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Broschüre zu Asyl und Fluechtlingsfragen

Merkblatt für Kirchgemeinden und Pfarreien des Bistums St.Gallen und der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St.Gallen

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2) http://www.unhcr.ch/home/artikel/da2edec2242a1105eb-354674c1af8e79/ueber-50-millionen-weltweit-auf-derflucht-1.html.3) Sämtliche Zahlen stammenaus den jährlichen<strong>Asyl</strong>statistiken des SEM,abrufbar unter:https://www.bfm.admin.ch/bfm/de/home/publiservice/statistik/asylstatistik.html<strong>und</strong> aus den Statistiken <strong>zu</strong>rWohnbevölkerung im KantonSt Gallen, abrufbar unter:http://www.statistik.sg.ch/home/themen/b01/wohnbev.html.schaft oder einem Staat) unabhängig. DieGr<strong>und</strong>rechte werden daher auch durch keineinnerweltliche Instanz verliehen.Aus diesem Gr<strong>und</strong> ist den beteiligten Kirchenbesonders wichtig, dass nach der Genfer FlüchtlingskonventionMenschen einen Anspruchauf Schutz haben, die wegen ihrer ethnischenZugehörigkeit, ihrer Religion, ihrer Nationalität,ihrer Zugehörigkeit <strong>zu</strong> einer bestimmtensozialen Gruppe oder wegen ihrer politischenÜberzeugung in der Unversehrtheit von Leib,Leben <strong>und</strong> Freiheit bedroht sind.»2. Fakten <strong>und</strong> Zahlen aus dem<strong>Asyl</strong>bereichMigration ist ein weltweites Phänomen. DieSchweiz ist keine Insel, sie ist geographischeingebettet in Europa <strong>und</strong> somit auch imMigrationsbereich ein Teil der europäischenRealität. Tragische Vorfälle wie die Schiffsunglückevor den Küsten Italiens <strong>und</strong> die teilsdesolaten Zustände in Flüchtlingslagern inSüdeuropa verstärkten <strong>zu</strong>dem die Medienpräsenzder Flüchtlingsthematik in den letztenJahren erheblich. Gemäss Angaben desUN-Hochkommissariats für Flüchtlingsfragen(UNHCR)gab es Ende 2013 über 50 MillionenFlüchtlinge weltweit – so viele wie seit demZweiten Weltkrieg nicht mehr. 2)Europa:Die europäische <strong>Asyl</strong>politik gehört <strong>zu</strong> denwichtigsten Aufgabenbereichen derEuropäischen Union <strong>und</strong> beinhaltet folgendegr<strong>und</strong>legende Ziele:1. Aufnahme von Verfolgten <strong>und</strong> Schutzbedürftigen2. Harmonisierung der <strong>Asyl</strong>verfahren3. Schaffung gemeinsamer Standardsbetreffend <strong>Asyl</strong> <strong>und</strong> subsidiärem Schutz4. Abwehr von illegaler Grenzüberschreitung<strong>und</strong> unerwünschter MigrationDie bisherige Politik ist geprägt von dem Interessenskonfliktzwischen den innerstaatlichenInteressen <strong>und</strong> der Pflicht <strong>zu</strong>r Einhaltung deruniversellen Menschenrechte <strong>und</strong> humanitärenGr<strong>und</strong>werte . Hin<strong>zu</strong>kommen wirtschaftlicheInteressen sowie die Notwendigkeiteffizienter Verfahrensabläufe. Die ungleicheVerteilung der <strong>Asyl</strong>suchenden in Europa,welche auch das Resultat der konsequentenAnwendung der Dublin-III-Verordnung ist,stellt insbesondere Mitgliedsstaaten, diean den europäischen Aussengrenzen liegen,vor grosse Herausforderungen.Länder wie Griechenland, Italien, Ungarnoder Bulgarien stossen an ihre Grenzen. Trotzstarker Bemühungen der EU, in allenMitgliedsstaaten möglichst einheitliche <strong>und</strong>rechtsstaatliche Verfahren sicher <strong>zu</strong> stellen,sind Flüchtlinge in Fragen der Unterbringung<strong>und</strong> Behandlung ihrer <strong>Asyl</strong>gesuche grossenUnterschieden <strong>und</strong> teils Rechtsverlet<strong>zu</strong>ngenausgesetzt. Eine Stärkung der Grenzsicherungkann nur ein Teil der Lösung sein. Vielmehrwird die europäische Zusammenarbeit auchin Be<strong>zu</strong>g auf den menschenrechtskonformen<strong>und</strong> fairen Umgang mit Flüchtlingen weitergefordert sein.Die Zahl der <strong>Asyl</strong>gesuche in Europa hat inden vergangen Jahren <strong>zu</strong>genommen. ImJahr 2013 waren es ca. 444 000, im Jahr 2014bereits 600 000 neue <strong>Asyl</strong>gesuche.Schweiz 3) :Im Jahr 2014 haben in der Schweiz 23 765Personen ein <strong>Asyl</strong>gesuch gestellt (2013: 21 465).Im gleichen Zeitraum wurden vom Staatssekretariatfür Migration (ehemals B<strong>und</strong>esamtfür Migration) 26 715 <strong>Asyl</strong>gesuche erstinstanzlicherledigt (2013: 23 966). Von diesen erhielten4844 Personen einen Nichteintretensentscheidgestützt auf die Dublin-Verordnung.In 6199 Fällen wurde <strong>Asyl</strong> gewährt (2013: 3167).Dies entspricht einer Anerkennungsquote von25.6 %. Zudem wurden 9367 Personen vorläufigaufgenommen (2013: 3432). Somit erhieltenim Jahr 2014 15 566 Personen ein Bleiberecht,was einer Schutzquote von 58.3% entspricht.Diese hohe Schutzquote zeigt, dass die Mehrheitder <strong>Asyl</strong>suchenden in der Schweizden Schutz auch bedürfen <strong>und</strong> die <strong>Asyl</strong>strukturennicht von Menschen «missbraucht»werden, welche die Schweiz ohnehin wiederverlassen müssen. Zählt man alle Personenaus dem <strong>Asyl</strong>bereich (<strong>Asyl</strong>suchende, vorläufigAufgenommene, anerkannte Flüchtlinge<strong>und</strong> ausreisepflichtige Personen) <strong>zu</strong>sammen,ergibt sich eine Zahl von 88 501, was 1.1% derSchweizer Wohnbevölkerung entspricht.

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