betreffenden Entscheidungen und Maßnahmen auf der<br />

Grundlage der UN-Kinderrechtskonvention ein. Dazu<br />

gehören unter anderem die Forderungen nach „Zugang zu<br />

den Medien“ (Artikel 17) und der „Schutz der Privatsphäre<br />

und Ehre“ (Artikel 16). Ziel der Stiftung ist es, Menschen<br />

an das Internet heranzuführen und sie dabei zu unterstützen,<br />

die Chancen dieses Mediums zu nutzen. Aktuelle<br />

Projekte befassen sich mit der Chancengleichheit in der<br />

Informationsgesellschaft, Jugendmedienschutz, barrierefreiem<br />

Internet und Medienkompetenzvermittlung an<br />

verschiedene Zielgruppen.<br />

Wege durch den Mediendschungel – Kinder und<br />

Jugendliche sicher in der Medienwelt begleiten<br />

Der vom DKSB-Landesverband Bayern entwickelte<br />

Kurs zur Vermittlung von Medienkompetenz an Eltern<br />

und Erziehende startete <strong>2009</strong> bundesweit nach einer<br />

eineinhalbjährigen Testphase. Die Landesverbände<br />

Hessen, Sachsen und Sachsen-Anhalt sind bereits an<br />

7


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

dem Projekt beteiligt, die Landesverbände Baden-<br />

Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Berlin und Saarland<br />

beteiligen sich in der nächsten Runde. In Niedersachsen<br />

wurde bereits eine Trainerin ausgebildet und<br />

auch in Mecklenburg-Vorpommern wird in Kürze eine<br />

Schulung stattfinden.<br />

Zwei neu eingeführte, jährliche Treffen zwischen Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

und allen Trainer/inne/n und<br />

Koordinator/inne/n sollen es ermöglichen, sich bundesweit<br />

auszutauschen und das Projekt gemeinsam<br />

weiterzuentwickeln. Auch die Öffentlichkeitsarbeit<br />

wurde weiter ausgebaut: Neben der Internetseite<br />

www.medien-dschungel.de gibt es nun weitere aktuelle<br />

Materialien wie Flyer und Broschüren mit Informationen<br />

für Eltern, Einrichtungen und pädagogische Fachkräfte.<br />

Erfolgreiche Kampagne gegen „Erwachsen auf Probe“<br />

Der Auftrag der Kinderschutztage <strong>2009</strong> alles zu tun, um<br />

die Ausstrahlung dieses bedenklichen neuen Formates zu<br />

verhindern konnte leider nicht erfüllt werden. Aber die<br />

Kampagne gegen die Sendung, bei der wir ungewöhnlich<br />

viel Unterstützung auch anderer Organisationen<br />

bekamen, war so erfolgreich, dass RTL von einer Fortsetzung<br />

abgesehen hat. Dank gilt dem Landesverband<br />

NRW, der die dafür erstellte Internet-Seite betreute. Für<br />

den Bundesvorstand engagierte sich Marlis Herterich bei<br />

Gesprächen mit RTL und in der Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Angemessene Würdigung des Ehrenamtes<br />

Der Bundesvorstand hat sich im Jahr <strong>2009</strong> intensiv damit<br />

befasst, wie das ehrenamtliche Engagement in unserem<br />

Verband angemessen gewürdigt werden kann. Denn<br />

langfristiges, ehrenamtliches Engagement ist im DKSB<br />

erfreulicherweise sehr häufig anzutreffen. Dies ist aber<br />

keinesfalls selbstverständlich. Zudem gibt es auch im<br />

DKSB die Tendenz, sich für bestimmte Aktionen und in<br />

Projekten zu engagieren. Umso wichtiger also, langjähriges<br />

Engagement besonders zu würdigen – und dies mit<br />

Wertschätzung und Respekt.<br />

Der Arbeit in Vorständen kommt dabei besondere Bedeutung<br />

zu, weil hier häufig die unmittelbare Anerkennung<br />

fehlt und die Verantwortung sehr hoch ist. Mit einer Ehrenordnung<br />

und den damit verbundenen Auszeichnungen<br />

wollen wir die ehrenamtliche Mitarbeit honorieren und<br />

die Bindung der Engagierten an den Verband stärken.<br />

Internes<br />

Der Bundesvorstand dankt der Geschäftsführung und<br />

dem gesamten Team der Bundesgeschäftsstelle. Denn<br />

hinter ihnen liegt ein besonders arbeitsreiches Jahr<br />

<strong>2009</strong> mit vielen Veränderungen: Neben der alltäglichen,<br />

vielschichtigen Lobbyarbeit galt es, nach dem Umzug<br />

der Bundesgeschäftsstelle nach Berlin, auch die damit<br />

verbundenen Veränderungen in neuer Besetzung zu<br />

meistern. Beides gelang hervorragend, dies zeigen die<br />

gemeinsam erreichten Ergebnisse eindrucksvoll. Daher<br />

gilt unser herzlicher Dank allen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern.<br />

8 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

1.1.2 Aus der Bundesgeschäftsstelle<br />

Konsolidierung nach dem Umzug abgeschlossen<br />

Seit gut anderthalb Jahren arbeitet unsere Mannschaft<br />

nun schon in der Berliner Bundesgeschäftsstelle. Wir<br />

haben diese Zeit genutzt, um uns strukturell und personell<br />

zu konsolidieren und so besser auf die Bedürfnisse der<br />

Landes-, Orts- und Kreisverbände eingehen zu können.<br />

Aber auch die Qualität unserer inhaltlichen, kommunikativen<br />

und administrativen Arbeit konnten wir dadurch<br />

steigern.<br />

In diesem Zuge gab es einige Änderungen in unserem<br />

Team: Paula Honkanen-Schoberth ist nun alleinige Bundesgeschäftsführerin<br />

seit dem Weggang Jörg Angersteins,<br />

für dessen langjährigen tatkräftigen Einsatz wir uns<br />

herzlich bedanken. Mit Stellvertreterin Astrid Schlüter<br />

hat Frau Honkanen-Schoberth seit Juli <strong>2009</strong> eine kompetente<br />

Kraft für die administrativen Aufgaben an ihrer<br />

Seite.<br />

Für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit ist nun<br />

Johanna Suwelack zuständig. Sie sorgt für die starke<br />

mediale Präsenz unseres Verbandes. Christian Briesen<br />

verantwortet neben diesem Bereich zudem die Mittelakquise<br />

für den Bundesverband.<br />

Bessere Information im Innern und nach außen<br />

Das Internet spielt heute eine wichtige Rolle im medialen<br />

Repertoire jedes Verbandes. Daher haben wir <strong>2009</strong><br />

die Optimierung unserer Internetpräsenz www.dksb.de<br />

in Angriff genommen, mit der wir 2006 an den Start<br />

gegangen waren. Mittlerweile online, bietet der neue<br />

Auftrittauftritt eine klare Struktur, lesefreundlich aufbereitete<br />

Inhalte, mehr Service und Querverlinkungen<br />

zu Websites im DKSB-Umfeld.<br />

Auch der BLAUE ELEFANT, das Qualitätssiegel für Kinderhäuser<br />

im DKSB, verfügt nun über einen neuen zentralen<br />

Webauftritt – initiiert durch den 2008 neu ins Team<br />

gekommenen Referenten Andreas Kalbitz. Unter www.<br />

blauer-elefant.de erhalten Interessierte nun kompakte<br />

Informationen zum Siegel und zur wachsenden Familie<br />

der Kinderhäuser BLAUER ELEFANT, deren einzelne Mitglieder<br />

bequem per Übersichtsliste erreichbar sind.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 9<br />

Erfolgreiche Lobbyarbeit<br />

Neben der täglichen Umsetzung der vom Bundesvorstand<br />

erarbeiteten programmatischen Leitlinien widmeten wir<br />

uns auch <strong>2009</strong> wieder der Lobbyarbeit im Dienste der Kinder.<br />

Mit vielfältigen überregionalen Aktionen trat der DKSB<br />

ins öffentliche Blickfeld.<br />

Hier ist vor allem unsere viel beachtete bundesweite<br />

Aktion „Trommeln für die Kinderrechte“ am Weltkindertag<br />

zu nennen: Zehntausende Kinder und Erwachsene<br />

forderten am 20. September <strong>2009</strong> in ganz Deutschland<br />

lautstark trommelnd von der Bundesregierung, die<br />

Kinderrechte endlich ins Grundgesetz aufzunehmen.<br />

Zugleich waren wir im Aktionsbündnis Kinderrechte<br />

aktiv, das am Weltkindertag eine zentrale Kundgebung<br />

in Berlin veranstaltete (siehe Kap. 3.3, S. 38).<br />

Bei unseren Aktionen konnten wir <strong>2009</strong> erneut auf<br />

prominente Unterstützung zählen, sei es am Weltkindertag<br />

oder auch beim Motivationsprogramm „ich schaff‘s<br />

Tour mit Oliver Kahn“. Der Welttorhüter besuchte im<br />

Rahmen des Programms ausgewählte Schulen in Bayern<br />

und erläuterte in ausgebuchten Pressekonferenzen<br />

dessen Zielsetzung (s. Kap. 3.6, S. 41).<br />

Mehr als beachtlich war auch die mediale Präsenz, die<br />

wir als Lobby der Kinder <strong>2009</strong> erreichen konnten: Der<br />

Bundesvorstand war gefragter Interviewpartner für<br />

die führenden Fernsehnachrichten wie Tagesschau und<br />

Heute und stand in zahlreichen Magazinen und Sendungen<br />

öffentlich-rechtlicher wie privater Fernsehsender<br />

Rede und Antwort. Überregionale Tageszeitungen wie<br />

FAZ, SÜDDEUTSCHE, WELT, TAGESSPIEGEL und FRANK-<br />

FURTER RUNDSCHAU, regionale Zeitungen, Online-Medien<br />

wie SPIEGEL ONLINE und FOCUS ONLINE, Zeitschriften<br />

und Magazine fragten täglich nach Interviews,<br />

Statements und Hintergrundinformationen oder griffen<br />

auf unsere aktuellen Pressemitteilungen und Stellungnahmen<br />

zurück. Auch im Radio war unser Verband sehr<br />

präsent: Deutschlandfunk, die öffentlich-rechtlichen<br />

Landesrundfunkanstalten und auch lokale Sender berichteten<br />

erfreulich oft über uns.<br />

Zu diesen täglichen Anfragen kamen noch Highlights wie<br />

die Vorstellung unseres Konzepts einer Kindergrundsicherung<br />

in der Bundespressekonferenz im April sowie unsere<br />

Aktionen am Weltkindertag am 20. September, die auf<br />

eine besonders große Resonanz in der Berichterstattung<br />

stießen.


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

1.2 Finanzsituation des Bundesverbandes<br />

Angesichts der großen Wirtschafts- und Bankenkrise in unserem Land war das Jahr <strong>2009</strong> auch für uns kein einfaches.<br />

Dennoch ist es uns gelungen, durch eine weitere Professionalisierung unserer Kommunikations- und Akquisetätigkeit<br />

unsere Einnahmesituation fast auf dem Niveau des Vorjahres zu halten. Die Finanzziele, die wir uns für<br />

<strong>2009</strong> gesetzt hatten, haben wir erreicht und teilweise sogar übertroffen.<br />

So konnten wir im Jahr <strong>2009</strong> Spenden in Gesamthöhe von 461.422,95 Euro akquirieren. Die Einnahmen durch Mitgliedsbeiträge<br />

beliefen sich auf 305.482,70 Euro. Weitere 365.635,56 Euro vereinnahmten wir in Form von Zuschüssen<br />

(142.794,50 Euro) und Erbschaften zu unseren Gunsten (222.841,06 Euro). Die Gesamtsumme der <strong>2009</strong> von uns erzielten<br />

Erträge beläuft sich somit auf 1.664.380,91 Euro.<br />

Dem steht ein Aufwand in Höhe von 1.702.396,61 Euro gegenüber. Als größter Einzelposten ist hier beispielhaft zu<br />

nennen die Weiterleitung von Finanzmitteln aus Erbschaften, Spenden, Zuschüssen u.ä.. Insgesamt 581.987,96 Euro<br />

haben wir für Projekte unserer Orts-, Kreis- und Landesverbände zur Verfügung gestellt.<br />

Die genauen Zahlen entnehmen Sie bitte der beigefügten Gewinn- und Verlustrechnung sowie unserer Bilanz, geprüft<br />

durch das unabhängige Wirtschaftsprüfungsunternehmen Deloitte.<br />

Unser Versprechen: Ihre Spende kommt an!<br />

Garantierte Seriosität<br />

Der Deutsche <strong>Kinderschutzbund</strong> (DKSB) ist die älteste und größte Kinderschutzorganisation Deutschlands und als gemeinnütziger,<br />

eingetragener Verein der Dachverband von über 430 eigenständigen Orts- und Kreisverbänden und 16 Landesverbänden<br />

im DKSB. Diese Orts-, Kreis- und Landesverbände sind als ebenfalls eigenständige, eingetragene Vereine für den<br />

Kinderschutz in unserem Land aktiv und engagieren sich tagtäglich für die Kinder in unserem Land.<br />

Der Deutsche <strong>Kinderschutzbund</strong> Bundesverband e.V. legt mit seinen <strong>Jahresbericht</strong>en Rechenschaft über seine Arbeit als<br />

Bundesverband e.V. ab. Informationen zur Arbeit und zu den Finanzen der einzelnen Orts-, Kreis- und Landesverbände<br />

erhalten Sie direkt bei den jeweiligen Orts-, Kreis- und Landesverbänden.<br />

Als Spender können Sie sicher sein, dass wir Ihre Spende absolut seriös und ausschließlich für unsere satzungsgemäße<br />

Arbeit und damit zum Wohle der Kinder in unserem Land einsetzen. Wie und wofür wir dies tun, können Sie detailliert in<br />

unseren <strong>Jahresbericht</strong>en nachlesen.<br />

Der <strong>Jahresbericht</strong> ist ein Teil des Rechenschaftsberichts des Bundesvorstandes an die Mitglieder des DKSB. Ein weiterer<br />

wichtiger Teil ist der Prüfbericht des Wirtschaftsprüfers. Der Bericht des Wirtschaftsprüfers ist Bestandteil des jeweiligen<br />

Haushaltsjahresabschlusses über das zurückliegende Haushaltsjahr. Über diesen stimmen alljährlich die Mitglieder auf<br />

den Kinderschutztagen ab – der Verbandsversammlung des DKSB auf Bundesebene – und entlasten den Vorstand. So kontrollieren<br />

die Mitglieder des Verbandes den verantwortungsvollen Umgang mit den dem DKSB anvertrauten Geldern und<br />

erteilen dem Bundesvorstand Entlastung für seine Arbeit. Die testierten Prüfberichte der Jahre 2007, 2008 und <strong>2009</strong> des<br />

DKSB Bundesverbandes e.V. finden Sie auf unserer Internetseite. Die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung des<br />

Jahres <strong>2009</strong> entnehmen Sie bitte den folgenden Seiten.<br />

Sollten Sie weitere Fragen haben, so können Sie sich jederzeit mit uns in Verbindung setzen. Wir geben selbstverständlich gerne<br />

Auskunft oder senden Ihnen weitere Informationen zu. Die detaillierten Informationen finden Sie auch unter www.dksb.de.<br />

10 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

Ihre Spende – unsere Verantwortung<br />

Negative Beispiele hatten im Jahr 2008 in Deutschland eine Debatte zum verantwortungsvollen, transparenten Umgang<br />

mit Spenden ausgelöst. Obwohl alle diese Beispiele den Deutschen <strong>Kinderschutzbund</strong> Bundesverband e.V. nicht betrafen,<br />

hält der DKSB diese Debatte für sehr wichtig:<br />

Um einem verantwortungsvollen und transparenten Umgang mit den uns anvertrauten Geldern dokumentieren zu können,<br />

wird der Deutsche <strong>Kinderschutzbund</strong> Bundesverband e.V. seit vielen Jahren von unabhängigen Wirtschaftsprüfern nach<br />

den strengen handelsrechtlichen Vorschriften geprüft und testiert. Die Prüfberichte der letzten Jahre mit dem Testat der<br />

Wirtschaftsprüfer sind auf unserer Internetseite einsehbar.<br />

Zudem hat uns das für den DKSB Bundesverband e.V. zuständige Finanzamt durch die Ausstellung eines Freistellungsbescheides<br />

zur Körperschafts- und Gewerbesteuer stets die satzungsgemäße, ordnungsgemäße Verwendung der Mittel<br />

bescheinigt und damit bestätigt, dass der DKSB Bundesverband e.V. als gemeinnützige Körperschaft anerkannt ist. Oder<br />

anders ausgedrückt: Ohne diesen Bescheid würde der DKSB Bundesverband e.V. die Gemeinnützigkeit verlieren. Dieser<br />

Bescheid ist daher das wichtigste Dokument für eine gemeinnützige Körperschaft.<br />

In regelmäßigen Abständen wird der DSKB Bundesverband e.V. von der dafür zuständigen Landesversicherungsanstalt,<br />

dem Bundesverwaltungsamt und der Deutschen Rentenversicherung Braunschweig/Hannover geprüft. Diese leitete zum<br />

Beispiel im Jahr 2006 eine Betriebsprüfung nach § 28p Abs. 1 SGB IV ein. Alle Prüfungen haben keine Beanstandungen<br />

ergeben.<br />

Und selbstverständlich prüfen auch intern unabhängige, gewählte Revisor/inn/en und Kassenprüfer/innen die Bücher<br />

des DKSB Bundesverbandes e.V. und damit die ordnungsgemäße Mittelverwendung. Diese Prüfungen werden unterstützt<br />

durch einen unabhängigen, ebenfalls von den Mitgliedern gewählten Finanzbeirat.<br />

Sie sehen, wir nehmen unsere Verantwortung sehr ernst. Und wie gesagt: Ihre Spende kommt an!<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

11


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

Bilanz zum 31. Dezember <strong>2009</strong><br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Kinderschutzbund</strong> (DKSB)<br />

Bundesverband e.V., Berlin<br />

12 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

13


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Kinderschutzbund</strong> (DKSB)<br />

Bundesverband e.V., Berlin<br />

14 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

15


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

1.3 Blick in die Landesverbände<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> haben die Landesverbände (LV) des DKSB<br />

wieder viele interessante Aktionen und Angebote auf<br />

den Weg gebracht oder fortgeführt. Im Folgenden geben<br />

sie Einblick in ihre Projekte und Entwicklungen, alphabetisch<br />

nach Bundesländern aufgeführt.<br />

Landesverband Baden-Württemberg<br />

Neuwahl Landesvorstand<br />

Bei der Mitgliederversammlung im März <strong>2009</strong> stand<br />

Gabriele Betz aus persönlichen Gründen nicht mehr<br />

für den Vorsitz zur Verfügung. Frau Betz gehörte dem<br />

Landesvorstand insgesamt neun Jahre an, davon drei<br />

als Vorsitzende.<br />

Die Nachfolge trat ihr bisheriger Stellvertreter Reinhard<br />

Steinhübl aus Sindelfingen an. Stellvertretende<br />

Landesvorsitzende bleibt Eva-Maria Nestelhut aus<br />

Dürmentingen. Zur weiteren Stellvertretenden Landesvorsitzenden<br />

wurde Dagmar Gräfingholt aus Freiburg<br />

gewählt. Der Posten der Schatzmeisterin bleibt in den<br />

bewährten Händen von Paola Goller aus Ludwigsburg.<br />

Vervollständigt wird der Landesvorstand durch die Beisitzer/innen<br />

Uwe Bodmer (Stuttgart), Günter Broichmann<br />

(Ditzingen) und Sylvia Nickerl-Dreizler (Schwäbisch-<br />

Gmünd).<br />

Politische Lobbyarbeit<br />

Am 15.01.<strong>2009</strong> fand auf Einladung des Sozialausschusses<br />

im Landtag von Baden-Württemberg eine öffentliche<br />

Anhörung zu Maßnahmen zum Schutz vernachlässigter<br />

Kinder statt. Hier haben wir als einer von sieben geladenen<br />

Verbänden unser Statement abgegeben.<br />

Im Sonderausschuss „Konsequenzen aus dem Amoklauf<br />

in Winnenden und Wendlingen: Jugendgefährdung<br />

und Jugendgewalt“ konnten wir im Anschluss an die<br />

Expertenanhörungen unsere Forderungen zum diskutierten<br />

Themenkomplex vortragen. Dabei haben wir auf<br />

die wichtigen Aspekte Prävention und Elternbildung<br />

hingewiesen, Projekte angeboten und deren nachhaltige<br />

Implementierung sowie Finanzierung eingefordert.<br />

Aufstockung der Finanzmittel gelungen<br />

Unsere langjährigen Bemühungen für eine verbesserte<br />

Finanzierung des DKSB in Baden-Württemberg haben<br />

im Jahr <strong>2009</strong> zu einem erfreulichen Ergebnis geführt:<br />

Der Landeshaushalt stellte im Rahmen der verstärkten<br />

Präventionsbemühungen Projektmittel in Höhe von<br />

50.000 Euro für die Projekte Starke Eltern – Starke Kinder ®<br />

für türkische Eltern und Familienpaten sowie „Anna &<br />

Marie“ zur Verfügung.<br />

Qualifizierungen<br />

In Zusammenarbeit mit dem LV Nordrhein-Westfalen<br />

und dem Wuppertaler Institut für soziale Arbeit (ISA)<br />

konnten wir <strong>2009</strong> eine weitere Qualifizierung zur Kinderschutzfachkraft<br />

nach § 8a des SGB VIII für unser Bundesland<br />

anbieten. 2010 findet eine weitere Qualifizierung<br />

statt. Desweiteren boten wir zum „Begleiteten Umgang“<br />

und zu den „Familienpaten“ Qualifizierungen an.<br />

Starke Eltern – Starke Kinder®<br />

Es fanden insgesamt fünf Ausbildungen für Elternkursleiter/innen<br />

statt, davon zwei für türkische Elternkursleiter/innen.<br />

Ferner organisierten wir einen Fachtag und<br />

vielfältige Fortbildungen.<br />

Gemeinsam sind wir stark<br />

Das Projekt des DKSB LV Bayern in Anlehnung an Starke<br />

Eltern – Starke Kinder ® qualifiziert Jugendtrainer/innen<br />

und Betreuer/innen für Kinder- und Jugendmannschaften.<br />

Gemeinsam mit dem „Württembergischen Fußballverband“<br />

(wfv) übernahmen wir dieses Konzept für unser<br />

Bundesland und boten dazu erste Fortbildungen an. Für<br />

2010 ist die Kooperation mit dem „Badischen Fußballverband“<br />

ebenfalls beschlossen.<br />

Wege durch den Mediendschungel<br />

Dieser ebenfalls in Bayern weiterentwickelte und auf<br />

Baden-Württemberg adaptierte Medienkompetenzkurs<br />

befähigt Eltern, ihre Kinder auf einen verantwortungsvollen<br />

Umgang mit den Medien vorzubereiten. Erste<br />

Medientrainer/innen schlossen im Februar 2010 ihre<br />

Ausbildung ab und werden nun ihre Arbeit aufnehmen.<br />

Kurz notiert<br />

Neugründungen • Am 19.03.<strong>2009</strong> wurde in Mosbach der<br />

KV Neckar-Odenwald gegründet, am 29.06.<strong>2009</strong> in<br />

Titisee-Neustadt der OV Titisee-Neustadt/Hochschwarzwald.<br />

Jubiläum • Die OVs Heidelberg und Tuttlingen feierten<br />

im Jahr <strong>2009</strong> ihr 50-jähriges Jubiläum. Herzlichen<br />

Glückwunsch!<br />

Landesverband Bayern<br />

Laufende Projekte<br />

Unsere klassischen Angebote wie der Begleitete Umgang,<br />

die Familienhilfe, das Kinder- und Jugendtelefon, das<br />

Elterntelefon und die Elternkurse Starke Eltern – Starke<br />

Kinder® konnten wir <strong>2009</strong> wie gewohnt weiterführen.<br />

Ebenfalls fortsetzen konnten wir <strong>2009</strong> auch folgende<br />

Projekte:<br />

16 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

Medienkurse<br />

Unsere bewährten Medienkurse für Eltern konnten nun<br />

auch in den Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Hessen<br />

umgesetzt werden. Für die Vorbereitung weiterer Einführungen<br />

fanden zahlreiche Gespräche statt. Wir haben<br />

mittlerweile die Bundesarbeitsgemeinschaft Medienkurse<br />

eingerichtet und auch für 2010 die Finanzierung<br />

der Minijob-Kosten für die Koordinationsstellen in den<br />

beteiligten Ländern erarbeitet.<br />

Gemeinsam sind wir stark<br />

Die Schulung von Trainer/inne/n der Sportverbände, die<br />

mit Kindern arbeiten, konnten wir mit Unterstützung<br />

der Landesbausparkasse (LBS) ausbauen. 16 Schulungen<br />

fanden statt.<br />

Vereint in Bewegung<br />

Dieses Projekt konnten wir <strong>2009</strong> in Kooperation mit<br />

dem Bayerischen Landessportverband, dem Bayerischen<br />

Fußballverband, der Sportjugend-Stiftung der Bayerischen<br />

Sparkassen und – neu dabei – der „Landesarbeitsgemeinschaft<br />

freie Wohlfahrtspflege in Bayern“ an zehn<br />

weiteren Modellstandorten ausbauen. Weitere drei<br />

Standorte werden 2010 hinzukommen. Im Rahmen<br />

des Projektes erarbeiteten wir die Grundlagen für eine<br />

Evaluation (Nutzwertanalyse) durch die Kath. Stiftungsfachhochschule<br />

Bayern. Die Finanzierung erfolgt durch<br />

das Bayerische Ministerium für Umwelt und Gesundheit.<br />

Elternkurse in russischer Sprache<br />

Wir haben mit der Evaluation der Elternkurse begonnen,<br />

deren Ergebnis voraussichtlich im Sommer 2010 vorliegen<br />

wird.<br />

Neue Projekte<br />

Muttersprachige Familienhilfe für Familien mit<br />

Migrationshintergrund<br />

Ein erster Kurs zur Ausbildung von ehrenamtlichen russisch-muttersprachigen<br />

Familienhelfer/inne/n fand im<br />

OV Amberg statt, die Resonanz war ausgesprochen gut.<br />

Weitere Orts- und Kreisverbände haben ihr Interesse<br />

bekundet. Die Finanzierung erfolgt zu 50 Prozent über<br />

den Europäischen Integrationsfonds des Bundesamtes<br />

für Migration und Flüchtlinge.<br />

Familienpaten<br />

Das Bayerische Sozialministerium wird den Aufbau<br />

eines bayernweit einheitlichen Modells von Familienpaten<br />

finanzieren. Es basiert auf unseren Standards<br />

und Erfahrungen und wurde entwickelt in Kooperation<br />

mit dem Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB) in<br />

Bayern, dem Verband der Mütterzentren, dem Zentrum<br />

Aktiver Bürger und dem Landesnetzwerk bürgerschaft-<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

liches Engagement. Die Umsetzung begann im Dezember<br />

<strong>2009</strong> und wird im November 2011 abgeschlossen sein.<br />

Fidelis<br />

Mit diesem Projekt unterstützen wir jene Kinder und ihre<br />

Familien, deren berechtigter Anspruch auf eine Leistung<br />

nach dem SGB VIII abgelehnt wurde. Mit Förderung<br />

durch „Aktion Mensch“ ab Januar <strong>2009</strong> konnten wir beginnen,<br />

die Grundlagen dieses Projektes zu erarbeiten.<br />

Die ersten Schulungen für ehrenamtliche Rechtspaten<br />

erfolgen im Frühjahr 2010.<br />

Medienlöwen<br />

Mit dem Lions Club Carl Valentin München entwickelten<br />

wir ein Konzept für ein Medientraining für Schüler/innen<br />

und setzten es in der Pilotphase um. 2010 soll dies<br />

Konzept an weiteren zehn Schulen eingesetzt werden.<br />

Internes<br />

Die Mitgliederversammlung im Herbst <strong>2009</strong> wählte<br />

Nora Singer (OV München) als neue Stellvertretende<br />

Vorsitzende sowie Susanna Kaiser (Vorsitzende KV Nürnberg)<br />

und Robert Wollborn (Vorsitzender KV Coburg)<br />

als neue Beisitzer in den Landesvorstand.<br />

Die Wahl wurde nach dem Tod von Bernhard Scharl und<br />

dem Ausscheiden von Thomas Dreikandt notwendig.<br />

Die drei dezentralen Standorte der Landesgeschäftsstelle<br />

fassten wir in einer gemeinsamen Büroeinheit<br />

zusammen (Adresse siehe Anhang).<br />

Landesverband Berlin<br />

Kinderrechte-Umfrage<br />

Anlässlich des 20. Jahrestages der UN-Kinderrechtskonvention<br />

realisierten wir eine Umfrage zum Thema<br />

Kinderrechte. 246 Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren<br />

nahmen daran teil. Die Ergebnisse waren erschreckend:<br />

Fast 30 Prozent der befragten Kinder waren überzeugt,<br />

dass ihre Eltern sie schlagen dürfen. Knapp 30 Prozent<br />

der befragten Mädchen und über 20 Prozent der Jungen<br />

wussten nicht, dass die Kinderrechte für alle Kinder<br />

gelten. 25 Prozent der Kinder meinten, dass sie ihre<br />

Meinung gegenüber Erwachsenen nicht sagen dürfen.<br />

18 Prozent der Jungen und 14 Prozent der Mädchen<br />

wussten nicht, dass sie ein Recht haben zu spielen.<br />

20 Jahre nach der Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention<br />

und 17 Jahre nach ihrem Inkrafttreten<br />

in Deutschland sind diese Ergebnisse ein Armutszeugnis.<br />

Daher hat es uns sehr gefreut, dass das Berliner<br />

Abgeordnetenhaus inzwischen beschlossen hat, die<br />

Kinderrechte endlich in die Berliner Verfassung auf-<br />

17


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

zunehmen. Künftig müssen die Interessen der Kinder<br />

quer durch alle Ressorts berücksichtigt werden – vom<br />

Städtebau bis hin zur besseren Förderung der Kinder<br />

in Kitas und Schulen. Als <strong>Kinderschutzbund</strong> hätten wir<br />

uns jedoch gewünscht, dass das Berliner Abgeordnetenhaus<br />

auch das Recht auf Bildung, die altersgemäße<br />

Beteiligung sowie die Vorrangstellung des Kindeswohls<br />

in die Berliner Verfassung mit aufnimmt. Dennoch<br />

ist der Antrag ein Schritt in die richtige Richtung. Wir<br />

hoffen nun, dass sich die Bundesregierung ein Beispiel<br />

an Berlin nimmt und die Kinderrechte auch im Grundgesetz<br />

ihren Platz erhalten.<br />

Anhörung im Abgeordnetenhaus<br />

2008 hatten wir bereits zu dem geplanten „Berliner<br />

Kinderschutzgesetz“ kritisch Stellung bezogen. Ende<br />

April <strong>2009</strong> erreichte uns die Einladung zu einer Anhörung<br />

im Berliner Abgeordnetenhaus. Dort konnten wir unsere<br />

Kritikpunkte näher ausführen. Nach dreistündigem<br />

Austausch von Argumenten wurde aus unserer Sicht<br />

einmal mehr deutlich, dass das Kinderschutzgesetz<br />

nicht zu einem wirkungsvollen Kinderschutz beiträgt.<br />

Denn die Kernaussage der Gesetzesvorlage bezieht<br />

sich in der Hauptsache auf Kontrolle, Meldung sowie<br />

Stigmatisierung sogenannter „Risikogruppen“. Daher<br />

fordern wir weiterhin den Ausbau von Präventionsangeboten<br />

und früher Förderung statt eines kostspieligen<br />

Einlade- und Meldewesens.<br />

Zu Besuch im Bundeskanzleramt<br />

Ende April hatte Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel<br />

200 Sozialarbeiter/innen zum Meinungsaustausch ins<br />

Kanzleramt geladen. Auch unsere Kollegin Katrin Hentze<br />

war dabei. Angela Merkel erklärte, ihr sei bewusst,<br />

dass die Fachkräfte aus den sozialen Bereichen sehr<br />

viel für das gesellschaftliche Gleichgewicht tun, aber<br />

nicht über die Ressourcen verfügen, die sie dringend<br />

bräuchten. Dies können wir als Berliner <strong>Kinderschutzbund</strong><br />

bestätigen und wir wünschen uns, dass diesen<br />

Worten auch Taten folgen.<br />

Fortbildung zu Kinderarmut<br />

Welche Auswirkungen hat Armut auf ein Kind und<br />

dessen Lebenslage? Was bedeutet das für die Arbeit<br />

in einer Kindergruppe? Welche Risiken birgt Armut<br />

hinsichtlich innerfamiliärer Gewalt? Mit diesen und<br />

anderen Fragen beschäftigten sich zwölf Erzieherinnen<br />

bei unserer ersten Fortbildung zum Thema „Kinderarmut<br />

und Vernachlässigung“. Die Teilnehmer/innen<br />

näherten sich dem Thema theoretisch und praktisch.<br />

Gemeinsam erarbeiteten sie, was ein vierjähriges Kind<br />

im Monat braucht und wieviel (oder eher wie wenig)<br />

Eltern leisten können, die den Regelsatz von 211 Euro<br />

für ihr Kind beziehen. Auch im Jahr 2010 werden wir<br />

eine Fortbildung zum diesem Thema anbieten.<br />

Gewalt gegen Kinder<br />

Um in der Öffentlichkeit verstärkt auf das Thema „Gewalt<br />

gegen Kinder“ aufmerksam zu machen, starteten<br />

wir im Dezember <strong>2009</strong> eine Plakatkampagne. Das<br />

Motto: „Gewalt hinterlässt Spuren“. Dafür stellte uns<br />

die Wall AG 500 Freiflächen zur Verfügung, die Werbeagentur<br />

Torius entwickelte kostenfrei ein tolles Plakatmotiv.<br />

Die Schirmherrschaft für die Kampagne übernahm<br />

der Meteorologe Jörg Kachelmann, der dann auch<br />

das erste Plakat feierlich in Berlin enthüllte.<br />

Kurz notiert<br />

• Programm „Kitas bewegen“ – Seit September <strong>2009</strong><br />

nimmt unsere Kita am Programm „Kitas bewegen“ teil.<br />

Wir freuen uns sehr, dass sie zu den 40 Kitas gehört,<br />

die für dieses Projekt ausgewählt wurden. „Kitas<br />

bewegen“ ist auf drei Jahre angelegt und wird u.a. von<br />

der Bertelsmann-Stiftung unterstützt. Im Mittelpunkt<br />

stehen Ernährung, Bewegung, Gesundheit und Bildung.<br />

• Weltspieltag <strong>2009</strong> – Das Motto des Weltspieltages<br />

lautete: „Spielen an ungewöhnlichen Orten!“ Aus<br />

diesem Anlass veranstalteten wir ein großes Kinderfest<br />

und forderten in diversen Interviews das Recht für<br />

Kinder auf Spielen im öffentlichen Raum.<br />

• Weddinger Kinder gehen in die Politik – Rund eine<br />

Woche vor der Bundestagswahl konnten Kinder und<br />

Jugendliche bei der U18-Wahl ihre Stimme abgeben.<br />

Auch in unserem Schülerladen „A13“ stand wieder<br />

eine Wahlurne. Und weil für viele Kinder Politik eine<br />

abstrakte Sache ist, begaben sich unsere Kinderprojekte<br />

auf die Spuren der Demokratie. So informierten sich die<br />

Jugendlichen z.B. bei einem Besuch im Reichstag über<br />

die Arbeit der Politiker/innen. Gut vorbereitet ging es<br />

dann an die Wahlurne. Die Gewinner der U-18-Wahl:<br />

Bündnis 90/Grüne (33,33 Prozent) knapp vor der SPD<br />

(30,56 Prozent).<br />

Landesverband Brandenburg<br />

Kinder- und Familientag <strong>2009</strong><br />

Am 1. Juni <strong>2009</strong> fand der 4. Kinder- und Familientag des<br />

Cottbuser Bündnisses für Familienfreundlichkeit im<br />

Tierpark Cottbus statt. Mit mehr als 5.000 Besuchern<br />

war es die bisher größte Veranstaltung zu Ehren der<br />

Kinder und Familien unserer Region. Unter dem Motto<br />

“Tierisch gut getarnt” waren über den gesamten Tierpark<br />

von zwölf Bündnispartnern liebevoll gestaltete<br />

und betreute Stationen verteilt. Da auch das Catering<br />

professionell organisiert und im Vergleich zu den Vorjahren<br />

18 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

deutlich erweitert wurde, waren Besucher wie Organisatoren<br />

insgesamt sehr zufrieden mit dem Kinder- und<br />

Familientag.<br />

Grundschulprojekt „Kinderkurse“<br />

Im vergangenen Jahr realisierten wir erneut die Kinderkurse:<br />

ein- bis zweistündige Gesprächsrunden mit<br />

Schüler/inne/n fünfter bis sechster Klassen zum Thema<br />

Gewalt gegen Kinder. Das Konzept der Veranstaltung<br />

basiert auf der Erfahrungs- und Wissenswelt der Grundschüler/innen.<br />

In den Kursen erhielten sie Handlungsempfehlungen<br />

für das tägliche Leben. Ein weiterer<br />

Kursschwerpunkt war die Information über die Rechte<br />

der Kinder. Dazu besuchten wir die Kinder in ihren Schulen<br />

und koordinierten unsere Arbeit im Vorfeld mit den<br />

Lehrer/inne/n. Hilfreich bei der Konzeptentwicklung<br />

war für uns die vom DKSB-OV Karlsruhe herausgegebene<br />

DVD “Kinder haben Rechte”.<br />

Unser Angebot an Gesprächsrunden haben wir inzwischen<br />

erweitert. Wir diskutieren nun auch mit Jugendlichen<br />

und jungen Erwachsenen über Möglichkeiten der gewaltfreien<br />

Erziehung auf Basis der Kinderrechte sowie<br />

über Formen der Gewalt an Kindern in Vergangenheit<br />

und Gegenwart.<br />

Gründung Ortsverband Potsdam<br />

Nachdem in den letzten Jahren die DKSB-Ortsverbände<br />

Brandenburg/Havel, Cottbus, Frankfurt (Oder) und<br />

Senftenberg ins Leben gerufen wurden, freuen wir uns<br />

nun über eine weitere Neugründung: den OV Potsdam.<br />

Ins Leben gerufen wurde er in Fahrland am Weltkindertag,<br />

den 20. September <strong>2009</strong> – mit Olaf Willuhn als<br />

Vorsitzendem. Motivation für die Gründung war der<br />

Fall des 13-jährigen Mädchens Jennifer, das von seinen<br />

Eltern im uckermärkischen Lindow jahrelang versteckt<br />

worden war. Der OV Potsdam wird sich nun gegen Kinderarmut<br />

und Gewalt an Kindern und für Kinderrechte engagieren.<br />

Geplant sind Veranstaltungen, Tagungen und<br />

Ausstellungen, aber auch praktische Arbeit, etwa in der<br />

Jugendhilfe. Als erste Maßnahme steht die Aufnahme<br />

der Kinderrechte in die Hauptsatzung Potsdams auf<br />

dem Programm. Dafür wirbt der neue OV um Unterstützung<br />

bei den Stadtverordneten.<br />

Landesverband Bremen<br />

Laufende Projekte und Angebote<br />

Das Bremer „Familiennetz“ wurde <strong>2009</strong> bereits im zweiten<br />

Jahr von der EU gefördert. Hier beschäftigen wir zwei<br />

Mitarbeiter/innen und eine Aushilfskraft. Das „Familiennetz“<br />

ist eine Kontakt- und Koordinierungsstelle für den<br />

Bereich Familienbildung und berücksichtigt insbesondere<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 19<br />

die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Die Projektförderung<br />

läuft zum Jahr 2011 aus.<br />

Im Schulprojekt „Kindernot braucht Lösungen“ arbeiten<br />

zwei DKSB-Fachkräfte an Bremer Grundschulen mit<br />

Schüler/inne/n, Eltern und Lehrer/inne/n. Bisher können<br />

wir nur 12 Wochenstunden finanzieren. Um die z.T.<br />

mehrjährigen Wartezeiten der Schulen deutlich zu verkürzen,<br />

wollen wir hier unser Engagement ausbauen.<br />

Eine Mitarbeiterin des Kinderschutz-Zentrums Bremen<br />

und drei Honorarkräfte bieten seit Jahren den Begleiteten<br />

Umgang für Familien in Trennungssituationen an. Die<br />

Zahl der Fälle wächst stetig. Für die betroffenen Kinder<br />

bedeutet unser Angebot eine wichtige Verbesserung<br />

ihrer Lebenssituation.<br />

Die Bremer „Nummer gegen Kummer“ ist dem Kinderschutz-Zentrum<br />

Bremen angegliedert. Dieses Projekt<br />

reicht von der Anwerbung freiwilliger Mitarbeiter/innen<br />

über die Ausbildung bis zur Supervision – ein Spektrum,<br />

für das wir neue Finanzierungswege finden müssen.<br />

Nach wie vor finden die Elternkurse Starke Eltern<br />

– Starke Kinder ® in unseren Räumlichkeiten statt.<br />

Dieses Angebot könnte noch mehr genutzt werden.<br />

Wir werden dazu die Kurse gezielt in weitere Gruppen<br />

und Institutionen tragen.<br />

Aktionen <strong>2009</strong><br />

Die zweite Jahreshälfte <strong>2009</strong> war geprägt von diversen<br />

Veranstaltungen, durch die man uns öffentlich als DKSB<br />

Bremen wahrnahm: Senatorin Dr. Ingelore Rosenkötter<br />

stellte medienwirksam den Veranstaltungskalender<br />

„ Erziehung ist nicht kinderleicht?! “ in unserer Geschäftsstelle<br />

vor. Eine Podiumsdiskussion mit den Bremer Kandidaten<br />

zur Bundestagswahl fand am Weltkindertag<br />

statt. Unsere Mitarbeiter/innen boten zahlreiche Fortbildungen<br />

an. Zum Ende des Jahres starteten wir einen<br />

Zertifizierungsprozess für unser Qualitätsmanagement.<br />

Internes<br />

Der Ende 2008 gewählte Vorstand nahm <strong>2009</strong> seine<br />

Arbeit auf und brachte den Landesverband wieder auf<br />

sicheren Kurs. Der Vorstand besteht aus Dr. Detlef Roth<br />

(1. Vorsitzender), Christian Humm (2. Vorsitzender),<br />

Dipl.-Psych. Matthias Biehler (Schatzmeister), Dr. Nils<br />

Köster (Schriftwart) und Ursula Wülfers (Beisitzende).<br />

In der Geschäftsführung kam es gegen Jahresmitte<br />

zu einem Wechsel: Hinrich Länger muss sich seinem<br />

Unternehmen stärker widmen. Seit Sommer <strong>2009</strong><br />

beschäftigen wir mit Andreas Bröcher wieder einen<br />

Vollzeit-Geschäftsführer.


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

Landesverband Hamburg<br />

Armut<br />

Eine gemeinsame Spendenkampagne mit dem Norddeutschen<br />

Rundfunk, der WELT und der WELT am Sonntag<br />

unter dem Motto „Für Kinder – gegen Armut“ konnten<br />

wir in der Vorweihnachtszeit <strong>2009</strong> mit erfreulichem<br />

Ergebnis abschließen. Erfolgreich war die Aktion nicht<br />

nur finanziell: Das Thema Kinderarmut wurde intensiv<br />

in den Medien erörtert, von einer breiten Öffentlichkeit<br />

wahrgenommen und dabei positiv mit dem <strong>Kinderschutzbund</strong><br />

Hamburg verknüpft.<br />

Frühe Hilfen<br />

Zum 01.04.<strong>2009</strong> haben wir unsere bisherigen Frühen<br />

Hilfen in Osdorf/Lurup auf den Ortsteil Iserbrook ausgeweitet.<br />

Am selben Termin startete unser neues Modellvorhaben<br />

„Däumling“ als Kooperationsprojekt mit dem Altonaer<br />

Kinderkrankenhaus. Mit Stundenanteilen ist eine<br />

Sozialpädagogin in die psychosomatische Abteilung des<br />

Krankenhauses integriert. Diese Fachkraft nimmt dort<br />

Kontakt zu problembelasteten Familien mit Säuglingen<br />

und Kleinkindern auf und begleitet diese anschließend<br />

beratend, um sie in das Helfernetz im jeweiligen Wohnquartier<br />

der Mütter fest einzubinden.<br />

Gesundheit<br />

Unser Gesundheits- und Familienmobil setzen wir mit<br />

großem Erfolg in sozialen Brennpunkten ein. Am Einsatz<br />

beteiligen sich die Beratungsstellen und Gesundheitsämter<br />

vor Ort. Familien mit Migrationshintergrund<br />

werden in ihrer Landessprache angesprochen. Während<br />

der Masernepidemie in Hamburg im Februar/März <strong>2009</strong><br />

wurde das Fahrzeug auf Bitten der Stadt als Impfmobil<br />

in sozialen Brennpunkten eingesetzt.<br />

Verbandsentwicklung<br />

Zum 01.07.<strong>2009</strong> übernahmen wir die Trägerschaft des<br />

Kinder- und Jugendzentrums Alsterdorf sowie eines<br />

Projektes, das mit der Einrichtung im Rahmen der Sozialräumlichen<br />

Angebotsentwicklung verbunden ist. Die<br />

Angebotspalette reicht von Frühen Hilfen über Mittagstischangebote<br />

der Offenen Kinder- und Jugendarbeit<br />

bis hin zur Beratung von problembelasteten Jugendlichen<br />

und Jungerwachsenen.<br />

Im Sommer <strong>2009</strong> errang das Kinder- und Familienzentrum<br />

Lurup das DKSB-Gütesiegel BLAUER ELEFANT.<br />

Ende <strong>2009</strong> wurden wir als Träger von Hilfen zur Erziehung-<br />

Maßnahmen anerkannt. Unser Konzept zielt darauf,<br />

eine Beratungsstelle aufzubauen, deren Angebot sich<br />

speziell auf hochstrittige Trennungs- und Scheidungsproblematiken<br />

bezieht. In diese Beratungsstelle soll<br />

das Projekt Betreuter Umgang integriert werden. Die<br />

Finanzierung erfolgt über Zuwendungen (Betreuter<br />

Umgang) und über Fachleistungsstunden (§28 SGB VIII).<br />

Gewalt gegen Kinder<br />

Das Kinderschutz-Zentrum Hamburg legte <strong>2009</strong> seinen<br />

Bericht über die Praxisbegleitung von Fachkräften im<br />

Kinderschutz vor. Allgemeine Projektziele sind<br />

• die bezirksbezogene Praxisbegleitung von Fachkräften<br />

der öffentlichen und freien Jugendhilfe,<br />

• die nachhaltige Qualitätsentwicklung im Kinderschutz<br />

in Hamburg sowie<br />

• Weiterentwicklung und Festigung von Kooperationsstrukturen.<br />

Absolvent/inn/en der Qualifizierungskurse sollen in<br />

ihrer Praxis als Kinderschutzfachkräfte begleitet und in<br />

ihrer Rollen- und Aufgabenwahrnehmung als „insoweit<br />

erfahrene Fachkraft“ unterstützt werden. Inhalt und<br />

Struktur der fachlichen Begleitung durch das Kinderschutz-Zentrum<br />

sollen am Bedarf in der Praxis orientiert<br />

sein und in enger Kooperation mit den Kinderschutzkoordinator/inn/en<br />

entwickelt werden.<br />

Landesverband Hessen<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Schwerpunktthemen im Jahr <strong>2009</strong><br />

In puncto Öffentlichkeitsarbeit konzentrierten wir uns<br />

im vergangenen Jahr auf das Thema Kindeswohlgefährdung<br />

und die Zusammenarbeit zwischen den<br />

Trägern. Den Tod eines Kindes in Wetzlar nahmen wir<br />

zum Anlass, uns nochmals mit den Ortsverbänden<br />

kurzzuschließen. Gemeinsam arbeiteten wir heraus,<br />

wie wichtig es ist, die eingehenden Meldungen einer<br />

Kindeswohlgefährdung zu dokumentieren und an das<br />

Jugendamt weiterzuleiten – zumal sich immer mehr<br />

besorgte Bürger an uns wenden. Dies zeigt uns, dass<br />

die Meldemöglichkeiten für Bürger/innen ausgebaut<br />

und durch qualifizierte Beratung aufgefangen werden<br />

sollten. Entsprechende Schulungen für pädagogische<br />

Fachkräfte nahmen Berater/innen der hessischen OVs<br />

vor. Die Mitarbeit im Landespräventionsrat konnten wir<br />

weiterführen.<br />

Das Recht auf Gesundheit war Thema einer Schulung<br />

für Verbandsvorstände sowie eines Vernetzungstreffens<br />

von DKSB und anderen Organisationen in Hessen. Ein<br />

Fachtag zum Thema ist in Planung. Eine Trainerin wird<br />

2010 eine Schulung zum Angebot „Gesunde Eltern –<br />

gesunde Kinder ® “ für Elternkursleitungen realisieren.<br />

20 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

Armut<br />

Mitgearbeitet haben wir auch in der Kommission der<br />

Caritas und des Diakonischen Werkes zum Thema<br />

„Kinderarmut bekämpfen!“. Ein Ergebnis der Kommissionsarbeit<br />

ist die gelungene Broschüre „Kein Kind darf<br />

verloren gehen“.<br />

Kinderrechte<br />

Wir setzen uns weiterhin für die Aufnahme der Kinderrechte<br />

in die hessische Verfassung ein. Dazu weisen wir<br />

immer wieder auf die Rechte der Kinder hin, vor allem<br />

auf das Recht auf Bildung und den Schulbesuch für<br />

Kinder mit prekärem Aufenthalt.<br />

Fortbildung <strong>2009</strong><br />

Der Fortbildungstag für Ortsverbände befasste sich<br />

mit dem Arbeitsrecht – ein wichtiges Thema für alle.<br />

Außerdem reflektierten wir die eigene Arbeit mit Blick<br />

auf den Einstieg neuer Vorstandsmitglieder und die<br />

Anfragen, sich für den Verband zu engagieren. Angebote<br />

und Begleitung wurden thematisiert.<br />

Starke Eltern – Starke Kinder ®<br />

Vier Trainerinnen boten sechs Kursleitungsschulungen<br />

in Hessen an. DKSB-OVs und andere Träger realisierten<br />

wieder hessenweit unsere Elternkurse. Auch Regionaltreffen<br />

fanden statt. Die Schulungen für pädagogische<br />

Fachkräfte wurden gut angenommen, die unterschiedlichen<br />

Module umgesetzt.<br />

Landestreffen der Elternkursleitungen <strong>2009</strong><br />

Auf unserem jährlich stattfinden Landestreffen setzten<br />

sich über 80 Teilnehmer/innen mit der „Bindungstheorie<br />

– ein wichtiges Thema für den Aufbau der Beziehung<br />

zwischen Kind und Eltern“ auseinander. Die Referentinnen<br />

machten deutlich, wie wichtig dieses Thema für die<br />

Elternarbeit ist.<br />

Für den neuen vom DKSB-LV Bayern initiierten Kurs<br />

„Wege durch den Mediendschungel – Kinder und Jugendliche<br />

sicher in der Medienwelt begleiten“ fand die erste<br />

Schulung statt; die Kooperation mit der Landesanstalt<br />

für den privaten Rundfunk wurde abgeschlossen. Unsere<br />

Koordinatorin wird sich im Jahr 2010 besonders um die<br />

Angebote geschulter Kursleitungen kümmern.<br />

Internes<br />

Drei OVs feierten mit Vorständen, Mitgliedern, Freunden<br />

und Förderern sowie Vertretern aus Politik und Fachöffentlichkeit<br />

zu verschiedenen Anlässen die vielfältige<br />

Arbeit des DKSB Hessen. Den Weltkindertag <strong>2009</strong> begingen<br />

wir mit vielfältigen Aktivitäten wie dem „Trommeln<br />

für die Kinderrechte“.<br />

Ferner diskutierten wir die Einrichtung einer hauptamtlichen<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 21<br />

Fachkraft für die Landesgeschäftsstelle. Es zeigte sich,<br />

wie wichtig die Unterstützung des Vorstandes durch eine<br />

Fachkraft ist, um die Lobbyarbeit weiterführen zu können.<br />

Landesverband Mecklenburg-Vorpommern<br />

Mit Unterstützung des Landes konnten wir <strong>2009</strong> unsere<br />

Verbandsarbeit weiter ausbauen und uns an der Weiterentwicklung<br />

des Kinderschutzes im Land beteiligen.<br />

Wir vertraten dabei landesweit die Interessen der<br />

Kinder und ihrer Familien in verschiedenen Fachgremien<br />

wie im Familienbeirat beim Ministerium für Soziales<br />

und Gesundheit, im Landesjugendhilfeausschuss sowie<br />

im Fachgremium der Vernetzungsstelle Schulverpflegung<br />

M-V. Wir entsandten darüber hinaus einen Delegierten<br />

in den erstmals tagenden Familienkonvent.<br />

Wettbewerb „Familienfreundliche Kommune“<br />

Die Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt,<br />

Mecklenburg-Vorpommern zum kinder- und familienfreundlichsten<br />

Bundesland zu machen – ein gewagtes<br />

Vorhaben, das nur in Kooperation mit den Kommunen,<br />

Vereinen, Verbänden, Unternehmen und den Familien<br />

selbst in die Tat umgesetzt werden kann. So schrieb<br />

das Land den Landeswettbewerb „Familienfreundliche<br />

Kommune <strong>2009</strong>“ aus. Sein Ziel: in den Städten und<br />

Gemeinden des Landes das Bewusstsein und das<br />

Verständnis zu stärken für die Bedürfnisse von Familien<br />

und insbesondere von Kindern. Die Kommunen wurden<br />

aufgefordert, ihre vorbildlichen Ansätze, Projekte und<br />

Vorhaben für mehr Kinderfreundlichkeit einer Jury zu<br />

präsentieren, in der auch wir mitarbeiteten. Die Vielzahl<br />

der eingegangenen Bewerbungen machte deutlich, dass<br />

das Thema Familienfreundlichkeit bei den Akteuren<br />

und Entscheidungsträgern in den Kommunen eine<br />

Schlüsselrolle spielt – auch weil immer mehr junge<br />

Menschen und Familien von dort wegziehen.<br />

Familienkonvent Mecklenburg - Vorpommern<br />

tagte am 29. Juni <strong>2009</strong><br />

Die Einrichtung eines Familienkonvents wurde vom Landtag<br />

Mecklenburg-Vorpommern am 4. Juli 2008 beschlossen.<br />

Ihm gehören 71 Delegierte aus dem ganzen Land an:<br />

36 Eltern und 35 Vertreter/innen von Vereinen und Verbänden,<br />

darunter auch der DKSB-LV. Der Familienkonvent<br />

arbeitet überparteilich und parteiunabhängig, nennt<br />

Handlungsbedarf und -empfehlungen und bringt diese<br />

zur Entscheidung in den Landtag ein. Am 29. Juni <strong>2009</strong><br />

trat der Familienkonvent Mecklenburg-Vorpommern<br />

erstmals im Schweriner Schloss zusammen, offiziell<br />

eröffnet von Landessozialministerin Manuela Schwesig.<br />

Der Konvent will mit einem Ideen- und Forderungskata-


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

log die Landespolitik zugunsten der Familien beeinflussen.<br />

Die Delegierten forderten u.a. kleinere Kitagruppen<br />

und eine Aufwertung des Erzieherberufes.<br />

Zudem schlugen sie vor, familienfreundliche Firmen in<br />

Mecklenburg-Vorpommern zu zertifizieren.<br />

Projekt „Eltern stark machen“<br />

Das Land Mecklenburg-Vorpommern finanzierte <strong>2009</strong><br />

weiterhin das Projekt „Eltern stark machen in Mecklenburg-Vorpommern“.<br />

Ein Schwerpunkt des Projekts ist<br />

die landesweite Unterstützung und Koordination aller<br />

Elternkurse. Die dafür eingerichtet Koordinierungsstelle<br />

befindet sich in Trägerschaft des DKSB.<br />

Zum Wohle unserer Kinder:<br />

Netzwerke schaffen<br />

Kindergesundheit und Kindeswohl sind untrennbar<br />

miteinander verbunden und erfordern eine bessere Vernetzung<br />

zwischen Gesundheitswesen, öffentlichen Gesundheitsdiensten<br />

und Jugendhilfe. Zu diesem Thema<br />

initiierten wir gemeinsam mit dem Landesministerium<br />

für Soziales und Gesundheit eine landesweite, erfolgreiche<br />

Fachtagung am 12./13.09.<strong>2009</strong> in Schwerin.<br />

Landesverband Niedersachsen<br />

Erfolg für die Kinderrechte<br />

Verfassungsänderung in Kraft!<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> standen für uns die Kinderrechte im Mittelpunkt.<br />

Wir freuen uns über einen riesigen Erfolg: Die<br />

Kinderrechte sind in der niedersächsischen Landesverfassung<br />

verankert. Die Fraktionen des niedersächsischen<br />

Landtages hatten sich im Mai <strong>2009</strong> auf einen entsprechenden<br />

Gesetzentwurf geeinigt. Die Änderung der Landesverfassung<br />

ist zum 1.Juli <strong>2009</strong> in Kraft getreten. Der<br />

Gesetzestext lautet:<br />

Artikel 4a: Schutz und Erziehung von Kindern und<br />

Jugendlichen<br />

(1) Kinder haben als eigenständige Personen das Recht<br />

auf Achtung ihrer Würde und gewaltfreie Erziehung.<br />

(2) Wer Kinder erzieht, hat Anspruch auf angemessene<br />

staatliche Hilfe und Rücksichtnahme. Staat und<br />

G e s e l l s c h a f t t r a g e n f ür a l te r sg e r e c h te L e b e n sb e di n -<br />

gungen Sorge.<br />

( 3) Kinder und Jugendliche sind vor körperlicher und<br />

seelischer Vernachlässigung und Misshandlung zu<br />

schützen.<br />

Wir begrüßen, dass damit die eigenständige Rechtspersönlichkeit<br />

von Kindern herausgestellt wird. Selbstverständlich<br />

wünschen wir uns als <strong>Kinderschutzbund</strong>,<br />

dass neben das Recht auf Schutz und Förderung auch<br />

das Recht auf Beteiligung tritt. Die Gesetzesänderung<br />

sehen wir somit als Start für weitere Maßnahmen in der<br />

niedersächsischen Kinderpolitik. Auch für zukünftige<br />

politische Entscheidungen sind konkrete Datenerhebungen<br />

über die Lage der Kinder in Niedersachsen unerlässlich<br />

und wichtige Grundlage für ein Informationsmanagement.<br />

Wir fordern daher vom Land Niedersachsen einen regelmäßigen<br />

Bericht zum Stand der Umsetzungen.<br />

Der Niedersächsische Kinder-haben-Rechte-<br />

Preis <strong>2009</strong><br />

„Kultur macht schlau“: Unter diesem Motto stand der<br />

gemeinsame Preis des <strong>Kinderschutzbund</strong>es Niedersachsen<br />

und des Landes Niedersachsen. Im 20. Jahr der Ratifizierung<br />

der UN-Kinderrechtskonvention wurden Initiativen<br />

und Projekte gesucht, die sich öffentlich für Kinder und<br />

deren Rechte einsetzen. Die Preisträger <strong>2009</strong>:<br />

1. Preis: Kirchliche Stiftung St. Martin, Nienburg,<br />

für das Projekt „Lesen von Geburt an“<br />

2. Preis: Stadt Braunschweig für die Bekanntmachung<br />

der Kinderrechte an sich und für ihr Projekt<br />

„Kinderrechte nach vorn“<br />

3. Preis: Jugendtheater Maximal, Hannover,<br />

für eine besonders innovative Umsetzung von<br />

Jugendlichen für Jugendliche<br />

Schirmherrin Mechthild Ross-Luttmann, Niedersachsens<br />

Ministerin für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit,<br />

überreichte die Auszeichnungen im Kreis der Preisträger,<br />

die mit ihren Teams und natürlich den beteiligten Kindern<br />

und Jugendlichen anreisten. Die Ministerin gratulierte<br />

allen Initiativen und Projekten, die sich beworben haben,<br />

zu ihrer tollen Kreativität und ihrem großen, oft ehrenamtlichen<br />

Engagement. Dafür gab es nicht nur warme<br />

Worte, sondern auch Preisgelder von insgesamt 9.000 Euro.<br />

In der Jury arbeiteten mit:<br />

• Leonie Maus und Nicolai Paasch<br />

(Freiwilliges Soziales Jahr Kultur)<br />

• Prof. Waldemar Stange<br />

(Leuphana Universität Lüneburg)<br />

• Andreas Böer<br />

(Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Frauen,<br />

Familie u. Gesundheit)<br />

• Johannes Schmidt<br />

(Vorsitzender DKSB-LV Niedersachsen)<br />

Laufen für die Rechte der Kinder!<br />

Bereits seit zehn Jahren laufen beim KSK Küstenmarathon<br />

in Otterndorf internationale Spitzenathleten und Amateure<br />

aller Altersklassen für die globalen Kinderrechte. Unter Federführung<br />

unseres DKSB-Landesvorsitzenden, Johannes<br />

22 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

Schmidt, und in Kooperation mit örtlichen Sportvereinen<br />

hat sich der Marathon mittlerweile zu einem sportlichen<br />

Highlight erster Güte entwickelt. Im Jubiläumsjahr <strong>2009</strong><br />

eröffnete die Deutsche Meisterschaft im 10 km-Straßenlauf<br />

den Marathon – für Sicherheit, Freiheit und Bildung aller Kinder.<br />

Landesverband Nordrhein-Westfalen<br />

Gesundheit steckt an<br />

Zwei Themen beherrschen zur Zeit die sozialpädagogische<br />

Diskussion: die Gesundheit und die Bildung von Kindern.<br />

Beide Diskussionen laufen oft voneinander unabhängig.<br />

Dabei sind die Parallelen offensichtlich: Soziale Benachteiligung<br />

bedingt schlechte Gesundheit. Schlechte<br />

Gesundheit bedingt geringere Leistungsfähigkeit und<br />

Bildung. Geringere Leistungsfähigkeit und Bildung<br />

bedingen soziale Benachteiligung.<br />

Bildung ist also mehr als schulischer Unterricht. Zu unseren<br />

wichtigsten Zielen gehört es daher, eine hohe Qualität<br />

in der schulischen und außerschulischen Bildung sicherzustellen.<br />

Diese befähigt Kinder und Erwachsene, sich<br />

kritisch mit den existierenden Umwelt- und Systemvorgaben<br />

auseinander zu setzen und eigenständige, reflektierte<br />

und selbstbewusste Entscheidungen zu treffen. Die<br />

Bildung von Eltern in Gesundheitsfragen ist damit<br />

auch ein Beitrag zu einer guten Bildungsteilnahme der<br />

Kinder. Unser in Anlehnung an Starke Eltern – Starke<br />

Kinder ® entwickelter Gesundheitskurs für Eltern setzt<br />

dies deshalb in besonderer Weise um: Der Kurs hat das<br />

Ziel, Mütter und Väter in der ganzheitlichen Förderung<br />

der Kindergesundheit zu unterstützen. Gesunde Ernährung,<br />

Bewegung und Entspannung werden gleichermaßen als<br />

Themen aufgegriffen und mit den Eltern bearbeitet.<br />

Basisinformationen über Ernährung, Bewegung und Entspannung<br />

sowie vielfältige Anregungen und alltagstaugliche<br />

Anleitungen helfen Eltern dabei, gemeinsam mit<br />

ihren Kindern gesundheitsförderliche Lebensgewohnheiten<br />

in den Alltag zu integrieren und das Wohlbefinden<br />

aller Familienmitglieder zu fördern.<br />

Mit dem Kurs sprechen wir vor allem Familien an, für<br />

die aufgrund finanzieller oder zeitlicher Engpässe eine<br />

familiäre Gesundheitsförderung problematisch ist.<br />

Seinen Praxistest hat das Programm bereits bestanden:<br />

Die teilnehmenden Eltern waren begeistert und empfehlen<br />

das Angebot gern weiter – Ansporn für uns, unser<br />

Engagement auszuweiten. Unter dem Motto „Gesundheit<br />

steckt an“ organisieren wir nun in Kooperation mit<br />

vielen OVs und KVs in NRW nun Elternkurse in Kindertageseinrichtungen.<br />

Zudem begeistern auf „Gesundheitspartys“<br />

geschulte Eltern weitere Mütter und Väter für<br />

die ganzheitliche Förderung der Kindergesundheit.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Armut von Kindern<br />

Ein NRW-Bündnis aus AWO, Deutschem Gewerkschaftsbund,<br />

der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft,<br />

dem Paritätischen Wohlfahrtsverband und dem DKSB<br />

legte im August <strong>2009</strong> politische Forderungen zur<br />

Bekämpfung der Kinderarmut vor. Das Memorandum<br />

wurde an Politiker aller Ebenen und Parteien verteilt.<br />

Den Schlüssel zur Problemlösung sieht das Bündnis in<br />

einer präventiven Ausrichtung der Kinder- und Jugendhilfe<br />

und des Bildungssystems sowie in der Begleitung<br />

der Familien durch eine Präventionskette – von der Geburt<br />

der Kinder bis zu deren Eintritt in das Berufsleben.<br />

Ebenso fordern wir eine Existenz sichernde Grundsicherung<br />

für alle Kinder in Deutschland.<br />

Das NRW-Bündnis zeigte <strong>2009</strong> starke Präsenz: In den<br />

Medien und auf Veranstaltungen setzten wir uns ein<br />

für ein gemeinsames, abgestimmtes und wirksames<br />

Vorgehen gegen die anhaltend hohe Armutsquote bei<br />

Kindern und Jugendlichen. Stets mit im Boot waren und<br />

sind unsere OVs und KVs. Mit großem Engagement organisierten<br />

ehren- und hautamtliche Mitarbeiter/innen<br />

öffentliche Foren zur Bekämpfung der Kinderarmut,<br />

stritten mit Politiker/inne/n vor Ort und schufen ein<br />

öffentliches Bewusstsein für das Ausmaß der Armut in<br />

unserem reichen Land.<br />

Kompetenzzentrum Kinderschutz<br />

Wie kann der Kinderschutz noch wirksamer werden?<br />

Wie kann er Lücken im Hilfesystem schließen helfen?<br />

Als Antwort darauf hat das Kompetenzzentrum Kinderschutz<br />

beim DKSB-LV NRW wichtige Impulse gesetzt,<br />

wie Kinder in schwierigen Lebenssituationen rechtzeitige<br />

verlässliche Hilfen erlangen können. Hierzu gehören<br />

insbesondere die Realisierung von Fortbildungen in Kooperation<br />

mit der Bildungsakademie BiS, Empfehlungen<br />

zur (Weiter-)Entwicklung sozialer Frühwarnsysteme<br />

und Früher Hilfen sowie zum Ausbau der Tageseinrichtungen<br />

für Kinder. Als Mitglied der Expertenkommission<br />

„Kinderschutz“ des Landes NRW konnten wir<br />

weitere Erkenntnisse und Vorschläge zum Ausbau des<br />

Kinderschutzes formulieren.<br />

Weiterbildung nach Maß!<br />

Mit einem umfangreichen Programm startete die<br />

Bildungsakademie BiS im Januar 2008. „Auxilium<br />

– gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung sozialer<br />

Kreativität mbH“ ist Trägerin der BiS. Der DKSB-LV NRW<br />

ist alleiniger Gesellschafter und kann nun einen breiten<br />

Fächerkanon an Kursen und Weiterbildungen anbieten.<br />

Dazu zählen Zertifikatskurse zur Kinderschutzfachkraft,<br />

Kurse und Fortbildungen zu Starke Eltern – starke<br />

Kinder ® Ernährung, Bewegung und Entspannung,<br />

Coachings, Konfliktmanagement sowie viele andere Bil-<br />

23


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

dungs- und Kommunikationsangebote. Das Bildungsprogramm<br />

2010 ist im Internet unter www.bis-akademie.de<br />

oder www.dksb-nrw.de zu finden.<br />

Die BiS-Fortbildungsangebote schaffen die Möglichkeit,<br />

Wissenswertes aufzunehmen, Neues zu entdecken,<br />

Gedanken zu vertiefen und Erfahrungen zu<br />

sammeln. BiS bietet einen Raum‚ der Begegnung von<br />

Fachkräften der Sozialen Arbeit, der Medizin, der schulischen<br />

und außerschulischen Bildung sowie Fort- und<br />

Weiterbildung auf hohem Niveau ermöglicht. Neueste<br />

Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis finden in den<br />

Themenangeboten ebenso wie das Wohlfühlen in den BiS-<br />

Veranstaltungen besondere Berücksichtigung.<br />

Lobbyarbeit<br />

Der Aufbau der Bildungsinstitutionen und das Klima in<br />

der zwischenmenschlichen Begegnung sind nur zwei<br />

Missstände in NRW, die uns fordern, als Lobby für Kinder<br />

sensibel und stark aufzutreten. Wir haben uns zusammen<br />

mit vielen OVs/KVs, Landesverbänden der Familien- und<br />

Jugendhilfe, Wissenschaftlern und weiteren Gesellschaftsgruppen<br />

für die Rechte des Kindes und damit für eine<br />

Verbesserung der Lebenssituation von Familien eingesetzt,<br />

etwa im NRW-Bündnis „Eine Schule für alle“, im<br />

Forum „Förderung von Kindern“, durch die Mitherausgabe<br />

des LBS-Kinderbarometers, durch Expertisen und<br />

Stellungnahmen zu kindgerechten Einrichtungen, durch<br />

Protestkampagnen gegen skandalöse Sendeformate<br />

(„Erwachsen auf Probe“) und eine lautstarke Trommelaktion<br />

zum Weltkindertag <strong>2009</strong> („Trommeln für die<br />

Kinderrechte“).<br />

Landesverband Rheinland-Pfalz<br />

Präsenz in Medien und Öffentlichkeit<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> konnten wir uns zu folgenden Themen in<br />

den Medien platzieren: Kinderarmut, „Eltern auf Probe“,<br />

Kinderpornografie im Internet, Kinderrechte ins Grundgesetz.<br />

Erfreulich ist weiterhin unsere stetig wachsende<br />

Vernetzung mit vorhandenen und neuen Partnern.<br />

Andere Verbände kamen zwecks Kooperation auf uns<br />

zu, so die neu gegründeten Medienkompetenznetzwerke,<br />

die Landeszentralen für gesundheitliche Aufklärung<br />

und für Medienpolitik, der Landeselternbeirat, der<br />

Verein „Armut und Gesundheit in Deutschland“. Zudem<br />

konnten wir uns in folgenden Gremien einbringen:<br />

Landesjugendhilfeausschuss, Landesanstalt für Medien<br />

und Kommunikation, Landesbeirat für Familienpolitik<br />

Rheinland-Pfalz.<br />

Verleihung des Kinderschutzpreises<br />

Einen Höhepunkt unserer öffentlichen Präsenz markierte<br />

die Verleihung des Kinderschutzpreises an den Armutsforscher,<br />

Sozialarbeiter und Arzt Prof. Gerhard Trabert.<br />

Ausgezeichnet hatten wir seine Projekte zu in Armut<br />

lebenden bzw. von Krankheit betroffenen Kindern und<br />

erregten damit großes Interesse in der politischen und<br />

fachlichen Öffentlichkeit sowie bei den Medien.<br />

Dienstleister für die Orts- und Kreisverbände<br />

Die verbandsinterne Kommunikation und Zusammenarbeit<br />

befindet sich weiter im Aufwind. So fand anlässlich der<br />

Landesmitgliederversammlung ein Workshop zum Thema<br />

„Ehrenamtliche Vorstandsarbeit – kompetent, sicher<br />

und effizient“ statt. Anlässlich der Jahreskonferenz des<br />

DKSB in Rheinland-Pfalz haben mit der Erarbeitung<br />

eines Anforderungsprofils für ehrenamtliche Vorstände<br />

begonnen. Desweiteren legten wir ein Fortbildungsprogramm<br />

mit fünf Veranstaltungen für die ehren- und<br />

hauptamtlichen Mitarbeiter/innen auf. Wir übernahmen<br />

auch die Organisation und Teilnahme verbandsinterner<br />

Gremien. Dazu gehörten etwa die Konferenz der Hauptamtlichen,<br />

der Landesarbeitskreis Betreuter Umgang,<br />

die Arbeitskreise Kindertagespflege sowie Jugendhilfe<br />

und Schule, die Regionaltreffen für die Elternkursleiter/<br />

innen sowie Fachgespräche für die Koordinator/inn/en<br />

von Kinder- und Jugendtelefon und Elterntelefon.<br />

Internes<br />

Im vergangenen Jahr wurde aus Gründen der Wirtschaftlichkeit<br />

und auf Beschluss des Vorstandes die Landesgeschäftsstelle<br />

umstrukturiert: Geschäftsführerin und<br />

Verwaltungskraft arbeiten seit dem zweiten Halbjahr<br />

<strong>2009</strong> im Homeoffice. Die guten Erfahrungen mit der<br />

„virtuellen Geschäftsstelle“ und deren Akzeptanz<br />

rechtfertigen diese Entscheidung. Zugleich konnte die<br />

Präsenz von Vorstand und Geschäftsführerin in der<br />

Landeshauptstadt Mainz aufgrund der guten Kooperation<br />

mit dem dortigen Ortsverband durch die Nutzung von<br />

dessen Räumlichkeiten weiter gesteigert werden: Pressearbeit,<br />

Vorstandsarbeit, interne Gremienarbeit haben<br />

durch die räumliche Konzentration sichtbar gewonnen.<br />

Landesverband Saarland<br />

Internes<br />

Aus dem LV-Vorstand ist Beisitzer Markus Bischof ausgeschieden,<br />

um im LV-Projekt „Betreuter Umgang“ mitzuarbeiten.<br />

An seine Stelle getreten ist Gaby Schwarz,<br />

ehemals langjährige Vorsitzende des OV St. Ingbert.<br />

Unsere 2. Vorsitzende Birgit Küpper-Warnking, wird<br />

ihr Engagement im Vorstand aus familiären Gründen<br />

24 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

reduzieren. Stefan Behr (Beisitzer LV-Vorstand) und<br />

Elisabeth Geiger (Vorstandsmitglied OV Völklingen)<br />

werden ab der nächsten Vorstandswahl gemäß unserer<br />

Satzung die Stellvertretung übernehmen.<br />

Die seit Herbst 2007 bestehende Landesgeschäftsstelle<br />

mit Elke Lossen hat eine neue Adresse (siehe Anhang).<br />

Außerdem arbeiten nun die beiden Projekte des LV<br />

(Betreuter Umgang und KiTS – Kinder in Trennung und<br />

Scheidung) in neuen, gemeinsamen Räumlichkeiten in<br />

Saarbrücken.<br />

Markus Bischof sorgte zusammen mit Webmaster<br />

David Kunzler für die Neugestaltung unserer Website<br />

und realisierte eine Schulung zur selbständigen Pflege<br />

einzelner Themen durch die OVs und Projektmitarbeiter/innen.<br />

<strong>2009</strong> konnten wir uns wieder über zahlreiche Medienberichte<br />

über unsere Arbeit freuen. Für viel Aufmerksamkeit<br />

sorgten auch die Vorträge und Veröffentlichungen<br />

unseres 1. Vorsitzenden Prof. Dr. Günther Deegener zu<br />

verschiedenen Kinderschutzthemen.<br />

Facharbeit und Veranstaltungen<br />

• In zwei Klausurtagungen erarbeitete der Landesvorstand<br />

Anfang <strong>2009</strong> unter der Federführung von Markus<br />

Bischof drei Themenschwerpunkte künftiger Aktivitäten:<br />

Gefahren und Chancen neuer Medien, Primärprävention<br />

in Schulen und Kindertagesstätten sowie Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Seither kooperiert eine Arbeitsgruppe um<br />

Stefan Behr intensiv mit der Landesmedienanstalt Saar,<br />

um Elterntrainer/inne/n für Starke Eltern – Starke Kinder ®<br />

sowie Schulen und Kindertagesstätten zusätzliche<br />

Medienkompetenz zu vermitteln.<br />

• Ein Vertreter unseres LV wird am Ausbildungsprogramm<br />

des LV Bayern „Wege aus dem Mediendschungel“<br />

teilnehmen.<br />

• Stefan Behr brachte eine Fortbildung für OV- und Projektmitarbeiter/innen<br />

zum Thema Öffentlichkeitsarbeit<br />

auf den Weg.<br />

• Gemeinsam mit dem OV Völklingen organisierten<br />

Birgit Küpper-Warnking und Elke Lossen die Teilnahme<br />

am 2. Saarländischen Familientag in Völklingen.<br />

Projekte<br />

• Das seit 2006 laufende Präventionsprojekt für Familien<br />

mit seinen Bausteinen „Unterstützung für Eltern“<br />

(UFER), KiTS und „Sozialpädagogische Mediothek“ hat<br />

sich mittlerweile bestens etabliert; die Regelfinanzierung<br />

durch die örtlichen Jugendämter ist ab 2011 nach dem<br />

Ende der fünfjährigen Projektförderung gesichert.<br />

Anstelle unserer ausgeschiedenen Mitarbeiterin Heike<br />

Hans ist seit Mai <strong>2009</strong> die Sozialarbeiterin Katja Liedigk<br />

im Kreis St. Wendel für UFER zuständig. Der Saarpfalz-<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

kreis hat die Mittel für UFER aufgestockt, sodass dort<br />

die Kinderkrankenschwester Sabine Engel-Schirra mit<br />

14 Wochenstunden zum Einsatz kommen kann.<br />

• Projektleiter Klaus Ollinger gestaltete einen neuen<br />

Flyer des LV und organisierte im März <strong>2009</strong> eine Fachveranstaltung<br />

mit Dr. med. W. Kratzsch aus Düsseldorf<br />

zum Thema „Kinderschutz an der Schnittstelle von<br />

Gesundheitswesen und Jugendhilfe“. Weit über 100<br />

Fachleute nahmen daran teil.<br />

• Beim Betreuten Umgang im Bereich des Jugendamtes<br />

Saarbrücken hat Markus Bischof unseren langjährigen<br />

Honorarmitarbeiter Marc Eckerle abgelöst, der nun<br />

seine hauptberuflichen Tätigkeit ausdehnen möchte.<br />

Da auch der Kreis der Ehrenamtlichen kleiner geworden<br />

ist, begannen wir im November mit einem neuen Qualifizierungskurs<br />

von Ehrenamtlichen.<br />

• Im Jahr <strong>2009</strong> fand wieder eine große Zahl von Elternkursen<br />

und eine weitere Ausbildung für Elternkursleiter/innen<br />

durch unsere Multiplikatorentrainerin Astrid<br />

Braun-Oberhauser statt.<br />

Blick auf die Ortsverbände<br />

• Der OV St. Ingbert (Vorsitzende: Frau Strullmeier)<br />

beging im Oktober <strong>2009</strong> sein 25-jähriges Bestehen<br />

mit einer gelungenen Jubiläumsfeier im Festsaal der<br />

Stadthalle.<br />

• Unsere 14 OVs im Saarland sowie der Kreisverband<br />

St. Wendel arbeiteten auch <strong>2009</strong> mit großem Erfolg<br />

und Engagement. Die OVs Völklingen und Püttlingen<br />

wählten <strong>2009</strong> neue Vorstände.<br />

25


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

Landesverband Sachsen<br />

Internes<br />

Personell konnten wir im Jahr <strong>2009</strong> mit Vorstand und<br />

Mitarbeitern stabil weiterarbeiten und unser Team dank<br />

der Unterstützung aus Bayern noch um eine Minijobstelle<br />

für unser Medienkompetenzprojekt erweitern. Allein<br />

die Fachberatung für Kindertagesstätten konnte sich<br />

leider nicht etablieren.<br />

Nach fünfjähriger Tätigkeit endete für unseren ehemaligen<br />

Vorsitzenden Dr. Jost Schönfelder dessen Tätigkeit im<br />

Landesjugendhilfeausschuss des Freistaates Sachsen. Der<br />

Geschäftsführer Olaf Boye wurde als neues Mitglied<br />

berufen, sodass wir unsere Gremienarbeit in dieser<br />

Legislaturperiode fortsetzen können.<br />

Die sächsischen OVs/KVs des DKSB hatten sich auch<br />

im vergangenen Jahr mit den Folgen und Prozessen der<br />

Kreisgebietsreform des Jahres 2008 auseinanderzusetzen.<br />

Leider verzeichneten sie in Folge der Rezession<br />

einen Abbau von Fördermitteln und Zuwendungen. Die<br />

Verbände und ihre Präsenz bei den Zuwendungsgebern<br />

zu stabilisieren, war daher ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt<br />

für uns. Mancher Verband konnte allerdings<br />

erfreulicherweise verschiedene Jugendhilfe- und Kita-<br />

Projekte hinzugewinnen.<br />

Facharbeit und Aufgaben<br />

Im vergangenen Jahr standen Themen wie die Sicherung<br />

von Kindeswohl, Netzwerkarbeit für frühe Hilfen für<br />

Kinder und Familien, Familienbildung und -beratung sowie<br />

die Kinderrechte für die unterschiedlichen Zielgruppen<br />

im Mittelpunkt unserer Arbeit. Neben dem großen<br />

Fachtag zur Familienbildung „Innovative Zugangswege<br />

zu Eltern“ fanden weit über 100 Fortbildungen zu den<br />

Themen Kinderschutz und Kindeswohlsicherung in<br />

Kindertageseinrichtungen, Schulen, Horten und auch<br />

Sportvereinen statt. Erneut starteten wir in Kooperation<br />

mit der Diakonischen Akademie einen Kurs zur Zertifizierung<br />

von Kinderschutzfachkräften. Weiteren Schub<br />

bekamen die Elternkurse Starke Eltern – Starke Kinder ®<br />

sowie die Kurs-Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte.<br />

Im Rahmen des Medienkompetenzkurses wurden erste<br />

Trainer/innen ausgebildet.<br />

Sehr getroffen hat uns im vergangenen Jahr die Ablehnung<br />

des Antrages zu unserem geplanten zweijährigen internationalen<br />

Projekt mit einem tschechischen Partner<br />

und vier OVs/KVs – nach 15-monatigem Antragsverfahren<br />

und unzähligen ehrenamtlich geleisteten Stunden. Hier<br />

suchen wir nach neuen Wegen mit unseren Partnern.<br />

Erfolgreich bleibt dagegen unsere Kampagne „Stark<br />

und Sicher“. Mit ihr wollen wir Kinder in ihrer Selbstsicherheit<br />

stärken und vor Gewalt schützen. Unterstützt<br />

hat die Kampagne die nordrhein-westfälische Bethe-Stiftung.<br />

Bei unserer Anhörung im sächsischen Landtag zum<br />

Gesetz der „Früherkennungsuntersuchungen“ haben<br />

wir die überaus restriktive Gesetzgebung des Landes<br />

kritisiert – leider ohne Erfolg: Im Sommer <strong>2009</strong> beschloss<br />

der Landtag das „Gesetz zur Förderung der Teilnahme<br />

von Kindern an Früherkennungsuntersuchungen“.<br />

Das Landesjugendamt unterstützten wir dabei, einen<br />

Fachtag zu den „Netzwerken früher Hilfen“ in Sachsen<br />

zu realisieren. Vor einer Vielzahl von Teilnehmern wies<br />

DKSB-Präsident Heinz Hilgers darauf hin, wie wichtig<br />

präventive Netzwerkstrukturen sind.<br />

Aktionen<br />

Kinderrechte<br />

Gemeinsam mit unseren DKSB Orts- und Kreisverbänden<br />

realisierten wir zum 20. Jahrestag der UN-Kinderrechtskonvention<br />

die Kinderrechtswahlen in Sachsen. In einer<br />

Podiumsdiskussion mit sozialpolitischen Sprechern<br />

der Fraktionen des Landtages wurden die Ergebnisse<br />

diskutiert und der Politik sowie der Öffentlichkeit<br />

vorgestellt. Die sächsischen DKSB-Verbände werden<br />

2010 an diesem Projekt weiterarbeiten. Um das Thema<br />

Kinderrechte kreisten auch die vielfältigen, öffentlich<br />

wirksamen Aktionen unserer OVs und KVs zum Weltkindertag<br />

<strong>2009</strong>.<br />

Kinderarmut<br />

Zu diesem Thema fand die erste Regionalkonferenz des<br />

Vorstandes in Görlitz statt, einer Region Sachsens, in<br />

der besonders viele junge Bezieher/innen von Leistungen<br />

nach dem SGB II leben. An der Konferenz nahmen vor<br />

allem unsere DKSB-Verbände, aber auch Vertreter der<br />

öffentlichen Jugendhilfe und der Politik teil.<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Die Vorstandsmitglieder und Mitarbeiter des LV Sachsen<br />

setzten sich <strong>2009</strong> als Lobby für Kinder für deren Rechte<br />

und Interessen ein. Maßstab ist dabei die Umsetzung<br />

der UN-Kinderrechtskonvention. In unserer Öffentlichkeitsarbeit<br />

nahmen wir auf wichtige gesellschaftliche,<br />

insbesondere auf kinder- und familienpolitische Entwicklungen<br />

Einfluss, so z. B. um Kinder und Eltern gegen<br />

Missbrauchsgefahren zu stärken.<br />

Leider stand auch <strong>2009</strong> das Thema Gefährdung und<br />

Missbrauch von Kindern im öffentlichen Mittelpunkt,<br />

was sich in den Anfragen an den DKSB widerspiegelte.<br />

Auch für weitere Themen standen Vorstände und Mitarbeiter<br />

den verschiedenen Medienvertretern Rede und<br />

Antwort. Darüber hinaus erhielten wieder viele Bürger/<br />

innen telefonische und schriftliche Einzelfall-Beratung<br />

und Information gemäß unseres Prinzips „Hilfe zur<br />

Selbsthilfe“.<br />

26 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

Landesverband Sachsen-Anhalt<br />

Tagesseminare zum Kinderschutz vor Ort<br />

Wie kann Kinderschutz vor Ort noch besser gelingen?<br />

Im Laufe des Jahres <strong>2009</strong> diskutierten diese Frage landesweit<br />

mehr als 500 Vertreter von Kitas, Schulhorten,<br />

Kinder- und Jugendfreizeit-Einrichtungen sowie Familienbegegnungsstätten<br />

in 18 Tagesseminaren. Initiiert<br />

und organisiert wurden die Veranstaltungen von den<br />

Jugendämtern. Die Bilanz fiel positiv aus: Unsere jahrelangen<br />

Bemühungen um dezentrale, niedrigschwellige<br />

und bedarfsgerecht Hilfen sind bei den Entscheidungsträgern<br />

vor Ort angekommen. Damit haben wir aber<br />

auch Bedürfnisse geweckt: Das Interesse an der Kooperation<br />

mit uns war in manchen Regionen größer als unsere<br />

Kapazitäten. In diesen Fällen erwiesen sich die gewachsenen<br />

Netzwerkstrukturen, etwa unter dem Dach des<br />

Paritätischen oder in den lokalen Bündnissen für Familie,<br />

als belastbar und qualitativ gut. Allen Anforderungen,<br />

Anfragen, Hilfeersuchen usw. konnten wir im Sinne der<br />

betroffenen Familien und Kinder vor Ort entsprechen.<br />

EU-Projekt „Schulerfolg sichern!“<br />

Dies ist Motto und strategisches Ziel eines landesweiten<br />

EU-Projektes in Trägerschaft der Deutschen Kinder-<br />

und Jugendstiftung, Regionalstelle Sachsen-Anhalt.<br />

Erreicht werden soll dieses Ziel durch die Neueinstellung<br />

von 70 Schulsozialarbeiter/inne/n an Sekundarschulen.<br />

Wir haben uns dafür stark gemacht, dass auch an<br />

Grundschulen in sozialen Brennpunkten aus diesem<br />

Programm Stellen geschaffen werden. An zei Schulen<br />

ist uns dies gelungen. Aber nicht nur dort ermöglichten<br />

die Schulsozialarbeiter/innen als engagierte Verbindungsleute<br />

vor Ort dem DKSB, „Schule zu machen“.<br />

Gewaltprävention, Zukunftswerkstätten und andere<br />

Projekte zu Kinderrechten und Mediennutzung fanden<br />

an Sekundarschulen im Bördekreis, in der Altmark und<br />

in Anhalt-Bitterfeld statt. Intensiv gearbeitet haben wir<br />

mit ca. 500 Schüler/inne/n im Alter von acht bis 18 Jahren.<br />

Neugründung<br />

<strong>2009</strong> wurde ein neuer KV gegründet: der DKSB KV Salzlandkreis<br />

e.V. mit zunächst 25 Mitgliedern und Sitz in<br />

Aschersleben. Von sich reden machte der neue Verband<br />

schnell durch seine Präsenz bei Familien-, Stadt- und<br />

Stadteilfesten in Aschersleben, Bernburg und Staßfurt.<br />

Gut angelaufen war auch der wöchentliche Offene Treff<br />

in den Räumlichkeiten des Sozialforums Aschersleben.<br />

Leider können diese Räumlichkeiten 2010 nicht mehr<br />

genutzt werden, man wird an einem anderen Ort neu<br />

beginnen müssen. Wir werden die Kinderschützer im<br />

Salzlandkreis weiterhin nach Kräften unterstützen.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 27<br />

Neujahrsempfang<br />

Erstmals luden wir Anfang <strong>2009</strong> zu einem Neujahrsempfang.<br />

Mehr als 50 Gäste aus Politik, Verwaltung,<br />

dem öffentlichen Leben des Landes und der Landeshauptstadt<br />

Magdeburg amüsierten sich bei launigen<br />

Spielen aus dem Repertoire des Kurses Gesunde Eltern –<br />

Gesunde Kinder ® und sicherten uns ihre Unterstützung<br />

bei der Vorbereitung der Kinderschutztage 2010 zu. Es<br />

entstanden Arbeitsgruppen und ein Unterstützerkreis,<br />

zu dem Bundes- und Landtagsabgeordnete genauso gehören<br />

wie der Kinderbeauftragte des Landes, der Leiter<br />

des Landesjugendamtes, der OB Magdeburgs, Repräsentanten<br />

von Wohlfahrtsverbänden und Unternehmer.<br />

Landesverband Schleswig-Holstein<br />

Volksinitiative „Kinderrechte stärken – Armut<br />

bekämpfen“<br />

30.000 Schleswig-Holsteiner votierten <strong>2009</strong> mit ihrer<br />

Unterschrift für Kinderrechte und Armutsbekämpfung.<br />

Damit war die nächste Etappe der Landesverbände von<br />

<strong>Kinderschutzbund</strong>, Arbeiterwohlfahrt und Sozialverband<br />

erreicht: Gemeinsam hatten wir im Dezember 2008 eine<br />

Volksinitiative zur Reform der Landesverfassung gestartet.<br />

Somit konnten wir bei der Übergabe der Unterschriften<br />

an den Landtagspräsidenten beantragen, dass der<br />

Landtag sich mit der Volksinitiative beschäftigt. Deren<br />

Ziel ist die Aufnahme der Kinderrechte in die Verfassung<br />

Schleswig-Holsteins, um den Status der Kinder stärken.<br />

Tag der Kindergesundheit<br />

Sozialer Status und Kindergesundheit stehen leider in<br />

einem engeren Verhältnis, als es in unserer Gesellschaft<br />

der Fall sein dürfte. Statistiken zeigen, dass bereits<br />

jedes zweite Kind in Schleswig-Holstein bei der Schuleingangsuntersuchung<br />

mit gesundheitlichen oder<br />

entwicklungsbedingten Defiziten auffällt. In manchen von<br />

Kinderarmut betroffenen Stadtteilen leiden bis zu 30 Prozent<br />

der Kinder etwa an Adipositas (Fettleibigkeit).<br />

Gesundheit und Gesundheitschancen sind ein zentrales<br />

Recht von Kindern. Deswegen veranstalteten wir <strong>2009</strong><br />

gemeinsam mit der Landesgesundheitsmesse e.V. und<br />

dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in Schleswig-Holstein<br />

den „Tag der Kindergesundheit“ im Rahmen<br />

der Landesgesundheitsmesse. Über 300 Schulkinder im<br />

Alter von zehn bis 12 Jahren durchliefen den Gesundheitsparcours<br />

mit den Themen Asthma, Ernährung und Stress.<br />

Die Gesundheitsmappe für daheim machte das Erlernte<br />

für sie fassbar. Den Lehrer/inne/n bot das Institut für Qualitätsentwicklung<br />

an Schulen in Schleswig-Holstein als weiterer<br />

Kooperationspartner des Kindergesundheitstages eine<br />

Fortbildung zum Thema Asthma, Diabetes und Ernährung an.


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

Weltkindertag <strong>2009</strong>:<br />

„Trommeln für die Kinderrechte“<br />

Diejenigen fragen, die es betrifft: Auf unsere Einladung<br />

präsentierten Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene<br />

am 20. September <strong>2009</strong> im Kieler Landeshaus ihre<br />

ganz persönliche Sicht auf das Thema „Kinderrechte<br />

stärken“. Rhythmisch unterstützt von der Flensburger<br />

„Marimba-Steelband“, trommelten insgesamt 15 DKSB-<br />

Kinderhäuser, Jugend- und Schülergruppen sowie Studenten<br />

mit ihren Beiträgen für Kinderrechte.<br />

Kurz notiert<br />

• Starke Eltern – Starke Kinder ® – In Schleswig-Holstein<br />

werden die Elternkurse und die Ausbildungskurse zur<br />

Elternkursleitung häufig nachgefragt. Fester Bestandteil<br />

ist der Bereich „Fortbildung für pädagogische<br />

Fachkräfte“, zwei Kindertagesstätten forderten die<br />

Inhouse-Fortbildung an. Dieses Angebot werden wir<br />

weiter ausbauen.<br />

Landesverband Thüringen<br />

Gemeinsames Soziales Wort gegen Kinderarmut<br />

in Thüringen<br />

Am 1. Oktober 2008 war das Gemeinsame Soziale Wort<br />

gegen Kinderarmut in Thüringen der Landesregierung<br />

übergeben worden. Unter Beteiligung aller Kinder- und<br />

Jugend- sowie LIGA-Verbände, Gewerkschaften und<br />

Kirchen hatte damals eine Verständigung darüber<br />

stattgefunden, wie Kinderarmut im eigenen Verband<br />

entgegnet werden kann und was von politischer Seite<br />

gefordert wird.<br />

Die damalige Landesregierung setzte daraufhin u.a.<br />

folgende Maßnahmen um:<br />

• die Einführung der Thüringer Kindercard,<br />

• zusätzliche Ferienangebote für Grundschüler/innen,<br />

• die Aus- und Weiterbildung von Familientrainer/inne/n.<br />

In Aussicht gestellt wurde die Optimierung von Übergängen<br />

im Bildungssystem.<br />

Seit Oktober <strong>2009</strong> treffen sich die Verbände wieder, um<br />

intensiver am Thema Bildung zu arbeiten. Im April 2010<br />

wird die Landesregierung dann das fortgeschriebene<br />

Gemeinsame Soziale Wort zur Kinderarmut in Thüringen<br />

erhalten.<br />

Internationaler Tag für gewaltfreie Erziehung /<br />

Kinderrechtetag in Thüringen<br />

Bereits zum vierten Mal richteten wir diesen Tag aus.<br />

Acht Stationen boten für 120 Schüler/innen dritter und<br />

vierter Klassen verschiedene Zugänge zum Thema Kinderrechte.<br />

Die Stationen (Kinderrechte-Rallye, Körper-<br />

wahrnehmung, NEIN sagen können usw.) realisierten<br />

wir in Kooperation mit weiteren Trägern. Zuvor hatten<br />

die Schüler/innen bereits in der Schule am Thema gearbeitet.<br />

Die entstandenen Texte, Musikstücke, Collagen<br />

u.v.m. wurden im Erfurter Rathaus ausgestellt und<br />

füllten, wie schon in den Jahren zuvor, einen Kinderrechtekoffer.<br />

Dieser wurde am Ende der Veranstaltung<br />

der Erfurter Bürgermeisterin für Bildung und Soziales<br />

übergeben.<br />

Zudem realisierten am Kinderrechtetag Thüringens<br />

viele DKSB-Ortsverbände und Kinderschutzdienste<br />

weitere kreative Aktionen, sodass das Thema gewaltfreie<br />

Erziehung inzwischen immer mehr in die Öffentlichkeit<br />

rückt.<br />

Weltkindertag <strong>2009</strong><br />

Der Weltkindertag ist in den letzten Jahren unter dem<br />

Dach des DKSB zu einer öffentlichen Großveranstaltung<br />

in Thüringen geworden. Am 19.09.<strong>2009</strong> begingen wir in<br />

Kooperation mit dem Stadtjugendring Erfurt und rund<br />

25 Vereinen ein buntes Fest in der Erfurter Innenstadt,<br />

auf dem Kinder im Mittelpunkt standen und sich aktiv<br />

einbringen (oder aktiv mitgestalten) konnten.<br />

Mit diesem Fest verknüpften wir das sogenannte Superwahljahr.<br />

Unter dem Motto „Kinder-Wahl-Tag – Wir entscheiden<br />

mit!“ konnten Kinder und Jugendliche wählen,<br />

welchem der nachfolgenden Themen sie die meiste<br />

Bedeutung schenken:<br />

1. Ich möchte mehr mitbestimmen, wenn Erwachsene<br />

etwas entscheiden!<br />

2. Ich möchte mehr und länger gemeinsam mit anderen<br />

Kindern lernen!<br />

3. Ich möchte, dass die Busse und Bahnen mich<br />

preiswerter zu Angeboten bringen!<br />

4. Ich möchte, dass mir die Eltern (Lehrer) besser<br />

zuhören!<br />

Jede/r Teilnehmer/in durfte zwei Themen ankreuzen<br />

und mit Text und Bild konkretisieren. Die Auswertung<br />

ergab folgendes Bild:<br />

Auswertung Weltkindertag<br />

Umfragebarometer<br />

28 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

Kurz notiert<br />

• Kindeswohlgefährdung / Kinder- und Jugendschutz –<br />

Das Thema Kindeswohlgefährdung war für uns Anlass,<br />

in Thüringen regelmäßige Weiterbildungen anzubieten.<br />

Was zunächst als Inhouse-Angebot startete, konnten<br />

wir Ende <strong>2009</strong> als offene Weiterbildung für Mitarbeiter/innen<br />

in Kindertageseinrichtungen, offenen Kinder-<br />

und Jugendhilfeangeboten sowie Schulen erfolgreich<br />

realisieren: Der Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung<br />

ist in das neue Thüringer Schulgesetz aufgenommen<br />

worden, sodass nun Multiplikator/inn/en in den<br />

Schulamtsbereichen geschult werden können. Zurzeit<br />

verhandeln wir darum, künftig besonders Lehrer/innen<br />

auf diesem Gebiet zu schulen.<br />

1.4 <strong>Deutscher</strong> <strong>Kinderschutzbund</strong> Stiftung<br />

Die Aktivitäten im Jahr <strong>2009</strong><br />

In diesem Jahr hat das Kuratorium der Stiftung lediglich einem Antrag auf Förderung entsprochen: Der KV Starnberg<br />

erhält für sein Projekt „Schülercoaching“ im Jahr 2010 einen Betrag von 12.000,- Euro. Der KV möchte mit seinem<br />

Projekt Hauptschüler/innen der Klassen 7 bis 9 in ihrer sozialen und fachlichen Kompetenz fördern und besser auf das<br />

Berufsleben vorbereiten. Die ehrenamtlichen Coaches, die verpflichtet sind, an einer Ausbildung und an regelmäßigen<br />

Weiterbildungen teilzunehmen, sollen sich vorrangig als „Lobby“ für die Schüler/innen verstehen, aber zugleich auch<br />

als Ansprechpartner für Eltern und Schule fungieren.<br />

Dem OV Wiesbaden hatte die Stiftung im Jahr 2008 eine Förderung über 20.000,- Euro für dessen Projekt „BEB – Babys<br />

Entwicklung begleiten“ zugesprochen. Dem OV ist es zwischenzeitlich gelungen, das Land Hessen von seinem Projekt<br />

zu überzeugen: Es hat zugesagt, die noch fehlenden Mittel in voller Höhe beizutragen, sodass eine Förderung seitens<br />

der Stiftung nicht mehr nötig ist. Das Kuratorium kann diesen Betrag in diesem Jahr also zusätzlich ausschütten.<br />

Eine kurze Zusammenfassung der von der Stiftung geförderten Evaluation der Elternkurse „Starke Eltern - starke Kinder ®“<br />

hat der Bundesverband des DKSB als PDF-Download unter www.dksb.de ins Netz gestellt.<br />

Rundes Jubiläum<br />

Die Stiftung, die in diesem Jahr ihr 20jähriges Bestehen feiert, dankt den Mitgliedern des Kuratoriums für ihre fachliche<br />

Kompetenz, ihren Einsatz und ihre Bereitschaft, sich alljährlich mit den umfangreichen Antragsunterlagen auseinanderzusetzen.<br />

Insgesamt hat die Stiftung seit ihrer Gründung mehr als 1,1 Mio Euro für die vom Verband formulierten Zwecke<br />

ausgeschüttet. Um weiterhin einen Beitrag zur Fortentwicklung der Angebote des Verbandes leisten zu können, würde<br />

sich das Kuratorium darüber freuen, wenn innovative Vorhaben und Ideen in noch größerer Zahl vorgestellt würden.<br />

Antragsschluss ist jeweils der 1. Juni eines jeden Jahres.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 29<br />

• „LUZI im Schlaraffenland“ – Wachsende gesundheitliche<br />

Probleme wie Übergewicht betreffen nicht nur<br />

Kinder aus benachteiligten Familien. Vor diesem Hintergrund<br />

bieten wir ein Präventionsprojekt für gesunde<br />

Ernährung und gegen Übergewicht für Grundschulkinder<br />

an. <strong>2009</strong> beteiligten sich aus drei Grundschulklassen<br />

ca. 150 Schüler/innen. Das Projekt vermittelte spielerisch<br />

Wissen über gesunde Ernährung, Gefühle, (Ess-)Kultur,<br />

Bewegung und Übergewicht. Konzeptionell eingebunden<br />

sind neben den Kindern auch Lehrer und Eltern.


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

2. Unsere Schwerpunktthemen<br />

2.1 Kinderarmut<br />

Ausmaß der Kinderarmut nahezu unverändert<br />

Neue Untersuchungsergebnisse zeigen, dass das Ausmaß der Kinderarmut in Deutschland weiterhin hoch ist. Immer<br />

noch leben 2,5 Millionen und somit 18 Prozent aller Personen unter 18 Jahren in Einkommensarmut. Und noch immer<br />

wirkt sich das Aufwachsen in Armut allzu häufig negativ auf die Gesundheit, das Selbstbild und Selbstwertgefühl, das<br />

individuelle Wohlbefinden und die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen aus.<br />

Politische Maßnahmen des letzen Jahres<br />

Die Kinderarmut konnte trotz einiger politischer Maßnahmen nicht eingedämmt werden. Im März <strong>2009</strong> hatte der<br />

Gesetzgeber nach der Kritik von Wohlfahrtsverbänden und DKSB das Schulbedarfspaket von 100 Euro für bedürftige<br />

Familien zeitlich ausgeweitet; es steht den Kindern nun bis zum Abitur zu. Zu den bisherigen Hartz-IV-Regelsätzen für<br />

Kinder ab dem 15. Lebensjahr (80 Prozent des Erwachsenenregelsatzes) und für Kinder bis zum 15. Lebensjahr (60 Prozent)<br />

trat <strong>2009</strong> eine dritte Gruppe hinzu. So erhalten Kinder zwischen sechs und 13 Jahren nun 70 Prozent des Erwachsenenregelsatzes.<br />

Dies entspricht 251 Euro. Auch die Regelsätze der anderen Gruppen wurden leicht angehoben.<br />

So erhalten Kinder zwischen 14 und 18 Jahren nun 287 Euro und Kinder bis zum sechsten Lebensjahr 215 Euro. Ferner<br />

beschloss die neue schwarz-gelbe Bundesregierung eine Anhebung des Kindergeldes um 20 Euro und um monatlich<br />

ca. 30 Euro höhere Kinderfreibeträge, die Anfang 2010 in Kraft trat.<br />

Finanzielle Unterstützung erreicht nicht alle<br />

Diese Maßnahmen führten dennoch nicht zu einem Rückgang<br />

der Kinderarmut in Deutschland. Zunächst ist das<br />

Schulbedarfspaket in Anbetracht der immer noch viel zu<br />

geringen Regelsätze nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.<br />

Und auch der neu eingeführte Regelsatz für Kinder zwischen<br />

6 und 13 Jahren reicht nicht aus. Bereits 2008 fällte das<br />

Bundessozialgericht ein Urteil, nach dem die pauschale<br />

Herleitung des Regelsatzes für Kinder vom Erwachsenenregelsatz<br />

zu überprüfen ist, da sie den besonderen Bedarf<br />

von Kindern außen vor lässt. Auch das Bundesverfassungsgericht<br />

bestätigte mittlerweile, dass dieses Vorgehen<br />

nicht verfassungsgemäß ist. Der von politischer Seite<br />

nach dem Sozialgerichtsurteil eingeführte Regelsatz<br />

änderte überhaupt nichts an dem im Urteil kritisierten<br />

Sachverhalt der Herleitung. Er ist wohl eher als Reaktion<br />

auf die öffentliche Kritik zu verstehen. Die politischen<br />

Kräfte sind gefordert, kurzfristig einen Regelsatz für<br />

Kinder zu entwickeln. Ein neues Berechnungsverfahren<br />

muss dringend den besonderen Bedarf berücksichtigen,<br />

den Kinder für eine gesunde und gute Entwicklung benötigen.<br />

Nach wie vor gilt zudem das Prinzip, dass insbesondere<br />

Familien mit höherem Einkommen und deren Kinder gefördert<br />

werden. Die schwarz-gelbe Bundesregierung hat<br />

dies durch die Anhebung des Kindergeldes und der Kinderfreibeträge<br />

noch einmal bestätigt. Erwerbstätige mit<br />

unteren und mittleren Einkommen erhalten nun monatlich<br />

Kindergeld in Höhe von 184 Euro (für das erste und<br />

zweite Kind), 190 Euro (für das dritte Kind) und 215 Euro<br />

(für das vierte und alle weiteren Kinder). Das Kindergeld<br />

wird auf Leistungen nach Hartz IV angerechnet, sodass<br />

die von diesen Leistungen lebenden Haushalte nicht unterstützt<br />

werden. Ab einer bestimmten Einkommenshöhe<br />

können Haushalte anstelle des Kindergeldes zudem<br />

die steuerlichen Kinderfreibeträge geltend machen. Im<br />

Jahr 2006 war dies z.B. ab einem Jahreseinkommen von<br />

62.000 Euro der Fall. Die maximale steuerliche Entlastung<br />

über die Kinderfreibeträge beträgt ca. 263 Euro und ist<br />

somit um monatlich beinahe 80 Euro höher als das gezahlte<br />

Kindergeld für das erste Kind. Mit der Neuregelung<br />

durch die neue Regierung stieg diese maximale Entlastung<br />

durch den Freibetrag um ganze 58 Euro.<br />

Kurz: Haushalte, die von Sozialtransfers leben, profitierten<br />

von der Anhebung des Kindergeldes nicht, Familien mit<br />

maximal mittlerem Einkommen erhalten 20 Euro, Familien<br />

mit sehr hohem Einkommen bis zu 30 Euro mehr. Und<br />

auch die Entscheidungen aus anderen Politikfeldern geben<br />

Anlass zur Sorge. Die diskutierten Steuerentlastungen<br />

kommen gerade jenen Haushalten, die den größten Unterstützungsbedarf<br />

haben, nicht zu Gute, da sie keine Steuern<br />

zahlen. Das ökonomische Argument, die Steuerentlastungen<br />

trügen zu mehr Ausgaben und einer positiven<br />

Konjunkturentwicklung bei, ist mehr als umstritten. Und<br />

zu guter Letzt wird von Ländern und Kommunen zu Recht<br />

darauf hingewiesen, die Steuerausfälle durch geringere<br />

Ausgaben in anderen Bereichen, wie z.B. dem Ausbau<br />

der Kinderbetreuung, kompensieren zu müssen.<br />

30 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

Forderungen des Deutschen <strong>Kinderschutzbund</strong>es<br />

Kindergrundsicherung für jedes Kind!<br />

Wir setzen uns für eine einheitliche Kindergrundsicherung in Höhe von 502 Euro für jedes Kind ein. Sie soll bisherige<br />

Leistungen wie z.B. das Sozialgeld, das Kindergeld und die Kinderfreibeträge oder den Unterhaltsvorschuss ersetzen.<br />

Eine Besteuerung des Grundsicherungsbetrags soll dem sozialen Ausgleich dienen. Gemeinsam mit unseren Partnern<br />

im Bündnis Kindergrundsicherung, wie z.B. der Arbeiterwohlfahrt, der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft,<br />

dem Zukunftsforum Familie sowie zahlreichen renommierten Wissenschaftlern, haben wir ein Konzept entwickelt,<br />

dessen Umsetzung zeitnah möglich wäre. Dieses Konzept stellten wir der Öffentlichkeit im Rahmen einer Bundespressekonferenz<br />

am 14. April <strong>2009</strong> vor – und ernteten viele positive Reaktionen.<br />

Eine Kindergrundsicherung würde – im Gegensatz zum bestehenden System – insbesondere jene Kinder unterstützen,<br />

die Förderung am nötigsten hätten. Sie wäre ein Meilenstein, um die Kinderarmut in Deutschland endlich wirksam einzuschränken.<br />

Alle näheren Informationen zum Konzept und den Tätigkeiten des Bündnisses sind im Internet unter www.<br />

kinderarmut-hat-folgen.de zu finden.<br />

Ausbau der Kinderbetreuung!<br />

Die Versorgung mit Grundgütern wie Nahrungsmitteln oder Kleidung muss für Familien finanzierbar sein. Auch die für<br />

die Entwicklung der Kinder maßgebliche soziokulturelle Teilhabe (z.B. dem Besuch im Musik- oder Sportverein) kostet<br />

Geld, das arme Familien in der Regel nicht aufbringen können. Neben der finanziellen Unterstützung ist aber selbstverständlich<br />

auch der Ausbau der Betreuungseinrichtungen wichtig. Zum Einen dient er der Vereinbarkeit von Familie und<br />

Beruf. Zum Anderen leisten gute Betreuungsangebote einen wichtigen Beitrag zur Förderung und Bildung von Kindern<br />

insbesondere aus sozial benachteiligten Elternhäusern und Familien mit Migrationshintergrund.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 31<br />

ArmutdrängtKinderandenRand<br />

der Gesellschaft. Wir fordern daher<br />

mehrHilfenfürdieFamilien–und<br />

bessere Präventivkonzepte


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

Lohnende Erwerbsarbeit!<br />

Die Armut von Kindern steht in Zusammenhang mit den<br />

Erwerbsverhältnissen der Eltern. Es muss Eltern möglich<br />

sein, den eigenen Bedarf und den Bedarf ihrer Kinder mit<br />

der eigenen Erwerbstätigkeit decken zu können. Steigende<br />

Teilzeittätigkeit und mehr geringfügige Beschäftigung<br />

führen dazu, dass fast ein Drittel aller Erwerbstätigen<br />

lediglich ein Einkommen im Niedriglohnbereich erhält.<br />

Für ein Fünftel aller Arbeitnehmer reicht selbst der Verdienst<br />

aus einer Vollzeiterwerbstätigkeit nicht mehr aus,<br />

um Armut zu vermeiden. Erwerbstätigkeit muss zu einer<br />

ausreichenden und den Bedarf deckenden Entlohnung<br />

führen.<br />

Vielfältige Ursachen erfordern vielfältige Lösungen!<br />

Die Ursachen für Kinderarmut sind ebenso zahlreich wie<br />

ihre negativen Folgen. Es gilt daher, die Kinderarmut auf<br />

verschiedenen Ebenen anzugehen. Wir werden dies auch<br />

in Zukunft tun, um die Lebensbedingungen aller Kinder<br />

in Deutschland gerechter und deren Zukunftsaussichten<br />

positiver zu gestalten.<br />

2.2 Gewalt und Gewaltprävention<br />

Dramatische Fälle von Kindstötung, Vernachlässigung,<br />

Verwahrlosung und Gewalt erschütterten die Öffentlichkeit<br />

in den zurückliegenden Jahren.<br />

Das Schicksal der Kinder, die unbemerkt von Familie,<br />

Freunden, Nachbarn, Ämtern sowie Institutionen ein<br />

von dem sozialen Umfeld isoliertes und damit ausgegrenztes<br />

Leben führen, erregen die Gemüter zu Recht<br />

immer wieder. Dies macht vor allem eines deutlich:<br />

Es ist unerlässlich, die Sensibilität aller Beteiligten zu<br />

schärfen, um solche dramatischen Lebenssituationen<br />

von Kindern möglichst durch rechtzeitig einsetzende<br />

Unterstützungsangebote zu verhindern.<br />

Die Reaktionen auf diese Ereignisse waren u. a. verschiedene<br />

Gesetzesinitiativen auf Bundes- und Länderebene.<br />

Neben der Novellierung des Kinder- und Jugendhilfegesetzes<br />

haben verschiedene Bundesländer Gesetze<br />

verabschiedet, die die Früherkennung von Überforderungssituationen<br />

bei Eltern in den Mittelpunkt stellen,<br />

aber auch gleichzeitig ermöglichen sollen, das Kindeswohl<br />

durch Fachkräfte frühzeitig einzuschätzen.<br />

In unserer Arbeit zeigen sich im Bereich der Prävention<br />

daraufhin unterschiedliche Handlungsstränge, die insbesondere<br />

im Berichtszeitraum bestimmend waren.<br />

Gewaltfrei aufzuwachsen, ist eines jener<br />

Kinderechte, die ins Grundgesetz gehören.<br />

DennderAlltagvielerKindersiehtnoch<br />

immer düster aus<br />

32 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

Empfehlung zur Umsetzung des § 8a SGB VIII<br />

im DKSB<br />

Zu den Kinderschutztagen <strong>2009</strong> stellte der Fachausschuss<br />

zum § 8a SGB VIII die Empfehlung hinsichtlich<br />

des Schutzauftrages bei Kindeswohlgefährdung vor.<br />

In der umfangreichen Darstellung des Selbstverständnisses<br />

des DKSB, der Haltung der Mitarbeiter/innen zu<br />

den Kindern und deren Personensorgeberechtigten, der<br />

Skizzierung von Handlungsschritten bei Verdacht sowie<br />

der fachgerechten Kooperation zwischen allen Beteiligten<br />

werden wir dem Anliegen gerecht, die Kinderschutzarbeit<br />

der hauptamtlichen Fachkräfte sowie der ehrenamtlich<br />

semiprofessionellen Kräfte zu qualifizieren.<br />

Mitarbeit bei der Erstellung eines Kinderschutzgesetzes<br />

auf Bundesebene<br />

Mit der Ankündigung der Bundesregierung, ein Bundeskinderschutzgesetz<br />

zu verabschieden, waren die Verbände<br />

aufgefordert, an deren Ausgestaltung mitzuwirken. Wir<br />

bestärkten unsere Position in diesem Prozess gemäß<br />

unseres Leitbildes, das auf die Notwendigkeit aufmerksam<br />

macht, Familien und Kinder zu unterstützen, zu entlasten<br />

sowie zu fördern, bevor sie in Krisen und Probleme<br />

geraten. Präventive Angebote auszubauen, heißt dabei<br />

nicht nur Gefährdungssituationen abzubauen, sondern<br />

mögliche Kindeswohlgefährdungen zu verhindern.<br />

Aufgrund der massiven Kritik der Fachöffentlichkeit zog der<br />

Gesetzgeber den vorgeschlagenen Gesetzesentwurf zurück<br />

und verlegte die Neuformulierung in die nächste Legislaturperiode.<br />

Dabei sind sich die Vertreter/innen von Lobby- und<br />

Fachverbänden darüber einig, dass der Hilfeauftrag für Kinder<br />

und Familien primär im Mittelpunkt stehen sollte und<br />

bei der Formulierung des neuen Gesetzes eine frühzeitige<br />

Beteiligung der Fach- und Lobbyverbände unerlässlich ist.<br />

Entwicklung von Prinzipien helfenden Handelns<br />

Immer mehr Familien greifen auf die Angebote des DKSB<br />

zunächst nicht aus eigenem Antrieb zurück. Damit wurde die<br />

Auseinandersetzung im Verband erforderlich, inwieweit<br />

die bestehenden Prinzipien der ausschließlichen Freiwilligkeit<br />

aufrechtzuerhalten sind. Der Fachausschuss<br />

„Prinzipien helfenden Handelns“, der diesen Fachdiskurs<br />

unter Beteiligung von Vertreter/inne/n der Landesverbände<br />

stellvertretend begonnen hat, stellte an den Kinderschutztagen<br />

die vorläufigen Ergebnisse vor. In einem Workshop<br />

wurden Anregungen der Mitglieder und Mitarbeiter/innen<br />

aufgenommen, um sie in die Arbeit des Ausschusses<br />

einzubeziehen. Ein Entwurf für ein Positionspapier des<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Verbandes soll an den Kinderschutztagen 2010 als Diskussionsgrundlage<br />

vorgelegt werden.<br />

Frühe Hilfen als Präventionsangebot<br />

Während der vergangenen Jahre haben sich im <strong>Kinderschutzbund</strong><br />

vielfältige Angebote Früher Hilfen entwickelt.<br />

Einerseits sind sie eine Konsequenz aus der Zielsetzung<br />

des Verbandes, andererseits sind sie ein wesentlicher<br />

Garant dafür, Familien frühzeitige Hilfen zu gewähren.<br />

Bei den Kinderschutztagen in Sindelfingen wurde angeregt,<br />

einen Fachausschuss zu gründen, der insbesondere<br />

die vielfältigen niederschwelligen Angebote im Verband<br />

erfasst, deren Qualität festschreibt und die Wirksamkeit<br />

ermittelt. Der Bundesvorstand fasste den Beschluss<br />

zur Gründung eines Fachausschusses. Auf dessen Basis<br />

wurden Vertreter/innen der Landesverbände bestimmt,<br />

die im Januar 2010 ihre Arbeit aufnahmen.<br />

Begleiteter Umgang<br />

Einen wesentlicher Baustein unserer Angebote bildet der<br />

Begleitete Umgang. Fachkräfte sind sich darüber einig,<br />

dass aufgrund vielschichtiger Gesetzesänderungen ein<br />

Wandel in der Gestaltung von Hilfen feststellbar ist. Wir<br />

bieten seit vielen Jahren Hilfestellung für Familien, die<br />

in Trennung oder Scheidung leben. Hier haben wir eine<br />

hohe, anerkannte Fachkompetenz entwickelt, die es an<br />

die neuen Anforderungen anzupassen gilt. Besonders in<br />

seiner individuellen Ausgestaltung steht der Begleitete<br />

Umgang vor großen fachlichen Herausforderungen, etwa<br />

wenn Eltern keine einvernehmliche Lösung für das gemeinsame<br />

Sorgerecht finden, die emotionale Belastung der<br />

Eltern stetige Problem- und Stresssituationen verursachen<br />

oder mutmaßlich eine Kindeswohlgefährdung vorliegt. So<br />

entschied der Bundesvorstand, den Fachausschuss wieder<br />

aufleben zu lassen. Er soll die Empfehlungen überarbeiten<br />

und Themenfelder aufnehmen, die aufgrund der Veränderungen<br />

im Leistungsbereich neu entstanden sind.<br />

Qualitätsentwicklung in der Fortbildung<br />

Wir sind in einigen Bundesländern als Anbieter der Fortbildung<br />

„zur insoweit erfahrenen Fachkraft bzw. Kinderschutzfachkraft“<br />

tätig. Die Anforderungen an eine solche Fachkraft<br />

setzen in der Praxis fundiertes Fach- und Methodenwissen sowie<br />

Kommunikationskompetenz voraus. Eine kleine Arbeitsgruppe<br />

im Rahmen der Landesgeschäftsführerkonferenz hat das<br />

Ziel, die geforderten Kompetenzen dieser Fachkräfte qualitativ<br />

festzuschreiben und die Ausbildungsinhalte zu vereinbaren.<br />

33


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

2.3 Kinderrechte<br />

DKSB-Aktionen <strong>2009</strong><br />

Des Mahnens nicht müde<br />

Auch <strong>2009</strong> haben wir uns für die Kinderrechte stark gemacht.<br />

Standen doch in diesem Jahr zwei wichtige Jubiläen an:<br />

60 Jahre Grundgesetz und 20 Jahre UN-Kinderrechtskonvention.<br />

DKSB-Präsident Heinz Hilgers forderte eindringlich einen<br />

Perspektivenwechsel und die vorbehaltlose Umsetzung<br />

der Kinderrechte in Deutschland. 20 Jahre nach der Verabschiedung<br />

der UN-Kinderrechtskonvention sei die Aufnahme<br />

der Kinderrechte ins Grundgesetz überfällig. Dies<br />

wäre ein Auftrag, alle Gesetze darauf zu prüfen, ob sie<br />

dem Recht des Kindes auf soziale Sicherheit, Bildung<br />

und Partizipation gerecht würden.<br />

Gemeinsame Protestaktion<br />

Ins neue Jahr starteten wir am 23. Januar mit einer Protestaktion<br />

des Aktionsbündnisses Kinderrechte, bestehend<br />

aus DKSB, UNICEF und Deutschem Kinderhilfswerk.<br />

Kinder verkleideten sich dabei mit Bärten als Greise, die<br />

bisher vergeblich auf die Berücksichtigung der Kinderrechte<br />

warten, und ergänzten die Glasmauer der Grundrechte<br />

am Berliner Reichstagsgebäude um den Artikel<br />

1a: „Jedes Kind hat das Recht auf Schutz, Förderung und<br />

Beteiligung.“<br />

Im Vorfeld der Bundestagswahl standen wir in intensivem<br />

Austausch mit den Parteien, besonders den damaligen<br />

Koalitionspartnern CDU/CSU und SPD. Wir forderten, das<br />

Wohl der Kinder stärker in den Mittelpunkt des politischen<br />

Handelns zu rücken und die Kinderrechte in die Verfassung<br />

aufzunehmen. Erfreulicherweise sind die Kinderkommission<br />

des Deutschen Bundestages und die Fraktionen der SPD,<br />

der Grünen und der Linken auf unserer Seite. Leider hat<br />

die neue Bundesregierung die Verankerung der Kinderrechte<br />

im Grundgesetz nicht in ihren Koalitionsvertrag<br />

aufgenommen. Wir werden daher hartnäckig bleiben, bis<br />

wir unser Ziel erreicht haben.<br />

Weltkindertag <strong>2009</strong><br />

Auch der Weltkindertag am 20. September drehte sich<br />

um dieses Schwerpunktthema des DKSB. Er stand unter<br />

dem Motto „Trommeln für die Kinderrechte“, das bundesweit<br />

vollkommen wörtlich zu nehmen war: Hunderte<br />

Trommelaktionen mit Kindern und Erwachsenen fanden<br />

statt. Bei uns gingen 8.748 Trommel-Bestellungen ein;<br />

Tausende Teilnehmer bastelten ihre Instrumente selbst.<br />

20 Jahre UN-Kinderrechtskonvention<br />

Der Geburtstag der UN-Kinderrechtskonvention am 20. November<br />

<strong>2009</strong> war für uns einmal mehr Anlass, uns öffentlichkeitswirksam<br />

für die Kinderrechte einzusetzen. Heinz<br />

Hilgers bekräftigte, die allgemeinen Menschenrechte für<br />

Kinder reichten nicht aus, weil Kinder zusätzliche Förder-<br />

und Schutzrechte bräuchten und keine kleinen Erwachsenen<br />

seien. Dabei unterstrich er, dass Flüchtlingskinder<br />

unseren besonderen Schutz brauchen. Deswegen fordern<br />

wir, dass Deutschland endlich die Vorbehalte gegen<br />

die UN-Kinderrechtskonvention zurücknimmt. Denn die<br />

damalige Bundesregierung hinterlegte 1992 mit der<br />

Ratifizierung der UN-Kinderrechtskonvention eine Vorbehaltsklärung,<br />

nach der das deutsche Ausländerrecht<br />

Vorrang vor den Verpflichtungen der Konvention hat.<br />

Deshalb werden unbegleitete Flüchtlinge ab 16 Jahren<br />

nicht als Kinder im Sinne der UN-Kinderrechtskonvention<br />

behandelt. Sie gelten als verfahrensfähig und durchlaufen<br />

dasselbe Verfahren wie Erwachsene, ohne Recht<br />

auf Beistand. Ebensowenig haben sie Anspruch auf eine<br />

ihrem Alter angemessene Unterbringung.<br />

Die Regierung begründete die Vorbehaltserklärung mit<br />

der Befürchtung, die Rücknahme könne zu einem Anstieg<br />

der Einreise unbegleiteter minderjähriger Ausländer<br />

nach Deutschland führen. Mittlerweile zeigen mehrere<br />

Gutachten und auch der Menschenrechtsbericht der<br />

Bundesregierung von 2008, dass diese Bedenken haltlos<br />

sind. Der Deutsche Bundestag hat daher die Bundesregierung<br />

mehrfach aufgefordert, die Vorbehaltserklärung<br />

zurückzunehmen. Auch im Bundesrat wurden mehrere<br />

Initiativen gestartet, die leider keine Mehrheit fanden.<br />

Immerhin erklärt die neue Bundesregierung im Koalitionsvertrag<br />

ihre Absicht, die Vorbehaltserklärung zur UN-<br />

Kinderrechtskonvention zurückzunehmen.<br />

Wir werden das Handeln der Bundesregierung weiterhin<br />

kritisch beobachten und darauf drängen, dass alle Kinder,<br />

unabhängig von ihrem ausländerrechtlichen Status, die<br />

gleichen Chancen auf Bildung und medizinische Hilfe bekommen.<br />

Auch im Jahr 2010 werden wir weiterhin Unterschriften<br />

sammeln, mit Politikern Gespräche führen und uns für die<br />

Verankerung der Kinderrechte ins Grundgesetz einsetzen.<br />

34 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

Unsere Welt muss liebevoller und<br />

lebenswerter für die Kinder werden.<br />

Unser Kampf für die Kinderrechte<br />

soll dazu beitragen<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

35


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

3. Angebote, Publikationen und Kampagnen<br />

3.1 BLAUER ELEFANT<br />

Der BLAUE ELEFANT ist das Qualitätssiegel<br />

für Kinderhäuser im DKSB.<br />

Der Bundesverband verleiht es Kinderhäusern,<br />

die besondere Qualitätsrichtlinien<br />

erfüllen und verschiedene<br />

Hilfen unter einem Dach anbieten.<br />

Dazu gehören Beratungs-, Betreuungs-<br />

und Freizeitangebote für Kinder und<br />

Familien. Einige Häuser verfügen<br />

auch über Kleiderläden und Angebote der Familienhilfe.<br />

Die Kinderhäuser sind zudem eine wichtige kinderpolitische<br />

Instanz vor Ort, die sich für die Rechte und<br />

Interessen von Kindern einsetzen.<br />

Konferenz der Kinderhäuser BLAUER ELEFANT<br />

in Dresden<br />

Anfang März <strong>2009</strong> fand die elfte Konferenz für Mitarbeiter/innen<br />

der Kinderhäuser BLAUER ELEFANT in Dresden<br />

statt. Nach einem Rückblick auf das Jahr 2008 entschied<br />

die Versammlung, die Kinderhäuser bei den Kinderschutztagen<br />

in Sindelfingen vorzustellen. Weiterer zentraler<br />

Diskussionspunkt war das Antrags- und Weitergewährungsverfahren<br />

des Gütesiegels.<br />

Kinderhäuser ausgezeichnet<br />

Insgesamt drei weitere Häuser erhielten im Jahr <strong>2009</strong><br />

das Gütesiegel BLAUER ELEFANT und freuten sich über<br />

einen Finanzierungszuschuss in Höhe von je 2.000 Euro<br />

durch die HanseMerkur Versicherungsgruppe:<br />

Dem Kinder- und Familienzentrum in Hamburg Lurup<br />

wurde im Juli im Rahmen eines lebendigen Kinderfestes<br />

das Qualitätszeichen verliehen.<br />

Das Haus des Bezirksverbandes Frankfurt erlangte das<br />

Siegel BLAUER ELEFANT im November während einer<br />

Festveranstaltung mit anschließendem Tag der offenen Tür.<br />

Ende des Jahres schließlich entsprach der Bundesverband<br />

dem Antrag des Kinderhauses Friedrichshafen. Es erhielt<br />

das Siegel Anfang 2010. Insgesamt dürfen bundesweit<br />

nun 28 Häuser das Siegel BLAUER ELEFANT führen.<br />

Sonderfonds<br />

Durch den Verkauf von Teddybären in den Wellness-Hotels<br />

Deutschland konnten wir Spenden zu Gunsten der Kinderhäuser<br />

BLAUER ELEFANT generieren. Wir förderten <strong>2009</strong><br />

auch Projekte in Häusern, die in einem unbürokratischen<br />

und schnellen Antragsverfahren ihren besonderen finanziellen<br />

Bedarf nachweisen konnten. Beispielsweise<br />

erhielt das Kinderhaus in Zittau ein Spielzimmer nach<br />

neuesten Sicherheitsstandards, der Rodelberg des Kinderhauses<br />

Leipzig wurde instand gesetzt, in Heiligenhafen<br />

freute sich eine Müttergruppe über Materialien<br />

und Mobiliar, das Kieler Kinderhaus konnte eine neue<br />

Küche für den pädagogischen Mittagstisch installieren.<br />

Neuer Newsletter<br />

<strong>2009</strong> erschienen die ersten beiden Ausgaben des<br />

neuen elektronischen Newsletters für die Kinderhäuser<br />

BLAUER ELEFANT. In ihm berichten wir von der guten<br />

Arbeit vor Ort und den Maßnahmen der Bundesgeschäftsstelle<br />

für die Kinderhäuser.<br />

Internetseite BLAUER ELEFANT online<br />

Seit September können sich alle Interessierten unter<br />

www.blauer-elefant.de über die Kinderhäuser informieren.<br />

Sei es das Vergabeverfahren für das Qualitätssiegel,<br />

die Angebote, Aktionen, Kampagnen oder die<br />

Adresse des Kinderhauses in der Nähe: Die Internetpräsenz<br />

bietet einen strukturierten Einblick ins Thema<br />

BLAUER ELEFANT.<br />

Fortbildung<br />

Im November fand eine weitere vom Bundesverband<br />

finanzierte Fortbildung für Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter der Kinderhäuser, diesmal zu dem Thema<br />

„lösungsorientierte Elternarbeit“, statt. Zahlreiche<br />

positive Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

waren die Folge der praxisnahen Schulung, die<br />

durch die Bildungsakademie BIS Wuppertal in Hattingen<br />

durchgeführt wurde.<br />

Weitergewährungen<br />

Wir gratulieren folgenden Kinderhäusern BLAUER ELEFANT<br />

zur erfolgreichen Weitergewährung im Jahr <strong>2009</strong>:<br />

• BLAUER ELEFANT Dresden<br />

• BLAUER ELEFANT Greifswald<br />

• BLAUER ELEFANT Essen-Katernberg<br />

• BLAUER ELEFANT Mainz<br />

• BLAUER ELEFANT Radebeul<br />

36 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

3.2 Starke Eltern – Starke Kinder ®<br />

Die Elternkurse Starke Eltern<br />

– Starke Kinder ® waren auch im<br />

Jahr <strong>2009</strong> wieder äußerst beliebt.<br />

Dies zeigte sich an der großen<br />

Zahl unserer Schulungen zur<br />

Elternkursleitung und der Umsetzung<br />

vielfältiger Angebote für<br />

Familien vor Ort. Die Kurse sind<br />

für viele Orts- und Kreisverbände<br />

zum kontinuierlichen Angebot geworden.<br />

Evaluation mit gutem Ergebnis<br />

Im März <strong>2009</strong> erschien die Evaluation der Elternkurse<br />

durch Prof. Dr. Wulf Rauer im Ergon-Verlag unter dem<br />

Titel: „Elternkurs Starke Eltern – Starke Kinder ®: Wirkungsanalyse<br />

bei Eltern und ihren Kindern in Verknüpfung<br />

mit Prozessanalysen in den Kursen – eine bundesweite<br />

Studie“. Ein Ergebnis der Evaluation: Durch den Kursbesuch<br />

können die meisten Eltern Unsicherheiten in der<br />

Elternrolle abbauen. Sie steigern Selbstwirksamkeit<br />

und positives Elternverhalten und reduzieren zugleich<br />

inkonsistente Verhaltensweisen.<br />

Vor allen Dingen lernen die Eltern, mehr auf die positiven<br />

Seiten und Stärken ihrer Kinder zu achten und diese wahrzunehmen.<br />

Dies ist ein besonders erfreuliches Ergebnis,<br />

ist es doch eines der wichtigsten Ziele der Elternkurse.<br />

Qualität steigern, Spektrum erweitern<br />

Derweil bleibt die Kursqualität ein wichtiges Moment<br />

in unserer Arbeit. Schwerpunkte in der Weiterentwicklung,<br />

etwa im Arbeitskreis „Evaluation der Kurse“,<br />

sollten künftig sein, das Handbuch fortlaufend zu aktualisieren<br />

und Kinder am Elternkurs zu beteiligen. Im<br />

Mai <strong>2009</strong> begannen wir also mit der Überarbeitung des<br />

Handbuches. Um die Integration neuer Elemente und<br />

die Verbindlichkeit für Trainer/innen zu sichern, werden<br />

die Ergebnisse mit den Trainer/inne/n in Fachgremien<br />

auf Bundes- und Landesebene diskutiert und, wo erforderlich,<br />

in den Qualitätsstandards festgeschrieben. Hierbei<br />

stellen wir den fachlichen Diskurs zur Beteiligung<br />

von Kindern an den Elternkursen ebenso in den Mittelpunkt.<br />

Neben der hohen Wirksamkeit der Kurse und<br />

dem Verbandsanliegen, Kinder in allen sie betreffenden<br />

Anliegen alters- und entwicklungsgemäß einzubeziehen,<br />

wird dieses Ergebnis des Evaluationsausschusses in<br />

der Weiterentwicklung des Angebotes Starke Eltern<br />

– Starke Kinder ® mehr Platz einnehmen.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 37<br />

Wir sicherten <strong>2009</strong> nicht nur die Qualität der Elternkurse,<br />

sondern erweiterten auch deren Spektrum: Die neuen<br />

Zusatzmaterialien für die Eltern der Null- bis Dreijährigen<br />

sowie das Kurshandbuch in Russisch liegen nun vor.<br />

Des Weiteren entwickelten wir den Kurs Starke Großeltern<br />

– Starke Kinder ®. Erste Trainer/innen hierfür bildeten wir<br />

im Dezember <strong>2009</strong> aus. Die Pilotphase und Kursleiterschulungen<br />

starten voraussichtlich im Frühjahr bzw. Herbst<br />

2010. Der Großelternkurs wird im Rahmen des DRK-Projektes<br />

„Wertebildung in der Familie“ von Bundesministerium<br />

für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.<br />

Psychische Gesundheit stärken<br />

<strong>2009</strong> starteten wir ein weiteres neues Projekt im Rahmen<br />

von Starke Eltern – Starke Kinder ®. Es trägt den Titel<br />

„Stärkung der psychischen Gesundheit von Kindern<br />

und Jugendlichen“. Nach unseren langjährigen Elternkurs-Erfahrungen<br />

besteht ein Bedarf der Eltern und der<br />

Kursleiter/innen an zusätzlicher Information und Qualifikation<br />

im Bereich psychische Gesundheit von Kindern<br />

und Jugendlichen. Kern des neuen Projektes ist es<br />

deshalb, die für ihre psychische Gesundheit wichtigen<br />

Ressourcen von Kindern, Jugendlichen und deren Eltern<br />

im Rahmen der Elternkurse zu stärken. Die Projektmitarbeiter/innen<br />

haben die Aufgabe, wissenschaftliche<br />

Ergebnisse aufzuarbeiten und sie auf ein Handbuch für<br />

Elternkursleiter/innen, Elternmaterialien und Fortbildungskonzepte<br />

zu übertragen. Ein interdisziplinärer<br />

Expertenkreis aus Psychologen, (Sonder-)Pädagogen,<br />

Psychiatern und Medizinern begleitet deren Arbeit.<br />

Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium<br />

für Gesundheit. Es ist Bestandteil der Strategie der<br />

Bundesregierung zur Förderung der Kindergesundheit<br />

sowie des 13. Kinder- und Jugendberichtes, der die<br />

Schnittstellen zwischen Kinder- und Jugendhilfe und<br />

Gesundheitswesen beschreibt. Eines der formulierten<br />

Ziele ist die Unterstützung der gesunden psychischen<br />

Entwicklung von Kindern und Jugendlichen.<br />

Mehr Erfolg – mehr Arbeit<br />

Mit der steigenden Zahl an Angeboten, der erhöhten<br />

Nachfrage von Familien sowie der Sicherung der<br />

Qualitätsstandards wird die Steuerung der Elternkurse<br />

auf Bundes- und Landesebene anspruchsvoller. Der<br />

Koordinationskreis mit den Vertreter/inne/n der Landesverbände,<br />

die mit der Steuerung der Elternkurse betraut<br />

sind, traf sich <strong>2009</strong> zweimal in Berlin. Hier fand<br />

ein Austausch statt über Entwicklung, Tendenzen und<br />

Erfordernisse in diesem Leistungsangebot. Zugleich


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

unterzog der Koordinationskreis die tatsächlichen Rahmenbedingungen einer Prüfung. Die Ergebnisse sollen in ein strategisches<br />

Konzept münden, um Ziele, Aufgaben und notwendige Handlungsschritte für die kommenden Jahre festzuschreiben.<br />

Grund zu feiern<br />

Bei all den Aufgaben soll jedoch nicht vergessen werden, dass das Jahr 2010 ein Jahr der Jubiläen ist. So feiern wir 10 Jahre<br />

Elternkurse Starke Eltern – Starke Kinder ®. Seit ebenfalls 10 Jahren besteht das Gesetz „Recht der Kinder auf gewaltfreie<br />

Erziehung“ (§1631 BGB Abs. 2) und der modifizierte § 16 KJHG. Diese Gesetzesnovellen ermöglichten, dass die Elternkurse<br />

als Leistungsangebot in der Jugendhilfe festgeschrieben wurden. So begann die Bundesgeschäftsstelle in Kooperation<br />

mit dem Paritätischen Bildungswerk bereits <strong>2009</strong> mit der Planung einer Fachtagung. Ihr Ziel: den fachlichen Austausch der<br />

Fachkräfte und die Diskussion praktischer Erfahrungen zu ermöglichen. Dadurch kann und soll die Optimierung und<br />

Weiterentwicklung der Wirksamkeit im Vordergrund stehen, um auch die Nachhaltigkeit der Angebote zu sichern.<br />

3.3 Weltkindertag <strong>2009</strong><br />

„Vorfahrt für die Kinderrechte“<br />

Unter dieses Motto stellte das Aktionsbündis Kinderrechte,<br />

zu dem DKSB, UNICEF und Deutsches Kinderhilfswerk<br />

gehören, seine Aktivitäten am Weltkindertag<br />

<strong>2009</strong>. Und weil Vorfahrtsschilder häufig übersehen werden,<br />

fügten einige Hundert unserer DKSB-Ortsverbände<br />

lautes „Trommeln für die Kinderrechte“ hinzu. So haben wir<br />

Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat aufgefordert,<br />

endlich die Rechte der Kinder im Grundgesetz zu<br />

verankern. Und die Notwenigkeit besteht nach wie vor:<br />

„Es ist bislang noch zu wenig geschehen“, sagte DKSB-<br />

Präsident Heinz Hilgers anlässlich des Weltkindertages<br />

<strong>2009</strong>. „Wir brauchen ein umfassendes Konzept zur Bekämpfung<br />

der Kinderarmut. Gesundheit, Schutz, Förderung,<br />

Bildung und Beteiligung sind Grundrechte aller Kinder.<br />

Deswegen gehören sie auch ins Grundgesetz!“ Mit solchen<br />

Aktionen zum Weltkindertag würden Kinderrechte<br />

von vielen Menschen endlich gehört, so Heinz Hilgers.<br />

Starkes Bündnis<br />

Der traditionell vom DKSB am 20. September veranstaltete<br />

Weltkindertag verknüpft Spaß für Kinder und Eltern<br />

stets mit politischen Forderungen. So auch <strong>2009</strong>. Kinder<br />

trommelten für Kinderrechte, Erwachsene konnten sich an<br />

der Unterschriftenaktion „Kinderrechte ins Grundgesetz“<br />

am Weltkindertag beteiligen, die auch 2010 fortgeführt<br />

wird. Bis Dezember <strong>2009</strong> sammelte das Aktionsbündnis<br />

Kinderrechte bereits rund 46.000 Unterschriften, damit<br />

den Kinderrechten endlich Vorfahrt gewährt wird.<br />

Denn 20 Jahre nach der Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention<br />

und 17 Jahre nach deren Inkrafttreten<br />

in Deutschland spielen die Interessen der Kinder und<br />

Jugendlichen in unserem Land noch immer eine Nebenrolle.<br />

Sie können sich kaum an politischen Prozessen<br />

und Entscheidungen beteiligen. Das Aktionsbündnis<br />

Kinderrechte will erreichen, dass Kinderrechte als Grundrechte<br />

verankert werden. Festgeschrieben werden soll:<br />

• der Vorrang des Kindeswohls bei allen Kinder<br />

betreffenden Entscheidungen,<br />

• das Recht des Kindes auf Anerkennung als eigen-<br />

ständige Persönlichkeit,<br />

• das Recht des Kindes auf Entwicklung und Entfaltung,<br />

• das Recht des Kindes auf Schutz, Förderung und<br />

einen angemessenen Lebensstandard,<br />

• das Recht des Kindes auf Beteiligung, insbesondere<br />

die Berücksichtigung seiner Meinung entsprechend<br />

Alter und Reifegrad,<br />

• die Verpflichtung des Staates, für kindgerechte<br />

Lebensbedingungen Sorge zu tragen.<br />

Kurz vor der Bundestagswahl appellierten wir gemeinsam<br />

mit unseren Bündnispartnern an alle Parteien,<br />

in der kommenden Wahlperiode Politik für Kinder zur<br />

vorrangigen Aufgabe zu machen. Unterstützung erhielten<br />

wir dabei durch viel Prominenz aus Medien, Kultur<br />

und Politik, die die zentrale Aktion vor dem Reichstag<br />

besonders aufmerksamkeitsstark machte.<br />

Machten sich stark für die Kinderrechte: Schauspielerin Christiane Paul,<br />

UNICEF-Vorsitzender Dr. Jürgen Heraeus, DKHW-Präsident Thomas<br />

Krüger, TV-Moderatorin Enie van de Meiklokjes und DKSB-Vizepräsident<br />

Prof. Dr. Hubertus Lauer (v. l.)<br />

38 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

3.4 KINDERSCHUTZ AKTUELL<br />

Noch mehr Einblicke in die praktische Arbeit<br />

KINDERSCHUTZ AKTUELL (KSA) erschien im Geschäftsjahr<br />

<strong>2009</strong> wie gewohnt in jedem Quartal. In vier Ausgaben<br />

befasste sich KSA mit verschiedenen Schwerpunktthemen,<br />

aktuellen kinderpolitischen Fragen und der Vielfalt<br />

praktischer Arbeit vor Ort. Die Hefte widmeten sich<br />

im Berichtszeitraum folgenden Themen:<br />

Sprechzeit (KSA 2.09) befasste sich mit der Kommunikation<br />

von und mit Kindern sowie von Fachleuten, die in verschiedenen<br />

Kinderschutzsystemen wirken. Jede Äußerung<br />

kann stets auch zu Missverständnissen führen, wenn<br />

sie falsch verstanden oder interpretiert wird. Denn die<br />

sprachliche Verständigung steckt voller Bedeutungen<br />

und Zwischentöne, die das Verstehen erschweren.<br />

Die Reportage „Recht gut aufgehoben“ berichtet über<br />

zwei Projekte des OV Hannover: erstens die Betreuung<br />

von Kindern im Gerichtsgebäude, während Eltern einen<br />

Gerichtstermin wahrnehmen; zweitens die ehrenamtliche<br />

Rechtsberatung des OV für Kinder und Jugendliche durch<br />

einen Anwalt.<br />

Politik für Kinder (KSA 3.09) stellte eine zentrale Frage:<br />

Was ist eigentlich Politik für Kinder – und wer vertritt<br />

ihre Interessen auf welche Weise? Hier untersuchten<br />

die Autoren anhand verschiedener thematischer Beispiele<br />

teils gelungene, teils fehlgeschlagene Versuche, Politik<br />

für Kinder auf Orts-, Landes- und Bundesebene zu<br />

betreiben.<br />

Die OV-Reportage „Hoch im Norden“ eröffnete eine lose<br />

Abfolge von Reportagen über die Arbeit von Ortsverbänden<br />

in grenznahen Gebieten. Den Beginn machte der OV<br />

Flensburg mit seinen vielfältigen Angeboten für Kinder<br />

und Eltern, die allesamt darauf zielen, beide Seiten stark<br />

zu machen.<br />

Vergessene Kinder (KSA 4.09) stehen ständig im Fokus<br />

des <strong>Kinderschutzbund</strong>es. Denn gerade die Lebenssituation<br />

von Kindern, die aus unterschiedlichen Gründen an den<br />

Rand der Gesellschaft gedrängt oder von dieser völlig<br />

übersehen werden, möchte der DKSB sichtbar machen<br />

und verbessern. Dabei kann es sich um Kinder handeln,<br />

die in der Öffentlichkeit gar nicht mehr auftauchen – oder<br />

auch um jene, die direkt vor unserer Nase in Vergessenheit<br />

geraten.<br />

Die OV-Reportage „Kein Hokuspokus“ führt die Leser<br />

in den räumlichen Grenzbereich des OV Aachen nahe<br />

Belgien und Holland sowie in den inhaltlichen Grenzbereich<br />

seiner Arbeit im Rahmen der „Frühen Hilfen“.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 39<br />

Vorurteil oder Erkenntnis? (KSA 1.10) untersucht in drei<br />

thematischen Kapiteln anhand mehrerer Thesen, wie<br />

Ansichten über Kinder, Familien und Erziehung entstehen,<br />

wie sie sich auf der Festplatte unserer Gehirne einbrennen<br />

können und dort zu vermeintlichem „Allgemeinwissen“<br />

werden. Wird dieses dann weiter verbreitet, kann es<br />

sich auch im öffentlichen Bewusstsein verfestigen und<br />

zum Ausgangspunkt problematischer Entscheidungen<br />

entwickeln.<br />

Die OV-Reportage „Einmal Breitbandantibiotikum – reicht<br />

das?“ taucht ein in den Mediendschungel, in dem sich<br />

Kinder und Jugendliche gern aufhalten und Eltern oft<br />

verirren. Der LV Sachsen-Anhalt hat deshalb das Elternmedientraining<br />

„Elwis“ etabliert, das Müttern und Vätern<br />

Auswege zeigen soll.<br />

Aus der Redaktion<br />

Seit Anfang <strong>2009</strong> wird KSA von Chefredakteur Prof. Dr.<br />

Hubertus Lauer verantwortet, die Geschäfte führt<br />

unverändert die Redakteurin Swaantje Düsenberg<br />

(Hannover). Zum Redaktionsteam gehören außerdem:<br />

Stefan Schwarck (Kiel), Paula Honkanen-Schoberth<br />

(Bundesgeschäftsführerin, Berlin), Korinna Bächer<br />

(Kinderschutz-Zentrum Köln), Dr. Martin Stahlmann<br />

(Rendsburg) sowie Walter Wilken (Hamburg) als korrespondierendes<br />

Mitglied. Die Gestaltung des Heftes liegt<br />

weiterhin bei Rudolf Schwanke.<br />

Darüber hinaus beteiligen sich zahlreiche Autorinnen<br />

und Autoren innerhalb und außerhalb des Verbandes<br />

an KSA. Außerdem berichten auch immer mehr Ortsverbände<br />

in KSA über ihre praktische Arbeit, was der<br />

Bundesvorstand sehr begrüßt.<br />

Zusätzlich hat im Berichtszeitraum der KSA-Beirat<br />

getagt, in den jeder DKSB-Landesverband ein Mitglied<br />

entsenden kann. Auf diese Weise erhielt die Redaktion<br />

direkt aus den Landesverbänden wieder wertvolle<br />

Anregungen, die in einzelnen Heften umgesetzt werden<br />

konnten.<br />

Die KSA-Redaktion dankt allen Beteiligten und Mitwirkenden<br />

für die gute Kooperation im vergangenen Geschäftsjahr!


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

3.5 Jahresheft „Starke Eltern – Starke Kinder“ <strong>2009</strong><br />

Auch eine gute Sache kann im Laufe der Zeit ein wenig „in die Jahre“ kommen. Nach der zehnten Ausgabe von<br />

„Starke Eltern – Starke Kinder“ im Jahr 2008 haben wir uns deshalb für einen kompletten Relaunch entschieden.<br />

Mit der im April <strong>2009</strong> erschienen Ausgabe ist es uns gelungen, bewährte Inhalte gut lesbar und zeitgemäß zu vermitteln.<br />

Neben einer klaren und übersichtlichen Heftstruktur haben wir zu den jeweiligen Artikeln eine ganze Menge Service<br />

gepackt. Das heißt: noch mehr Tipps und Hinweise als bisher – alles in einer modernen, frischen Optik.<br />

Sehr wichtig war uns aber auch, den deutschen <strong>Kinderschutzbund</strong> und seine zahlreichen Aktivitäten stärker ins<br />

Licht zu rücken. Tu‘ Gutes und sprich darüber? Warum denn nicht. Unverändert ist unser Anspruch, verlässlich und<br />

umfassend zu informieren und Begleiter zu sein für ein gutes Miteinander von Eltern und Kindern.<br />

Wir sind davon überzeugt, dass es gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten notwendig ist, sich weiterzuentwickeln<br />

und sich dafür einzusetzen, die Welt für unsere Kinder ein wenig lebenswerter zu machen. Die durchweg<br />

positive Resonanz auf das neue Heft hat uns bestätigt und spornt uns an, noch besser zu werden.<br />

Die Themen<br />

Positionen & Projekte<br />

• Familie heute – in der Mitte oder am Rand der Gesellschaft<br />

• Kindheit zwischen Über- und Unterforderung:<br />

Alternative Bullerbü?<br />

• Ich hätte gerne ein Handbuch mit Tipps und Tricks!<br />

• Was brauchen Kinder, um glücklich zu sein?<br />

• Ohne was ich auf keinen Fall einschlafen kann!<br />

Familie & Co.<br />

• Geschwister – mehr Kampf als Liebe?<br />

• Leihgroßeltern: Gutes tun und Spaß haben<br />

• Kinder trauern anders<br />

• Vorsicht: Supermuttis!<br />

Erziehung & Entwicklung<br />

• „Werte“ müssen gelebt werden<br />

• Phantastische Welten<br />

• Raus aus der Verwöhnfalle!<br />

• Fit für den Straßenverkehr<br />

• Pubertät – muss das sein?!<br />

Kindergarten & Schule<br />

• Vom Hörsaal in den Kindergarten?<br />

• Die richtige Schule finden – ohne Stress<br />

• Alptraum Hauptschule?<br />

• Anleitung zum Glücklich sein<br />

Medien & Freizeit<br />

• Internetgefahren für „Glamourlady“<br />

• Kinder glücklich machen – geht das auch zum Nulltarif?<br />

• Mensch Papa, du machst das falsch!<br />

40 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

3.6 Die „ich schaff’s Tour mit<br />

Oliver Kahn“<br />

Der Kick fürs Lernen<br />

Unterstützt von easy living, der Vorteilskarte der Lechwerke<br />

AG Augsburg, veranstalteten wir <strong>2009</strong> die „ich schaff’s<br />

Tour mit Oliver Kahn“: Dieses bayerische Motivationsprogramm<br />

will Schüler/innen zu selbstständigem Lernen<br />

anleiten, um darüber zu einer positiven Selbstsicht zu<br />

finden. Gemeinsam mit dem ehemaligen Nationaltorhüter<br />

Oliver Kahn und dem ich-schaff’s-Institut besuchten wir<br />

zwölf Schulen in Bayern und stellten dort das Motivationsprogramm<br />

vor. Im Anschluss an eine große Auftaktveranstaltung<br />

wurde das Lehrerkollegium in dem<br />

Programm kostenfrei geschult.<br />

Starker Antritt des DKSB<br />

Die Finanzierung der Tour kam im Rahmen des Abschiedsspiels<br />

von Oliver Kahn am 2. September 2008 zustande.<br />

Damals stellte sich der Torwart in der Halbzeitpause zehn<br />

Amateurschützen zum Elfmeter-Duell. Fünf Bälle hielt<br />

Oliver Kahn zugunsten sozialer Einrichtungen; easy living<br />

spendete für jeden gehaltenen Ball 100.000 Euro. Einen Teil<br />

dieses Geldes erhielten wir, um damit die „ich schaff’s<br />

Tour mit Oliver Kahn – eine Initiative von easy living mit<br />

dem Deutschen <strong>Kinderschutzbund</strong>“ zu realisieren.<br />

Über 100 bayerische Schulen hatten sich für die Teilnahme<br />

an der Tour beworben. Zwölf Schulen wählten wir<br />

gemeinsam mit unserem Projektpartner aus. Hierbei<br />

wurden verschiedene Regionen und Schulformen be-<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 41<br />

rücksichtigt. Des Weiteren handelte es sich um Schulen,<br />

deren bisheriges Engagement einen erfolgreichen Ablauf<br />

des Programms erwarten ließ. Wie dies am besten<br />

gelingen kann, wurde den Lehrer/inne/n an den Schulen in<br />

einer mehrtägigen Schulung durch das „ich schaff’s“-<br />

Institut vermittelt. Für die Eltern boten wir in den besuchten<br />

Orten zusätzlich die Möglichkeit, die Elternkurse<br />

Starke Eltern – Starke Kinder ® zu besuchen.<br />

Der Tor-Titan live<br />

Höhepunkt für die Kinder und Jugendlichen zwischen<br />

11 und 16 Jahren war ganz klar der Besuch Oliver Kahns<br />

in ihrer Schule. Von Augsburg bis Würzburg empfingen<br />

den Ex-Profi jeweils bis zu 500 begeisterte Schüler/innen.<br />

Gemeinsam mit Oliver Kahn und dem Leiter des ich-schaff’s-<br />

Instituts, Dr. Thomas Hegemann, lud DKSB-Vertreter<br />

Andreas Kalbitz in jeder besuchten Schule zur Pressekonferenz<br />

und Diskussion. Der Welttorhüter berichtete<br />

aus seiner Profi-Zeit – darüber, wie wichtig es für<br />

ihn war, sich Ziele zu setzen, sich an seine Erfolge zu<br />

erinnern, sich ein Helfersystem für seinen Weg zum<br />

Weltfußballer zu suchen und vor allem auch aus Niederlagen<br />

gestärkt hervorzugehen. Stets im Mittelpunkt<br />

standen während der Veranstaltungen die Schüler/innen,<br />

die sich rege an den Diskussionen beteiligten und zahlreiche<br />

Nachfragen stellten.<br />

Doch nicht nur die Schüler/innen waren begeistert. Auch<br />

die geschulten Lehrer/innen waren überzeugt von der<br />

Tour und von ihren Ansätzen, das Konzept der Motivationsförderung<br />

im Schulalltag anwenden zu können.<br />

Zu guter Letzt erfuhr das Projekt auch eine sehr positive<br />

Medienresonanz. Weit<br />

über 100 Artikel in Tageszeitungen,<br />

unzählige<br />

Online-Artikel und zahlreiche<br />

TV-Berichte informierten<br />

über die Initiative<br />

des DKSB und easy living.<br />

Oliver Kahn bei der „Ich schaff’s<br />

Tour“ in Nürnberg


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

4.<br />

Mitglied im Deutschen <strong>Kinderschutzbund</strong><br />

Nummer gegen Kummer e.V. (NgK) ist der Dachverband<br />

aller Standorte, die in Deutschland Kinder- und Jugendtelefone<br />

sowie Elterntelefone betreiben.<br />

Die lokalen Träger der Beratungstelefone sind örtliche<br />

Verbände des Deutschen <strong>Kinderschutzbund</strong>es e.V. sowie<br />

anderer Wohlfahrtsverbände. Dieses Netzwerk ist<br />

deutschlandweit das größte kostenfreie, telefonische<br />

Beratungsangebot für Kinder, Jugendliche und Eltern.<br />

Sein Ziel ist, Kindern, Jugendlichen und Eltern für ihre<br />

ganz besonderen Probleme und Bedürfnisse, Trost,<br />

Unterstützung und Hilfe anzubieten. Speziell ausgebildete,<br />

ehrenamtlich engagierte Beraterinnen und<br />

Berater unterstützen die Anrufenden im Sinne von Hilfe<br />

zur Selbsthilfe. NgK ist aus dem Deutschen <strong>Kinderschutzbund</strong><br />

hervorgegangen und diesem als Mitglied<br />

in seiner Zielsetzung verbunden. Die Arbeit des Vereins<br />

wird seit vielen Jahren durch das Bundesministerium<br />

für Familien, Senioren, Frauen und Jugend und die<br />

Deutsche Telekom gefördert und unterstützt.<br />

Nummer gegen Kummer e.V. ist seit 2003 Gründungsmitglied<br />

im Internationalen Dachverband Child Helpline<br />

International, dem weltweiten Netzwerk von Kinder- und<br />

Jugendtelefonen, das sich für den Schutz von Kinderrechten<br />

einsetzt.<br />

Dem Verein Nummer gegen Kummer e.V. gehören aktuell<br />

insgesamt 110 Mitgliedsorganisationen an (Stand<br />

31.03.2010), 91 davon sind Untergliederungen des<br />

Deutschen <strong>Kinderschutzbund</strong>es und 19 anderer Träger<br />

wie die AWO, die Aktion Kinder- und Jugendschutz, die<br />

Diakonie u.a.. Das Netz des KJT besteht aus 93 Standorten;<br />

davon bieten 15 Standorte zusätzlich „Jugendliche<br />

beraten Jugendliche“ an. 20 Standorte beteiligen sich<br />

an der bundesweiten Online-Beratung. Das Elterntelefon<br />

wird von 47 NgK-Mitgliedern angeboten.<br />

Arbeitsschwerpunkte im Jahr <strong>2009</strong> waren bei NgK die<br />

Initiative „Jugendliche beraten Jugendliche am Kinder-<br />

und Jugendtelefon“, das europäische Projekt „Safer<br />

Internet“ und die Erweiterung der Beratungszeiten am<br />

Elterntelefon.<br />

Kinder- und Jugendtelefon – Beratung auch<br />

bei Web-Sorgen<br />

Die Arbeit des Kinder-<br />

und Jugendtelefon<br />

(KJT) stand in <strong>2009</strong><br />

ganz im Zeichen der<br />

Neuen – internetfähigen<br />

– Medien, die<br />

den Alltag von Kindern<br />

und Jugendlichen mehr und mehr prägen.<br />

Anlässlich des Safer Internet Day am 9. Februar 2010<br />

startete NgK offiziell den neuen Service „Beratung bei<br />

Web-Sorgen“. Als deutsche Helpline im Safer Internet<br />

Programm der Europäischen Union ist das Kinder- und<br />

Jugendtelefon nun auch Anlaufstelle bei Sorgen und<br />

Problemen im Internet zu Themen wie: Treffen mit<br />

Internetbekanntschaften, Mobbing über das Internet,<br />

sexuelle Belästigung, Abzocke, Onlinespielsucht, Webseiten<br />

Essgestörter oder Jugendlicher, die sich selbst<br />

verletzen, sowie andere schlechte Erfahrungen, die direkt<br />

oder indirekt mit neuen Medien zu tun haben.<br />

Die Berater/innen der NgK haben sich auf den Wandel<br />

der Mediennutzung und der daraus resultierenden Probleme<br />

eingestellt. Bereits seit Juni <strong>2009</strong> schult Nummer<br />

gegen Kummer e.V. in enger Kooperation mit der Medienkompetenzinitiative<br />

klicksafe die insgesamt 93 Standorte<br />

des Kinder- und Jugendtelefons im Rahmen der<br />

Multiplikatorenfortbildung „Safer Internet“. Und das<br />

mit Erfolg – viele der geschulten Multiplikator/inn/en<br />

geben bereits erfolgreich das Wissen um Probleme von<br />

Kindern und Jugendlichen im Internet an ihre Beratungsteams<br />

vor Ort weiter. Wie auch in anderen Ländern<br />

fördert die Europäische Union diese Multiplikatorenfortbildung<br />

und die Öffentlichkeitsarbeit zu diesem<br />

Themenschwerpunkt der Beratung.<br />

42 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

Im Rahmen der Veranstaltung „Safer Internet Day Rheinland-Pfalz“<br />

zum Internationalen Aktionstag für mehr<br />

Sicherheit im Internet im Kongresszentrum des ZDF<br />

informierte Nummer gegen Kummer e.V. erstmals<br />

jugendliche Internetnutzer über das neue Beratungsangebot,<br />

verteilte Giveaways und den Informations-<br />

Bastelbogen „Schutzengel“. Dieser steht im Internet<br />

unter www.nummergegenkummer.de als PDF-Dokument<br />

zum Download kostenlos bereit. Sowohl das Feedback<br />

der rund 400 Kinder und Jugendlichen als auch der<br />

Presse zu dieser Veranstaltung war sehr gut.<br />

In Deutschland wird das Safer Internet Programme der<br />

EU durch den Verbund Saferinternet DE umgesetzt. Diesem<br />

gehören neben dem Awareness Centre klicksafe die<br />

Internet-Hotlines internet-beschwerdestelle.de (realisiert<br />

von eco und FSM) und jugendschutz.net sowie das<br />

Kinder- und Jugendtelefon von Nummer gegen Kummer<br />

(Helpline) an. klicksafe ist ein gemeinsames Projekt<br />

der Landeszentrale für Medien und Kommunikation<br />

(LMK) Rheinland-Pfalz (Projektkoordination) sowie der<br />

Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM).<br />

Der deutsche Verbund Saferinternet DE gehört dem<br />

europäischen Netzwerk INSAFE an.<br />

Weitere Infos finden Sie unter www.saferinternet.de und<br />

http://ec.europa.eu/information_society/activities/sip/<br />

index_en.htm<br />

Für das Kinder und Jugendtelefon (KJT) wurden außerdem<br />

die Infocards überarbeitet, um auch die 2008 in Europa<br />

neu eingeführte Rufnummer 116111 für Kinder- und<br />

Jugendtelefone (Child Helplines) bekannt zu machen.<br />

Die KJT in Niedersachsen wurden in der Öffentlichkeitsarbeit<br />

vom DKSB-LV Niedersachsen in Abstimmung mit<br />

Nummer gegen Kummer e.V. großzügig unterstützt,<br />

da das niedersächsische Ministerium für <strong>2009</strong> erneut<br />

Mittel für die Arbeit der KJT bereit gestellt hatte.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

„Jugendliche beraten Jugendliche“ am KJT<br />

Partizipation von Kindern und Jugendlichen erfährt<br />

zurzeit eine größere öffentliche Beachtung, insbesondere<br />

im Zusammenhang mit den Neuen Medien.<br />

Auch in den großen Verbänden wie <strong>Deutscher</strong> <strong>Kinderschutzbund</strong><br />

und Child Helpline International, in<br />

denen Nummer gegen Kummer e.V. Mitglied ist, spielt<br />

Partizipation eine ausgewiesen wichtige Rolle. Bereits<br />

seit 1994 hat „Nummer gegen Kummer“ Jugendliche an<br />

der Beratungsarbeit beteiligt und das Projekt „Jugendliche<br />

beraten Jugendliche“ (JbJ) initiiert. NgK hat somit<br />

bereits langjährige Erfahrung mit „peer education“, die<br />

sie auch in die öffentliche und politische Diskussion<br />

einbringt.<br />

Der Ansatz der „peer-education“ geht von der Überlegung<br />

aus, dass Jugendliche selbst den Problemen und<br />

Sorgen Gleichaltriger näher stehen als Erwachsene und<br />

folglich einen direkteren und schnelleren Zugang zu<br />

ihnen haben. Die jungen Ehrenamtlichen sind mit der<br />

Alltagskultur, mit den altersspezifischen Bedürfnissen,<br />

Ängsten und Fragen der Anrufenden gut vertraut. Über<br />

einen ähnlichen Sprachcode kann leichter Nähe und<br />

Verständnis transportiert und Vertrauen aufgebaut<br />

werden. „Wir sind dichter dran. Wir sprechen die gleiche<br />

Sprache. Das gibt so eine ‚Unter-uns-Atmosphäre‘,<br />

die es leichter macht, mit den Anrufern ins Gespräch<br />

zu kommen“, so die Einschätzung der Jugendlichen<br />

selbst. Durch die aktive Beteiligung Jugendlicher an<br />

den Beratungsangeboten der NgK fließen zudem jugendspezifische<br />

Sichtweisen und neue Ideen in die Beratungspraxis<br />

der erwachsenen Freiwilligen ein, etwa<br />

in Fortbildungen und Supervisionen. Bei Gesprächen<br />

zwischen jugendlichen und erwachsenen Berater/inne/n<br />

in den Multiplikatoren-Fortbildungen „Safer Internet“<br />

konnten ebenfalls beide Gruppen von den Kompetenzen<br />

und Erfahrungen wechselseitig profitieren.<br />

Für die Träger der KJT-Standorte sind der Aufbau und<br />

die dauerhafte Sicherung von JbJ in der Regel mit enormen<br />

Anstrengungen verbunden. NgK unterstützt daher<br />

die Arbeit der Träger und förderte insbesondere im<br />

letzten Jahr mit Unterstützung der Robert Bosch Stiftung<br />

den weiteren Ausbau von Standorten in den neuen<br />

Bundesländern. Aktuell gibt es 15 JbJ-Angebote an den<br />

KJT (Stand: März 2010), an denen samstags jugendliche<br />

Berater/innen im Alter von 16 bis 21 Jahren die Anrufe<br />

annehmen.<br />

43


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

Online-Beratung für Kinder und Jugendliche<br />

Das Beratungsteam der Online-Beratung von Nummer<br />

gegen Kummer e.V. und seinen Mitgliedsverbänden ist<br />

im Jahr <strong>2009</strong> auf insgesamt 42 Berater/innen angewachsen,<br />

die von 20 Standorten des KJT aus die Anfragen der<br />

Rat suchenden Kinder und Jugendlichen beantworten.<br />

Dieses Angebot wurde auch im letzten Jahr von vielen<br />

jungen Menschen genutzt, sodass sich die Anzahl der<br />

Beratungen auf dem Niveau des Vorjahres bewegen.<br />

Das Elterntelefon<br />

Das Netz des Elterntelefons<br />

(ET) ist inzwischen<br />

auf insgesamt<br />

47 Standorte angewachsen<br />

und wird überwiegend durch Ortsverbände<br />

des DKSB getragen. Um noch mehr Rat suchenden Anrufern<br />

die Gelegenheit zu einem hilfreichen Gespräch<br />

zu geben, erweiterte das ET zum 1. Oktober <strong>2009</strong> seine<br />

Beratungszeiten auf Mo-Fr 9 -11 Uhr sowie Di+Do 17-19<br />

Uhr. Dies ermöglicht während der Woche eine durchgängige<br />

Besetzung am Vormittag. Die neuen Beratungszeiten<br />

sind einfacher zu merken und kommen dem Bedarf<br />

von Eltern entgegen. Über ein verändertes Routing<br />

der Anrufe können darüber hinaus die einzelnen ET-Standorte<br />

besser ausgelastet und mehr Anrufe angenommen werden.<br />

Die geplante bundesweite Öffentlichkeitskampagne für das<br />

Elterntelefon (ET) hat sich <strong>2009</strong> aufgrund fehlender Mittel<br />

nicht wie gewünscht realisieren lassen. Es konnten jedoch<br />

neue Materialien (Infocards, Freianzeigen) für die Standorte<br />

hergestellt werden. Zahlreiche neue Verlinkungen und Platzierungen<br />

des ET in Veröffentlichungen von Organisationen<br />

und Medien trugen neben der lokalen Öffentlichkeitsarbeit<br />

der ET-Standorte zur Erhöhung des Bekanntheitsgrades bei.<br />

Ausblick auf das Jahr 2010<br />

Das Projekt „Helpline Safer Internet“ geht in seine zweite<br />

Phase: Der Antrag von NgK an die EU war erfolgreich<br />

und wurde bis 2011 verlängert. Ab September 2010 können<br />

dann auch die ET-Standorte in das Fortbildungsprogramm<br />

von NgK zum sicheren Umgang mit den Neuen Medien mit<br />

einbezogen werden.<br />

JbJ wird auch in Zukunft ein wichtiger Baustein in der<br />

Angebotspalette von NgK sein. Die Beteiligung der Jugendlichen<br />

soll weiter intensiviert und auf neue Bereiche ausgeweitet<br />

werden.<br />

Im Jahr 2010 feiern Nummer gegen Kummer e.V. und das<br />

das KJT ihr 30-jähriges Bestehen. 1980 schlossen sich<br />

die damals unabhängig voneinander entstandenen<br />

„Sorgentelefone für Kinder und Jugendliche“ zur<br />

„BundesArbeitsGemeinschaft Sorgentelefon“ zusammen<br />

und richteten mit Unterstützung des DKSB-LV NRW<br />

eine Koordinierungsstelle ein. Daraus ging 1994 der<br />

selbstständige Verein Nummer gegen Kummer e.V.<br />

hervor. Die Beratungsangebote des Vereins konnten in<br />

den zurückliegenden Jahren erweitert und nachhaltig<br />

etabliert werden. Dies ist das Ergebnis herausragenden<br />

ehrenamtlichen Engagements, aber auch langjähriger,<br />

zielgerichteter Arbeit von Nummer gegen Kummer e.V.<br />

und seinen Mitgliedsorganisationen.<br />

Die bundesweiten statistischen <strong>Jahresbericht</strong>e über alle<br />

Beratungsangebote von Nummer gegen Kummer e.V.<br />

und seinen Mitgliedsverbänden geben einen detaillierten<br />

Einblick in die Themen der Beratungen. Sie werden<br />

wie gewohnt zur Mitgliederversammlung des Vereins<br />

am 24. April 2010 herausgegeben und auf den Internetseiten<br />

www.nummergegenkummer.de als PDF-Datei<br />

zum Download bereitgestellt.<br />

44 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

5. Dank an die Förderer<br />

Wenn wir Sie nicht hätten ...<br />

... wäre das Jahr <strong>2009</strong> für den Kinderschutz in Deutschland<br />

sicher nicht so erfolgreich verlaufen. Über jede<br />

Spende, ob klein oder groß, ob finanziell oder in Form<br />

von Tatkraft, kreativen Ideen und öffentlicher Fürsprache,<br />

hat sich der Bundesverband des Deutschen <strong>Kinderschutzbund</strong>es<br />

gefreut. Die Zuwendungen ermöglichen<br />

uns, dem gemeinsamen Ziel von uns allen jeden Tag ein<br />

Stückchen näher zu kommen: dem Wohl der Kinder und<br />

ihrer Familien.<br />

Viele Förderinnen und Förderer haben uns in ganz besonders<br />

dankenswerter Weise unterstützt. Hier sind –<br />

in alphabetischer Reihenfolge – vor allem zu nennen:<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

45<br />

ahr Service GmbH<br />

Bank für Sozialwirtschaft Hannover<br />

Bernd Wölbert<br />

Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel<br />

Bundesministerium für Familie, Senioren,<br />

Frauen und Jugend<br />

Bundesministerium für Gesundheit<br />

Christoph Tritt<br />

Exklusivcards<br />

FamilyCards Gmbh<br />

Gustav und Frieda Nocke - Stiftung c/o<br />

Deutsche StiftungsTrust GmbH<br />

Hanse Merkur Versicherung<br />

Jan Hiedemann<br />

Jan Roesner<br />

Janine Schellhorn<br />

Kunststoff Information Verlagsgesellschaft mbH<br />

Lars Henning<br />

Lechwerke AG<br />

MDM Münzhandelsgesellschaft mbH & Co. KG<br />

Medienpalast<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

von Telefónica<br />

O2 Germany GmbH & Co. OHG<br />

MK Netzdienste GmbH und Co. KG<br />

Nathalie Sachs<br />

Rheinenergie AG<br />

RICOH DEUTSCHLAND GmbH<br />

Roland Hirsch<br />

Steuerberatung Wilms & Partner<br />

StrikoWestofen GmbH<br />

SüdLeasing GmbH<br />

Sven Seibold<br />

Tierklinik Hochmoor<br />

Udo Vanecek<br />

WELLNESS-HOTELS-DEUTSCHLAND GmbH<br />

Wilfried Oestreich<br />

Wilfried und Ingrid Müller


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

Anhang<br />

In folgenden Organisationen ist<br />

der DKSB Mitglied:<br />

• Aktionsbündnis Kinderrechte (ein Zusammenschluss<br />

von Deutsches Komitee für UNICEF, Deutsches<br />

Kinderhilfswerk und DKSB)<br />

• Arbeitsgemeinschaft Jugendhilfe (AGJ)<br />

• <strong>Deutscher</strong> Familiengerichtstag<br />

• <strong>Deutscher</strong> Paritätischer Wohlfahrtsverband (DPWV)<br />

– Gesamtverband<br />

• <strong>Deutscher</strong> Verein für öffentliche und private Fürsorge<br />

• <strong>Deutscher</strong> Verkehrssicherheitsrat<br />

• Deutschland für Kinder (ein Zusammenschluss von<br />

DKSB, Bündnis für Kinder, DKHW und UNICEF)<br />

• International Forum for Child Welfare (IFCW)<br />

• Internet ABC<br />

• klicksafe.de<br />

• National Coalition für die Umsetzung der<br />

UN-Konvention über die Rechte des Kindes (NC)<br />

• Paritätisches Bildungswerk, Bundesverband e.V.<br />

• Stiftung Digitale Chancen<br />

• Youth Protection Roundtable<br />

Arbeitsgruppen, Ausschüsse,<br />

Gremien, Mitgliedschaften<br />

Intern<br />

• Ausschuss Begleiteter Umgang<br />

• Ausschuss Prinzipien Helfenden Handelns<br />

• Ausschuss SGBVIII § 8a<br />

• Ausschuss Frühe Hilfen<br />

• Koordinationskreis Starke Eltern – Starke Kinder ®<br />

• Qualitätskriterien Tagespflege<br />

• Satzungskommission<br />

Extern<br />

• Aktionsbündnis Kinderrechte (DKSB, DKHW, UNICEF)<br />

• Arbeitsgemeinschaft Jugendhilfe (AGJ)<br />

• Arbeitskreis Familienhilfe und Familienpolitik<br />

• Bündnis Kindergrundsicherung<br />

• <strong>Deutscher</strong> Familiengerichtstag<br />

• <strong>Deutscher</strong> Paritätischer Wohlfahrtsverband (DPWV)<br />

– Gesamtverband<br />

• <strong>Deutscher</strong> Verein für öffentliche und private Fürsorge<br />

• <strong>Deutscher</strong> Verkehrssicherheitsrat<br />

• Deutschland für Kinder (ein Zusammenschluss von<br />

DKSB, Bündnis für Kinder, DKHW und UNICEF)<br />

• Internet ABC<br />

• klicksafe.de<br />

• Kuratorium ein Netz für Kinder<br />

• National Coalition für die Umsetzung der UN-<br />

Konvention über die Rechte des Kindes (NC)<br />

• Nationaler Aktionsplan Für ein kindgerechte<br />

Deutschland – Aufwachsen ohne Gewalt<br />

• Nationales Zentrum Frühe Hilfen<br />

• Paritätisches Bildungswerk, Bundesverband e.V.<br />

• Stiftung Digitale Chancen<br />

• White IT – Das Bündnis gegen Kinderpornographie<br />

im Internet<br />

• Youth Protection Roundtable<br />

Die Mitglieder<br />

des Bundesvorstandes<br />

Präsident<br />

Herr Heinz Hilgers<br />

Buschweg 10, 41540 Dormagen<br />

Vizepräsidentin<br />

Frau Marlis Herterich<br />

Moltkestrasse 48a, 50674 Köln<br />

Vizepräsident<br />

Herr Prof. Dr. Hubertus Lauer<br />

Rakampshöhe 4a, 21407 Deutsch Evern<br />

Schatzmeister<br />

Herr Rolf Himmelsbach<br />

Wolfskuhle 7, 30559 Hannover<br />

Schriftführer<br />

Herr Ekkehard Mutschler<br />

Römerstr. 7, 89435 Finningen<br />

Beisitzerin<br />

Frau Ute Walker<br />

Hermann-Kurz-Str. 15, 71069 Sindelfingen<br />

Beisitzer<br />

Herr Prof. Dr. Wilhelm Brinkmann<br />

Heidefelder Weg 4, 24988 Munkwolstrupfeld<br />

Landesverbände im DKSB<br />

LV Baden-Württemberg<br />

Vorsitzender: Reinhard Steinhübl<br />

Haußmannstr. 6, 70188 Stuttgart<br />

Tel.: 0711/24 28 18, Fax: 0711/2 36 15 13<br />

e-mail: info@kinderschutzbund-bw.de<br />

www.kinderschutzbund-bw.de<br />

LV Bayern<br />

Vorsitzender: Ekkehard Mutschler<br />

Goethestr. 17, 80336 München<br />

Tel.: 089/92 00 89- 0, Fax: 089/92 00 89 29<br />

e-mail: info@kinderschutzbund-bayern.de<br />

www.kinderschutzbund-bayern.de<br />

LV Berlin<br />

Vorsitzende: Ulrike Leyh<br />

Malplaquetstr. 38, 13347 Berlin<br />

Tel.: 030/45 80 29 31, Fax: 030/45 80 29 32<br />

e-mail: info@kinderschutzbund-berlin.de<br />

www.kinderschutzbund-berlin.de<br />

LV Brandenburg<br />

Vorsitzender: Fritz-Rudolf Holaschke<br />

p.A. RA Hermann Schäfers<br />

Gerichtsplatz 3, 03046 Cottbus<br />

Tel.: 0355/79 39 16, Fax: 0355/79 39 48<br />

e-mail: info@ra-schaefers.de<br />

46 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>


Vorwort / Der DKSB auf Bundes- und Landesebene <strong>2009</strong> / Schwerpunktthemen / Angebote, Publikationen und Kampagnen / Dank an die Förderer / Anhang<br />

LV Bremen<br />

Vorsitzender: Dr. Detlef Roth<br />

Humboldtstr. 179, 28203 Bremen<br />

Tel.: 0421/79 08 946, Fax: 0421/70 46 79<br />

e-mail: Info@dksb-bremen.de, www.dksb-bremen.de<br />

LV Hamburg<br />

Vorsitzender: Prof. Dr. Wulf Rauer<br />

Fruchtallee 15, 20259 Hamburg<br />

Tel.: 040/43 29 27 - 0, Fax: 040/43 29 27 - 47<br />

e-mail: info@kinderschutzbund-hamburg.de<br />

www.kinderschutzbund-hamburg.de<br />

LV Hessen<br />

Vorsitzende: Verone Schöninger<br />

Gebrüder-Lang-Str. 7, 61169 Friedberg<br />

Tel.: 06031/1 87 33, Fax: 06031/72 26 49<br />

e-mail: kinderschutzbund.lv-hessen@t-online.de<br />

www.kinderschutzbund-hessen.de<br />

LV Mecklenburg-Vorpommern<br />

Vorsitzender: Wolfgang Block<br />

Potsdamer Str. 1, 19063 Schwerin<br />

Tel.: 0385/4 77 30 44, Fax: 0385/4 77 30 45<br />

e-mail: kontakt@dksb-mv.de<br />

www.dksb-mv.de<br />

LV Niedersachsen<br />

Vorsitzender: Johannes Schmidt<br />

Schwarzer Bär 8, 30449 Hannover<br />

Tel.: 0511/44 40 75, Fax: 0511/44 40 77<br />

e-mail: info@dksb-nds.de<br />

www.kinderschutzbund-niedersachsen.de<br />

LV Nordrhein-Westfalen<br />

Vorsitzender: Dieter Greese<br />

Hofkamp 102, 42103 Wuppertal<br />

Tel.: 0202 / 74 76 588-0, Fax: 0202 / 74 76 588-10<br />

e-mail: info@dksb-nrw.de<br />

www.kinderschutzbund-nrw.de<br />

LV Rheinland-Pfalz<br />

Vorsitzender: Christian Zainhofer<br />

Postfach 17 24, 76807 Landau<br />

Tel.: 06341/14 14 599 oder 0175/525 971 8<br />

Fax: 06341/93 57 12<br />

e-mail: info@kinderschutzbund-rlp.de<br />

www.kinderschutzbund-rlp.de<br />

LV Saarland<br />

Vorsitzender: Prof. Dr. Günther Deegener<br />

Geschäftsstelle<br />

Birkenstr. 45, 66119 Saarbrücken<br />

Tel.: 0681/ 87 28 10, Fax: 0681/87 28 34<br />

e-mail: elke@lossen-net.de<br />

www.kinderschutzbund-saarland.de<br />

LV Sachsen<br />

Vorsitzende: Frau Petra Verhees<br />

Klopstockstr. 50, 01157 Dresden<br />

Tel.: 0351/ 42 42 044, Fax: 0351 42 42 066<br />

e-mail: info@kinderschutzbund-sachsen.de<br />

www.kinderschutzbund-sachsen.de<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

LV Sachsen-Anhalt<br />

Vorsitzender: Herr Wolfgang Berzau<br />

Olvenstedter Chaussee 11, 39110 Magdeburg<br />

Tel.: 0391/7 34 73 - 93, Fax: 0391/6 96 55 47<br />

e-mail: dksb.lsa@online.de<br />

www.dksb-lsa.de<br />

LV Schleswig-Holstein<br />

Vorsitzende: Irene Johns<br />

Beselerallee 44, 24105 Kiel<br />

Tel.: 0431/80 52 49, Fax: 0431/8 26 14<br />

e-mail: info@<strong>Kinderschutzbund</strong>-sh.de<br />

www.kinderschutzbund-sh.de<br />

LV Thüringen<br />

Vorsitzender: Prof. Dr. Ronald Lutz<br />

Johannesstr. 2, 99084 Erfurt<br />

Tel.: 0361/65 31 94 83, Fax: 0361/65 31 94 83<br />

e-mail: post@dksbthueringen.de<br />

Bundesgeschäftsstelle<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Kinderschutzbund</strong> Bundesverband e.V.<br />

Schöneberger Straße 15, 10963 Berlin<br />

Telefon 030/ 214 809 - 0 , Fax 030/ 214 809 - 99<br />

e-mail: info@dksb.de, www.dksb.de<br />

Spendenkonto:<br />

SEB AG, Hannover, BLZ 250 101 11, KTO 19 53<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Kinderschutzbund</strong> Bundesverband e.V.,<br />

Schöneberger Straße 15, 10963 Berlin<br />

Redaktion:<br />

mtext. anstalt für redaktion und werbung –<br />

Markus Hofmann, Hildesheim, www.mtext.de;<br />

DKSB Bundesgeschäftsstelle<br />

Gestaltung:<br />

fraupauls, Büro für Grafik Design, Hildesheim<br />

www.fraupauls.de<br />

Fotos:<br />

Tessa Susanne Müller (Seite 2, 6, 8, 11, 15, 31, 32, 35,45)<br />

DKSB (Seite 3, 4, 38, 39, 40, 41)<br />

istockphoto.com (Seite 42/43)<br />

Druck:<br />

Druckhaus Pinkvoss, Hannover<br />

www.druckhaus-pinkvoss.de<br />

47


<strong>Deutscher</strong> <strong>Kinderschutzbund</strong><br />

Bundesverband e.V.<br />

Bundesgeschäftsstelle<br />

Schöneberger Straße 15<br />

10963 Berlin<br />

TELEFON (030) 214 809 - 0<br />

E-Mail: info@dksb.de<br />

www.dksb.de<br />

Spendenkonto: SEB AG Hannover<br />

BLZ 250 101 11 . KTO 19 53

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