Broschüre zu Asyl und Fluechtlingsfragen

Empfehlungen

Info

Kantone St. Gallen / beide AppenzellAm 31. Dezember 2014 waren im KantonSt. Gallen 1023 Personen mit Ausweis Nund 1290 Personen mit Ausweis F wohnhaft(insgesamt 2313 Personen). Dies entsprichtzusammen ca. 0.5% der Wohnbevölkerungwas innerhalb der letzten zehn Jahreunverändert blieb.ErwerbstätigkeitIm Kanton St. Gallen waren am 31.12.20143.3% aller erwerbsfähigen Asylsuchendenerwerbstätig sowie 31.8% aller erwerbsfähigenPersonen mit Ausweis F. In AppenzellInnerrhoden ist es sehr schwer, mit einemAusweis N Arbeit zu finden (von 40 Erwerbsfähigensind 0 erwerbstätig). In AppenzellAusserrhoden jedoch, liegt die Prozentzahlauf vergleichsweisen hohen 4.8%. Schweizweit liegt die Erwerbstätigkeitsquote beimAusweis F bei 31.9%, beim Ausweis N bei2.9%. Zusammen (F und N) sind bei total33 380 Erwerbsfähigen genau 6419 erwerbstätig,dies entspricht einer Erwerbstätigkeitsquotevon ca. 19.2%.HärtefallregelungPersonen aus dem Asylbereich, die sich seitmindesten fünf Jahren in der Schweiz aufhalten,können beim kantonalen Migrationsamtein Gesuch um Erteilung einer Aufenthaltsbewilligungstellen (sogenannteHärtefallbewilligung). Ein wichtiger Faktorbei der Beurteilung des Härtefallgesuchesist fortgeschrittene Integration. Gute Deutschkenntnisse,der Wille am Wirtschaftslebenteilzuhaben und die ausnahmslose Respektierungder Rechtsordnung werden vorausgesetzt.Besonders berücksichtigt wird dabeidie Situation von Kindern und Jugendlichen,für die es nach längerem Aufenthalt odersogar einem gesamten bisherigen Leben inder Schweiz sehr schwierig sein kann, sichim Heimat-oder Herkunftsstaat wieder einzugliedern.Im Jahr 2014 wurden KantonSt. Gallen 140 Härtefallgesuche gutgeheissen.NothilfeGemäss Artikel 12 der schweizerischen Bundesverfassung(BV) hat jeder der in Not gerätund nicht in der Lage ist, für sich zu sorgen,Anspruch auf Hilfe und Betreuung und auf dieMittel, die für ein menschenwürdiges Daseinunerlässlich sind.Personen, deren Asylgesuch abgelehnt wurde,erhalten in der Schweiz seit 2008 nur nochNothilfe. Die Praxis bezüglich Nothilfe variiertim Kanton St. Gallen von Gemeinde zu Gemeinde.Die Nothilfe umfasst eine einfache,meist kollektive Unterkunft, die Versorgungmit Lebensmitteln und Hygieneartikeln,medizinische Notversorgung und allfällige andereunverzichtbare Leistungen. Das bedeutetin der Praxis, dass eine Person ca. 8 Frankenpro Tag entweder in bar oder in Form von Einkaufsgutscheinenerhält und eine Unterkunftzugewiesen bekommt – oft eine Zivilschutzanlage,ein abgelegenes Haus oder eineBaracke. Der Staat will erreichen, dass abgewieseneAsylsuchende das Land möglichstrasch verlassen und gestaltet ihren Aufenthaltso unattraktiv wie möglich.Kanton, Gemeinden und weitere DiensteDie Vereinigung der St. Galler Gemeindepräsidentinnenund Gemeindepräsidenten (VSGP)vertritt die gemeinsamen Interessen derSt. Galler Gemeinden und wirkt als Scharnierstellezwischen Gemeinden und Kanton.Die VSGP ist Ansprechpartnerin zur Stellungnahmefür kantonale Erlasse und koordiniertVollzugsaufgaben. Seit 2008 führt die VSGPeine Koordinationsstelle für das Asyl- undFlüchtlingswesen (KOMI). Über die KOMIregelt sie die Zahlungsströme an die Gemeindenund die Verteilung der Asylsuchendensowie Familienzusammenführungen. DerTrägerverein Integrationsprojekte St. GallenTISG ist operativ für Gemeinden und VSGPzuständig. TISG bezweckt die Förderung derberuflichen Qualifikation von Flüchtlingen,z.B. in der Gastronomie, im Pflegebereich(in Zusammenarbeit mit dem SchweizerischenRoten Kreuz Kanton St. Gallen SRK) undweiteren Arbeitsfeldern. Ausserdem führtder TISG die Gruppenunterkünfte Seeben(für abgewiesene Asylsuchende) und Mels.Im Rahmen eines humanitären Pilotprojektesdes Bundes wurden unter der Leitung vonTISG in der Marienburg in Thal besondersverletzliche Personen wie Kinder, Kriegstraumatisierteund Kranke aus Syrien zurBetreuung und Integration aufgenommen.
Mit den Regionalen PotenzialabklärungsundArbeitsintegrationsstellen REPAS hatder VSGP unterstützende Strukturen für dieGemeinden geschaffen, die als Koordinationsstellenzwischen vorläufig aufgenommenPersonen, Integrationsanbietern, Sozialämternund Arbeitgeber dienen. Neben Arbeitsintegrationsind die REPAS für Migrationsfragenrund um Familienzusammenführungenzuständig.Welche ausserbehördlichen Strukturenund Angebote sind vorhanden? 4)– Seelsorge im Empfangs- undVerfahrenszentrum Altstätten– Seelsorge für Ausschaffungshäftlinge– HEKS Rechtsberatungsstelle fürAsylsuchende St. Gallen /Appenzell– Kantonalkirchliche Ansprechpersonenfür Migrationskirchen– Solidaritätsnetz Ostschweizwww.solidaritaetsnetz.ch– Solidaritätshaus Ostschweiz (Beratung,Mittagstisch, Freizeitangebot, Kurse)www.solidaritaetshaus.ch– Beobachtungsstelle für Asyl- und Ausländerrecht(nicht in beratender Funktion)– Stiftung Tosam, Herisau (in Zusammenarbeitmit Vertragsgemeinden)– Schweizerisches Rotes Kreuz St. Gallenbetreibt die Tagesklinik SRK SG Gravita(Behandlung von posttraumatischenBelastungsstörungen und Stresserkrankungen)– ambulante Betreuung, Beratungwww.gravita.ch– Caritas St. Gallen Appenzell (Arbeitsintegration:Gewerbe CARITAS-Betriebe)– Deutsch- und Alphabetisierungskurse– Qualifizierungs- und Bildungsprogramme– Einsatzprogramme– Brückenangebote für Jugendliche undjunge Erwachsene bis 25 Jahre(Integrationskurs und Vorlehre)– Berufsspezifische Schulungen und Kurse– Coaching und Mentoringprogramme– Femmes Tische3. Einige bedeutende Organisationender schweizerischenZivilgesellschaftDie Schweizerische FlüchtlingshilfeSFH/OSARDie Schweizerische Flüchtlingshilfe wurde1936 als Dachorganisation von 13, später 19Hilfswerken gegründet. Heute sind Caritas,HEKS, SAH, SRK, AI und VSJF die Träger. Seit1995 ist das Generalsekretariat in Bern umdie Nähe zur Bundesverwaltung und den politischenEntscheidungsträgern zu erleichtern.Die SFH handelt in folgenden Tätigkeitsfeldern:Rechtsberatung, Hilfswerkvertretung,Systematische Beobachtung der Asylrechtspraxis,Länderanalysen, Bildung, Familienzusammenführung,Sensibilisierung derÖffentlichkeit, Internet-Auftritt und Veranstaltungen.Die SFH verfasst regelmässigStellungnahmen und veröffentlich Studienund Dossiers zu Flüchtlingsthemen in derSchweiz.Info: www.fluechtlingshilfe.chSolidaritätsnetze und BasisgruppenVor allem in der Romandie existieren relativstarke und gut verankerte Basisgruppen,einige sind eng mit Pfarreien und Kirchgemeindenverbunden. Bleibrecht-Kollektivegibt es vor allem in Bern, Zürich und Lausanne.Die Gruppe «augenauf» arbeitet in Zürich,Bern und Basel. Beide Gruppen sind relativklein und politisch links orientiert. In der Innerschweizengagieren sich die AsylbrückeZug und das Luzerner Asylnetz. Sie sind ähnlichwie das Netzwerk Asyl Aarau relativ klein.Solidaritätsnetze gibt es in Basel, Bern, Zürichund in der Ostschweiz, wobei das OstschweizerNetz am grössten ist. Unter den verschiedenenGruppen gibt es nur lose Verbindungen. Esist oft schwierig, solch kleine Gruppen, die vonFreiwilligenarbeit leben, zu gemeinsamenAktionen zu bewegen. Vor Ort bewirken sieaber sehr viel.Info: www.solidaritaetsnetz.ch4) weitere Informationen unter:http://www.integration.sg.ch/home/adressen.html.
Seite 1: Merkblatt ür Kirchgemeinden und Pf
Seite 6 und 7: Beobachtungsstellen für Asyl- undA
Seite 8: 7. Wo finden lokale InitiativenUnte

Broschüre zu Asyl und Fluechtlingsfragen

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?