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und spätmittelalterlichen Holzbaus in Deutschland - Deutsche ...

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Abb. 10: Gefügerekonstruktion des Hauses von<br />

Höfstetten von 1367 d.<br />

Abb. 11: Umzeichnung der Reliefs auf der Porta<br />

della Pescheria des Doms von Modena.<br />

22 B<strong>in</strong>d<strong>in</strong>g 1990.<br />

14<br />

Das Problem des Pfostenbaus<br />

Beispielen erst im ausgehenden 15. Jahrh<strong>und</strong>ert <strong>und</strong> die ebenfalls mit<br />

e<strong>in</strong>em Innenständergerüst ausgestatteten großen Schwarzwaldhäuser<br />

erst im 16. Jahrh<strong>und</strong>ert.<br />

Seit dem Spätmittelalter, <strong>und</strong> nicht erst mit Beg<strong>in</strong>n der Neuzeit, wie<br />

die ältere Literatur noch angab, wurden die Ständerbauten im engeren<br />

S<strong>in</strong>n als Ständer­/Geschossbauten, bei denen die Wandständer von der<br />

Schwelle zum Rähm über mehrere Nutzungsebenen durch laufen, durch<br />

die moderneren Konstruktionen des Rähm­/Stockwerksbaus ersetzt, bei<br />

denen die e<strong>in</strong>zelnen Stockwerke gesondert abgezimmert s<strong>in</strong>d. 22 Der<br />

Prozess dieses Übergangs beg<strong>in</strong>nt zu unterschiedlichen Zeiten <strong>und</strong> dauert<br />

von Region zu Region auch unterschiedlich lange; da aber bis <strong>in</strong> das<br />

16. Jahrh<strong>und</strong>ert auch bei den Rähm­/Stockwerkbauten das Geb<strong>in</strong>depr<strong>in</strong>zip<br />

e<strong>in</strong>gehalten wird, können diese im weiteren S<strong>in</strong>ne noch als<br />

Ständerbauten gelten.<br />

Als Sonderform dieses Ständerbaus sei auf die hölzernen Turmkonstruktionen<br />

verwiesen, die mit ihren dreidimensionalen Aussteifungen als<br />

eigene Konstruktionsform neben die als Wohn­ <strong>und</strong> Wirtschafts gebäude<br />

genutzten Ständerbauten treten. Die Bespiele reichen hier von den Darstellungen<br />

auf der Porta della Pescheria des Doms von Modena aus dem<br />

zweiten Drittel des 12. Jahrh<strong>und</strong>erts bis zu den rezenten Konstruktionen <strong>in</strong><br />

Form der freistehenden Glockentürme Norddeutschlands <strong>und</strong> Skand<strong>in</strong>aviens,<br />

die <strong>in</strong> ihren ältesten Beispielen bislang bis <strong>in</strong> das 15. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

zurückdatiert werden können (Abb. 11). Das frühe Beispiel aus Modena<br />

deutet darauf h<strong>in</strong>, dass auch solche Konstruktionen mit ihren charakteristischen<br />

Aussteifungen <strong>in</strong> Form von Andreaskreuzen schon früh bekannt<br />

waren <strong>und</strong> der konstruktive Ausgangspunkt für die großen Ständerbauten<br />

des 13. Jahrh<strong>und</strong>erts gewesen se<strong>in</strong> können, die dann an Stelle der kle<strong>in</strong>eren<br />

Bauten <strong>in</strong> Rahmenbauweise traten.<br />

Aus archäologischer Sicht von besonderer Wichtigkeit sche<strong>in</strong>t die Pfostenbauweise<br />

zu se<strong>in</strong>, bei der <strong>in</strong> unterschiedlicher Weise die senkrechten<br />

Traghölzer des Gebäudes <strong>in</strong> den Boden e<strong>in</strong>gelassen s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong> dem sie<br />

natürlich die am besten fassbaren Spuren aller Holzbauten h<strong>in</strong>terlassen

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