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und spätmittelalterlichen Holzbaus in Deutschland - Deutsche ...

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Abb. 18: Rekonstruktion der Traufe <strong>und</strong> Giebelfassade<br />

von Essl<strong>in</strong>gen, Webergasse 8 von 1267 d.<br />

38 Lohrum 1985; Lohrum 1992.<br />

Abb. 19: Rekonstruktion e<strong>in</strong>er Traufe von Schwäbisch<br />

Hall, Untere Herrngasse 2 von 1289 d.<br />

20<br />

Die Gebäude <strong>in</strong> Wimpfen <strong>und</strong> Reutl<strong>in</strong>gen s<strong>in</strong>d bei allen geschilderten<br />

Unterschieden Ständer­Geschossbauten. Dies gilt für das mit dem Reutl<strong>in</strong>ger<br />

Beispiel gleichalte Haus Webergasse 8 <strong>in</strong> Essl<strong>in</strong>gen (Abb. 18) aus<br />

dem Jahr 1267 d nur e<strong>in</strong>geschränkt, denn hier ist, wie auch bei anderen<br />

Gebäuden dieser Stadt, ist e<strong>in</strong> ca. 3 m hoher, e<strong>in</strong>geschossiger Fachwerk­<br />

Unterstock getrennt von dem geständerten, zweigeschossigen Oberbau<br />

abgezimmert. 38 Beide Gerüste haben ke<strong>in</strong>e konstruktive Verb<strong>in</strong>dung,<br />

denn die Bohlen der Decke über dem Erdgeschoss laufen bis zur Fassade<br />

durch; auf diesen liegt dann die Schwelle für den Ständer­Geschossbau der<br />

beiden oberen Geschosse. Die Vorkragung der beiden oberen Geschosse<br />

wird von den fast 0,9 m <strong>in</strong> den Straßenraum vorstoßenden Rähmen des<br />

Unterstocks, die von e<strong>in</strong>gezapften Kopfbändern gestützt werden, sowie<br />

von der Längsbalkendecke gebildet. Diese liegt auf Querbalken auf, die<br />

<strong>in</strong> die Ständer des Unterstocks gezapft s<strong>in</strong>d.<br />

Die Konstruktion des zweigeschossigen Aufsatzes besteht aus der<br />

auf die Dielung aufgelegten Schwelle, den <strong>in</strong> sie <strong>in</strong> unregelmäßigem Abstand<br />

e<strong>in</strong>gezapften fünf Ständern <strong>und</strong> dem Traufrähm. Lediglich e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>gezapfte<br />

Geschossriegelkette bildet das horizontale Gliederungselement,<br />

während Brustriegel fehlen. Für die Aussteifung <strong>in</strong> Längsrichtung sorgen<br />

kopfzonige Streben, komb<strong>in</strong>iert mit langen Schwertungen zwischen Rähm<br />

<strong>und</strong> Schwelle. In alle Ständer s<strong>in</strong>d B<strong>in</strong>derbalken gezapft, die e<strong>in</strong>e Längsbalkendecke<br />

zwischen dem ersten <strong>und</strong> zweiten Obergeschoss tragen. Die<br />

später mit e<strong>in</strong>em Stuhl ausgestattete Dachkonstruktion war ursprünglich<br />

als re<strong>in</strong>es Kehlbalken­Sparrendach mit je e<strong>in</strong>em Fußw<strong>in</strong>kelholz <strong>und</strong> zwei<br />

durchlaufenden Ständern zwischen Dachbalken <strong>und</strong> Sparren konstruiert.

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