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Nº 10<br />
cases<br />
Jet Aviation Group<br />
«Wir bieten den Kunden einen<br />
klaren Mehrwert»<br />
Die Schweizerische Post<br />
«Auslandstandorte integrieren wir<br />
sozusagen auf Knopfdruck»<br />
European Network Exchange Association<br />
«Für uns ist die Qualität der Services<br />
entscheidend»<br />
SPIEGEL-Gruppe<br />
«Wir vertrauen Mission Control seit der<br />
ersten Stunde»<br />
insight<br />
Kurt Bucher, Fortissimo <strong>AG</strong><br />
«Die Sicherheit muss schon vor dem Event<br />
gewährleistet sein»<br />
mission control<br />
SVC Unternehmerpreis<br />
Innovationsgeist, Flexibilität und Stärke<br />
Mission Control Simulator<br />
Für mehr Stabilität und Skalierbarkeit<br />
people<br />
Wayne Jennings, Professional Services<br />
«Ich vermisste meine Arbeit als Engineer»<br />
Florian Gutzwiller, Chairman<br />
«Qualität ist für mich das oberste Mass –<br />
da akzeptiere ich keine Kompromisse»<br />
2<br />
8<br />
14<br />
20<br />
26<br />
34<br />
36<br />
40<br />
42
cases
«Wir bieten den Kunden<br />
einen klaren Mehrwert»<br />
Jürg Weiss<br />
Director IT Infrastructure<br />
Jet Aviation Group<br />
Jürg Weiss auf dem<br />
EuroAirport in Basel<br />
Dank Service, Qualität und Zuverlässigkeit hat die<br />
Jet Aviation Group im hart umkämpften Markt der<br />
Geschäftsfliegerei die Nase vorn. Jürg Weiss,<br />
Director IT Infrastructure, sorgt mit seinem Team<br />
für die weltweite Vernetzung. Er ist überzeugt, dass<br />
die Businessaviatik auch in angespannten Wirtschaftssituationen<br />
ihre Berechtigung hat.<br />
3
4<br />
«Die Services von Mission Control sind auf dem<br />
modernsten Stand der Technologie und der Betrieb<br />
verläuft reibungslos rund um die Uhr. Dazu kommt<br />
die Flexibilität, sofort auf unsere Bedürfnisse zu reagieren,<br />
um zum Beispiel schnell neue Standorte einzubinden.»<br />
Jürg Weiss, Director IT Infrastructure, Jet Aviation Group<br />
Herr Weiss, Sie sind bei Jet Aviation für die<br />
IT-Infrastruktur verantwortlich. Welche<br />
Bedeutung haben sichere und verfügbare<br />
Netze für Ihr Unternehmen?<br />
Jürg Weiss: Die Geschäftsfliegerei ist ein<br />
globales Geschäft. Wir sind aktuell an 26<br />
Standorten rund um den Globus am Boden<br />
tätig. Wir operieren also rund um die Uhr und<br />
sind deshalb zu jeder Tages- und Nachtzeit auf<br />
die Verfügbarkeit von Daten und Informationen<br />
angewiesen. Deshalb legen wir grossen<br />
Wert auf sichere und zuverlässige Netzwerke.<br />
Was ist aus Ihrer Sicht die grösste Herausforderung<br />
in Bezug auf die IT-Infrastruktur?<br />
Neben der enormen Dynamik in der<br />
Entwicklung der Technologie ist aus meiner<br />
Sicht sicherlich die Flexibilität, die heute von<br />
der IT-Infrastruktur verlangt wird, die grösste<br />
Herausforderung. Unsere Netzwerke müssen<br />
einerseits auf dem neusten Stand der Technologie,<br />
stabil und sicher – und andererseits sehr<br />
flexibel sein. Heute wird einfach erwartet, dass<br />
Geschäftsentscheide oder Marktbedürfnisse<br />
sofort IT-technisch umgesetzt werden können.<br />
Sie setzen auf die Mission Control Security<br />
Services. Welchen Nutzen ziehen Sie aus<br />
der Zusammenarbeit mit <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong>?<br />
Die soeben erwähnte Flexibilität ist<br />
sicherlich einer der Nutzen, den uns die<br />
Zusammenarbeit bringt. Die Services von<br />
Mission Control sind auf dem modernsten<br />
Stand der Technologie und der Betrieb<br />
verläuft reibungslos rund um die Uhr. Dazu<br />
kommt die Flexibilität, sofort auf unsere<br />
Bedürfnisse zu reagieren, um zum Beispiel<br />
schnell neue Standorte einzubinden. Wie toll<br />
das funktioniert, haben wir in einer Notsituation<br />
eindrücklich miterlebt.<br />
Können Sie mehr darüber erzählen?<br />
Wir hatten an unserem Standort in Dubai<br />
eine End-of-Life-Situation eines Sicherheitsgerätes.<br />
Da wir so rasch wie möglich eine Lösung<br />
für diesen Standort haben mussten, haben wir<br />
<strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> den Auftrag erteilt, unsere<br />
Operation in Dubai mit ihren Security Gateways<br />
anzubinden. Keine 48 Stunden nach<br />
Auftragserteilung bekamen wir über das<br />
Mission Control Cockpit die Nachricht:<br />
«Installation of Security Gateway in Dubai<br />
successfully completed.» Das war eine<br />
eindrückliche Leistung! Natürlich hatten wir in<br />
diesem konkreten Fall das Glück, dass ein<br />
Teamkollege von mir gerade auf dem Sprung<br />
nach Dubai war und wir ihm die zwei Security<br />
Gateways für die redundante Anbindung sozusagen<br />
im Handgepäck mitgeben konnten.<br />
Sonst wäre wahrscheinlich eine so kurze<br />
Reaktionszeit auch für <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> ein<br />
etwas zu ehrgeiziges Ziel gewesen. <strong>Diese</strong>s<br />
Projekt hat mir aber deutlich bewiesen, dass<br />
die Security Engineers von <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong><br />
bereit sind, die berühmte «Extrameile» zu<br />
gehen, und ihre Kunden mit aussergewöhnlich<br />
viel Engagement unterstützen.<br />
Gibt es weitere Vorteile?<br />
Ja, zum Beispiel dass ich mit den Mission<br />
Control Security Services kein Technologierisiko<br />
habe. Sehen Sie: Mit den Mission Control<br />
Security Services wäre es nicht zu der Situation<br />
in Dubai gekommen, da die Hardware vor Ort<br />
im Service mit eingeschlossen ist und nach<br />
Bedarf – also bei End-of-Life-Situationen oder<br />
bei Störungen – unaufgefordert ersetzt wird.<br />
Und das gilt nicht nur für die Hardware,<br />
sondern auch für die Software. Das Technologierisiko<br />
liegt voll und ganz bei <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong>.<br />
Der Bereich Business Aviation ist aufgrund<br />
der angespannten Wirtschaftslage unter<br />
Druck. Inwieweit beeinflusst das Ihre<br />
Arbeit?<br />
Wir sind natürlich alle stark gefordert.<br />
Allerdings muss ich klar festhalten, dass ich<br />
davon überzeugt bin, dass die Geschäftsfliegerei<br />
auch in angespannten Wirtschaftssituationen<br />
ihre Berechtigung hat. Sie bietet den<br />
Nutzern einen klaren Mehrwert. Trotzdem ist<br />
es für uns wichtig, dass wir mit möglichst<br />
tiefen Kosten operieren und unsere Effizienz<br />
ständig erhöhen. Und das natürlich bei einer<br />
konstant hohen Qualität – sowohl im Betrieb<br />
und Unterhalt unserer Flotte als auch im<br />
Service gegenüber unseren Kunden. Als<br />
Aviatikunternehmen sind wir der Qualität<br />
verpflichtet. Ich denke, dass wir deshalb heute<br />
mehr denn je Zusammenarbeitsmodelle mit<br />
Organisationen wie zum Beispiel Mission<br />
Control nutzen müssen.<br />
Ein anderer wichtiger Punkt ist die Planbarkeit<br />
und Budgetierbarkeit: Mit Mission Control<br />
weiss ich genau, was mich ein Service pro Jahr<br />
kostet. Zudem kann ich in der Planung sehr<br />
genau budgetieren, was mich weitere<br />
Standorte kosten. Dass die Preise von <strong>Open</strong><br />
<strong>Systems</strong> global gültig sind, vereinfacht das<br />
Ganze natürlich noch einmal sehr. Da gibt es<br />
wirklich keine Überraschungen.<br />
Haben Sie Fragen zu diesem Artikel?<br />
Silvio Guidon, sig@open.ch
Kundenzufriedenheit als erklärtes Ziel<br />
Jet Aviation ist eines der weltweit führenden Dienstleistungsunternehmen innerhalb<br />
der Geschäftsluftfahrt. An 26 Standorten in Europa, dem Mittleren und Fernen Osten<br />
sowie in Nord- und Südamerika stehen den Kunden rund 5100 Mitarbeitende zur<br />
Verfügung. Jet Aviation bietet seiner Kundschaft ein stets wachsendes Angebot an<br />
ergänzenden Dienstleistungen, verbunden mit dem höchsten Mass an Kundensupport.<br />
Als das Unternehmen 1967 in Basel gegründet wurde, bestand die<br />
Haupttätigkeit in der Wartung und Reparatur von Geschäftsflugzeugen.<br />
Heute geniesst Jet Aviation einen exzellenten Ruf bei den führenden<br />
Herstellern von Flugzeugen und Komponenten. Der Reparatur- und Wartungsbetrieb<br />
des Dienstleistungsunternehmens ist für viele Organisationen<br />
weltweit vom Hersteller anerkannt und zudem von den wichtigsten<br />
staatlichen Luftfahrtbehörden offiziell akzeptiert. Jet Aviation kann praktisch<br />
alle Flugzeugtypen warten und reparieren: Turboprop-Flugzeuge,<br />
Geschäftsjets und Privatjets wie beispielsweise Airbus A319 Corporate<br />
Jetliner, Boeing Business Jet und Flugzeuge der Typen Gulfstream, Cessna,<br />
Hawker, Bombardier, Embraer und Dassault.<br />
Neben dem Wartungs- und Reparaturgeschäft ist Jet Aviation auch einer<br />
der weltweit grössten Anbieter von Airtaxi-Flügen. Mit der Erfahrung<br />
aus vier Jahrzehnten bietet das Unternehmen den Kundinnen und Kunden<br />
höchste Qualitäts- und Sicherheitsstandards. Es hat zudem Zugriff<br />
auf über 1700 Flugzeuge und offeriert der Kundschaft der Verkaufsbüros<br />
in Europa, im Mittleren Osten, in Asien sowie in Nord- und Südamerika<br />
weltweite Airtaxi-Dienstleistungen rund um die Uhr. In Europa<br />
und Asien besitzt Jet Aviation Flugbetriebsbewilligungen (Air Operator<br />
Certificates) für Deutschland, die Schweiz und Hongkong und betreibt<br />
eine Flotte von eigenen sowie Unternehmensflugzeugen aller Grössen,<br />
einschliesslich Typen wie Airbus ACJ, Cessna Citation, Falcon Jet, Bombardier<br />
Learjet, Challenger, Global Express und Boeing BBJ.<br />
Bei den Dienstleistungen im Bereich Flugzeug-Management erhalten<br />
Besitzer und Betreiber von Flugzeugen eine massgeschneiderte und<br />
umfassende Lösung, die ihre gesamten Bedürfnisse abdeckt. Der Bereich<br />
Flugzeug-Management umfasst internationale und nationale Flugplanung,<br />
Personaldienste für die Besatzung, Wartungsdienstleistungen<br />
sowie Versicherungs-, Finanz- und Administrativdienste. Jet Aviation betreibt<br />
eine Flotte von rund 200 Geschäfts- und Privatflugzeugen in Europa,<br />
im Mittleren Osten und in Afrika (EMEA) sowie in Nord- und Süd-<br />
amerika. Die Bandbreite der Maschinen reicht von Typen wie Sikorsky<br />
S76 über Beechjet 400A, Hawker, Learjet, Cessna Citation, Dassault<br />
Falcon Jet, Gulfstream, Challenger, Global Express 727 und 737 bis hin<br />
zu BBJ und Airbus 319CJ. Die vier internationalen Planungs- und Reservierungszentren<br />
sind 24 Stunden besetzt und liegen strategisch günstig<br />
in Zürich, Hong Kong, Teterboro und Dubai.<br />
Jet Aviation ist ein weltweit anerkanntes Zentrum für den Innenausbau<br />
von Flugzeugkabinen. Eine eigene Designabteilung entwirft kundenspezifische<br />
VIP-Kabinen, die durch Spezialisten in Basel hergestellt und<br />
in die Flugzeuge eingebaut werden. Im eigens dafür gebauten Grossraumhangar<br />
finden Flugzeuge bis zur Grösse der B747-8 oder des Airbus<br />
A380 gleichzeitig Platz. Jet Aviation Basel ist ein von Airbus und<br />
Boeing anerkanntes Innenausstattungsunternehmen für Corporate Jets.<br />
Unzählige Flugzeuge, inklusive Dassault Falcon, Airbus A330 und A340<br />
sowie Boeing 737, 757, 767 und 747 Jumbo Jet haben die Hallen in den<br />
vergangenen Jahren verlassen.<br />
Jet Aviation bietet folgende Dienstleistungen an: Wartung, Flugzeuginnenaus-<br />
und -umbau, Engineering-Arbeiten, Abfertigung und<br />
Bodendienste für die Geschäftsluftfahrt, Fixed-Base Operations,<br />
Flugzeug-Management, Airtaxi-Flüge, Flugzeugverkauf sowie Personaldienstleistungen.<br />
In Europa unterhält Jet Aviation Standorte in<br />
Basel, Düsseldorf, Genf, Hannover, Kassel, London, Lugano, Moskau,<br />
Paris und Zürich. Die Standorte im Mittleren Osten und in Asien befinden<br />
sich in Abu Dhabi, Dubai, Jeddah, Riad, Singapur, Kuala Lumpur,<br />
Hongkong und Peking. In Nordamerika operiert Jet Aviation in<br />
Boston/Bedford, Chicago, Dallas, Palm Beach, St. Louis, Teterboro<br />
und Van Nuys.<br />
Jet Aviation im Internet:<br />
www.jetaviation.com<br />
7
«Auslandstandorte<br />
integrieren wir sozusagen<br />
auf Knopfdruck»<br />
Erich Joss<br />
Leiter Network Services<br />
Die Schweizerische Post<br />
Erich Joss vor der Spedition<br />
des Paketzentrums Härkingen<br />
Die Schweizerische Post ist dafür bekannt, Informationen<br />
und Güter schnell, zuverlässig und sicher zu transportieren.<br />
Und das nicht nur im Inland. Mittlerweile ist die Schwei-<br />
zerische Post weltweit in über 20 Ländern tätig.<br />
Erich Joss, Leiter Network Services, liefert mit seinem<br />
Team die dafür notwendige globale Netzwerkinfrastruktur,<br />
die dem guten Ruf des Unternehmens alle Ehre macht.<br />
9
10<br />
Die Schweizerische Post ist auch im Ausland sehr aktiv. Wie haben<br />
Sie sich diesbezüglich netzwerktechnisch organisiert?<br />
Erich Joss: Wir binden die Auslandstandorte je nach Bedürfnis und<br />
Auftrag der verschiedenen Konzernbereiche in unsere Netzwerkinfrastruktur<br />
ein. Die Planung von neuen Standorten ist oft nicht einfach und<br />
sehr zeitintensiv wegen der Abklärungen vor Ort. Zudem müssen die<br />
Verbindungen oft sehr rasch und in einer hohen Qualität verfügbar sein.<br />
Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, haben wir einen<br />
standardisierten Prozess etabliert, der es uns ermöglicht, Auslandstandorte<br />
sozusagen auf Knopfdruck effizient und flexibel in unser Netzwerk<br />
zu integrieren.<br />
Die Erwartungen an die Postinfrastruktur sind sicher sehr hoch …<br />
Auf jeden Fall. Das ist auch verständlich. Die Post geniesst einen<br />
ausgezeichneten Ruf. Sie ist schnell, zuverlässig und sicher und schützt<br />
die Vertraulichkeit der transportierten Informationen und Güter. Heute<br />
kann man die physische Post nicht mehr von der digitalen Post trennen.<br />
Die Automatisierung ist so stark fortgeschritten, da gelten für uns im<br />
digitalen Bereich die gleichen Anforderungen wie im physischen<br />
Postverkehr. Um die bestmögliche Qualität zu liefern, müssen wir<br />
sicherstellen, dass wir in Sachen Technologie immer auf dem neusten<br />
Stand sind. Das gilt natürlich auch für unsere Prozesse, die wir kontinuierlich<br />
auf ihre Effizienz und Flexibilität überprüfen.<br />
Flexibel, schnell und qualitativ hochstehend ... das klingt nach einer<br />
ziemlichen Herausforderung.<br />
Das ist schon so. Da wir mit der Anbindung von Standorten im<br />
Ausland bereits unsere Erfahrungen gemacht hatten, war für uns sehr<br />
rasch klar, dass wir diese Anforderungen am besten in Zusammenarbeit<br />
mit spezialisierten externen Serviceprovidern liefern konnten.<br />
Was waren Ihre Erfahrungen, als Sie die Anbindungen intern<br />
organisierten?<br />
Obwohl wir intern ein grosses Know-how im Bereich Netzwerke<br />
besitzen, war der Aufwand, den Prozess in der gewünschten Qualität<br />
rund um die Uhr sicherzustellen, einfach zu gross. Insbesondere die<br />
Auswahl der lokalen Provider erwies sich für uns als schwierig, weil wir<br />
uns das lokale Know-how jedes Mal erarbeiten mussten. Das war auch<br />
einer der Hauptgründe, weshalb wir bei jeder Standortanbindung die<br />
Welt beinahe von neuem erfanden.<br />
Sie haben die Suche nach einem geeigneten Partner öffentlich<br />
ausgeschrieben. Nach welchen Kriterien wurde evaluiert?<br />
Wir evaluierten weltweit tätige Serviceprovider, die neben der<br />
spezifischen Netzwerksicherheits-Fachkompetenz über eine hohe<br />
Implementierungsgeschwindigkeit, eine kostengünstige Standortanbindung<br />
sowie einen prozessorientierten 7x24-Betrieb verfügten.<br />
Zudem wollten wir auf jeden Fall sicherstellen, dass wir jederzeit<br />
die End-to-End-Kontrolle über die Netzwerkverbindung haben.<br />
Sie haben sich für den Einsatz der Mission Control Security Services<br />
entschieden. Wie sind Sie damit zufrieden?<br />
Mit den Mission Control Security Services kriegen wir alles, was wir<br />
brauchen: hohe Fachkompetenz, klar definierte Prozesse, eine effiziente<br />
7x24-Organisation sowie Unterstützung im Providermanagement an<br />
den Standorten. Und das alles zu transparenten, global geltenden<br />
Preisen.<br />
Und wie funktioniert der Betrieb im Alltag?<br />
Ehrlich gesagt bin ich überrascht, wie professionell <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong><br />
diesen Service erbringt. Schon das Pilotprojekt in Vietnam hat mich<br />
restlos überzeugt. Am meisten beeindrucken mich das 7x24-Monitoring<br />
und die Flexibilität, mit denen die Überwachung mit unseren Kontroll-<br />
Prozessen basierend auf dem ITIL-Standard verknüpft sind. Die<br />
Integration von Mission Control in unsere Prozesse im Alltag funktioniert<br />
reibungslos.<br />
Sie betonen gerne die Wichtigkeit des sogenannten Service Level<br />
Agreement (SLA), in dem der Leistungsumfang der Mission Control<br />
Security Services detailliert geregelt ist. Können Sie uns kurz<br />
erklären, weshalb?<br />
Das SLA macht Serviceleistungen messbar und erlaubt uns dadurch<br />
eine sehr präzise Qualitätskontrolle in der Zusammenarbeit<br />
mit unseren Partnern. Als Servicecenter innerhalb des Postkonzerns<br />
werden auch wir von unseren internen Kunden an SLAs gemessen.<br />
Durch die Transparenz in Bezug auf die Leistungserbringung können<br />
die Bereiche neben der Qualität zudem überprüfen, ob wir unsere<br />
Leistungen zu markt- und konkurrenzfähigen Preisen anbieten. Deshalb<br />
ist ein gutes SLA aus meiner Sicht die Basis für eine langfristige<br />
Zusammenarbeit: Man weiss immer ganz genau, was man von seinem<br />
Partner erwarten kann.<br />
«Mit den Mission Control Security<br />
Services kriegen wir alles, was wir<br />
brauchen: hohe Fachkompetenz, klar<br />
definierte Prozesse, eine effiziente<br />
7x24-Organisation sowie Unter-<br />
stützung im Providermanagement<br />
an den Standorten.»<br />
Erich Joss, Leiter Network Services, Die Schweizerische Post<br />
Erich Joss hat die Leitung der Network Services inzwischen abgegeben<br />
und ist in den wohlverdienten Ruhestand getreten.<br />
Haben Sie Fragen zu diesem Artikel?<br />
Sven Brülisauer, sb@open.ch
Schweizer Qualität weltweit.<br />
Die Schweizerische Post ist ausserhalb ihres Heimmarktes weltweit in über 20 Ländern tätig.<br />
Tagtäglich sind rund 8000 Mitarbeitende für ihr Auslandengagement im Einsatz.<br />
Die Schweizerische Post begleitet ihre Kundinnen<br />
und Kunden aus der Schweiz auch ins Ausland.<br />
Sie erbringt Dienstleistungen im grenzüberschreitenden<br />
Brief- und Paketmarkt, im<br />
postnahen Geschäft und im öffentlichen<br />
Verkehr. Die Post erwirtschaftet knapp 14 Prozent<br />
ihres Umsatzes im Ausland. Mit ihrem Engagement<br />
ausserhalb der Landesgrenzen verfolgt<br />
Die Schweizerische Post vor allem zwei<br />
Ziele: Ihre Kundinnen und Kunden aus der<br />
Schweiz im Ausland zu begleiten und damit die<br />
Post in der Schweiz zu stärken.<br />
Gerade global tätige Schweizer Unterneh-<br />
men schätzen die Post als internationale Partnerin,<br />
beispielsweise für Geschäftsprozesslösungen.<br />
Beim grenzüberschreitenden Brief-<br />
verkehr und im Kleinwarenversand gehört Die<br />
Schweizerische Post bereits seit Jahren zu den<br />
weltweit führenden Anbieterinnen. Zudem<br />
stossen in der Schweiz erfolgreiche Produkte<br />
und Dienstleistungen der Post auch in ausländischen<br />
Märkten auf Nachfrage.<br />
Starke Präsenz der Konzernbereiche<br />
Im Kommunikationsmarkt ist Die Schweizerische<br />
Post im Ausland mit der Marke Swiss Post<br />
präsent. Im Konzernbereich Swiss Post International<br />
für den grenzüberschreitenden Briefverkehr<br />
und Kleinwarenversand arbeiten rund<br />
1300 Mitarbeitende. Sie erzielten 2010 einen<br />
Umsatz von 788 Mio. Franken. Mit der Präsenz<br />
in zwölf europäischen Ländern und fünf<br />
Metropolen in Asien und den USA ist die Post<br />
unter den nationalen Postgesellschaften weltweit<br />
Nummer drei in diesem Geschäft. Der<br />
Konzernbereich Swiss Post Solutions mit über<br />
6000 Mitarbeitenden in 15 Ländern bietet Dokumenten-<br />
und Dialoglösungen an. Der im<br />
Ausland erzielte Betriebsertrag in diesem Geschäft<br />
an der Schnittstelle zwischen physischer<br />
und digitaler Post lag 2010 bei 467 Mio.<br />
Franken.<br />
Mit beiden Geschäftsbereichen operiert Die<br />
Schweizerische Post im freien Markt und verfolgt<br />
eine kundenfokussierte Strategie. Mit<br />
Swiss Post International betreibt die Post das<br />
Kerngeschäft mit Zusatzleistungen über ihre<br />
Grenzen hinaus und sichert im zunehmend in-<br />
ternationalen Unternehmensumfeld den Heimmarkt.<br />
Mit Swiss Post Solutions ermöglicht sie<br />
ihren Kunden die nahtlose Integration von physischer<br />
und elektronischer Kommunikation. Ein<br />
anschauliches Beispiel hierfür: Schon heute<br />
können Kunden der Post ihre physischen Briefe<br />
auf Wunsch ortsunabhängig als gescannte Dokumente<br />
im elektronischen Briefkasten empfangen<br />
und bearbeiten.<br />
Im Logistikmarkt konzentriert die Post ihre<br />
grenzüberschreitenden Aktivitäten auf Kooperationen<br />
mit Dienstleistern im Bereich Express,<br />
Kurier und Pakete. Sie ist Teil des europäischen<br />
GLS-Paketnetzes und kooperiert im Bereich<br />
Kurier und Express mit TNT. Im Heimmarkt führend,<br />
nutzt der Bereich PostLogistics eine klar<br />
fokussierte Wettbewerbsstrategie für Marktchancen<br />
im In- und Ausland.<br />
Im öffentlichen Personenverkehr auf der Strasse<br />
betreibt PostAuto heute elf Busnetze in<br />
Frankreich. Dort konzentriert sich PostAuto in<br />
erster Linie auf den Betrieb von Stadt- und Agglomerationsnetzen<br />
mittlerer Grösse. In Liechtenstein<br />
betreibt PostAuto im Auftrag der<br />
Liechtenstein Bus Anstalt (LBA) mit einem eigenen<br />
Regionalzentrum im Fürstentum ein attraktives<br />
Busnetz. Im liechtensteinischen Binnenverkehr<br />
ist PostAuto tagtäglich ein zuver-<br />
lässiger Partner für Pendler, Schüler und Touristen.<br />
PostAuto setzte 2010 im Ausland mehr als<br />
65 Mio. Franken um. Sowohl im Inland als auch<br />
im Ausland muss sich der ÖV-Dienstleister der<br />
Post in geöffneten Märkten behaupten.<br />
Im Finanzmarkt bietet die Post ein komplettes<br />
Leistungsangebot für den internationalen Zahlungsverkehr<br />
an. In der Schweiz ist PostFinance<br />
die Nummer eins im Zahlungsverkehr. Auch bei<br />
den grenzüberschreitenden Zahlungen bietet<br />
sie ein komplettes Leistungsangebot an und<br />
wickelt heute knapp acht Millionen Transaktionen<br />
pro Jahr ab. Zudem legt PostFinance<br />
einen grösseren Teil ihres Kundenvermögens<br />
auf ausländischen Geld- und Kapitalmärkten<br />
an.<br />
Auslandgeschäft finanziert sich selbst<br />
In allen Märkten tragen die Konzernbereiche<br />
bei ihren Geschäften im Ausland zur Wertsteigerung<br />
des Gesamtkonzerns bei. Die gezielten<br />
Investitionen in Know-how und in Verkaufs- und<br />
Marketingaktivitäten konnten immer selbst finanziert<br />
werden. Dank des Verzichts auf den<br />
Aufbau von teuren Infrastrukturen ist beispielsweise<br />
Swiss Post International hochflexibel und<br />
kann sich veränderten Marktbedingungen<br />
rasch anpassen. Tatsache ist, dass Die Schweizerische<br />
Post mit ihrem Auslandengagement<br />
nicht nur profitabel arbeitet, sondern auch nützliche<br />
Erfahrungen in den anderen Märkten sammelt<br />
und dadurch bestehende Synergien im<br />
Heimmarkt nutzen kann.<br />
Solider Umsatz im Auslandgeschäft<br />
Die Post erwirtschaftete 2010 mit ihren Ausland-<br />
und grenzüberschreitenden Geschäften<br />
einen konsolidierten Umsatz von über 1,2 Mia.<br />
Franken. Damit erreichen die Auslandaktivitäten<br />
der Schweizerischen Post einen Anteil<br />
von knapp 14 Prozent des Gesamtumsatzes<br />
von über 8,7 Mia. Franken. Das Betriebsergebnis<br />
der Auslandgesellschaften, die sich alle im<br />
freien Markt bewegen, betrug im selben Jahr<br />
24 Mio. Franken.<br />
Die Schweizerische Post bewegt Menschen,<br />
Güter, Geld und Informationen – zuverlässig,<br />
wertsteigernd und nachhaltig. Sie handelt<br />
nach klaren Grundsätzen und nimmt ihre soziale<br />
und ökologische Verantwortung wahr.<br />
Das Unternehmen ist in sieben Konzernbereichen<br />
sowie unterstützenden Bereichen<br />
und Konzerngesellschaften organisiert. Mit<br />
dieser kundenorientierten Struktur kann es<br />
schnell und innovativ auf Veränderungen in<br />
den Märkten reagieren. 2010 erzielte Die<br />
Schweizerische Post einen Konzerngewinn<br />
von 910 Millionen Franken, was einer Steigerung<br />
von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr<br />
entspricht. Der Personalbestand wuchs<br />
2010 konzernweit gegenüber dem Vorjahr<br />
um 326 auf 45129 Vollzeitstellen.<br />
Die Schweizerische Post im Internet:<br />
www.post.ch<br />
11
«Wir bieten ein vollum-<br />
fängliches Sorglos-Paket»<br />
Lennart Oly<br />
Geschäftsführer<br />
ENX Association<br />
Lennart Oly auf dem Dach<br />
des Parkhauses Börse in Frankfurt<br />
Audi, BMW, Bosch, Continental, Daimler, Ford, PSA,<br />
Renault, Volkswagen und rund 1500 weitere Automo-<br />
bilhersteller und Zulieferer nutzen für ihre unternehmens-<br />
übergreifenden Projekte das European Network<br />
Exchange – kurz ENX. Das bringt für alle beteiligten<br />
Unternehmen Vorteile und freut Lennart Oly, den<br />
Geschäftsführer der ENX Association.<br />
15
16<br />
Weshalb sollte ein Unternehmen in der<br />
Automobilindustrie die ENX-Plattform<br />
nutzen?<br />
Lennart Oly: Ganz einfach: weil es Sinn<br />
ergibt. Aus organisatorischer, wirtschaftlicher<br />
und technischer Sicht. Und nicht nur für<br />
Unternehmen der Automobilindustrie.<br />
Fangen wir bei der Organisation an.<br />
Inwieweit profitiert ein Unternehmen in<br />
diesem Punkt?<br />
Die Automobilindustrie ist ein Paradebeispiel<br />
für die unternehmensübergreifende<br />
Zusammenarbeit. Die Wertschöpfung hat sich<br />
stark auf die Zulieferer verlagert. <strong>Diese</strong><br />
wiederum müssen eng mit ihren Vorlieferanten<br />
zusammenarbeiten. Dazu kommen Designstudios,<br />
Entwicklungspartner und Werbeagenturen,<br />
Finanz- und Versicherungsdienstleister<br />
und eine Vielzahl von Ämtern. Sie alle müssen –<br />
oftmals individuell auf Projektbasis – möglichst<br />
rasch vertraulich miteinander kommunizieren.<br />
Wenn alle involvierten Parteien Zugang zu<br />
ENX haben, ist diese organisatorische Barriere<br />
schon einmal aus dem Weg geräumt. Sicher<br />
und zuverlässig – vor allem aber auch<br />
nachhaltig.<br />
Weil eine einheitliche Plattform natürlich<br />
auch positive Auswirkungen auf die<br />
Wirtschaftlichkeit des Wertschöpfungsnetzwerks<br />
hat …<br />
Genau. Ein Zulieferer arbeitet mit vielen<br />
Herstellern zusammen, das heisst, er ist in<br />
zahlreiche solche Projektteams involviert.<br />
Ohne gemeinsamen Nenner in Bezug auf die<br />
unternehmensübergreifende Vernetzung<br />
ergäbe sich eine technologische Komplexität,<br />
die schwer zu überblicken und – insbesondere<br />
für die vielen mittelständischen Unternehmen –<br />
schwer zu finanzieren wäre.<br />
Eine unternehmensspezifische Insellösung für<br />
jedes Projekt macht wirtschaftlich keinen Sinn.<br />
Mit ENX kann ich die Bandbreite und die<br />
Zeitdauer, für die ich sie einsetzen will,<br />
projektspezifisch wählen und zuverlässig für<br />
die Nutzungsdauer budgetieren.<br />
Nehmen Sie Osteuropa und Asien: Unsere<br />
Nutzer müssen Standorte ausserhalb grosser<br />
Ballungszentren vernetzen – ein Joint Venture<br />
am Ural einbinden, eine Produktion im<br />
indischen Bundesstaat Gujarat anbinden oder<br />
ein Backup-Rechenzentrum in Südostasien für<br />
externe Partner vor Ort und in Europa<br />
zugänglich machen. Hier bietet der ENX-<br />
Standard wirtschaftlich realisierbare Optionen<br />
mit kurzem Vorlauf. Auf dem Weg vom Pilot-<br />
zum Wirkbetrieb ist ENX für bestehende<br />
Nutzer einer der kürzesten denkbaren Wege.<br />
Kommen wir zum dritten Punkt:<br />
die Technologie.<br />
Gemeinsam mit unseren zertifizierten<br />
Serviceprovidern stellen wir sicher, dass der<br />
Nutzer ENX unabhängig vom Zugangsnetzwerk<br />
einsetzen kann. Neben den klassischen<br />
MPLS-Netzen setzen wir verstärkt darauf, das<br />
öffentliche Internet als Transportnetzwerk zu<br />
verwenden und es mit Sicherheitsdienstleistungen<br />
wie zum Beispiel den Mission Control<br />
Security Services abzusichern und zu veredeln.<br />
Neben dieser Offenheit profitieren die Nutzer<br />
natürlich auch von der operativen Stärke und<br />
der Erfahrung der Serviceprovider bei Betrieb<br />
und Überwachung. Vernetzung als Managed<br />
Service – ein vollumfängliches Sorglos-Paket,<br />
wenn Sie so wollen.<br />
Die zertifizierten Provider sind in der Lage, die<br />
ENX-Dienstleistungen 365 Tage im Jahr rund<br />
um die Uhr zu erbringen. Bei den grössten<br />
Telekommunikations-Anbietern weltweit ist<br />
das keine Überraschung. Wie <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong><br />
das mit dem Betrieb von Zürich und Sydney<br />
aus löst, sich hier nahtlos einreiht und eigene<br />
Erfahrung und Fachkompetenz in der globalen<br />
Vernetzung auf unsere Kundenbedürfnisse<br />
adaptiert, hat uns begeistert.<br />
Sie sagen, dass sich ENX auch für Unternehmen<br />
ausserhalb der Automobilbranche<br />
anbietet.<br />
Denken Sie an die Energieerzeugung, an<br />
Logistik oder an die Krisenkoordination von<br />
Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen:<br />
Wenn eine Branche über eine enge<br />
Verflechtung unabhängiger Partner verfügt<br />
und international flexibel kritische Daten<br />
ausgetauscht werden, kann ENX ein gutes<br />
Werkzeug sein. In der Luft- und Raumfahrtindustrie<br />
nutzen zum Beispiel aktuell bereits<br />
rund hundert Unternehmen ENX. Tendenz<br />
steigend.<br />
Die Zertifizierung zum ENX-Serviceprovider<br />
ist anspruchsvoll. Können Sie uns<br />
einen kurzen Einblick in den Prozess<br />
gewähren?<br />
Die Zertifizierung der Anbieter erfolgt in<br />
einem zweistufigen Prozess. In einem ersten<br />
Schritt – der sogenannten Konzeptphase –<br />
prüfen wir, ob das ENX-Betriebsmodell des<br />
Anbieters den technischen ENX-Spezifikationen<br />
entspricht. Für uns ist die Qualität der<br />
Services entscheidend. Deshalb lassen wir die<br />
Serviceprovider bei der Zertifizierung durch<br />
unsere internen Experten und durch ein<br />
Tochterunternehmen des deutschen TÜV<br />
Rheinland prüfen. In einem zweiten Schritt<br />
implementiert dann der Anbieter sein<br />
Betriebsmodell. <strong>Diese</strong> Implementierung<br />
beinhaltet vor allem organisatorische Anpassungen,<br />
die Prüfung der IPsec-Interoperabilität<br />
im sogenannten «ENX IPsec Lab», die<br />
Implementierung der ENX-Verschlüsselung<br />
sowie den Anschluss an die anderen, bereits<br />
zertifizierten Provider. Abschliessend wird die<br />
Umsetzung und Einhaltung der ENX-Spezifika-<br />
tionen in einem Pilottest überprüft. Erst wenn<br />
wir vom Praxistest positives Feedback<br />
erhalten, findet die Zertifizierung statt. Wir<br />
geben zu, das ist ein steiniger Weg. Die<br />
Zertifizierten spiegeln uns aber ebenso offen,<br />
dass sich der Weg auch für sie lohnt.<br />
Wie erwähnt ist die <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> <strong>AG</strong><br />
zertifizierter ENX-Partner. Was gab für Sie<br />
den Ausschlag, die Mission Control Security<br />
Services in Ihr Portfolio aufzunehmen?<br />
Das waren sicher mehrere Gründe. Zu-<br />
allererst unsere Offenheit. Wir pflegen einen<br />
Standard, und wer die Zertifizierungshürden<br />
erfolgreich nimmt, ist dabei.<br />
Bei <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> hat uns besonders der<br />
technische Ansatz überzeugt, das habe ich<br />
schon anklingen lassen. Die Mission Control<br />
Security Services basieren auf Standardprodukten<br />
und sind sehr transparent – in ihrer<br />
Funktion und in ihren Kosten. Dazu kommt die<br />
Art und Weise, wie die Services betrieben und<br />
überwacht werden. Die Organisation arbeitet<br />
nach klaren Prozessen, ist aber auch flexibel<br />
genug, um effizient und pragmatisch auf<br />
kundenspezifische Situationen einzugehen.<br />
Ein Punkt, der <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> besonders<br />
macht, sind die Menschen hinter den Prozessen.<br />
Ich bin überzeugt, dass die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong><br />
aufgrund ihres Fokus auf Verfügbarkeit und<br />
Sicherheit über sehr fundiertes Wissen auf<br />
dem neusten Stand verfügen. Das ist für uns<br />
ein wichtiger Punkt in diesem sehr dynamischen<br />
Umfeld.<br />
Wie ist Ihr Eindruck, bewähren sich die ENX<br />
Mission Control Security Services im<br />
Praxistest?<br />
Absolut. Sie stossen auf grosses Interesse.<br />
Bereits kurz nach der Zertifizierung konnten<br />
wir Nutzer in Italien, Russland, Deutschland<br />
und der Schweiz über Mission Control<br />
anbinden. Das Feedback ist unisono positiv.<br />
Unsere Mitglieder schätzen vor allem die<br />
Servicequalität, die effiziente Implementierung<br />
und die Tatsache, dass sie ihre bestehende<br />
Internet-Infrastruktur für die Verbindungen<br />
nutzen konnten.<br />
Haben Sie Fragen zu diesem Artikel?<br />
Yves-Alain Güggi, yag@open.ch
European Network Exchange –<br />
die Trusted Community der Automobilindustrie<br />
Das European Network Exchange ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für die unternehmensübergreifende<br />
Kommunikation in der Automobilindustrie. Es sorgt für<br />
eine sichere und zuverlässige Vernetzung aller involvierten Partner.<br />
Unternehmensübergreifende Zusammenarbeit ist für die Automobilbranche<br />
ein strategisches Thema. Die Hersteller haben über 70 Prozent<br />
ihrer Wertschöpfung an Partnerunternehmen ausgelagert. Internationale<br />
Kooperationen, unternehmensübergreifende Entwicklungsprojekte und<br />
eng verzahnte Produktionsprozesse prägen den globalen automobilen<br />
Alltag.<br />
Die Umsetzung der unternehmensübergreifenden Zusammenarbeit hat<br />
in der Realität ihre Tücken: Insbesondere die Etablierung einer gemeinsamen<br />
Plattform für die digitale Kommunikation und den Austausch von<br />
Daten erweist sich als schwierig, weil jeder Hersteller über ein eigenes<br />
Kommunikations- und Netzwerkkonzept verfügt. Sollen zum Beispiel<br />
Verschlüsselungs- oder Authentifizierungslösungen unternehmensübergreifend<br />
eingesetzt und gegenseitig als vertrauenswürdig anerkannt<br />
werden, beginnt oftmals eine schwierige Diskussion: Wer entscheidet<br />
hinsichtlich der E-Mail-Verschlüsselung? Wer entscheidet, wenn es Abweichungen<br />
hinsichtlich der Sicherheitsregeln über die gemeinsame<br />
Nutzung von Applikationen gibt?<br />
Eine gemeinsame Plattform<br />
«Mit dem European Network Exchange bieten wir allen in der Automobilindustrie<br />
tätigen Unternehmen eine gemeinsame, vertrauenswürdige<br />
Plattform», berichtet Lennart Oly, Geschäftsführer der European Network<br />
Exchange Association, eines im Jahr 2000 gegründeten Zusammenschlusses<br />
europäischer Automobilhersteller, -zulieferer und -verbände.<br />
Für den Experten für unternehmensübergreifende Geschäftsprozesse in<br />
der Automobilindustrie ist die standardisierte, sichere und zuverlässige<br />
Vernetzung ein wichtiger Erfolgsfaktor in der Zusammenarbeit: «ENX<br />
verbindet Hersteller, Systemlieferanten, nachgelagerte Zulieferer und<br />
andere Drittfirmen wie Engineering-Büros oder Design- und Werbeagenturen<br />
mit einer Technologie, die den hohen Ansprüchen der unternehmensübergreifenden<br />
Kommunikation Rechnung trägt.»<br />
ENX schafft Mehrwert<br />
Lennart Oly ist überzeugt, dass ENX für die Unternehmen einen deutlichen<br />
Mehrwert schafft: «ENX konsolidiert die in der ganzen Automobilbranche<br />
existierende Netzvielfalt auf eine einfache, sichere und<br />
zuverlässige Weise und sorgt dafür, dass die technologische Hürde für<br />
eine Zusammenarbeit möglichst klein ist.» Einmal am ENX-Netzwerk<br />
angeschlossen, meint Oly, habe ein Unternehmen die volle Flexibilität<br />
zu absolut transparenten und budgetierbaren Kosten. Dabei erfüllt das<br />
ENX-Netzwerk Qualitäts- und Sicherheitsmerkmale, wie sie in Unternehmensnetzwerken<br />
zu finden sind. Gleichzeitig ist die Nutzung von ENX so<br />
offen und flexibel wie das öffentliche Internet. «Je nach Projekt und Art<br />
der Zusammenarbeit», sagt Oly, «kann ein Unternehmen eine sichere<br />
und zuverlässige Verbindung zu einem anderen Unternehmen über ENX<br />
etablieren und ist dabei in Bezug auf die Zeitdauer sowie die benötigte<br />
Bandbreite der Verbindung völlig flexibel.»<br />
Eine Trusted Community<br />
Zurzeit sind zehn Unternehmen von der ENX Association als Service-<br />
provider zertifiziert, darunter T-<strong>Systems</strong>, Orange, Verizon und <strong>Open</strong><br />
<strong>Systems</strong>. Die Angebote sind interoperabel und werden im Wettbewerb<br />
erbracht. Das Multi-Provider-Netzwerk erfüllt die industriellen Anforderungen<br />
bei der unternehmensübergreifenden IT-Sicherheit, wie zum Beispiel<br />
sicheres unternehmensübergreifendes E-Mail, Cloud-Computing<br />
oder Schutz des geistigen Eigentums bei der Entwicklungszusammenarbeit<br />
(Enterprise Rights Management, ERM). Der Datenverkehr jedes<br />
Teilnehmers wird über VPN (Virtual Private Network) basierend auf dem<br />
Internet Security Standard IPsec isoliert. So werden Vertraulichkeit und<br />
Integrität der Daten und die Authentisierung der Sender und Empfänger<br />
sichergestellt.<br />
Will ein Unternehmen ENX nutzen, muss es sich bei der ENX Association<br />
registrieren. «<strong>Diese</strong>r kontrollierte Teilnehmerkreis hilft uns, die Qualität<br />
der Plattform hochzuhalten und sie für eine Vielzahl von Cloud-Diensten<br />
interessant zu machen», erklärt Oly. Ein gemeinsamer Standard habe<br />
auch sehr viel mit Vertrauen zu tun. «ENX funktioniert heute als ‹Trusted<br />
Community›. Dazu müssen wir grosse Sorge tragen.»<br />
Die European Network Exchange Association mit Sitz im französischen<br />
Boulogne-Billancourt und Frankfurt am Main in Deutschland<br />
ist ein Verein nach französischem Recht. Die Non-Profit-Organisation<br />
fungiert als rechtliches und organisatorisches Dach für den Netzwerkstandard<br />
ENX, der beteiligten Unternehmen eine Plattform<br />
zum Informationsaustausch und zur Initiierung vorwettbewerblicher<br />
Kooperationsprojekte im Bereich der Informationstechnologie bietet.<br />
Hauptantrieb zur Schaffung des Standards war der Schutz des<br />
geistigen Eigentums bei gleichzeitiger Reduzierung von Kosten und<br />
Komplexität im automobilen Datenaustausch.<br />
Der Verband wird durch das sogenannte ENX Board geleitet, dem<br />
die 15 Mitglieder Audi, BMW, Bosch, Continental, Daimler, DGA,<br />
Ford, PSA Peugeot Citroën, Renault, Volkswagen sowie die Automobilverbände<br />
ANFAC (Spanien), GALIA (Frankreich), SMMT (UK),<br />
OSD (Türkei) und VDA (Deutschland) angehören. Seit 2010 kooperiert<br />
die ENX Association mit ANX eBusiness, die das Automotive<br />
Network Exchange für Nordamerika betreibt. Durch diese Verbindung<br />
entsteht ein transatlantisches Industrienetzwerk, welches als<br />
weltweiter Standard in der Automobilindustrie anerkannt ist. Aktuell<br />
nutzen rund 1500 Unternehmen der Automobil- sowie der Luft- und<br />
Raumfahrtindustrie in 30 Ländern die ENX-Plattform.<br />
ENX im Internet:<br />
www.enxo.com<br />
17
«Ein Punkt, der <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> besonders macht,<br />
sind die Menschen hinter den Prozessen. Ich bin über-<br />
zeugt, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />
<strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> aufgrund ihres Fokus auf Verfügbarkeit<br />
und Sicherheit über sehr fundiertes Wissen auf dem<br />
neusten Stand verfügen. Das ist für uns ein wichtiger<br />
Punkt in diesem sehr dynamischen Umfeld.»<br />
Lennart Oly, Geschäftsführer, ENX Association<br />
Illustriert nach einer Photographie von Hans Hansen
«Wir vertrauen seit der ersten<br />
Stunde auf die Mission Control<br />
Security Services»<br />
Karsten Hoffmann<br />
Netzwerk-Verantwortlicher<br />
SPIEGEL-Gruppe<br />
Karsten Hoffmann im neuen<br />
Hauptsitz in Hamburg<br />
Die SPIEGEL-Gruppe in Hamburg setzt seit 19 Jahren<br />
auf die Zusammenarbeit mit <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong>.<br />
Für Karsten Hoffmann, Netzwerk-Verantwortlicher der<br />
SPIEGEL-Gruppe, gibt es dafür eine einfache Erklärung.<br />
21
22<br />
DER SPIEGEL ist ein Paradebeispiel für<br />
Zuverlässigkeit. Seit 1947 ist das Wochenmagazin<br />
ohne Ausnahme jede Woche<br />
erschienen. Inwiefern ist das auch der<br />
Verdienst der IT?<br />
Karsten Hoffmann: Die Zuverlässigkeit des<br />
SPIEGELs ist vor allem auf die Arbeit der<br />
Redaktion zurückzuführen, die jede Woche<br />
eine sehr gute publizistische Leistung abliefert.<br />
Einfach nur erscheinen reicht aber aus<br />
unserer Sicht noch nicht. Zuverlässigkeit geht<br />
für uns weiter: Wir legen grossen Wert darauf,<br />
dass die Inhalte im SPIEGEL auf Fakten<br />
basieren, also korrekt und gut recherchiert<br />
sind. Das alles wäre heute ohne IT sicher<br />
schwieriger …<br />
Jetzt untertreiben Sie aber ein wenig …<br />
Als Medienhaus haben wir sicher sehr hohe<br />
Anforderungen an die IT, insbesondere an<br />
unsere Netzwerke. Wir sind ein 7x24-Betrieb<br />
mit Büros in 22 Ländern. Ohne vernetzte<br />
Infrastruktur, die rund um die Uhr Zugriff auf<br />
die wichtigsten Systeme gewährleistet, würde<br />
das so natürlich nicht gehen. Zudem kommt<br />
bei uns dazu, dass die Qualitätsansprüche, die<br />
wir im journalistischen und kaufmännischen<br />
Bereich an uns stellen, auch in der IT gelten.<br />
Das heisst, wir haben den Ehrgeiz, ein rundum<br />
zuverlässiges und sicheres Netzwerk zu haben.<br />
Mit den Jahren wurde aus dem SPIEGEL die<br />
SPIEGEL-Gruppe, die sich mittlerweile zu<br />
einem Multimediakonzern mit rund 1500<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gewandelt<br />
hat. Wie hat sich Ihre Arbeit verändert?<br />
In Bezug auf das Netzwerk ist sicherlich<br />
interessant, dass sich die Inhalte, die wir<br />
produzieren, erweitert haben. Heute arbeiten<br />
wir multimedial. Text und Bild werden durch<br />
bewegte Bilder, Videos und Online-Inhalte<br />
ergänzt. Die Datenmengen – und entsprechend<br />
die benötigten Bandbreiten – sind<br />
riesig. Zudem ist die ganze Organisation, die<br />
an diesen Inhalten arbeitet, sehr dynamisch,<br />
das heisst, für bestimmte Aufgabenstellungen<br />
oder Projekte muss für Einzelpersonen oder<br />
Partnerunternehmen ein temporärer Zugriff<br />
auf das Netzwerk ermöglicht werden. Dies<br />
muss man heute bereits in der Konzeption der<br />
Netzwerke beachten.<br />
Ebenfalls verändert haben sich die Risiken,<br />
denen ein Unternehmen ausgesetzt ist, wenn<br />
es das Internet zur Kommunikation und für<br />
den Datenaustausch nutzt. Zudem sind wir mit<br />
unseren Online-Angeboten stark exponiert<br />
und brauchen auch dort die Sicherheit, dass<br />
wir unser Angebot rund um die Uhr aufrechterhalten<br />
können. Das alles ist eine rechte<br />
Herausforderung für uns, denn ein wichtiger<br />
Punkt hat sich seit der Gründung unseres<br />
Hauses überhaupt nicht verändert …<br />
Und der wäre?<br />
Wir sind und bleiben ein mittelständisches<br />
Unternehmen. Das heisst, dass sowohl unsere<br />
personellen als auch unsere finanziellen<br />
Möglichkeiten klar limitiert sind und wir umso<br />
mehr auf effiziente und wirtschaftlich sinnvolle<br />
Strukturen und Arbeitsabläufe setzen müssen.<br />
Was bedeutet das konkret für Ihre<br />
IT-Organisation?<br />
Unser internes Team besteht vorwiegend<br />
aus Generalisten, die mehrere Verantwortungsbereiche<br />
betreuen. Wir steuern die<br />
Prozesse und kontrollieren die Qualität. Das<br />
sind neben dem Tagesgeschäft unsere<br />
primären strategischen Hauptaufgaben. In der<br />
Umsetzung der einzelnen Bereiche erweitern<br />
wir unser internes Team mit externen Spezialisten.<br />
Im Bereich Netzwerkverfügbarkeit und<br />
IT-Sicherheit arbeiten wir zum Beispiel seit<br />
19 Jahren mit <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> zusammen – wir<br />
bauen seit der ersten Stunde auf die Mission<br />
Control Security Services.<br />
Das ist für die IT-Branche eine<br />
ungewöhnlich lange Zeit. Wie kam es<br />
zur Zusammenarbeit?<br />
Die SPIEGEL-Gruppe erkannte früh die<br />
Möglichkeiten, das Internet für ihr Datennetzwerk<br />
zu nutzen. Damals – das war Anfang der<br />
Neunzigerjahre – gab es in Deutschland nur<br />
wenige Anbieter, die über das entsprechende<br />
Know-how verfügten. Über die Zusammenarbeit<br />
mit der Universität Dortmund haben wir<br />
damals einen geeigneten ISP gefunden, der<br />
uns die Zusammenarbeit mit <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong><br />
empfahl. Und seit 1992 arbeiten wir erfolgreich<br />
zusammen.<br />
Was zeichnet <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> aus Ihrer<br />
Sicht aus?<br />
Für mich ist Mission Control, also die<br />
Betriebs- und Überwachungsorganisation von<br />
<strong>Open</strong> <strong>Systems</strong>, der entscheidende Faktor. Wer<br />
Erfahrung mit solchen Organisationen hat,<br />
weiss, wie entscheidend Kompetenz und<br />
Geschwindigkeit sind. Bei Mission Control<br />
erlebe ich beides in einer Form, die für mich<br />
einzigartig ist: Kompetenz durch die Security<br />
Engineers und ihren Fokus auf die Themen<br />
Sicherheit und Verfügbarkeit; Geschwindigkeit,<br />
insbesondere Reaktionsgeschwindigkeit,<br />
durch klare Prozesse, direkte Kommunikation<br />
und – da spielt wieder der Faktor Mensch<br />
eine entscheidende Rolle – das Engagement<br />
der einzelnen Personen. Mission Control<br />
versteht unser Geschäft und kennt unsere<br />
Bedürfnisse. Ich kann mir wirklich nur schwer<br />
vorstellen, mit einer anderen Organisation<br />
zusammenzuarbeiten.<br />
Haben Sie Fragen zu diesem Artikel?<br />
Sven Brülisauer, sb@open.ch
«Heute arbeiten wir multimedial.<br />
Text und Bild werden durch bewegte<br />
Bilder, Videos und Online-Inhalte ergänzt.<br />
Die Datenmengen sind riesig.<br />
Zudem ist die ganze Organisation sehr<br />
dynamisch, das heisst, für bestimmte<br />
Aufgabenstellungen oder Projekte<br />
muss für Einzelpersonen oder Partnerunternehmen<br />
ein temporärer Zugriff auf<br />
das Netzwerk ermöglicht werden.»<br />
«Mission Control versteht unser<br />
Geschäft und kennt unsere Bedürfnisse.<br />
Ich kann mir wirklich nur schwer<br />
vorstellen, mit einer anderen Organi-<br />
sation zusammenzuarbeiten.»<br />
Karsten Hoffmann, Netzwerk-Verantwortlicher, SPIEGEL-Gruppe<br />
23
DER SPIEGEL – ein Fels in der medialen Brandung<br />
Woche für Woche recherchieren, schreiben und redigieren über 250 Journalistinnen<br />
und Journalisten in 7 inländischen und 22 ausländischen Korrespondentenbüros<br />
Artikel für Europas auflagenstärkstes Nachrichtenmagazin.<br />
Die erste <strong>Ausgabe</strong> des SPIEGELs erschien im Januar 1947 in Hannover<br />
als Nachfolger einer Zeitschrift namens «<strong>Diese</strong> Woche». Die war nach<br />
dem Muster amerikanischer und britischer Nachrichtenmagazine von<br />
Angehörigen der britischen Militärregierung konzipiert worden, um den<br />
Deutschen nach den Kriegsjahren endlich wieder «objektive Nachrichten»<br />
zu vermitteln. Eine Handvoll junger deutscher Redakteure, angeführt<br />
von Rudolf Augstein, nahm die Forderung nach kritischem Journalismus<br />
wörtlich und sparte auch die Alliierten nicht aus. Die Regierung<br />
in London, aber auch die drei anderen Besatzungsmächte protestierten<br />
heftig gegen diese Form der Aufklärung, und schon nach fünf <strong>Ausgabe</strong>n<br />
entledigten sich die Briten des so schnell lästig gewordenen Blatts,<br />
indem sie «<strong>Diese</strong> Woche» an die Deutschen abtraten. Rudolf Augstein,<br />
dem sie die Verlegerlizenz erteilten, benannte das Magazin in DER SPIE-<br />
GEL um und war seit der ersten <strong>Ausgabe</strong> im Januar 1947 Chefredakteur<br />
und Herausgeber.<br />
Auflagenstärkstes Magazin Europas<br />
Heute lesen über sechs Millionen Menschen jede Woche den SPIEGEL.<br />
Er gehört damit zu den am weitesten verbreiteten und am häufigsten<br />
gelesenen Kaufzeitschriften Deutschlands. Er ist ausserdem Deutschlands<br />
bedeutendstes und Europas auflagenstärkstes Nachrichtenmagazin,<br />
knapp vor dem «Stern» und klar vor «Focus». DER SPIEGEL ist politisch<br />
und wirtschaftlich unabhängig und steht keiner Partei und keiner<br />
wirtschaftlichen Gruppierung nahe. Das Themenspektrum des SPIEGELs<br />
reicht von Politik über Wirtschaft und Wissenschaft, Medizin und Technik,<br />
Kultur und Unterhaltung bis zu Medien, Gesellschaft und Sport. DER<br />
SPIEGEL steht in Deutschland für investigativen Journalismus. Er zeichnet<br />
sich durch gründliche Recherche und verlässliche Qualität aus. Oft<br />
arbeiten vier, fünf oder mehr Redakteure und Korrespondenten an einer<br />
Story und decken bei ihren Recherchen Fakten und Daten auf. Dabei<br />
legen die Journalisten das Hauptaugenmerk auf politische und gesellschaftliche<br />
Ereignisse.<br />
Relevante Informationen mit Hintergrund<br />
Das Ergebnis ist ein Blatt mit viel Hintergrund, einer ausbalancierten<br />
Mischung von kurzen und langen Geschichten, Autorenstücken mit<br />
pointierten Stellungnahmen, grossen Reportagen, Gesprächs- und Diskussionsforen<br />
sowie einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Titelthema.<br />
Dank seiner grossen, hochqualifizierten Redaktion veröffentlicht<br />
DER SPIEGEL – anders als die meisten Tageszeitungen und weniger<br />
aufwendig arbeitende Zeitschriften – fast ausschliesslich selbst recher-<br />
chierte, exklusive Beiträge. Nicht zuletzt dieser Tatsache ist es auch<br />
zuzuschreiben, dass DER SPIEGEL nicht nur das meistzitierte deutsche<br />
Medium ist, sondern auch eine relevante Informationsquelle für Journalisten<br />
darstellt.<br />
Investition in Qualität und Originalität<br />
Der Redaktionsetat ist beim SPIEGEL neben den Druck- und Papierkosten<br />
der grösste Posten in der Kostenrechnung – und zugleich eine Investition<br />
in Qualität, Originalität und Zuverlässigkeit seiner Informationen.<br />
Beim Magazin SPIEGEL recherchieren, schreiben und redigieren über<br />
250 Journalisten in zehn Ressorts, 7 inländischen und 22 ausländischen<br />
Korrespondentenbüros Artikel für 52 Hefte pro Jahr. Dokumentationsjournalisten<br />
unterstützen die Redaktion bei der Recherche und verifizieren<br />
die Manuskripte unter Zuhilfenahme des legendären SPIEGEL-Archivs<br />
und anderer Quellen. Hinzu kommen Bildredakteure und Grafiker,<br />
Schlussredakteure und nichtjournalistische Mitarbeiter in Redaktion und<br />
Dokumentation; ausserdem freie Mitarbeiter, die zeitweise bei grossen<br />
Themen zur Recherche hinzugezogen werden; schliesslich die redaktionellen<br />
Dienste vom Leser-Service über die Reisestelle bis zu den Übersetzern,<br />
ohne die eine Redaktion wie DER SPIEGEL nicht reibungslos<br />
funktionieren kann.<br />
Die SPIEGEL-Gruppe hat sich von einem Ein-Produkt-Verlag zu einem<br />
modernen Multimedia-Unternehmen entwickelt. Die SPIEGEL-<br />
Gruppe beschäftigt heute um die 1500 Mitarbeiter, die sich auf<br />
Redaktionen, Dokumentation, redaktionelle Dienste und Verlagsabteilungen<br />
verteilen. In der SPIEGEL-Gruppe erscheinen neben<br />
dem Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL diverse weitere Print-Produkte,<br />
unter anderem das «manager magazin» sowie der «Harvard<br />
Business Manager». Der SPIEGEL-Buchverlag veröffentlicht jährlich<br />
etwa sechs bis acht Neuerscheinungen. Im Bereich der elektronischen<br />
Medien sind das Fernsehformat SPIEGEL TV und die Angebote<br />
von SPIEGEL ONLINE und «manager magazin Online» stark in<br />
der Medienlandschaft verankert.<br />
SPIEGEL ONLINE im Internet:<br />
www.spiegel.de<br />
25
insight
«Die Sicherheit muss schon vor<br />
dem Event gewährleistet sein»<br />
Kurt Bucher<br />
Geschäftsführer<br />
Fortissimo <strong>AG</strong><br />
Kurt Bucher vor dem<br />
Stadion Letzigrund in Zürich<br />
Wenn Madonna, die Rolling Stones, U2 oder<br />
andere internationale Stars in der Schweiz auf<br />
der grossen Bühne stehen, vertrauen sie auf<br />
Kurt Bucher und sein Team. Die sorgen für einen<br />
reibungslosen Ablauf vor, während und nach<br />
der Show – und sind für die Sicherheit der<br />
Besucherinnen und Besucher verantwortlich.<br />
27
28<br />
«Ein Event ist für mich immer erst dann<br />
gut gelaufen, wenn die Halle wieder leer<br />
und die Sattelschlepper gepackt sind.»<br />
Kurt Bucher, Geschäftsführer, Fortissimo <strong>AG</strong><br />
«Aus meiner Sicht ist der Aufwand, den die<br />
Künstler für ein Konzert treiben, enorm gestiegen.<br />
Vielleicht hat es damit zu tun, dass die<br />
Künstler aufgrund der sinkenden Einnahmen<br />
durch den Verkauf von Tonträgern Tourneen<br />
wieder vermehrt als Einnahmequellen identifiziert<br />
haben. Oder es ist eine Folge des Kampfs<br />
um Aufmerksamkeit, der auch vor der Musikindustrie<br />
nicht Halt macht.<br />
Bei einer durchschnittlichen Konzertproduktion<br />
im Hallenstadion Zürich passen Bühne und<br />
technisches Equipment in sieben bis zehn Sattelschlepper.<br />
Die Tendenz geht aber wie gesagt<br />
zu eher aufwändigeren Produktionen, die dem<br />
Publikum ein noch grösseres Spektakel bieten.<br />
Lady Gaga zum Beispiel braucht für ihre Show<br />
33 Sattelschlepper voller Material. Und die irische<br />
Band U2 reiste während ihrer 360°-Tour<br />
mit drei Crews und drei identischen Bühnen in<br />
jeweils 110 Sattelschleppern mit je 400 Tonnen<br />
Material durch Europa.<br />
Grossveranstaltungen, wie sie heute stattfinden,<br />
bergen immer ein gewisses Risikopotenzial.<br />
Es ist unsere Aufgabe, diese Risiken zu<br />
identifizieren, einzuschätzen und die entsprechenden<br />
Massnahmen zu treffen.<br />
Das Material, dass die Künstler mitbringen, ist<br />
für uns sicherheitstechnisch selten ein Problem.<br />
Das Equipment ist normalerweise auf dem<br />
Stand der neusten Technik und wird im Vorfeld<br />
der Tournee mehrmals auf seine Sicherheit geprüft.<br />
Bei jedem Auf- und Abbau gibt es zudem<br />
Prozesse, bei dem abgenutztes oder kaputtes<br />
Material ausgetauscht wird. Für uns relevant<br />
ist die Entscheidung, ob die vom Künstler geplante<br />
Show an einem bestimmten Veranstaltungsort<br />
überhaupt aufbau- und durchführbar<br />
ist. Deshalb studieren wir die Bühnenpläne, die<br />
wir vom Management des Künstlers erhalten,<br />
sehr genau. Die 360°-Tour von U2 zum Beispiel<br />
musste wegen der riesigen Rundbühne zwingend<br />
in einem Sportstadion stattfinden. Der<br />
Zürcher Letzigrund war das einzige Stadion in<br />
der Schweiz, welches dafür überhaupt in Frage<br />
kam. Die meisten anderen Stadien in der<br />
Schweiz haben unterirdische Bauten – seien<br />
das Ladenpassagen oder Parkplätze, die unter<br />
der Last der gigantischen Bühne zusammengebrochen<br />
wären. Das ist sicher ein extremes Beispiel,<br />
aber es kommt schon vor, dass wir gewisse<br />
Veranstaltungsorte nur bespielen können,<br />
wenn wir kleinere Anpassungen am Set machen.<br />
Das können Anpassungen der Bühnendimension<br />
sein, Verbesserungen an der Statik<br />
oder Anpassungen im Bereich der Pyrotechnik.<br />
Das Auf- und Abbauen der Bühnen ist jeweils<br />
sehr intensiv. Beim U2-Konzert im Stadion Letzigrund<br />
bewegten wir uns sechs Tage auf einer<br />
Grossbaustelle. Obwohl in dieser Phase alle unter<br />
enormem Zeitdruck stehen, geht die Sicherheit<br />
vor. Das stellt hohe Anforderungen an die<br />
Planung und die Führung der Mitarbeitenden<br />
vor Ort.<br />
Ein für uns bedeutender Risikofaktor ist natürlich<br />
der Mensch. Im Gegensatz zu einem Fussballmatch<br />
gibt es bei uns wenig aggressives<br />
Verhalten. Bei einem Match gibt es von Anfang<br />
an zwei Parteien, die gegeneinander antreten.<br />
An einem Konzert ist das nicht der Fall, obwohl<br />
die Besuchermenge bei einem Stadionkonzert<br />
doppelt so gross ist wie bei einem ausverkauften<br />
Fussballspiel. Im Gegenteil: Meistens verbindet<br />
die gemeinsame Liebe zur Musik die<br />
Leute. Und das ist gut so.<br />
Unser Fokus liegt auf dem Bewegungsfluss der<br />
Menschen. Wie kommen sie in die Halle? Wie<br />
verteilen sich die Massen während der Veranstaltung?<br />
Und ganz wichtig: Wie kommen die<br />
Menschen nach der Veranstaltung wieder aus<br />
dem Gebäude oder Areal heraus? Wir analysieren<br />
Schlüsselstellen wie Eingänge mit Türen,<br />
Treppen und Geländer, enge Gänge oder Balu-<br />
straden. Und wir stellen sicher, dass die Fluchtmöglichkeiten<br />
jederzeit gewährleistet sind.<br />
Gerade für den Bewegungsfluss der Menschen<br />
sind die Zusammenarbeit und die klare Kommunikation<br />
mit unseren Partnern entscheidend:<br />
die Behörden, die für die Abnahme der<br />
baulichen Massnahmen verantwortlich sind;<br />
die Betreiber des öffentlichen Verkehrs, welche<br />
die Menschen an den Veranstaltungsort und<br />
wieder nach Hause bringen; oder die Polizei,<br />
welche für die Sicherheit der Menschen ausserhalb<br />
des Gebäudes verantwortlich ist. Hier konzentrieren<br />
wir uns primär auf die Schnittstellen,<br />
welche klar definiert werden müssen. Bis wohin<br />
geht unser Verantwortungsbereich? Sind die<br />
Pläne der Partner mit unseren abgeglichen?<br />
Kennen wir deren Fallback-Szenarien, um im<br />
Notfall die entsprechenden Massnahmen auf<br />
unserer Seite einzuleiten?<br />
Die Sicherheit muss schon vor dem Event gewährleistet<br />
sein. Trotzdem stehen wir während<br />
der Veranstaltung unter Hochspannung. Dann<br />
gilt unsere Priorität der Beobachtung. Unsere<br />
Leute sind an strategischen Positionen postiert<br />
und beobachten die Menschen. So können wir<br />
sofort reagieren, wenn sich im Publikum eine<br />
heikle Situation entwickelt. Während des Konzerts<br />
gibt es immer viel zu tun. Zuschauen liegt<br />
für uns leider nicht drin. Während der Show<br />
machen wir und der Veranstalter mit dem Management<br />
des Künstlers die Abrechnung. Dann<br />
wissen wir genau, wie viele Tickets wir verkauft<br />
haben und welche Kosten wir allenfalls dem<br />
Künstler noch verrechnen können.<br />
Etwa eine halbe Stunde vor dem Veranstaltungsende<br />
begeben sich die ersten Besucherinnen<br />
und Besucher auf den Heimweg. Ist die<br />
letzte Zugabe gespielt und sind die Menschen<br />
auf dem Nachhauseweg, geht alles sehr schnell.<br />
Eine durchschnittliche <strong>Open</strong>-Air-Bühne, nehmen<br />
wir einmal die Bühne von Bon Jovi, bauen<br />
wir in 4 Tagen auf und in 20 Stunden wieder<br />
ab. Ich staune zum Teil heute noch, wie schnell<br />
der ganze Zirkus jeweils verstaut und die Halle<br />
wieder leer ist.<br />
Ein Event ist für mich immer erst dann gut gelaufen,<br />
wenn die Menschen sicher zuhause und<br />
die Sattelschlepper gepackt sind. Dann – und<br />
erst dann – können mein Team und ich von einem<br />
vollen Erfolg sprechen.»<br />
Die Fortissimo <strong>AG</strong> ist Generalunternehmerin<br />
für produktionstechnische Belange<br />
im Konzert- und Corporate-Event-Bereich.<br />
Das Kerngeschäft ist die logistische und<br />
technische Produktionsplanung sowie deren<br />
Koordination und Umsetzung vor Ort.<br />
Die Fortissimo <strong>AG</strong>, die im Jahr 2000 gegründet<br />
wurde, führt exklusiv sämtliche<br />
Produktionen der Good News Productions<br />
<strong>AG</strong> durch, des grössten Schweizer<br />
Veranstalters von Konzerten und Events.<br />
Dazu gehören Arena-Opern, Club- und Sta-<br />
dionkonzerte sowie <strong>Open</strong>-Air-Veranstaltungen.<br />
Die Fortissimo <strong>AG</strong> führt etwa 100 bis<br />
120 Konzerte und Events pro Jahr durch.<br />
Das Unternehmen zählt acht Festangestellte<br />
und – je nach Produktion – bis zu 600<br />
temporär angestellte Mitarbeiter.<br />
Good News im Internet:<br />
www.goodnews.ch
mission<br />
control
Innovationsgeist, Flexibilität und Stärke<br />
Der Swiss Venture Club zeichnet regelmässig Schweizer Unternehmen aus, die sich<br />
durch herausragende Leistung, Innovationsgeist und Flexibilität im Markt profilieren.<br />
Thomas Wirth, Jury-Präsident des SVC Unternehmerpreis Wirtschaftsraum Zürich,<br />
erklärt im Gespräch mit 360°, weshalb für ihn alle nominierten Unternehmen Gewinner<br />
sind und was letztlich den Ausschlag für den Sieg von <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> gegeben hat.<br />
Herr Wirth, Sie präsidieren im Swiss Venture Club die Jury<br />
für den SVC Unternehmerpreis Wirtschaftsraum Zürich.<br />
Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Arbeit?<br />
Thomas Wirth: Sehr zufrieden, denn es ist uns auch mit der dritten<br />
Austragung dieses Wettbewerbs gelungen, die eindrückliche unternehmerische<br />
Vielfalt im Schweizer KMU-Bereich aufzuzeigen. Die nominierten<br />
Unternehmen beweisen deutlich, dass die KMU in unserem Land<br />
über Innovationsgeist, Flexibilität und Stärke verfügen und auch in herausfordernden<br />
Zeiten hervorragende Leistungen erbringen. Es macht<br />
Spass, solchen Unternehmen mit dem SVC Unternehmerpreis unsere<br />
Anerkennung auszusprechen und sie einer breiteren Öffentlichkeit<br />
näherzubringen.<br />
Der Aufwand für den SVC Unternehmerpreis ist gross.<br />
Wie verlief die Auswahl der nominierten Unternehmen?<br />
Das ist richtig, die Arbeit der Jury ist intensiv und zieht sich über<br />
mehrere Monate hin. Die Auswahl der Kandidaten erfolgt auf dem<br />
Nominationsweg durch die Jurymitglieder. Jedes der zwölf unabhängigen<br />
Mitglieder bringt am Anfang fünf bis sechs Unternehmen in die<br />
Diskussion ein. Danach werden die Unternehmen analysiert und anhand<br />
eines Kriterienrasters beurteilt. Zwölf Unternehmen nehmen wir<br />
genauer unter die Lupe und sprechen mit Vertretern der Geschäftsleitung.<br />
Dann nominieren wir die sechs Finalisten, die wir mit der Jury<br />
besuchen, um mit der Geschäftsleitung vertieft zu diskutieren und uns<br />
einen Eindruck vor Ort zu verschaffen.<br />
Die sechs nominierten Unternehmen unterscheiden sich in diesem<br />
Jahr sehr stark …<br />
Das ist auf den ersten Blick richtig und wenn man die Schweizer<br />
KMU-Landschaft anschaut, ist das auch nicht weiter erstaunlich. Die<br />
nominierten Unternehmen spiegeln die Vielfalt der unternehmerischen<br />
Leistungen, die wir in der Schweiz haben. Betrachtet man die<br />
nominierten Unternehmen etwas genauer, zeigen sich doch einige Gemeinsamkeiten:<br />
Sie alle zeichnen sich durch fachliche Kompetenz, ein<br />
innovatives Geschäftsmodell, einen nachhaltigen Erfolgsausweis sowie<br />
durch eine hohe Qualität der Mitarbeitenden aus. Aus unserer Sicht<br />
sind deshalb alle nominierten Unternehmen Gewinner. Die Krönung<br />
des Siegers unter den Nominierten war dann auch entsprechend<br />
schwierig.<br />
Können Sie rückblickend sagen, was den Ausschlag für <strong>Open</strong><br />
<strong>Systems</strong> gegeben hat?<br />
<strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> erfüllt sehr viele der Kriterien, die uns wichtig sind,<br />
auf einem sehr hohen Niveau. Das Unternehmen verfügt über einen<br />
eindrücklichen Leistungsausweis, ist im Markt etabliert, pflegt die Innovation<br />
und lebt die Nachhaltigkeit. Besonders interessant bei <strong>Open</strong><br />
<strong>Systems</strong> ist die Unternehmenskultur, welche man spürt, wenn man den<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern begegnet.<br />
Es war letztlich also ein Soft-Faktor, der über den Sieg<br />
entschieden hat?<br />
Die Kultur ist einerseits mitverantwortlich, dass die einzelnen Individuen<br />
sich in einem hohen Mass für das Ganze engagieren und so eine<br />
hohe personelle Kontinuität vorhanden ist. Das ist in einem so komplexen<br />
Umfeld mit einer so starken Kundenorientierung ein entscheidender<br />
Faktor. Andererseits spürt man bei <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong>, dass das<br />
ständige Bestreben nach Verbesserung und Innovation ein fester Bestandteil<br />
der Unternehmenskultur ist. Dadurch ist sichergestellt, dass<br />
das Team sich offen dem Wandel stellt, der durch sich ständig ändernde<br />
Marktbedingungen und Kundenbedürfnisse ausgelöst wird.<br />
Der Swiss Venture Club (SVC) ist ein unabhängiger Verein mit dem<br />
Ziel, KMU als treibende Kraft der Schweizer Wirtschaft zu unterstützen<br />
und zu fördern sowie zur Schaffung und zur Erhaltung von Arbeitsplätzen<br />
in der Schweiz beizutragen. Initiantinnen des SVC sind<br />
Credit Suisse, Ernst & Young, Swisscom und McKinsey & Co. Mit dem<br />
SVC Unternehmerpreis, der regelmässig in sieben Wirtschafts- und<br />
drei Sprachregionen verliehen wird, zeichnet der SVC innovative Unternehmen<br />
aus, welche durch herausragende Leistungen einen wesentlichen<br />
und nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg verzeichnen. Für<br />
den SVC Unternehmerpreis Wirtschaftsraum Zürich 2011 waren die<br />
Confiserie Sprüngli, Hocoma, Digitec, Bächli Bergsport, Enea Garden<br />
Design und <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> nominiert. Der nächste SVC Unternehmerpreis<br />
Wirtschaftsraum Zürich findet 2013 statt.<br />
Thomas Wirth präsidiert seit 2007 die Jury für den SVC Unternehmerpreis<br />
Wirtschaftsraum Zürich. Wirth ist seit Mai 2011 Head Key<br />
Clients & Entrepreneurs im Private Banking Schweiz der Clariden Leu<br />
und betreut dort schwergewichtig Unternehmer. Vor seinem Eintritt<br />
in die Finanzindustrie war er Partner bei McKinsey & Co.<br />
Der Swiss Venture Club im Internet:<br />
www.swiss-venture-club.ch<br />
35
Simulation für mehr Stabilität<br />
und Skalierbarkeit<br />
Militärpiloten üben damit ihre waghalsigen Kampfmanöver, Astronauten testen ihre Werkzeuge<br />
für die Mission im All und Chirurgen neue Methoden für komplizierte Operationen: Mit Simulatoren<br />
lässt sich die Wirklichkeit für Trainings- oder Forschungszwecke in einer künstlichen Umgebung<br />
realitätsgetreu nachbilden. Auch die Security Engineers von <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> setzen im Alltag<br />
auf die Unterstützung einer virtuellen Testumgebung. Der sogenannte Mission Control Simulator<br />
erhöht die Qualität in der Programmierung, entlastet dadurch die Security Engineers bei der<br />
operativen Inbetriebnahme und beschleunigt die Ausbildung der neuen Teammitglieder.<br />
Herr Sennhauser, Sie haben den Mission<br />
Control Simulator entwickelt. Was genau<br />
kann man sich darunter vorstellen?<br />
Alex Sennhauser: Der Simulator ist ein<br />
wichtiger Baustein, um die Stabilität und die<br />
Skalierbarkeit unserer Services weiter zu<br />
erhöhen. Dank ihm sind wir in der Lage, in<br />
einer privaten Cloud-Computing-Umgebung<br />
komplexe Netzwerktopologien abzubilden<br />
und auf Herz und Nieren zu prüfen. Der<br />
Simulator ist aus meiner Sicht ein gutes<br />
Beispiel dafür, dass wir uns unseren Kunden<br />
gegenüber verantwortlich fühlen, sowohl<br />
unsere Services als auch deren Betrieb<br />
kontinuierlich zu verbessern.<br />
Wie wird der Simulator konkret<br />
angewendet?<br />
Wir können beliebige Netzwerktopologien<br />
vollautomatisch in einer virtuellen<br />
Umgebung aufsetzen. Das können generische<br />
Umgebungen, aber auch kundenspezifische<br />
Topologien sein. Dadurch bietet<br />
sich uns die Möglichkeit, Neuerungen und<br />
Änderungen in der Systemkonfiguration<br />
unserer Services in einem virtuellen, kundenspezifischen<br />
Umfeld zu testen. So erhöhen<br />
wir die Stabilität unserer Service-Implementierung<br />
weiter und reduzieren gleichzeitig die<br />
potenziellen Störgeräusche bei der Inbetriebnahme<br />
massiv. Das ist für den Kunden direkt<br />
positiv spürbar und führt dazu, dass die<br />
Verfügbarkeit und der reibungslose Betrieb<br />
gewährleistet sind. Die Kolleginnen und<br />
Kollegen im Professional Service und im<br />
Mission Control können sich somit auf andere<br />
Aufgaben konzentrieren.<br />
Ein weiterer wichtiger Einsatzbereich ist die<br />
interne Aus- und Weiterbildung unserer<br />
Security Engineers. Wir können und wollen<br />
nicht an operativen Kundeninstallationen<br />
Aus- und Weiterbildung betreiben. Mit dem<br />
Mission Control Simulator stellen wir<br />
herausfordernde Situationen nach, um<br />
Interventionen zu üben, Abläufe zu kontrollieren<br />
und Prozesse zu optimieren.<br />
Wie verläuft so ein Test genau?<br />
Jeder Engineer verwaltet seine Systemkonfiguration<br />
im sogenannten Version<br />
Control System, also in einem nicht produktiven<br />
Umfeld. Der Simulator nimmt sich nun<br />
zu einer vorher definierten Zeit – zum Beispiel<br />
in der Nacht – den aktuellen Code aus dem<br />
Version Control System und baut automatisch<br />
die ganze für den Test notwendige Umgebung<br />
auf. Dann laufen unterschiedliche<br />
Prozesse ab, welche die Funktionalität der<br />
Mission Control Services prüfen. Das können<br />
triviale Tests, aber auch komplexere applikatorische<br />
Tests sein, wie zum Beispiel das<br />
Erkennen eines Mails auf Spam oder das<br />
richtige Funktionieren des URL-Filters auf<br />
einem Proxy. Sind die Tests abgeschlossen,<br />
rapportiert der Simulator, ob und, wenn ja,<br />
welche Fehler er gefunden hat. Selbstverständlich<br />
kann dieser Ablauf durch den<br />
Engineer auch jederzeit selber ausgelöst<br />
werden, um Modifikationen in der Konfiguration<br />
sofort zu überprüfen. Das erleichtert die<br />
qualitativ hochstehende Weiterentwicklung<br />
von guten Services erheblich.<br />
Der Code wurde ja sicher bereits früher<br />
getestet. Was sind die Vorteile eines<br />
Simulators?<br />
Da wir auch früher das operative Umfeld<br />
nicht nutzen konnten, mussten wir für jeden<br />
Test Maschinen mit der kundenspezifischen<br />
Topologie aufsetzen. Das manuelle Aufsetzen<br />
kostete Zeit und war fehleranfällig. Wir<br />
erfanden sozusagen die Welt bei jedem Test<br />
neu …<br />
Simulatoren sind in der Software-Industrie<br />
eigentlich Standard. Erstaunlicherweise<br />
werden Simulatoren aber noch nicht in<br />
IT-Betriebsumgebungen eingesetzt, obwohl<br />
es ja genügend Beispiele aus der Fliegerei<br />
oder der Automobilindustrie gibt. Wir haben<br />
uns also Technologien aus der Software-<br />
Entwicklungs-Branche zu Nutze gemacht, um<br />
Betriebsleistung und Betriebsfähigkeit von<br />
Systemen automatisiert zu prüfen und zu<br />
verbessern. Das macht uns natürlich effizienter.<br />
Zudem verfügen wir jetzt über eine fest<br />
installierte Infrastruktur, die jederzeit<br />
einsatzbereit und einfach zu bedienen ist.<br />
Sie haben den Einsatz in der Aus- und<br />
Weiterbildung erwähnt. Wie kann man sich<br />
das genau vorstellen?<br />
Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die<br />
im Mission Control arbeiten, müssen eine<br />
Ausbildung zum Security Engineer absolvieren.<br />
Die Ausbildung, die von unserer Academy<br />
gemacht wird, ist modular aufgebaut<br />
und beinhaltet neben der Theorie natürlich<br />
auch die entsprechenden Übungen aus der<br />
Praxis. Als Betriebsorganisation müssen wir<br />
darauf vorbereitet sein, in schwierigen<br />
Situationen rasch und effizient zu handeln.<br />
Die Komplexität im Mission Control ist nicht<br />
zu unterschätzen. Im Dienst haben wir keine<br />
Zeit, uns mit der Praxis vertraut zu machen.<br />
Und da hilft der Simulator in der<br />
Ausbildung?<br />
Genau. Durch den Simulator können wir<br />
die praktischen Übungen sehr früh in die<br />
Ausbildung einbauen. Wir können – je nach<br />
Stand der Ausbildung – die Komplexität der<br />
Übungen erhöhen. Doch auch die erfahrenen<br />
Engineers profitieren vom Simulator:<br />
Wir können Situationen nachstellen, um<br />
in der Weiterbildung gemeinsam über<br />
Lösungsansätze zu diskutieren. So können<br />
wir den optimalen Ansatz herausarbeiten<br />
und das Know-how unter den Security<br />
Engineers verteilen.<br />
Haben Sie Fragen zu diesem Artikel?<br />
Sven Brülisauer, sb@open.ch<br />
37
38<br />
Maximaler Schutz bei tieferen Kosten<br />
Namhafte Unternehmen, Institutionen und NGOs vertrauen auf die Mission Control Services von<br />
<strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> und sichern so nachhaltig die Verfügbarkeit sowie den reibungslosen Betrieb ihrer<br />
IT- und Kommunikations-Infrastruktur. Rund um die Uhr. 365 Tage im Jahr. Weltweit.<br />
Mission Control Application Shield<br />
Schützen Sie Ihre Internetapplikationen<br />
mit einem stark authentisierten<br />
Zugang und wehren Sie Angreifer<br />
oder automatisierte Bedrohungen aus<br />
dem Internet ab.<br />
Mission Control Security Gateway<br />
Unterstützen Sie Ihre Niederlassungen<br />
mit dem optimalen Schutz, der sowohl<br />
Ihre global definierten Ziele, als auch<br />
die lokalen Bedürfnisse berücksichtigt.<br />
Mission Control E-Mail Shield<br />
Schützen Sie Ihre E-Mail-Infrastruktur<br />
wirksam und schnell vor Überlastung,<br />
Spam und Angriffen aus dem Internet.<br />
Mission Control Firewall<br />
Nutzen Sie eine zentrale und jederzeit<br />
auditierbare Relay Station um<br />
unterschiedliche Sicherheitszonen<br />
voneinander zu trennen, um Verbindungen<br />
zwischen Systemen<br />
zuzulassen und Ihre Security Policy<br />
nachvollziehbar zu implementieren.<br />
Mission Control Passport<br />
Implementieren Sie eine starke Authentifizierung<br />
und verwalten Sie die<br />
damit verbundenen Zugriffsrechte<br />
zentral.<br />
Mission Control Client VPN<br />
Arbeiten Sie mit dem gleichen<br />
Komfort und Sicherheitsstandard,<br />
wie wenn Sie in Ihrem Büro sind –<br />
wo immer Sie sind, wann immer<br />
Sie wollen.<br />
Mission Control Internet Proxy<br />
Entkoppeln und säubern Sie sämtliche<br />
Webzugriffe und schützen Sie so Ihr<br />
Unternehmen vor direkten Angriffen<br />
auf die Browser Ihrer Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter.<br />
Mission Control Intrusion Detection<br />
Überwachen Sie Ihr Netzwerk<br />
kontinuierlich um unberechtigte<br />
Eindringlinge und Sicherheitslücken<br />
zu erkennen und zu verhindern.<br />
Mission Control WAN Management<br />
Nutzen Sie eine zentrale Kontaktstelle<br />
um Anbieter in 450 Städten in über<br />
150 Ländern zu vergleichen und für<br />
Ihren Betrieb zu nutzen.<br />
Weitere Informationen zu den Services:<br />
www.open.ch
people<br />
Name Wayne Jennings<br />
Ausbildung Master in Electrical Engineering der University<br />
of the Witwatersrand, Johannesburg/Südafrika<br />
Funktion Security Engineer, Professional Services<br />
Bei <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> seit Dezember 2010
«Als Radprofi vermisste<br />
ich meine Arbeit als Engineer»<br />
Wayne Jennings, Security Engineer<br />
Sie sind in Südafrika geboren und aufgewachsen.<br />
Wie sind Sie in die Schweiz<br />
gekommen?<br />
Wayne Jennings: Ich habe an der University<br />
of the Witwatersrand – kurz WITS – in<br />
Johannesburg meinen Master in Electrical<br />
Engineering gemacht und dann bei einem<br />
Spin-off der Universität gearbeitet. Nach rund<br />
zwei Jahren packte ich die Chance, mir einen<br />
Traum zu erfüllen und als Radrennfahrer im<br />
Profiteam der Universität mitzufahren. Das war<br />
knochenharte Arbeit, bei der viel Durchhaltewillen<br />
und Ausdauer gefragt waren. Leider<br />
hatte ich dann nach einem Jahr beim Training<br />
einen ziemlich schlimmen Unfall, der mich<br />
dazu zwang, zu pausieren. In dieser Zeit habe<br />
ich mir natürlich viel Gedanken über meine<br />
Zukunft gemacht. Ich habe damals gespürt,<br />
dass ich meine Arbeit als Engineer vermisste.<br />
Der Zufall wollte es, dass meine Frau, die bei<br />
einem international tätigen Wirtschaftsprüfer<br />
arbeitet, ein Jobangebot aus der Schweiz<br />
erhielt. So haben wir uns entschieden, in die<br />
Schweiz zu kommen.<br />
Wie wurden Sie auf <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong><br />
aufmerksam?<br />
Kurz nachdem wir in die Schweiz gekommen<br />
waren, fing ich bei einem Hersteller von<br />
Software zur Simulation von elektromagnetischen<br />
Strahlen an zu arbeiten. Das war für<br />
mich ein Glückstreffer, weil ich auf diesem<br />
Gebiet meine Masterarbeit geschrieben<br />
habe. Von <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> habe ich das erste<br />
Mal gehört, als ich den Mann einer Arbeitskollegin<br />
meiner Frau kennen gelernt habe. Er<br />
arbeitet auch hier und hat mir vom Unternehmen<br />
erzählt. Da ich bei meinem damaligen<br />
Arbeitgeber sehr glücklich war, hatte ich aber<br />
kein Interesse an einem Wechsel.<br />
Und wie konnte <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> Sie<br />
schliesslich doch noch überzeugen?<br />
Das war eine lustige Geschichte: Ich habe<br />
zufällig auf einem Swiss-Flug das Bordmagazin<br />
durchgeblättert und bin bei einem Artikel<br />
über Florian Gutzwiller, den Gründer von<br />
<strong>Open</strong> <strong>Systems</strong>, hängen geblieben. Was ich<br />
sah und las, machte mich neugierig – insbesondere<br />
interessierte mich die offenbar<br />
spezielle Kultur des Unternehmens. Natürlich<br />
erinnerte ich mich an die Erzählungen meines<br />
Kollegen. Die Zeit war reif, das Unternehmen<br />
genauer kennen zu lernen. Also habe ich an<br />
der Kontaktparty der ETH den Stand von<br />
<strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> besucht und mit den Leuten<br />
gesprochen, um mir einen persönlichen<br />
Eindruck zu machen. Und dann ging eigentlich<br />
alles sehr schnell ...<br />
Sie arbeiten als Security Engineer im<br />
Bereich Professional Services. Was finden<br />
Sie spannend an Ihrem Job?<br />
Das aus meiner Sicht spannendste an<br />
meinem Job ist es, dass ich ein Projekt von<br />
Anfang an – sozusagen über den ganzen<br />
Lebenszyklus hinweg – betreuen und prägen<br />
kann. Im Professional Service habe ich die<br />
Möglichkeit, das Projekt in enger Zusammenarbeit<br />
mit dem Kunden zu konzipieren und<br />
gemäss seinen spezifischen Bedürfnissen zu<br />
entwickeln. In meiner Position ist man<br />
mittendrin und kommuniziert als Drehscheibe<br />
mit den verschiedenen internen und externen<br />
Parteien. Ich arbeite gerne mit Menschen<br />
zusammen. Deshalb macht mir dieser Mix<br />
sehr viel Spass und jeder erfolgreich erreichte<br />
Meilenstein gibt mir ein gutes Gefühl.<br />
Als ehemaliger Radprofi erübrigt sich<br />
wohl die Frage nach Ihrer liebsten Freizeitbeschäftigung<br />
...<br />
Natürlich, Radfahren ist auch heute noch<br />
meine grosse Leidenschaft. Auf dem Rennrad<br />
oder Bike kann ich mich sehr gut entspannen.<br />
Das ist für mich ein bisschen wie Meditation:<br />
Nach einer dreistündigen Ausfahrt hast du<br />
einen leeren Kopf und bist mental frisch –<br />
eine wunderbare Erholung. Die Schweiz ist<br />
für Radfahrer das perfekte Land und bietet<br />
eine unglaubliche Abwechslung. Ich fahre<br />
gerne Bergstrecken und geniesse deshalb die<br />
Möglichkeiten, die sich mir hier bieten. Vor<br />
ein paar Wochen zum Beispiel habe ich mit<br />
dem Bike bei einem Transalp-Rennen<br />
mitgemacht. Wir fuhren von Deutschland<br />
nach Italien an den Gardasee. Das waren<br />
700 Kilometer und 20000 Höhenmeter. Ein<br />
eindrückliches Erlebnis!<br />
41
42<br />
«Qualität ist für mich das oberste Mass –<br />
da akzeptiere ich keine Kompromisse»<br />
Florian Gutzwiller, Gründer und Verwaltungsratspräsident <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> <strong>AG</strong><br />
Florian Gutzwiller gründete im Oktober<br />
1990 die <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> <strong>AG</strong>. Gestartet ist<br />
er ohne Kunden und Sicherheiten. Dafür<br />
mit der tiefen Überzeugung, dass «offene<br />
Systeme» die Welt verändern werden.<br />
«Ausschlaggebend für die Gründung der<br />
<strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> <strong>AG</strong> vor 21 Jahren war nicht<br />
eine konkrete Geschäftsidee, sondern<br />
vielmehr meine tiefe Überzeugung, dass das<br />
Internet die Art und Weise, wie Menschen<br />
miteinander kommunizieren, radikal verändern<br />
würde.<br />
Das zentrale Element dabei war die Möglichkeit<br />
der weltweiten generischen Vernetzung<br />
aller Systeme über das Internet. <strong>Diese</strong><br />
Vernetzung ermöglichte es sogenannten<br />
«offenen Systemen» erstmals, miteinander zu<br />
kommunizieren. Die Technologie an und für<br />
sich ist für mich sekundär. Was mich – damals<br />
wie heute – fasziniert, ist die daraus resultierende<br />
Vernetzung der Menschen.<br />
Während meiner Zeit an der ETH Zürich kam<br />
das Internet im Hochschulbereich auf. Es war<br />
eine tolle Zeit in einem guten Umfeld mit<br />
intelligenten und engagierten Menschen.<br />
Und vielen innovativen – und teuren – Spielsachen,<br />
mit denen wir die neue Art der<br />
Vernetzung bis an ihre Grenzen ausloteten.<br />
Der Entscheid, mich selbständig zu machen,<br />
war ein Bauchentscheid. Ohne konkreten<br />
Plan, aber mit dem Bedürfnis, etwas Neues<br />
zu machen und unabhängig zu sein.<br />
Die <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> <strong>AG</strong> wurde in Basel<br />
gegründet. Ohne Sicherheiten oder Kunden.<br />
Dort bin ich aufgewachsen und zur Schule<br />
gegangen. Ich verdanke Basel extrem viel.<br />
Nicht dass diese Stadt es mir einfach<br />
gemacht hätte, mich selbständig zu machen.<br />
Aber dank dem Basler Esprit boten sich mir<br />
Chancen, die ich sonst nirgendwo gekriegt<br />
hätte. Zum Beispiel die Zusammenarbeit mit<br />
Hoffmann-La Roche und dem damaligen<br />
Schweizerischen Bankverein (heute UBS), den<br />
ersten grossen Kunden der <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong><br />
<strong>AG</strong>.<br />
Qualität ist für mich das oberste Mass in<br />
einem Dienstleistungsunternehmen, wie das<br />
die <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> <strong>AG</strong> ist. Da akzeptiere ich<br />
keine Kompromisse. Ich gebe zu, dass ich<br />
zum Thema Qualität eine komplexe und<br />
starke Beziehung habe: Mein Qualitätsverständnis<br />
fängt bei Menschen an und hört bei<br />
einem architektonischen Detail auf. Das<br />
Wichtige für mich ist, dass ein roter Faden,<br />
eine Linie, existiert. Qualität muss homogen<br />
sein: von der Unternehmensführung über die<br />
Mitarbeiter bis zu den Kunden und Lieferanten.<br />
Man kann nicht etwas nach aussen<br />
erzählen, was man nach innen nicht lebt –<br />
und umgekehrt. Wir haben diesbezüglich<br />
wahnsinnig viel erreicht. Und darauf bin ich<br />
auch sehr stolz.<br />
Ein wichtiger Faktor für Qualität sind die<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ein gutes<br />
Team zu haben, ist Glückssache. Teams sind<br />
etwas Zufälliges, etwas Soziales, etwas<br />
Menschliches. Man kann keine technische<br />
Beurteilung eines Teams machen. Natürlich<br />
müssen sich die Personen in einem Team<br />
ergänzen. Aber auch das kann man nicht<br />
technisch – zum Beispiel anhand eines<br />
Pflichtenhefts beurteilen. Ein gutes Team<br />
sind Menschen, die sich treffen und einfach<br />
gut zusammen funktionieren. So etwas<br />
entsteht über Jahre.<br />
Ein weiterer entscheidender Faktor für<br />
Qualität sind die Kunden selber. Aus meiner<br />
Sicht ist klar: Das Unternehmen ist nur so gut<br />
wie die Kunden, für die es arbeitet. <strong>Diese</strong><br />
Meinung vertrete ich radikal. Heutzutage<br />
muss man eine Chancen/Risiko-Analyse<br />
machen, bevor man mit einem neuen Kunden<br />
die Zusammenarbeit beginnt. Die falschen<br />
Kunden können ein Unternehmen kaputt<br />
machen. Es geht also nicht darum, um jeden<br />
Preis einen Kunden zu gewinnen. Es geht<br />
darum, um jeden Preis die richtigen Kunden<br />
zu gewinnen, diese dann zu pflegen und die<br />
Beziehung mit ihnen auszubauen. Wir bieten<br />
unseren Kunden Sicherheit. Und Sicherheit ist<br />
Geborgenheit. Es ist vielleicht ungewöhnlich<br />
bei einem Unternehmen, von Geborgenheit<br />
zu sprechen. Aber im Endeffekt sind es die<br />
gleichen Emotionen, die mitspielen. Die<br />
Entscheider auf Kundenseite arbeiten mit<br />
jemandem zusammen, bei dem sie sich wohl<br />
fühlen und sie sich keine Sorgen machen<br />
müssen. Letztlich ist es für unsere Kunden<br />
eine Form von Geborgenheit, dass sie sich<br />
bei der <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> <strong>AG</strong> sicher fühlen. Sie<br />
wissen, dass ihr Netzwerk und ihre Sicherheit<br />
bei uns in guten Händen sind. Selbstverständlich<br />
sind diese Emotionen abgestützt auf<br />
ganz viele technische Argumente, Präsentationen,<br />
White Papers, Studien und so weiter.<br />
Aber am Ende des Tages kommt es immer<br />
darauf an, ob uns der Kunde vertraut und er<br />
sich wohl fühlt, wenn er mit uns am Tisch sitzt<br />
oder uns im Mission Control anruft.<br />
Besonders stolz bin ich auf unsere Unabhängigkeit.<br />
Auch das ist für mich eine Qualität.<br />
Ausser unseren Kunden und uns selber sind<br />
wir niemandem Rechenschaft schuldig. Wir<br />
haben keine externen Investoren, keine<br />
Verpflichtungen gegenüber Banken oder<br />
anderen Parteien. Wenn wir drei Aktionäre<br />
am Tisch sitzen, können wir schnell und<br />
verbindlich entscheiden. Selbstverständlich<br />
hatten wir in den vergangenen Jahren schon<br />
ein paar Anfragen auf dem Tisch, um<br />
Partnerschaften einzugehen oder Anteile zu<br />
verkaufen. Aber wir haben es schliesslich<br />
doch nicht gemacht. Wahrscheinlich weil es<br />
uns ganz einfach zu wenig interessiert hat.<br />
Die <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> <strong>AG</strong> ist seit 1990 im Markt.<br />
Es ist toll, dass wir mit unserem Unternehmen<br />
im dynamischen IT-Umfeld eine so konstante<br />
Leistung liefern können. Das empfinde ich<br />
gerade in unserem Bereich, wo es um Schutz<br />
und Zuverlässigkeit geht, als wahnsinnig<br />
wichtig. Das ist die beste Referenz für uns.<br />
Wir liefern seit über 20 Jahren.
44<br />
Herausgeberin <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> <strong>AG</strong> Konzept und Text <strong>Open</strong> <strong>Systems</strong> <strong>AG</strong> Design und Art Direction Franziska Eriksen, k72<br />
Designkonzept Büro4, Zürich Fotografie Noë Flum, Zürich Druck Köpfli & Partner <strong>AG</strong>, Neuenhof Kontakt: 360magazin@open.ch, Tel +41 44 455 74 00, Fax +41 44 455 74 01<br />
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119 Queen Street<br />
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405 Lexington Ave<br />
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