(ab 1991) zur Qualität der in der Thüringer Tierproduktion - TLL
(ab 1991) zur Qualität der in der Thüringer Tierproduktion - TLL
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Abschlussbericht<br />
Langzeituntersuchungen (<strong>ab</strong> <strong>1991</strong>) <strong>zur</strong><br />
<strong>Qualität</strong> <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Thür<strong>in</strong>ger <strong>Tierproduktion</strong><br />
e<strong>in</strong>gesetzten Futtermittel<br />
Thür<strong>in</strong>ger M<strong>in</strong>isterium<br />
für Landwirtschaft,<br />
Naturschutz und Umwelt<br />
Thür<strong>in</strong>ger Landesanstalt<br />
für Landwirtschaft<br />
Teilbericht<br />
Ergebnisse des Silagemonitor<strong>in</strong>gs 2005<br />
(Silagen aus <strong>der</strong> Ernte 2004)<br />
Themenblatt-Nr. 46.08. / 2005
1. Auflage 2006<br />
Besuchen Sie uns auch unter<br />
www.tll.de/a<strong>in</strong>fo<br />
Impressum<br />
Herausgeber: Thür<strong>in</strong>ger Landesanstalt für Landwirtschaft<br />
Naumburger Str. 98, 07743 Jena<br />
Tel.: 03641 / 6830, Fax: 03641/683390<br />
e-Mail: pressestelle@jena.tll.de<br />
Autoren: Dr. Ines Matthes<br />
04/2006<br />
- Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Quellenang<strong>ab</strong>e gestattet. -
Langtitel: Langzeituntersuchungen <strong>zur</strong> <strong>Qualität</strong> <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Thür<strong>in</strong>ger<br />
<strong>Tierproduktion</strong> e<strong>in</strong>gesetzten Futtermittel - E<strong>in</strong> Beitrag <strong>zur</strong><br />
Überwachung <strong>der</strong> Nahrungskette Boden-Pflanze-Tier-<br />
Mensch sowie Abschätzung des Gefahrenpotentials<br />
Kurztitel: Futter- und Silagequalität<br />
Projekt: Agrarmonitor<strong>in</strong>g<br />
Projektleiter: Dr. Hans Eckert<br />
Themenleiter: Dr. Bernhard Meixner/Dr. Ines Matthes<br />
Abteilung: Agrarmarkt<br />
Agrarökologie, Ackerbau und Grünland<br />
Abteilungsleiter: Dr. Bernhard Meixner<br />
Dr. Hans Eckert<br />
Laufzeit: 01/2004 – 12/2005<br />
Auftraggeber: Thür<strong>in</strong>ger M<strong>in</strong>isterium für Landwirtschaft, Naturschutz und<br />
Umwelt<br />
Bearbeiter: Dr. Ines Matthes<br />
Jena, 6. März 2006<br />
Prof. Dr. Gerhard Breitschuh Dr. H. Eckert<br />
Präsident Projektleiter
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Zielstellung 5<br />
2 Material und Methode 5<br />
2.1 Extensivierungsstufen 5<br />
2.2 Untersuchungsmethoden 5<br />
2.3 Abkürzungen 6<br />
2.4 Orientierungswerte und Zielvorstellungen <strong>zur</strong><br />
Silagequalität 6<br />
3 Ergebnisse 7<br />
3.1 Wertbestimmende Inhaltsstoffe und energetischer Futterwert 7<br />
3.1.1 Grassilagen 7<br />
3.1.2 Luzerne-/Kleesilagen und Silagen aus Luzerne- und/o<strong>der</strong><br />
Kleegras 10<br />
3.1.3 Maissilagen 10<br />
3.2 M<strong>in</strong>eralstoffgehalt <strong>der</strong> Silagen aus <strong>der</strong> Ernte 2004 12<br />
3.3 Siliererfolg 13<br />
4 Zusammenfassung 14<br />
5 Literatur 15<br />
Seite
1 Zielstellung<br />
In Thür<strong>in</strong>gen werden etwa 80% des Grünlandes entsprechend den Maßnahmen des<br />
Programms <strong>zur</strong> För<strong>der</strong>ung von umweltgerechter Landwirtschaft, Erhaltung <strong>der</strong><br />
Kulturlandschaft, Naturschutz und Landschaftspflege (KULAP) bewirtschaftet. Die<br />
Maßnahmen enthalten differenzierte Restriktionen h<strong>in</strong>sichtlich des Tierbesatzes, <strong>der</strong><br />
Düngung, <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Nutzung sowie des Schnittzeitpunktes bzw. Vorg<strong>ab</strong>en <strong>zur</strong><br />
Produktionsweise. Diese Restriktionen bzw. Vorg<strong>ab</strong>en können sowohl zu<br />
Verän<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bestandszusammensetzung als auch im Futterwert und <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Silagequalität führen. Verän<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bestandszusammensetzung werden<br />
durch das Grünland-Monitor<strong>in</strong>g <strong>der</strong> <strong>TLL</strong> <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen erfasst. Zu den Auswirkungen<br />
auf Futterwert und <strong>Qualität</strong> gibt es bislang ke<strong>in</strong>e Erhebungen. Bisherige<br />
Untersuchungen h<strong>ab</strong>en <strong>der</strong> Thür<strong>in</strong>ger Silage im Mittel e<strong>in</strong>e gute <strong>Qualität</strong> besche<strong>in</strong>igt.<br />
Reduzierte Stickstoffdüngung, späte Ernte und ungünstige Silierbed<strong>in</strong>gungen werden<br />
als Ursachen negativer Abweichungen vom Futterwert angesehen. Die genannten<br />
Risiken werden systematisch durch die Beteiligung an den KULAP-Maßnahmen<br />
herbeigeführt. Ziel <strong>der</strong> Untersuchungen ist es, die Auswirkungen <strong>der</strong> KULAP-<br />
Maßnahmen auf den Futterwert und die Silagequalität zu quantifizieren.<br />
erial und Methode<br />
2 Material und Methode<br />
3.1 Extensivierungsstufen<br />
Als Extensivierungsstufen wurden berücksichtigt:<br />
- die Grünlandbewirtschaftung nach den KULAP- B1<br />
- die Grünlandbewirtschaftung nach KULAP-B2<br />
- <strong>der</strong> ökologische Landbau (KULAP A1)<br />
- <strong>der</strong> kontrolliert-<strong>in</strong>tegrierte Ackerbau (KULAP A7).<br />
3.2 Untersuchungsmethoden<br />
Die Beprobung <strong>der</strong> Grünfuttersilagen erfolgte im Wesentlichen durch die Außendienstmitarbeiter<br />
des Referats 210 <strong>der</strong> <strong>TLL</strong>. Berücksichtigt wurden auch die im<br />
Rahmen <strong>der</strong> Themenbearbeitung durch Mitarbeiter <strong>der</strong> Abteilungen 500 und 600<br />
gezogenen Proben.<br />
Probenvorbereitung, Bestimmung <strong>der</strong> Trockensubstanz, Rohnährstoffe, Zucker und<br />
Stärke sowie die Berechnung des energetischen Futterwertes und die Bewertung <strong>der</strong><br />
Gärparameter erfolgten entsprechend den bereits im Bericht Silage-Monitor<strong>in</strong>g<br />
(LÜDKE, 2004) beschriebenen Methoden und Verfahren durch die Mitarbeiter <strong>der</strong><br />
Referate 260, 230 und 250.<br />
5
3.3 Abkürzungen<br />
n = Anzahl Proben Ca = Calcium<br />
FM = Frischmasse P = Phosphor<br />
TM = Trockenmasse Mg = Magnesium<br />
XA = Rohasche6 K = Kalium<br />
XP = Rohprote<strong>in</strong> S = Schwefel<br />
XF = Rohfaser Cl = Chlor<br />
XS = Stärke g = Gramm<br />
XZ = Zucker kg = Kilogramm<br />
NEL = Nettoenergie-Laktation ME = Maße<strong>in</strong>heit<br />
nXP = nutzbares Rohprote<strong>in</strong> UE = Umsetzbare Energie<br />
RNB = Rum<strong>in</strong>ale Stickstoffbilanz MJ = Mega-Joule<br />
DLG = Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft<br />
KULAP = Programms <strong>zur</strong> För<strong>der</strong>ung von umweltgerechter Landwirtschaft,<br />
Erhaltung <strong>der</strong> Kulturlandschaft, Naturschutz und Landschaftspflege<br />
ÖLB = Ökologischer Landbau<br />
Standard<strong>ab</strong>w. = Standard<strong>ab</strong>weichung<br />
3.4 Orientierungswerte und Zielvorstellungen <strong>zur</strong> Silagequalität<br />
In Abhängigkeit vom geplanten E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> Silagen, also <strong>ab</strong>hängig von Nutztierart,<br />
Leistungsrichtung und Leistungsniveau, ergeben sich aus Sicht <strong>der</strong> Tierernährung<br />
differenzierte Anfor<strong>der</strong>ungen an die <strong>Qualität</strong> <strong>der</strong> Silagen. Dementsprechend existieren<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Literatur unterschiedliche Orientierungswerte für e<strong>in</strong>e gute Silagequalität.<br />
Die T<strong>ab</strong>ellen 1 und 2 zeigen beispielhaft diese Anfor<strong>der</strong>ungen.<br />
T<strong>ab</strong>elle 1: Orientierungswerte für Gras- und Maissilage guter <strong>Qualität</strong> (Milchviehhaltung<br />
und R<strong>in</strong><strong>der</strong>mast<br />
Merkmal ME<br />
Trockenmasse<br />
(TM)<br />
Energiegehalt<br />
NEL<br />
Energiegehalt<br />
UE<br />
Grassilage Maissilage<br />
SPIEKERS (2004) PEYKER (2003) SPIEKERS (2004) PEYKER(2003)<br />
% 30 - 40 30 - 40 28 – 35 b 28 -35<br />
MJ/kg TM ≥ 6,4 bzw. ≥ 6,0 a<br />
MJ/kg TM<br />
≥ 10,6 bzw. ≥<br />
10,0<br />
> 6,2 bzw. > 6,0 ≥ 6,5 > 6,5<br />
> 10,4 bzw. ><br />
10,0<br />
6<br />
≥ 10,8 > 10,8<br />
Rohasche % i.TM < 10 Ca. 10 < 4,5 < 4,5<br />
Rohfaser % i.TM 22 - 25 22 - 26 17 - 20 17 - 20<br />
Rohprote<strong>in</strong> % i.TM 30<br />
nXP g/kg TM > 135 > 130<br />
RNB < 6 -7 bis -9<br />
a 1. Aufwuchs bzw. Folgeaufwüchse<br />
c < 15 % bei Ackergrassilage<br />
b <strong>in</strong> Abhängigkeit vom Kornanteil
T<strong>ab</strong>elle 2: Anfor<strong>der</strong>ungen an den Futterwert von Grassilagen <strong>in</strong> Abhängigkeit <strong>der</strong> Nutzung<br />
Kategorie<br />
Verdaulichkeit <strong>der</strong><br />
org. Masse<br />
%<br />
7<br />
Rohfasergehalt<br />
g/kg TM<br />
Silage für höchste Leistungen 75 - 80 220 - 240<br />
Silage für Milchkühe und<br />
Jungr<strong>in</strong><strong>der</strong> bis 2 Jahre<br />
70 - 75 240 - 280<br />
Silage für Mutterkühe und Schafe 60 - 70 260 - 300<br />
nach PICKERT u. HERTWIG (2000)<br />
Energiekonzentration<br />
MJ NEL/ kg TM<br />
(MJ UE/ kg TM)<br />
6,2 – 6,7<br />
(10,4 – 11,0)<br />
5,8 – 6,4<br />
(9,8 – 10,6)<br />
5,2 – 5,8<br />
(9,0 – 9,8)<br />
Sowohl aus physiologischer als auch aus wirtschaftlicher Sicht sollte e<strong>in</strong>e möglichst<br />
hohe Leistung aus dem Grobfutter angestrebt werden. Um dies zu erreichen, muss<br />
es <strong>in</strong> ausreichen<strong>der</strong> Menge und <strong>Qualität</strong> sowie mit ausreichen<strong>der</strong> Energiekonzentration<br />
<strong>zur</strong> Verfügung stehen. Wesentlichen E<strong>in</strong>fluss h<strong>ab</strong>en:<br />
- die botanische Zusammensetzung <strong>der</strong> Futterbestände, Sorte,<br />
- e<strong>in</strong> optimaler Schnitt- bzw. Nutzungsterm<strong>in</strong>,<br />
- e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Futterverschmutzung,<br />
- die verlustarme Bergung und<br />
- e<strong>in</strong>e hohe <strong>Qualität</strong> <strong>der</strong> Konservierung.<br />
3 Ergebnisse<br />
3.1 Wertbestimmende Inhaltsstoffe und energetischer Futterwert<br />
3.1.1 Grassilagen<br />
2005 wurden im Rahmen des Silagemonitor<strong>in</strong>gs <strong>in</strong>sgesamt 178 Grassilagen aus <strong>der</strong><br />
Ernte 2004 untersucht. Die Mittelwerte <strong>der</strong> ausgewiesenen Parameter belegen, wie<br />
bereits <strong>in</strong> den Jahren davor, e<strong>in</strong>e nur mittlere Silagequalität (T<strong>ab</strong>elle 3).<br />
Die statistischen Kennzahlen lassen e<strong>in</strong>e erhebliche Differenziertheit erkennen.<br />
Diese bed<strong>in</strong>gt zugleich Unterschiede h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satzwürdigkeit <strong>der</strong> Silagen.<br />
Erwartungsgemäß wurden mit dem ersten Aufwuchs höhere Energiegehalte <strong>in</strong> den<br />
Grassilagen erzielt (T<strong>ab</strong>elle 4).<br />
T<strong>ab</strong>elle 3: Gehalte an Trockenmasse und Rohnährstoffen <strong>der</strong> Grassilagen aus <strong>der</strong> Ernte<br />
2004 im Vergleich zu den Jahren 2000- 2002<br />
Erntejahr<br />
TM (%)<br />
Je kg Trockenmasse (TM)<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> FM XA (%) XF (%) XP (%) XZ (%) NEL (MJ)<br />
2000* 40,4 9,7 26,3 15,9 5,4 6,1<br />
2001* 38,1 9,4 27,0 16,0 4,9 6,0<br />
2002* 36,9 10,1 28,3 14,8 3,9 5,8<br />
2004 36,6 9,9 27,0 13,9 4,4 6,0<br />
M<strong>in</strong> 21,1 3,9 18,5 4,6 0,6 5,4<br />
Max 78,7 16,5 35,1 21,6 13,9 6,7<br />
Standard<strong>ab</strong>w. 12,6 2,1 3,1 3,0 3,1 0,4<br />
Quartile 25 28,0 8,1 24,9 12,3 1,8 5,7<br />
Median 32,2 9,2 26,5 13,7 3,7 6,0<br />
Quartile 75 41,2 10,5 29,1 15,9 6,9 6,3<br />
*(Lüdke, 2004)
T<strong>ab</strong>elle 4: Gehalte an Trockenmasse und Rohnährstoffen <strong>der</strong> Grassilagen nach<br />
Aufwüchsen (Ernte 2004)<br />
Aufwuchs n<br />
TM (%)<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> FM<br />
XA (%)<br />
Je kg Trockenmasse (TM)<br />
XF (%) XP (%) XZ (%) UE (MJ) NEL<br />
(MJ)<br />
1. Aufwuchs 129 35,9 9,8 26,8 13,9 4,2 10,2 6,1<br />
Folgeaufwüchse 45 38,0 10,1 27,4 13,7 5,0 9,6 5,6<br />
Für die Berechnung <strong>der</strong> Energiegehalte von Grassilagen müssen Rohasche, Rohfaser<br />
und Rohprote<strong>in</strong> analysiert werden.<br />
Der Gehalt an Rohasche e<strong>in</strong>er guten Grassilage liegt bei maximal 10% <strong>der</strong> Trockenmasse<br />
(T<strong>ab</strong>elle 1). Der Rohaschegehalt gibt Auskunft über die Verschmutzung <strong>der</strong><br />
Silagen, wird <strong>ab</strong>er auch durch Schnitthöhe sowie den Kräuter- und Legum<strong>in</strong>osenanteil<br />
bee<strong>in</strong>flusst. Von den untersuchten Grassilagen entsprechen rund 71 % diesem<br />
Orientierungswert.<br />
Während des Wachstums än<strong>der</strong>t sich die Zusammensetzung <strong>der</strong> Inhaltsstoffe des<br />
Grünlands. Je später e<strong>in</strong>e Nutzung erfolgt, desto rohfaserreicher und entsprechend<br />
ärmer an Energie ist die Silage. Der optimale Rohfasergehalt liegt je nach<br />
Nutzungsrichtung zwischen 22 bis 26 % <strong>der</strong> Trockenmasse (T<strong>ab</strong>elle 1). E<strong>in</strong> mittlerer<br />
Rohfasergehalt von 27 % sowie die Kennzahlen Median und Quartile 75 belegen für<br />
die Mehrheit <strong>der</strong> untersuchten Grassilagen e<strong>in</strong>e, aus Sicht <strong>der</strong> Tierernährung, zu<br />
späte Nutzung <strong>der</strong> Bestände. Insgesamt weisen nur 41,5 % <strong>der</strong> untersuchten Grassilagen<br />
Rohfasergehalte <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> angestrebten Spanne auf.<br />
Der Rohprote<strong>in</strong>gehalt verhält sich während des Wachstums umgekehrt zum Rohfasergehalt,<br />
d. h., mit zunehmenden Alter des Aufwuchses nimmt <strong>der</strong> Rohprote<strong>in</strong>gehalt<br />
<strong>ab</strong>. Der konkrete Verlauf dieser Entwicklung wird wesentlich durch die<br />
botanische Zusammensetzung des Bestandes, durch die Intensität <strong>der</strong> Düngung und<br />
durch die Witterung bee<strong>in</strong>flusst. Der Rohprote<strong>in</strong>gehalt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Trockenmasse liegt bei<br />
<strong>der</strong> angestrebten Nutzungszeitspanne unter 17 %. Dies trifft für den überwiegenden<br />
Teil <strong>der</strong> untersuchten Grassilagen aus <strong>der</strong> Ernte 2004 zu. Nur <strong>in</strong> 9 % <strong>der</strong> Grassilagen<br />
wurde mehr als 17 % Rohprote<strong>in</strong> gefunden. Im Mittel wurde e<strong>in</strong> Prote<strong>in</strong>gehalt von<br />
13,9 % <strong>der</strong> Trockenmasse erreicht.<br />
Nur für 42,7 % <strong>der</strong> Grassilagen konnten auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> analysierten Werte<br />
die gefor<strong>der</strong>ten Energiegehalte (Umsetzbare Energie) von m<strong>in</strong>destens 10,4 MJ/kg<br />
TM ermittelt werden.<br />
Rund ⅓ <strong>der</strong> Proben gelangte mit e<strong>in</strong>em zu ger<strong>in</strong>gen Trockenmassegehalt <strong>in</strong> die<br />
Silos, wodurch das Risiko e<strong>in</strong>er Fehlgärung verstärkt wurde. Bei etwa 25 % liegt <strong>der</strong><br />
Trockenmassegehalt über dem Orientierungswert. Dies kann bereits e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>weis auf<br />
günstige Bed<strong>in</strong>gungen für Schimmelpilze se<strong>in</strong>.<br />
Entsprechend den erhobenen Begleit<strong>in</strong>formationen lassen sich die Proben verschiedenen<br />
Grünlandbewirtschaftungs-/Extensivierungsmaßnahmen zuordnen (T<strong>ab</strong>ellen 5<br />
und 6).<br />
8
T<strong>ab</strong>elle 5: Gehalte an Trockenmasse und Rohnährstoffen <strong>der</strong> Grassilagen<br />
(1. Aufwuchs 2004) <strong>in</strong> Abhängigkeit von <strong>der</strong> Bewirtschaftung<br />
Bewirtschaftung<br />
nach<br />
(n)<br />
KULAP B1 (43)<br />
TM (%)<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
FM<br />
9<br />
Je kg Trockenmasse<br />
XA (%) XF (%) XP (%) XZ (%) UE (MJ) NEL (MJ)<br />
Mittelwert 30,5 9,0 26,2 16,1 2,5 10,4 6,3<br />
Standard<strong>ab</strong>weichung 7,0 1,8 2,5 2,1 1,5 0,3 0,2<br />
KULAP B2 (23)<br />
Mittelwert 43,5 8,9 27,6 13,7 5,9 10,2 6,1<br />
Standard<strong>ab</strong>weichung 11,8 1,3 3,5 3,7 2,6 0,5 0,4<br />
KULAP A1 / ÖLB (47)<br />
Mittelwert 36,9 9,2 27,4 12,0 4,8 10,1 6,0<br />
Standard<strong>ab</strong>weichung 12,6 2,3 3,7 2,8 3,1 0,5 0,4<br />
Unterschiede zwischen den Bewirtschaftungsmaßnahmen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e beim<br />
Trockenmasse-, Rohprote<strong>in</strong>- und Zuckergehalt zu erkennen. Nimmt man den Rohfasergehalt<br />
als H<strong>in</strong>weis auf das Alter des Pflanzenbestandes, so erfolgte <strong>in</strong> den<br />
KULAP-B2- und den Öko-Betrieben die Nutzung später als <strong>in</strong> den KULAP-B1-<br />
Betrieben (T<strong>ab</strong>elle 5). Die spätere Nutzung bed<strong>in</strong>gt bereits e<strong>in</strong>en niedrigeren<br />
Rohprote<strong>in</strong>gehalt und führt zu e<strong>in</strong>er ger<strong>in</strong>geren Energiedichte im Futter. Im Vergleich<br />
zu Silagen aus KULAP-B2-Betrieben h<strong>ab</strong>en die Grassilagen aus Öko-Betrieben bei<br />
etwa gleichem Rohfasergehalt niedrigere Rohprote<strong>in</strong>gehalte. Dies lässt auf den<br />
zusätzlichen E<strong>in</strong>fluss e<strong>in</strong>er reduzierten Stickstoffversorgung schließen, die zusätzlich<br />
<strong>zur</strong> Absenkung des Energiegehaltes führt. Berücksichtigt man, dass es sich beim<br />
Großteil <strong>der</strong> B1-Betriebe um Milchviehbetriebe handelt und die KULAP-B2-Betriebe<br />
überwiegend Mutterkuhhalter s<strong>in</strong>d, entsprechen die ermittelten mittleren Energiegehalte<br />
noch den angestrebten Nutzungen. Allerd<strong>in</strong>gs sollten Grassilagen für hoch<br />
leistende Milchkühe im ersten Laktationsdrittel Rohfasergehalte zwischen 22 und<br />
max. 24 % <strong>der</strong> TM aufweisen, um durch hohe Energiegehalte (> 6,4 NEL/kg TM) zu<br />
e<strong>in</strong>er hohen Energiedichte im Futter beizutragen. Diesem Anspruch wird nur e<strong>in</strong><br />
ger<strong>in</strong>ger Anteil <strong>der</strong> Grassilagen gerecht.<br />
T<strong>ab</strong>elle 6: Gehalte an Trockenmasse und Rohnährstoffen <strong>der</strong> Grassilagen (Folgeauf-<br />
wüchse 2004) <strong>in</strong> Abhängigkeit von <strong>der</strong> Bewirtschaftung<br />
Bewirtschaftung<br />
nach<br />
(n)<br />
KULAP B1 (17)<br />
TM (%)<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
FM<br />
Je kg Trockenmasse<br />
XA (%) XF (%) XP (%) XZ (%) UE (MJ) NEL (MJ)<br />
Mittelwert 34,2 9,4 27,5 14,0 4,9 9,7 5,7<br />
Standard<strong>ab</strong>weichung 11,2 1,3 2,3 2,1 3,5 0,4 0,3<br />
KULAP A1 / ÖLB (19)<br />
Mittelwert 41,6 10,8 27,6 13,5 4,8 9,4 5,5<br />
Standard<strong>ab</strong>weichung 17,8 2,5 2,6 2,2 3,5 0,4 0,3<br />
Die Grassilagen aus den Folgenutzungen weisen ger<strong>in</strong>gere Energiegehalte auf. Bei<br />
gleichem Rohfasergehalt s<strong>in</strong>d Folgeaufwüchse bereits älter. Die Silagen <strong>der</strong> Folgeaufwüchse<br />
aus den Ökobetrieben h<strong>ab</strong>en gegenüber denen des ersten Aufwuchses
höhere Rohprote<strong>in</strong>gehalte, dies kann sowohl auf das verän<strong>der</strong>te Blatt-Stängel-<br />
Verhältnis bei Gräsern als auch auf e<strong>in</strong>en höheren ertragswirksamen Legum<strong>in</strong>osenanteil<br />
(<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Weißklee) <strong>zur</strong>ückgeführt werden.<br />
Die angestrebten Energiegehalte s<strong>in</strong>d beim ersten Schnitt häufiger erzielt wurden als<br />
bei Folgeschnitten. Bei ökologischer Bewirtschaftung wurden die Zielwerte nur durch<br />
31 % <strong>der</strong> Proben, bei Bewirtschaftung nach KULAP B2 durch rund 50 % und bei<br />
Bewirtschaftung nach KULAP B1 durch rund 45 % <strong>der</strong> Proben erreicht.<br />
Bei gleichzeitiger Betrachtung entsprechen die <strong>in</strong> T<strong>ab</strong>elle 7 ausgewiesenen Proben<br />
den angestrebten Orientierungswerten h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Trockenmasse-, Rohasche-,<br />
Rohfaser- und Energiegehalte.<br />
T<strong>ab</strong>elle 7: Prozentualer Anteil <strong>der</strong> Proben, die den Orientierungswerten (TM, XA, XF, UE)<br />
bei gleichzeitiger Betrachtung entsprechen nach Bewirtschaftungsmaßnahmen<br />
Erntejahr 2004 Grünlandbewirtschaftung nach:<br />
KULAP B1 KULAP B2 KULAP A1 / ÖLB<br />
Anteil (%) 13,3 15,4 9,0<br />
3.1.2 Luzerne-/Kleesilagen und Silagen aus Luzerne- und/o<strong>der</strong> Kleegras<br />
T<strong>ab</strong>elle 8: Gehalte an Trockenmasse und Rohnährstoffen <strong>in</strong> den Luzerne/Klee- und<br />
Luzernegras- bzw. Kleegrassilagen <strong>der</strong> Ernte 2004<br />
Silage aus (n)<br />
Luzerne/Klee (15)<br />
TM (%)<br />
Je kg Trockenmasse<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> FM XA (%) XF (%) XP (%) XS (%) UE (MJ) NEL (MJ)<br />
Mittelwert 36,8 11,2 28,5 15,7 4,17 9,2 5,5<br />
Standard<strong>ab</strong>weichung 12,8 2,3 5,3 3,11 3,5 0,9 0,7<br />
Luzerne-/Kleegras (23)<br />
Mittelwert 35,2 10,7 27,2 13,6 2,5 10,0 6,0<br />
Standard<strong>ab</strong>weichung 5,9 1,6 4,0 1,8 1,8 0,7 0,5<br />
Die untersuchten Klee-, Luzernesilagen und Kleegras-/Luzernegrassilagen stammen<br />
fast ausschließlich aus Ökobetrieben. Die Inhaltsstoffe dieser Silagen variieren<br />
erheblich (T<strong>ab</strong>elle 8), vor allem aufgrund unterschiedlicher Legum<strong>in</strong>osenanteile.<br />
Luzerne und Rotklee dienen <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Prote<strong>in</strong>versorgung Sie s<strong>in</strong>d aufgrund<br />
ihres hohen Prote<strong>in</strong>gehaltes schwer silierbar. Bereits bei e<strong>in</strong>er Nutzung <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Knospe br<strong>in</strong>gen die Bestände deutlich niedrigere Energiegehalte.<br />
Die Luzernegras- und Kleegrassilage variiert <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> Abhängigkeit des<br />
Gräseranteils und/o<strong>der</strong> des Nutzungsjahres. Der Gräseranteil im Gemenge reicht<br />
von ca. 30 – 70 %. Die Zielwerte orientieren sich an denen <strong>der</strong> Grassilage.<br />
3.1.3 Maissilagen<br />
Der Energiegehalt <strong>der</strong> Maissilage wird <strong>der</strong>zeit aus den Gehalten an Rohasche und<br />
Rohfaser geschätzt. Entsprechend den <strong>in</strong> T<strong>ab</strong>elle 1 angegebenen Orientierungswerten<br />
werden Rohaschegehalte unter 4,5 % und Rohfasergehalte zwischen 17 bis<br />
20 % <strong>der</strong> TM angestrebt. Charakteristisch ist <strong>der</strong> negative Beitrag <strong>zur</strong> rum<strong>in</strong>alen<br />
Stickstoffbilanz, <strong>der</strong> sich aus e<strong>in</strong>em niedrigen Rohprote<strong>in</strong>gehalt <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit<br />
e<strong>in</strong>em hohen Energiegehalt ergibt. Der Gehalt an Umsetzbarer Energie (UE) e<strong>in</strong>er<br />
guten Maissilage sollte m<strong>in</strong>destens 10,8 MJ/kg TM betragen bzw. entsprechend an<br />
10
NEL m<strong>in</strong>destens 6,5 MJ/kg TM. Erwünscht ist außerdem e<strong>in</strong> Stärkegehalt von über<br />
30 % <strong>der</strong> TM.<br />
T<strong>ab</strong>elle 9: Mittlere Gehalte an Trockenmasse und Rohnährstoffen <strong>der</strong> Maissilage aus <strong>der</strong><br />
Ernte 2004 im Vergleich zu den Jahren 2000- 2002<br />
Erntejahr<br />
TM (%)<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> FM XA (%)<br />
Je kg Trockenmasse (TM)<br />
XF (%) XP (%) XS (%) NEL (MJ)<br />
2000* 33,2 3,9 18,3 8,4 32,0 6,7<br />
2001* 32,7 3,8 19,7 8,2 29,4 6,6<br />
2002*<br />
2004<br />
33,5 3,9 19,0 8,6 29,3 6,6<br />
Mittelwert 31,8 3,9 20,3 8,7 27,7 6,5<br />
M<strong>in</strong> 23,9 2,2 17,0 6,2 15,7 6,1<br />
Max 44,1 5,5 24,2 11,0 35,8 6,9<br />
Median 32,2 3,8 19,9 8,7 28,2 6,6<br />
Standard<strong>ab</strong>w. 3,8 0,6 1,9 0,8 4,4 0,2<br />
*Vergleichswerte aus LÜDKE (2004)<br />
T<strong>ab</strong>elle 10: Gehalte an Trockenmasse und Rohnährstoffen <strong>der</strong> Maissilage <strong>in</strong> Abhängigkeit<br />
von <strong>der</strong> Bewirtschaftung<br />
Bewirtschaftung<br />
nach<br />
(n) TM (%)<br />
XA (%) XF (%)<br />
Je kg Trockenmasse<br />
XP (%) XS (%) UE (MJ) NEL (MJ)<br />
KULAP A7 (13)<br />
Mittelwert 29,4 3,8 20,9 9,0 25,9 10,7 6,4<br />
Standard<strong>ab</strong>weichung 2,5 0,5 2,2 1,3 5,7 0,3 0,2<br />
ohne KULAP /<br />
konventionell<br />
(50)<br />
Mittelwert 32,6 3,9 20,0 8,6 28,5 10,9 6,5<br />
Standard<strong>ab</strong>weichung 3,9 0,5 1,8 0,7 3,7 0,3 0,2<br />
Die <strong>Qualität</strong> <strong>der</strong> Maissilage aus <strong>der</strong> Ernte 2004 fällt im Vergleich zu den Vorjahren<br />
schlechter aus (T<strong>ab</strong>ellen 9 und 10). Von den untersuchten Maissilagen erreichen<br />
30 % nicht die gefor<strong>der</strong>te Trockenmasse und 15 % h<strong>ab</strong>en e<strong>in</strong>en zu hohen Rohaschegehalt.<br />
Bei 38 % <strong>der</strong> Proben liegt <strong>der</strong> Rohfasergehalt außerhalb <strong>der</strong> angestrebten<br />
Spannweite und aufgrund <strong>der</strong> hohen Rohfaser<strong>ab</strong>hängigkeit weisen 37 % <strong>der</strong> Maissilagen<br />
zu ger<strong>in</strong>ge Energiegehalte auf. Der angestrebte Stärkegehalt wird bei 67 %<br />
<strong>der</strong> Maissilagen nicht erreicht. Insgesamt entspricht nur ¹/5 <strong>der</strong> untersuchten Maissilagen<br />
allen gefor<strong>der</strong>ten Parametern.<br />
Der E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong> Bewirtschaftungsmaßnahme auf die mittleren Gehaltswerte war<br />
unerheblich und nur beim Trockenmasse- und Stärkegehalt tendenziell sichtbar<br />
(T<strong>ab</strong>elle 10). Insgesamt treten kaum Unterschiede zwischen Maissilagen aus<br />
Betrieben mit kontrolliert-<strong>in</strong>tegriertem Ackerbau und den übrigen Betrieben auf. Die<br />
ökologisch erzeugten Maissilagen wurden aufgrund ihrer sehr ger<strong>in</strong>gen Anzahl nicht<br />
extra ausgewertet. Auffallend ist die Diskrepanz zwischen dem Anteil Proben mit<br />
gewünschtem Energiegehalt und dem Anteil Proben mit angestrebtem Stärkegehalt.<br />
Die Diskrepanz beruht offensichtlich aus <strong>der</strong> Nichtberücksichtigung des Stärkegehaltes<br />
bei <strong>der</strong> Energieschätzung und e<strong>in</strong>er nicht ausreichend hohen Korrelation<br />
zwischen Rohfasergehalt und Stärkegehalt bei Mais.<br />
Insgesamt wird aufgrund <strong>der</strong> ermittelten Gehaltswerte vermutet, dass das optimale<br />
Reifestadium bei e<strong>in</strong>em Großteil <strong>der</strong> Maissilagen aus <strong>der</strong> Ernte 2004 nicht erreicht<br />
und/o<strong>der</strong> zu tief geerntet wurde. Die Ursachen müssen noch weiter <strong>ab</strong>geklärt werden.<br />
11
3.2 M<strong>in</strong>eralstoffgehalt <strong>der</strong> Silagen aus <strong>der</strong> Ernte 2004<br />
Der M<strong>in</strong>eralstoffgehalt weist zwischen den Silagearten charakteristische Unterschiede<br />
auf (T<strong>ab</strong>elle 11). Insgesamt werden bei den Silagen aus <strong>der</strong> Ernte 2004 ähnliche<br />
Gehalte gefunden wie <strong>in</strong> den Silagen aus den Ernten 2000 - 2003. Die Maissilagen<br />
s<strong>in</strong>d allgeme<strong>in</strong> m<strong>in</strong>eralstoffarm.<br />
T<strong>ab</strong>elle 11: Gehalt an Mengenelementen <strong>in</strong> den Silagen <strong>der</strong> Ernte 2004<br />
Silageart (n)<br />
Grassilage (178)<br />
In % <strong>der</strong> Trockenmasse<br />
Ca P Mg K S Cl<br />
Mittelwert 0,67 0,30 0,21 2,40 0,19 0,45<br />
Standard<strong>ab</strong>w. 0,26 0,06 0,06 0,59 0,04 0,25<br />
Luzerne/Klee<br />
-Silage<br />
(15)<br />
Mittelwert 1,26 0,28 0,20 2,64 0,21 0,39<br />
Standard<strong>ab</strong>w. 0,66 0,08 0,04 0,92 0,05 0,28<br />
Luzerne- u./o.<br />
Kleegrassilage<br />
(23)<br />
Mittelwert 1,03 0,29 0,22 2,56 0,16 0,32<br />
Standard<strong>ab</strong>w. 0,32 0,05 0,04 0,5 0,03 0,19<br />
Maissilage (66)<br />
Mittelwert 0,24 0,21 0,11 1,08 0,09 0,11<br />
Standard<strong>ab</strong>w. 0,08 0,04 0,02 0,20 0,01 0,05<br />
Insbeson<strong>der</strong>e bei den M<strong>in</strong>eralstoffgehalten <strong>der</strong> Grassilagen besteht e<strong>in</strong>e mehr o<strong>der</strong><br />
weniger starke Streuung. Ursache für diese Schwankungen können sowohl unterschiedliche<br />
geologische Gegebenheiten, als auch Unterschiede im ph-Wert und <strong>der</strong><br />
mikrobiologischen Aktivität des Bodens und im Aneignungsvermögen <strong>der</strong> Pflanzen<br />
sowie e<strong>in</strong>er Reihe weiterer Faktoren begründet se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e wesentliche Rolle für den<br />
M<strong>in</strong>eralstoffgehalt spielt auch die Bestandszusammensetzung. Kräuter- und legum<strong>in</strong>osenreiche<br />
Bestände weisen höhere Gehalte an Calcium, Phosphor, und<br />
Kalium, <strong>ab</strong>er auch an Eisen, Kupfer, Z<strong>in</strong>k und Kobalt auf. Entsprechend verfügen die<br />
untersuchten Luzerne- und Kleesilagen auch über die höchsten mittleren Gehalte<br />
(T<strong>ab</strong>elle 11).<br />
T<strong>ab</strong>elle 12: Gehalt an Mengenelementen <strong>in</strong> Grassilagen des 1. Aufwuchses 2004<br />
nach Bewirtschaftungsmaßnahmen<br />
Bewirtschaftung nach<br />
KULAP B1<br />
In % <strong>der</strong> Trockenmasse<br />
Ca P Mg K S Cl<br />
Mittelwert 0,59 0,32 0,21 2,47 0,20 0,37<br />
Standard<strong>ab</strong>w. 0,15 0,05 0,05 0,46 0,03 0,11<br />
KULAP B2<br />
Mittelwert 0,62 0,29 0,20 2,39 0,18 0,44<br />
Standard<strong>ab</strong>w. 0,16 0,07 0,01 0,54 0,04 0,20<br />
KULAP A1 / ÖLB<br />
Mittelwert 0,63 0,28 0,17 2,50 0,16 0,45<br />
Standard<strong>ab</strong>w. 0,35 0,05 0,04 0,58 0,04 0,29<br />
12
Die Aufteilung <strong>der</strong> Silagen nach Bewirtschaftungsformen lässt tendenziell Unterschiede<br />
im M<strong>in</strong>eralstoffgehalt erkennen (T<strong>ab</strong>elle 12). Auffallend s<strong>in</strong>d die <strong>in</strong>sgesamt<br />
niedrigen Phosphorgehalte <strong>der</strong> Grassilagen. Diese werden auf die seit Jahren zu verzeichnende<br />
ungenügende Phosphorversorgung des Thür<strong>in</strong>ger Grünlands <strong>zur</strong>ückgeführt.<br />
T<strong>ab</strong>elle 13: Gehalt an Mengenelementen <strong>in</strong> Grassilage <strong>der</strong> Folgeaufwüchse 2004 nach Bewirtschaftungsmaßnahmen<br />
Bewirtschaftung nach<br />
KULAP B1<br />
In % <strong>der</strong> Trockenmasse<br />
Ca P Mg K S Cl<br />
Mittelwert 0,74 0,30 0,26 2,17 0,20 0,39<br />
Standard<strong>ab</strong>w. 0,18 0,06 0,03 0,72 0,04 0,15<br />
KULAP A1 / ÖLB<br />
Mittelwert 0,90 0,31 0,29 2,15 0,23 0,61<br />
Standard<strong>ab</strong>w. 0,22 0,06 0,07 0,68 0,04 0,35<br />
T<strong>ab</strong>elle 14: Gehalt an Mengenelementen <strong>in</strong> Maissilage <strong>der</strong> Ernte 2004 nach Bewirtschaftungsmaßnahmen<br />
Bewirtschaftung<br />
nach<br />
(n)<br />
KULAP A7 (13)<br />
In % <strong>der</strong> Trockenmasse<br />
Ca P Mg K S Cl<br />
Mittelwert 0,21 0,22 0,12 1,1 0,10 0,11<br />
Standard<strong>ab</strong>w. 0,05 0,04 0,03 0,2 0,01 0,05<br />
Konventionell (48)<br />
Mittelwert 0,22 0,21 0,11 1,04 0,09 0,10<br />
Standard<strong>ab</strong>w. 0,04 0,04 0,02 0,18 0,01 0,04<br />
Die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tendenz ger<strong>in</strong>geren Phosphorgehalte bei den Silagen aus den KULAP-<br />
B2- und den Ökobetrieben werden mit dem vergleichsweise älterem Bestand erklärt<br />
(Vergleich T<strong>ab</strong>elle 5). Allgeme<strong>in</strong> nimmt mit zunehmenden Rohfasergehalt, d. h. mit<br />
zunehmenden Alter des Pflanzenbestandes, <strong>der</strong> Phosphorgehalt <strong>ab</strong> und <strong>der</strong> Calciumgehalt<br />
zu.<br />
Obwohl ebenfalls vergleichsweise älter, weisen die Grassilagen <strong>der</strong> Folgeaufwüchse<br />
ke<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>geren und bei Öko-Grassilagen sogar ger<strong>in</strong>gfügig höhere Phosphorgehalte<br />
auf (T<strong>ab</strong>elle 13). Die Ursache dafür liegt wie<strong>der</strong>um im verän<strong>der</strong>tem Blatt-<br />
Stängel-Verhältnis und höherem ertragswirksamen Kleeanteil <strong>der</strong> Folgeaufwüchse.<br />
H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> gewählten Bewirtschaftungsform werden bei Maissilage ke<strong>in</strong>e Unterschiede<br />
<strong>in</strong> den M<strong>in</strong>eralstoffgehalten festgestellt (T<strong>ab</strong>elle 14).<br />
3.3 Siliererfolg<br />
Rout<strong>in</strong>emäßig erfolgt an <strong>der</strong> <strong>TLL</strong> die Bewertung des Siliererfolges nach dem Lett<strong>in</strong>er<br />
Bewertungsschlüssel (1971). Im Rahmen des Silagemonitor<strong>in</strong>gs wurde parallel <strong>der</strong><br />
Siliererfolg entsprechend dem DLG-Schlüssel von 1997 (Weißbach und Honig, 1997)<br />
ermittelt. Die Bewertungsschlüssel unterscheiden sich <strong>in</strong> den berücksichtigten Parametern<br />
und <strong>der</strong>en Wichtung. Beide Bewertungsschlüssel s<strong>in</strong>d für Grünfuttersilagen<br />
aller Arten geeignet.<br />
13
T<strong>ab</strong>elle 15: Bewertung <strong>der</strong> Silagen aus dem Erntejahr 2004 nach dem Lett<strong>in</strong>er Schlüssel<br />
und dem DLG-Schlüssel von 1997<br />
Silageart<br />
Lett<strong>in</strong>er Schlüssel DLG-Schlüssel 1997<br />
Punkte Note Punkte Note<br />
Grassilage 72 1,9 62,8 2,7<br />
Maissilage 89,4 1,1 92,5 1,2<br />
Silage von Luzerne-/Kleegras 63,4 2,3 43,8 3,4<br />
T<strong>ab</strong>elle 16: Parameter <strong>der</strong> Gärqualität bei Silagen <strong>der</strong> Ernte 2004<br />
ME Grassilagen Maissilagen Anzustrebende<br />
(n = 132) (n = 41)<br />
Gehalte a<br />
Trockenmasse % <strong>der</strong> FM 36,4 30,4 T<strong>ab</strong>elle 1<br />
Rohprote<strong>in</strong> % d. TM 13,5 8,8 T<strong>ab</strong>elle 1<br />
pH-Wert 4,5<br />
4,3 –4,6 Grassilage<br />
3,9 3,9 –4,2 Maissilage<br />
NH3-N* % Gesamt-N 5,6<br />
< 10 Grassilage<br />
8,8<br />
< 6 Maissilage<br />
Essigsäure** g/kg TM 27,4 22,4 20 - 35<br />
Buttersäure g/kg TM < 8,6<br />
< 3 Grassilage<br />
< 0,8<br />
< 1 Maissilage<br />
Ethanol g/kg TM 5,3<br />
B1 und B2 sowie e<strong>in</strong>e Bewirtschaftung entsprechend den Regeln des ökologischen<br />
Landbaus (KULAP-Maßnahme A1). Außerdem wurden Maissilagen aus kontrolliert<strong>in</strong>tegriertem<br />
Ackerbau nach KULAP A7 berücksichtigt.<br />
Die Bewirtschaftungs<strong>in</strong>tensität wirkt sich allgeme<strong>in</strong> über Unterschiede <strong>in</strong> den Maßnahmen<br />
wie Düngung, Schnittzeiten und -folge, Pflege und Bodenbearbeitung auf<br />
die Bestandsentwicklung aus. Daher wurden <strong>in</strong>direkte Auswirkungen <strong>der</strong> KULAP-<br />
Maßnahmen auf die <strong>Qualität</strong> <strong>der</strong> Silagen sowie auf den Gärverlauf erwartet.<br />
Sowohl bei den Grassilagen als auch bei den Maissilagen traten bei allen Inhaltsstoffen<br />
Abweichungen von den Zielvorstellungen auf. Dies betraf alle Extensivierungsstufen.<br />
Vom Grünland wurden durch Silagen des 1. Aufwuchses generell bessere<br />
<strong>Qualität</strong>en realisiert.<br />
Die Restriktionen <strong>der</strong> Extensivierungsstufen spiegelten sich bei Grassilagen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />
<strong>in</strong> unterschiedlichen Rohprote<strong>in</strong>- und Rohfasergehalten sowie den daraus<br />
folgenden Energiegehalten wi<strong>der</strong>. Unterschiede wurden auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong><br />
Inhaltsstoffe <strong>der</strong> Folgeaufwüchse beobachtet. Für den Futterwert <strong>der</strong> Maissilagen<br />
hatte die betrachtete Extensivierungsstufe im Erntejahr 2004 wenig Bedeutung. Tendenzielle<br />
Unterschiede traten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Trockenmasse und Stärkegehalt auf.<br />
Die M<strong>in</strong>eralstoffgehalte unterlagen starken Schwankungen. Bei Grassilagen konnten<br />
tendenziell Unterschiede <strong>in</strong> den Gehalten an Calcium und Phosphor zwischen den<br />
Extensivierungsstufen und Aufwüchsen beobachtet werden. Die Grassilage wies<br />
gegenüber T<strong>ab</strong>ellenwerten niedrige Phosphorgehalte auf, die auf e<strong>in</strong>e jahrelange<br />
Unterversorgung des Grünlands <strong>zur</strong>ückgeführt werden. Maissilage war <strong>in</strong>sgesamt<br />
m<strong>in</strong>eralstoffarm.<br />
Insgesamt entsprachen nur 13 % <strong>der</strong> Grassilagen aus KULAP-B1-Betrieben sowie<br />
15 % <strong>der</strong> Grassilagen aus KULAP-B2-Betrieben und nur 9 % <strong>der</strong> Grassilagen aus<br />
Betrieben des ökologischen Landbaus <strong>in</strong> allen Inhaltsstoffen den Zielvorstellungen.<br />
Bei Maissilage waren dies nur rund 20 %.<br />
Die Nährstoff- und M<strong>in</strong>eralstoffgehalte <strong>der</strong> Silagen sowie die erreichten Parameter<br />
des Gärprozesses weisen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei Grassilagen, auf zum Teil erhebliche<br />
Probleme bei <strong>der</strong> Silierung h<strong>in</strong>, <strong>der</strong>en Ursachen noch nicht <strong>ab</strong>schließend geklärt<br />
wurden.<br />
5 Literatur<br />
Lett<strong>in</strong>er Schlüssel (1971): Zentralstelle für Futtermittelprüfung und Fütterung;<br />
Arbeitsblatt L71, Halle-Lett<strong>in</strong>, 1971<br />
Lüdke, H. (2004): Silage-Monitor<strong>in</strong>g. Silagen aus <strong>der</strong> Ernte <strong>der</strong> Jahre 2000 bis 2002;<br />
<strong>TLL</strong>, Abschlußbericht Themenblatt-Nr. 46.08.300/2003<br />
Peyker, W. (2003): Standpunkt <strong>zur</strong> Silierung von Grünfutterstoffen. <strong>TLL</strong>, Jena<br />
Pickert u. Hertwig (2000): In F. Hertwig und J. Pickert, Anfor<strong>der</strong>ungen an die<br />
landwirt- schaftliche Grünlandnutzung <strong>in</strong> Brandenburg, Landesamt für<br />
Verbraucher schutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung, Paul<strong>in</strong>eaue, 2005<br />
Spiekers, H. (2004): Tierphysiologische Anfor<strong>der</strong>ungen an die Silagequalität, LfL,<br />
Grub<br />
Thaysen, 2000: In H. Lüdke, 2004: Silage-Monitor<strong>in</strong>g<br />
Weißbach u. Honig (1997): DLG Schlüssel <strong>zur</strong> Beurteilung <strong>der</strong> Gärqualität von Grünfuttersilagen<br />
auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> chemischen Untersuchung, DLG-Verlag 1997<br />
15