Diese Ausgabe herunterladen (PDF) - Open Systems AG
Diese Ausgabe herunterladen (PDF) - Open Systems AG
Diese Ausgabe herunterladen (PDF) - Open Systems AG
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Nº 9<br />
cases<br />
Sika<br />
«Das neue WAN bildet die technologische<br />
Grundlage für unser zukünftiges Wachstum»<br />
Coperion<br />
«Wir liefern Qualität, deshalb sind wir auf<br />
sichere und verfügbare Netzwerke angewiesen»<br />
Goldbach Media Group<br />
«Der Schutz unserer Netzwerke muss<br />
einfach funktionieren»<br />
Burckhardt Compression<br />
«Die IT-Infrastruktur muss uns darin<br />
unterstützen, global und effizient unsere<br />
Geschäfte zu machen»<br />
insight<br />
Nationale Alarmzentrale NAZ<br />
«In einem Notfall zählen die ersten Stunden»<br />
mission control<br />
WAN Offloading<br />
Rich Media Content macht das WAN dicht<br />
people<br />
Andrina Brun, Professional Services<br />
«Die Arbeit im Professional Services ist sehr<br />
anspruchsvoll und deshalb reizvoll»<br />
Rolf Gartmann, Consulting<br />
«Die Zusammenarbeit in einem Verbund wie<br />
FIRST basiert auf Vertrauen»<br />
2<br />
8<br />
14<br />
18<br />
22<br />
32<br />
36<br />
38
cases
«Das neue WAN bildet die<br />
technologische Grundlage für<br />
unser zukünftiges Wachstum»<br />
Kurt Scherer<br />
Chief Information Officer<br />
Sika Group<br />
Kurt Scherer vor der<br />
Produktionshalle in Birr<br />
Reduktion der Komplexität und des Risikos bei<br />
gleichzeitiger Steigerung der Qualität der Vernetzung –<br />
das sind die Ziele des neuen Netzwerk- und<br />
Security-Konzepts von Sika. Kurt Scherer, CIO der<br />
Sika Gruppe, erklärt die Hintergründe.<br />
3
4<br />
«<strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> verfügt über das nötige Technologie-<br />
Know-how, die nötige Quality of Service sowie das fundierte<br />
Verständnis für unser globales Business und ist aufgrund<br />
ihrer Unabhängigkeit in der Lage, in unserem Auftrag als<br />
‹Single Point of Contact› unsere Provider global zu<br />
kontrollieren und zu steuern.»<br />
Kurt Scherer, Chief Information Officer, Sika Group<br />
Sie verantworten mit Ihrem Team den<br />
strategischen Ausbau des globalen IT-Netzwerks<br />
der Sika Gruppe. Was sind die<br />
Gründe für den Ausbau?<br />
Kurt Scherer: Das neue WAN (Wide Area<br />
Network) ist ein wichtiger Faktor für den<br />
zukünftigen Erfolg der Sika Gruppe. Es<br />
verbindet 10‘000 Mitarbeitende an mehr als<br />
300 Standorten in über 70 Ländern.<br />
Welche Ziele wollen Sie mit dem neuen<br />
Konzept erreichen?<br />
IT-Sicherheit bedeutet für uns nicht nur,<br />
dass unsere Daten und erfolgskritischen<br />
Anwendungen vor unerlaubten Zugriffen<br />
geschützt sind. Ebenso wichtig ist es, dass wir<br />
unsere Daten und Applikationen für die<br />
berechtigten Nutzer über zuverlässige und<br />
vertrauenswürdige Verbindungen jederzeit<br />
und von überall her verfügbar machen. Nur so<br />
können wir sicherstellen, dass unsere Mitarbeitenden,<br />
Kunden und Partner mit den für sie<br />
relevanten Informationen arbeiten können –<br />
und zwar rund um den Erdball, zu jeder<br />
Tages- und Nachtzeit. <strong>Diese</strong>s Ziel sollte aus<br />
meiner Sicht jedes global operierende<br />
Unternehmen haben, unabhängig von der<br />
Branche. Zudem gehören zu einem sicheren<br />
und zuverlässigen Netzwerk auch die Anstrengungen<br />
in den Bereichen Disaster Recovery<br />
und Business Continuity. In der heutigen Zeit<br />
wird von einem vertrauenswürdigen Partner<br />
erwartet, dass er auf Notfallszenarien vorbereitet<br />
ist, um potenzielle Ausfallzeiten<br />
möglichst gering zu halten.<br />
Inwiefern werden die Gesellschaften<br />
konkret vom neuen WAN profitieren?<br />
Sika ist ein globaler Verbund von Gesellschaften,<br />
die in ihren lokalen Märkten stark<br />
verankert sind und sehr unternehmerisch<br />
agieren. Mit dem neuen WAN werden die<br />
Gesellschaften in der Lage sein, situativ und<br />
projektspezifisch noch effizienter zusammenzuarbeiten<br />
und flexibel auf Marktchancen zu<br />
reagieren. Nehmen wir den Bereich Logistik:<br />
Viele Gruppengesellschaften nutzen hier<br />
regionale Synergien und erarbeiten sich so<br />
Vorteile gegenüber anderen Marktteilneh-<br />
mern. Durch das neue WAN werden wir auch<br />
in der Lage sein, den Gesellschaften gruppenweit<br />
neue Technologien und Anwendungslösungen<br />
wie zum Beispiel Unified Communications<br />
zur Verfügung zu stellen.<br />
Das sind der zentrale Punkt und der Antrieb,<br />
weshalb wir diesen strategischen WAN-Ausbau<br />
machen: Das Geschäft – sprich unsere<br />
Gruppengesellschaften – zieht einen konkreten<br />
Nutzen daraus.<br />
<strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> übernimmt neu als «Single<br />
Point of Contact» die Verantwortung für<br />
den Betrieb, die Sicherung und das Management<br />
des globalen WAN. Weshalb gaben<br />
Sie <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> den Zuschlag?<br />
Weil uns das Konzept und das Angebot<br />
von <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> überzeugt haben. <strong>Open</strong><br />
<strong>Systems</strong> verfügt über das nötige Technologie-<br />
Know-how, die nötige Quality of Service sowie<br />
das fundierte Verständnis für unser globales<br />
Business und ist aufgrund ihrer Unabhängigkeit<br />
in der Lage, in unserem Auftrag als Single<br />
Point of Contact unsere Provider global zu<br />
kontrollieren und zu steuern.<br />
Wie wird die Umsetzung konkret ablaufen?<br />
Wie bereits erwähnt ist <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> die<br />
Drehscheibe für alle Aktivitäten im neuen<br />
WAN. Für den Betrieb der Netzwerkinfrastruktur<br />
arbeitet <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> bei diesem Projekt<br />
eng mit dem japanischen Telekommunikationsunternehmen<br />
NTT Communications<br />
zusammen. NTT Communications stellt uns<br />
eine ausgezeichnete globale Netzwerkinfrastruktur<br />
zur Verfügung, insbesondere in den<br />
für uns wichtigen Wachstumsmärkten IMEA<br />
(Indien, Naher Osten und Afrika) sowie Asien/<br />
Pazifik. Die Sicherung des Netzwerks erfolgt<br />
durch die Mission Control Security Services,<br />
die Überwachung der Sicherheit und Verfügbarkeit<br />
über die Mission Control Operation<br />
Centers in Zürich und Sydney, Australien.<br />
Wir vertrauen seit 2003 auf die Mission<br />
Control Security Services. Wir kennen die<br />
Organisation und die Qualität der Services<br />
also sehr gut. Mit dem Ausbau unseres WAN<br />
gewinnt auch die Partnerschaft mit <strong>Open</strong><br />
<strong>Systems</strong> für Sika an Bedeutung.<br />
Sika hat sich in den letzten Jahren sehr<br />
positiv entwickelt und will auch in Zukunft<br />
massiv wachsen. Wie berücksichtigt das<br />
Netzwerk- und Security-Konzept diese<br />
Zukunftsperspektiven?<br />
Aus meiner Sicht bildet unser Netzwerk die<br />
technologische Grundlage für das zukünftige<br />
Wachstum von Sika. Wir haben uns zum Ziel<br />
gesetzt, in den nächsten Jahren unseren<br />
Umsatz markant zu steigern. Das erreichen wir<br />
durch internes und externes Wachstum. Die<br />
Skalierbarkeit der Mission Control Security<br />
Services spielt dabei eine entscheidende<br />
Rolle: Einerseits wachsen sowohl die Sicherheitsdienstleistungen<br />
als auch das WAN-Management<br />
mit unseren Bedürfnissen mit.<br />
Andererseits werden wir dank der Unterstützung<br />
durch Mission Control in der Lage sein,<br />
sehr schnell zu operieren und neue Einheiten<br />
in unser Netzwerk einzubinden.<br />
Sie erwähnen das WAN-Management.<br />
Können Sie kurz darauf eingehen, wie Sika<br />
diesen Service genau nutzen will?<br />
Das WAN-Management spielt eine<br />
wichtige Rolle in unserem Bestreben, die<br />
Komplexität zu reduzieren. Wir verfügen jetzt<br />
über einen Single Point of Contact, sowohl<br />
während des Ausbaus des WAN als auch<br />
später im Betrieb. In der Ausbauphase<br />
übernimmt das WAN-Management die<br />
Verantwortung für die Überführung der alten<br />
Topologie in die neuen Strukturen. Die<br />
Providerunabhängigkeit von Mission Control<br />
erleichtert die Einbindung bestehender<br />
Verbindungen aller Art in das neue Netzwerk<br />
sehr. Auch später im Betrieb wird das unsere<br />
Flexibilität stark erhöhen, wenn wir in der Lage<br />
sein werden, unseren Provider-Mix situativ zu<br />
optimieren oder – im Fall von Partnerschaften<br />
oder Akquisitionen – zu ergänzen.<br />
Dank dem WAN-Management verfügen wir<br />
jetzt über eine unabhängige Organisation, die<br />
in unserem Auftrag die globalen Provider führt<br />
und ihre Performance kontrolliert. Die<br />
Interaktionen und die Eskalationen mit den<br />
Providern werden zentral über eine Stelle<br />
geführt, was die Effizienz massiv erhöht.<br />
Haben Sie Fragen zu diesem Artikel?<br />
Thomas Schneider, ths@open.ch
Starke Schweizer Wurzeln tragen Früchte im Ausland<br />
Sika, der global tätige Zulieferer für die Bau- und Fertigungsindustrie, ist eines der<br />
Vorzeigeunternehmen der Schweizer Wirtschaft. Kunden im In- und Ausland verlassen<br />
sich seit 100 Jahren auf die Qualitätsprodukte von Sika. Ermöglicht wurde diese<br />
globale Erfolgsgeschichte durch eine visionäre Gründerfamilie, viel unternehmerischen<br />
Mut, Innovationsgeist, Kundenfokus und ein feines Gespür für globale Märkte.<br />
1910 bis 1935: Der Durchbruch am Gotthard<br />
1910 gründete Kaspar Winkler seine Firma, die ein Jahr später als Kaspar<br />
Winkler & Co. ins Handelsregister eingetragen wurde. Seine ersten<br />
Erfindungen waren Produkte zum Schutz und zur Reinigung von Granit<br />
sowie ein Abdichtungsmörtel, genannt Sika. Der grosse Durchbruch gelang<br />
Winkler 1918, als die Schweizerischen Bundesbahnen erfolgreiche<br />
Versuche mit Sika-1 bei der Abdichtung der Tunnels an der Gotthardstrecke<br />
durchführten.<br />
Anfang der 20er Jahre versuchte die Kaspar Winkler & Co. ihr Glück im<br />
Ausland. 1921 wurde eine kleine Tochtergesellschaft mit eigener Produktion<br />
in Süddeutschland gegründet, später folgten Gesellschaften in<br />
England, Italien und Frankreich. 1928 trat Fritz Schenker, der Schwiegersohn<br />
von Kaspar Winkler, in die Geschäftsleitung der Firma ein. Auch er<br />
verfolgte zielstrebig die weltweite Expansion. 1935 war Sika in Europa,<br />
Südamerika und Asien vertreten.<br />
1935 bis 1970: Krieg und Wirtschaftsboom<br />
Während des Zweiten Weltkriegs steigerten die Sika Gesellschaften die<br />
Produktion von Zusatzmitteln für den Bunkerbau und für die Betonschiffe,<br />
welche die Alliierten für den Transport von Kriegsmaterial benutzen<br />
wollten. Während des Booms in den 50er und 60er Jahren wurden neue<br />
Gesellschaften von Schweden bis Kuba gegründet. Ein zweiter Generationenwechsel<br />
kündigte sich in der Schweiz an: Romuald Burkard, der<br />
Mann der Enkelin des Firmengründers, trat ins Unternehmen ein. Er<br />
übernahm allmählich die Führung und führte 1968 mit der Gründung<br />
der Sika Finanz <strong>AG</strong> eine einheitliche Firmenstruktur ein.<br />
Während der Konjunkturüberhitzung in den späten 60er Jahren schlitterte<br />
Sika in eine ernste Krise. Die Situation war sehr bedrohlich: Sika<br />
konnte den Konkurs gerade noch abwenden.<br />
1970 bis 1990: Krisenmanagement und neue Geschäfte<br />
Die 70er Jahre waren nicht die erfolgreichsten. Durch enorme Anstrengungen<br />
gelang es Sika aber, sowohl die internen Probleme zu lösen wie<br />
auch die Schwierigkeiten, hervorgerufen durch die schwere Rezession<br />
von 1973 bis 1976, zu überwinden. Sikaflex, ein elastischer 1-Komponenten-Polyurethanklebstof,<br />
der bereits 1968 entwickelt worden war,<br />
aber bis anhin nur geringen Verkaufserfolg hatte aufweisen können, wurde<br />
zum Bestseller und eröffnete Sika in den 80er Jahren einen neuen<br />
Geschäftsbereich: die Autoindustrie. Die Ausweitung des Sortiments<br />
verhalf zu Stabilität während Krisenzeiten und verschaffte Sika gleichzeitig<br />
weltweite Präsenz. In der zweiten Hälfte des Jahrzehnts boomte<br />
die Wirtschaft in fast allen Industrienationen. 1989 überschritt Sika die<br />
Umsatzschwelle von einer Milliarde Franken.<br />
1990 bis 2010: Globale Präsenz<br />
Zwischen 1990 und 1995 gründete Sika 16 neue ausländische Tochtergesellschaften.<br />
Vor allem in Asien, Osteuropa und Lateinamerika konnte<br />
Sika ihre Präsenz weiter stärken. Trotzdem waren die 90er ein schweres<br />
Jahrzehnt. Eine schwache Wirtschafts- und Ertragslage infolge zunehmender<br />
Konkurrenz und steigender Rohstoffpreise musste bewältigt<br />
werden. Sika löste das Problem durch den Rückzug aus unrentablen<br />
Nicht-Kerngeschäften. Ab 2000 wurden die Kernkompetenzen zusammengefasst<br />
unter Dichten, Kleben, Dämpfen, Verstärken und Schützen.<br />
Sika strebte die Marktführerschaft an vom Fundament bis zum Dach. Das<br />
2000 auf den Markt gebrachte Betonzusatzmittel Sika ViscoCrete erwies<br />
sich als Verkaufsschlager. 2005 übernahm Sika das auf Folien spezialisierte<br />
Schweizer Unternehmen Sarna. Auch in anderen Bereichen boomte<br />
das Geschäft und erreichte 2006 den Höhepunkt: Der Umsatz stieg um<br />
mehr als ein Drittel. Gegen Ende dieser Dekade wurde auch Sika in den<br />
Strudel der weltweiten Wirtschaftskrise hineingezogen. Trotz Rezession<br />
konnte die Firma ihren Marktanteil jedoch praktisch überall erhöhen. Im<br />
Jubiläumsjahr steht Sika gut gerüstet da für die Zukunft.<br />
Die Sika <strong>AG</strong> in Baar im Kanton Zug ist ein global tätiges Unternehmen<br />
der Spezialitätenchemie. Sika ist führend im Bereich Prozessmaterialien<br />
für das Dichten, Kleben, Dämpfen, Verstärken und Schützen<br />
von Tragstrukturen am Bau (Gebäude und Infrastrukturbauten) und<br />
in der Industrie (Fahrzeug-, Gerätebau und Gebäudeelemente). Im<br />
Produktsortiment führt Sika hochwertige Betonzusatzmittel, Spezialmörtel,<br />
Dicht- und Klebstoffe, Dämpf- und Verstärkungsmaterialien,<br />
Systeme für die strukturelle Verstärkung, Industrieböden und Folien.<br />
Weltweite lokale Präsenz in über 70 Ländern und mehr als 12’000<br />
Mitarbeitende verbinden die Kunden direkt mit Sika und garantieren<br />
für den Erfolg aller Partner. Mit diesem Konzept erzielte Sika 2009<br />
einen Jahresumsatz von 4,2 Milliarden Franken.<br />
Sika im Internet:<br />
www.sika.com<br />
7
«Wir liefern Qualität, deshalb<br />
sind wir auf sichere und verfügbare<br />
Netzwerke angewiesen»<br />
Wolfgang Frys<br />
Team Leader IT Operation & Support<br />
Coperion<br />
Wolfgang Frys im Hauptgebäude<br />
in Stuttgart-Feuerbach<br />
Für Wolfgang Frys, Team Leader IT Operation &<br />
Support von Coperion, ist klar: Nur Unternehmen<br />
mit einem sicheren und verfügbaren Netzwerk<br />
können qualitativ hochstehende und deshalb global<br />
wettbewerbsfähige Produkte und Services liefern.<br />
9
10<br />
«Ich glaube nicht, dass heute die<br />
Bedeutung von sicheren und verfügbaren<br />
Netzwerken für den<br />
Unternehmenserfolg noch ernsthaft<br />
in Frage gestellt wird.»<br />
Wolfgang Frys, Team Leader IT Operation & Support, Coperion<br />
Herr Frys, Coperion ist ein global tätiges Industrieunternehmen.<br />
Wie gehen Sie als Verantwortlicher für den Betrieb der IT-Infrastruktur<br />
mit dem Thema Sicherheit um?<br />
Wolfgang Frys: Wirtschaft heisst heute Vernetzung, unabhängig<br />
davon, ob man in einem Land oder multinational tätig ist. Ich glaube<br />
nicht, dass heute die Bedeutung von sicheren und verfügbaren<br />
Netzwerken für den Unternehmenserfolg noch ernsthaft in Frage<br />
gestellt wird. Es ist mehr die Frage, was man als Unternehmen schützen<br />
will und wie man das organisiert.<br />
Wie hat Coperion diese Frage für sich beantwortet?<br />
Unsere Kunden vertrauen uns wegen der Qualität unserer Maschinen<br />
und Anlagen, aber auch der Services und der Betreuung im<br />
Betrieb. Unsere Mitarbeitenden sind rund um die Uhr, in aller Welt und<br />
in zum Teil sehr abenteuerlichen Gebieten im Einsatz. Alle Standorte<br />
müssen in der Lage sein, sich zuverlässig mit dem Hauptsitz hier in<br />
Stuttgart zu verbinden. Das gilt für unsere Verkaufsbüros und Repräsentanzen<br />
genauso wie für unsere Serviceeinheiten bei den Kunden. Nur<br />
durch diese konstante Vernetzung können wir unsere Teams in aller<br />
Welt darin unterstützen, Qualität in ihrer Arbeit zu liefern. Deshalb<br />
legen wir auch grossen Wert auf die Sicherheit und Verfügbarkeit<br />
unserer Infrastruktur.<br />
Wie hat sich das Thema bei Coperion in den letzten Jahren<br />
entwickelt?<br />
Die Sicherheit und Verfügbarkeit unserer Infrastruktur war schon<br />
immer ein Thema bei Coperion. Die Bedrohungen haben sich mit dem<br />
internationalen Wachstum des Unternehmens aber deutlich intensiviert.<br />
Über die Jahre haben wir im Bereich Security unsere Erfahrungen<br />
gemacht und daraus Lehren gezogen. Irgendwann kam der Zeitpunkt,<br />
an dem uns klar war, dass wir mit der bestehenden Organisation die<br />
Sicherheit – und damit die Verfügbarkeit der Netzwerke – nicht mehr<br />
garantieren konnten. Da uns die Wichtigkeit des Themas bewusst war,<br />
wollten wir eine Lösung finden, die uns langfristig begleitet und mit uns<br />
und unseren Bedürfnissen wächst.<br />
Was waren genau die Gründe, die für die Managed Security<br />
Services gesprochen haben?<br />
Es ist sehr einfach: Nach einer gründlichen Analyse der aktuellen<br />
Situation, des geplanten zukünftigen internationalen Wachstums sowie<br />
der externen Rahmenbedingungen war es mit einer realistischen<br />
Kalkulation unmöglich, die IT-Sicherheit in der gewünschten Qualität<br />
nur mit internen Ressourcen und dem Einkauf von Sicherheitsprodukten<br />
sicherzustellen.<br />
Können Sie etwas detaillierter auf Ihre Überlegungen eingehen?<br />
Coperion hat sich von einem schwäbischen Mittelstandsunternehmen<br />
zu einer global agierenden Unternehmensgruppe entwickelt. Der<br />
Erfolg zeigt uns, dass unsere Kunden überall auf der Welt unsere<br />
Maschinen und Anlagen schätzen und sich auf ihre Qualität verlassen.<br />
Das ist schön, bringt aber auch eine grosse Verantwortung mit sich. Als<br />
Partner unserer Kunden verpflichten wir uns, die bestmöglichen<br />
Produkte und Services zu liefern. Das wiederum heisst, dass wir als<br />
Unternehmen unsere Qualität konstant hoch halten, flexibel und<br />
innovativ sind. Gleichzeitig müssen wir uns – und da wären wir schon<br />
bei den Rahmenbedingungen – in einem globalen Wettbewerb mit<br />
einem enormen Kostendruck behaupten. Da gehören die kontinuierliche<br />
Anpassung der Prozesse und die Kosten tief halten ganz einfach<br />
dazu. Ebenfalls zu den Rahmenbedingungen zähle ich die Dynamik, die<br />
sich in der IT im Allgemeinen und in der IT-Sicherheit im Speziellen<br />
vollzieht. Die Komplexität wächst rasant, und die Fülle an Informationen<br />
ist aus meiner Sicht für einen Nicht-Spezialisten gar nicht mehr zu<br />
bewältigen.<br />
Gab es Argumente, die dagegen gesprochen haben?<br />
Nein, eigentlich nicht. Unser Unternehmen basiert sehr stark auf<br />
dem Grundsatz «Confidence through partnership». Es ist uns wichtig,<br />
diesen Leitspruch in der Zusammenarbeit nicht nur mit unseren<br />
Kunden, sondern auch mit unseren Partnern zu leben. Genauso wie wir<br />
unseren Kunden vertrauenswürdige Partner sind, vertrauen wir auf die<br />
Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen. Entscheidend für uns war<br />
natürlich die Frage, ob wir einen Partner finden würden, dem wir<br />
vertrauen konnten.<br />
Welche Auswirkungen hat die Zusammenarbeit mit <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong><br />
auf Ihre interne Organisation?<br />
In Bezug auf unsere allgemeine Tätigkeit ist es so, dass wir uns<br />
heute mit einem schlagkräftigen Team auf die Kerngebiete konzentrieren.<br />
Im Bereich Security definieren wir die globalen Sicherheitsstandards<br />
und sind für die Kontrolle der Umsetzung verantwortlich. Die<br />
Ausführung – das heisst den Betrieb und die Überwachung – übernimmt<br />
Mission Control.<br />
Wie funktioniert das im operativen Alltag?<br />
Mission Control arbeitet streng nach unseren Sicherheitsrichtlinien.<br />
<strong>Diese</strong> bilden die Basis, auf die sich die Security Engineers beziehen,<br />
wenn sie unsere Netzwerke betreiben. Das wichtigste Instrument im<br />
Alltag ist das Mission Control Cockpit. Es ist Kontroll- und Kommunikationsinstrument<br />
zugleich. Im Cockpit kann ich mir rasch einen Überblick<br />
verschaffen, ich kann Änderungen anstossen, mich über den Status von<br />
Tickets informieren oder Detailinformationen, Auswertungen und<br />
Reports zu jedem einzelnen Service generieren. Das klingt jetzt ein<br />
bisschen nach der berüchtigten eierlegenden Wollmilchsau. Aber ich<br />
kann Ihnen versichern: Das ist das beste Tool, das ich in diesem Bereich<br />
jemals zur Verfügung hatte.<br />
Das klingt ganz so, als ob Sie in Mission Control den Partner<br />
gefunden haben, dem Sie vertrauen?<br />
Auf jeden Fall. Partnerschaft basiert auf Vertrauen, Vertrauen muss<br />
man sich durch Qualität und Nähe erarbeiten. Mission Control und<br />
Coperion verbindet eine Partnerschaft, weil die Mission Control<br />
Security Engineers aus meiner Sicht die wichtigen Faktoren voll und<br />
ganz erfüllen: Sie liefern Qualität in ihrer Arbeit und sind rasch zur<br />
Stelle, wenn wir sie brauchen. Bei Mission Control sind wir wirklich in<br />
guten Händen.<br />
Haben Sie Fragen zu diesem Artikel?<br />
Silvio Guidon, sig@open.ch
12<br />
Nach einer gründlichen Analyse<br />
der aktuellen Situation, des geplanten<br />
zukünftigen internationalen Wachstums<br />
sowie der externen Rahmenbedin-<br />
gungen war es mit einer realistischen<br />
Kalkulation unmöglich, die IT-Sicherheit<br />
in der gewünschten Qualität nur mit<br />
internen Ressourcen und dem Einkauf<br />
von Sicherheitsprodukten<br />
sicherzustellen.<br />
Das wichtigste Instrument im Alltag<br />
ist das Mission Control Cockpit. Es<br />
ist Kontroll- und Kommunikationsinstru-<br />
ment zugleich. Ich kann Ihnen versichern:<br />
Das ist das beste Tool, das<br />
ich in diesem Bereich jemals zur Verfügung<br />
hatte.<br />
Wolfgang Frys, Team Leader IT Operation & Support, Coperion
Coperion – Vertrauen durch Partnerschaft<br />
Zahnbürsten, Kunststoffarmaturen in Automobilen, pulverlackbeschichtete Autofelgen, Dübel,<br />
Kabelisolierungen, Schuhsohlen, Dichtungen, Fensterprofile, Verpackungen – die Liste von<br />
Produkten, die uns im Alltag begegnen und deren Ausgangsmaterial mit Maschinen oder Anlagen<br />
von Coperion aufbereitet wurde, könnte endlos fortgesetzt werden.<br />
Coperion ist weltweiter Markt- und Technologieführer<br />
für Maschinen und Anlagen für die Aufbereitung<br />
und Handhabung von Schüttgütern.<br />
Das global tätige Unternehmen realisiert Einzel-<br />
und Komplettlösungen für die Kunststoff-, Chemie-,<br />
Nahrungsmittel- und Aluminiumindustrie.<br />
Mit seinem umfassenden System- und Prozess-<br />
Know-how deckt das in die drei Kompetenzzentren<br />
Compounding & Extrusion, Materials<br />
Handling und Service gegliederte Unternehmen<br />
die Wertschöpfungskette des Produktionsprozesses<br />
vollständig ab: von der Beratung und<br />
Planung über die Entwicklung, Prozessoptimierung,<br />
Fertigung, Lieferung, Installation<br />
und Inbetriebnahme bis hin zu einem weltumspannenden<br />
Service-Netzwerk.<br />
Kompetenz, Engagement und Flexibilität …<br />
Der Bereich Compounding & Extrusion ist für<br />
die Entwicklung und den Bau von Maschinen<br />
für die Aufbereitung von viskosen Massen verantwortlich.<br />
Vom Dosieren über das Einziehen,<br />
Fördern, Aufschmelzen, Dispergieren, Homogenisieren,<br />
Entgasen, Druckaufbauen und<br />
Filtern bis zum Granulieren – nur wenn in<br />
diesem komplexen Prozess alle Verfahrensschritte<br />
punktgenau auf die Anwendung abgestimmt<br />
sind, kann die gewünschte Qualität<br />
im Endprodukt erreicht werden.<br />
Jede Anlage von Coperion ist aufgrund der<br />
spezifischen Eigenschaften der zu produzierenden<br />
Güter und der zum Teil extremen Standortbedingungen<br />
individuell konzipiert. Das Kompetenzzentrum<br />
Materials Handling bietet auf<br />
die Kundenbedürfnisse massgeschneiderte Lösungen<br />
für Gesamt- und Teilanlagen an, welche<br />
die Feststoffe in Form von Pulver oder Granulat<br />
fördern, sichten, mischen, lagern, dosieren<br />
oder thermisch behandeln.<br />
Ein nicht minder wichtiger Teil des Erfolgs von<br />
Coperion ist dem dritten Kompetenzzentrum,<br />
dem Service, zuzuschreiben. Dabei geht es um<br />
weit mehr als nur reines Warten und Reparieren<br />
der Anlagen und Maschinen: Die global<br />
verteilten Serviceeinheiten minimieren mit ihrer<br />
Arbeit – von der Basisinspektion bis hin zum<br />
Full-Service-Vertrag – die Risiken der Kunden<br />
und maximieren ihre Maschinen- und Anlagenverfügbarkeit.<br />
… schafft Vertrauen als Basis für langfristige<br />
Partnerschaften<br />
Die Kunden spüren, dass sie bei den Mitarbeitenden<br />
von Coperion gut aufgehoben sind. Die<br />
Qualität der Maschinen und Anlagen sowie der<br />
Service vor Ort schaffen langfristige Beziehungen.<br />
Getreu dem Motto «Für den Markt produ-<br />
zieren wir Maschinen und Anlagen. Für unsere<br />
Kunden Vertrauen.» steht für die Menschen bei<br />
Coperion der Kunde – und das Verhältnis zu<br />
ihm – im Zentrum. Das Vertrauen zum Kunden,<br />
das wissen die Mitarbeitenden von Coperion<br />
genau, muss sich das ganze Unternehmen<br />
jeden Tag aufs Neue verdienen. Durch<br />
branchenübergreifendes Know-how, persönliches<br />
Engagement, Innovation und Flexibilität<br />
und ganz sicher durch die Nähe zum Kunden.<br />
Coperion ist der weltweite Markt- und<br />
Technologieführer bei Compoundiersystemen,<br />
Schüttgutanlagen und Services.<br />
Coperion entwickelt, realisiert und betreut<br />
Anlagen sowie Maschinen und Komponenten<br />
für die Kunststoff-, Chemie-, Nahrungsmittel-<br />
und Aluminiumindustrie. Mit seinen drei Competence<br />
Centern – Compounding & Extrusion,<br />
Materials Handling und Service – sowie mit<br />
über 25 Vertriebs- und Servicegesellschaften<br />
weltweit erzielte das Unternehmen 2009 einen<br />
Umsatz von knapp 400 Millionen Euro.<br />
Coperion im Internet:<br />
www.coperion.com<br />
13
«Der Schutz unserer Netzwerke<br />
muss einfach funktionieren»<br />
Rolf Herzog<br />
Chief Information Officer<br />
Goldbach Group<br />
Rolf Herzog am Zürichsee<br />
in der Nähe des Hauptsitzes<br />
Als Chief Information Officer der Goldbach Group<br />
hat Rolf Herzog eine Grundsatzanforderung an seine<br />
Partner: dass sein Team und er sich zu 100 Prozent<br />
auf ihre Arbeit verlassen können.<br />
15
16<br />
«IT-Sicherheit ist für uns ein ganz wichtiges Thema.<br />
Deshalb nutzen wir die Mission Control Security Services.»<br />
Rolf Herzog, Chief Information Officer, Goldbach Group<br />
Herr Herzog, wie behauptet sich ein<br />
Unternehmen in einer Branche, die sich so<br />
stark im Umbruch befindet?<br />
Rolf Herzog: Im Umfeld der elektronischen,<br />
interaktiven und mobilen Medien, das sich<br />
tatsächlich stark und schnell weiterentwickelt,<br />
ist nur der erfolgreich, dem es gelingt, den<br />
Markt mitzugestalten und zu prägen. Wir von<br />
der Goldbach Group schaffen Mehrwert für<br />
unsere Kunden, indem wir seit bald zehn<br />
Jahren innovative Vermarktungsideen<br />
entwickeln und Medien vernetzen.<br />
Welche Anforderungen stellt das an die IT?<br />
Wir können unseren Kunden diesen<br />
Mehrwert nur dann liefern, wenn wir technologisch<br />
dem Markt immer einen Schritt voraus<br />
und in der Lage sind, innovative Lösungen zu<br />
entwickeln sowie unser Know-how zu vernetzen.<br />
Die Werbe-Zielgruppen von heute nutzen<br />
neben Radio, TV und Internet auch Social-<br />
Media-Plattformen, spielen Games übers<br />
Internet oder auf der Konsole und konsumieren<br />
unterwegs über ihre Smartphones intensiv<br />
multimediale Inhalte. Zudem basiert zeitgemässe<br />
Werbung verstärkt auf einem interaktiven<br />
Dialog, und Marketingaktionen können<br />
sehr genau gemessen und nach ihrer Wirksamkeit<br />
bewertet werden.<br />
Die IT spielt also in allen Bereichen, in denen<br />
wir tätig sind, eine zentrale Rolle: Wir müssen<br />
sicherstellen, dass wir über das Know-how und<br />
die innovativen Konzepte verfügen, um<br />
unseren Kunden die technischen Möglichkeiten<br />
aufzuzeigen, mit denen sie relevante<br />
Zielgruppen in dieser Vielzahl von Medien auf<br />
immer neue Arten erreichen. Und ich muss mit<br />
meinem Team gewährleisten, dass unseren<br />
Kollegen die Infrastruktur und das Instrumentarium<br />
zur Verfügung stehen, damit sie unsere<br />
Kunden in den verschiedensten Märkten<br />
effizient ansprechen und mit unseren innovativen<br />
Produkten und Services versorgen<br />
können.<br />
Was heisst das in Bezug auf die Netzwerke?<br />
Die Netzwerke sind sicher das Rückgrat<br />
unserer Organisation. Unsere Hauptstandorte<br />
sind mit einem MPLS verbunden. Parallel dazu<br />
betreiben wir ein VPN übers Internet, das<br />
zusätzliche eigene Standorte der Gruppe im<br />
In- und Ausland plus ein Partnerunternehmen<br />
anbindet. An den meisten Standorten machen<br />
wir WAN Offloading, das heisst, wir bieten<br />
den Usern einen lokalen Zugang ins Internet<br />
an. Dadurch erhöhen wir die Zufriedenheit der<br />
lokalen Nutzer, weil sie schneller und effizienter<br />
im Internet arbeiten können. Wie bereits<br />
erwähnt, ist das Internet einer unserer<br />
Hauptkanäle. Unsere Kolleginnen und<br />
Kollegen sind also auf performante Internetzugänge<br />
angewiesen. Da wir sehr viel mit Rich<br />
Media, wie zum Beispiel Video, Animationen<br />
und Musik, zu tun haben, würde dieser<br />
hochvolumige Internetverkehr ohne lokalen<br />
«Drop-out» unser WAN unnötig belasten. Um<br />
die Kontrolle über die Sicherheit der Standorte<br />
nicht zu verlieren, sichern wir das lokale<br />
WAN Offloading durch eine verteilte Proxy-<br />
Infrastruktur, die per Knopfdruck auf die<br />
Sicherheitsrichtlinien der Gruppe abgestimmt<br />
wird. Ohne Steigerung der Komplexität<br />
unterstützen wir so die Niederlassungen mit<br />
dem optimalen Schutz, der sowohl die<br />
gruppenübergreifenden Ziele als auch die<br />
lokalen Bedürfnisse berücksichtigt.<br />
Sie schneiden das Thema Sicherheit an …<br />
IT-Sicherheit ist für uns ein ganz wichtiges<br />
Thema. Deshalb nutzen wir die Mission<br />
Control Security Services.<br />
Was sind aus Ihrer Sicht die Vorteile der<br />
Mission Control Security Services?<br />
Vorteile wie die 24x7-Überwachung<br />
unserer Netzwerke, die rasche Reaktionszeit<br />
sowie das Know-how und die hohe Prozessdisziplin<br />
der Security Engineers liegen auf der<br />
Hand. Als börsenkotiertes Unternehmen legen<br />
wir im Sinn einer guten Corporate Governance<br />
aber auch grossen Wert auf die klare Trennung<br />
von Ausführung und Kontrolle der IT-Sicherheit.<br />
Oder auf die Dokumentation jedes<br />
einzelnen Prozessschrittes, damit Änderungen<br />
am Sicherheitsdispositiv in Echtzeit oder zu<br />
einem späteren Zeitpunkt nachvollzogen<br />
werden können und so auch über Jahre<br />
hinweg auditierbar sind.<br />
Was sind Ihre Anforderungen an die Mission<br />
Control Security Services?<br />
Grundsatzanforderung an unsere Partner<br />
ist: dass wir uns zu 100 Prozent auf ihre Arbeit<br />
verlassen können. IT-Sicherheit ist für mich in<br />
diesem Sinn vergleichbar mit der Wasserversorgung<br />
in einem Gebäude: Wenn ich den<br />
Wasserhahn drehe, erwarte ich ganz einfach,<br />
dass fliessend warmes und kaltes Wasser aus<br />
dem Hahnen kommt. Wir arbeiten nur mit<br />
Partnern zusammen, die uns diese Sicherheit<br />
geben können. Das ist für uns eine grosse<br />
Herausforderung und bedingt natürlich, dass<br />
wir in der Evaluation, im Management und in<br />
der Kontrolle unserer Partner besonders<br />
gewissenhaft vorgehen.<br />
Kommen wir noch einmal zum Thema<br />
Flexibilität. Inwieweit steigert die Zusammenarbeit<br />
mit Mission Control Ihre Fähigkeit,<br />
flexibel auf Marktchancen zu<br />
reagieren?<br />
Zunächst durch die gezielte Auswahl an<br />
Services, die wir nutzen. Ändern sich unsere<br />
Bedürfnisse, ändern wir auch unser Service-<br />
Portfolio. Dann durch die Skalierbarkeit: Die<br />
Services von Mission Control sind stark<br />
skalierbar und ermöglichen uns – zum Beispiel<br />
im Falle einer Akquisition –, sehr schnell<br />
weitere User zu integrieren. Und schliesslich<br />
durch die Geschwindigkeit: Die Mission<br />
Control Security Engineers sind sehr rasch in<br />
der Lage, das Bedrohungspotenzial von neuen<br />
digitalen Medien oder Plattformen einzuschätzen<br />
und einzudämmen. So können wir unsere<br />
Innovationen schneller zur Marktreife entwickeln<br />
und dadurch neue Werbeplattformen für<br />
unsere Kunden erschliessen.<br />
Haben Sie Fragen zu diesem Artikel?<br />
Sven Brülisauer, sb@open.ch
Der Wandel als Chance<br />
Die Medienbranche – und damit eng verbunden die Werbebranche – befindet sich seit<br />
einigen Jahren in einem fundamentalen Umbruch. Die elektronischen Medien konvergieren<br />
aufgrund von Digitalisierung, Interaktivität und Mobilität immer mehr. Eine der klaren<br />
Gewinnerinnen der Branche ist die Goldbach Group. Seit ihrer Gründung 2001 gestaltet<br />
sie den Wandel im Werbegeschäft aktiv mit.<br />
Zukunftsorientierte Logistikerstrategie<br />
Die Goldbach Group ist als führende Vermarkterin<br />
privater elektronischer Medien im<br />
Schweizer und im deutschsprachigen Raum<br />
sowie mit zunehmenden Aktivitäten im Osten<br />
Europas ausgezeichnet positioniert. Die Gruppe<br />
ist strategisch und organisatorisch auf das<br />
Zusammenwachsen der Medien aufgrund von<br />
Digitalisierung, Interaktivität und Mobilität<br />
ausgerichtet. Mit einem einzigartigen Kompetenzzentrum<br />
stellt die Goldbach Group eine<br />
logistische Drehscheibe für die Vermarktung<br />
sämtlicher elektronischer Medien dar.<br />
Werberelevantes und erfolgsorientiertes<br />
Portfolio<br />
Die Goldbach Group baut ihr werberelevantes<br />
Portfolio und die Dienstleistungspalette<br />
kontinuierlich aus. Bekannteste und intensiv<br />
genutzte Medienplattformen mit nationaler<br />
Reichweite und hoher Zielgruppenrelevanz für<br />
die Werbung gehören zum wachsenden Angebot.<br />
Durch den intensiven Ausbau des Bereichs<br />
New Generation Media und die Konvergenz<br />
der Medien sowie die netzwerkzentrische Vermarktung<br />
gewinnen aufstrebende Angebote<br />
an Umsatzrelevanz innerhalb der Gruppe.<br />
Attraktives Markt- und Umsatzpotenzial<br />
Elektronische, interaktive und mobile Medien revolutionieren<br />
das Kommunikations- und Mediennutzungsverhalten:<br />
Veränderte und verstärkte<br />
Nutzung elektronischer Medien, Breitbandtechnologie,<br />
Digitalisierung, ein wachsendes<br />
Angebot und neue Werbeformen, neue<br />
Kommunikationskanäle und die Vernetzung der<br />
Kommunikation bieten der Goldbach Group<br />
ein wachsendes Umsatzpotenzial.<br />
Treiber im Markt der elektronischen Medien<br />
Mit systematischem Trendscouting und Business<br />
Development auf allen relevanten internationalen<br />
Märkten versteht es die Goldbach<br />
Group, die neuesten technologischen Entwicklungen<br />
zu verfolgen, zu prüfen und für ihre<br />
Kunden innovativ zu erschliessen. Die Gruppe<br />
profiliert und positioniert sich über offensives<br />
und unnachahmliches Gattungsmarketing.<br />
Mit subtil geführten Events und Publikationen<br />
mit Fokus auf die elektronischen Medien<br />
sichert sich die Gruppe einen Wissens- und<br />
Akzeptanzvorsprung.<br />
Erfolgsfaktoren Kunden, Partner und<br />
Mitarbeitende<br />
Für die Goldbach Group stehen Menschen im<br />
Fokus. Deshalb umfasst das Verständnis für vorbildliche<br />
Kundenbetreuung ein fokussiertes Customer<br />
Relationship Management, kontinuierliches<br />
Training der Mitarbeitenden im Rahmen<br />
der Goldbach Academy und hochstehendes<br />
strategisches Partnermanagement.<br />
Die Goldbach Group ist das führende Netzwerk<br />
für elektronische Kommunikationslösungen<br />
sowie Kompetenz- und Logistikzentrum<br />
für die Vermarktung privater elektronischer,<br />
mobiler und interaktiver Medien in<br />
den Bereichen TV, Internet-TV, Radio, Out-of-<br />
Home, Internet, InGame Advertising, Suchmaschinen-<br />
und Mobile-Marketing. Die Goldbach<br />
Group hat ihren Sitz in der Schweiz<br />
(Küsnacht-Zürich) und ist in Österreich,<br />
Deutschland sowie in Südost- und Osteuropa<br />
aktiv. Zum Kerngeschäft der Unternehmensgruppe<br />
gehören Planung, Beratung, Kreation,<br />
Konzeption, Einkauf und die Abwicklung<br />
bis hin zur Prüfung des Mediaeinsatzes<br />
von elektronischen Off- und Onlinemedien<br />
sowie Crossmedia-Kampagnen. Seit dem 15.<br />
Juni 2007 ist die Goldbach Group am Hauptsegment<br />
der SIX Swiss Exchange kotiert<br />
(Ticker-Symbol: GBMN).<br />
Goldbach Group im Internet:<br />
www.goldbachgroup.com<br />
17
«Die IT-Infrastruktur muss<br />
uns darin unterstützen, global<br />
und effizient unsere Geschäfte<br />
zu machen»<br />
Daniel Oswald<br />
Vice President IT und<br />
Mitglied der Geschäftsleitung<br />
Burckhardt Compression<br />
Alain Chappuis<br />
Security Officer<br />
Burckhardt Compression<br />
Daniel Oswald und Alain Chappuis<br />
in der Produktionshalle in Winterthur<br />
Sichere und zuverlässige Netzwerke bilden für<br />
Daniel Oswald, Vice President IT des Schweizer Industrie-<br />
unternehmens Burckhardt Compression, das Funda-<br />
ment eines jeden Unternehmens. Für ihn und seinen<br />
Kollegen Alain Chappuis, Security Officer von Burckhardt<br />
Compression, ist es aber entscheidend, dass Sicherheit<br />
nicht zum «business stopper» werden darf, sondern<br />
auf jeden Fall «business enabler» sein muss.<br />
19
20<br />
«Viele Unternehmen überzeugen durch die<br />
herausragende Kompetenz oder den Service einzelner<br />
Mitarbeitender. Mission Control überzeugt als<br />
Organisation – dank der einheitlich hohen Kompetenz<br />
und dem grossen persönlichen Engagement aller<br />
Beteiligten sowie klar definierten Prozessen und<br />
einer hohen Umsetzungsdisziplin.»<br />
Daniel Oswald, Vice President IT und Mitglied der Geschäftsleitung, Burckhardt Compression<br />
Herr Oswald, als Vice President IT sind<br />
Sie Mitglied der Geschäftsleitung und<br />
vertreten das Thema IT-Sicherheit bei<br />
Burckhardt Compression auf der obersten<br />
Managementstufe. Ist das eine grosse<br />
Herausforderung?<br />
Daniel Oswald: Die IT – und somit auch<br />
die Netzwerkinfrastruktur – ist in der Funktion<br />
für ein Unternehmen vergleichbar mit dem<br />
Fundament eines Gebäudes. Bei uns ist man<br />
sich dessen bewusst. Eine sichere und<br />
verfügbare IT-Infrastruktur ist für ein global<br />
tätiges Unternehmen wie Burckhardt Compression<br />
erfolgskritisch. Deshalb ist IT-Sicherheit<br />
ein Thema, das wir in der Geschäftsleitung<br />
bei Bedarf sehr intensiv diskutieren.<br />
Welche Erwartungen haben Ihre<br />
Kollegin und Kollegen in der Geschäftsleitung<br />
an die IT?<br />
Oswald: Unser Auftrag ist klar: Wir stellen<br />
der Organisation sichere und verfügbare<br />
Infrastruktur bereit, damit sie überall auf der<br />
Welt und zu jeder Zeit problemlos und<br />
effizient Geschäfte machen kann. Die grosse<br />
Herausforderung dabei ist, dass die Sicherheit,<br />
die Verfügbarkeit und die Performance der<br />
Netzwerke eng aneinander gekoppelt sind<br />
und nicht isoliert betrachtet werden können.<br />
Wenn Sie an einer der Schrauben drehen,<br />
verändern sich die anderen zwei ebenfalls.<br />
Sicherheit darf nicht zum «business stopper»<br />
werden, sondern muss auf jeden Fall «business<br />
enabler» sein.<br />
Was hat das für Auswirkungen auf die IT,<br />
Herr Chappuis?<br />
Alain Chappuis: Aus unserer Sicht muss<br />
man den Schutz der Verfügbarkeit der<br />
Netzwerke sehr ernst nehmen und entsprechende<br />
Massnahmen implementieren. Die für<br />
uns entscheidenden Fragen sind: Mit welchen<br />
Mitteln können wir zu welchen Kosten<br />
wirkungsvoll unsere Ziele in Bezug auf die<br />
Sicherheit und Verfügbarkeit unserer Netzwerke<br />
erreichen? Und: Welchen Einfluss haben<br />
diese Massnahmen auf unsere Fähigkeit,<br />
global und effizient Geschäfte zu machen?<br />
Sie sagen also: Sicherheit auf jeden Fall,<br />
aber nicht zu jedem Preis?<br />
Chappuis: Richtig. Jedes Unternehmen<br />
sollte sein Sicherheitsdispositiv aufgrund der<br />
eigenen Bedürfnisse wählen. Das klingt trivial,<br />
ist aber aufgrund des von Providern und<br />
Produktanbietern bestimmten Marktes nicht<br />
so einfach. Aus unserer Sicht ist es entscheidend,<br />
die für das Geschäft kritischen Assets<br />
und Applikationen zu identifizieren, damit sie<br />
einheitlich und ohne Kompromisse geschützt<br />
werden können.<br />
Wir setzen für den Schutz und den Betrieb<br />
unseres globalen Netzwerks auf die Mission<br />
Control Security Services. Mission Control ist<br />
produkt- und providerunabhängig, was aus<br />
unserer Sicht ein entscheidender Vorteil ist,<br />
wenn es um die Einschätzung von Bedrohungen<br />
oder den Ausbau und die Weiterentwicklung<br />
der globalen Infrastruktur geht. <strong>Diese</strong>r<br />
Ansatz garantiert uns, dass wir jeweils situativ<br />
den optimalen Weg für Burckhardt Compression<br />
gehen können – was unsere Flexibilität in<br />
verschiedenen Märkten sehr stark erhöht und<br />
so positive Auswirkungen auf die Kosten mit<br />
sich bringt.<br />
Wie kam es zur Zusammenarbeit mit<br />
Mission Control?<br />
Chappuis: Nach der Loslösung vom<br />
Sulzer-Konzern haben wir unser Sicherheitsdispositiv<br />
selber gemanagt. Das hat am Anfang<br />
auch sehr gut funktioniert. Dann wurde unser<br />
Unternehmen immer grösser und die Standorte<br />
verteilten sich immer mehr über verschiedene<br />
Zeitzonen. Vor allem das Wachstum in den<br />
USA, in Indien und in China hat uns organisa-<br />
torisch an unsere Grenzen gebracht. Die<br />
Aufgaben wurden komplexer, und es war<br />
nötig, während 24 Stunden am Tag reagieren<br />
zu können. So waren wir nicht immer in der<br />
Lage, rasch genug auf die Bedürfnisse des<br />
globalen Business einzugehen. Zudem wurde<br />
das Thema aufgrund der technologischen<br />
Entwicklung und der veränderten Bedrohungssituation<br />
immer komplexer. Uns war klar, dass<br />
der Moment gekommen war, unser Team mit<br />
einem Partner zu verstärken.<br />
Oswald: Das ist ein wichtiger Punkt: Wir<br />
verstärken unser Team mit der Expertise und<br />
der Betriebsorganisation von Mission Control.<br />
Die Kontrolle – und das ist für uns entscheidend<br />
– behalten wir aber zu jeder Zeit im<br />
Unternehmen.<br />
Chappuis: Dank der kompromisslosen<br />
Umsetzung unserer Sicherheitsrichtlinien durch<br />
Mission Control operieren wir an jedem<br />
Standort mit dem gleichen Schutz. Alle unsere<br />
Standorte, sei das in Indien, den USA, China,<br />
Deutschland oder hier in der Schweiz, folgen<br />
den gleichen Richtlinien. Länderspezifische<br />
Abweichungen werden analysiert, diskutiert<br />
und in Absprache mit der Gruppe umgesetzt.<br />
So haben wir mit einem minimalen internen<br />
Aufwand jederzeit den Überblick und die volle<br />
Kontrolle.<br />
Oswald: Wichtig ist, dass man mit der<br />
IT-Infrastruktur den Bedürfnissen des Unternehmens<br />
flexibel folgen kann. Mit den Mission<br />
Control Security Services sind wir in der Lage,<br />
rasch auf jedes Bedürfnis des Unternehmens<br />
zu reagieren – seien das geografische<br />
Verschiebungen des Marktes oder internes<br />
und externes Wachstum. <strong>Diese</strong> Flexibilität ist<br />
aus unserer Sicht im aktuellen Marktumfeld<br />
besonders wichtig.<br />
Haben Sie Fragen zu diesem Artikel?<br />
Silvio Guidon, sig@open.ch
Schweizer Industriegeschichte mit Zukunft<br />
1844, in den Pionierzeiten der Schweizer Maschinenindustrie, legte<br />
Franz Burckhardt mit der Eröffnung einer kleinen Werkstatt in Basel den<br />
Grundstein zur heutigen global tätigen Burckhardt Compression <strong>AG</strong>.<br />
Franz Burckhardt begann in seiner kleinen Werkstatt mit der Gravur feiner<br />
Walzen für die Seidenweberei. Doch damit gab sich der visionäre Jungunternehmer,<br />
der sich selber als «Mecanicus» bezeichnete, nicht zufrieden.<br />
Er konstruierte und baute Dampfmaschinen, wenig später folgten<br />
Luft- und Vakuumpumpen. Schon bald wurde aus der kleinen Werkstatt<br />
eine stattliche Fabrik. 40 Jahre nach der Gründung baute Burckhardt<br />
die ersten Kompressoren, und von nun an verkaufte die Maschinenfabrik<br />
Burckhardt – so der damalige Name des Unternehmens – ihre Produkte<br />
in die ganze Welt.<br />
Die Ära Sulzer<br />
Ende der 60er Jahre wurde die Maschinenfabrik Burckhardt an den in<br />
Winterthur ansässigen Sulzer-Konzern verkauft. Die Übernahme machte<br />
Sinn: Auch Sulzer hatte eine lange Tradition in der Herstellung von<br />
Kompressoren und verfügte über viel Know-how in diesem Bereich. Der<br />
Zusammenschluss vereinte das Wissen und die Erfahrung der beiden Unternehmen.<br />
So entstand 1982 die Maschinenfabrik Sulzer Burckhardt mit<br />
den zwei Schweizer Standorten Basel und Winterthur. Im Jahr 2000 erfolgte<br />
dann die Konzentration sämtlicher Geschäftsaktivitäten am Standort<br />
Winterthur. Ein vom Sulzer-Konzern durchgeführtes Devestitionsprogramm<br />
ermöglichte 2002 fünf Mitgliedern des Managements unter der<br />
Leitung von Valentin Vogt, dem damaligen Chef von Sulzer Burckhardt,<br />
den Schritt in die unternehmerische Freiheit. Die fünf Manager übernahmen<br />
zusammen mit einem Finanzinvestor Ende April das Unternehmen<br />
durch einen Management-Buy-out (MBO). Die heutige Burckhardt Compression<br />
<strong>AG</strong> war geboren, mit Valentin Vogt als CEO.<br />
Global anerkannte Schweizer Qualität<br />
Heute ist Burckhardt einer der weltweiten Marktführer im Bereich Kolbenkompressoren,<br />
der einzige Hersteller, der eine komplette Reihe von<br />
Laby- (Labyrinthkolben-), Prozessgas- und Hyper-Kompressoren anbietet.<br />
Das globale Verkaufs- und Servicenetz umfasst eigene Tochtergesellschaften<br />
in 12 Ländern und Vertretungen in mehr als 42 Ländern.<br />
Das weltweite Servicenetz von Burckhardt Compression gewährleistet<br />
eine umfassende Kundenbetreuung. Die Experten vor Ort verfügen über<br />
Fachkenntnisse in jeder spezifischen Kompressor-Anwendung und stel-<br />
len den dazu erforderlichen Service sicher: die Lieferung von Qualitätskomponenten,<br />
Ventilservice, komplette Anlageüberholungen, Engineering<br />
sowie die Erfüllung umfangreicher modularer Wartungsverträge.<br />
Innovation zum Vorteil des Kunden<br />
Im Forschungs- und Entwicklungsteam von Burckhardt Compression arbeiten<br />
namhafte Expertinnen und Experten. Forschungsschwerpunkte<br />
sind unter anderen die thermodynamische Auslegung der Kompressoren,<br />
Ventiltechnologie, Trockenlauftechnologie und Finite-Elemente-<br />
Analysen, dazu kommen die Bereiche Statik und Dynamik, die Optimierung<br />
von Baugruppen und Komponenten sowie Temperaturfeld- und<br />
Strömungsberechnungen (Computational Fluid Dynamics). Ein firmeneigener<br />
Kompressorprüfstand für Wasserstoffverdichtung ermöglicht<br />
Langzeitversuche, speziell für die trocken laufenden Dichtungen. Eines<br />
der wichtigsten Forschungsziele der Burckhardt Compression <strong>AG</strong> ist es,<br />
aus den gewonnenen Erkenntnissen die Zuverlässigkeit der Kundenanlagen<br />
zu steigern, um dadurch die Serviceintervalle zu verlängern und die<br />
Lebenszykluskosten der Kompressoren zu senken.<br />
Burckhardt Compression ist weltweit einer der Marktführer im Bereich<br />
Kolbenkompressoren und der einzige Hersteller, der eine<br />
komplette Reihe von Laby- (Labyrinthkolben-), Prozessgas- und Hyper-Kompressoren<br />
anbietet. <strong>Diese</strong> werden benötigt, um Gase zu verdichten,<br />
zu kühlen oder zu verflüssigen. Zu den Kunden des Unternehmens<br />
zählen unter anderen multinationale Konzerne der Bereiche<br />
Chemie, Petrochemie, Raffinerie, Industriegase sowie Gastransport<br />
und -lagerung. Mit führender Kompressortechnologie, hochwertigen<br />
Kompressorkomponenten und einem umfassenden Serviceangebot<br />
unterstützt Burckhardt Compression die Kunden im Bestreben, die<br />
Lebenszykluskosten ihrer Kolbenkompressoranlagen zu minimieren.<br />
Das Unternehmen ist seit 2006 an der SIX Swiss Exchange kotiert<br />
(Valorensymbol BCHN).<br />
Burckhardt Compression im Internet:<br />
www.burckhardtcompression.com<br />
21
insight
«In einem Notfall zählen<br />
die ersten Stunden»<br />
Gerald Scharding<br />
Stellvertretender Chef NAZ<br />
Kommandant Stab Bundesrat NAZ<br />
Gerald Scharding vor dem Super Puma<br />
auf dem Engadin Airport in Samedan<br />
Die Nationale Alarmzentrale, kurz NAZ, ist die<br />
Fachstelle des Bundes für ausserordentliche<br />
Ereignisse. Gerald Scharding ist stellvertretender<br />
Chef NAZ und verantwortlich für den Fachbe-<br />
reich Informatik. Zudem führt er als Kommandant<br />
die 200 Personen starke Militärtruppe, welche<br />
die NAZ im Notfall in ihrer Arbeit unterstützt, und<br />
leitet das Aeroradiometrie-Team, das Radioaktivität<br />
aus der Luft misst.<br />
23
24<br />
Es ist mir schon oft passiert, dass mich mein<br />
Gegenüber mit grossen Augen ungläubig angeschaut<br />
hat, wenn ich erzählt habe, was ich<br />
beruflich mache. Ich gebe zu, dass es schon<br />
ein wenig abenteuerlich klingt, wenn ich von<br />
meiner Arbeit berichte. Themen wie Radioaktivität,<br />
Chemieunfälle, Staudammbrüche und<br />
Naturkatastrophen lösen verständlicherweise<br />
Angst aus. Und viele Menschen können nicht<br />
verstehen, wie man sich täglich mit Dingen befassen<br />
kann, die – hoffentlich – nie stattfinden<br />
werden. Andere beneiden mich um die Vielseitigkeit<br />
meines Jobs, denn bei der NAZ erfüllen<br />
alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verschiedene<br />
Funktionen parallel – nur so können wir<br />
sicherstellen, dass wir alle im Einsatz notwendigen<br />
Tätigkeiten abdecken können.<br />
Ohne Vorwarnung<br />
Wenn man bei der Nationalen Alarmzentrale<br />
arbeitet, erlebt man keinen Tag so wie den<br />
anderen. Langeweile – das kann ich mit gutem<br />
Gewissen sagen – kommt bei uns sicher nie<br />
auf. Ereignisse treten plötzlich und ohne Vorwarnung<br />
ein. So richtig bewusst wurde der Öffentlichkeit<br />
die Bedrohung durch Radioaktivität<br />
durch die Explosion im Block 4 des Kernkraftwerks<br />
Tschernobyl. Unsere Arbeit beginnt aber<br />
schon bei kleineren Ereignissen, etwa bei einem<br />
Leck im primären Kühlkreislauf im slowenischen<br />
Kernkraftwerk Krsko, nur etwa 400 km östlich<br />
der Schweiz gelegen, als 30 Kubikmeter uranhaltiges<br />
Wasser aus der französischen Urananreicherungs-<br />
und Rückgewinnungsanlage Tricastin<br />
austraten oder als gasförmiges Iod-131<br />
aus dem Institut National des Radioéléments in<br />
Belgien entwich: Immer galt es, eine potenzielle<br />
Gefahr für die Schweizer Bevölkerung abzuschätzen<br />
und verschiedene Orientierungs- und<br />
Informationsaufgaben wahrzunehmen. Zuletzt<br />
beschäftigten uns die Waldbrände in Russland<br />
in diesem Sommer, da auch radioaktiv kontaminierte<br />
Gebiete von den Bränden betroffen<br />
waren.<br />
Auch Naturkatastrophen und Unwetter, die<br />
zu Notsituationen führen können, bauen sich<br />
schnell auf und sind in ihrer Heftigkeit schwer<br />
einschätzbar. Dazu kommen exotische Einsätze<br />
wie damals, als die Raumstation Mir zum Absturz<br />
gebracht wurde oder der Satellit USA 193<br />
unkontrolliert in der Atmosphäre taumelte<br />
und abzustürzen drohte, bevor er dann von<br />
der amerikanischen Marine über dem offenen<br />
Meer abgeschossen wurde.<br />
Für den Notfall gerüstet<br />
Bei all diesen Ereignissen lautet unser Auftrag,<br />
unseren Anteil zum Schutz der Bevölkerung<br />
beizutragen. Dies kann bedeuten, zu einem<br />
Ereignis rasch zusätzliche Informationen zu besorgen<br />
und Partnerorganisationen zu informieren.<br />
Es kann aber auch bedeuten, Behörden zu<br />
orientieren, die Bevölkerung zu alarmieren und<br />
Verhaltensanweisungen zu ihrem Schutz anzuordnen.<br />
Die Verantwortung, die wir tragen, ist<br />
gross. Jeden Tag arbeiten wir daran, für den<br />
Notfall gerüstet zu sein.<br />
Wie die meisten Kolleginnen und Kollegen<br />
bei der NAZ trage ich die Verantwortung für<br />
verschiedene Bereiche. Als Stellvertreter des<br />
Chefs NAZ, Alain Vuitel, kümmere ich mich<br />
vornehmlich um Aufgaben in den Bereichen<br />
Finanzen und Personal. Als Verantwortlicher<br />
für die Informatik bin ich für die Verfügbarkeit<br />
und den reibungslosen Betrieb unserer Netzwerke<br />
und der IT-Infrastruktur verantwortlich.<br />
Als Kommandant unseres militärischen Stabes<br />
sorge ich für die Einsatzbereitschaft dieser Formation<br />
mit rund 200 Angehörigen und speziell<br />
für das Funktionieren des Aeroradiometrie-<br />
Teams. Und last but not least bin ich wie die<br />
meisten Mitarbeitenden der NAZ Teil unserer<br />
7x24-Pikettorganisation.<br />
Jederzeit bereit<br />
Die ersten Stunden eines Einsatzes sind entscheidend<br />
für die erfolgreiche Ereignisbewältigung.<br />
Von den 27 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern sind zurzeit etwa die Hälfte für<br />
den Pikettdienst ausgebildet. Die Pikettorganisation<br />
stellt sicher, dass die NAZ während<br />
365 Tagen im Jahr rund um die Uhr für ihre<br />
Partnerorganisationen erreichbar ist. Wenn ich<br />
Pikettverantwortlicher bin, muss ich jederzeit<br />
eine Lage beurteilen und erste Massnahmen<br />
treffen können. Es gibt fix definierte Kriterien,<br />
in welchen Fällen ich die NAZ aufbieten<br />
muss. Oft ist am Anfang eines Ereignisses die<br />
Informationslage aber dürftig. Wir ermutigen<br />
unsere Pikettdienstleistenden darum in ihrer<br />
zweijährigen Ausbildungszeit, sich in einer unsicheren<br />
Situation zusätzliche Informationen und<br />
eine Zweitmeinung bei einem Kollegen einzuholen<br />
– im Zweifelsfall aber immer die ganze<br />
NAZ zu mobilisieren. Damit vermindern wir das<br />
Risiko, das wir bei einer Eskalation zu spät einsatzbereit<br />
sind. Entschliesse ich mich als Pikett<br />
zur Alarmierung der ganzen NAZ, beginnt die<br />
erste Phase eines Einsatzes. Wir nennen das<br />
den «Start NAZ».<br />
Nach einem Alarmaufgebot muss die NAZ<br />
rasch und effektiv ihre Tätigkeiten aufnehmen.<br />
Die Struktur unserer Organisation ist darum<br />
primär auf den Einsatzfall ausgerichtet. Wie in<br />
anderen Führungsstäben gibt es in der NAZ<br />
sieben Führungsgrundgebiete, welche die verschiedenen<br />
notwendigen Funktionen ausüben.<br />
In einem Ernstfall kann ich dank meiner verschiedenen<br />
Tätigkeiten in verschiedenen Funktionen<br />
zum Einsatz kommen: als Einsatzleiter,<br />
als Chef der Informatik oder als «Giraffe» – also<br />
als erfahrener Berater, der den Einsatzleiter<br />
unterstützt und immer eine zusätzliche, eine<br />
Aussensicht einbringen kann, da er nicht direkt<br />
in die Einsatzführung involviert ist. Dank dieser<br />
Vielseitigkeit können wir alle Führungsgrundgebiete<br />
flexibel besetzen, auch wenn nicht alle<br />
Mitarbeitenden eingerückt sind.<br />
Radioaktivität: Unser «Kerngeschäft»<br />
Ein wichtiges Tätigkeitsfeld der NAZ sind Ereignisse<br />
mit vermuteter oder erhöhter Radioaktivität.<br />
Die Bandbreite möglicher Ereignisse ist<br />
dabei sehr gross: Sie reicht von radiologischen<br />
Betriebs- und Transportunfällen über Störfälle<br />
in in- und ausländischen Kernkraftwerken bis<br />
zu Kernwaffenexplosionen beziehungsweise<br />
-unfällen. In jüngerer Zeit müssen wir uns leider<br />
auch vermehrt mit Szenarien im Bereich Nuklearterrorismus<br />
auseinandersetzen.<br />
Bei einem solchen Ereignis ist es unsere Aufgabe,<br />
möglichst rasch herauszufinden, ob und wo<br />
erhöhte Radioaktivität vorhanden ist und wie<br />
sie sich gegebenenfalls weiter verbreiten könnte.<br />
<strong>Diese</strong> «radiologische Lage» ist die Grundlage<br />
dafür, Schutzmassnahmen für die Bevölkerung<br />
anzuordnen oder anzupassen. Im Notfall<br />
müssen wir in eigener Kompetenz die Bevölkerung<br />
alarmieren und sie auffordern, sich in die<br />
Häuser oder die Keller zu begeben, um sich zu
schützen. In einer solchen Situation sind wir alle<br />
grossen psychischen und physischen Belastungen<br />
ausgesetzt und müssen als Team reibungslos<br />
funktionieren. Falsche oder vergessene<br />
Arbeitsschritte können fatale Konsequenzen<br />
haben. Darum trainieren wir regelmässig mit<br />
verschiedenen Szenarien – alle zwei Jahre wird<br />
etwa mit allen Partnerorganisationen eine sogenannte<br />
Gesamtnotfallübung durchgeführt,<br />
bei der ein Ereignis in einem Schweizer Kernkraftwerk<br />
simuliert wird.<br />
Für die Messung der Radioaktivität verfügen<br />
wir über verschiedene Messmittel, wie zum<br />
Beispiel über die ganze Schweiz verteilte, fest<br />
installierte Sonden oder mobile Sonden für<br />
den situativen Einsatz. Wir können speziell<br />
ausgebildete Polizei- und Feuerwehrleute beauftragen,<br />
Messungen an bestimmten Orten<br />
durchzuführen.<br />
Messung der Radioaktivität aus der Luft<br />
Während Bodenmessungen genauere, aber nur<br />
punktuelle Resultate liefern, kann die Aeroradiometrie<br />
– also die Messung der Radioaktivität<br />
aus der Luft – ein Gebiet rasch und flächendeckend<br />
ausmessen. Sie ist damit auch ein effizientes<br />
Instrument zur Suche nach radioaktiven<br />
Quellen. Unser Messgerät misst nicht nur die<br />
Dosisleistung, also die Intensität radioaktiver<br />
Strahlung, sondern sie erlaubt auch Aussagen<br />
über die Art und die mögliche Herkunft der<br />
Radioaktivität. Das verwendete Messgerät<br />
besteht aus einem empfindlichen Detektor<br />
(16L-NaI-Kristall) mit einem Computerauswertungssystem,<br />
das in einem Hubschrauber des<br />
Typs Super Puma der Schweizer Luftwaffe installiert<br />
wird. Bei einer Fluggeschwindigkeit von<br />
gut 100 Stundenkilometern können wir so eine<br />
Fläche von ungefähr 70 Quadratkilometern innerhalb<br />
von drei Stunden ausmessen. Die Flughöhe<br />
muss dabei konstant 90 Meter über Boden<br />
betragen, was hohe Anforderungen an die<br />
Präzision der Piloten und die Leistungsfähigkeit<br />
des Helikopters stellt. Der grosse Super Puma<br />
ist für uns ideal, da er über eine grosse Reichweite<br />
und hohe Leistungsreserven verfügt.<br />
Um die Einsatzbereitschaft des Messinstruments<br />
und des Teams sicherzustellen, führen<br />
wir jedes Jahr eine Messkampagne durch, für<br />
«Im Notfall müssen wir sowohl in unserem Spezial-<br />
gebiet als auch im Team fehlerfrei funktionieren, denn<br />
die Verantwortung, die wir tragen, ist gross.»<br />
Gerald Scharding, stellvertretender Chef NAZ<br />
deren Leitung ich zuständig bin. Mein Team besteht<br />
dabei aus NAZ-Mitarbeitenden, Piloten<br />
der Luftwaffe und Mitgliedern unseres Stabes –<br />
im Ernstfall muss das Aeroradiometrie-Team in<br />
der Lage sein, innert sechs Stunden selbständig<br />
einen Messflug zu planen, durchzuführen<br />
und die Messresultate auszuwerten.<br />
Mit der Messkampagne verfolgen wir noch<br />
ein zweites Ziel: Wir sammeln Messdaten zur<br />
natürlichen Radioaktivität, zum Beispiel in den<br />
grossen Schweizer Städten. Solche sogenannte<br />
«Nullmessungen» würden uns bei einem<br />
Vorfall erlauben, jede Abweichung vom Normalzustand<br />
präzise festzustellen. Regelmässig<br />
trainieren wir auch das Auffinden radioaktiver<br />
Quellen in der Zusammenarbeit zwischen dem<br />
Helikopter und Strahlenschutzequipen aus den<br />
Kantonen.<br />
Skalierbare Organisation mit Spezialisten<br />
Die NAZ ist eine schlanke und effiziente Organisation.<br />
Für die Vorbereitung auf den Notfall<br />
müssen wir mit den nötigsten Ressourcen zurechtkommen.<br />
In einem Ernstfall würden die<br />
uns im Alltag zur Verfügung stehenden Mittel<br />
aber bei weitem nicht ausreichen. Damit wir<br />
schnell und unbürokratisch über personelle<br />
Verstärkung verfügen, haben wir deshalb die<br />
Möglichkeit, den Stab Bundesrat NAZ zu mobilisieren.<br />
<strong>Diese</strong> militärische Einheit, welche bei<br />
Bedarf innerhalb von vier bis sechs Stunden einsatzbereit<br />
ist, setzt sich aus gut ausgebildeten<br />
Spezialisten aus den Bereichen Physik, Chemie,<br />
Informatik, Übermittlung, Nachrichtenbeschaffung<br />
und Medien zusammen, die wir einzeln für<br />
ihre Tätigkeit im Stab BR NAZ auswählen. Ebensowichtig<br />
sind Werkschutz, Küchenmannschaft<br />
und Fahrer, um im Notfall über Wochen rund<br />
um die Uhr arbeiten zu können. Als Kommandant<br />
des Stabs Bundesrat NAZ im Range eines<br />
Obersten führe ich diese militärische Organisation<br />
und sorge für ihre Einsatzbereitschaft. Militärisch<br />
aktiv bin ich mindestens drei Mal pro<br />
Jahr, nämlich dann, wenn die Mitglieder des<br />
Stabes für jeweils eine Woche Militärdienst in<br />
die Führungsanlage der NAZ einrücken. Die<br />
Aus- und Weiterbildung und die Übungen in<br />
diesen Stabsarbeitswochen helfen uns, mit den<br />
Abläufen und den speziellen Systemen und<br />
Computerapplikationen vertraut zu bleiben. Im<br />
Einsatzfall bleibt keine Zeit für die Eingewöh-<br />
nung in diese hoch spezialisierte Arbeitsumgebung;<br />
der Aufwuchs der «zivilen» NAZ und<br />
die Integration der rund 200 Stabsangehörigen<br />
müssen rasch und nahtlos funktionieren.<br />
Ausbilden, üben, netzwerken<br />
Die Aus- und Weiterbildung hat für uns alle einen<br />
wichtigen Stellenwert. Deshalb üben wir<br />
immer wieder die Bedienung der zahlreichen<br />
Hilfsmittel und Instrumente. Ebenso wichtig<br />
sind die ereignisbezogenen Ausbildungen, in<br />
denen wir uns mit situationsspezifischen Fragestellungen<br />
auseinandersetzen. Wer sind<br />
die wichtigen Partner bei Umweltereignissen?<br />
Wer verfügt über welche Daten? Wie läuft der<br />
Warn- und Alarmierungsprozess ab? Wie wird<br />
bei den Partnern im Ereignisfall geführt und<br />
gehandelt? Welche internationalen Netzwerke<br />
können uns mit Informationen versorgen? Das<br />
Vertiefen dieser Abläufe und das Kennenlernen<br />
der Partner sollen helfen, im Ereignisfall<br />
effektiver mit anderen involvierten Parteien<br />
zusammenzuarbeiten.<br />
Ebenso wichtig ist das Unterhalten eines grossen<br />
Partnernetzwerks. Denn eines ist klar:<br />
Wir können ein Ereignis nur dann erfolgreich<br />
bewältigen, wenn alle Partner aus dem Inund<br />
Ausland zusammenarbeiten und wir alles<br />
Wissen und die Kompetenzen aller Stellen<br />
zusammenführen.<br />
Zu unseren Partnern gehören die Kantonspolizeien<br />
und weitere kantonale Behörden, verschiedene<br />
Bundesämter, private Netzbetreiber,<br />
die Armee und weitere Stellen. Da Notfälle<br />
keine Landesgrenzen kennen, sind wir auch im<br />
Ausland bestens vernetzt, etwa mit unseren<br />
Schwesterorganisationen in den Nachbarstaaten<br />
oder internationalen Organisationen wie<br />
der Internationalen Atomenergie-Organisation<br />
(IAEA) in Wien. Damit das Partnernetz im Ereignisfall<br />
auch funktioniert, tauschen wir uns regelmässig<br />
aus und trainieren gemeinsam – einander<br />
persönlich zu kennen, ist oft ein wichtiger<br />
Erfolgsfaktor in der Zusammenarbeit.<br />
Aussergewöhnliche Anforderungen an IT-<br />
Sicherheit und -Verfügbarkeit<br />
Kaum eine Organisation hat höhere Anforderungen<br />
an die Sicherheit und die Verfügbarkeit<br />
25
«Kaum eine Organisation hat höhere Anforderungen an<br />
die Sicherheit und die Verfügbarkeit ihrer IT-Infrastruktur<br />
als die NAZ. Um das System nach aussen zu schützen,<br />
setzen wir auf die Mission Control Security Services.»<br />
Gerald Scharding, stellvertretender Chef NAZ<br />
ihrer IT-Infrastruktur als die NAZ. Die Messungen<br />
und Modellierungen der Radioaktivität,<br />
die Kommunikation mit involvierten Stellen und<br />
Organisationen im In- und Ausland und natürlich<br />
die Information der Medien und der Bevölkerung<br />
wären ohne IT nicht denkbar. Als Leiter<br />
der Informatik muss ich deshalb dafür sorgen,<br />
dass unsere Systeme ständig einsatzbereit und<br />
sicher sind. Unsere IT-Infrastruktur verfügt über<br />
eine hohe Kapazität und bleibt auch bei extremen<br />
Lastwechseln in der Einsatzphase zuverlässig<br />
und stabil. Um die stete Verfügbarkeit zu<br />
garantieren, operieren unsere Systeme autonom<br />
und werden durch ein lückenloses Sicherheitsdispositiv<br />
geschützt. Um die sogenannten<br />
«single points of failure» zu eliminieren, fangen<br />
wir jede mögliche Störungsquelle durch mindestens<br />
ein zweites Sicherheitssystem auf. Um<br />
das System nach aussen zu schützen, setzen wir<br />
auf die Mission Control Security Services.<br />
Auf den Systemen laufen verschiedene, auf<br />
die Bedürfnisse der NAZ zugeschnittene Applikationen.<br />
Eine grosse Bedeutung für das<br />
Notfallmanagement hat die von unserem Team<br />
entwickelte geschützte Informationsplattform,<br />
die sogenannte elektronische Lagedarstellung<br />
(ELD). Sie ermöglicht den verschiedenen von<br />
einem Ereignis betroffenen Partnern im In-<br />
und Ausland, jederzeit über dieselben aktuellen<br />
Informationen zu verfügen – eine weitere<br />
wichtige Voraussetzung für ein koordiniertes<br />
Krisenmanagement. Bei einem grossen Unwetter<br />
etwa platzieren Kantone und Netzbetreiber<br />
ihre Statusinformationen in der ELD, die sie<br />
damit sofort für alle Partner des Bevölkerungsschutzes<br />
zugänglich macht. Die NAZ trägt aus<br />
diesen Informationen Lageberichte und Lagekarten<br />
zusammen, die eine Übersicht über die<br />
Gesamtlage Schweiz bieten. So verfügt jeder<br />
Partner immer auch über eine Gesamtsicht,<br />
und (noch) nicht vom Ereignis betroffene Partner<br />
können sich ein Bild davon machen, womit<br />
sie konfrontiert werden könnten, und in ihrem<br />
Zuständigkeitsbereich die notwendigen Massnahmen<br />
treffen. Die ELD wird aufgrund der Erfahrungen<br />
im Einsatz ständig weiterentwickelt<br />
und ausgebaut. Dass sie in verschiedenen Bereichen<br />
von zahlreichen Bundes- und kantonalen<br />
Stellen intensiv genutzt wird, zeigt, dass<br />
sich ihre Grundkonzeption bewährt hat.<br />
Kompetenzzentrum für Notfallmanagement<br />
2009 gingen 596 Ereignisse bei der NAZ ein.<br />
Das ist ein Drittel mehr als im Vorjahr. Fast die<br />
Hälfte der Meldungen waren Warnungen vor<br />
Naturgefahren, die von den Fachstellen des<br />
Bundes an die NAZ und von dieser an die betroffenen<br />
Kantone und weitere Partner übermittelt<br />
wurden. <strong>Diese</strong>r erhöhte Meldungseingang<br />
zeigt, dass die Rolle der NAZ wichtiger<br />
wird. Komplexe Ereignisse in unserer hochgradig<br />
vernetzten Welt machen die Aufgaben im<br />
Bevölkerungsschutz anspruchsvoller und eine<br />
enge Zusammenarbeit zwischen Bundesstellen,<br />
Kantonen, Städten, internationalen und privaten<br />
Partnern immer wichtiger. Hier kann und<br />
muss die NAZ ihren Beitrag zur Optimierung<br />
des Notfallmanagements in der Schweiz und<br />
zum Schutz der Bevölkerung leisten – als Einsatzorganisation<br />
und als Kompetenzzentrum<br />
fürs Notfallmanagement. Es sieht also fast danach<br />
aus, dass es mir auch in den kommenden<br />
Jahren bei der Nationalen Alarmzentrale nicht<br />
langweilig werden wird.<br />
Die Nationale Alarmzentrale (NAZ) ist die<br />
Fachstelle des Bundes für ausserordentliche<br />
Ereignisse. Sie ist 365 Tage pro Jahr rund um<br />
die Uhr erreichbar und in der Lage, innert einer<br />
Stunde in den Einsatz zu gehen. Die NAZ,<br />
unter der Leitung von Alain Vuitel, ist ein Geschäftsbereich<br />
des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz<br />
(BABS) innerhalb des Eidgenössischen<br />
Departementes für Verteidigung,<br />
Bevölkerungsschutz und Sport (VBS). Zu den<br />
Aufgaben der NAZ gehört das Management<br />
von Ereignissen in Zusammenhang mit Radioaktivität,<br />
grossen Chemieunfällen, Staudammbrüchen<br />
und Naturgefahren sowie die<br />
Gefährdung durch Satellitenabsturz. Im Bereich<br />
Radioaktivität hat sie die Kompetenz,<br />
Sofortmassnahmen zum Schutz der Bevölkerung<br />
anzuordnen. Im Ereignisfall ist die NAZ<br />
die erste Anlaufstelle für die Kantone in allen<br />
Fragen des Bevölkerungsschutzes. Seit 2007<br />
wird die NAZ als Melde- und Lagezentrum<br />
des Bundes eingesetzt.<br />
Die Nationale Alarmzentrale im Internet:<br />
www.naz.ch<br />
31
mission<br />
control
WAN Offloading:<br />
Rich Media Content macht das WAN dicht<br />
Netzwerkverantwortliche sehen sich heute mit stark steigendem Internet-Verkehr auf<br />
den Unternehmensnetzwerken konfrontiert. Das Resultat: Den unternehmenskritischen<br />
Applikationen fehlt im WAN wertvolle Bandbreite, was sich in einer Verlangsamung<br />
der Zugriffszeiten oder sogar in Unterbrüchen in der Verfügbarkeit niederschlägt.<br />
Der Internetverkehr auf Unternehmensnetzwerken<br />
nimmt stetig zu. Rich Media Content,<br />
wie zum Beispiel Fernsehen über Internet während<br />
der Fussball-Weltmeisterschaft, Videoplattformen<br />
wie YouTube oder am Arbeitsplatz<br />
genutzte Social-Media-Applikationen, geben<br />
dieser Entwicklung eine zusätzliche Dynamik.<br />
Dabei ist nicht immer klar, wie viel von diesem<br />
Internetverkehr im Sinn des Unternehmens und<br />
damit produktiv ist. Sicher aber ist: Der hochvolumige<br />
Internetverkehr belastet das kostenintensive<br />
WAN (Wide Area Network) massiv trotz<br />
Quality of Service (QoS) und «Traffic Shaping»,<br />
also Technologien, welche die Priorisierung von<br />
Applikationen im WAN gestatten. Oftmals sogar<br />
so stark, dass den unternehmenskritischen<br />
Applikationen im WAN wertvolle Bandbreite<br />
fehlt, was sich in einer Verlangsamung des Zugriffs<br />
oder sogar in Unterbrüchen in der Verfügbarkeit<br />
niederschlägt.<br />
Einfach, aber wirkungsvoll<br />
Ein sicherer Weg, die Kosten zu senken und<br />
gleichzeitig die Leistungsfähigkeit, die Sicherheit<br />
und die Verfügbarkeit zu erhöhen, ist die<br />
Entlastung der WAN-Infrastruktur durch Internetzugänge<br />
an den Unternehmensstandorten.<br />
Ein einfaches, aber sehr wirkungsvolles Konzept:<br />
Anstatt den ganzen Internetverkehr über<br />
das WAN an ein paar wenigen Zugängen ins<br />
Internet zu leiten, wird an jedem Standort mit<br />
einem lokalen ISP ein sicherer, sicherheitsrichtlinienkonformer<br />
Internetzugang geschaffen,<br />
auch «secure local web access» oder «secure<br />
local drop out» genannt. Das entlastet das<br />
WAN massiv und erhöht gleichzeitig die Geschwindigkeit,<br />
mit der sich die Nutzer im Internet<br />
bewegen.<br />
Gesteigerte Business Continuity<br />
Die Bandbreite der WAN-Infrastruktur, gleichgültig<br />
ob sie auf MPLS oder auf Internet basiert,<br />
kann dank der lokalen Entlastung jetzt<br />
genau auf die Bedürfnisse der unternehmenskritischen<br />
Applikationen abgestimmt – meist<br />
reduziert – werden, was sich unmittelbar in<br />
massiv tieferen Kosten niederschlägt. Ein weiterer<br />
grosser Vorteil von WAN Offloading ist<br />
die Möglichkeit, diese sicheren lokalen Ausgänge<br />
im Fall eines Netzwerkausfalls automatisch<br />
als Back-up-Infrastruktur zu nutzen, um so die<br />
Business Continuity substanziell zu erhöhen.<br />
Maximale Kontrolle mit Flexibilität<br />
Lokale Eigenheiten und Spezialfälle – verursacht<br />
durch Geschäftsanforderungen, Regulatoren<br />
oder auch lokale ISP – sind in der Praxis nicht<br />
zu verhindern. Deshalb ist gerade in globalen<br />
Infrastrukturumgebungen das zentrale Management<br />
von entscheidender Bedeutung. Ein<br />
«Single Point of Contact» durch eine technologie-<br />
und produktunabhängige Drittpartei reduziert<br />
die Komplexität, schafft den Überblick,<br />
sichert die Qualität und erlaubt bei Bedarf den<br />
raschen Eingriff. So ist zu jeder Zeit gewährleistet,<br />
dass die Verfügbarkeit und Sicherheit der<br />
WAN-Infrastruktur im Unternehmen durch die<br />
operativ notwendige Flexibilität nicht gefährdet<br />
wird.<br />
Haben Sie Fragen zu diesem Artikel?<br />
Sven Brülisauer, sb@open.ch<br />
33
34<br />
Maximaler Schutz bei tieferen Kosten<br />
Namhafte Unternehmen, Institutionen und NGOs vertrauen auf die Mission Control Services von<br />
<strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> und sichern so nachhaltig die Verfügbarkeit sowie den reibungslosen Betrieb ihrer<br />
IT- und Kommunikations-Infrastruktur. Rund um die Uhr. 365 Tage im Jahr. Weltweit.<br />
Mission Control Application Shield<br />
Schützen Sie Ihre Internetapplikationen<br />
mit einem stark authentisierten<br />
Zugang und wehren Sie Angreifer<br />
oder automatisierte Bedrohungen aus<br />
dem Internet ab.<br />
Mission Control Security Gateway<br />
Unterstützen Sie Ihre Niederlassungen<br />
mit dem optimalen Schutz, der sowohl<br />
Ihre global definierten Ziele, als auch<br />
die lokalen Bedürfnisse berücksichtigt.<br />
Mission Control E-Mail Shield<br />
Schützen Sie Ihre E-Mail-Infrastruktur<br />
wirksam und schnell vor Überlastung,<br />
Spam und Angriffen aus dem Internet.<br />
Mission Control Firewall<br />
Nutzen Sie eine zentrale und jederzeit<br />
auditierbare Relay Station um<br />
unterschiedliche Sicherheitszonen<br />
voneinander zu trennen, um Verbindungen<br />
zwischen Systemen<br />
zuzulassen und Ihre Security Policy<br />
nachvollziehbar zu implementieren.<br />
Mission Control Passport<br />
Implementieren Sie eine starke Authentifizierung<br />
und verwalten Sie die<br />
damit verbundenen Zugriffsrechte<br />
zentral.<br />
Mission Control Client VPN<br />
Arbeiten Sie mit dem gleichen<br />
Komfort und Sicherheitsstandard,<br />
wie wenn Sie in Ihrem Büro sind –<br />
wo immer Sie sind, wann immer<br />
Sie wollen.<br />
Mission Control Internet Proxy<br />
Entkoppeln und säubern Sie sämtliche<br />
Webzugriffe und schützen Sie so Ihr<br />
Unternehmen vor direkten Angriffen<br />
auf die Browser Ihrer Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter.<br />
Mission Control Intrusion Detection<br />
Überwachen Sie Ihr Netzwerk<br />
kontinuierlich um unberechtigte<br />
Eindringlinge und Sicherheitslücken<br />
zu erkennen und zu verhindern.<br />
Mission Control WAN Management<br />
Nutzen Sie eine zentrale Kontaktstelle<br />
um Anbieter in 440 Städten in über<br />
110 Ländern zu vergleichen und für<br />
Ihren Betrieb zu nutzen.<br />
Weitere Informationen zu den Services:<br />
www.open.ch
people<br />
Name Andrina Brun<br />
Ausbildung Bachelor- und Masterstudium in<br />
Computer Science an der EPFL<br />
Funktion Security Engineer, Professional Services<br />
Bei <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> seit September 2007
«Die Arbeit im Professional<br />
Services ist sehr anspruchsvoll<br />
und deshalb reizvoll»<br />
Andrina Brun, Security Engineer<br />
Frau Brun, Sie haben Anfang Jahr im<br />
Operation Center in Australien gearbeitet.<br />
Haben Sie sich wieder an die Schweizer<br />
Verhältnisse gewöhnt?<br />
Andrina Brun: Ja, das ging eigentlich ganz<br />
schnell. Beruflich hatte ich nicht das Gefühl,<br />
weg zu sein. Als Head of Mission Control<br />
Operations Australia war ich zwei Monate in<br />
Sydney, stand aber jeden Tag in engem<br />
Kontakt mit Zürich und unseren Kunden. Auch<br />
das Set-up und die Tools, die wir für unsere<br />
Arbeit nutzen, sind natürlich identisch mit<br />
denen des Mission Control in Zürich. In der<br />
Freizeit war das natürlich ein bisschen anders:<br />
Da habe ich das Leben auf der anderen Seite<br />
der Erde schon ausgekostet: Ich war segeln,<br />
surfen und hab all die anderen Dinge genossen,<br />
die man halt so in Australien machen<br />
kann. Daran – das muss ich zugeben – könnte<br />
ich mich natürlich schon gewöhnen …<br />
Sie arbeiten als Security Engineer im<br />
Bereich Professional Services. Was sind<br />
genau Ihre Aufgaben?<br />
Im Bereich Professional Services bin ich<br />
die direkte Ansprechpartnerin für unsere<br />
Kunden in allen Belangen rund um den<br />
unmittelbaren Betrieb der Mission Control<br />
Security Services. Das heisst, wir planen und<br />
realisieren gemeinsam mit dem Kunden die<br />
Implementation der Services, optimieren den<br />
operativen Betrieb und unterstützen und<br />
beraten die Kunden konzeptionell in der<br />
Entwicklung und im Ausbau ihres Sicherheitsdispositivs.<br />
Zudem sind wir im Professional<br />
Services für die Mission Control Security<br />
Engineers die zentralen Ansprechpersonen,<br />
falls es zu unvorhergesehenen Ereignissen<br />
kommt. Das alles hält einen ganz schön auf<br />
Trab.<br />
Was gefällt Ihnen besonders an der<br />
Aufgabe?<br />
Neben den technischen Herausforderun-<br />
Herausforderungen,<br />
denen wir uns täglich stellen, gefällt mir<br />
auf jeden Fall der Kontakt zu den Menschen.<br />
Seien das Kunden, Kollegen aus den Labs<br />
und dem Consulting oder projektspezifische<br />
Partner – im Professional Services sind wir<br />
Bindeglied zwischen den in einem Projekt<br />
involvierten Parteien. Wir ziehen situativ die<br />
Kompetenzen bei, die es braucht, um die<br />
Bedürfnisse der Kunden zu erfüllen. Da die<br />
Projekte sehr oft unter grossem Zeitdruck<br />
abgewickelt werden müssen, sind die<br />
Koordination der einzelnen Arbeitsschritte<br />
und die Qualitätssicherung besonders<br />
wichtig. <strong>Diese</strong>s Schnittstellenmanagement,<br />
das aus meiner Sicht entscheidend für den<br />
Erfolg eines Projekts ist, empfinde ich als<br />
sehr anspruchsvoll und deshalb reizvoll.<br />
Arbeiten Sie in Zürich auch im Mission<br />
Control Operation Center?<br />
Ja klar, wie alle meine Kolleginnen und<br />
Kollegen bei <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> setze ich 20<br />
Prozent meiner Arbeitszeit für den Betrieb<br />
unserer Mission Control Security Services ein.<br />
Auch hier gefällt mir die Interaktion mit dem<br />
Kunden. Dabei habe ich nicht nur mit den von<br />
mir im Professional Services betreuten<br />
Kunden zu tun, sondern mit allen Mission<br />
Control Kunden. Die Feedbacks, die ich<br />
während der Arbeit im Mission Control<br />
erhalte, sind spannend und geben mir einen<br />
einmaligen Einblick in das, was unsere<br />
Services operativ leisten können. Das hilft mir<br />
natürlich auch wieder bei meiner<br />
Projektarbeit.<br />
Sie erlauben mir die Frage: Wie arbeitet es<br />
sich als Frau bei <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong>?<br />
Wieso meinen Sie? Bei <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong><br />
arbeiten ja einige Frauen; im Bereich<br />
Professional Services zum Beispiel sind wir<br />
zurzeit zu dritt. Ich gebe zu, wir könnten auf<br />
jeden Fall noch ein paar Frauen zur Verstärkung<br />
brauchen … Aber ich verstehe Ihre<br />
Frage schon richtig. Es gibt nach wie vor zu<br />
wenig Frauen, die sich in den technischen<br />
Wissenschaften ausbilden. Das verstehe ich<br />
überhaupt nicht. Natürlich bin ich es gewohnt,<br />
in einem eher von Männern<br />
geprägten Umfeld zu arbeiten. Das war<br />
bereits während meiner Ausbildung so, als<br />
ich an der EPFL in Lausanne Informatik<br />
studierte. Deshalb setze ich mich gerne dafür<br />
ein, die Attraktivität unseres Berufs einer<br />
breiten weiblichen Öffentlichkeit bekannt<br />
und schmackhaft zu machen. Im Rahmen<br />
unserer Mission Control Academy fördern wir<br />
ganz gezielt die Rekrutierung von Frauen mit<br />
einem technischen Rucksack. Auf jeden Fall<br />
fände ich es sehr gut, wenn wir mehr Frauen<br />
im Team hätten, ich muss aber auch ganz klar<br />
festhalten, dass wir bei <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> eine<br />
Kultur leben und pflegen, bei der man immer<br />
Teil eines gemeinsamen Ganzen ist – egal ob<br />
als Frau oder als Mann.<br />
Wann zieht es Sie zurück nach Sydney?<br />
In diesem Jahr ist kein weiterer Einsatz in<br />
Sydney geplant, weil ich die Leitung eines<br />
grossen Projekts übernommen habe. Wir<br />
unterstützen unseren langjährigen Kunden<br />
Sika im strategischen Ausbau seines globalen<br />
Netzwerks, das 10’000 Mitarbeitende an<br />
mehr als 300 Standorten in über 70 Ländern<br />
verbinden wird. Wir werden neu für den<br />
Betrieb, die Sicherung und das Management<br />
des globalen WAN von Sika verantwortlich<br />
sein. Für den Betrieb der Netzwerkinfrastruktur<br />
arbeiten wir eng mit NTT Communications,<br />
einem japanischen Telekommunikationsunternehmen,<br />
zusammen. Die Sicherung des<br />
Netzwerks erfolgt durch die Mission Control<br />
Security Services von <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong>, die<br />
Überwachung der Sicherheit und Verfügbarkeit<br />
über die Mission Control Operation<br />
Centers in Zürich und Sydney. Insofern werde<br />
ich beruflich auf jeden Fall viel mit Sydney zu<br />
tun haben. Nur bis zum nächsten Segeltörn<br />
auf dem Meer wird es wahrscheinlich noch<br />
ein Weilchen dauern …<br />
37
38<br />
«Die Zusammenarbeit in einem<br />
Verbund wie FIRST basiert auf Vertrauen»<br />
Rolf Gartmann, Security Consultant<br />
Herr Gartmann, Sie arbeiten seit Mitte<br />
Jahr als Security Consultant bei <strong>Open</strong><br />
<strong>Systems</strong>. Was hat Sie an dieser Stelle<br />
gereizt?<br />
Rolf Gartmann: Der Einstieg bei <strong>Open</strong><br />
<strong>Systems</strong> bietet mir die Möglichkeit, mein<br />
Wissen und meine Erfahrung in einem global<br />
tätigen Kundenumfeld anzuwenden und<br />
weiterzuentwickeln. Ich kenne das Unternehmen<br />
seit vielen Jahren. Vor meinem Eintritt bei<br />
<strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> war ich acht Jahre bei SWITCH,<br />
dem Schweizer NREN (National Research and<br />
Education Network). Dort war ich unter<br />
anderem mitverantwortlich für die Zusammenarbeit<br />
mit FIRST (Forum of Incident Response<br />
and Security Teams), einer globalen Vereinigung<br />
von international anerkannten CERTS<br />
(Computer Emergency Response Teams), der<br />
auch <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> angehört. Im IT-Netzwerk-<br />
und Telekommunikationsumfeld läuft es<br />
wahrscheinlich wie in jeder Branche auch: Man<br />
kennt sich untereinander, sei es durch<br />
gemeinsame Projekte oder Gespräche an<br />
Veranstaltungen. Das hat natürlich den Vorteil,<br />
dass man gewisse Unternehmen oder<br />
Personen über Jahre hinweg im Auge behält<br />
und dadurch auch ihre Produkte und Services<br />
besser einschätzen kann.<br />
Sie haben an der ETH in Zürich studiert<br />
und besitzen einen Abschluss als Informatikingenieur.<br />
Jetzt haben Sie an der<br />
University of Applied Sciences and Arts in<br />
Luzern noch das Nachdiplomstudium zum<br />
Master of Advanced Studies in Economic<br />
Crime Investigation absolviert. Sind Sie ein<br />
verkappter Forensiker?<br />
Das Thema interessiert mich sehr, das ist<br />
schon richtig. Die IT wird immer stärker als<br />
Mittel zum illegalen Zweck missbraucht.<br />
Angriffe und Bedrohungen aus dem Internet<br />
werden heute vorwiegend aus wirtschaftlichen<br />
Motiven durchgeführt, und Delikte wie<br />
zum Beispiel Veruntreuung, Betrug, Geldwäsche,<br />
Korruption oder Industriespionage<br />
haben immer auch einen digitalen Aspekt.<br />
Als IT-Sicherheitsspezialist habe ich mich bis<br />
zu meiner Zusatzausbildung vorwiegend mit<br />
den technischen Aspekten auseinandergesetzt.<br />
Das Nachdiplomstudium bot mir die<br />
Möglichkeit, mein fundiertes technisches<br />
Wissen mit juristischen, kriminalistischen<br />
sowie betriebswirtschaftlichen Kenntnissen<br />
zu erweitern. Jetzt habe ich mir auch das<br />
ergänzende Wissen, zum Beispiel die<br />
rechtlichen Aspekte oder Erkenntnisse aus<br />
der Psychologie, in meinen Ausbildungsrucksack<br />
gepackt. Zudem war der Austausch mit<br />
meinen Kolleginnen und Kollegen, die mit mir<br />
studiert haben, sehr interessant. Die meisten<br />
von ihnen haben keinen technischen Background,<br />
sondern kommen aus dem Risk<br />
Management, der Revision und dem Controlling<br />
oder sind als Compliance Officers oder<br />
für die Strafverfolgungsbehörden tätig. Das<br />
war für mich eine sehr willkommene Erweiterung<br />
meines Horizonts und natürlich auch<br />
meines persönlichen Netzwerks.<br />
Apropos Netzwerk: Sie haben Ihre Arbeit<br />
mit FIRST erwähnt …<br />
Richtig. Der Austausch mit FIRST ist aus<br />
meiner Sicht sehr wichtig, weil diese Organisation<br />
eine ausserordentliche Quelle an<br />
Informationen, Know-how und Erfahrung ist.<br />
Die Herausforderung bei der Arbeit mit<br />
Vereinigungen wie FIRST besteht darin,<br />
persönliche Beziehungen zu den Mitgliedern<br />
der Computer Emergency Response Teams<br />
aufzubauen und zu pflegen. In einem solchen<br />
Verbund basiert vieles auf Vertrauen, das<br />
man sich natürlich zuerst erarbeiten muss.<br />
Das fängt damit an, dass man nicht nur<br />
Informationen und Know-how bezieht,<br />
sondern auch bereit ist, sein Wissen zu teilen.<br />
Kamen Sie so in Kontakt mit <strong>Open</strong><br />
<strong>Systems</strong>?<br />
Ja, Sven Brülisauer, unser Head of<br />
Consulting, vertritt <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> ja schon<br />
seit 2002 als Mitglied bei FIRST. Da es in der<br />
Schweiz nur ganz wenige Unternehmen gibt,<br />
die sich für eine Mitgliedschaft qualifizieren,<br />
haben wir im Rahmen von FIRST natürlich<br />
regelmässig zusammengearbeitet und uns<br />
ausgetauscht.<br />
Wie beurteilen Sie als «Newcomer» die<br />
Mission Control Security Services?<br />
Ich bin von der Qualität – einerseits der<br />
Services im technischen Sinn, andererseits<br />
aber auch der Mission Control Organisation –<br />
voll und ganz überzeugt. Sonst hätte ich<br />
diesen Schritt sicherlich auch nicht gemacht.<br />
Was ich besonders interessant finde, ist die<br />
Tatsache, dass die Mission Control Security<br />
Services präventiven Charakter haben, also<br />
aktiven Schutz bieten. Ich staune nach wie vor<br />
darüber, wie viele Unternehmen diese Chance<br />
nicht nutzen und sich mit Emergency Response<br />
begnügen. Sie reagieren auf bereits<br />
geschehene Vorkommnisse und hinken<br />
dadurch der Bedrohung oder den Angreifern<br />
immer einen Schritt hinterher.
Name Rolf Gartmann<br />
Ausbildung Dipl. Ing. ETH<br />
Funktion Security Consultant<br />
Bei <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> seit Juni 2010
40<br />
Herausgeberin <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> <strong>AG</strong> Konzept und Text <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> <strong>AG</strong> Design und Art Direction Franziska Eriksen, <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> <strong>AG</strong><br />
Designkonzept Büro4, Zürich Fotografie Noë Flum, Zürich Druck Köpfli & Partner <strong>AG</strong>, Neuenhof Kontakt: 360magazin@open.ch, Tel +41 44 455 74 00, Fax +41 44 455 74 01<br />
Wollen Sie mehr Sicherheit?<br />
Hat Ihnen die aktuelle <strong>Ausgabe</strong> von 360°, dem IT-Sicherheitsmagazin,<br />
gefallen? Abonnieren Sie zukünftige <strong>Ausgabe</strong>n oder<br />
bestellen Sie bisher erschienene Magazine mit einem Mail an<br />
360magazin@open.ch<br />
N° 9<br />
N° 6 N° 5 N° 4<br />
Alle <strong>Ausgabe</strong>n finden sich auch online auf<br />
www.open.ch<br />
Sydney<br />
<strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> <strong>AG</strong><br />
119 Queen Street<br />
NSW 2025 Sydney<br />
Australien<br />
N° 8<br />
Zürich<br />
<strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> <strong>AG</strong><br />
Räffelstrasse 29<br />
8045 Zürich<br />
Schweiz<br />
N° 7<br />
N° 3 N° 2 N° 1<br />
New York<br />
<strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> <strong>AG</strong><br />
405 Lexington Ave<br />
New York, NY 10174<br />
USA