Klarheit schafft nur, wer sich klar ausdrückt – Standards - Erev

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Klarheit schafft nur, wer sich klar ausdrückt Graubereich um eine in der Zukunft liegende drohende Kindeswohlgefährdung, dann ist Handeln erforderlich, jedoch nicht in Form von Auflagen (denn zum jetzigen Zeitpunkt besteht die Gefährdung noch nicht!), sondern in Form von Aufträgen. Die Personensorgeberechtigten sollen besser schon zum jetzigen Zeitpunkt einen Zustand sicherstellen, der ein zukünftiges Abgleiten in die mögliche Kindeswohlgefährdung verhindert. Die weiteren Stolpersteine bei der Formulierung von Aufträgen gleichen denen bei der Erstellung im Gefährdungsbereich und werden daher dort genauer beschrieben (siehe unten). Ressourcenorientiertes Vorgehen im Gefährdungsbereich der Jugendhilfe Grundlage sind hier bereits erfasste gewichtige Anhaltspunkte in den Gefährdungsbereichen der Jugendhilfe (siehe oben). Sind die Personensorgeberechtigten grundsätzlich gesundheitlich in der Lage die Gefährdung abzuwenden (beispielsweise kein Delirium oder eine drastische psychische Erkrankung), so kann die Mitwirkungsbereitschaft abgeklärt werden und zwar zunächst vor allem unter dem Aspekt, inwieweit die Personensorgeberechtigten die vorhandene Kindeswohlgefährdung abwenden wollen. Dann erteilen insbesondere die Fachkräfte des Jugendamtes den Personensorgeberechtigten klare Auflagen. Teilweise wird zu Paragraph 8a (2) SGB VIII vertreten, dass Auflagen grundsätzlich auch durch die Mitarbeitenden der Träger der Hilfen zur Erziehung erteilt werden können, sofern die Erziehungsberechtigten mitwirken und die Hilfe ausreicht. Es dürfte sich dann vor allem um »Ad-Hoc- Auflagen« handeln, die sehr kurzfristig erfüllt werden können (zum Beispiel: »Sie müssen sofort das Hochbett im Kinderzimmer an der Wand so fest montieren, dass es nicht auf die Kinder fallen kann«). Sonst erfordern die Verfahrensabläufe in den Kommunen bei der Feststellung von klaren Ge- 156 fährdungssituationen in der Regel eine sofortige Information der Mitarbeiter/-innen des Allgemeinen Sozialdienstes (siehe dazu Merchel/Schone 2006, S. 111). In ihren Empfehlungen für die Leistungsvereinbarungen zum Paragraph 8a regen Merchel und Schone in diesem Sinne auch an, »die Verpflichtungen für die Fachkräfte in den Einrichtungen nicht so weit zu fassen, dass der Eindruck entsteht, die Einrichtungen müssten analog der Arbeit zum ASD arbeiten,« seien also nun ein »kleiner ASD« (Merchel/Schone 2006, S. 110). Bei beharrlicher Nicht-Kooperation der Personensorgeberechtigten zur Abwendung der vorhandenen Kindeswohlgefährdung entscheidet das Gericht, ob eine Kindeswohlgefährdung vorliegt und wenn ja, welche Maßnahmen angesetzt werden, (wie beispielsweise die Erteilung von Auflagen). Bei Auflagen handelt es sich um Zustandsbeschreibungen, die definieren, was sichergestellt beziehungsweise gewährleistet sein muss, damit die augenblicklich vorliegende Kindeswohlgefährdung abgewendet ist. Im Gefährdungsbereich findet danach der Ressourcencheck statt – aus den gleichen Gründen, wie sie zuvor für den Graubereich beschrieben wurden. Und wie beim Vorgehen im Graubereich sollten auch hier in den Vereinbarungen die Auflagen, die geplanten Wege und Maßnahmen, sowie die vorgesehenen Kontrollen festgehalten werden (siehe oben). Auch die Überprüfung und erneute aktuelle Falleinordnung in die Arbeitsbereiche erfolgt analog zum bereits beschriebenen Vorgehen im Graubereich (nach Möglichkeit gestützt durch eine kollegiale Beratung). E J 3/2008
Kindesschutz: Ressourcenorientiertes Vorgehen im Gefährdungsbereich in Kooperation mit den Personensorgeberechtigten E J 3/2008 Erfassung der Situation inkl.: - Indikatoren in den Gefährdungsbereichen - grundsätzliche (gesundheitliche) Ressourcen zur Abwendung der Gefährdung Abklärung des Kooperationswillens der Personensorgeberechtigten zur Abwendung der vorhandenen Kindeswohlgefährdung Kontrolle / Überprüfung Erteilung von konkreten Auflagen bezogen auf die Fakten der Kindeswohlgefährdung Durchführung Klarheit schafft nur, wer sich klar ausdrückt Ressourcencheck bezogen auf die Auflagen Kontrakt inkl. vorgesehener Kontrollen Planung der Umsetzung der Auflagen inkl. Unterstützungsmaßnahmen © Streich/Lüttringhaus, Institut für Stadtteilbezogene Soziale Arbeit und Beratung der Universität Duisburg-Essen (ISSAB) 2007 PC6:..Res01-neu2007 KoBer26-07 157
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