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Magazin der Frauenklinik "Fühl Dich wohl"

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<strong>Fühl</strong> <strong>Dich</strong> wohl<br />

Das halbjährliche <strong>Magazin</strong> <strong>der</strong> <strong>Frauenklinik</strong><br />

im Diak für Patientinnen | 2012 | Ausgabe 5<br />

Diakonie-Klinikum<br />

Schwäbisch Hall<br />

Schon längst kein Schicksal<br />

mehr: die Harninkontinenz<br />

S. 3<br />

Zuckerkin<strong>der</strong> - Der<br />

Schwangerschaftszucker<br />

S. 11<br />

Wie sage ich es meinem<br />

Kind? - Krebs in <strong>der</strong><br />

Familie<br />

S. 16


Inhalt GruSSwort<br />

Die Harninkontinenz .............................. 3<br />

Scheiden- und Gebärmuttersenkung .... 6<br />

Patientinnentag 28.03.2012 ................... 8<br />

Die Pille danach - eine Notlösung ......... 9<br />

Übergewicht und Schwangerschaft .... 10<br />

Der Schwangerschaftszucker ............. 11<br />

Ultraschall des Eierstocktumors ........ 12<br />

Herzkissen ........................................... 13<br />

Genchips beim Brustkrebs .................. 14<br />

Wie sage ich es meinem Kind? ............ 16<br />

Tipp gegen Schlafstörungen ................ 18<br />

Das 1000. Baby des Jahres 2011..........18<br />

Blick in den OP / Denksportaufgabe ... 19<br />

Leistungsspektrum .............................. 20<br />

ImpreSSum<br />

Ausgabe 5 | 2012<br />

Patientenmagazin <strong>der</strong> <strong>Frauenklinik</strong><br />

des Diakonie-Klinikums<br />

Schwäbisch Hall gGmbH<br />

Diakoniestraße 10<br />

74523 Schwäbisch Hall<br />

Telefon 0791 753–4605<br />

frauenklinik@dasdiak.de<br />

brustzentrum@dasdiak.de<br />

gynkrebszentrum@dasdiak.de<br />

Spendenkonto: Nr. 8002,<br />

Sparkasse Schwäbisch Hall-<br />

Crailsheim, BLZ 622 500 30<br />

Verantwortlich i.S.d.P.<br />

Prof. Dr. Andreas Rempen, Chefarzt<br />

Fotos: Pixelio, Privat, Ucik-Seybold<br />

Satz + Druck:<br />

Kochendörfer Druckerei + Verlag GmbH<br />

Erscheinungsweise:<br />

Zweimal im Jahr<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

wir haben auf unsere ersten<br />

Ausgaben des „<strong>Fühl</strong> <strong>Dich</strong><br />

Wohl“-Heftes viele konstruktive<br />

und positive Rück-<br />

meldungen bekommen. Die<br />

Tatsache, dass einige von<br />

Ihnen die Hefte sammeln, um<br />

bei Bedarf einen für Sie interessanten<br />

Artikel nachlesen zu<br />

können, haben uns inspiriert,<br />

Themenschwerpunkte in den<br />

einzelnen Heften zu be-<br />

handeln.<br />

So widmen wir in dieser<br />

Ausgabe einen Teil <strong>der</strong> Ausführungen<br />

dem Schwerpunktthema<br />

Harninkontinenz<br />

und Blasenschwäche, <strong>der</strong>en<br />

Diagnostik, Behandlung und<br />

dem Umgang mit diesen weit<br />

verbreiteten Leiden.<br />

Aber auch Themen aus an<strong>der</strong>en<br />

frauenärztlichen Bereichen<br />

sollen angesprochen<br />

werden, so dass Sie hoffentlich<br />

auch dieses Mal mit unserer<br />

Themenauswahl zufrieden<br />

sind.<br />

Prof. Dr. Andreas Rempen,<br />

Chefarzt <strong>der</strong> <strong>Frauenklinik</strong> mit<br />

Brustzentrum und<br />

Gynäkologischem Krebszentrum<br />

2 Patientenmagazin <strong>der</strong> <strong>Frauenklinik</strong>


Schon länGSt keIn SchIckSal mehr : dIe harnInkontInenz<br />

Schon längst kein Schicksal mehr: die harninkontinenz<br />

Allein in Deutschland leidet jede 3. Frau im Laufe ihres Lebens an Harninkontinenz.<br />

Harninkontinenz, also <strong>der</strong><br />

unwillkürliche Urinverlust, beschämt<br />

viele Menschen, führt<br />

zum sozialen Rückzug bis hin<br />

zur Isolation. Ein Schicksal des<br />

Alters?<br />

NEIN !! lautet die uneingeschränkte<br />

Antwort.<br />

Zwar sind ältere Frauen<br />

häufiger betroffen als jüngere,<br />

aber auch bei jungen Frauen,<br />

insbeson<strong>der</strong>e nach belastenden<br />

Geburtsvorgängen, kann<br />

Harninkontinenz zu einer<br />

bedeutsamen Einschränkung<br />

<strong>der</strong> Lebensqualität führen.<br />

Wir sollten uns die verschiedenen<br />

Formen <strong>der</strong> Harninkontinenz<br />

anschauen:<br />

Da ist die Belastungsinkontinenz,<br />

gekennzeichnet durch<br />

einen unwillkürlichen Harnabgang<br />

nach einer Druckerhöhung<br />

im Bauchraum, wie<br />

wir sie beim Niesen, Lachen<br />

und schweren Heben erleben.<br />

Hier liegt die Ursache in einer<br />

muskulären Schwäche des<br />

Beckenbodens, die unter Umständen<br />

nach einer schweren<br />

Geburt o<strong>der</strong> nach schweren<br />

körperlichen Arbeiten entstehen<br />

kann. Somit findet sich<br />

diese Inkontinenzform auch<br />

häufiger bei jüngeren Frauen.<br />

Die Dranginkontinenz hingegen,<br />

übrigens auch häufiger<br />

bei Männern zu finden, tritt<br />

vermehrt bei Frauen höheren<br />

Alters auf. Sie entsteht in<br />

Folge einer erhöhten Empfindlichkeit<br />

sowie Übererregbarkeit<br />

<strong>der</strong> Harnblase, hat<br />

gelegentlich ihre Ursache<br />

in bestehenden Infekten <strong>der</strong><br />

ableitenden Harnwege. Charakteristisch<br />

ist das Bild eines<br />

plötzlich auftretenden, unbeherrschbaren<br />

Harndrangs, <strong>der</strong><br />

das rechtzeitige Aufsuchen<br />

einer Toilette oft nicht mehr<br />

rechtzeitig erlaubt.<br />

Bei Menschen fortgeschrittenen<br />

Alters findet sich<br />

gelegentlich eine<br />

sogenannte Überlaufinkontinenz,<br />

bei <strong>der</strong><br />

eine prallvolle Blase zu<br />

unkontrolliertem portionsweisen<br />

Harnabgang<br />

führt.<br />

Bei <strong>der</strong> Harninkontinenz<br />

wird ihr Arzt in<br />

folgenden Schritten<br />

zu seiner Diagnose<br />

kommen:<br />

Anamnese, also<br />

detaillierte Schil<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Symptomatik<br />

Wir laden ein: Mittwoch, 14.03.2012, 18.30 Uhr<br />

Cumulus Cultur Diakonie-Klinikum, Raum <strong>der</strong> Stille (HG), Lourdes – Erfahrungen und Impressionen einer Pilger-Wallfahrt<br />

im Diak Reisebericht mit Bil<strong>der</strong>n Hans Werner Bell, Crailsheim<br />

Urinuntersuchung zum Ausschluss<br />

einer Infektion,<br />

gynäkologische Untersuchung<br />

zur Erfassung von Senkungszuständen<br />

und an<strong>der</strong>en<br />

krankhaften Verän<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Beckenorgane,<br />

Ultraschalluntersuchung von<br />

Blase, Nieren, Gebärmutter<br />

und Eierstöcken,<br />

Miktionsprotokoll: Die Patientin<br />

soll hier Trinkmenge,<br />

Häufigkeit <strong>der</strong> Blasenentleerung,<br />

willkürlich und unwillkürlich,<br />

über einen bestimmten<br />

Zeitraum dokumentieren<br />

Patientenmagazin <strong>der</strong> <strong>Frauenklinik</strong> 3


Schon länGSt keIn SchIckSal mehr : dIe harnInkontInenz<br />

Schon längst kein Schicksal mehr: die harninkontinenz<br />

Urodynamische Untersuchung,<br />

d.h. eine Funktionsprüfung mit<br />

Messung des Fassungsvermögens<br />

<strong>der</strong> Harnblase und dem<br />

Verschlussdruck <strong>der</strong> Harnröhre,<br />

Restharn-Bestimmung: Messung<br />

<strong>der</strong> Urinmenge nach spontaner<br />

Blasenentleerung,<br />

Aus den hier gewonnenen Befunden<br />

wird Ihr Arzt einen Rückschluss<br />

auf die Ursache des unwillkürlichen<br />

Harnabgangs ziehen<br />

können und Sie entsprechenden<br />

Behandlungsmethoden zuführen.<br />

Nur Mut! Sie können nur an Lebensqualität<br />

gewinnen.<br />

In unserer gynäkologischen Ambulanz<br />

betreiben wir eine urogynäkologischeSpezialsprechstunde<br />

für harninkontinente<br />

Patientinnen.<br />

Termine können unter 0791-753 -<br />

4605 vereinbart werden.<br />

Nähere Informationen finden Sie<br />

auch auf unserer Internetseite:<br />

http://www.dasdiak-klinikum.de/<br />

kliniken-zentren/abteilungen/<br />

frauenklinik/medizinischeschwerpunkte-in-<strong>der</strong>-gynaekologie/urogynaekologie.htm<br />

Wir freuen uns auf Ihren Anruf!<br />

Wir laden ein: Mittwoch, 21.03.2012, 18.30 Uhr<br />

Cumulus Cultur Diakonie-Klinikum, Raum <strong>der</strong> Stille (HG)<br />

im Diak „Singende Andacht“ mit Gitarrenmusik Pfarrer i. R. Heinz Brenner, Gaildorf<br />

Unser Ambulantes Kursangebot zu<br />

Ihrem Problem Harninkontinenz<br />

Wenn Sie an einer Belastungsharninkontinenz , verursacht<br />

durch eine Schwäche <strong>der</strong> Beckenbodenmuskulatur,<br />

leiden, kann Ihnen ein Beckenbodentraining<br />

unter fachkompetenter Anleitung nebenwirkungsfreie<br />

Hilfe bringen.<br />

Beckenbodentraining für Frauen in kleinen Gruppen<br />

unter physiotherapeutischer Anleitung bietet das<br />

Gesundheitszentrum im Diak in regelmäßig stattfindenden<br />

Abendkursen an.<br />

Näheres hierzu unter 0791-753-4567, Frau Wruck<br />

o<strong>der</strong> auf unserer Internetseite unter<br />

www.dasdiak-klinikum.de/pflege-betreuung/<br />

gesundheits-und-informationszentrum.htm<br />

4 Patientenmagazin <strong>der</strong> <strong>Frauenklinik</strong>


Schon länGSt keIn SchIckSal mehr : dIe harnInkontInenz<br />

„das Bändchen“ zur Behandlung <strong>der</strong> Stressharninkontinenz<br />

Bei einer neu diagnostizierten<br />

Belastungs- o<strong>der</strong> Stressharninkontinenz<br />

sollten zunächst<br />

konservative Verfahren,<br />

wie Beckenbodengymnastik,<br />

Beckenbodentraining mittels<br />

Elektrostimulation und Biofeedback<br />

o<strong>der</strong> Medikamente<br />

zur Behandlung eingesetzt<br />

werden, da hierdurch ein<br />

operativer Eingriff überflüssig<br />

werden kann. Ein konservatives<br />

Vorgehen ist dabei<br />

insbeson<strong>der</strong>e bei leichten<br />

Harninkontinenzbeschwerden,<br />

bei jungen Frauen und bei<br />

nicht abgeschlossener Familienplanung<br />

angebracht. Wenn<br />

die aufgeführten Maßnahmen<br />

nicht ausreichen, sind operative<br />

Maßnahmen angezeigt.<br />

Zur zeitlichen Überbrückung<br />

bis zur Operation kann eine<br />

Lin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Inkontinenzbeschwerden<br />

bei bestehen<strong>der</strong><br />

Blasensenkung durch<br />

sogenannte ringförmige o<strong>der</strong><br />

schalenartige Pessare erzielt<br />

werden, die in die Scheide<br />

eingeführt werden. Diese weisen<br />

eine einseitige kugelige<br />

Auftreibung auf, die - unter <strong>der</strong><br />

Harnröhre positioniert – <strong>der</strong>en<br />

Verschlussdruck erhöhen. Als<br />

Dauerlösung sind sie in <strong>der</strong><br />

Regel nicht geeignet, da sie<br />

zur Vermeidung von Scheidenhautentzündungen<br />

o<strong>der</strong> von<br />

Druckgeschwüren mit einem<br />

hohen pflegerischen Aufwand<br />

verbunden sind.<br />

Als mo<strong>der</strong>ne Standardoperation<br />

zur Behebung <strong>der</strong> Stressharninkontinenz<br />

hat sich heute<br />

die Einlage einer sog. spannungsfreien<br />

Vaginalschlinge<br />

etabliert. Dieser wenig belastende<br />

Eingriff setzt allerdings<br />

eine große Erfahrung des Operateurs<br />

mit dieser Operationstechnik<br />

voraus. Dabei wird ein<br />

netzartig geflochtenes Kunststoffband<br />

von <strong>der</strong> Scheide aus<br />

über einen kleinen Schnitt in<br />

die Scheidenhaut unter die<br />

Harnröhre eingebracht. Die<br />

die seitlichen Enden werden<br />

mittels spezieller Durchzugsinstrumente<br />

entwe<strong>der</strong> durch<br />

die Bauchdecke oberhalb des<br />

Schambeins („Tension-free<br />

Vaginal Tape“ = TVT) ausgeleitet<br />

o<strong>der</strong> durch die knöcherne<br />

Lücke im Schambein hindurch<br />

in die Schenkelbeuge (TVT<br />

mit <strong>der</strong> sog. Trans-Obturator-<br />

Technik = TOT) nach außen<br />

geführt (Abb.). Das Band ver-<br />

Lage des TOT-Bandes<br />

Wir laden ein: Mittwoch, 28.03.2012, 18.30 Uhr<br />

Cumulus Cultur Diakonie-Klinikum, Speisesaal (HG)<br />

im Diak Die Christoffel-Blindenmission – vor 100 Jahren und heute Vortrag mit Bil<strong>der</strong>n von Heide Maier<br />

ankert sich selbständig in den<br />

Gewebeschichten dadurch,<br />

dass körpereigenes Bindegewebe<br />

in die gitterartigen<br />

Bandstrukturen einwächst.<br />

Das Band dient als Ersatz des<br />

defekten Verankerungsapparates<br />

<strong>der</strong> Harnröhre und stellt<br />

als Wi<strong>der</strong>lager unter <strong>der</strong> Harnröhre<br />

einen ausreichenden<br />

Blasenverschluss wie<strong>der</strong> her.<br />

Bei etwa 80 % <strong>der</strong> behandelten<br />

Frauen kann ein zufrieden<br />

stellendes Ergebnis erzielt<br />

werden. Eine weitere Möglichkeit<br />

ist die Injektion von verschiedenen<br />

Substanzen unter<br />

die Schleimhaut <strong>der</strong> Harnröhre<br />

unter endoskopischer<br />

Sicht. Die dadurch ereichte<br />

kissenartige Auftreibung <strong>der</strong><br />

Harnröhrenwand verbessert<br />

den Blasenverschluss. Doch<br />

hält dieser Effekt häufig nicht<br />

lange an, so dass wie<strong>der</strong>holte<br />

Behandlungen notwendig<br />

werden.<br />

Patientenmagazin <strong>der</strong> <strong>Frauenklinik</strong> 5


dIe operatIon <strong>der</strong> ScheIden- und GeBärmutterSenkunG<br />

die operation <strong>der</strong> Scheiden- und Gebärmuttersenkung<br />

Die Senkung des Beckenbodens<br />

mit den darüberliegenden<br />

Organen Uterus,<br />

Scheide, Blase und Enddarm<br />

gehört zu den häufigsten<br />

Beschwerden <strong>der</strong> Frau. Eine<br />

Senkungsoperation ist dann<br />

angebracht, wenn konservative<br />

Maßnahmen, wie z.B. professionell<br />

angeleitetes Beckenbodentraining<br />

nicht effektiv sind<br />

und die Lebensqualität beeinträchtigende<br />

Beschwerden<br />

vorliegen. Typische Senkungsbeschwerden<br />

sind Druck- bzw.<br />

Schweregefühl sowie ziehende<br />

Schmerzen im Unterleib,<br />

Kreuzschmerzen, Schmerzen<br />

beim Geschlechtsverkehr,<br />

Blasenentleerungsstörungen<br />

und Stuhlgangsprobleme mit<br />

Verstopfung. Ragt die Scheidenwand<br />

bzw. Gebärmutter<br />

aus dem Scheideneingang<br />

heraus, spricht man von einem<br />

Vorfall (Prolaps).<br />

Bei leichten Senkungsformen<br />

von Scheide und Uterus kann<br />

allein ein Beckenbodentraining<br />

effektiv sein, und ein<br />

Fortschreiten kann verhin<strong>der</strong>t<br />

werden. Besteht Übergewicht,<br />

ist vor einer geplanten Operation<br />

eine Gewichtsabnahme<br />

hilfreich und stellt eine Vorbeugung<br />

des Senkungsrezidivs<br />

dar.<br />

Das Ziel <strong>der</strong> Senkungsoperation<br />

ist die Wie<strong>der</strong>herstellung<br />

<strong>der</strong> Tragfähigkeit des<br />

Beckenbodens. Das jeweilige<br />

Operationsverfahren richtet<br />

sich danach, welches Organ<br />

sich gesenkt hat beziehungsweise<br />

vorgefallen ist und nach<br />

dem Ausmaß <strong>der</strong> Senkung.<br />

Für die verschiedenartigen<br />

Senkungsformen steht somit<br />

eine Vielzahl an unterschiedlichen<br />

Operationsverfahren<br />

zur Verfügung, die dem Beckenbodendefekt<br />

angepasst<br />

eingesetzt und auch kombiniert<br />

werden. So muss unterschieden<br />

werden zwischen<br />

einer Senkung im vor<strong>der</strong>en<br />

Bereich, d.h. <strong>der</strong> vor<strong>der</strong>en<br />

Scheidenwand und <strong>der</strong> Blase,<br />

im mittleren Bereich, d.h. von<br />

Uterus bzw. Scheidenende<br />

nach Gebärmutterentfernung,<br />

und im hinteren Bereich, d.h.<br />

<strong>der</strong> hinteren Scheidenwand<br />

und dem Enddarm.<br />

Die klassische Senkungsoperation<br />

wird von <strong>der</strong> Scheide<br />

aus durchgeführt und besteht<br />

in einer vor<strong>der</strong>en Scheidenplastik<br />

(„Scheidenraffung“) und/<br />

o<strong>der</strong> einer hinteren Scheidendammplastik.<br />

Häufig wird <strong>der</strong><br />

Eingriff mit einer Entfernung<br />

<strong>der</strong> Gebärmutter (Hysterektomie)<br />

kombiniert. Die Reparatur<br />

defekter und überdehnter<br />

Bindegewebsstrukturen durch<br />

die Geweberaffung beinhaltet<br />

allerdings den Nachteil, dass<br />

einerseits die anatomischen<br />

Strukturen unnatürlich verzogen<br />

werden und an<strong>der</strong>erseits<br />

ein erneutes Nachgeben<br />

des unverän<strong>der</strong>t schwachen<br />

Bindegewebes in bis zu 20<br />

bis 30% zum Senkungsrezidiv<br />

führt.<br />

Wir laden ein: Sonntag, 18. März 2012, 14:00 Uhr<br />

Diak- Haalhalle am Haalplatz Schwäbisch Hall<br />

Behin<strong>der</strong>tenhilfe Vernissage <strong>der</strong> Ausstellung „Mittendrin“ <strong>der</strong> Künstlergruppe Tausendgrün <strong>der</strong> Diak-Behin<strong>der</strong>tenhilfe<br />

Ein künstlicher Gewebeersatz<br />

– vergleichbar <strong>der</strong> Hernienchirurgie<br />

– kann hier durch<br />

synthetisches Fremdmaterial<br />

erfolgen. Damit wird eine<br />

große Stabilität des Beckenbodens<br />

erreicht, die eine volle<br />

Belastung im Alltag erlaubt.<br />

Die Entfernung <strong>der</strong> Gebärmutter<br />

ist nicht notwendig.<br />

Verwendet werden großporige<br />

aus ungeflochtenem synthetischen<br />

Material gewobene<br />

Netze, die sich zu einem Teil<br />

auch auflösen. Damit wird eine<br />

Minimierung des eingebrachten<br />

Fremdmaterials erreicht,<br />

was mit einer Verringerung<br />

<strong>der</strong> netztypischen Komplikationsmöglichkeiten<br />

verbunden<br />

ist, wie Einheilungsstörungen<br />

des Netzes und schmerzhaften<br />

Elastizitätsverlusten des<br />

Gewebes. Das Netz wird unter<br />

den Blasenboden nach Eröffnung<br />

<strong>der</strong> vor<strong>der</strong>en Scheidenwand<br />

ausgespannt und. über<br />

je 2-3 an beiden Seiten angebrachten<br />

Ärmchen mittels<br />

spezieller Durchzuginstrumente<br />

im rechten und linken<br />

Beckengewebe nahtfrei verankert<br />

(Abb.1). Der endgültige<br />

Halt wird durch das natürliche<br />

Einsprossen von Bindewebe<br />

in die grobmaschige Struktur<br />

des Netzes und <strong>der</strong> Ärmchen<br />

erreicht.<br />

6 Patientenmagazin <strong>der</strong> <strong>Frauenklinik</strong>


dIe operatIon <strong>der</strong> ScheIden- und GeBärmutterSenkunG<br />

Ist das Scheidenende vorgefallen,<br />

kann <strong>der</strong> über den vaginalen Zugang<br />

eröffnete Scheidenabschluss<br />

an Bän<strong>der</strong>n im Kreuzbeinbereich<br />

mit Nähten fixiert werden (sog.<br />

sakrospinale Fixation). Alternativ<br />

kann durch eine Bauchspiegelungsoperation<br />

das Vaginalende<br />

mittels eines netzartigen Bandes<br />

an den Bindegewebsstrukturen vor<br />

den Wirbelkörpern spannungsfrei<br />

angeheftet werden (Abb.2).<br />

Die Durchführung einer Scheidenverschlussoperation<br />

(sog.<br />

Kolpokleisis) zum Beheben einer<br />

Senkung bzw. Vorfalls von Scheide<br />

und Uterus wird heute nur noch<br />

in sehr seltenen Ausnahmefällen<br />

durchgeführt.<br />

Bei <strong>der</strong> Kombination von Senkungsbeschwerden<br />

und einer<br />

Stressharninkontinenzproblematik<br />

sollte, auch wenn beides<br />

einer Operation bedarf, zweizeitig<br />

vorgegangen werden. Das heißt,<br />

dass zunächst <strong>der</strong> Vorfall operativ<br />

beseitigt wird, und dann nach<br />

etwa 3 Monaten bei abhalten<strong>der</strong><br />

Harninkontinenz diese durch einen<br />

eigenen Eingriff behandelt wird<br />

(siehe Artikel auf Seite 5).<br />

Wir laden ein: 01.07.2012 Sommerfest<br />

Diak- 30.11.2012 Adventsdörfle Vellberg<br />

Behin<strong>der</strong>tenhilfe 08.12.2012 Adventsmarkt Schöneck<br />

Abb. 1: Netz mit Ärmchen zur Behebung <strong>der</strong><br />

Uterus-/ Scheidensekung<br />

Abb. 2: Laparoskopische Fixierung des Scheidenbandes<br />

mittels eines netzartigen Bandes an<br />

<strong>der</strong> Wirbelsäule<br />

Patientenmagazin <strong>der</strong> <strong>Frauenklinik</strong> 7


patIentInnentaG am 28.03.2012<br />

Patientinnentag<br />

Elke Heilmann-Wagner steht<br />

dem Verein Linum e.V. vor, <strong>der</strong><br />

sich die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> naturheilkundlichen<br />

und ganzheitlichen<br />

Pflegemethoden,<br />

insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Wickel und<br />

Auflagen zum Ziel gesetzt hat.<br />

In <strong>der</strong> <strong>Frauenklinik</strong> am Diak<br />

legt Professor Dr. Andreas<br />

Rempen großen Wert darauf,<br />

die Patientinnen aktiv in die<br />

Therapiegestaltung mit einzubeziehen.<br />

Daher ist es ihm<br />

sehr wichtig, den erkrankten<br />

Frauen Möglichkeiten <strong>der</strong><br />

Symptomlin<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Vorbeugung durch eigenes<br />

Zutun aufzuzeigen. In diesem<br />

Rahmen soll <strong>der</strong> praktisch<br />

orientierte Vortrag <strong>der</strong> Gastreferentin<br />

wertvolle Anleitungen<br />

zur Selbsthilfe geben.<br />

Brustzentrum<br />

Hohenlohe<br />

an <strong>der</strong> <strong>Frauenklinik</strong><br />

Mittwoch, 28. März 2012 | 18:00 Uhr<br />

Saal des Mutterhauses im 2. Obergeschoss<br />

(Diak-Gelände, bitte im Parkhaus parken)<br />

Thema: Naturheilkundliche Pflegeangebote in <strong>der</strong><br />

gynäkologischen Onkologie<br />

Referentin: Elke Heilmann-Wagner aus Bobenheim,<br />

1. Vorsitzende Linum e.V., Krankenschwester,<br />

Lehrerin für Pflegeberufe, Kursleitung für Wickel und Auflagen, Heilpflanzenkunde<br />

Wickel und Auflagen und<br />

spezielle Heilpflanzenanwendungen<br />

können beson<strong>der</strong>s<br />

in <strong>der</strong> Onkologie ergänzende<br />

Therapieangebote zu den<br />

schon verabreichten schulmedizinischen<br />

Behandlungen<br />

darstellen.Sie sind seit Hun<strong>der</strong>ten<br />

von Jahren bekannt,<br />

gerieten lei<strong>der</strong> infolge <strong>der</strong><br />

technischen und medikamentösen<br />

Entwicklung in Medizin<br />

und Pflege weitgehend in<br />

Vergessenheit.Glücklicherweise<br />

erleben diese Anwendungen<br />

in letzter Zeit eine<br />

Renaissance. Sind sie doch<br />

effektiv, kostengünstig und<br />

menschlich wertvoll, was die<br />

Zuwendung für den Erkrankten<br />

betrifft.Äußerliche und<br />

innerliche naturheilkundliche<br />

Anwendungen: diesen Weg<br />

zur Symptomlin<strong>der</strong>ung und<br />

Wir laden ein: 18.04.2012, 19:00 Uhr Schwäbisch Hall, 09.05.2012, 19 Uhr Weikersheim<br />

Diak- Vortragsreihe „Altersheilkunde - Experten informieren“: „Osteoporose“: Vortrag mit Chefarzt Dr. Norbert Andrejew<br />

Altenhilfe danach Erläuterungen zur Ernährung bei Osteoporose abgeben und Übungen zur Sturzprophylaxe<br />

Begleitung in <strong>der</strong> Onkologie<br />

wird Frau Heilmann- Wagner<br />

den Zuhörern aufzeigen.<br />

Die Veranstaltung ist kostenfrei<br />

für alle Interessierten<br />

zugänglich, Parken frei,<br />

anschließend Möglichkeit zum<br />

Gespräch mit den Ärzten und<br />

<strong>der</strong> Referentin beim Buffet.<br />

8 Patientenmagazin <strong>der</strong> <strong>Frauenklinik</strong>


dIe pIlle danach - eIne notlöSunG<br />

die pille danach - eine notlösung<br />

Obwohl die Aufklärungsbemühungen<br />

von Seiten <strong>der</strong><br />

Ärzte, <strong>der</strong> Eltern, <strong>der</strong> Erzieher<br />

und den Medien enorm groß<br />

sind, gibt es immer wie<strong>der</strong><br />

„Unfälle“ bei <strong>der</strong> Verhütung,<br />

Versagen von Verhütungsmitteln<br />

und riskantes Sexualverhalten,<br />

woraus ungewollte<br />

Schwangerschaften resultieren<br />

können.<br />

Durch Hemmung o<strong>der</strong> Verzögerung<br />

des Eisprungs wirken<br />

hoch dosierte Hormonpräparate<br />

in Form <strong>der</strong> „Pille danach“<br />

kontrazeptiv, das heißt,<br />

sie können einen Schwangerschaftseintritt<br />

verhin<strong>der</strong>n. Je<br />

nach angewendetem Präparat<br />

liegt das Zeitfenster <strong>der</strong> Wirksamkeit<br />

nach ungeschütztem<br />

Geschlechtsverkehr zwischen<br />

12 und 72 Stunden. Grundsätzlich<br />

gilt jedoch, je eher<br />

das Medikament genommen<br />

wird, umso wahrscheinlicher<br />

tritt sein Schwangerschaft<br />

verhüten<strong>der</strong> Effekt ein.<br />

Die Nebenwirkungen sind<br />

bei den neueren Präparaten<br />

gering, die Frauen sollten das<br />

Medikament nicht auf nüchternen<br />

Magen nehmen, um<br />

auftreten<strong>der</strong> Übelkeit entgegen<br />

zu wirken.<br />

Wichtig ist, dass es sich hier<br />

um ein absolutes Notfallmedikament<br />

handelt, das nicht<br />

regelmäßig o<strong>der</strong> mehrfach zur<br />

Wir laden ein 09.06.2012 Flohmarkt<br />

Diak- Gottlob-Weißer-Haus<br />

Altenhilfe<br />

Schwangerschaftsverhütung<br />

genommen werden sollte.<br />

Die „Pille danach“ unterliegt<br />

<strong>der</strong> Rezeptpflicht, kostet<br />

um die 20 Euro und wird bei<br />

Frauen bis zum 20. Lebensjahr<br />

von <strong>der</strong> gesetzlichen Krankenkasse<br />

bezahlt. Bei Mädchen<br />

unter 14 Jahren ist die Einwilligung<br />

<strong>der</strong> Eltern notwendig,<br />

im Alter von 14 bis 16 Jahren<br />

bleibt dies dem Ermessen des<br />

verschreibenden Arztes überlassen.<br />

Eine zeitnahe Nachuntersuchung<br />

<strong>der</strong> „Pille-danach-<br />

Patientin“ beim Frauenarzt<br />

sollte erfolgen. Hier besteht<br />

eine günstige Gelegenheit,<br />

die angewandten Kontrazeptionspraktiken<br />

noch einmal zu<br />

erörtern.<br />

Patientenmagazin <strong>der</strong> <strong>Frauenklinik</strong> 9


SchwanGerSchaft mIt ÜBerGewIcht / SchwanGerSchaftSzucker<br />

Übergewicht und Schwangerschaft -<br />

eine unliebsame Verbindung<br />

Gut gemeinte Ratschläge,<br />

wie „Schwangere<br />

sollten für zwei essen“<br />

können mehr Schaden<br />

anrichten als nutzen,<br />

denn Übergewicht in<br />

<strong>der</strong> Schwangerschaft<br />

kann krankhafte Folgen<br />

sowohl für die werdende<br />

Mutter als auch für das<br />

ungeborene Kind und den<br />

späteren Säugling haben.<br />

Übergewichtige schwangere<br />

Frauen entwickeln<br />

häufiger einen hohen<br />

Blutdruck und einen<br />

Schwangerschaftsdiabetes<br />

als normalgewichtige<br />

Schwangere. Sie müssen<br />

öfter durch Kaiserschnitt<br />

entbunden werden als<br />

das Vergleichskollektiv.<br />

Auch für das Kind können<br />

sich negative Folgen<br />

einstellen, die die Lebensqualität<br />

des Kindes<br />

mit zunehmendem Alter<br />

ungünstig beeinflussen:<br />

Hohes Geburtsgewicht,<br />

Blutzuckerschwankungen<br />

nach <strong>der</strong> Geburt,<br />

Gefahr des Übergewichtes<br />

im Kindesalter,<br />

Gefahr <strong>der</strong> Entwicklung<br />

einer Diabeteserkrankung<br />

im Jugendalter.<br />

Hier gilt es, bereits<br />

vor, spätestens aber in<br />

<strong>der</strong> Schwangerschaft<br />

Maßnahmen gegen das<br />

mütterliche Übergewicht<br />

zu ergreifen. Von einem<br />

mo<strong>der</strong>aten Bewegungstraining<br />

und risikoarmem<br />

Sport können<br />

sowohl Mutter als auch<br />

Kind vor und unter <strong>der</strong><br />

Geburt profitieren, die<br />

Gesundheit des Kindes<br />

kann insgesamt durch<br />

mehr Bewegung in <strong>der</strong><br />

Schwangerschaft positiv<br />

beeinflusst werden.<br />

Wenn Schwangerschaft und<br />

Übergewicht ein Thema für<br />

Sie sind, wenden Sie sich<br />

möglichst früh an Ihren<br />

betreuenden Frauenarzt,<br />

damit er mit Ihnen ein maßgeschnei<strong>der</strong>tes<br />

Konzept<br />

zur Gewichtsreduktion und<br />

damit auch zur Vermeidung<br />

von Komplikationen bei<br />

Mutter und Kind entwickelt.<br />

Wir laden ein: Mittwoch, 10. Oktober 17:00 Uhr<br />

Diak- Diakonie-Klinikum Schwäbisch Hall<br />

Klinikum 1. Schwäbisch Haller Parkinson-Tag mit Frau Professor Daniela Berg, Tübingen (für Patienten, Angehörige und interessierte Öffentlichkeit)<br />

10 Patientenmagazin <strong>der</strong> <strong>Frauenklinik</strong>


zuckerkin<strong>der</strong> - <strong>der</strong> Schwangerschaftszucker<br />

Der Schwangerschaftszucker<br />

(Gestationsdiabetes<br />

mellitus) tritt in ca. 4 von<br />

100 Schwangerschaften,<br />

die zur Geburt führen,<br />

auf. Eine mit Schwangerschaftszucker<br />

komplizierte<br />

Schwangerschaft wird<br />

zwar als Risikoschwangerschaft<br />

eingestuft, führt<br />

aber mit entsprechenden<br />

Kontrollen und ggf. Therapien<br />

meist zu einer normalen<br />

Geburt eines normalen<br />

Kindes.<br />

Risikofaktoren für das<br />

Entstehen eines Schwangerschaftszuckers<br />

sind :<br />

Übergewicht vor <strong>der</strong><br />

Schwangerschaft<br />

Zuckererkrankung (Diabetes)<br />

bei den Eltern o<strong>der</strong><br />

Geschwistern<br />

Schwangerschaftszucker<br />

bei <strong>der</strong> vorherigen<br />

Schwangerschaft<br />

Geburt eines Kindes mit<br />

einem Gewicht über 4500g<br />

vorherige Totgeburt o<strong>der</strong><br />

ein Kind mit Fehlbildungen<br />

mehr als 3 Fehlgeburten<br />

hintereinan<strong>der</strong>,<br />

Medikamenteneinname<br />

in <strong>der</strong> laufenden<br />

Schwangerschaft, die<br />

den Zuckerstoffwechsel<br />

beeinflussen,<br />

Was kann passieren?<br />

Mögliche Folgen für<br />

das Kind, insbeson<strong>der</strong>e<br />

wenn keine ausreichende<br />

Behandlung in <strong>der</strong><br />

Schwangerschaft erfolgte,<br />

sind ein übermäßiges<br />

Kindeswachstum mit<br />

erschwerter Geburt, Anpassungsstörungen<br />

des<br />

Kindes nach <strong>der</strong> Geburt,<br />

wie z.B. Unterzuckerung<br />

o<strong>der</strong> Atemstörungen,<br />

Übergewicht o<strong>der</strong> Diabetes<br />

im weiteren Verlauf<br />

des Lebens.<br />

Wie erkennt man den<br />

Schwangerschaftszucker?<br />

In <strong>der</strong> 24.-28. Schwangerschaftswoche<br />

sollte<br />

ein Zuckerbelastungstest<br />

durchgeführt werden.<br />

Hierzu wird aus <strong>der</strong> Vene<br />

dreimal Blut entnommen.<br />

Wir laden ein: 18.03.2012 Konzert in <strong>der</strong> Auferstehungskirche mit Effata<br />

Diakoniewerk 21.04., um 18.30 Uhr Maximilian Mangold<br />

Schwäbisch Hall 11.05.2012 Konzert in <strong>der</strong> Auferstehungskirche mit Clemens Bittlinger (10 Jahre ACK)<br />

Außerdem können bestimmte<br />

Zeichen im Verlauf<br />

<strong>der</strong> Schwangerschaft, wie<br />

z.B. viel Fruchtwasser,<br />

übermäßige Zunahme des<br />

Bauchumfanges des Kinds<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Mutter, auf einen<br />

Schwangerschaftszucker<br />

hinweisen.<br />

Was tun bei Schwangerschaftsdiabetes?<br />

Wir empfehlen engmaschige<br />

Kontrollen bei Ihrem<br />

Frauenarzt, die Mitbetreuung<br />

durch einen ausgewiesenen<br />

Diabetologen<br />

(Zuckerspezialisten), die<br />

Vorstellung zur Geburtsplanung<br />

in dem Krankenhaus,<br />

in dem Sie Ihr Kind bekommen<br />

möchten.<br />

Wo soll Ihr Kind das Licht<br />

<strong>der</strong> Welt erblicken?<br />

Sie sollten in eine auf Risiko<br />

schwangerschaften spezialisierte<br />

Geburtsklinik gehen<br />

und darauf achten, dass<br />

diese über eine Kin<strong>der</strong>klinik<br />

verfügt.<br />

Vergessen Sie nicht: Mit einer<br />

guten fachspezifischen<br />

Betreuung ist eine Risikoschwangerschaft<br />

auch<br />

zuckersüß wie alle an<strong>der</strong>en<br />

Schwangerschaften.<br />

Patientenmagazin <strong>der</strong> <strong>Frauenklinik</strong> 11


ultraSchalldIaGnoStIk deS eIerStockStumorS<br />

ultraschalldiagnostik des eierstocktumors<br />

Die transvaginale Ultraschalluntersuchung<br />

ist zu Recht<br />

das häufigste bildgebende<br />

Verfahren des Frauenarztes.<br />

Sie ist eine ideale Ergänzung<br />

<strong>der</strong> gynäkologischen Tastuntersuchung.<br />

Auch vor einer<br />

geplanten Bauchspiegelungsoperation<br />

am Eierstock ist die<br />

vaginale Sonographie eine<br />

unverzichtbare Voraussetzung,<br />

da bei <strong>der</strong> Laparoskopie nur<br />

die Oberfläche des Ovarialtumors<br />

dargestellt, mit <strong>der</strong><br />

Sonographie aber das Innere<br />

des Eierstockgewebes eingesehen<br />

und beurteilt werden<br />

kann. Durch die Nähe des<br />

in die Scheide eingeführten<br />

Schallkopfes zum Eierstock<br />

kann eine hohe Bildauflösung<br />

und damit eine hohe Bildqualität<br />

erreicht werden.<br />

Gute Gründe für den Einsatz<br />

<strong>der</strong> Vaginalsonographie sind<br />

tastbare und insbeson<strong>der</strong>e<br />

unklare Raumfor<strong>der</strong>ungen im<br />

kleinen Becken sowie Bauchbeschwerden.<br />

Die Hauptaufgabe<br />

<strong>der</strong> Ultraschalluntersuchung<br />

bei einem sichtbaren<br />

Ovarialtumor besteht dabei<br />

darin, zu klären, ob eine<br />

Operation erfor<strong>der</strong>lich ist. Zur<br />

Unterscheidung von gutartigen<br />

und bösartigen Eierstockserkrankungen<br />

werden verschiedene<br />

Bildkriterien benutzt.<br />

Entscheidend für die korrekte<br />

Einordnung von Eierstocks-<br />

Besuchen www.dasdiak-klinikum.de<br />

Sie uns im<br />

Internet!<br />

geschwülsten ist neben <strong>der</strong><br />

Güte des verwendeten Ultraschallgerätes<br />

vor allem die<br />

Erfahrung des Untersuchers in<br />

<strong>der</strong> richtigen Deutung <strong>der</strong> Ultraschallmuster.<br />

Ein zystischer<br />

(d.h. flüssigkeitsgefüllter)<br />

Tumor mit glatter Wandkontur<br />

spricht für einen gutartigen<br />

Befund (Abb.1).<br />

Abb. 1 : Ultraschallbild einer gutartigen<br />

Eierstockzyste<br />

Abb. 2 : Ultraschallbild eines bösartigen<br />

Eierstocktumors<br />

Dagegen besteht bei einem<br />

unregelmäßig konturierten,<br />

soliden (d.h. gewebehaltigen),<br />

inhomogenen und verstärkt<br />

durchbluteten Tumor und freier<br />

Bauchflüssigkeit (Aszites)<br />

<strong>der</strong> Verdacht auf einen bösartigen<br />

Prozess (Abb.2).<br />

Bei Frauen mit Menstruationszyklen<br />

kann eine Eierstockszyste<br />

auch durch funktionelle<br />

Verän<strong>der</strong>ungen wie eine<br />

eingeblutete Gelbkörperzyste<br />

bedingt sein, die sich spontan<br />

wie<strong>der</strong> zurückbilden und<br />

daher harmlos sind. Um hier<br />

unnötige operative Eingriffe<br />

zu vermeiden, kann es daher<br />

sinnvoll sein, bei Ovarialzysten<br />

zunächst abzuwarten<br />

und nach einem Intervall von<br />

6 bis 8 Wochen den Befund zu<br />

kontrollieren, bevor <strong>der</strong> Entschluss<br />

zur Operation fällt.<br />

Die Vaginalsonographie hat<br />

den höchsten Stellenwert<br />

in <strong>der</strong> Diagnostik des Eierstockstumors<br />

und ist damit<br />

das Verfahren <strong>der</strong> 1. Wahl zu<br />

dessen Abklärung. An<strong>der</strong>e<br />

bildgebende Verfahren wie die<br />

Computertomographie (CT)<br />

o<strong>der</strong> die Magnetresonanztomographie<br />

(MRT) des Beckens<br />

sind dabei von nachgeordneter<br />

Bedeutung und nur in Ausnahmefällen<br />

geeignet, zusätzliche<br />

für die Behandlung relevante<br />

Informationen zu geben.<br />

„Die Menschen urteilen im Allgemeinen mehr nach dem, was sie mit den Augen<br />

sehen, als nach dem, was sie mit den Händen greifen.“ (Machiavelli)<br />

12 Patientenmagazin <strong>der</strong> <strong>Frauenklinik</strong>


herzkISSen fÜr BruStkreBSpatIentInnen am dIakonIe-klInIkum<br />

herzkissen für Brustkrebspatientinnen am<br />

diakonie-klinikum<br />

Viele bunte Herzkissen für<br />

brustoperierte Frauen überreichten<br />

die Soroptimisten<br />

aus Schwäbisch Hall (Abb.1),<br />

die Landfrauen aus Tüngental<br />

(Abb.2) sowie die Landfrauen<br />

aus Murrhardt (Abb.3) dem<br />

Brustzentrum <strong>der</strong> <strong>Frauenklinik</strong><br />

im Diakonie-Klinikum. Jedes<br />

genähte Kissen ist ein Unikat<br />

aus bunten Stoffen mit verschiedenen<br />

Mustern. Chefarzt<br />

Professor Dr. Andreas Rempen<br />

ist begeistert von diesen liebevollen<br />

Geschenken. „Das tut<br />

den Frauen gut“, ist er überzeugt.<br />

Die Patchworkerinnen<br />

<strong>der</strong> Vereine waren monatelang<br />

mit den Kissen beschäftigt und<br />

versprachen die Aktion auch<br />

im Jahr 2012 fortzuführen.<br />

Jährlich werden im Diakonie-<br />

Klinikum rund 200 Frauen mit<br />

Brustkrebs neu diagnostiziert<br />

und behandelt. Das Herzkissen<br />

soll brustoperierten Frauen<br />

nicht nur eine Freude bereiten.<br />

Unter den Arm geklemmt,<br />

hilft es gegen die Schmerzen<br />

nach <strong>der</strong> Operation, nimmt<br />

den Druck von <strong>der</strong> Wunde und<br />

trägt so zu einer schnelleren<br />

Genesung bei.<br />

Eine wirklich großartige Idee,<br />

nochmals herzlichen Dank!<br />

Gottesdienste Kapelle / Raum <strong>der</strong> Stille (HG) : Mo., Mi., Fr. 18:30 Uhr Abendandacht in <strong>der</strong> Auferstehungskirche<br />

und Andachten: Di. 18:30 Uhr evangelischer Gottesdienst So. 9:30 Uhr Gottesdienst in <strong>der</strong> Auferstehungskirche<br />

Do.16:00 Uhr römisch-katholischer Gottdienst Mo. - Sa. 9:05 Uhr Morgengruß live im Hausrundfunk<br />

Patientenmagazin <strong>der</strong> <strong>Frauenklinik</strong> 13<br />

Brustzentrum<br />

Hohenlohe<br />

an <strong>der</strong> <strong>Frauenklinik</strong><br />

Abb.1: Hiltrud<br />

Müller, Chefarzt<br />

Professor<br />

Dr. Andreas<br />

Rempen,<br />

Club-Präsidentin<br />

Ulrike<br />

Miehlke und<br />

Ingrid Wartenberg<br />

vom<br />

Krebsverein.<br />

Abb. 2 :<br />

Birgit Bausch,<br />

Monika Seeger,<br />

Dorothea<br />

Wieland und<br />

Sigrid Wüst von<br />

den Landfrauen<br />

Tüngental bei<br />

<strong>der</strong> Übergabe<br />

an Professor<br />

Dr. Andreas<br />

Rempen.<br />

Abb. 3<br />

Ute Gruber,<br />

Anita Oker,<br />

Professor<br />

Dr. Andreas<br />

Rempen,<br />

Andrea<br />

Wurst und<br />

Elke Kübler<br />

von den<br />

Landfrauen<br />

Murrhardt<br />

mit den<br />

schönen<br />

und<br />

praktischen<br />

Herzkissen.


GenchIpS BeIm BruStkreBS eInfach erklärt?<br />

Genchips beim Brustkrebs einfach erklärt?<br />

Seit mehreren Jahren sind in<br />

<strong>der</strong> Fachliteratur und in <strong>der</strong><br />

Laienpresse für Patientinnen<br />

mit Brustkrebs sogenannte<br />

Genchips im Gespräch.<br />

Was steckt eigentlich hinter<br />

einem Genchip?<br />

Das menschliche Erbgut<br />

(DNA) ist auf den sogenannten<br />

Chromosomen angeordnet.<br />

Hier finden sich Informationen<br />

zur Augen- o<strong>der</strong> Haarfarbe,<br />

aber auch Informationen zu<br />

Erbkrankheiten (z.B. Stoffwechselerkrankungen).<br />

Diese<br />

Informationen sind auf sogenannten<br />

Genen verteilt.<br />

Vereinfacht lässt sich dies mit<br />

einer Textseite vergleichen. Die<br />

Chromosomen entsprechen<br />

den Papierseiten, auf denen<br />

Worte nie<strong>der</strong>geschrieben sind.<br />

Diese Worte/Buchstabenkombinationen<br />

sind die Gene, das<br />

Alphabet entspricht den DNA<br />

Bausteinen.<br />

Da es bisher nicht gelungen<br />

ist, die Sprache <strong>der</strong> Seite zu<br />

bestimmen (ähnlich einer<br />

antiken Schrift, Abb. ), bedienen<br />

sich die Mediziner nun<br />

eines Tricks: Der „Gentest“<br />

bestimmt die Aktivität bestimmter<br />

Abschnitte auf den<br />

Chromosomen. Im übertragenen<br />

Sinne zählt also <strong>der</strong><br />

Gentest bestimmte Worte o<strong>der</strong><br />

Buchstabenkombinationen auf<br />

festgelegten Seiten.<br />

Ein Vergleich mit <strong>der</strong> normalen<br />

(gesunden) Textseite zeigt nun,<br />

dass bestimmte Worte/Buchstabenkombinationen<br />

häufiger<br />

(grüne Farbe) o<strong>der</strong> seltener<br />

(rote Farbe) vorkommen<br />

(Abb. 2).<br />

Hierdurch und über den<br />

Vergleich mit den bekannten<br />

traditionellen Tumoreigenschaften<br />

(Größe, Lymphknotenstatus,<br />

Grading, Rezeptorstatus,<br />

Proliferationsindex)<br />

- vergleichbar mit bekannten<br />

Sprachfetzen wurden fünf<br />

molekulare Kategorien des<br />

Brustkrebses festgelegt.<br />

In den letzten Jahren haben<br />

nun einige Firmen neben<br />

den o. g. Genen (Textseiten)<br />

weitere Gene analysiert und<br />

mit Patientinnendaten abgeglichen.<br />

Je nach Test berech-<br />

Bücherei: ein kostenloser Service für alle Patienten.<br />

Die Bücherei im 6. Stock des Hochhauses hat an Werktagen von 8:00 bis 9:00 Uhr geöffnet<br />

Der Buchdienst kommt mit dem Bücherwagen in wöchentlichem Rhythmus auf Ihre Station.<br />

net eine Formel aus <strong>der</strong><br />

Wortanzahl (Genaktivität)<br />

und / o<strong>der</strong> Rechtschreibfehlern<br />

(Verän<strong>der</strong>ungen des<br />

Erbgutes) und / o<strong>der</strong> den<br />

traditionellen Tumoreigenschaften<br />

einen Punktwert.<br />

Dieser Punktwert wird mit<br />

den Patientinnendaten <strong>der</strong><br />

Firma abgeglichen, und<br />

es ergibt sich je nach Test<br />

ein „niedriges“, „mittleres“<br />

o<strong>der</strong> „hohes“ Rückfallrisiko.<br />

Und welche Vorteile hat<br />

dies?<br />

Die Hoffnung <strong>der</strong> Ärzte ist<br />

eine sogenannte maßgeschnei<strong>der</strong>te<br />

Therapie für die<br />

Patientinnen. Bisher wird<br />

anhand <strong>der</strong> traditionellen<br />

Tumoreigenschaften die Tumoraggressivität<br />

o<strong>der</strong> das<br />

Rezidivrisiko abgeschätzt<br />

und dementsprechend eine<br />

Therapieempfehlung (z.B.<br />

Chemotherapie) ausgesprochen.<br />

Mit den oben erläuterten<br />

Punktwerten sollte<br />

es nun einfacher möglich<br />

sein, dann eine Chemotherapie<br />

anzubieten, wenn<br />

diese einen deutlichen<br />

Nutzen bringt bzw. auf diese<br />

zu verzichten, wenn <strong>der</strong><br />

Gewinn klein ist.<br />

Abb.1: Der Stein von Rosette. Er brachte 1821 den Durchbruch für die Entschlüsselung <strong>der</strong><br />

ägyptischen Hieroglyphen. Der Text ist in griechisch, demotisch und altägyptisch verfasst.<br />

14 Patientenmagazin <strong>der</strong> <strong>Frauenklinik</strong>


Allerdings gelten für die berechneten<br />

Punktwerte einige<br />

Einschränkungen. So sind<br />

bisher nur hormonempfindliche<br />

(„Östrogen positive“) Tumoren<br />

hinreichend erforscht.<br />

Auch <strong>der</strong> Lymphknotenstatus<br />

spielt eine Rolle dabei, ob eine<br />

Genchip-Analyse durchgeführt<br />

werden kann o<strong>der</strong> nicht.<br />

Zudem gibt es eine große<br />

Anzahl an Patientinnen, die<br />

ein „mittleres“ und somit kein<br />

eindeutiges Ergebnis erhalten.<br />

Auf Kongressen ist die anfängliche<br />

Euphorie für diese<br />

teilweise sehr aufwendigen<br />

und kostenintensiven Tests <strong>der</strong><br />

nüchternen Realität gewichen.<br />

So ergaben einige Studien,<br />

dass sich die Punktwerte bei<br />

einem erneuten Test nach<br />

einer Therapie (Hormon-, Chemo-,<br />

Antikörper- o<strong>der</strong> Strahlentherapie)<br />

än<strong>der</strong>n können<br />

o<strong>der</strong> dass Tochtergeschwülste<br />

an<strong>der</strong>e Punktwerte erhalten<br />

als <strong>der</strong> Knoten in <strong>der</strong> Brust.<br />

Die Vorteile <strong>der</strong> Genchips<br />

liegen auf <strong>der</strong> Hand: Es wird<br />

ein komplizierter Sachverhalt<br />

in eine gut verständliche Zahl<br />

übersetzt.<br />

Die Nachteile sind aber ebenso<br />

offensichtlich: Die Ergebnisse<br />

nutzen nur einem Teil <strong>der</strong><br />

betroffenen Patientinnen. Auch<br />

beruhen die Statistiken auf<br />

relativ kleinen Fallzahlen. Die<br />

Auslegung des Ergebnisses ist<br />

oft nicht eindeutig (mittleres<br />

Risiko). Es entstehen Kosten<br />

im vierstelligen Bereich, die<br />

(bisher) nicht von den Krankenkassen<br />

getragen werden.<br />

Erste Forschungsergebnisse<br />

deuten darauf hin, dass <strong>der</strong><br />

Brustkrebs wesentlich komplizierter<br />

ist, als bisher angenommen.<br />

Insgesamt bleibt daher festzuhalten:<br />

Je mehr ich weiß, desto mehr<br />

erkenne ich, dass ich nichts<br />

weiß. (Albert Einstein)<br />

Abb.2: Genchip<br />

Patientenmagazin <strong>der</strong> <strong>Frauenklinik</strong> 15<br />

Hohenlohe<br />

an <strong>der</strong> <strong>Frauenklinik</strong>


wIe kann eIn anGemeSSeneS GeSpräch ÜBer dIe kreBSerkrankunG auSSehen?<br />

wie sag ich es meinem kind? - krebserkrankung in <strong>der</strong><br />

familie<br />

Jede Familie hat ihre eigenen<br />

Formen <strong>der</strong> Kommunikation.<br />

In <strong>der</strong> einen Familie wird<br />

viel und offen über Probleme<br />

gesprochen, bei <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Familie wird oft über Körperkontakte<br />

kommuniziert, es<br />

gibt aber auch nicht wenige<br />

Familien, bei denen ein eher<br />

distanziertes Verhältnis unter<br />

den Mitglie<strong>der</strong>n herrscht.<br />

Allen darf ich raten, offen und<br />

ehrlich im Bezug auf die Erkrankung<br />

miteinan<strong>der</strong> umzugehen.<br />

Die Wahrheit zu sagen bedeutet,<br />

je nach Lebensalter des<br />

Kindes, nicht unbedingt, alles<br />

sagen zu müssen. Das Kind<br />

sollte jedoch so informiert<br />

sein, dass das Vertrauensverhältnis<br />

über die Erkrankung<br />

hinaus gewahrt werden kann.<br />

Kin<strong>der</strong> spüren, wenn etwas<br />

Schlimmes passiert ist.<br />

Wenn sie nicht rechtzeitig<br />

darüber aufgeklärt werden,<br />

malen sie sich gelegentlich die<br />

Situation in ihrer Phantasie<br />

viel schlimmer aus, als sie<br />

tatsächlich ist.<br />

Bei dem, was Sie dem Kind<br />

mitteilen, sollten Sie darauf<br />

achten, dass Sie das Kind<br />

we<strong>der</strong> verstandesmäßig noch<br />

gefühlsmäßig überfor<strong>der</strong>n.<br />

Informieren Sie es insbeson<strong>der</strong>e<br />

über Bereiche, die es<br />

selbst betreffen, in denen sich<br />

sein Leben eventuell durch die<br />

Erkrankung än<strong>der</strong>n kann.<br />

Wichtig ist, dass das Kind in<br />

den unsicheren Zeiten <strong>der</strong> Erkrankung<br />

seine stabile Beziehung<br />

zu den Eltern aufrecht-<br />

erhält, gegebenenfalls mit<br />

Unterstützung von Personen<br />

aus <strong>der</strong> Familie o<strong>der</strong> dem<br />

sozialen Umfeld.<br />

Fast alle Kin<strong>der</strong>, egal in<br />

welchem Lebensabschnitt sie<br />

sich befinden, haben ähnliche<br />

Fragen:<br />

Wird die Behandlung Aussicht<br />

auf Erfolg haben?<br />

Wird sich mein Leben durch<br />

die Erkrankung än<strong>der</strong>n?<br />

Wer wird für mich sorgen?<br />

Der Alltag <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> sollte in<br />

seiner bestehenden Struktur<br />

möglichst erhalten bleiben.<br />

Kin<strong>der</strong> sollten auch weiterhin<br />

an den gewohnten Aktivitäten<br />

teilnehmen können.<br />

Meistens signalisieren die<br />

Kin<strong>der</strong> den Eltern, wie viel<br />

Information sie über die Erkrankung<br />

<strong>der</strong> Erwachsenen<br />

haben möchten. Versuchen<br />

Sie, dies herauszufinden und<br />

zu respektieren.<br />

Lei<strong>der</strong> gibt es immer wie<strong>der</strong><br />

Fälle, in denen Kin<strong>der</strong><br />

aus irgendeinem Grunde<br />

glauben, Mitschuld<br />

an <strong>der</strong> Erkrankung des<br />

Elternteils zu haben.<br />

Wenn Sie dies feststellen,<br />

versuchen Sie es mit allen<br />

Mitteln zu entkräften.<br />

Falls Sie selbst sich nicht<br />

in <strong>der</strong> Lage fühlen, mit Ihrem<br />

Kind über die Krebserkrankung<br />

zu reden,<br />

geben Sie diese Aufgabe<br />

an einen dem Kind vertrauten<br />

Menschen ab.<br />

Weisen Sie daraufhin,<br />

dass <strong>der</strong> augenblicklich<br />

belastende Zustand nur<br />

begrenzt andauert, das<br />

kann dem Kind Erleichterung<br />

verschaffen.<br />

Lassen Sie dem Kind Zeit<br />

und Raum zu trauern<br />

um das, was durch die<br />

Erkrankung momentan<br />

nicht mehr geht. Trauer<br />

erleichtert gelegentlich.<br />

Nehmen Sie Ihr Kind in<br />

den Arm und hören Sie<br />

zu. Das hilft oft am besten.<br />

16 Patientenmagazin <strong>der</strong> <strong>Frauenklinik</strong>


Seien Sie nicht enttäuscht,<br />

wen Ihr Kind häufiger in<br />

an<strong>der</strong>en Familien weilt.<br />

Es sucht anscheinend<br />

dort eine unbeschwerte<br />

Umgebung. Falls Ihr Kind<br />

Entwicklungsrückschritte<br />

macht o<strong>der</strong> psychisch<br />

auffällig wird, scheuen Sie<br />

sich nicht, sich umgehend<br />

professionelle Hilfe zu<br />

holen.<br />

In <strong>der</strong> nächsten Ausgabe<br />

von „<strong>Fühl</strong> <strong>Dich</strong> wohl“ werden<br />

wir Ihnen detaillierte,<br />

praktische, altersabhängige<br />

Tipps zur Gesprächsführung<br />

mit Kin<strong>der</strong>n bei<br />

Krebserkrankung in <strong>der</strong><br />

Familie geben.<br />

Nehmen Sie für heute erst<br />

einmal die allgemeinen<br />

Informationen mit und<br />

versuchen Sie, diese bei<br />

Bedarf in Ihr Gespräch zu<br />

integrieren.<br />

Patientenmagazin <strong>der</strong> <strong>Frauenklinik</strong> 17


tIpp GeGen SchlafStörunGen<br />

tipp gegen Schlafstörungen<br />

Schlafstörung - ein leidiges,<br />

altbekanntes Problem, das viele<br />

Menschen in ihrem Wohlbefinden<br />

beeinträchtigen kann. Es kann uns<br />

in allen Lebensabschnitten quälen,<br />

viele Ursachen haben und muss<br />

nicht zwangsläufig medikamentös<br />

behandelt werden.<br />

Wir stellen hier den Klassiker <strong>der</strong><br />

Einschlafgetränke vor: Heiße Milch<br />

mit Honig. Wie wirkt sie?<br />

In <strong>der</strong> Milch befindet sich die<br />

Aminosäure Tryptophan, die für die<br />

Wirksamkeit <strong>der</strong> schlafanstoßenden<br />

Botenstoffe Melatonin und Serotonin<br />

zuständig ist. Zur besseren<br />

Aufnahme dieser Aminosäure in<br />

den Körper benötigt sie die Unterstützung<br />

von Zucker, <strong>der</strong> im Honig<br />

reichlich vorhanden ist. Eine gesunde,<br />

kraftvolle Verbindung!<br />

das 1000. Baby des Jahres 2011<br />

Wer keinen Honig in <strong>der</strong> Milch mag, kann einen<br />

ähnlichen Effekt durch die Beimengung von Bananen<br />

in Milch erzielen.<br />

Lassen Sie es sich schmecken!!<br />

Beson<strong>der</strong>s eilig hatte es die kleine Sophie, die am 26. Dezember um 23:15 Uhr auf die Welt kam.<br />

Der Name des Mädchens, stammt aus dem<br />

griechischen und bedeutet die Wissende.<br />

Doch von ihrer bevorstehenden Geburt<br />

„wusste“ ihre Familie zunächst nichts. Rund<br />

4 Wochen vor dem errechneten Termin, kam<br />

sie im Diakonie-Klinikum Schwäbisch Hall<br />

als 1000. Baby zur Welt. Sophie ist das zweite<br />

Kind <strong>der</strong> Familie Kaiser aus Künzelsau, Bru<strong>der</strong><br />

Maximilian erblickte bereits vor 7 Jahren<br />

im Diak das Licht <strong>der</strong> Welt. Vater Volker,<br />

Hebamme Manuela Schmelzle, Oberarzt Dr.<br />

Peter Seropian von <strong>der</strong> <strong>Frauenklinik</strong> unterstützten<br />

Daniela Kaiser während <strong>der</strong> Geburt.<br />

Als Daniela und Volker Kaiser erfuhren, dass<br />

die Entbindung früher als geplant stattfinden<br />

würde, entschieden sie sich für das Diakonie-Klinikum als Entbindungsort. Hebammen, Schwestern<br />

und Ärzte <strong>der</strong> <strong>Frauenklinik</strong> und <strong>der</strong> Klinik für Kin<strong>der</strong>- und Jugendmedizin arbeiten hier eng<br />

zusammen. So konnte die kleine Sophie durch den bei <strong>der</strong> Geburt anwesenden Kin<strong>der</strong>arzt umgehend<br />

in das Perinatalzentrum des Klinikums gebracht werden. Hier wurde sie rund um die Uhr<br />

intensiv überwacht und liebevoll von Schwestern und Eltern gepflegt.<br />

18 Patientenmagazin <strong>der</strong> <strong>Frauenklinik</strong>


BlIck In den operatIonSSaal<br />

Blick in den operationssaal<br />

denksportaufgabe<br />

Wir von „<strong>Fühl</strong> <strong>Dich</strong> Wohl“ laden Sie auf dieser<br />

Seite zu einem hoffentlich unterhaltsamen<br />

Buchstaben-Tauschspiel ein!<br />

Sie können dieses Spiel alleine o<strong>der</strong> in Gesellschaft<br />

an fast jedem Ort spielen, Sie brauchen<br />

nur einen kreativen Kopf.<br />

Dabei geben Sie bitte ein Anfangswort vor. Je<strong>der</strong><br />

Mitspieler darf in je<strong>der</strong> Runde nur einen Buchstaben<br />

verän<strong>der</strong>n, um ein neues, sinnvolles Wort<br />

entstehen zu lassen.<br />

.<br />

Nun sind Sie dran!<br />

O<strong>der</strong> wie wäre es mit dem Anfangswort „Paul“…<br />

Heinrich Lang<br />

Fachkrankenpfleger im Diak seit 01.04.1992<br />

Leitung des Operationssaals, stellvertreten<strong>der</strong><br />

OP-Manager<br />

Hobbys: Fotografieren, Radfahren, Bergwan<strong>der</strong>n<br />

Mechthild Beck<br />

Fachkankenschwester im Diak seit dem 01.07.1994<br />

Bereichsleitung Gynäkologie seit dem 01.07.2001<br />

Praxisanleiterin<br />

Hobbys: Lesen, die Natur<br />

Ein Beispiel :<br />

Patientenmagazin <strong>der</strong> <strong>Frauenklinik</strong> 19


leIStunGSSpektrum<br />

auszug aus dem leistungsspektrum <strong>der</strong><br />

frauenklinik im diak<br />

pränatalmedizin<br />

· Spezielle Ultraschalldia-<br />

gnostik des Ungeborenen<br />

<strong>der</strong> höchsten Qualifikations-<br />

stufe (DEGUM III)<br />

· Dopplersonographie<br />

· Vorgeburtliche Therapie des<br />

Ungeborenen (z.B. intra-<br />

uterine Bluttransfusion)<br />

· Nackentransparenzmessung<br />

in <strong>der</strong> 11.-14. SSW<br />

· Fruchtwasserentnahme<br />

(Amniozentese), Zottenbiop-<br />

sie, Nabelschnurpunktion<br />

· Spezielle Betreuung bei<br />

Risikosituationen, wie z.B.<br />

Schwangerschaftsdiabetes,<br />

Mehrlingsschwangerschaft,<br />

Plazentainsuffizienz, Wachs-<br />

tumsretardierung u.a.<br />

Geburtshilfe<br />

· Vaginale Entbindung<br />

nach vorausgegangenem<br />

Kaiserschnitt<br />

· Äußere Wendung bei<br />

Beckenendlage<br />

· Mehrlingsgeburten<br />

· Wassergeburt<br />

· Periduralanästhesie<br />

· Akupunktur, Aromatherapie<br />

· Familienzimmer<br />

· Stillberatung<br />

· Kin<strong>der</strong>klinik im Hause<br />

Brustzentrum<br />

· Ultraschalluntersuchung<br />

und Stanzbiopsie bei Brust-<br />

tumoren<br />

· Wächterlymphknoten-<br />

darstellung bei Brustkrebs-<br />

operation<br />

· Sämtliche operative Ver-<br />

fahren zur Behandlung des<br />

Brustkrebses<br />

· Chemotherapie, Antikörper-<br />

therapie, Hormontherapie<br />

· Psychoonkologische Einzel-<br />

und Gruppenbetreuung<br />

· Kostenlose Kosmetik- und<br />

Haarpflege-Fachberatung im<br />

Hause<br />

· Breast-Care-Nurse<br />

· Partner des<br />

Mammographie-Screenings<br />

Gynäkologisches<br />

krebszentrum<br />

· Sämtliche Operationsme-<br />

thoden zur Behandlung von<br />

Genitalkrebserkrankungen<br />

· Bestrahlungsbehandlung<br />

zusammen mit <strong>der</strong> Klinik für<br />

Strahlentherapie<br />

· Chemotherapie nach<br />

neues tem Standard<br />

· Psychoonkologische Einzel-<br />

und Gruppenbetreuung<br />

urogynäkologie<br />

· Urodynamische Diagnostik<br />

· Biofeedback-Training<br />

· Operationen <strong>der</strong> Harninkontinenz<br />

(z.B.TVT/TOT)<br />

· Senkungsoperationen<br />

(teils mit Netzeinlagen,<br />

auch laparoskopisch)<br />

allgemeine Gynäkologie<br />

· Endometriosebehandlung<br />

· Laparoskopische Behand-<br />

lung z.B von Myomen,<br />

gutartigen Eierstockszysten<br />

und bei <strong>der</strong> Eileiter-<br />

schwangerschaft,<br />

· Laparoskopische<br />

Hysterektomie<br />

ambulante operationen<br />

· Hysteroskopische Entfer-<br />

nung von Polypen, Myomen<br />

aus <strong>der</strong> Gebärmutterhöhle<br />

· Ausschabung (Kürettage)<br />

<strong>der</strong> Gebärmutter<br />

· Laparoskopische<br />

Sterilisation<br />

· Lasertherapie von Erkran-<br />

kungen am Scheideneingang<br />

und Muttermund

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