ZDB-Direkt 5/2008 - Zentralverband Deutsches Baugewerbe
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Ersatzbescheinigung verzichtet,<br />
erwartet Prognos Steuerausfälle<br />
in dreistelliger Millionenhöhe.<br />
Auch die Erträge aus Körperschaft-<br />
und Lohnsteuer, die<br />
jährlich von ausländischen Bauunternehmern<br />
erbracht werden,<br />
liegen den Einschätzungen von<br />
Prognos zufolge bei etwa 100<br />
Mio. Euro. Im Fall einer Abschaffung<br />
der Bauabzugsteuer muss<br />
damit gerechnet werden, dass<br />
ein Großteil dieser Einnahmen<br />
verloren geht, da die entsprechenden<br />
Informationsverluste<br />
durch alternative Datenquellen<br />
nicht kompensiert werden könnten.<br />
Bis zur Einführung der Bauabzugsteuer<br />
war zudem der<br />
Betriebskostenabzug für die<br />
Bauunternehmen oft ein großes<br />
Problem; wenn sie als Auftraggeber<br />
ihren beauftragten<br />
Nachunternehmer nicht benennen<br />
konnten, wurden ihre<br />
Betriebsausgaben nicht anerkannt.<br />
Dieser Nachweis der Existenz<br />
von Nachunternehmern,<br />
zum Teil auch ausländischen<br />
Subunternehmern, ist häufig<br />
nicht oder nur mit erheblichem<br />
Aufwand möglich. Durch die<br />
Vorlage einer Freistellungsbescheinigung<br />
besteht für den<br />
Unternehmer seit der Einführung<br />
der Bauabzugsteuer ein<br />
Anspruch auf Betriebsausgabenabzug.<br />
„Es ist nicht sinnvoll, Bürokratie<br />
auf einer Seite zu verringern, um<br />
neue administrative Lasten auf<br />
einer anderen Stelle wieder einzuführen“,<br />
erläuterte abschließend<br />
Prof. Robl.<br />
100. PPP-Projekt im öffentlichen<br />
Hochbau<br />
Dortmunder Feuerwache durch mittelständische<br />
Bietergemeinschaft der Bauunternehmen Derwald<br />
und Frauenrath realisiert<br />
Vereinbarten das 100. PPP-Projekt im Hochbau v.l.: (vorne) Reiner Limberg, Stadt Dort-<br />
mund, Falko Derwald, Gereon Frauenrath, (stehend) Achim Großmann, Bundesbau-<br />
ministerium, Dr. Jörg Christen, PPP-Task Force.<br />
Die Feuerwehr der Stadt Dortmund<br />
erhält auf diesem Weg<br />
ein neues, modernes Gebäude.<br />
„Nicht nur dieses Projekt beweist,<br />
dass die mittelständische<br />
Bauwirtschaft in der Lage ist,<br />
sich erfolgreich um PPP-Projekte<br />
zu bewerben. Insbesondere<br />
kommunale Hochbauten, wie<br />
Rathäuser, Schulen, Turnhallen,<br />
Kindertagesstätten, oder wie in<br />
diesem Fall eine Feuerwache,<br />
sind prädestiniert als PPP-Projekte<br />
für ortsansässige baugewerbliche<br />
Mittelständler.“ So<br />
der Präsident des <strong>ZDB</strong>, Dr.-Ing.<br />
Hans-Hartwig Loewenstein, bei<br />
der Präsentation in Berlin.<br />
Für das 16-Millionen-Projekt in<br />
Dortmund hatte die Bietergemeinschaft,<br />
bestehend aus den<br />
A. Frauenrath Bauunternehmen<br />
und der Derwald GmbH & Co.<br />
KG, eigens eine Projektgesellschaft<br />
gegründet. Die öffentliche<br />
Hand konnte bei diesem<br />
Projekt einen Effizienzgewinn<br />
von 13 Prozent erzielen. Auch<br />
unter ökologischen Gesichtspunkten<br />
ist das Projekt ein Gewinn:<br />
Das Gebäude wird über<br />
ein modernes Energie- und Um-<br />
weltkonzept verfügen. Geheizt<br />
wird mit einer Holz-Pellet-Heizung.<br />
Ein Warmwasserkollektor<br />
wird für warmes Wasser und<br />
zusätzliche Heizleistung sorgen.<br />
„Wir haben immer darauf hingewiesen,<br />
dass PPP-Projekte<br />
gerade für mittelständische<br />
Bauunternehmen und ihre Auftraggeber<br />
ein lukratives Modell<br />
sind, sofern die öffentliche Hand<br />
bereit ist, Projekte geeigneter<br />
Größe auszuschreiben. Das Feuerwehrgebäude<br />
in Dortmund<br />
ist einmal mehr Beweis dafür.<br />
Öffentlichen Auftraggeber profitieren<br />
davon, wenn sie ihre<br />
Ausschreibungen so gestalten,<br />
dass auch Mittelständler daran<br />
teilnehmen können. Denn eines<br />
ist sicher: Nur Wettbewerb<br />
schafft das Ideenpotenzial und<br />
Wirtschaftlichkeit, die bei PPP-<br />
Projekten ja gerade gehoben<br />
werden sollen.“ So Loewenstein.<br />
Abschließend appellierte Loewenstein<br />
an die öffentliche<br />
Hand, insbesondere auch an die<br />
Kommunen, energetische Sanierungen<br />
von öffentlichen Bauten<br />
ebenfalls verstärkt als PPP-Projekte<br />
auszuschreiben.